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...mit dem murkligen Geschmack der Sympathie

Harris Moore – Die Wasserwelt


einz1975

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Eine schier unlösbare Mission – Finde anderes Leben in den Weiten des Alls. Das Raumschiff Arcturus ist mittlerweile seit fünf Jahren unterwegs, doch bisher ist der Erfolg ausgeblieben. Im Gegenteil, die Stimmung der Besatzung sinkt von Tag zu Tag. Was am Anfang noch mit Euphorie und Enthusiasmus begann, kippt langsam um, in eine träge alltägliche Aufgabe ohne Sinn und Ziel. Hier greift der Autor auf die Isolation der Menschen zurück und kann recht gut und nachvollziehbar beschreiben, dass irgendwann die Luft raus ist und man einfach nur noch nach Hause will. Die Mission hinter sich lassen und endlich wieder etwas bedeutendes machen. So macht sich der Captain des Schiffs zurecht Gedanken darüber, dass es zu einer Meuterei kommen könnte.

Doch dann passiert es, weit draußen werden seltsame Daten von einem Planeten aufgefangen. Sie sind so ungewöhnlich, dass sich ein Besuch lohnen könnte und Lieutenant Gary Slater ist sich sicher, dass sie endlich am Ziel sind. Der Planet ist allerdings wirklich sehr ungewöhnlich, denn wie der Name des Romans es schon verrät, gibt es hier überall nur Wasser. Ein riesiger Ozean umhüllt diese Welt und soweit das Auge reicht gibt es nur Wasser. Doch so richtig freuen sich die Besatzungsmitglieder gar nicht, denn es scheint hier kein Leben zu geben. Werder jetzt, noch früher - Nichts deutet darauf hin. Schließlich wird doch noch eine Landmasse entdeckt und das Raumschiff kann landen und mit genauen Untersuchungen beginnen.

Damit startet der Roman in die nächste Phase. Diese leere Welt entpuppt sich eher als Herberge von zwei computergesteuerten Intelligenzen, welche zwischendurch immer wieder auftauchen und sich über die fremden Wesen, welche gelandet sind unterhalten. Welche Absichten sie haben und wie die Geschichte ausgeht, kann man als Leser jetzt noch nicht vorausahnen. Der Autor nimmt sich ein paar klassische Ereignisse, wie etwa das Verschwinden eines Besatzungsmitgliedes und mischt das mit recht klassischen Konsequenzen. Das der Mensch mit seinen Emotionen oft überfordert ist, erkennen nicht nur die KIs, sondern wird ein jeder selbst schon einmal erlebt haben.

Dennoch driftet der Roman zum letzten drittel hin in ein reines Action-Szenario. Was vorher noch geheimnisumwittert klang, wird von Gewalt und Gewehr abgelöst. Irgendwie schade, da man als Leser irgendwie herausgerissen wird. Dennoch hat Moore einige nette Idee parat, wie er sich die Gegner der Menschen vorstellt. Geprägt durch die technische Revolutionen der 70er Jahre, gibt es Roboter, Laser und mächtige Computer. Das Ende kommt dann doch schneller als man denkt und somit weiß die Menschheit zumindest endlich mit Sicherheit, dass sie nicht mehr allein sind in diesem Universum.


Fazit:
Klassisch und doch irgendwie anders. Der Einstieg ist wunderbar menschlich gehalten. Raumfahrer, welche sich ihrer Sache sich nicht mehr sicher sind und doch wollen sie an der Mission festhalten, auch wenn der Geist so schwach geworden ist. Dann die Entdeckung des Planeten – großartig! Der Verlauf zum Kampf hin nimmt dem Roman für meinen Geschmack zwar das Geheimnisvolle, gibt ihm aber den passenden Charme der Zeit aus der er stammt und lässt überraschend viele Ideen zurück, welche nur einem geschulten Science-Fiction-Geist entspringen können.

Matthias Göbel


Autor: Harris Moore
Übersetzung: Horst Kube, Christian Dörge
Taschenbuch:
228 Seiten
Verlag: Apex Verlag
Veröffentlichung: 22.11.2019
Erstveröffentlichung: 1971
ISBN: 9783748721.505

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