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was für ein Leben...

Kathleen Weise - Der vierte Mond


einz1975

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Seit wir wissen, dass es auf dem Jupitermond Kallisto Eis gibt, fasziniert dieser Trabant und löst allerhand Spekulationen aus. Autorin Kathleen Weise hat ihn auch für sich entdeckt und lässt eine Crew von Spaceworkern hier ihre Arbeit verrichten. Eine tote, öde, eisige Umgebung, mehr muss man sich nicht vorstellen und doch sind wir in einer Zukunft, in der wir die Raumfahrt schon recht gut im Griff haben. Konzerne machen sich selbst das Leben schwer und der Wettlauf, um die besten Plätze und die ersten festen Außenposten auf anderen Planeten, hat längst begonnen. Der Mars und Mond sind bereits bewohnt und werden industriell genutzt, jetzt soll Kallisto folgen, jedoch geht hier etwas seltsames vor. Einige Crewmitglieder der Mission leiden plötzlich unter hohem Fieber.

Das löst arge Bedenken auf der Erde aus und ein Scheitern dieser Mission scheint unausweichlich, da bereits der Pilot der Mission gestorben ist. Die Autorin zerlegt die Story in kleine Abschnitte. Auf der einen Seite haben wir einen alten Spaceworker, welcher sich mit ein wenig Schmuggel ein wenig nebenbei seinen Unterhalt verdient. Dann haben wir noch die Vorstandsmitglieder eines Konzerns und ihr Vorgehen untereinander und ihre Pläne für die Mission. Zuletzt haben wir noch die eigentliche Crew auf dem Mond und ein Ermittler auf der Erde, welcher versucht herauszufinden, was ein paar Tote auf der Erde mit einem alten Spaceworker zu tun haben. Wie man sieht bekommt die Geschichte allerhand Ebenen. Was an sich erfrischend ist und man sich die Komplexität dieser Zukunft besser vorstellen kann.

Sehr detailverliebt schreibt Kathleen Weise über jeden einzelnen Charakter. Warum und wie jemand z.B. seine Beine verloren hat, was aus ihm wurde oder wie es ist, jahrelang allein in einer Mond-Station zu leben, ohne dabei verrückt zu werden. Doch ich muss gestehen, dass mir die Dialoge gefehlt haben. Es gibt eher eine Thrid-Person-Sicht aller Dinge. Wie eine Erzählerstimme, die sich an einige Dialoge zwar erinnert, aber alles andere nur berichtet. Für meinen Geschmack fehlt dadurch oft die Nähe zu den Figuren, obwohl sie allerhand Tiefe aus den vielen Details bekommen. Geschmackssache halt und auch was die Science-Fiction angeht, greift sie gar nicht so tief in das Thema ein.

Raumschiffe fliegen und Stationen funktionieren. Konzerne reagieren, kämpfen untereinander und sollte doch dem ein oder anderen etwas passieren, wird man ersetzt. An einem Strang der Story hält sich jedoch fest, denn in dem Eis von Kallisto. scheint etwas mehr als nur Wasser zu sein. Irgendwo da draußen wird es sie geben - Die Aliens. Wie auch immer sie aussehen werden, der Mensch wird nicht ewig allein sein. Doch darum geht es in diesem Buch gar nicht vorrangig. Gefühlt war es Kathleen Weise wichtiger den Figuren einen Zukunft-Rahmen zu geben, indem sie alle funktionieren, sich einfügen und jeder seinen Platz findet, was ihr auch gelungen ist. Das der ein oder andere Charakter dann doch nicht das Ende des Romans miterlebt, macht es spannend, nicht zu wissen, wen es als nächstes erwischen könnte.


Fazit:
Das Geheimnis des eisigen Mondes... Kathleen Weise lässt den Leser auf dieses interessante Rätsel los und nimmt uns mit ins Jahr 2104. Der Weltraum ist kleiner geworden, wo die Menschen jetzt schon auf dem Mars arbeiten und leben und das nächste Ziel heißt Jupitermond Kallisto. Dabei greift die Autorin das Thema der Bergarbeiter auf und schickt diese einfach ins All – So wurden die „Spaceworker“ geboren. Sehr detailliert nimmt sie sich jeden Charakter vor und erzählt dabei Unmengen an Wissen und Hintergrund. Selbst die Konzern-Oberhäupter bekommen ein wenig mehr Tiefe als gewohnt, nur blieben leider für meinen Geschmack die Dialoge auf der Strecke. Ein Sci-Fi-Krimi mit großer Erzählbandbreite, in der sich das ein oder andere Detail verliert, aber Spannung definitiv gefunden wird.

Autorin: Kathleen Weise
Broschur: 448Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Veröffentlichung: 08.02.2021
ISBN: 9783453320826

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