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...mit dem einsamen Charme langsamer Sägen

David A. Goodman - Die Autobiografie von Jean-Luc Picard


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Die Idee einer Autobiografie für eine fiktive Figur wie Jean-Luc Picard hat mich von Anfang an fasziniert. Ich war gespannt darauf, was diese Erzählung dem Leser bieten würde. Wie in jeder Lebensgeschichte beginnen auch hier die ersten Erinnerungen aus der Kindheit, die langsam Einblick in das Leben dieses ikonischen Star Trek-Helden gewähren. Besonders fesselnd ist seine tiefe Verbundenheit zu seiner Mutter und das komplizierte Verhältnis zu seinem Bruder und Vater. Mit zunehmendem Alter entwickelt sich Picard und seine Wünsche und Träume werden deutlicher. Sein Weg zur Sternenflottenakademie ist geprägt von Herausforderungen, die ihn jedoch nur noch entschlossener machten. Es scheint, dass er damals von Hochmut und Arroganz geprägt war.

Selbst während seiner Zeit an der Akademie musste er einige harte Lektionen lernen, die vermeidbar gewesen wären. Man mag zwar bereits einige Informationen aus der Serie oder den späteren Filmen gehört haben, aber das Erleben all dieser Ereignisse in der richtigen Reihenfolge ist auf eine seltsam faszinierende Weise spannend. Besonders der Marathonlauf und die ersten Einsätze, die sich ganz anders entwickeln als erwartet, bleiben im Gedächtnis. Obwohl der Aufstieg vom Offizier zum Captain Jahre dauert, liest es sich hier beinahe wie im Zeitraffer. Um die Handlung aufzulockern, treten auch fast alle Helden aus Star Trek Classic Serie auf. Zusätzlich zu diesen Aspekten ist auch die enge Bindung zu seinen Freunden erwähnenswert, die nicht zahlreich, sondern äußerst sorgfältig ausgewählt sind.

Jack Crusher und Walker Keel gehörten zu diesen engen Vertrauten. Obwohl Picards Dienstzeit auf der USS Stargazer beeindruckend ist, hat sie bisher nicht genügend Aufmerksamkeit erhalten. Vielleicht wäre dies ein interessanter Ansatz für eine zukünftige Serie? Vor seinem Dienst auf der Enterprise gibt es jedoch eine Periode, die bisher kaum beleuchtet wurde. Als Spezialagent ohne festes Schiff dient er der Flotte und löst einige Fälle, wobei er auf Persönlichkeiten wie Data, Tasha Yar, Geordi La Forge und Worf trifft. Diese kurzen Begegnungen hinterlassen einen bleibenden Eindruck bei ihm, und später möchte er sie in seiner Crew nicht missen. Eine Frau, die eigentlich einem anderen gehört, aber dennoch stets an seiner Seite und in seinem Herzen ist, ist Beverly Crusher. Insbesondere hier wird deutlich, wie zurückgezogen er eigentlich lebt.

Ab einem gewissen Punkt geht alles ein wenig schneller voran. Die Star Trek: Next Generation Erlebnisse werden genauso wie die Filme sehr straff zusammengefasst, wobei gerade hier der Charakter von Picard meiner Meinung nach erst wirklich geformt wurde. Eigentlich hätte man denken können, dass hier Schluss wäre, doch weit gefehlt, die Biografie geht nicht im offiziellen Kanon weiter, was aber meiner Meinung nach nicht tragisch ist. Vielmehr zeigt sie eine viel schönere und entspanntere Version von Jean-Luc Picard nach dem Leben als Captain. In der Mitte des Buches gibt es eine kleine Auswahl von Bildern, die sein Leben vom Kind bis zum Greis zeigen. Ich persönlich hätte mir davon gerne mehr gewünscht, da es viele denkwürdige Momente gab, die ich gerne noch einmal visuell erlebt hätte.

Fazit:
Danke! Es gibt Menschen, die erleben wirklich viel in ihrem Leben und es gibt Figuren, die vielleicht nicht wirklich existieren, aber dennoch Menschen stark beeinflussen können. Einer dieser bewundernswerten Charaktere ist für mich Jean-Luc Picard. Führung ist erlernbar und Fehler sind ein natürlicher Bestandteil des Lebens; jeder muss entscheiden, wie er damit umgeht. Vom Kind bis zum Captain, der die Galaxie rettet, liegen viele Jahre. Dank dieser Autobiografie kann man noch einmal kompakt zusammengefasst erleben, wer Jean-Luc Picard wirklich ist. Die wichtigsten Freunde fehlen ebenso wenig wie viele unvergessliche Momente seiner Karriere. Einige davon waren mir unbekannt und lohnen sich, bei anderen ist man mitten in den Bildern der Serie und Filmen. Ein herzlicher Dank geht an Patrick Stewart für die perfekte Verkörperung der Rolle des Jean-Luc Picard. Ein echtes Fan-Must-Have!

Matthias Göbel

Autor: David A. Goodman
Übersetzung: Katrin Lechtermann
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Cross Cult Verlag
Veröffentlichung: 02.01.2024
ISBN: 9783986661960
 

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