Predator 1 - Tag des Jägers

[einz1975]

Wir schreiben das Jahr 2041. Irgendwo im Weltraum auf einem fernen Planeten namens Damara beginnt diese Geschichte. Ein junges Mädchen landet hier mit ihrer Familie und ihre Aufgabe ist relativ einfach, sie sollen herausfinden, ob dieser Planet für eine Besiedlung geeignet ist. Theta ist neugierig und lässt sich nicht gern im Raumschiff einschließen. Eines Tages ist sie wieder unterwegs, als es plötzlich passiert, ihre Eltern werden vor ihren Augen von einem fremden Wesen getötet. Sie ist die einzige Überlebende und an diesem Tag schwört Theta Rache. Sie will den Predator finden, der ihr alles genommen hat. Danach gibt es einen Sprung einige Jahre in die Zukunft. Theta ist nicht mehr das kleine, verängstigte Mädchen von damals.

Vielmehr ist sie selbst zum Predator erwachsen und führt ihren privaten Krieg gegen diese Aliens. Sie hat schon so einige zur Strecke gebracht und trägt mittlerweile sogar Teile ihrer Rüstung. Immer dabei ihre Machete und eine Axt. Dank ihres Schiffes, mit der K.I. Sandy, ist sie nicht nur erwachsen geworden, sondern spürt so auch die Routen der Aliens auf. Sie versucht herauszufinden, wo sie herkommen und wo sie als nächstes zuschlagen werden. So geradlinig wie gehofft, verläuft ihre Jagd aktuell nicht, denn dem alten Schiff fehlen immer mehr Teile und so muss sie notlanden. Schon zwischen den Zeilen kann man lesen, dass hier nichts Gutes auf sie wartet.

Im Grunde ergibt sich die Geschichte von selbst. Tod, Rache, Kampf und noch mehr Tote. Die dafür neu erfundenen Predator-Rüstungen haben einen gewissen Charme. Jeder Krieger geht individuell jagen und das machen sie auch hier. Theta verlässt sich für meinen Geschmack ein wenig zu viel auf ihre Klingen und leider fehlt mir auch die gewohnte Wärmessignatursicht. Dafür gibt es allerhand Action-Szenen und mehr als einmal rollen Köpfe oder Gliedmaßen über das Papier. Die Detailverliebtheit in den Figuren findet man oft nicht im Hintergrund, was zwar nicht immer nötig ist, hätte aber einigen Szenen gut gestanden. Die Sammlung der Cover am Ende werden Fans des Predators besonders lange anschauen und immer wieder kleine neue Details entdecken.

Theta als Hauptfigur funktioniert sicher nicht an jeder Stelle. Denn wenn man überlegt, wie verlustreich sich mehrere Spezialeinheiten schon gegen sie gestellt haben oder denkt man nur an das Alien, verwundert es schon, wie schnell sie den ein oder anderen Predator zur Strecke gebracht hat. Vielleicht steckt ja auch noch mehr dahinter, was sich erst im Lauf der Gesamtstory ergibt, so jedoch wirkt alles etwas zu sehr konstruiert und gewollt. Immerhin hat sie ihre Menschlichkeit nicht verloren, was angesichts ihrer Kämpfe und Vergangenheit mehr als lobenswert ist. Die Nebenfiguren haben oft nur einen kurzen Auftritt, bis auf die K.I. Sandy, welche auch ruhig mal etwas mehr aus sich herauskommen darf.

Fazit:
Der Jäger jagt den Jäger... Der Predator ist seit so vielen Jahrzehnten unterwegs, dass mittlerweile jeder schon einmal von ihm gehört haben wird. In dieser neuen Geschichte wächst ein kleines Mädchen zur Kämpferin heran. Sie setzt sich gegen diese Aliens mit gleicher Kraft und Kampfeswille durch. Die Story verläuft nicht geradlinig, hin und wieder warten kleine Überraschungen, mit den man nicht rechnet. Die Kämpfe hätten etwas länger sein können, doch dafür gibt es mehr als einen. Grafisch gut umgesetzt, habe ich über einige detailfreie Hintergründe hinweggesehen und wurde mit den unterschiedlichen Predatoren entschädigt. Neue Ideen der Rüstungen, Waffen und selbst einige Raumschiffe, werden den Fan definitiv begeistern. Einzig an der Hauptfigur strauchelt die Story und raubt dem Sammelband 1 Punkte.

Matthias Göbel

Autor: Ed Brisson
Zeichnungen: Kev Walker, Frank D'Armata, Leinil Francis Yu, Sunny Gho
Übersetzung: Alexander Rösch
Softcover: 164 Seiten
Verlag: Panini Verlag
Veröffentlichung: 29.08.2023
ISBN: 9783741636066