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...na dann mal Prost!

Tobias O. Meißner - Evil Miss Universe


einz1975

Empfohlene Beiträge

Zu jeder Zeit und in jedem Land gibt es Schurken, welche sich durch ihre Machenschaften nicht nur dem Staat wiedersetzten, sondern mit ihren Taten auch Zeichen setzten wollen. Meist handelt es sich dabei um das männliche Geschlecht, welches dank des üppigen Testosteronüberschusses unweigerlich anderen zeigen will, wer hier das Sagen hat. Tobias O. Meißner hat sich die Frage gestellt, was wäre, wenn man eine Frau die Fäden ziehen lässt? Aus der Sicht eines Erzählers, präsentiert er uns die Geschichte von Dominique - Evil Miss Universe. Ein junges Mädchen aus Deutschland, welches sich über die Jahre hinweg einen ganz besonderen Namen macht. Sie zog irgendwann mit ihrer Verbrecherorganisation EMU nach Paris.

Von einem Turm aus regiert sie nun ihr Imperium. Ihre Taten lesen sich jedoch schon etwas seltsam. Zuerst entführt sie den jüngsten Spross der englischen Adelsfamilie und stielt nebenbei noch die Kornjuwelen. Jetzt wird erst einmal richtig Geld gemacht und es folgt ein kleiner Bankenbetrug, welcher mal eine Milliarde Euro einbringt. Damit sie ihr Ego auch gänzlich zufrieden stellen kann, nimmt sie an der Miss Universe Wahl teil und singt beim ESC. Ein paar Coups später landet sie zwar kurz im Irrenhaus, aber die Rache dafür folgt sogleich. Das dabei ihr behandelnder Arzt am meisten abbekommt, kann man sich denken, aber auch der US-amerikanische Präsident und auch Paris bekommen ihre eigene Art zu spüren.

Der Autor versucht auch eine kleine Liebesgeschichte mit einzubinden. Der Lift Boy aus Miss Evils Turm spielt dabei eine wichtige Rolle, wird allerdings vollkommen uninteressant dargestellt. Was will uns der Autor aber eigentlich erzählen? Geht es hier wirklich nur um eine Gangsterkönigin, welche am Ende noch einmal heftig austeilt? Immerhin gibt Tobias O. Meißner am Ende des Romans zu, dass ihm die Idee zu dieser Geschichte kam, als er einen alten Film bei SchleFaZ sah. Das in dieser Sendung wahrlich augenscheinlich und inhaltliche Verbrechen gezeigt werden, adaptiert der Autor nun für ein Buch und irgendwie könnte man meinen, dass er dabei ziemlich gut einen dieser Filme in Textform umgesetzt hat.

Nicht nur die Schurkin wird mehr als belanglos dargestellt, auch ihr Gegner – Mr. Right. Zudem habe ich mich ständig gefragt, wie schlecht müssen hier Polizei und Geheimdienst arbeiten, dass all diese Taten möglich sind. Wollte der Autor nur einen schmunzelnden Beitrag über Frauen und Macht abliefern oder ist es einfach nur eine Hommage an B-Movies, die man mehr belächelt als wirklich ernsthaft anschaut? Das Cover sagt schon so einiges und wer hier wirklich glücklich werden will mit dem Text, der schaltet einfach wie bei der Sendung von Tele 5 ab, liest ein wenig über eine Frau mit Größenwahn und legt das Buch wieder zur Seite.

Fazit:
Ganz anders als James Bond und doch hat Evil Miss Universe den dummen Charme der 60/70er Jahre Trash-Movies in sich. Tobias O. Meißner schreibt schnell und erzählt dabei den Werdegang von Dominique, die wahnsinnige Verbrecherkönigin. Inhaltlich oft so einfach gehalten, dass man nicht einmal sein Gehirn einschalten muss und vielleicht eröffnet der Autor mit diesem Beitrag auch eine neuen Rubrik für Büchervorstellungen – SchleBaZ.

Matthias Göbel

Autor: Tobias O. Meißner
Klappenbroschur: 320 Seiten
Verlag: Piper Verlag  
Erscheinungsdatum: 02.09.2019
ISBN: 9783492705363

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Bearbeitet von einz1975
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