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Galax Acheronian - Ein kleiner Schritt: Koloniewelten 01


einz1975

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Die erste Stadt auf dem Mars, welch unvorstellbare Meisterleistung der Menschheit. Doch auch hier scheint es nicht immer friedlich zu sein. Seit Jahren war es ruhig in der Stadt, bis zu diesem Tag. Marek Zintok ist Polizist mit Leidenschaft und er erkennt schnell, dass hinter diesem ursprünglich aussehenden Raubüberfall mehr stecken muss. Er nimmt den Fall genauer unter die Lupe und bekommt zu Hilfe noch eine neue Kollegin zu Seite gestellt. Der Autor betont dabei sehr deutlich, wie engstirnig Marek denkt. Sichtweisen aus den weit vor den 50er Jahren und schlimmer werden wach. Frauen können nichts und sind nichts wert oder nur der christliche Glaube zählt, es gibt keinen anderen Gott. Wobei es in dieser Zukunft auch einen regelrechten Glaubenskrieg gab, wer gewonnen hat, müsst ihr selbst erlesen.

Der Fall beginnt natürlich mit der Leiche. Schon hier beweist der Autor das feine Gefühl für Details. Es werden Kleinigkeiten beschrieben und untersucht, so dass auch der Leser ein Teil der Ermittlungen wird. Jeder noch so kleine Hinweis könnte den Fall voranbringen. Neben den wechselnden Szenenbildern nimmt uns Galax mit auf eine Reise zum Mars. Er erklärt, wie die Stadt funktioniert, worauf sich die ersten Kolonisten vorbereiten mussten und was der eigentliche Sinn dieser Stadt ist. Der Mars selbst ist und bleibt eher lebensfeindlich, aber er ist der perfekte Ort, um von hier aus weiter ins All vorzustoßen. Eine mächtige Organisation baut hier seit Jahrzehnten Raumschiffe und schickt von hier aus Kolonisten zu neuen Planeten, auf dass die menschliche Rasse niemals ausstirbt.

Was hat das aber mit dem Mord zu tun? Das Opfer in diesem Fall, war Wissenschaftler der Shermanstiftung und es wird nicht leicht, hier überhaupt Informationen zu bekommen. Neben Marek wird auch seine Kollegin als Figur gut analysiert, tritt jedoch etwas mehr in den Hintergrund. Marek hingegen erweist sich wirklich als Ekel. Nicht nur, dass er diese wahrlich eingestaubten Weltansichten hat, auch seine Art und Weise, mit seinen Kollegen umzugehen, machen ihn doch mehr unsympathisch, als dass man ihn als Held sehen will. Einzig sein Sinn für Gerechtigkeit und die Suche nach der Wahrheit bringen ihm ein wenig Menschlichkeit. Die Verschwörung hinter der Tat wird erst zum Schluss offenbart.

Es bleibt jederzeit spannend und wenn man mit der Geschichte fertig ist, darf man gleich noch in eine Kurzgeschichte springen. Diese spielt auf der ersten Kolonie außerhalb unseres Sonnensystems. Nach fast dreißig Jahren Kälteschlaf erreicht das Kolonieschiff 5 den Planeten Adonis. Leider entpuppt sich dieser Planet doch nicht so lebensfreundlich, wie zuerst angenommen. Hochgiftige Pflanzen bevölkern den Planeten und es scheint fast, dass dieses Projekt als gescheitert gilt. Dennoch versuchen sie Siedler ihr Bestes. Plötzlich aber verschwindet ein Junge. Bei dieser Umgebung stehen seine Überlebenschancen schlecht. Weiß vielleicht sein bester Freund etwas, der aber gar nicht mehr sein Freund sein will? Eine kurze, knackige Jugendstory, mit unvorhersehbarem Ausgang.

Fazit:
Der Mars ist nur der Anfang für den homo Sapiens. Galax Acheronian schuf mit „Ein kleiner Schritt“ den Start in ein eigenes unglaublich großes und detailliertes Universum. Diese Zukunft hat ihren Reiz und ihre Tücken. Wo auf der einen Seite der Glaube keine Rolle mehr spielt, ist er auf der anderen Seite noch lange nicht vergessen. Der Hauptfigur würde man selbst als Leser von Anfang an gern mal die Meinung sagen. (Kleiner Spoiler, das übernehmen später andere). Die Ermittlungen sind detektivisch durchdacht und seine Partnerin hat neben ihrer harten Vergangenheit einige interessante technische Raffinessen. Der Autor treibt die Geschichte gekonnt voran und untermalt sehr anschaulich und greifbar die Science Fiction seiner Erzählung. Es bleibt mir ein absolutes Rätsel, dass Galax Acheronian bis heute keinen großen Verlag für seine Geschichten gefunden hat. Großartig und fesselnd geschrieben, mit vielen eigenen Ideen ausgeschmückt, mehr braucht der Sci-Fi-Fan nicht, um sich glücklich zu lesen.

Matthias Göbel

Autor: Galax Acheronian
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: TWENTYSIX / Selfpublisher
Veröffentlichung: 12.03.2020
ISBN: 9783740707484

www.acheronian.de

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Bearbeitet von einz1975
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