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...macht nichts - wir haben einen Gartenzaun.

Snatch - Schweine und Diamanten


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Ein kleines Märchen:

Es gab einmal einen Mann namens Guy Madonn... mhhh... Ritchie. Dieser Mann hatte den Traum ein großer und bekannter Filmemacher zu werden. So kam es, das er mit etwas Geld seinen ersten abendfüllenden Film drehte. Es war „Lock, Stock and two smoking Barrels“ der in Deutschland dann als „Bube, Dame, König, grAS“ unglücklich übersetzt heraus kam.

Auf seiner Heimatinsel England entpuppte sich der Film als richtiger Hit und auch auf dem Festland und in Übersee war der Film ein kleiner Überraschungserfolg. Und wie ist es so oft wenn ein Regisseur einen erfolgreichen und von Kritikern geliebten Debütfilm macht? Genau...Man wird interessant für Hollywood und berühmte Sängerinnen. Die großen Studios klopften an seine Tür und boten ihm einen großen Film mit einem Big Budget an! Doch schlau wie der Mann war beschloss er lieber noch einen weiteren kleinen Film in seiner Heimat zu drehen. Als Bestätigung dafür, das er keine Eintagsfliege ist und das er es versteht Filme zu machen beschloss er einen weiteren Gangsterfilm zu machen. Doch diesmal wollte er alles was seinem ersten Film so hervorragend machte übertreffen...

Die Story ist noch raffinierter, die Kamera noch spektakulärer, der Schnitt noch schneller und die Charaktere noch schräger. Die Story von „Snatch“ ist so verschachtelt und besitzt so viele Zweige, das anderer Regisseure daraus gleich 2 oder 3 Filme gemacht hätten. Doch Guy Ritchie schafft es die Story so zu erzählen, das man nie den Faden verliert und sich auch noch alle Handlungsstränge zum Schluss zusammenfügen. Etwas, was andere Regisseure mit Sicherheit nicht so einfach geschafft hätten.

Doch wie soll man so eine Story vernünftig erzählen oder begreifbar machen? Wahrscheinlich werden nicht wenige aus dem Kino gegangen sein, die sich am Kopf kratzten und sich bis jetzt noch Fragen: “Worum ging es eigentlich?“ und „Was sollten die ganze anderen Storys?“

Ich werde nun einmal versuchen die einzelnen Handlungsstränge zu beschreiben, doch wie sie zusammenpassen müsst ihr einfach selber herausfinden.

Zum einen sind dort Turkish und Tommy, die Promoter für eine Handvoll Boxer sind, die sie dann bei illegalen Boxkämpfen in der Londoner Unterwelt antreten lassen. Ihr nächster Kampf soll gegen einen Boxer von Brick Top sein. Dieser Brick Top ist so etwas wie der Pate Londons. Jeder Gangster kennt ihn und auch so gut wie jeder Gangster hat schon einmal für ihn gearbeitet. Alle wissen genau, das man sich mit ihm nicht anlegen darf, sonst endet man als Schweinefutter... Denn an die Schweine werden die Leichen von den Leuten verfüttert, die sich mit Brick Top angelegt haben. Ach ja...es sind 8 Schweine nötig, um eine Leiche, die in 6 Teile zerteilt wurde, zu entsorgen. Angeblich soll das auf wahren Tatsachen beruhen, genauso wie die illegalen Boxkämpfe im Untergrund von London...so will es zumindest Mr.Ritchie wissen, der dafür im Milieu recherchiert hat.

Dann haben wir da noch den großen Diamanten. Genauer gesagt einen Riesen Diamanten, mit 84 Karat. Dieser wurde von Franky in Antwerpen geraubt, um ihn über London nach New York zu seinem Boss Avi bringen. Was sich als schwieriger herausstellt, als man vorher gedacht hatte.

Denn hier kommt dann der unverwüstliche Russe Boris ins Spiel. Dieser möchte nämlich den Diamanten stehlen. Sein Plan ist folgender: Er möchte den spielsüchtigen Franky, der den Diamanten in einem an seine Hand geketteten Koffer bei sich trägt, dazu bringen bei dem illegalen Boxkampf zu wetten, um ihn dann in seinem Spielrausch den Koffer zu entreißen.

Es gibt aber noch die heruntergekommenen irischen Zigeuner, die im Wohnwagenlager leben. Wie die in diese ganze Sache hinein passen? Turkish und Tommy regeln ihre Geschäfte in einem kleinen Wohnwagen, der aber schon ziemlich am Ende ist. Also beschließen beide einen neuen Wagen von den Zigeunern zu kaufen. Also schickt Turkish Tommy und den Boxer los um mit den Zigeunern zu verhandeln, doch das ganze geht nach hinten los, so das der Boxer im Krankenhaus liegt und kein neuer Wohnwagen da ist. Dafür haben Turkish und Tommy einen neuen Boxer. Den Zigeuner Mickey O´Neil. Ein Mann der seine Gegner mit einem Schlag KO schlägt.

Jetzt soll dieser in dem von Brick Top getürkten Kampf antreten, doch Mickey will nicht wie verlangt vorzeitig auf die Bretter gehen, was Turkish und Tommy wieder einiges an Ärger einhandelt.

Dann sind da noch die drei total debilen Möchtegerngangster, die in alles hineingezogen werden aber von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Sie sind immer dabei ohne richtig zu wissen was vor sich geht. Und plötzlich haben sie einen 84 Karat Diamanten, einen quietschenden Hund und jede Menge Ärger und noch mehr richtige Gangster am Hals.

Und zum Schluss hat man jede Menge tote Gangster und ein überraschendes Ende.

Das ganze liest sich nun wie eine total verworrene Story, die schwer zu verdauen ist. Doch das ganze sind nur die Eckpfeiler des Films. Es gibt noch einige weitere kleine Handlungen, die sich alle zum Schluss zusammenfügen und eine große Story und einen noch größeren Film ergeben. Nacherzählen kann man das ganze leider nur sehr schwer, da man sich selber schnell in der Erzählung verheddert. Ich hoffe das mir es wenigstens im Ansatz gelungen ist.

Doch zurück zum Film.

Wie schon in seinem Debüt, benutzt Ritchie auch hier wieder alle Raffinessen, die man mit einer Kamera anstellen kann. Rasend schnelle Schnitte springen zwischen den Locations hin und her, Zeitrafferaufnahmen treffen auf extreme Zeitlupen und dazu kommen dann noch Splitscreens ( 2 oder mehr Schauplätze gleichzeitig auf der Leinwand).

Auch die Schauspieler schaffen es zu überzeugen und diesmal gibt es ja auch 2 richtige Stars: Brad Pitt als nuschelnder Boxer Mickey, den man nur sehr schwer versteht und Oscargewinner Benicio Del Toro (Traffic) der seinen Auftritt als spielsüchtiger Franky Four Fingers hat.

Doch neben dieser genialen Story überzeugen die unglaubliche Charaktere, die natürlich noch einen Schuss skurriler sind als bei „Lock, Stock and 2 smoking Barrels“ und somit sehr viel Komik erzeugen.

Wer Tarantino-Filme mag und auch sonst auf Gangsterfilme steht, ist mit SNATCH gut beraten, da man alle bekannten Elemente wieder findet. Natürlich kann man nun schreien “Hey die Ideen sind doch alle geklaut!“ und auch wenn das stimmen mag, so bringt Guy Ritchie seinen eigenen Stil mit hinein und hebt sich so aus der Masse heraus. So ist der Film selbst für diese Kritiker empfehlenswert.

Doch eines habe ich mich nach dem Film gefragt? Wo war in diesem Film das weibliche Gschlecht? Es gab keine Rolle im Film, die von einer Frau gespielt wurde. Im übrigen war es in "Lock, Stock and Two smoking Barrels" das gleiche Problem. Daran muss Mr. Richtie noch arbeiten, gerade wenn man überlegt, das er bestimmt seine Frau, die angebliche Sängerin und Schauspielerin, in seinem nächsten Film einbauen will/muss.

Halt! Wie geht das Märchen weiter?

Nun Mr.Ritchie traf eine hübsche und sehr bekannte Sängerin. Es entwickelte sich eine große Liebe und die beiden beschlossen mit viel Medienpublicity zu heiraten. Diese große Liebe wurde mit einem Kind gekrönt und auch sein zweites Werk konnte den Erfolg des Debüts noch locker übertreffen. Ob es an der Hochzeit lag oder nicht wird man wohl nie erfahren… Als nächstes wollte Mr.Ritchie einen Film für ein Major-Studio drehen, um zu zeigen was in ihm steckt…doch das wird wohl erst im nächsten Märchen erzählt.

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