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...nicht immer - aber manchmal doch!

Una McCormack - Star Trek - Picard 4 - Zweites Ich


einz1975

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Ein Name, der nicht mehr aus der Welt von Star Trek wegzudenken ist: Picard. Nach der ersten Staffel seiner eigenen Serie, gab es auch einige neue Charaktere, unter anderem auch Raffaela Musiker. Ich muss gestehen, dass sie für mich nicht zwingend eine so herausragende Person ist, welche eine eigene Geschichte verdient. Und doch hat Una McCormack die ehemalige Agentin der Sternenflotte genauer unter die Lupe genommen. Zeitlich befinden wir uns kurz nach den Ereignissen der ersten Staffel. Jean-Luc Picard lädt Raffi auf sein Anwesen in Frankreich ein. Sie weiß noch nicht genau, was sie mit sich anfangen will und schon steckt sie wieder mitten in einem Abenteuer, welches bereits vor vielen Jahren seinen Anfang nahm. Sie wird zu einem weit entfernten Planeten geschickt. Hier soll sie sich offiziell um die Ansiedlung neuer romulanischer Flüchtlinge kümmern. Doch inoffiziell geht es jedoch um eine heikle Angelegenheit.

Auf diesem Planeten gab es einmal eine bajoranische Siedlung, welche damals von den Cardassianern zerstört wurde. Selbst nach dem Krieg sollte kein Frieden auf dem Planeten herrschen. Denn als die Romulaner hier eintrafen und die Cardassianer durch den Dominion-Krieg geschwächt waren, entbrannte ein neuer Kampf. Mitten drin war damals die junge Agentin Raffaela Musiker. Ihre Aufgabe war es, die Zivilbevölkerung der Cardassianer in Sicherheit zu bringen. Im Lauf der Geschichte erfahren wir als Leser, was aktuell passiert, was damals passiert ist und wer für die Vernichtung der Siedlung verantwortlich war. Dieser Kriegsverbrecher soll jetzt gestellt werden, denn der bajoranische Geheimdienst hat herausgefunden, dass er sich aktuell genau hier befinden soll.

Wenn man an Cardassianer denkt, dann fällt irgendwann unweigerlich der Name Elim Garak. Eine schöne Überraschung für alle Fans von Deep Space Nine. Die Story baut sich allerdings eher sehr sprunghaft auf. Die Mischung aus den verschiedenen Zeitepochen bringt zwar allerhand Informationen, was damals passiert ist, nur kreist man auch oft eine ganze Weile immer wieder um die gleichen Themen. Flucht, Vertreibung, Widerstand und doch gibt es da ein Geheimnis, welches keiner so richtig lüften mag. Obsidianischer Orden, Tal Shiar und jetzt auch noch die Sternenflotte und am Ende sogar der bajoranische Geheimdienst, wenn so viele Agenten aufeinandertreffen, dann muss doch Blut fließen. Doch zur unerwarteterweise hält sich die Action doch sehr in Grenzen, was eine willkommene Abwechslung ist.

Selbst Raffi Musiker hat hin und wieder einige Momente, die nicht ganz so überzogen wirken. Immerhin hat sie das richtige Pflichtbewusstsein und will Leben erhalten und nicht vernichten. Das Ende hat Una McCormack schön, klar und deutlich inszeniert. Für alle, die es bis zur Hälfte noch nicht zwischen den Zeilen vermutet haben, finden hier noch einmal ihren Aha-Moment. Dafür ziehen sich jedoch einige Passagen, welche die Autorin gern hätte kürzer fassen können. Der Auftritt von Picard ist eher eine Randerscheinung genauso wie Rios oder Elnor, welche man durch andere Figuren hätte locker austauschen können. Raffi als Hauptfigur versucht alles, um den Leser zu unterhalten. Sie schafft es nicht über den gesamten Zeitraum. Ihre Art und Weise muss man mögen. Allein diese unnötige JL-Abkürzung für Jean-Luc Picard ist mehr als überflüssig und für mich unpassend.

Fazit:
Zurück zum Ort, wo alles begann... Es ist immer schön, wenn alte Charaktere aus Star Trek einen Auftritt in neuen Abenteuern finden. Nach so langer Zeit Garak wieder in seinem Element zu wissen, hat viele Erinnerung an Deep Space Nine hervorgebracht. In Star Trek - Picard hätte ich ihn definitiv nicht erwartet. Una McCormack hat einen unscheinbaren Planeten benutzt, um eine Tragödie von Flucht und Vertreibung zu kreieren. Einige Momente haben ihren Charme, andere sind unnötig in die Länge gezogen worden. Das Ende hingegen zeugt von einer lang aufgebauten Grundidee, welche sehr gut zündet. Demnach ist Raffaela Musiker gar nicht die Hauptperson in dieser Geschichte und das ist gut so. Ihr Charakter mag die Star Trek Fangemeinde spalten und genau deswegen überzeugt nicht jede Situation der Geschichte. Daher richtet sich meine Leseempfehlung eher an DS9-Fans, welche Garak lange vermisst haben.

Matthias Göbel

Autorin: Una McCormack
Übersetzung: Stephanie Pannen
Taschenbuch: 363 Seiten
Verlag: Cross Cult Verlag
Veröffentlichung: 03.04.2023
ISBN: 9783966588522
 

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