Ingo Kohlschein - Mater Terra: Widerstand - Band 1

[einz1975]

Man möchte meinen, dass die Menschen beim Erreichen des Mars, auf der Erde Frieden gefunden haben, aber dem ist nicht so. Apoll und Merkur sind gerade auf dem Weg zur Mars-Arena. Ein Zuspätkommen wird bestraft und auch sonst gleicht diese Mars-Kolonie mehr einem Gefängnis, als dass es der erste bahnbrechende Außenposten der Menschheit ist. Auf der Erde hingegen gab es einen verheerenden Krieg. Milliarden von Menschen sind gestorben und viele Regionen sind verseucht und nicht mehr zugänglich. Die Welt wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Länder sind genauso verschwunden, wie das männliche Geschlecht. Die Frauen regieren jetzt diese Welt und haben die Männer auf den Mars verbannt.

Das klingt auf den ersten Blick völlig absurd, jedoch hat diese Maßnahme einen schrecklichen Hintergrund. Die Frauen wurden ab einem gewissen Punkt so sehr unterdrückt, dass sie Helme trugen, die ihnen den freien Willen nahmen. Die Männer hingegen haben den Krieg begonnen und damit die Erde fast vernichtet. Seit dem sind viele Jahre vergangen und dennoch sitzt der Hass tief. Die neue Generation wie Apoll und Merkur haben damit eigentlich nichts mehr zu tun und doch baden sie die Taten ihrer Vorfahren aus. Die Rache der Frauen und die Unterdrückung der Männer kann natürlich nicht ohne Widerstand bestehen. Mater Terra, eine geheimnisvolle Organisation, stemmt sich dagegen.

Apoll und Merkur kommen irgendwann zum Widerstand und doch gibt es auf der Erde ganz andere Ideen für die Zukunft. Hier will die oberste Ministerin einen Plan umsetzten, der diesen Krieg der Geschlechter endgültig beendet. Doch ihre Tochter Athene und ihre Freundin Diana sind deutlich gegen diese Pläne. Wie kann man sie aufhalten? Ingo Kohlschein geht mit seinen Figuren nicht zimperlich um. Gerade die Männer leiden auf dem Mars, dafür in der Vergangenheit die Frauen. Diese Kluft kann wohl nichts mehr überwinden. Die Zweiteilung der Geschichte funktioniert sehr gut. Zum einen erfahren wir, wie der Widerstand auf dem Mars sich erhebt und zum anderen, wie die Frauen auf der Erde ihr Pläne umsetzten. Das es unausweichlich erneut zu einem Konflikt kommt, ist mehr als absehbar.

Apoll und Merkur, sowie auch Athene und Diana, sind zwar die Hauptcharaktere, lassen aber auch viel Platz für einige andere interessante Figuren. Da hätten wir die extrem fanatische Mutter von Athene oder den Anführer von Mater Terra. Anfänglich läuft alles nach Plan und man kommt schnell ins Geschehen. Die Figuren werden eingeführt, die Hintergründe erklärt und die Zukunft anschaulich beschrieben. Später wirkt alles deutlich hektischer. Die Spannung steigt und die Abfolge der Ereignisse überschlagen sich regelrecht. Dabei gehen die Hauptfiguren an manchen Stellen ein wenig unter. Es gibt auch ein paar Fragen, welche offen bleiben, aber bei einer Trilogie auch kein Wunder. Damit bleibt genug Stoff für die beiden kommenden Romane offen.

Fazit:
Der Endkampf der Geschlechter! Eine Welt im Chaos: Die Erde ist zerstört, der Mars ein Gefängnis, und Kinder werden nur noch künstlich geschaffen. Männer und Frauen leben getrennt, beherrscht von einem unstillbaren Rachedurst. Ingo Kohlschein entführt uns in eine bittere Zukunft. Er wählt interessante Figuren, die mit der Zeit an Tiefe gewinnen. Die Spannung steigt gleichfalls stetig an und auch die Wendungen funktionieren. Einige Passagen hat man sicher schon einmal so oder ähnlich gelesen, dafür hat der Autor aber auch einige eigene Ideen parat. Die Grundstimmung ist oft hoffnungslos, obwohl die nächste Generation aus den Fehlern der Vorfahren gelernt hat. In der Trilogie "Mater Terra" erwartet euch eine außergewöhnliche Zukunft, der finale Kampf zwischen Mann und Frau, Mars und Erde, Hass und Liebe, mit der Chance auf Vernunft.

Matthias Göbel

Autor: Ingo Kohlschein
Gebundene Ausgabe: 406 Seiten
Verlag: Content4 Publishing
Veröffentlichung: 11.05.2024
ISBN: 9783982614625

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Bearbeitet 15. Juni von einz1975