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Die entgültige Ausprägung von mächtig.

Ari Marmell - Arkham Horror: Litanei der Träume


einz1975

Empfohlene Beiträge

Der Arkham Horror, ein kooperatives Brettspiel von Richard Launius. Spieler übernehmen die Rollen von Ermittlern und erleben dabei H. P. Lovecrafts Universum in der Stadt Arkham hautnah. Autor Ari Marmell hat sich nun eine eigene Geschichte ausgedacht, welche direkt in dieser Welt spielt, aber bisher noch nicht erzählt wurde. Alles fängt damit an, dass ein Student der Miscatonic University plötzlich verschwindet. Elliot Raslo, ein besorgter Mitstudent, versucht irgendwie herauszufinden, was passiert ist, kommt aber an keiner Stelle weiter. Erst als ein grönländischer Inuk eintrifft, nimmt das „Spiel“ seinen Lauf.

Damit sind nur zwei der Figuren genannt. Im Lauf der Geschichte lernen wir allerhand andere Personen kennen, welche manchmal mehr und mache gar keine Bedeutung haben. Schon auf den ersten Seiten zieht die Geschichte den Leser nur sehr langsam in ihren Bann. Die kleinen Dialoge zwischen den Personen helfen zwar, um die kommenden Schritte nachzuvollziehen, aber es fehlt von Anfang an irgendwie der echte Mystery-Faktor. Ari Marmell schreibt zwar sehr metaphernreich und kann damit einige Szenen gut unterstreichen, die Story jedoch windet sich, wie die Katze um den heißen Brei. Einige Ermittlungsstränge hätte man auch eher der Polizei zugetraut, welche natürlich auch mit dem Fall betraut wurden, aber keine Zeit dafür haben.

So bleibt es bei Elliot, Billy und der Bibliothekarin. Es gibt allerhand bekannte Orte, wie den Zauberladen oder das Museum, da werden Fans gleich wissen, wo man sich befindet. Doch es geht auch raus aus Arkham. Ein Großteil der Geschichte spielt in einem modrigen, bösartigen Sumpf. Es kommt auch nicht von ungefähr, dass ein Eskimo dabei ist, denn die Geschichte seines Volkes, bringt erst die Grundlage für all das Übel. Ein gestohlener schwarzer Stein mit einer nicht identifizierbaren Inschrift und eine Steinstele aus dem Museum, sind der Ort der Bindung einer uralten Macht, die jetzt ihr Unwesen treibt.

Klingt alles schauriger als es ist. Immer wieder wird ein Spruch/Lockruf genannt, welcher in den Köpfen der Besessenen zu hören ist. Sie benehmen sich wie Zombies und sind wohl auch so veranlagt, nur dass hier eben im Hintergrund etwas passiert, was wir erst am Ende erfahren. Die vielen kleinen Schritte der Ermittler scheinen eher im Sand zu verlaufen, um dann doch durch einen Zufall weiterzugehen. Die Kampf-Szenen sind zwar gut beschrieben, allerdings gibt es für meinen Geschmack einfach zu viele Waffen. Richtig spannend wird es erst, als der Okkultist auftritt und das ist wohl eher wieder eine andere Geschichte...

Fazit:
Verloren im Sumpf vor Arkham... Horror ist und bleibt stark Geschmackssache. Grusel passiert nicht immer mit Blut, Opfer und Ekel, manchmal reicht der Spuck im Kopf, so wie es hier gewollt war. Ari Marmell hat sich nach Arkham gewagt und fand einige nette Ideen, seine Geschichte aufzubauen, hat dabei aber oft auch den Leser verloren. Umständliche Ermittlungsphasen werden nur selten durch Ermittlungstreffer aufgewertet und die kurzen Horror-Momente fallen dabei kaum ins Gewicht. Es ist schon schade, dass die Geschichte nicht so fesselt wie sie sollte, denn eigentlich ist alles dabei, was man sich vom Arkham Horror erhoffen würde. Vielleicht sollte man vorher eine Partie gespielt haben, um dennoch in die richtige Stimmung zu gelangen.

Matthias Göbel

Autor: Ari Marmell
Übersetzung: Bernd Perplies
Taschenbuch: 378 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlichung: 29.11.2021
ISBN: 9783966526290

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