Zum Inhalt springen
...für den anspruchsvollen Herren

Geiseldrama in Moskau


Transwarpspule

Empfohlene Beiträge

Jedenfalls laut den Medien:  stürmen, zuschlagen, und alles unter Kontrolle! Da kann doch was nicht stimmen. Die Einsatzkräfte setzten Gas ein, das von den Ärtzten in den Kliniken angeblich als Gift diagnostiziert wurde. Aber vor allem: kein einziger Sprengsatz ist explodiert, got sei Dank, aber etwas unwahrscheinlich, naja.

Aber vor allem, was zum Teufel versprachen sich die Terroristen davon, sie mossten doch damit rechnen, das Russland niemals eine solche Forderung erfüllt, wie sie von den Geiselnehmer gefordert wurde. Ausserdem hatte doch die russische Armee eine Niederlage in Tschetschenien erlangt, und es gibt dort keine regulären Truppen mehr. ......

naja, wie ist denn eure Meinung zu diesem Thema?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen
  • Antworten 60
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

Terroristen sind nicht ganz fitt im Kopp, also bringt es nichts isch zu fragen, ob sie wirklich an einen Erfolg der Aktion geglaubt haben.

Was mich vor allem aufregt ist die Aktion der Russen gewesen. 67 tote Geiseln!!! Echt toll gemacht, Alpha und diese andere Einheit, deren namen ich gerade vergessen habe!

Und kann mir mal einer erklären, wie es möglich ist, dass von 700 Geiseln 67 erschossen, dafür aber über 750 gerettet werden konnten, von denen widerum 350 z.T. schwer verletzt sind???

Die Aktion der Russen war ja wohl der größte Reinfall überhaupt! Das klingt jetzt vielleicht etwas naiv, aber was wäre so schwer daran gewesen, zu tun, was die Terroristen forderten? Sobald die die Geiseln freigelassen hätten, hätten die Russen ihren Krieg doch fortsetzen können!

Und dieses Gas, was die da eingesetzt haben... hätte es irgendein Betäubungsgas nicht auch getan? Warum muss man denn gleich ein giftiges Gas einsetzen?

Es scheint schon zu stimmen, was in den Medien gesagt wurde: Die Leute von Alpha haben kein Interesse daran, irgend etwas unblutig zu beenden. Es geht ihnen nur darum, es zu beenden, egal wie!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke mal, gebracht hat es nur eins:

Das Wiedererinnern des Krieges ins Europäische Bewusstsein.

Natürlich liegt es mir wie immer fern, jegliche Sympathie mit Terroristen zu empfinden. Jedoch muss man, um das Problem zu lösen, wie immer die Wurzel anpacken und die lautet so:

in beiden Tschetschenien-Kriegen sind über 200.000 ( !!! ) Menschen getötet worden. Doch wo sind da die Gedenkfeiern, die Lichterketten. Es gibt keine. Dadurch sehen die Leute in diesen Ländern, daß ihr Leben, ihr Leid dem Rest der Welt völlig egal ist und dadurch, daß sie wissen, daß ihr Leben wertlos ist, werden sie zu Leuten, die nötigenfalls den Tod in den Kauf nehmen.

67 Tote und die Russen sprechen von einem Erfolg bei dieser Aktion. Na dann...  :(

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe gehört dass 32 - 35 Geiselnehmer und nur 10 Geiseln starben...

Wie dem auch sei, gebracht hat die Aktion nur das Gegenteil:

Statt sich aus Tschetschenien zurückzuziehen gehen die Russen dort mit noch nie gesehener Brutalität gegen die dortige Bevölkerung vor, so als wollten sie ähnlich wie Sharon bei den Palästinensern alle Leute ausrotten, da sie in den Augen der Aggressoren ja eh nur alle Rebellen und somit Terroristen sind :( :(

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe gehört dass 32 - 35 Geiselnehmer und nur 10 Geiseln starben...

Die Medien vermuten, dass das eine Verschleierungstaktik der russischen Offiziellen ist. Sie nennen immer wieder verschiedene Zahlen. 67 Tote Geiseln war bis jetzt das höchste. - Die Medien vermuten mittlerweile, dass die Zahl noch weit größer ist und die Russen durch ihre Verschleierungstaktik verhindern wollen, dass dies an die Öffentlichkeit kommt, damit der Einsatz nicht als "vollkommen gescheitert" verschien wird.

Wenn ihr mich fragt ist er das schon. - Und das nicht nur wegen der ganzen Toten, sondern auch, weil noch Geiselnehmer entkommen konnten :(

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das zeigt auch deutlcih, das die Russen kein Interesse haben, sich mit den URSACHEN zu beschäftigen, nämlich, warum solche Leute zu sowas "getrieben" werden.

Ich weiß ja nicht genau wie viele Terroristen es waren, aber am Ende kamen dabei fast so viele Geiseln um, wie es Terroristen gab. Das kann ja wohl nicht Sinn der Sache sein.

Ich denke mal die Westeuropäer und Amis hätten (sofern es im eigenem Land passiert wäre) anders gehandelt. Vielleicht noch konsequenter, aber nicht auf die Art, in der auch Zivilisten gefährdert sind.

Ein wenig muss ich dabei auch an Star Trek denken:

Kirk oder Picard würden ja auch darauf achten, ALLE zu retten, während Vulkanier oder Klingonen bereit währen einige zu opfern.

Zu den Amis: Auch diese erkennen in manchen Fällen nicht Ursache und Wirkung, wie jetzt bei den Heckenschützen:

Das jeder weiterhin sich soviele Waffen zulegen darf, wie er will. Das dabei Wirtschaft vor Menschenleben steht, dank der starken Waffenlobby, finde ich schäbig. Das sieht man ja auch bei der amerikanischen Haltung zur Umweltpolitik: Der Umweltgipfel wurde ignoriert.

Über die Folgen für die zukünftigen Generationen wird nicht nachgedacht, hauptsache die Kohle stimmt in der Gegenwart.

Deshalb gefällt mir gerade Star Trek IV am besten:

Weil genau das angeprangert wird. Seltsam, daß das die Star-Trek-Macher erkennen aber nicht deren dafür verantwortlichen Landsleute.

(Mit wem der Letzte Präsident was gemacht hat, ist natürlich viel wichtiger. Da kann ich wieder mein anderes Thema mit einbringen: haben diese Leute nichts besseres zu tun, als sich in das Sexualleben anderer einzumischen?)

Am 11.9. haben die Amis das Mitgefühl der ganzen Welt erhalten. Wenn aber was in anderen Ländern passiert, mit vielleicht noch mehr Opfern: Wo ist da deren Mitgefühl?

Das wird von den westlichen Medien ziemlich ignoriert.

O.K. das Geiseldrama heute natürlich nicht, aber was in Tschetschenien passiert, darüber wird geschwiegen.

Das ist bestimmt eines, was die Terroristen mit ihrer Aktion bewirken wollten, daß darauf mal die Aufmerksamkeit der Welt gelenkt wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Yngwie: Es gibt einen feinen Unterschied zwischen dem 11. September und dem was in den letzten Tagen passiert.

Der Terroranschlag auf das WTC war ein Angriff der Taliban auf die westliche Welt.

Der Konflikt zwischen Russland und Tschetschenien ist ein völlig anderer. Das dieser Konflikt nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt ist trotzdem eine schlimme Sache.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das hat mich vorhin auch bestüzrt!

Ein Teil der Terroristen tot aber doppelt soviele Geiseln mussten dafür ihr Leben lassen!

Die Haltung der Verantwortlichen ist unglaublich!

Keiner zieht die Konsequenzen dafür.

Hier oder woanders in (West) Europa hätte längst ein Minister dafür den Hut ziehen müssen!

P.S. Natürlich war mir das klar mit dem WTC. Ich habe damals auch gesagt "das ist ein Anschlag gegen die westliche Zivilisation". Ich wollte damit aber zum Ausdruck bringen, das wenn woanders was passiert sich unsere Solidarität und Mitgefühl in Grenzen hält, bzw. vor allem die der Amerikaner.

Wenn sowas in Afrika passiert und es keinen Ami oder Europäer trifft, dann hört man davon nicht gerade viel in den Nachrichten. So meinte ich das.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Terroranschlag auf das WTC war ein Angriff der Taliban auf die westliche Welt.

Wäre er das gewesen, hätten sie Franzosen und Briten auch angegriffen. Meine Meinung zumindest.

Zweitens waren es nicht die Taliban, sondern angeblich die Al-Quaida.

Bis heute gibt es keinen Beweis, daß die Taliban in die Geschehenisse involviert waren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jetzt nicht falsch verstehen:

Wenn ich Staatsmann wäre, würde ich mir mal Tipps von Bin Laden holen. Der Kerl scheint ja ein Supermann zu sein: hat überall seine Männer, vertreibt die Sowjets aus Afgahnistan, bildet die Tschetschenen aus, hat die Muße jahrelang Angriffe in Amerika zu planen, positioniert Leute auf der ganze Welt, macht Anschläge in Afrika, greift Kriegsschiffe vor Yemen an...

Also wenn ich der Führer eines Landes wäre, würde ich auch gerne überall zugleich sein können.

-----------------------------------------

Update:

118 tote Geiseln. Tolle Arbeit!  :(

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wisst ihr wieso ich von den Grünen nicht viel halte?

Dann lest doch diesen Artikel des Spiegels, der klar meine Meinung wiederspiegelt:

"Seit dem 11. September befleißigt sich Außenminister Joschka Fischer einer differenzierteren Betrachtung des Tschetschenien-Krieges. Denn im Kampf gegen den Terror braucht der Westen den russischen Präsidenten Putin als Verbündeten. Als Abgeordneter der Grünen hatte sich Fischer noch eindeutig gegen das "grausame Morden" der Russen im Kaukasus gewandt.

Berlin - Einen Erfolg haben die Geiselnehmer in Moskau bereits erzielt. Die Welt spricht wieder über den Krieg im Kaukasus, einen seit Jahren schwelenden und immer wieder aufflammenden Konflikt. Nur die Betrachtung hat sich verändert. Joschka Fischer war einst empört. Am 19. Januar 1995 hatte der grüne Abgeordnete anlässlich des "grausamen Mordens einer nuklearen Supermacht gegen ein kleines Volk im Norden des Kaukasus" dem Bundeskanzler Helmut Kohl vorgeworfen, er habe "Tschetschenien zur inneren Angelegenheit Russlands" erklärt. Und damit entscheidend dazu beigetragen, dass in Moskau der Eindruck entstand, es habe freie Hand und könne zuschlagen.

Den Eindruck musste Russlands Präsident Putin auch irgendwann haben. Spätestens seit dem 11. September 2001 hat die Bundesregierung im Geleitzug westlicher Nationen ihre Kritik am Tschetschenien-Krieg in Watte gepackt oder ganz eingestellt - und Putin sah sich in seinem "Anti-Terror-Kampf" bestätigt. Russland war zu wichtig als Partner der internationalen Allianz gegen den Terror, als dass man den Präsidenten noch mit Fragen zu Tschetschenien belästigen wollte. So dachte auch Kanzler Schröder, als er anlässlich des Besuchs von Putin in Deutschland im September 2001 bemerkte: "Ich habe gemeint, dass es im Bezug auf Tschetschenien zu einer differenzierteren Bewertung der Völkergemeinschaft kommen muss und sicher auch kommen wird."

Am Ende dieser Differenzierung versicherte Schröder seinem Freund Putin nun die volle Solidarität im Kampf gegen die Terroristen, die in Moskau die Geiseln genommen haben. Kein differenziertes Wort über die Entwicklung des Konflikts. Das Ziel der Geiselnehmer, dass der Tschetschenienkrieg beendet werden sollte, ist allenfalls noch "nachvollziehbar", wie es der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Gernot Erler formuliert. Ansonsten aber keine weitere Betrachtung wert. Die gewählten Mittel in Moskau seien "unter keinen Umständen" legitim. Solch deutliche Worte über die Mittel, die in Tschetschenien von beiden Seiten zu Lasten der Zivilbevölkerung angewandt werden, finden sich nicht mehr. Denn die Umstände sind jetzt andere.

Der Außenminister erklärte noch am 28. Januar 2000 vor dem Deutschen Bundestag: "So sehr wir das Recht Russlands betonen, ja sogar seine Pflicht, seine Grenzen zu verteidigen, weil niemand ein Interesse an einem sich vielleicht auch nur partiell auflösenden Russland haben kann, so sehr betonen wir aber auch, dass der Kampf gegen Terrorismus, den wir bejahen, mit verhältnismäßigen, rechtsstaatlichen Mitteln geführt werden muss. Der Krieg gegen ein ganzes Volk ist kein verhältnismäßiges Mittel im Kampf gegen Terrorismus."

Doch nun wird alles der Terrordefinition untergeordnet. Putin nutzte den 11. September, um den Krieg im Kaukasus in den "Krieg gegen den Terror" zu integrieren und umzudefinieren. Auf der anderen Seite haben es Extremisten geschafft, die Menschen in Tschetschenien zu radikalisieren und ihre eigenen Ziele aufzuzwingen - und damit wiederum den russischen Militärs in die Hände zu spielen. Russische Soldaten "säubern" Dörfer. Terroristen massakrieren auch westliche humanitäre Helfer.

Eine Entwicklung, die Fischer einst noch vorhersah, jetzt aber nicht mehr erwähnt. Er sagte im Januar 2000: "Wir kritisieren auch das Vorgehen Russlands in Tschetschenien und die humanitäre und politische Katastrophe, die der dortige Krieg verursacht hat; denn es besteht in der Tat die Gefahr, dass Russland das Gegenteil von dem erreicht, was es will: Mit der Parole 'Vernichtung der Terroristen' wird die Grundlage für eine massenhafte Unterstützung der Terroristen geschaffen."

Das Drama in Moskau wird von Kamerateams aus aller Welt beobachtet. In Tschetschenien bekommen Journalisten keine Arbeitserlaubnis."

:(  :(  :(

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da hast du Recht Werewolf. Seit dem 11.9. hat man alle Terroristen, bzw. deren Ursachen in einer Schublade gesteckt,

anstelle zu unterscheiden, daß die Urachen unterschiedlich sind. Dadurch haben sich 2 Fraktionen gebildet: Der Westen und die Russen haben dem Terrorismus den Krieg erklärt und

die Russen geben vor das gleiche recht wie die Amis zu haben und unter dem "Deckmantel" weiter vorzugehen, weil die Amis dies ja auch täten.

Auf der anderen Seite bestärkt das doch die Terroristen in ihrem Vorhaben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

fast 2 Tage ist es nun her mit der Stürmung und es sterben noch immer Leute.

Die halten es tatsächlich nicht für nötig Auskunft über die Art und Dosierung des eingesetzten Gases herauszurücken und sprechen immer noch von einem Erfolg. Das Krankenhaus ist wie ein Gefängnis bewacht, nicht mal die Angehörigen dürfen rein.  ....die haben wohl eine menge zu verbergen!!!!!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Tolayon

ähnlich wie Sharon bei den Palästinensern alle Leute ausrotten

Das ist eine boshafte Unterstellung, die ich für absolut falsch halte.

Zur Erinnerung, Israel hat der Teilung des Landes zugestimmt. Sharon muss aber auf die

ständigen Terroranschläge reagieren, die die Verhandlungen immer wieder unterbrechen.

Wer aber hier eine Lösung für den Nahost-Konflikt kennt, kann ihn gerne vorbringen (ist ja alles so einfach vom Wohnzimmer aus...)

@alle

für die Lösung des Geiseldramas gab es keine Ideallösung. Das irgend ein anderes Land es „besser“ gemacht hätte kann man hinterher immer behaupten. Ich denke andere Länder (z.B. die USA) hätten ähnlich hart, wenn nicht noch härter reagiert.

Trotzdem wurde die Welt wieder auf Tschetschenien gelenkt, somit ist wohl ein Ziel der Terroristen erfüllt worden. Somit hatte die Sache zumindest ein gutes...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Terroranschlag auf das WTC war ein Angriff der Taliban auf die westliche Welt.

Falsch! Es war ein Angriff auf die USA - egal wie sehr die Politiker und Medien das auch gerne anders ausdrücken.

--------------------------------

Die Motivation der Geiselnehmer kann ich schon nachvollziehen - und es gibt Parallellen zu den Palästinesern.

Und Sharon reagiert nicht nur auf Attentate - er provoziert sie. Wenn ein Volk nur noch eine Möglichkeit sieht - nämlich die, sich selbst in die Luft zu sprengen, dann ist das doch ein deutlicher Hilferuf und ein nicht zu übersehendes Zeichen von Hilflosigkeit.

Auch wenn die Methoden zweifelhaft sind - von allen Seiten, in allen Kriegen - kann es nicht falsch sein, dass ein Volk für seine Rechte, seine Freiheit und seine Selbstbestimmung kämpft und zwar mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Traurig aber wahr - wo Unterdrückung herrscht, wird es immer Freiheitskämpfer geben.

(Wenn man auf der anderen Seite steht, nennt man sie natürlich Terroristen...)

Das Ende des Geiseldramas in Russland ist "krass" und traurig.

Wenn man aber davon ausgeht, dass die Geiselnehmer sicher jede Geisel getötet hätten, war ein Einschreiten nötig.

Steht es uns zu zu kritisieren mit welchen Mitteln sie angegriffen haben? Ich glaube nicht.

Ich bin bestürzt wegen der vielen Toten - aber es wurden auch 600 Leben gerettet!

Der Krieg gegen die Tschetschenen, wie auch jeder andere Krieg - ist falsch! aber wenn du heute einem Geiselnehmer gibst was er verlangt - kommen morgen 20 neue und fordern etwas... .

Ich weiss auch im moment nicht, was erschreckender ist - die 100 Toten in Russland - oder dass sie in einem Jahr vergessen sein werden und höchstens noch mal in einem Artikel, am Rande erwähnt werden... .

Diese Welt ist scheisse - und solange nicht auch der letzte Kapiert hat, Leben als etwas heiliges und unantastbares zu sehen und zu verstehen - wird sowas immer wieder vorkommen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Habe heute in englisch einen passenden Film gesehen ( kannte den Film schon ) :

"Michael Collins"

Sehr zu empfehlen, über den Gründer der IRA ( die damals wirklich nur Briten und Kolloborateure getötet hat ) und späteren Verteidigungsminister, der später von seinem besten Freund, dem Präsidenten, ermodert worden ist.

Sehr zu empfehlen.

Was macht mir dieser Film aber klar? Wenn Europäer für ihre Freiheit kämpfen, sind es Rebellen, sind es Nicht-Europäer, dann nennen wir sie Terroristen.

Zurück zum Thema:

natürlich bin ich froh, daß es nicht 600 Leute erwischt hat, ganz klar. Ich bleibe aber bei meiner Meinung, daß es eine besser ausgebildete Einheit wie von uns oder von anderen besser gelöst hätte. Andererseits, lehrt uns die oberste Direktive nicht, daß wir uns nicht einmischen dürfen?

Diese Welt ist scheisse - und solange nicht auch der letzte Kapiert hat, Leben als etwas heiliges und unantastbares zu sehen und zu verstehen - wird sowas immer wieder vorkommen.

Es ist genauso diese Kausalitätskette:

Die Leute leiden und wir Europäer zappen bequem weg

---> dadurch denken die Leute, daß uns ihr Leben egal ist und sagen sich: "wenn mein Leben sowieso wertlos für die ist, dann kann ich es auch wegschmeissen. Vielleicht horchen die dann ja endlich auf!"

---> also machen sie Selbstmordmissionen, weil sie denken, wir Europäer würden dann aufschrecken und ausrufen "wie schlecht muss es denen gehen, daß die ihr kostbarstes Gut, nämlich ihr Leben vergeuden?"

---> so denkt aber der Wohlstandseuropäer zwischen  Partys und Arbeit nicht. Er schaltet kurz die Nachrichten ein, absorbiert kurz die ( manchmal einseitigen ) Infos und denkt sich, ohne über die Zusammenhänge nachzudenken "Was für Idioten! Richtige Barbaren!"

---> dadurch denken die Leidenden wieder: "unser Leben ist denen so egal und mir geht es sowieso so mies, dann lohn es sich ja nicht mehr weiterzuleben."

---> und so weiter...

---> und so weiter...

---> und so weiter...

Ein Kreislauf, der erst dann endet, wenn wir endlich bereit sind, uns dem Leiden anderer Menschen, die immerhin 80 Prozent der Erdbevölkerung ausmachen, zu öffnen.

Ich befürchte, die spekulieren, daß wir "Westler" mitfühlender und barmherziger sind, als wir es tatsächlich sind. Denn wenn es nicht so wäre, würden wir immer über diese Themen reden und nicht nur, weil so ein Anschlag passiert ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Einen nicht unerheblichen Teil, neben der menscheigenen Eigenschaft schlechte Dinge zu verdrängen, haben die Medien da zu verantworten... .

1000e Specials, Hintergründe und eine Reportage nach der anderen.

Du siehst die vielleicht 10 wirklich interessiert an, auf der Suche nach Erklärungen und Antworten - aber dann ist der Punkt erreicht, an dem ich sage: Schluss! Ich kann mir den Scheiss nicht länger ansehen. Am Ende dann sogar: Boahh schon wieder... .

Sie ballern dich zu - und diese Übersättigung funktioniert. Sie stumpfen dich ab, machen dich gleichgültig.

Denn welches system auf der eRde würde noch funktionieren, wenn dem nicht so wäre?

Welche Regierung, welche Börse würde es verkraften, wenn Menschen sich nicht mehr nur um sich - sondern um die gesamte Menschheit kümmern würden?

Es wäre das Ende jeglichen Kapitalismus, das Ende von "Ruhe und Ordnung" in den Staaten.

Niemand will dass wir uns für Leute interessieren, denen es schlechter geht als uns... .

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du siehst die vielleicht 10 wirklich interessiert an, auf der Suche nach Erklärungen und Antworten - aber dann ist der Punkt erreicht, an dem ich sage: Schluss! Ich kann mir den Scheiss nicht länger ansehen. Am Ende dann sogar: Boahh schon wieder... .

An diesen gefährlichen Punkt war ich angelangt, als es um den Massenmord der Nazis ging ( bei dem eben nicht "nur" 6 Millionen Juden, sondern auch 2,5 Millionen Sinti und Roma sowie tausender Oppositionelle und Homosexuelle getötet worden sind. Gerade die Roma werden vergessen!!! )

Deswegen bin ich sehr froh, daß ich in Berlin ins KZ Sachsenhausen gegangen bin, was mir endlich wieder die Augen geöffnet hatte.

Denn dies sind weit mehr als nur Zahlen, es sind menschliche Schicksale...  :(

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da war ich auch mal.

Es war ein komisch beklemmendes Gefühl, über den Boden zu laufen, die Gebaüde zu betreten wo so viele Menschen getötet wurden und unter den schlimnmsten Bedingungen "leben" mussten.

Ist schon einige Jahre her und auch wenn die Baracken nur noch zum Teil stehen, vieles andere sehr verfallen ist und nur wenige Gebäude noch stehen - wirklich dort gewesen zu sein, ist was ganz anderes als einen Bericht darüber zu sehen.

Klingt vielleicht komisch, aber manchmal hatte ich das Gefühl dort noch Echos der Menschen zu spüren - an vielen Ecken bekam ich plötzlich ne Gänsehaut oder fühlte mich beobachtet.

Sicher nur, psychosomatisch - aber es hat die Eindrücke doch noch vertieft.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Klingt vielleicht komisch, aber manchmal hatte ich das Gefühl dort noch Echos der Menschen zu spüren - an vielen Ecken bekam ich plötzlich ne Gänsehaut oder fühlte mich beobachtet.

Ähnlich gings mir auch. Der Nieselregen verstärkte noch die bedrückende Stimmmung.

Nur die Klassenkameradinnen, die lachend neben den Verbrennungsöfen gespielt haben, haben mich zur Weißglut gebracht!

Meine Stimme zitterte vor Wut, als ich später dies beim Lehrer monierte!  :angry:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden

  • Bilder

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Diese Seite verwendet Cookies um Funktionalität zu bieten und um generell zu funktionieren. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Datenschutzerklärung Beim Abensden von Formularen für Kontakt, Kommentare, Beiträge usw. werden die Daten dem Zweck des Formulars nach erhoben und verarbeitet.