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...sie erwähnen unsere Kompetenz zu Recht!

Andrew G. Berger - Der Sonnensturm


einz1975

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Wir alle suchen und wollen Sicherheit. In dieser hier beschriebenen Zukunft ist alles so perfekt aufeinander abgestimmt, dass nichts dem Zufall überlassen wird. Hermetisch abgeriegelt, leben die Bewohner der „Clean Citys“ in ihren Waben. Sie bekommen Kleidung, Nahrung und treffen sich online mit anderen. Gesteuert wird die gesamte Stadt durch eine KI, welche intensiv über alles wacht. Ab einem bestimmten Alter können die Menschen auch außerhalb der Waben arbeiten, doch unsere Hauptperson Julia, ist erst 17 Jahre alt. Sie ist gelangweilt von ihrem Leben und vermisst ihre Mutter, die sie nur noch schemenhaft aus Erinnerungen kennt.

Wie der Name des Buches es schon verrät, bleibt es nicht bei dieser ruhig anmutigen Utopie. Ein Sonnensturm, in einem noch nie dagewesenen Ausmaß bahnt sich an und trifft irgendwann die Erde. Der folgende EMP ist fatal und lässt die Städte zusammenbrechen. Plötzlich müssen die Bewohner wieder allein mit allem klarkommen und treffen dabei auf alle die, welche sich der Technik entsagt haben. Als Leser folgen wir Julia und später ihrem Freund, ein einfacher Siedler, welcher sich mit der Natur und dem Überleben in dieser auskennt, aber eben nicht mit der modernen Technik. Etwas holprig folgen unterschiedliche Szenarien, in den Julia immer wieder von Winston gerettet wird.

Ein guter Zufall jagt den nächsten, was sicherlich nett gemeint ist, aber bei dieser Anzahl irgendwann eher stört. Wölfe regieren jetzt wieder die Wälder, Menschenfänger sind unterwegs, Banditen und dann haben wir noch die Maschinen. Denn nach dem Stromausfall, ist nicht nur für die Menschen die Welt neu, auch die Maschinen wollen leben und richten sich somit gegen ihre Erbauer. Inhaltlich also eher gewohnte Kost, wobei die Ideen doch weit gefächert sind. Von der rebellierenden KI, bis hin zum Kampf des Überlebens, es wird dem Leser an vielen Stellen alles geboten, was man bei solch einer Katastrophe erwarten könnte.

Die Kämpfe sind schön kurz gehalten. Der Autor konzentriert sich eher auf seine Figuren und lenkt sie von einem Abenteuer ins nächste. So richtig still und ruhig wird es nie. Manchmal sind die Sprünge zu einzelnen Personen sehr überraschend, da man mit ihnen nicht mehr gerechnet hat. Einige seltsame Charaktere, wie etwa die Kommandantin, hätte Berger ruhig weglassen können oder auch die Freunde von Julia bekommen an einigen Stellen viel zu viel Aufmerksamkeit und später finden sie gar nicht mehr statt. Immerhin hat er noch eine kleine Nebenstory verarbeitet, denn Julia ist ein ganz besonderes Kind, mit Fähigkeiten, die niemand zuvor besaß.

Fazit:
Eine Chance, für eine neue Welt! Die Sonne schenkt nicht nur Licht und Wärme, für unsere Technik, kann sie auch tödlich sein. Andrew G. Berger hat sich in seinem Buch intensiv Gedanken darüber gemacht, was passieren würde, wenn technologiebasierte Menschen plötzlich wieder bei null anfangen müssen. Wobei ich mich schon frage, warum die KI nicht so weit gedacht hat, sich vor einem EMP zu schützen? So hatte unsere Hauptfigur aber immerhin die Gelegenheit, eine ihr völlig unbekannte Welt zu entdecken. Ihr Leben umzukrempeln und sich und allen anderen Menschen eine neue Zukunft zu schenken. Vielleicht ein Schritt zurück, in eine Zeit ohne Technik und ein Leben im Einklang mit der Natur? Wäre so etwas überhaupt noch möglich? Eine nette Geschichte, definitiv zu lang, aber für Sci-Fi-Einsteiger geeignet.

Matthias Göbel

Autor: Andrew G. Berger
eBook: 520 Seiten
Verlag: Books on Demand
Veröffentlichung: 28.03.2022
ISBN: 9783755789840

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