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...mit Sicherheit ein gutes Gefühl!

Lucinda Flynn - Code X - Das Erwachen der Cybertechs


einz1975

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In etwa 75 Jahren wird es passieren. Das uns bekannte Internet ist mittlerweile zum Data Space aufgestiegen. Eine virtuelle Welt, in der man alles machen kann. Von Informationen besorgen, Neuigkeiten erfahren, Leute treffen oder sich in die Datenbanken anderer hacken. Doch 2097 brach plötzlich alles zusammen. Viele die während dessen online waren sind gestorben, einige hatten schwere Hirnschäden und nur wegen ist so gut wie nichts passiert. Jace hat es überlebt, doch sein Leben verläuft aktuell nicht sonderlich rosig. Er kommt kaum über die Runden, keine Freunde und selbst seine Eltern möchten ihn nicht sehen. Als sein Kollege vor ihm auch noch befördert wird und er ihm im Nachhinein ordentlich drangsaliert, wünscht er sich, dass endlich alles ein Ende hätte.

Dann lernen wir Sam kennen. Eine begabte und mittlerweile im gesamten Data Space bekannte Hackerin. Sie hat schon viele geheime Daten veröffentlicht, welche die dunklen Machenschaften der Konzerne aufzeigen. Aktuell ist sie wieder auf einem Rachefeldzug. Eine Firewall hier, ein Passwort dort und schon... so einfach es auch diesmal aussah, sie ist einfach zu unvorsichtig geworden. Sie sitzt in der Klemme, denn einer der Konzerne kennt jetzt ihren Namen und weiß, wo sie zu finden ist. Noch kommen beide Figuren nicht zusammen, dazu braucht es noch etwas Zeit. Denn wir erfahren, dass Jace nicht einfach nur ein Loser ist, im Gegenteil, er hat Fähigkeiten, die nur ganz wenige besitzen und das genau seit dem Tag, als der Data Space zusammengebrochenen ist. Die sogenannten Cybertechs können sich jetzt ohne ein Gerät in den Data Space einloggen. So richtig erklärt wird es von der Autorin nicht, aber es scheint zumindest zu funktionieren.

Wir erfahren weiterhin, dass es noch eine interessante KI gibt, welche erst einmal auf Jace trifft. Noch recht unbeholfen und mit vielen Fragen behaftet, suchen sie zusammen einen Weg durch die virtuelle und reale Welt. Denn diese Cybertechs sind so interessant für die Konzerne, dass Jagd auf sie gemacht wird. Die Flucht gelingt - und gelingt doch nicht. Denn es spielen einige mehrere Parteien ihre eigenen Rollen in dieser Story. Nicht alle stehen immer auf der richtigen Seite, jedoch als alle erfahren, dass etwas viel Größeres im Hintergrund lauert, was die Menschheit bedroht, überwindet man Differenzen. Ein für mich an manchen Stellen etwas zu einfach konstruierter Ablauf. Mehr als einmal werden Personen überzeugt das Richtige zu machen und oft reicht nur ein kurzes Gespräch.

Wäre wirklich schön, wenn das auch heutzutage klappen würde. Verbohrte Ideen oder Ideologien legt man meiner Meinung nach nicht nach wenigen Minuten ab, egal was passieren oder geschehen könnte. Einige Wendungen sind auch recht seltsam. Da hätten wir den Ausflug in einen Freizeitpark, wobei die Welt gerade unterzugehen scheint und die, die es verhindern könnten, feiern noch ein letztes Mal? Jace ist ebenfalls mehr als überraschend, denn er wächst so weit über sich hinaus, dass selbst Superhelden blass werden könnten. Und darf man einfach so jemand auf offener Straße erschießen, nur weil er anders ist? Wie dem auch sei, die Geschichte baut sich dennoch passend mit intelligenten Dialogen auf und man lernt allein dadurch die einzelnen Charaktere gut kennen.

Fazit:
Freund oder Feind? Das virtuelle Zeitalter hat eben auch seine Tücken. So schön bunt und vielseitig die Möglichkeiten sind, es gibt immer etwas, über das es nachzudenken gibt. Da hätten wir zum Beispiel die Rechte von künstlichen Intelligenzen oder von Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Sollte die Macht des Geldes auch in der Zukunft nur in der Hand von Großkonzernen liegen? Lucinda Flynn gibt sich viel Mühe, in Code X viele Fragen über die Zukunft zu beantworten. Ihre Figuren werden gekonnt eingeführt und man folgt ihnen gern. Am spannendsten ist die KI, welche später noch besondere Aufmerksamkeit bekommt. Leider bricht gegen Ende der Fluss der Story etwas ein. Ein paar Wendungen und Vorfälle passen für mich nicht ganz ins Gesamtbild. Die Dialoge sind der Autorin wichtig und eindeutig ihre Stärke. Wenn die Hürde zischen Geist und Maschine genommen wird, ist der Mensch bereit für den nächsten Schritt der Evolution. Ein Cyber-Krimi, der die virtuelle, mit der realen Welt verknüpft.

Matthias Göbel

Autorin: Lucinda Flynn
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Droemer Knaur Verlag
Veröffentlichung: 01.08.2022
ISBN: 9783426528006

 

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