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...für die moderne Dame

Amistad


Werewolf

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Gleich zu Beginn: obwohl "Amistad"  vier mal für den Oskar nominiert worden ist, ging er ziemlich unter. war wohl zu anspruchsvoll.

1839.tiefe nacht. gewitter. schwarze menschen stürmen das deck eines segelschiffes und richten ein blutbad an der spanischen besatzung an. sie wollen zurück nach afrika, schaffen es jedoch nicht. sechs wochen später werden sie von der amerikanischen navy aufgelesen und vor gericht gestellt. die anklage: mord!

Spanien fordert die sklaven zurück, ebenso ihre besitzer ( die auch an bord des schiffes waren und überlebten ). die abolitionistenbewegung, in Vertretung von Morgan Freeman will die Leute natürlich rausholen und engagieren den Anwalt Matthew McConaughy.

Um die Sklaven zu befreien, müssen sie beweisen, daß es keine Sklaven sind...

ich möchte nicht zuviel verraten, denn dieser film ist ein bad der gefühle. beginnt er sehr zäh und man empfindet ekel davor, wie die spanier abgeschlachtet worden sind, so beginnt man langsam die ganze wahrheit zu sehen. wie politik anscheinend wichtiger ist als menschenrechte. wie schwarze sklaven nicht als menschen, sondern als frachtgut angesehen wurden, daß man bei bedarf einfach über bord werfen konnte. die verstörendste szene ist der rückblende auf der tekora zugeteilt, in der die ganze bestialische unmenschlichkeit der sklaverei gezeigt wird. eine szene, die zu herzen geht und mir, ganz offen gesagt, die tränen in die augen trieb.

wieviel ist ein menschenleben wert? ist alles, worauf wir stolz sind, unsere verfassung, nur ein wertloser fetzen papier? das sind die fragen, womit sich der film beschäftigt.

djimoun hounsu, später auch in gladiator fabelhaft, schaffte mit diesem film seinen durchbruch. obwohl man ihn fast den gesamten film über nicht versteht, spricht er doch seine stammessprache, legt er ein beeindruckendes schauspielerisches können an den tag. wer die szene im gericht gesehen hat, weiß was ich meine.

ein film der bewegt. ein film von steve spielberg, der genau wie "der soldat james ryan" die welt nicht vergessen lässt.

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Deiner Beschreibung allerdings fehlt ein wichtiges Detail:

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit!

So oder zumindest sehr ähnlich ist es wirklich passiert.

Es war das erste Mal in der Geschichte, das Schwarze vor Gericht Recht bekamen.

War ein toller Film.

--

Zu James Ryan:

Ein durchaus guter, düsterer und brutaler Film.

Allerdings für meinen Teil hat er einen sehr fahden Beigeschmack:

Tom Hanks läßt irgendwann diesen deutschen Soldaten, nach Protest dieses Kriegsberichterstatters, laufen und wird am Ende von genau diesem Mann getötet.

Ersten: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit daß so etwas in einem Krieg passiert? Demselben Mann zweimal begegnen???

Zweitens: Viel wichtiger! Was ist das für eine Botschaft?

Es sagt aus, mach keine Gefangenen, zeige keine Gnade, sondern töte jeden der Dir über den Weg läuft!

Jetzt könnt Ihr sagen: das ist so im Krieg!

Mag sein. Ich finde ich es total scheiße!!!

Mal ganz davon abgesehen daß da ne Menge Jungs sterben mußten um einen Typen zurückzuholen.

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Habe ich nicht gesagt, daß es ein wahrer fall ist? nun ja, jetzt wisst ihrs?

Zu Ryan: ja,  dieser punkt stimmt schon irgendwie. man kann durchaus es so verknüpfen. zu dem zufall: stimmt, ist selten, aber ich kenne leute, die haben mitten in New York einfach so ihre Nachbarn getroffen.

Ich glaube, daß Spielberg mit dem Gefangenen einfach zeigen wollte, wie verrückt der krieg doch ist. so wie ich das sehe, hat der deutsche nicht einmal den captain erkannt, als er ihn tötete. nur für uns geht ein licht auf.

aber du hast recht: ich habe lange darüber nachgedacht, ob spielberg meint, "nur ein toter deutscher ist ein guter deutscher". ich tippe einfach mal darauf, daß er es nicht so gemeint hat.

Und daß so viele gestorben sind bei der suche: du hast recht, es ist irgendwie seltsam. da fragt man sich, wieviel ist ein leben wert? und was würde es bringen? es ist genau das, wie der captain miller es gesagt hat. vielleicht erfindet er ja ein heilmittel gegen krebs oder sonst etwas. oder er ist total bedeutungslos.

vielleicht auch wieder eine anklage gegen den irrsinn des krieges.

nichtsdestotrotz halte ich diesen film für den ebsten anti-kriegsfilm. nicht nur wegen der invasion, sondern auch wegen z.B. der szene, als der sanitäter nachts erzählt, daß er es bereut, das schlafen simuliert zu haben, anstatt mit seiner mutter zu sprechen. diese geschichte hat etwas in mir berührt, so viel sei sicher.

Mann, daß ist doch jetzt ein Amistad-Thread, oder ;) ?

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  • 2 Wochen später...

Flüstermode:

Schmale Grat und Soldat James Ryan sind überhaupt net vergleichbar! SG geht mehr darauf ein, wie sich der Mensch innerhalb der Umgebung des Krieges fühlt, SJR kümmert sich mehr um die Kampfsituationen selbst.

Das Buch "Insel der Verdammten" gelesen, die vorlage für Schmale Grat? Es lohnt sich!

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