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...du darfst!

John Jackson Miller - Star Wars: Der vergessene Stamm der Sith


einz1975

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5.000 Jahre vor der Schlacht um Yavin. Die Jedi greifen den Sith-Kreuzer „Omen” an. Dabei handelt sich nicht einfach nur um ein einfaches Schiff, an Bord befindet sich eine Ladung Kristalle und eine große Anzahl Sith. In letzter Sekunde schaffen sie es in den Hyperraum und gelangen so in eine Region, die weit weg von allen bekannten Schiffsrouten liegt. Der Autor beschreibt sehr nachdrücklich, wie sehr der Captain um sein Schiff kämpft und mit letzter Kraft auf einem fremden Planeten landet. Das Schiff ist schwer beschädigt und wird wohl nicht mehr so schnell zwischen den Sternen fliegen. Was macht man nun mit einem Haufen Sith in so einer Situation? Erst einmal in Sicherheit wiegen und beschwichtigen, dass man Hilfe holen wird. Schon jetzt beginnt die genaue Analyse der Sith.

Eigensinn, Eigennutz, Gier, Macht, Hinterlist und alles was man sich noch so vorstellen kann, wenn es um Sturheit und Arroganz geht. Dass der Planet nicht unbewohnt ist, war keine große Überraschung. Die hiesige Rasse lebt recht einfach, vielleicht sogar etwas rückständig. Doch haben sie im Lauf ihrer Entwicklung einiges geleistet. Sie konnten riesige fliegende Echsen zähmen und so durch die Lüfte fliegen. Doch was jetzt auf sie zukommt, damit konnten sie nicht rechnen. Denn als der Captain der Sith merkt, dass keine Hilfe kommen wird, stellt er einen neuen Plan auf. Die Welt hat noch keinen Herrscher, was wäre also naheliegender als einen Sith auf den Thron zu setzten?

Es folgt, was man sich schon denken konnte. Kämpfe und die Machtübernahme des ganzen Landes durch die Sith. Wie ein Blitzkrieg ziehen sie durch die Dörfer, doch das ist erst der Anfang einer unwirklichen Ära. Die Sith untereinander stellt man sich als eine Art Königsfamilie vor, die ständig eine Intrige nach der anderen spinnt. Ein Verrat und eine Falle später, alles fließt zusammen und endet sehr vorhersehbar im Tod. Die Jahre ziehen dahin, auch für die, die an der Macht sind. Die Figuren wechseln zwar, der Ablauf bleibt aber recht gleich. Später springen wir sogar .1.000 Jahre weiter. Es gibt sogar einen kleinen Kurzauftritt eines Jedi, auch wenn er als Ausgestoßener gilt, scheint er die Lehren seiner Meister nie vergessen zu haben.

Vielleicht war der Umfang der Geschichte etwas zu gut gemeint. Die einzelnen Episoden ziehen sich oft sehr in die Länge, so dass man nicht immer gewillt ist wissen zu wollen, warum, welcher Sith gerade etwas macht. Die Benutzung der Macht und das Schwingen der Lichtschwerter erscheint eher beiläufig, ohne zu hinterfragen, warum und wie sie eigentlich funktioniert. Gerade hier hätte der Autor tiefer ausholen können. So viele Jahre vor allen bekannten Sith & Jedi und doch klingt alles so gleich. Ein kleiner Nebensatz hebt dennoch die Stimmung, als von einem gewissen „Revan“ die Rede ist und Fans wissen sofort, um welchen gefallenen Ritter es sich handelt.

Fazit:
Zeit ändert... gar nichts! Gut und Böse, Jedi und Sith, kann eine Geschichte so einfach sein? Sind Sith wirklich von Grund auf Böse oder gibt es auch Unterschiede? John Jackson Miller vertieft sich mit einem autark lebenden Clan und beschreibt den Werdegang der Sith auf einem unschuldigen Planeten. Mit ihrer Ankunft bringen sie den Tod für so viele Leben. Selbst ihre eigenen Artgenossen sind nicht sicher. In all der Zeit haben sie es nicht verstanden, ihre Macht anders als, nur für sich selbst einzusetzen. Das führt am Ende unweigerlich zum Untergang. Millers Geschichte umfasst viele tausend Jahre, wobei es wohl besser gewesen wäre, wenn er sich auf einen kleinen Zeitraum konzentriert hätte. Die Epochen werden zwar anschaulich eingeführt, dennoch fehlt es ihnen an packendem Inhalt. Die internen Machtkämpfe sind aufreibend, nicht nur für die Sith, auch für den Leser. Da nicht wirklich Kanon, eher nur nett, als Randwissen mal gelesen zu haben.

Matthias Göbel

Autor: John Jackson Miller
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Broschur: 512 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag
Veröffentlichung: 15.04.2013
ISBN: 9783442269310

 

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