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...die Krankheit ohne Heilung

Daniel H. Wilson - Die Dynastie der Maschinen


einz1975

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Ob Roboter oder Androide, weit davor gab es sie - die Avtomats. Was oder wer sie sind, das erfahrt ihr hier. Als June noch jung war, erzählt ihr Großvater vom Zweiten Weltkrieg. Wie er in den Schützengräben von Stalingrad gekämpft hat und plötzlich dieser Racheengel aufgetaucht ist. Er stoppte mit Leichtigkeit einen deutschen Panzer und verlor dabei ein glänzendes Metallstück, welches June heute bei sich trägt. Sie selbst ist eine Art Archäologin. Sie untersucht alte technische Spielzeuge der verschiedenen Jahrhunderte. Dabei trifft sie immer wieder auf recht bemerkenswerte Maschinen, welche schon zur damaligen Zeit beeindruckend weit entwickelt waren. Als sie erneut eines dieser kleinen Wunder aus dem 18. Jahrhundert in den Händen hält, geht das Abenteuer los.

Sie muss plötzlich vor einem Mann fliehen, der sie verfolgt. Doch stellt sich schnell heraus, dass es gar kein Mann ist, sondern eine Maschine. Auf der anderen Seite erleben wir das Leben von Peter. Er dient am Zarenhof in Russland. Er ist sich seiner bewusst. Eine Maschine mit dem Auftrag für Wahrheit und Gerechtigkeit zu sorgen. An seiner Seite, seine kleine Schwester. Eine im Körper eines Kindes gebauter Avtomat. Ihre Aufgabe ist es, Wissen zu sammeln und Lösungs-Strategien für Probleme zu entwickeln. Doch wo kommen sie her? Wer hat sie erschaffen? Definitiv nicht der Mechaniker des Zaren. Solange der Herrscher lebt, sind sie in Sicherheit, doch als er stirbt, beginnt auch ihre Reise durch die Jahrhunderte. Der Sprung zwischen diese beiden Geschichte/Zeiten funktioniert wunderbar.

Auf der einen Seite folgt man June, wie sie immer mehr über die Avtomats erfährt und auf der anderen ist man überrascht, wie trickreich Peter und Elena ihr Leben unter den Menschen führen. Es gibt natürlich auch die Momente, in denen sie erkannt werden, was immer zu Problemen führt. Der Autor geht dabei sehr genau auf die Denkweise der Maschinen ein. Ihrer Prägung nach versuchen sie alles aus sich herauszuholen. Peter will dienen, einem Herrscher, ob Zar oder später König. Kriege werden sein ständiger Begleiter sein. Elena versucht hingegen mehr über ihre Herkunft herauszufinden und mit dem Zusammentreffen eines andere Avtomats, kann man die Größe hinter ihrer Geschichte erahnen.

Denn die Story dehnt sich später aus, auf mehr als diese drei Figuren. Es tauchen einige andere Avtomats auf und man erlebt die Geschichte der Menschheit in einem ganz anderen Licht. Bis zum Ende hin ist man noch recht ungläubig und versucht selbst zu erforschen, wer diese Wesen geschaffen haben kann, das bleibt der Autor uns allerdings schuldig. Kleine, feine Zahnräder greifen ineinander und lassen durch den Antrieb eines geheimnisvollen Objekts, der „Anmia“, die Avtomats zum Leben erwecken. June dient als Vertreterin der Menschen, welche über den Tellerrand hinausschauen kann. Neugier und Forschung treibt sie an, nicht Reichtum oder Aberglaube. Schöne Details helfen zudem, dass man sich jederzeit diese Roboter sehr anschaulich vorstellen kann, ob sie gerade kämpfen oder einfach nur ihr Leben leben.

Fazit:
Keine Zeit still zustehen! In „Die Dynastie der Maschinen“ versteckt sich ein überraschend mysteriöser Sci-Fi-Thriller. Daniel H. Wilson hat eine schöne, dichte Erzählung verfasst, in der Geschichte auf Unglaube trifft. Eine mehrere tausend Jahre alte menschenähnliche Maschine, mitten in Russland, im alten London oder im modernen New York? Hier gibt es für den Leser viel zu entdecken. Egal ob die Geschichte der Archäologin oder die der Avtomats. Rasant erzählt, zeitweise mit etwas zu viel Action, aber immer mit genug Fragen und Spannung im Ton, fließt der Roman dahin und man ist mitten dabei, wie sich der Kreis der Story schließt. Der innere Kampf der Maschine wird im Endeffekt das Sinnbild für den sinnlosen Krieg der Menschen untereinander. Sehr gut eingefangene Szenen lassen seltsam erscheinende Figuren erwachen. Eine fantastische Geschichte, die euch für einige Stunden fesseln wird.

Matthias Göbel

Autor: Daniel H. Wilson
Übersetzung: Oliver Plaschka
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Knaur Verlag
Veröffentlichung: 01.01.2019
ISBN: 9783426443828

 

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