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...der Unterschied im Unterschied

Joe Schreiber - Star Wars: Der Todeskreuzer


einz1975

Empfohlene Beiträge

Oft liefen die Star Wars Geschichten nach dem gleichen Schema ab. Gut gegen Böse und das Böse zieht dabei den Kürzeren. Selbst wenn es diesmal anfänglich ähnlich klingt, ist der Verlauf so heftig, wie ihn wohl noch keiner mit Star Wars in Verbindung gebracht hätte. Auf dem Gefangenenkreuzers „Sühne“ leben mehr als 500 Gefangene unterschiedlichster Spezies zusammen. Ihr Ziel ist ein Arbeitslager und abgesehen davon, dass hier einige wohl zurecht ihrer Strafe zugeführt werden, hat es auch zwei Jugendliche auf die Fahrt verschlagen. Ihr Vater wurde festgenommen und sie gleich mit. Durch kleine Gaunereien versuchen sich beide über Wasser zu halten, doch werden sie bald schlimmere Probleme bekommen, als sie sich je ausmalen konnten.

Warum plötzlich die Triebwerke des Schiffes ausfielen, wird schlussendlich nicht geklärt, aber es ist nun einmal so und wie es der Zufall will, befindet sich ein Sternenzerstörer in der Nähe. Sie bekommen zwar keine Antwort auf ihre Rufe, aber eine andere Hilfe ist derzeit nicht in Sicht. Mit einem Shuttle versucht der Captain und eine Gruppe Sturmtruppler herauszufinden was hier los ist. Allein schon der Hangar ist ungewöhnlich still. Kein Lebewesen in Sichtweite. Bei einer Besatzung von fast zehntausend Mann ist das schon sehr erschreckend. Ab jetzt beginnt der Roman auch seine dunklen Flügel auszubreiten, denn die ersten seltsamen Funde werden gemacht. In der Krankenstation findet das Erkundungsteam eigenartige Versuchsaufbauten und das sollte nur der Anfang des Übels sein.

Nachdem sich das Team die Ersatzteile für ihr Schiff besorgt hat, geht es so schnell wie möglich zurück auf ihr eigenes Schiff. Anfänglich ist es nur der Husten, doch dann... Hier nimmt der Autor sich, so klischeehaft es klingt, zwar keine neuen Ideen vor, sondern präsentiert uns durch einen Virus verwandelte Wesen – Zombies. Der Virus scheint so ansteckend, dass es schwer wird sich davor zu schützen. Selbst die Ärztin und ihr Droide müssen um ihr Leben bangen. Ziemlich spät und gar nicht im Vordergrund treffen wir auch auf zwei alte Bekannte. Han Solo und Chewbacca wurde nicht nur der Millennium Falken abgenommen, sie selbst wurden verhaftet und sollen in ein Lager gebracht werden. Es scheint, dass hier Fans ein Abenteuer weit vor der Begegnung mit Luke und Leia erleben.

Joe Schreiber hat den Roman in verschiedene Phasen eingeteilt. Der Anfang liest sich ruhiger und man bekommt die einzelnen Figuren vorgestellt. Danach folgen schon die erste Horrorelemente, welche im letzten Teil ganz deutlich vorherrschen. Hier wird nicht mehr nur von einem Scharren oder lauten Schreien gesprochen, vielmehr von verwesendem Fleisch, Blut und brechenden Knochen. Damit lässt der Autor auch mal die andere dunkle Seite von Star Wars aufleben. Bisher hatte alles einen leichten Charme mit kleinen Witzen und niedlichen Tierchen, hier jedoch ist alles düster, brutal und lebensfeindlich. Kein Jedi und kein Sith, hier geht es einfach ums nackte Überleben.

Fazit:
Star Wars meets Walking Dead! Es schon erstaunlich wie gut Han Solo und Chewbacca selbst in solch einer düsteren Umgebung hineinpassen, auch wenn sie nur Nebenfiguren sind. Vielleicht funktioniert der Roman auch, weil man es eben nicht gewohnt ist, dass es in Star Wars so heftig zu Sache geht. Morbide und blutüberströmt stapfen die Sturmtruppler diesmal als Untote durch die dunklen kalten Flure eines Sternenzerstörers. Ich bin mir fast sicher, dass Disney dieses Buch heute so niemals zugelassen hätte.

Matthias Göbel

Autor: Joe Schreiber
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag
Erscheinungsdatum: 09.02.2012
ISBN: 9783641077778  

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Bearbeitet von einz1975
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