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...und so spok der Herr

C. Robert Cargill - Robo sapiens


einz1975

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Die Welt liegt in Scherben… Wir Menschen sind nicht mehr… Das Leben ist gegangen… und doch bewegt sich noch etwas auf dem Planeten. Wenn man den Roman genau betrachtet, hat Robert Cargill sich zwar Anleihen bei Mad Max, Plant der Affen, Terminator oder auch I-Robot geholt, erzählt aber alles aus der direkten Sicht eines Roboters. Am Anfang erfahren wir, wie sich die Menschen die Roter zum Untertanen gemacht haben. Dass eine KI entwickelt wurde und wie diese sich dann selbst weiterentwickelt hat. Nichts was man vorhersagen konnte traf auch so ein, denn nach all den Jahren gab es diesen einen Roboter, der sein Ich entdeckte. Er war der Anfang dieser kommenden Zukunft. Machen wir einen Sprung weiter…

Der Roboter namens Brittle streift durch die Gegend und sucht dabei immer wieder neue Teile, welche entweder als Ersatzteile für ihn selbst dienen oder sie gegen andere Sachen getauscht werden. Tote Städte und endlose Wüsten herrschen auf der Erde, denn irgendwann entbrannte ein Krieg zwischen Mensch und Maschine. Nur das der Mensch nicht allzu lange etwas entgegenzusetzen hatte. Die Logik siegte auf ganzer Linie und kein Weg führte wieder zurück. Eine Einigung mit den Maschinen war ebenfalls so ausweglos, wie ein möglicher Sieg. Erstaunlich wie menschlich sich die Roboter dennoch verhalten, denn auch hier erfahren wir, dass irgendwann mehr als ein Krieg zwischen ihnen selbst ausbrach. Die Welt war eben doch zu klein für all die großen Superhirne.

So wurden auch die letzten Ressourcen der Erde genutzt um neue Waffen zu bauen oder neue Bots, welche sich gegenseitig die Köpfe abreißen. Brittle muss sich ebenfalls in Acht nehmen, denn es gibt nicht mehr viele ihrer Baureihe und ein alt bekannter Roboter liegt ihr schon auf der Lauer. Neben all den Kämpfen, welche am Ende übrigens für meinen Geschmack etwas zu üppig ausfallen, darf man sich auf vielen philosophischen Fragen stellen. Dabei wird nicht nur die Frage nach dem „Was ist Leben“ und wie wird es definiert besprochen, vielmehr geht es auch darum, wie die Menschen mit den Robotern interagiert haben. Können Maschinen lieben? Empfinden sie Schmerzen? Können sie träumen? Gibt es ein Leben nach ihrem Tod oder besser, können sie überhaupt sterben?

All das wird in langen ausführlichen Passagen bearbeitet. Der Autor nutzt dabei unterschiedliche Formen der Erzählung. Einmal geht es im Monolog voran, dann wieder in Geflecht einer alten Geschichte oder im Dialog zwischen zwei Maschinen. Zum Ende hin bleibt er bei Brittle und wir können den ausgedehnten Kampf live miterleben. Ohne den Prolog, hätte die Geschichte für mich ein schönes und würdevolles Ende gefunden, so hat sich der Autor aber offen gelassen, ob er uns noch mehr aus der Roboter-Zukunft berichtet oder es dabei belässt. Das Wortspiel im Namen „Robo sapiens“ finde ich äußerst passend und kreativ, denn wie im Text schon gesagt wird, wenn eine Spezies geht, kommt eine andere, denn nur der Stärkere überlebt.

Fazit:
Das Ende der Menschheit, läutet das Zeitalter der Roboter ein. Allerdings haben sie weder aus den Fehlern der Menschen gelernt, noch sind die Weise genug, um endlich Frieden miteinander zu finden. Wir begleiten einen dieser neuen Herrscher der Erde, welcher im Kampf durch eine tote Welt auf eine ungewisse Reise gerät. Robert Cargill schuf eine schöne Mischung aus bekannten Science-Fiction Geschichten und fügt seine eigenen Visionen hinzu. Gelungen, nicht zu lang, immer spannend und sogar der Versuch den Sinn des Lebens herauszufinden.

Matthias Göbel

Autor: C. Robert Cargill
Übersetzer: Jürgen Langowski
Paperback: 416 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 13.05.2019
ISBN: 9783453320062

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Bearbeitet von einz1975
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