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...so krass wie die Angst!

Star Trek - Zeit des Wandels 3: Aussaat


einz1975

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Es gab die Zeit, in der die Vulkanier den Menschen genau auf die Finger geschaut haben. Richtig, Captain Archer und seine Crew der Enterprise hatten damals einen recht schwierigen Start in die Gemeinschaft der galaktischen Völker. Zur selben Zeit schickten die Dokaalan einen Hilferuf ins All, denn ihr Planet drohte unterzugehen. Unerklärliche Beben rissen die Erde auf und es war nur eine Frage der Zeit, bis das Unvermeidliche eintreten wird. Damals ist man davon ausgegangen, dass Hilfe nicht rechtzeitig eintreffen wird und als eine zweite Sonde zweihundert Jahre später gefunden wird, darf sich Captain Picard und seine Crew der Enterprise dieser Nachricht widmen, mit dem Wissen, dass sie wohl keine Überlebenden finden werden, oder vielleicht doch?

Nach den ersten beiden Bänden spürte man schon, dass irgendetwas mit Picard nicht stimmt. Er wirkt müde und kommt nicht mehr an seine alte Stärke heran. Dennoch will er diese Mission, welche sich eher wie eine Degradierung anfühlt, ohne zu zögern absolvieren. Es wird im Vorfeld viel gemunkelt, was man hier vorfinden würde und ja, es ist natürlich zu vermuten, dass es irgendwie doch Überlebende gab. Doch so einfach wie es sich anhört, war es für die Dokaalaner nicht. Sie haben sich ins All zurückgezogen und leben fortan auf riesigen Asteroiden. Als Leser folgen wir einem Tagebuch eines der Ratsmitglieder und sind sozusagen direkt dabei, als alles endet und das neue Leben beginnt.

Leider sind die Sprünge in diesen Einträgen etwas zu wahllos, hier hätten die Autoren ruhig etwas länger verweilen können. Denn schon mit dem ersten Scann werden unterschiedliche Signale empfangen, unter anderem auch ein erneutes Notsignal. Nicht gerade einfallsreich, um die Spannung zu heben, aber so kommt die Geschichte ein wenig in Fahrt. Diese Rettungsmission wird hingegen sehr gut und vor allem detailliert erklärt. Allein schon das manövrieren der riesigen Enterprise zwischen den vielen Asteroiden stellt eine Herausforderung dar. So hätte die aktuelle Aufgabe einfach enden können und man hätte sich ganz wie in einer typischen Episode seiner Star Trek Helden gefühlt und doch wollten die beiden Autoren mehr.

Recht abgrubt, kommt es noch einmal zu einem Wandel der Story, welcher erneut eher nur das anreißt, worum es in den nächsten Bänden gehen wird. Dadurch fühlt sich dieser Geschichte irgendwie unfertig an. Man wird zwar behutsam in die neue Story eingeführt, lässt jedoch so viele Fragen offen, dass man mit zu vielen Rätseln allein gelassen wird. Eine gewisse Methode, um dranzubleiben, jedoch sind mir schlüssige Story lieber. Anfänglich ist Picard noch sehr im Vordergrund, überlässt später den anderen Figuren das Spielfeld komplett. Hier glänzt einmal mehr der auf dem Cover verewigte Geordi La Forge. Wie ein geschmiertes Zahnradwerk spulen sich die technischen Anweisungen und Aufgaben ab und als Leser fühlt man sich schon fast selbst wie ein Mitglied der Crew.

Fazit:
Hilfe - Unerwünscht? Nicht immer kann man nachvollziehen, warum Hilfe oft auch als Bedrohung gesehen werden könnte. Neben Picard, der sich nicht wirklich von Deanna Troi helfen lassen will, scheint es auch hier bei diesem Volk eine Gegenbewegung zu geben. Doch bevor der Leser darauf aufmerksam gemacht wird, gibt es eine langsam zusammengesetzte Rettungsmission. So zahlreich wie die Asteroiden in dieser Region formen sich die Bruchstücke der Story. Die Wendung zum Ende kommt für mich zu spät und lässt den Leser viel zu sehr lange Dunklen. Das Star Trek Feeling an sich ist vorhanden, nur fehlt diesmal der feinfühlige Spannungsbogen. Als Sprungbrett für Zeit des Wandels 4 eine unablässige Grundvoraussetzung, nur leider nicht so stark wie die Bände zuvor.

Matthias Göbel

Autor: Dayton Ward, Kevin Dilmore
Übersetzung: Björn Sülter
Taschenbuch: 334 Seiten
Verlag: Cross Cult Verlag
Veröffentlichung: 11.12.2023
ISBN: 9783986661663
 

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