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...aus sonnengereiften Haselnüssen

einz1975

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Ein Asteroid unweit der Erde und seltsame Anzeichen von Lebensformen. Als die Astronauten diese dunklen Tunnel betreten, schreiben sie Geschichte und treffen auf die erste außerirdische Lebensform. Leider stellt sich heraus, dass sie nicht sonderlich freundlich sind und alle kommen dabei ums Leben. Schon hier fand ich die Aliens recht interessant; da sie kleine Gravitationslöcher verschießen können und damit alles durchbohren, was sich ihnen in den Weg stellt. Ansonsten ähneln sie eher Teer-schwarzen Klumpen, aus dem spinnenartige Beine und ein Rachen ragt. Da die Menschheit dieses Attentat nicht auf sich beruhen lassen können, werden als Antwort riesige Schiffe im All gebaut und in den Krieg geschickt.

Gesteuert werden sie von einer künstlichen Intelligenz, kleine Reparatur-Roboter kümmern sich um etwaige Schäden und ja, es gibt auch eine Besatzung. Die Providence ist eines dieser Schiffe, welches mit Gilly, Talia, Anders und Jackson gegen die Aliens an vorderster Front stehen. Sobald sie nun auf eines dieser Asteroiden-Nester treffen, wird der Feind in hunderttausend kleine Stücke geschossen. Nichts soll mehr übrigbleiben. Dennoch klingt der Kampf jetzt spannender als er für die Besatzung ist. Denn eigentlich sind sie nur Beiwerk. Das Schiff kämpft völlig allein und diese Tatsache, bringt den ein oder anderen an den Rand des Wahnsinns. Nicht nur die Langeweile, auch die Frage nach dem Sinn, baut sich prompt und stetig weiter auf.

Doch so schön ruhig alles läuft, bleibt es natürlich nicht. Gilly ist einer dieser ganz Schlauen. Er versucht immer mehr zu erkennen, was das Auge zuerst wahrnimmt. Was wollen die Aliens wirklich und sind sie vielleicht gar nicht so dumm, wie das Oberkommando denkt? Haben sie eine Strategie, mit der sie allmählich doch die Oberhand gewinnen? Während ihres Einsatzes töten sie mehrere tausend dieser Wesen. Oft erinnert ihr Handeln einem Schwarm Fischen oder Ameisen. Der Autor nimmt sich zwar Zeit jeden einzelnen der Besatzung gut vorzustellen, dennoch bleibt bei einigen das Detail dennoch auf der Strecke. Anders z.B. ist irgendwann völlig am Ende. Er entwickelt ein Spiel, wo sich die Besatzung mit echten Ninja-Sternen bewirft, was natürlich schwere Verletzungen zu Folge hat.

Er war schon immer sehr exzentrisch und auch bei der Auswahl nicht die Nummer eins, doch wenn eine KI entscheidet, muss er etwas haben, was andere nicht haben. Hier hätte der Autor mehr aus seiner Sicht schreiben können, um zu zeigen, wie allmählich der Verfall seines Gemüts vonstattengeht. Sehr interessant fand ich die Frage, inwieweit das Schiff die Besatzung überhaupt wahrnimmt. Kann eine vom Menschen geschaffene KI das überhaupt? Wäre es nicht grob fahrlässig? Das Ende liest sich zwar etwas holprig und ein Zufall jagt den nächsten, aber es ist rund. Vielleicht wäre gar kein Krieg ausgebrochen, wenn man nicht gleich nach der ersten Begegnung die Waffen gezückt hätte. Manchmal braucht es nur eine zweite Chance...

Fazit:
Der gelangweilte Soldat ist vielleicht gefährlicher als der Feind. Menschen machen seltsame Dinge, ob bewusst oder unbewusst. Manchmal aus Langeweile und manchmal, weil man keinen Sinn mehr in allem sieht. Max Barry beschreibt eine interessante Situation über die Besatzung eines autarken Schiffes, welches schier allein in den Krieg zieht und die Crew mit zuschaut. Den langsamen Verfall der Moral mit eingeschlossen. Die Aliens sind gut beschrieben, wenn auch nicht außergewöhnlich neu. Zwischen den Zeilen erfahren wir allerhand Hintergrundinformationen, auch wenn nicht alle Details für die Figuren gründlich genug sind, haben sie genug Struktur, dass der Leser ihnen folgen will. Wer gern im All mit und gegen Aliens unterwegs ist, bekommt hier einen durchaus gelungenen Sci-Fi-Roman.

Matthias Göbel

Autor: Max Barry
Übersetzung: Bernhard Kempen
Taschenbuch: 397 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Veröffentlichung: 14.06.2021
ISBN: 9783453424708

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