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Hugh Howey - Sandtaucher


einz1975

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Wer die letzten Jahre Hugh Howey verfolgt hat, der hat unsere Welt schon mehr als einmal untergehen sehen. Meist haben wir selbst die Schuld am Ende unserer Zivilisation und auch diesmal scheint es so, dass wir es mal wieder geschafft haben. Trockenheit durchzieht die gesamte Landschaft und Wasser ist kostbares Gut. Ich muss gestehen, dass ich mich gleich an Mad Max erinnert gefühlt habe und auch später kommen recht starke Ähnlichkeiten hinzu. Einige Menschen haben diese Katastrophe überlebt und siedeln in kleinen Ortschaften mitten in den Wüstenlandschaften. Um überleben zu können, haben die Menschen im Lauf der Zeit das Sandtauchen entwickelt. Hierbei kann man mit einem Anzug, Visier und den richtigen Stiefeln in den Sand eintauchen und mehrere hundert Meter tief in die Erde eindringen.

Das klingt nicht nur abgefahren, es wird auch so beschrieben, wobei mir manchmal etwas die Vorstellungskraft dafür doch gefehlt hat. Die Geschichte wird jetzt aus der Sicht mehrerer Personen aufgebaut. Am Anfang haben wir zwei Taucher, welcher einen sehr gewagten Tauchgang vollziehen. Tiefer als sie jemals vorgedrungen sind, sollen sie eine vor vielen Jahren verschollene Stadt wiederentdecken. Nicht alles läuft dabei glatt... Dann gibt es zwei Jungs, welche von ihrem Vater erzählen und sie an ihn erinnern, indem sie zelten gehen. Zuletzt haben wie eine junge Frau, welche sich mit ihrem Gefährten auf dem Weg macht reich zu werden. Seite für Seite führen die einzelnen Stränge langsam zusammen und er erzählen dabei das Leben in dieser unwirklichen Welt.

Der Sand ist überall und allgegenwärtig. Er kriecht durch jede einzelne Ritze und macht nicht nur den Bewohnern das Leben schwer, sondern er ist der Herr über Leben und Tod. Das Howey die Geschichte so kleingeteilt hat ist leider irgendwie überflüssig. Im Endeffekt dreht sich alles um den Bruch einer Familie und das zufällige Wiederfinden im endlosen Meer der Wüste. Allein solche Zufälle sind doch wirklich etwas zu einfach gestickt. Das gewaltige Ende war ebenfalls völlig unnötig, denn nur um der Action willen, hätte es keine so unnötige Auseinandersetzung geben müssen. Dennoch macht der Roman eins, man fragt sich unaufhörlich: Wie soll das mit dem Tauchen im Sand funktionieren?

Wer am Strand schon einmal seine Füße in den weichen Sand gesteckt hat, der wird die ersten Zentimeter schnell eingesunken sein, hier sollen es jedoch mehre Meter sein und da kommt die Science-Fiction ebenen zur Hilfe. Schade das dieser Anzug dazu nicht wirklich erklärt wird. Hier und da ein Hinweis, aber die genaue Funktion und der Aufbau bleiben ein Geheimnis. Das Feuerwerk möchte gegenüber der Story dennoch nicht gänzlich zünden. Es gibt nette Beschreibungen und selbst einige der Figuren sind gut ausgebaut und greifbar, allerdings zerfällt an anderen Stellen genau diese aufgebaute Atmosphäre und man erinnert sich, so etwas ähnliches schon einmal gelesen/gesehen zu haben. Irgendwie schade, denn Hugh Howey war mit Silo, Level und Exit eindeutig stärker unterwegs.

Fazit:
Fließend wie Wasser und genauso gefährlich in der Tiefe.  Hugh Howey lässt den letzten Menschen der Erde nur noch den Sand als Lebensraum. Mit einer schier unmöglichen Idee können sie jedoch in die Tiefen des Sandes tauchen und finden dabei längst vergessene Städte. Die hier verlorengegangene Familie findet dabei ihre eigene Vergangenheit und dank seltsamer Zufälle kommt die fade Story voran. Ich war begeistert von der Tauchidee, jedoch enttäuscht vom Grundgerüst. Wer „Planet der Affen“ oder „Mad Max“ mag, wird hier ebenfalls sehr viele Parallelen entdecken können, nur eben öfter unter und nicht über der Erde.

Matthias Göbel

Autor: Hugh Howey
Übersetzung: Andreas Decker
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Piper Verlag  
Erscheinungsdatum: 01.10.2019
ISBN: 9783492705578  

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Bearbeitet von einz1975
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