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...aus sonnengereiften Haselnüssen

Mission 5 - Valinor


Hoshi_Sato

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Die Gänge waren in dunkelste Schatten getaucht, ledliglich erleuchtet von einem Hauch des Nichts. Die Kohlenstoffdioxid-Konzentration war bereits über das gesunde Niveau gestiegen, ja, selbst die Grenzwerte für Mineralwasser war bereits überschritten. Die Luft roch alteingesotten, und doch... ein wenig atmosphärischer Dampf zog sich durch die zahlreichen, wohlgeformten Gänge der Station.

Ein Lichtkegel machte sich über die Gasatome her und erleuchtete sie in einem weißen Schein. Der dazugehörige Arm bewegte sich verhältnismäßig ruhig und konzentriert, ebenso wie sein Besitzer. Demian hatte gerade erst Deck 12 durch eine vertikale Jeffries-Röhe (eine runde Konstruktion ohne jegliche Leiter, welche unendliche Ausmaße hat und sporadisch mit horizontalen, schlecht befestigten Brücken ausgestattet ist, um spannende, aber lächerlich wirkende Kämpfe zu ermöglichen) betreten. Er konnte die weißen Raumanzüge der Föderation nicht sonderlich leiden, aber in diesem Fall hatte er keine Wahl gehabt. Er besonn sich auf das, was Captain Enders ihm vor wenigen Minuten gesagt hatte ("Commander Kingsley, was gibt es?") und desintegrierte seinen Tricorder aus der Seitenluke seines Anzuges.

Die vom Tricorder emittierten Geräusche schienen die gespensterhafte Stille des Decks 12 geradzu zu durchschneiden. Jedes Piepen, jegliches Brunftgeschrei des Gerätes erschien dem Ingeneur ungeheuer laut. Er regelte die Lautstärke daher ein wenig herunter und folgte dann einem auf dem Display angezeigten Deckplan in Richtung der Stelle, wo er den Bruch der Energieleitungen vermutete. Die durchzäunten Gänge boten ein einfaches Terrain für denjenigen, der sich nicht an der fehlenden Gravitation störte und - so wie Kingsley - Magnetschuhe trug.

Wenige Minuten später erreichte der Chefingeneur den Eingang zum gesuchten Wartungsschacht seines Vertrauens. Die Tür war nicht schwer zu öffnen, der Schließmechanismus hatte schließlich keine Energie zum Verschließen der verschließbaren Tür mehr. Dahinter bot sich kein Bild des Grauens. In der Tat bot sich außer dem bereits erfahrenen Dunkel überhaupt kein Bild, doch so schnell wollte sich Demian nicht geschlagen geben. Er ließ den lustlosen Tricorder ein wenig in den Schacht drauf los analysieren, fand jedoch nichts. Er entschloss sich daher, den Schacht ein wenig genauer zu inspizieren.

Der Wartungsschacht, bzw. -röhre, war höher als die normalerweise bei der Sternenflotte der Fall war. Wie durch einen Zufall passte Kingsley mit seinem Raumanzug gut hindurch, musste allerdings trotzdem kriechen. Stetig weiter scannend bewegte er sich vorwärts, bis er schließlich die nächste Tür erreichte, welche zum Hauptverteiler für dieses Deck führte. Zumindest hier sollte er etwas finden.

Die Tür glitt langsam auf und offenbarte einen leicht erleuchteten Raum. Der Ingeneur begab sich an die Konsole, welche sich im Raum befand, und war spontan erstaunt - sie schien zu funktionieren. Dies stand jedoch im Widerspruch dazu, dass der Rest des Decks keine Enegie hatte. Er schaute sich die Energieverteilung genauer an und überprüfte das, was sich ihm zeigte, mehrmals. Die Energie war offenbar nicht komplett ausgefallen, sie war nur auf ein so niedriges Niveau gesunken, dass es einem Ausfall beinahe gleichkam. Wenn das stimmte...

Kingsley betrat die Wand des Raumes und hockte sich an die Decke. Wenn das, was er gerade gesehen hatte, stimmte, müsste er ein wenig in Richtung Boden gezogen werden ohne sich abzustoßen. Er deaktivierte seine Magnetstiefel und wurde in der Tat langsam angezogen, immer schneller, noch schneller und fiehl hin. Es war Zeit...

"Kingsley an Captain Enders."

"Sprechen Sie, aber fassen Sie sich kurz."

"Ja, Captain. Wir haben keinen Energieausfall auf der Station, lediglich einen extremen Energieabfall. Jemand muss wahnsinnig viel Energie von den Decks 12 bis 14 abziehen."

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Solak meditierte. Zumindest versuchte er es. Doch vor seinem Auge sah er immer wieder seine tote Schwester. Da hörte er ein Geräusch: Selina wurde zurückgebracht in die Zelle.

Das Kraftfeld wurde deaktiviert und sie wurde in die Zelle geworfen. Diesmal war sie nicht mehr gefesselt.

Selina lag bewegungslos auf dem Boden. Der Councellor ging zu ihr und berührte sie leicht an der Schulter. "Cmdr.?"

Selina fuhr nach oben und schrie ihn an. "Fassen Sie mich nicht an! Nie wieder!" Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und drängte sich in eine Ecke.

"Selina, was ist los mit Ihnen?"

Sie winkelte die Beine an und umschloß sie mit ihren Armen. Ihr Körper zitterte. "Das wissen Sie ganz genau! Sie mieses Schwein!"

Solak sah sie verwirrt an. Dann dämmerte es ihm. "Was haben Sie unter der Folter gesehen?"

"Ja Folter ist das richtige Wort dafür! Jetzt wollen Sie auch noch daß ich es Ihnen nochmal darlege wie Sie mich vergewaltigt haben?" Ihre Stimme klang schrill und panisch.

Er schrak zurück. Vergewaltigt?! Er setzte im Schneidersitz vor sie auf den Boden. "Cmdr., bitte konzentrieren Sie sich. Sie waren in den letzten drei Stunden nicht in dieser Zelle. Therr hat Sie geholt und zur täglichen Folter gebracht. Ich hingegen war hier. Ich habe Sie gar nicht vergewaltigen können."

Selina sah ihn verwirrt an. "Aber wie ist das möglich? Es erschien mir so real." Noch immer drängte sie sich in die Ecke und ihr war es fast nicht möglich ihn anzusehen.

Irgendwie musste er Kontakt zu ihr aufnehmen. Er war darauf angewiesen, daß Selina so weit wie möglich im Vollbesitz ihrer Kräfte blieb. Und daß sie ihm vertraute - zumindest in seine Fähigkeit, einen Fluchtweg zu finden. Darum hielt er der Frau seine rechte Hand hin. Er scheute sich vor einem mentalen Kontakt in seiner aktuellen Verfassung, doch was blieb ihm übrig? "Cmdr., wenn Sie mir nicht glauben, dann sehen Sie durch meine Augen, wo ich die letzten drei Stunden gewesen bin."

Sie starrte auf seine Hand. Der pure Ekel überkam sie beim Gedanken daran ihn berühren zu müssen aber aus irgendeinem Reflex heraus ergriff sie dennoch seine Hand.

Solak spürte, wie Selina mit einer ungeheuren Wucht in seinen Geist eindrang. Instinktiv riss er alle Schutzschilde hoch, doch sie rannte mit brachialer Gewalt gegen diese an.

Selina war geschockt. Er hatte tatsächlich die Wahrheit gesagt. Sie durchwühlte regelrecht seinen Geist und konnte genau sehen was er in den letzten Stunden getan hatte bzw. selbst durchgemacht hatte.

Solak biss die Zähne zusammen. Er kämpfte sich zu ihr durch und teilte ihr mental mit, daß ihre Zelle überwacht wurde. Dann riss er seine Hand aus Selinas Hand, bevor sie noch tiefer in seinem Geist graben konnte.

Überrascht sah sie ihn an. Im ersten Moment wusste sie nicht was sie sagen sollte."Haben Sie schon neue Ideen für den Fluchtplan?"

Er zitterte am ganzen Körper. Erschöpft lehnte er sich an eine Wand und schüttelte den Kopf. "Nein, ich arbeite noch daran. Etwas anderes: Welche Art von Informationen wollen die Romulaner von Ihnen?"

Sie sah mit leerem Blick zu Boden. "Nichts. Sie stellen keine Fragen."

"Mir auch nicht. Es geht Khoal also lediglich darum, unseren Willen zu brechen."

"Und warum? Was verspricht er sich davon?"

"Nun, bei mir geht es ihm lediglich um Rache. Bei Ihnen... Wenn Ihr Wille gebrochen ist, kann er mit einer Hirnwäsche beginnen und Sie zum willfähigen Instrument machen."

Selina sah ihn geschockt an. "Hm, das hatte ich befürchtet." Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. "DAS wird ihm niemals gelingen!"

Ihre Selbstsicherheit ließ ihn beinahe schmunzeln. "Seien Sie sich da nicht zu sicher. Er hat gerade erst begonnen..."

Sie kniff ihre Augen zu dünnen Schlitzen zusammen. "Sieht wohl so aus und das habe ich alles Ihnen zu verdanken."

In Solaks Wange zuckte es. Er drehte seine Kopf weg und sah auf die entgegengesetzte Wand.

"Wieso schauen Sie weg? Hat Sie Ihr Mut und Ihre Überheblichkeit etwa verlassen?"

Er sah sie noch immer nicht an. "Es ist nicht die Zeit, das zu diskutieren. Wir müssen zusammenarbeiten, wenn wir hier rauskommen wollen."

"Ach, stimmt ja. Wir müssen ja entkommen damit Sie mich auf der Community weiterhin quälen können!"

Sein Kopf drehte sich zu Selina und in seinen Augen stand stille Wut. "Was meinen Sie damit?"

"Was wohl? Diese völlig unnötigen "Therapiegespräche" natürlich! Haben Sie sich schon mal wirklich selbst gefragt, ob ich irgendeinen Nutzen davon haben könnte? Wenn Sie ehrlich sind, dann machen Sie diese Sitzungen nur um mehr über mich zu erfahren und meinen Willen zu brechen!"

"Das sehen Sie falsch. Ich bin davon überzeugt, daß Sie Ihre Vergangenheit noch lange nicht verarbeitet haben."

"Wie kommen Sie überhaupt darauf, daß ich meine Vergangenheit verarbeiten müsse?"

"Eine genetisch manipulierte Kampfmaschine, die in einem Labor aufgewachsen ist und zum Töten gezwungen wurde? Meiner Meinung ist da viel Potenzial zum Verarbeiten."

"Das sehe ich nicht so. Mir tut nichts Leid und ich bereue nichts. Ich habe einen guten Schlaf."

Er sah sie lange an. Dann blickte er wieder weg. "Nun gut, dann entbinde ich Sie hiermit von dieser 'unnützen' Therapie."

"Dankeschön. Wie nett von Ihnen. Jetzt müssten wir nur noch hier raus kommen, damit ich mich darüber freuen kann."

"Dann arbeiten Sie endlich mit mir zusammen!"

Selina sah ihn musternd an. "Und wie?"

"Erzählen Sie mir mehr über Ihre Fähigkeiten."

"Sie wissen bereits alles!"

"Ich weiß lediglich, daß Sie über gesteigerte Körperkräfte verfügen, ein gewisses Psi-Pontential besitzen und mit einem Schwert umgehen können. Doch ich bezweifle, daß das schon alles ist."

Sie sah ihn verblüfft an. "Nun, ich muss Sie enttäuschen. Mehr ist da nicht. Oder haben Sie erwartet, daß ich zaubern kann?"

"Das wäre in der momentanen Situation von Vorteil."

"Da stimme ich mit Ihnen überein aber leider weiß ich im Moment auch nicht weiter."

"Ich werde Sie hier heraus holen. Ich benötige nur noch mehr taktische Informationen über dieses Schiff und seine Besatzung."

Sie nickte ihm nur zu, sagte nichts mehr. Ihr Körper fing wieder an stärker zu zittern. Wahrscheinlich ein Effekt der letzten Foltermaßnahmen. Sie schloß die Augen und versuchte ihre regenerativen Kräfte zu aktivieren.

Solak beobachtete Selina aus den Augenwinkeln. Es musste ihm einfach gelingen, sie zu befreien! Doch was mit ihm selber war... Er hatte eine Rechnung zu begleichen. "Cmdr., wenn Sie wieder auf der Community sind, würden Sie mir dann einen Gefallen tun?"

Es dauerte eine Weile bis sie darauf reagierte. "Einen Gefallen? Was für einen Gefallen?"

Er schluckte hart. "Würden Sie Mr. Talbot von mir ausrichten, daß es mir leid tut? Und daß ich ihm alles Gute für sein Leben wünsche? Daß ich es bedaure, daß ich nicht Teil davon sein werde?"

Selina sah ihn mit großen Augen an. "DAS werden Sie ihm selbst sagen."

Solak stand auf und ging zur Energiebarriere. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit werde ich dazu keine Gelegenheit mehr haben."

"Reden Sie keinen Blödsinn! Sie werden es ihm selbst sagen. Das ist ein Befehl!"

Solak lachte auf.

"Sie lachen mich aus?" In ihrer Stimme war deutlicher Ärger zu hören.

"Bringen Sie mich doch vor ein Kriegsgericht!"

Mit großer Mühe stand Selina auf und wankte zu Solak an die Energiebarriere. Durchdringend starrte sie ihm in die Augen. Völlig unerwartet verpasste sie ihm eine schallende Ohrfeige. "Das war für die Blasphemie!"

"Blasphemie?" Solak hob eine Augenbraue. "Mir war nicht bewust, daß Sie göttlich sind."

"Göttlich? Bestimmt nicht. Aber ich bin immer noch ihr vorgesetzter Offizier und ich habe wohl ein wenig Respekt verdient. Ganz egal in welcher Situation wir uns bef......" Ihr wurde schwarz vor den Augen und sie sackte in sich zusammen.

Bevor sie den Boden erreichte, fing Solak sie auf. Er fühlte ihren Puls, der schwach und unregelmäßig war. "Cmdr., haben Sie Schmerzen?"

"Ich ...... weiß ...... schlafen." Aus ihr kamen nur unverständliche Sätze heraus. Ihre Atmung war flach und die Augen glasig.

Der Romulo-Vulkanier bettete sie auf den Boden. Er zog sein Uniformhemd aus und legte es unter ihren Kopf. Dann atmete er tief durch, schloß die Augen, konzentrierte sich und bewegte seine Hände kurz über ihrer Haut ihren Körper entlang. So spürte er den Energiebahnen von Selinas Körper nach und suchte nach Störungen. Schließlich fand er ebensolche. Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand stießen vor und trafen auf versteckte Körperpunkte, so schnell und kräftig, daß er die Energiebarrieren seiner Vorgesetzten auflöste.

Langsam kam sie wieder zu Bewußtsein. "Wa .... Was haben Sie da gemacht?"

"Eine alte vulkanische Heilmethode, nichts besonderes."

"Nichts besonderes? Sie untertreiben. Wie haben Sie das gelernt?"

"Meine Mutter war Ärztin, sie hat es mir beigebracht."

"Dann war Ihre Mutter eine weise Frau."

Solak antwortete nicht.

"Solak? Was ist?"

"Das geht Sie nichts an."

Selina verdrehte die Augen. "Warum so unfreundlich? Möchten Sie nicht darüber reden? Mit wem reden Sie eigentlich über Ihre Probleme?"

Er dachte an eine Frage, die Orlando ihm mal gestellt hatte: 'Mit wem spricht eigentlich der Councellor?' "Mit niemandem."

"Das ist nicht gut. Sie sollten sich jemanden suchen, dem Sie sich anvertrauen können."

In seinen Augen stand Traurigkeit. In diesem Moment betraten drei romulanische Wachen den Zellentrakt. Sie zwangen Selina in eine Ecke und holten Solak aus der Zelle. Er warf Selina einen letzten Blick zu und schüttelte stumm den Kopf.

Selina sah ihm nach und dachte über das Geschehene nach. Warum wollte er sich niemandem anvertrauen? Bei ihm scheint doch ein hoher Leidensdruck zu bestehen. Seine Sturrheit wird er wahrscheinlich irgendwann mal teuer bezahlen müssen.

[iCQ-Dialog zwischen Hoshi und idic :)]

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Solak beobachtete, welche Hirnsonde heute zum Einsatz kommen sollte. Er war fest entschlossen, sich dem Wirken dieser Sonde zu widersetzen. Dies war notwendig, wenn er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte bleiben wollte. Und diese würde er sehr bald brauchen, denn er hatte eine erste Idee für einen Fluchtplan.

Khoal bereitete diesselbe Sonde vor, die er auch schon beim letzten Mal angewandt hatte. Solak nickte innerlich - es standen also wieder Halluzinationen auf dem Plan. Damit würde er fertig werden. Denn alles was er sehen würde, entstammmte seinem eigenen Geist. Als Vulkanier war er darauf trainiert, diesen unter Kontrolle zu halten. Er würde sich widersetzen.

Die Sonde drang in seinen Schädel ein. Solak nahm den Schmerz auf und unterdrückte ihn. Er war Vulkanier - Schmerz existierte für ihn nicht.

Die Halluzinationen begannen.

Er konnte Selina und Orlando bei der Party auf Risa vor einiger Zeit sehen. Wie damals standen sie auf dem Balkon und unterhielten sich. Doch dieses Mal konnte er hören, was sie sprachen.

Solak betrachtete das Geschehen interessiert und distanziert. Neugierde wurde in ihm wach, was sein Unterbewustsein für ihn bereit halten möge.

Selina und Orlando prosteten sich zu.

"Und er hat wirklich eine Geistesverschmelzung mit Dir durchgeführt?"

"Ja. Und mir all seine Geheimnisse auf dem Silbertablett serviert!"

Selina lachte auf. Es klang bösartig. "Sehr gut! Nun habe ich endlich Beweise gegen ihn! Und Du wirst wirklich als Zeuge gegen ihn aussagen?"

Orlando lächelte sie an und drängte seinen Körper näher an den ihren: "Liebste, was für eine Frage! Aber natürlich! Deine Rache ist meine Rache!"

Sie küssten sich heiß.

In Solak stieg Wut auf. Er wusste, daß dies lediglich eine normale Reaktion auf den Einfluss der Folter war und sublimierte sie.

"Wie kann er nur glauben, daß ich mich ausgerechnet in ihn verlieben könnte?"

"Und dann auch noch mit diesem Timing - er offenbart dem Captain meine Geheimnisse und Du liegst ihm plötzlich zu Füssen?!"

Sie lachte beide. "Was für ein Idiot!"

Selina legte ihre Hand auf Orlandos Wange. "Mein Liebster, aber was Du auf Dich nehmen musstest... Ihn zu küssen, ihn zu berühren..."

Orlandos Gesicht verschloss sich. "Erinnere mich nicht daran!" Er schüttelte sich voller Abscheu. "Doch all das wird nun ein Ende haben! Und wir werden endlich vereint sein! Weißt Du schon, wem Du ihn ausliefern willst?"

"Ich denke, die Romulaner werden ihn bekommen. Sie zahlen gut und foltern noch besser. Es ist alles mit Major Khoal geplant. Und das Beste ist: Solak wird nicht einmal Verdacht schöpfen, wer ihn verraten hat, bis ich es ihm entgegenschleudern kann!"

Solak begann im Geiste alle Synapsen aufzuzählen, die während dieser Halluzination überaktiviert wurden. Doch konnte auch das nicht verhindern, daß er am ganzen Leib vor Wut zitterte. Immer wieder sprach er sein Mantra: "Ich bin Vulkanier. Dies ist nicht real. All das ist nur eine Halluzination. Es ist nicht real. Ich bin Vulkanier. Ich habe meine Emotionen unter Kontrolle."

Plötzlich drehte sich die Orlando-Halluzination zu ihm um. Sie spuckte ihm ins Gesicht. "Geh weg, Du Monster und lass mich endlich in Ruhe! Ich habe Dir genug meiner Zeit geopfert!"

"Ich bin Vulkanier. Dies ist nicht real. All das ist nur eine Halluzination. Es ist nicht real. Ich bin Vulkanier. Ich habe meine Emotionen unter Kontrolle."

"Nicht real?! Oh man, ich wusste ja, daß Du nicht ganz richtig bist! Glaubst Du wirklich, ich könnte mich in jemanden wie DICH verlieben?! Da gehe ich doch noch lieber mit Murdoch ins Bett!"

Solak schloß die Augen vor den Bildern. "Ich bin Vulkanier. Dies ist nicht real. All das ist nur eine Halluzination. Es ist nicht real. Ich bin Vulkanier. Ich habe meine Emotionen unter Kontrolle."

Orlando trat auf ihn zu und schubste ihn immer wieder. "Du bist es nicht wert!"

Solak hörte ein grauenvolles Knacken. Verwundert sah er auf seine Hände. Und indem er das tat, ließ er Orlandos Körper los, der leblos auf den Boden aufschlug, das Genick in einem unnatürlichen Winkel verdreht.

- Als der Councellor nach dieser 'Sitzung' in die Zelle zurückgebracht wurde, war sein Blick gänzlich ohne Leben.

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Während Murdoch Orlando zur Krankenstation führte, versuchte der Steuermann zu rekonstruieren, was geschehen war. Ausgerechnet Murdoch mußte ihn natürlich behandeln kommen. Nach dem Zusammenstoß auf der Party und dem angeekelten Blick, den Murdoch ihm zugeworfen hatte, konnte Orlando ihn noch weniger leiden als vorher schon, aber das spielte in der jetzigen Situation keine Rolle. Etwas ganz anderes spukte wie wild durch seinen Kopf, und er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen... Solak Gefangener der Romulaner? Und Selina? Selina ... er schloß die Augen und sah sie wieder vor sich, wie sich ihr Gesicht dem seinen näherte. Er versuchte, das Bild wegzuwischen und Solak zu sehen, aber es gelang ihm nicht vollständig. Für einen Moment verschmolzen beide Gesichter zu einem! Orlando taumelte gegen die Wand und Murdoch konnte ihn gerade noch rechtzeitig stützen, bevor er zu Boden fiel.

"Lieutenant, alles in Ordnung?", fragte Murdoch besorgt und riß Orlando damit aus seiner verzerrten Gedankenwelt. "Nichts was ein Raktajino nicht wieder in Ordnung bringen könnte", log er.

Auf der Krankenstation, die bis zum Bersten gefüllt war, wurde seine Kopfverletzung durch eine Schwester behandelt. Nach wenigen Minuten war er fertig und schickte sich an, die Station zu verlassen, als Dr. Romann ihn anhielt.

"Lieutenant, wo wollen sie denn hin?", fragte sie fordernd.

"Auf die Brücke?", erwiderte er. "Meinen Platz einnehmen, auf dem ich in dieser Notsituation schon längst sitzen sollte?"

Die Ärztin beäugte ihn mißtrauisch, aber ein Schwall neuer Patienten lenkte sie lange genug ab, um es Orlando zu ermöglichen, zu fliehen. Der Turbolift zur Brücke war leer. Er lehnte sich gegen die Wand und atmete tief durch.

"Du mußt dich konzentrieren. Nur auf Deinem Posten kannst Du Solak und Selina helfen!"

Als sich die Türe öffnete, konnte die Brückenbesatzung einen völlig ruhigen Steuermann beobachten, der die Brücke betrat als wäre nichts geschehen. Er machte einige Schritte vorwärts, langsam, denn es fiel ihm schwer, daß Gleichgewicht zu halten.

Der Captain sah ihn durchdringend an. Auch Captain Price hatte seine Augen auf ihn geheftet. Orlando versuchte, ein typisches Orlandogrinsen aufzusetzen, aber er scheiterte schon im Ansatz. Mit einer Hand stützte er sich auf eine Konsole und hielt sich die Hand vor Augen.

Captain Enders war schon an seiner Seite. "Lt. Talbot. Nehmen sie sich zusammen. Wir brauchen sie am Steuer.", sagte er bestimmt, aber es klang nicht so hart, wie die Worte es vielleicht vermuten ließen. Orlando schaute auf und brauchte einen Moment, bis er den Captain scharf sehen konnte.

"Was ist mit Selak und Solin ... äh... ". Verzweifelt versuchte er seine Gedanken zu sortieren. Nachdem er einen Moment befürchtet hatte, wieder ohnmächtig zu werden, atmete er tief durch und begann von vorn.

"Was ist mit Lt. Solak und Commander Kyle, Captain? Irgendetwas Neues? Anhaltspunkte? Was kann ich tun?"

"Ich fürchte, in Ihrem Zustand sind sie uns am Steuer keine große Hilfe. Ich denke, sie sollten wieder auf die Krankenstation gehen und sich noch einmal gründlich untersuchen lassen."

"Krankenstation? Aber ich ... ich will etwas tun!" Vor seinem geistigen Auge formten sich Bilder von Hirnsonden und anderen abscheulichen romulanischen Folterinstrumenten, die in Solaks und Selinas Schädel eindrangen. "Sie werden sicher gefoltert! Wir haben keine Zeit! Wir müssen sie retten! Und ich habe keine Zeit, mich zu erholen. Ich werde es schon schaffen!" Seine Stimme überschlug sich und er hatte sichtlich Mühe, sich unter Kontrolle zu halten.

"Lieutenant, ich verstehe Ihre Sorge. Aber das war ein Befehl. Erst wenn Dr. Romann sagt, daß sie wieder diensttauglich sind, werden sie Ihren Platz wieder einnehmen. Haben Sie mich verstanden?"

Orlando konnte nur nicken. Er war leichenblaß. "Aber .. ", begann er noch einmal, aber der Captain wies ein letztes Mal auf den Turbolift, und widerwillig gehorchte der Steuermann.

Als sich die Türen schlossen, entfernten sich die Bilder von Selina und Solak immer weiter von ihm ... bis sie im Dunkel seines Geistes verblassten. Er sank auf den auf den Boden des Liftes und hockte dort, bis ihn jemand fand und ihn wieder in Dr. Romanns Obhut übergab.

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Die Situation auf der Station und der Community blieb unverändert. Einerseits war man damit beschäftigt das Chaos auf der Station zu beseitigen, andererseits vermisste man 2 Mitglieder der Community. Auswegloser konnte die Situation fast nicht sein. Cpt. Enders war verzweifelt. Egal wie lange er überlegte ihm fiel nichts ein, um irgendetwas an dieser Situation zu ändern. Price hatte versucht durch seine telepathisch/empathischen Fähigkeiten Selinas Aufenthaltsort zu lokalisieren aber diese Versuche waren ergebnislos geblieben.

Der Kommunikator von Price piepte.

„Land an Price.“

„Sprechen Sie.“

„Wir haben die Sensordaten nochmal gecheckt. Jetzt wissen wir warum uns nichts aufgefallen ist. Diese Daten sind so eine Art Endlosschleife.“

Price stand von seinem Stuhl auf und machte ein überraschtes Gesicht. Auch Enders hatte sich erhoben und sah ihn fragend an.

„Ja. Irgendetwas da draußen sendet wiederholt die gleichen Daten. Und diese Daten empfangen wir, alles andere bleibt uns verborgen.

„Verstehe. Gibt es eine Möglichkeit dieses „Irgendetwas“ zu lokalisieren und zu zerstören?“

„Wir könnten es mit einem Tachyonausstoß probieren.“

„Tun Sie es, sofort!“

Gesagt getan. Die Monitor feuerte einen Tachyonausstoß ab und tatsächlich wurde eine kleine Boje sichtbar. Die Monitor scannte diese und zerstörte sie nach Beendigung der Scans. Cmdr. Land meldete sich wieder.

„Definitiv besteht die Boje aus romulanischer Technik. Jetzt funktionieren unsere Sensoren wieder vollkommen normal. Es ist hundertprozentig ein romulanischer Warbird für das Verschwinden des Shuttles verantwortlich.“

Price wandte sich an Enders.

„Ich werde mit der Moni.......“ Er wurde durch eine gewaltige Erschütterung unterbrochen. Auf der Forschungsstation waren mit einmal die Decks 29 bis 37 ausgefallen. Mehrere Leitungen waren geborsten und verursachten einige Explosionen.

„Bericht!“ schrie Enders. Aber bevor ihm irgendjemand Antwort geben konnte, viel die Energie auf der Brücke der Community und die darunter liegendenden Decks 2-4 auf ein Minimum-Wert.

Cpt. Enders musste jetzt Prioritäten setzen. Sollte er seinem Freund erlauben mit der Monitor die Verfolgung des romulanischen Warbirds aufzunehmen oder sollte er von ihm verlangen, bei der Lösung dieses kritischen Problems Hilfe zu leisten. Was war wichtiger? Das Wohl vieler Leben oder das Wohl von zwei Individuen?

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Noch ein paar weitere Fälle von Verwundeten und Murdoch konnte endlich Pause machen. Er zog sich in sein Quartier zurück und begann nachzudenken...

Er ertappte sich dabei dass ein Teil von ihm (ein ziemlich großer sogar) wünschte Solak würde nicht mehr zurück kehren - wenn er tatsächlich ein Verräter war sollte er bei seinen romulanischen Freunden bleiben und wenn nicht sollten die Spitzohren ihn zu To...

Nein, daran durfte er auf keinen Fall denken. Die Foltermethoden der Romulaner gehörten zu den schlimmsten die man sich vorstellen konnte und diese Qualen sollte man noch nicht einmal seinem ärgsten Feind wünschen!

Und Selina, Commander Kyle... Sie schien mehr aushalten zu können als ein gewöhnlicher Mensch, aber Gefangene der Romulaner zu sein durfte selbst für sie einen Tripp in die Hölle bedeuten.

Seine Gedanken schweiften ab, er dachte an seine Zukunft... Es sah im Moment ganz so aus als ob er nicht lange auf diesem Schiff oder überhaupt in der Sternenflotte bleiben würde, nicht nach dem was er Solak bei seiner ersten Therapiesitzung mit ihm gesagt hatte.

Einerseits freute er sich auf seinen wahrscheinlich bevorstehenden Austritt, hatte er doch einen Posten an Bord eines zivilen Schiffs sicher der ihm auf jeden Fall mehr zusagen dürfte als seine Arbeit hier.

Andererseits hatte er sich aber geschworen Enders und dieses Schiff nicht in Stich zu lassen, nicht nachdem seine Vorgänger sich alle aus dem Staub gemacht hatten.

Und unter gar keinen Umständen wollte er gehen ohne vorher seine Nachfolge gesichert zu haben.

Er dachte nach - auf Kirks Enterprise war Spock Erster und Wissenschaftsoffizier in Personalunion gewesen, doch Kyle schien ihm für einen derartigen Doppelposten nicht geeignet (sie machte mehr den Eindruck einer Kriegerin als einer Wissenschaftlerin).

Auf der Enterprise-D und soviel er wusste auch Enterprise-E war Data Wissenschaftsoffizier, fungierte aber gleichzeitig als Einsatzoffizer. Musste man für so etwas ein Android sein? Er fand generell dass der Posten des Einsatzleiters am überflüssigsten war. Im 23. Jahrhundert hatten die Ersten Offiziere und zum Teil auch Kommunikaitonsoffiziere diese Arbeit übernommen und die Kommunikation lag nun auch im Aufgabenbereich der taktischen Offiziere.

Alles in Allem glaubte Murdoch nach reiflichen Überlegungen dass Lieutenant Lefler einen guten Wissenschaftsoffizier abgeben würde, für den Fall dass er selbst wirklich gehen sollte.

Er wollte sich gerade seinem zerlegten Nostalgie-Tricorder zuwenden als das Licht anfing zu flackern und schließlich ganz ausfiel...

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Gerade in seinem Quartier angekommen begann Mark damit die Daten über den Holodeck-Energieabfall auszuwerten. Mitten unter der Arbeit gab es plötzlich eine Erschütterung und das Licht ging aus. Er sah aus dem Fenster zur Station die sehr mitgenommen aussah. Irgendetwas konnte da nicht mehr Normal sein dachte er und schnappte sich eine Taschenlampe und ging aus dem Quartier.

Dort war auch alles, bis auf die Notbeleuchtung, ausgefallen. Mark konnte nur hoffen das die unabhängigen Energiesysteme noch funktionieren sonst dürfte er den Weg zur Brück klettern. Aber er hatte Glück, der Turbolift funktionierte noch. Auf der Brücke angekommen besetzte er seine Station und checkte die Sensoren, externe sowie die internen. Das Ergebnis gefiel ihm ganz und gar nicht.

„Captain, die Energieleitungen der Station auf den Decks 29 – 37 sind gebrochen, die betroffenen Sektionen müssen sofort evakuiert werden. Die Notkraftfelder werden mit den Hüllenbrüchen nicht mehr lange fertig!

Bei uns sieht es nicht ganz so schlimm aus, hier ist die Energie der Decks 1-4 rapide auf ein Minimum gesunken, warum kann ich noch nicht sagen.“

Mark drehte sich zum Captain um, und wartete auf weitere befehle.

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Scheisse!

Jeffrey benutzte wahrlich selten Kraftausdrücke. Besser gesagt, er benutzte sie nie. Aber diees Wort erschien ihm als einzige Möglichkeit die momentane Situation auszudrücken. Alle Blicke der Offiziere waren auf ihn gerichtet. Man erwartete eine Entscheidung von ihnen, die er in Sekundenbruchteilen treffen sollte. Je länger er wartete, desto weiter entfernte sich der romulanische Warbird mit seinen Offizieren.

"Lefler, können wir die Station auch alleine zusammenhalten?"

Der Blick des jungen Einsatzoffiziers sagte alles:

"Sir, dies ist unmöglich."

"Ich dachte, sie sind hier um das Unmögliche möglich zu machen," raunte Enders und bereute sofort im Anschluss seinen recht rüden Ton. Das wars gewesen, länger konnte er nicht überlegen.

"Matt," wandte er sich an den Betazoiden, der neben ihm stand, "wir brauchen eure Hilfe, um die Station zu sichern..."

"Aber... Commander Kyle ist...," stotterte der Captain der Monitor, was eine absolut ungewöhnliche Geste bei ihm war. So lange sie sich kannten, nie hatte Price eine solche Besorgnis an den Tag gelegt. Nicht mal an dem Tag, an dem sie fast gestorben wären...

"Ich weiß, was du sagen willst, aber wir müssen uns um die Personen auf der Station kümmern?"

Doch Matt liess sich davon nicht beeindrucken.

"Was willlst du damit sagen?" fragte er. "Daß das Wohl von Vielen wichtiger ist als das von Wenigen? Komm mir bloß nicht mit diesem vulkanischen Esoterik-Quatsch! Dein erster Offizier ist da draußen..."

"Und sie ist deine Imzadi, ich weiß," antwortete Captain Enders. "Aber diese Leute hier brauchen jetzt unsere Hilfe, während unsere beiden Offiziere äußerst schlagkräftig sind, wie ich feststellen durfte. Sie werden es schaffen."

Captain Price starrte ihn an. Dies alles war nicht gut. Zu viel Zeit wurde verschwendet...

"Captain Price," sagte Jeff nun mit fester Stimme, "laut den direktiven der Sternenflotte hat das Schiff mit der taktischen Überlegenheit das Kommando. Die Community ist weiter entwickelt als ihr Schiff der Defiant-Klasse. Ich befehle ihnen also, bei unserer Rettungsaktion zu helfen."

Sprachlosigkeit auf der Brücke. Enders war schlecht. Noch nie hatte er seinem Freund etwas befehlen müssen, aber nun hatte er keine andere Wahl mehr gesehen.

Der Halbbetazoid sparte sich eine Antwort und öffnete einen Kanal, um der Monitor zu sagen, daß sie mit den Nottransporten beginnen sollte.

"Achtung, Stationen," befahl Captain Enders ebenfalls, "aktivieren sie den Traktorstrahl um die Station vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren. Beginnen sie mit den Nottransfers und setzen sie Notfalls Shuttles ein. Beeilung!"

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Selina sah den leeren Ausdruck in Solaks Gesicht. Ihr wurde sehr schnell klar wie brutal man ihn gefoltert haben musste. Aber ihr blieb keine Zeit mehr darüber nachzudenken. Sie wurde gleich als nächstes mitgenommen. Sich zu wehren machte keinen Sinn, die Kraft dafür hätte sie niemals entwickeln können. Auf dem Weg in die Folterkammer dachte sie darüber nach wie lange sie wohl hier schon war. Stunden? Tage? Wochen?

Sie wusste es nicht. Diese Tatsache beunruhigte sie sehr.

Die Türen glitten auf und Terrh erwartete sie mit einem teuflischen Grinsen. Sie wurde wieder auf die Liege festgeschnallt.

Diesmal wollte Terrh auch wieder eine Hirnsonde benutzen. Die letzet hatte ein großartiges Ergebnis erzielt. Er suchte sich diesesmal eine andere aus. Selina sah dem Treiben des Romulaners zu. Jetzt wusste sie worauf sie sich einstellen musste. Diesesmal würde er keinen Erfolg damit haben. Die Sonde bahnte sich ihren Weg durch Selinas Schädel. Sie fand sich nach kurzer Zeit auf einem großen Acker wieder. Die Abenddämmerung war gerade hereingebrochen und eine sanfte Brise zog über das Land. Sie konnte Getrampel und Geschrei hören. Die Geräusche wurden immer lauter und sie konnte ein Horde von Kreaturen entdecken. Sie konnte verschiedene Spezies ausmachen. Aber hauptsächlich waren es Cardassianer und Soldaten den Dominion. Sie schrien ihren Namen und rannten auf sie zu. Erst machte sich kurz Panik in ihr breit aber dann verstand sie das Spiel. In dieser Horde waren alles Individuen die durch ihre Hand getötet wurden. Nun schienen sie Rache nehmen zu wollen.

„Netter Versuch .... aber das funktioniert nicht.“ Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und hob arrogant das Näschen in die Luft.

Einen Augenblick später verschwand die Illusion und sie konnte wieder die häßliche Fratze von Terrh erblicken.

„Du mieses kleines Miststück! Na warte, dir werde ich es zeigen!“

Er drehte sich zu einem Romulaner um und gab ihm ein Zeichen. Selinas Siegessicherheit verschwand augenblicklich als sie wieder diese unerträglichen Schmerzwellen durch ihren Körper fließen fühlte.

„Erhöhe die Intensität.“ befahl Terrh dem Romulaner.

Die Abstände zwischen den Wellen wurde immer geringer und immer intensiver aber sie wollte einfach nicht schreien. Dies hätte bestimmt gut getan aber diese Genugtuung wollte sie niemandem geben.

„Erhöhe auf Maximum!“ befahl Terrh.

„Maximum? Sind Sie sicher?“ Der Romulaner an der Konsole starrte Terrh ungläubig an.

„Ja, ich bin mir sicher. Sogar sehr sicher!“

Ein quälender, brennender Schmerz durchwanderte Selinas Körper. Es fühlte sich an als ob sie innerlich brennen würde. Es war ein dauerhafter Schmerz, keine Wellen mehr. Keine Ruhepause. Sie biß die Zähne zusammen, sie wollte nicht schreien. Die Schmerzen schienen sich immer tiefer in ihren Körper zu fressen. Es fühlte sich so an als würde jeden Moment ihr Kopf explodieren. Sie hielt es nicht mehr aus. Tränen liefen ihr über das Gesicht und sie fing an zu schreien, so laut wie sie nur konnte.

Befriedigt lächelte Terrh sie an.

„Na also, es geht doch! Schalten Sie die Intensität wieder ein wenig herunter.“

Der Dauerschmerz wich den bekannten Schmerzwellen. Dies brachte aber nur einen Bruchteil von Erleichterung. Terrh ließ sie über 6 Stunden an der Maschine angeschlossen. Zum Ende hin hatte sie ihr Bewußtsein verloren. Sie wurde in die Arrestzelle zurückgebracht und hineingeworfen. Sie blieb bewegungslos liegen.

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Murdoch eilte auf die Brücke und erkundigte sich dort nach dem Stand der Dinge. Captain Enders teilte ihm mit dass die Station kurz vor dem Auseinanderbrechen stand und ihre Rettung nun an oberster Stelle stand. Gleich darauf befahl er dem Wissenschaftsoffizier sich auf die Valinor zu beamen und bei den Evakuierungsmßanahmen zu helfen.

"Und was ist mit Kyle und Solak?"

"Die müssen warten!"

"Bei allem Respekt, Sir, könnten wie nicht noch ein weiteres Schiff anfordern, das bei den Arbeiten auf der Station hilft damit die Monitor nach den beiden Vermissten suchen kann?"

"Die Romulaner hören mit großer Wahrscheinlichkeit unsere Funkverbindungen ab, können sie vielleicht sogar manipulieren - und selbst wenn wir Hilfe herbeiholen können wäre sie niemals rechtzeitig hier! Also gehen Sie schon..."

"Ich kenne da ein paar Leute, Abenteurer, die in einem selbst gebauten Schiff reisen, dass über eine Tarnvorrichtung verfügt, einem Antrieb der beinahe in den Transwarp-Bereich hineingeht und deren Kommandantin ich jederzeit mithilfe eines psionischen Stirnreifs kontaktieren könnte!"

Enders sah Murdoch verwirrt an, doch dann erkannte er worauf er hinaus wollte:

"Die Methoden von Dr. Calrina Uzecho stehen in keinerlei Einklang mit der Politik der Föderation. Es ist ihr verboten sich einem Schiff oder einer sonstigen Einrichtung der Sternenflotte weiter als ein halbes Lichtjahr zu nähern, und streng genommen dürfte auch kein Offizier der Sternenflotte Kontakt zu ihr haben!"

"Ach, was sollen die Vorschriften wenn es darum geht Leben zu retten? Egal wie stark Ihre beiden Offiziere sind, früher oder später wird die romulanische Folter sie brechen!

Einer von Calrinas Mitarbeitern experimentiert erfolgreich mit Kraftfeldern und Traktorstrahlen. Ihr Schiff, die Moonspell II, eignet sich hervorragend um diese Station hier vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren! Captain Price könnte sich derweil an die Rettung von Sel... ich meine Commander Kyle und Lieutenant Solak machen!"

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Solak betrachtete die besinnungslose Selina. Es wäre ein einfaches für ihn, ihre Qualen zu lindern. Doch ließen ihn die Bilder von Orlando und ihr nicht los... 'Es war nur eine Halluzination. Und selbst wenn dem so wäre - Du bist Vulkanier! Du stehst über diesen Dingen!' Er kämpfte mit sich. Die Logik obsiegte. Er kroch zu Selina und behandelte sie ein weiteres Mal.

Langsam öffnete sie die Augen und sah Solak der sich über sie beugte. Sie drehte sich auf den Bauch und versuchte sich abzustützen. Ihr gelang es eine Sitzposition einzunehmen und sah den Councellor durchdringend an."Was haben Sie da gemacht?"

"Das, was ich schon einmal getan habe. Sie erinnern sich?"

Selina zitterte am ganzen Körper. Angestrengt versuchte sie sich zu erinnern aber es gelang ihr nicht."Nein, ich kann mich nicht erinnern." Ihre Stimme klang leise und zittrig.

"Sie können sich nicht erinnern? Was ist das letzte, das Sie noch wissen?"

Suchend sah sie zu Boden und stammelte etwas von einem Acker und einer Horde voller wütender Kreaturen.

"Das müssen Eindrücke der Folter sein. Was ist mit den Stunden vor diesem letzten Durchlauf?"

"Ich weiß es nicht." Sie umschlang ihre Knie und zog diese ganz nah an ihren Körper."Wo ist Matt? Ich will zu ihm."

idic: "Cpt. Price ist nicht hier. Vermutlich wird er noch auf der Station sein und dort humanitäre Hilfe leisten."

Selina blickte Solak an. "Jetzt kann ich mich erinnern. Sie sind Schuld das ich hier bin! Sie sind für meinen katastrophalen Zustand verantwortlich!" Sie machte eine kurze Pause."Ich hasse Sie!"

Es verschlug ihm die Sprache. Er hätte sie doch weiterleiden lassen sollen! In ihm brodelte es, doch äusserlich blieb er stoisch. "Das ist Ihr gutes Recht."

"Pah! Tun Sie doch nicht so! Ihre stoische Art beeindruckt mich keineswegs mehr! Kommen Sie schon, lassen Sie es raus!" Selinas Augen hatten ein merkwürdiges Glühen bekommen.

"Und was wollen Sie hören? Ich habe versucht, Ihnen zu helfen nachdem ich die Wahrheit über Sie herausgefunden habe. Sie habe meine Hilfe abgelehnt."

Wutentbrannt sah sie ihn an. Selina rutschte zu Solak herüber und trat ihm gegen den linken Oberschenkel.

Er schubste sie weg von sich. "Lassen Sie das!"

"Ich denke nicht daran!" Sie verpasste ihm einen Lähmer auf den linken Arm.

Mit der rechten Hand griff er nach der ihren und hielt sie fest. "Cmdr., Ihr Verhalten ist nicht besonders konstruktiv."

"Das ist mir egal. Sie haben mir unendliches Leid zugefügt. Jetzt bin ich dran!" Sie riß sich los und verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht.

Fassungslos starrte er die Frau an. Das Gefühl kehrte zurück ins Solak linken Arm - und mit diesem erlangte auch seine Wut die Oberhand. Er holte aus und schlug Selina mit der Faust ins Gesicht, so daß diese ein Stück auf dem Boden zurückrutschte.

Sie blieb einen Moment lang liegen. Alles drehte sich und sie hatte das Gefühl wieder das Bewußtsein zu verlieren. Sie rappelte sich auf, wischte sich das Blut vom Mund und stürzte sich auf ihn.

Solak hatte ihren Angriff erwartet und verpasste ihr einen neuen Schlag auf ihr ungeschütztes Kinn.

Wieder wurde sie nach hinten geschleudert und traf hart auf den Boden auf. Sie blieb bewegungslos liegen.

Solak lachte auf. "War das schon alles?"

Selina gab ihm keine Antwort.

Er ging zu der Frau und stieß sie mit seiner Stiefelspitze an.

Sie zeigte immer noch keine Reaktion.

Er trat wieder zurück. "Auf diesen Trick werde ich nicht reinfallen."

Selina war tatsächlich bewußtlos und es schien ihr so als würde sie träumen. Sie sah schemenhafte Gestalten die anscheinend irgendetwas feierten. Eine Gestalt kam auf sie zu und sie konnte das Gesicht erkennen. "Orlando?"

Solak setzte sich auf den Boden und beobachtete die bewegungslose Offizierin, bereit, auf einen erneuten Angriff zu reagieren. In seinen Ohren rauschte das Blut, er stand in Flammen.

Langsam kam sie wieder zu Bewußtsein. Sie war für einige Momente orientierungslos und blickte sich suchend um. Geradeeben war doch noch Lt. Talbot hiergewesen? Sie sah eine Gestalt in der Ecke sitzen. Sie erkannte Lt. Solak und blickte ihn mit finsteren Augen an.

Solak blickte zurück: "Haben Sie schon genug?"

Sie sagte nichts und starrte ihn einfach nur an. Sie konzentrierte sich auf ihn und versuchte in seinen Geist einzudringen.

Er spürte, wie etwas ein seinen Kopf einzudringen versuchte, doch gegen das Feuer, das dort loderte, kam Selina nicht an.

Sie spürte seinen Widerstand und nutzte diese Gelegenheit aus und griff ihn wieder an. Zu spät reagierte er und sah nur noch wie sich ihre Faust direkt in seinem Gesicht vergrub.

Seine gebrochene Nase verwandelte sich unter der Wucht ihres Schlages in Mus. Solak verlor das Bewustsein.

Zufrieden starrte sie auf das blutende Gesicht ihres Gegenübers. Endlich konnte sie es ihm heimzahlen. Am liebsten hätte sie ihm noch die Kehle zugedrückt aber die Vernunft hielt sie davon ab. Sie kroch in die andere Ecke der Arrestzelle und versuchte, sich von den Strapazen zu erholen.

Solak erwachte. Er schmeckte Kupfer auf seinen Lippen und stellte fest, daß es aus seiner Nase (oder dem, was davon übrig war) kam. Seine Hand betastete sein Gesicht und mit einem lauten Knacken richtete er die gebrochenen Knochen der Nase so gut es ging. Schwankend erhob er sich, unfähig, zu sprechen. Er starrte Selina an, glühender Hass in den Augen.

Diesmal war es an Selina, zurückzublicken: "Was gucken Sie so?"

"V'rhaen-ao'au!"

"Ach hören Sie auf! Dazu haben Sie nicht den nötigen Schneid!"

Solak stürzte sich auf sie. Seine Hände fanden ihren Kopf und legten sich auf dessen Seiten. Sein mentales Feuer fand den Weg in ihren Geist.

Zuerst war sie erschrocken über diese brachiale Wut und wich zurück. Aber sie fing sich wieder und stellte sich dieser ungeheuren mentalen Kraft entgegen. Sie war vielleicht körperlich angeschlagen aber ihr Geist war noch wach. Sie ließ die Feuer brodeln aus denen sie entstammte.

Ihr Gegenschlag brachte seinen Angriff kurz zum Stocken, doch noch lange nicht zum Erliegen. All der Hass, die Wut und die Schmerzen in seinem Innern gingen ein in seine Attacke und stürzten sich auf Selina.

Sie versuchte die Attacke abzublocken und unterstützte dies indem sie mit ihren Füßen den wütenden Romulo-Vulkanier von sich stieß. Die mentale Verbindung war unterbrochen worden und Solak stürzte nach hinten.

Er rollte sich ab und landete wieder auf seinen Füssen. Langsam umkreiste er sie und suchte nach einer Lücke.

Mit einem schnellen Drehtritt traf er ihre Brust und ließ sie taumeln. Diese Sekunde der Schwäche nutzte er und sprang Selina an. Seine Hände legten sich um ihren Hals...

Ein Disruptorstrahl versengte den Boden zu ihren Füssen. Selina und Solak stoben auseinander und wanden ihre Köpfe in die Richtung des Schusses. Khoal und fünf Wachen standen vor ihnen. Selbst Lucifer persönlich wäre erblasst vor der diabolischen Miene des Majors. "Sieh an, in diesem wort ataehkh schlägt ja doch das Herz eines Rihanha! Aber ich kann nicht zulassen, daß Du sie tötest." Er hob seine Waffe und schoß Solak nieder.

[Hoshi und idic fröhnten gemeinschaftlich ein weiteres Mal den Qualen]

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Es war die Situation, die mit einem Bersten außer Kontrolle geriet. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Station überleben würde, war gering und es gab bereits Meldungen von Ausfällen auf der Community. Der Chefingeneur stellte ein großes Team ab, welches sich darum kümmerte, die Station wenigstens für die Zeit, die eine Evakuierung in Anspruch nehmen würde, zusammenzuhalten. Für mehr konnte allerdings nicht garantiert werden, was er unverzüglich seinem Captain mitteilte.

Kingsley kehrte auf die Community zurück und begann im Maschinenraum, Scanns durchzuführen. Offenbar hatte etwas kurz nach Ankunft an der Station das Schiff konterminiert und begann nun, Energie abzuziehen. Das Phänomen schien sich langsam aber sicher auszubreiten, daher beschloss der Ingeneur, die erstbetroffenen Systeme einer genauen Untersuchung zu unterziehen...

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Schon einige Tage war Jennifer mit dem Shuttle zur Raumstation Valinor unterwegs, sie hatte sich als Technikerin an Bord der USS Community beworben. Etwas müde lehnte sie sich zurück, das kleine Schiffe flog mit Warp 6 gleichmäßig dahin. Jennifer sollte noch ein paar Stunden unterwegs sein, bis sie endlich die Station am Rand der Neutralen Zone erreichte. Verträumt beobachtete sie die Sterne die ihn langen Linien vorbeizogen. „2 Stunden noch“ seufzte sie, „dann bin ich endlich bei der Community“ , mit diesen Worten stand sie auf, und holte sich ein Cola vom Replikator.  Die letzten 2 Stunden wollten kaum vergehen  - sie krochen regelrecht dahin. „Endlich“ Die Kurzstreckensensoren zeigten schon die Community an. „Ens. Jennifer McLane, an USS Community, melden sie sich bitte“ „Cpt. Enders hier, sie haben Landeerlaubnis.“ „Danke, Sir“

Jennifer landete nach der Freigabe das Shuttle im Hangar der Community. Sie stieg aus und schaute sich um. Vorerst ließ Jennifer ihr Gebäck im Shuttle und machte sich auf den weg zur Brücke, um sich bei Cpt. Enders zu melden. Mit dem Turbolift fuhr ich zur Brücke hinauf, gespannt betrat ich diese. „Jennifer McLane, meldet sich an Bord, Sir“ sagte sie. „Willkommen an Bord der USS Community“ antwortete Cpt. Enders. „Danke, Sir“ Nach einem kurzen Gespräch im Bereitschaftsraum konnte sie die Brücke verlassen. Zuerst holte sie ihre Sachen vom Shuttle ab und trug diese in ihr Quartier, dann machte sie sich auf den Weg zum Maschinenraum. Sie hatte von Cpt Enders erfahren wer ihr Vorgesetzter ist. Als Jenny den Maschinenraum erreichte, konnte sie LtCmdr Kingsley nirgends erblicken, daher versuchte sie ihn zu kontaktieren. „Ens McLane an LtCmdr Kingsley, melden sie sich bitte“

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Ein Stromstoß durchjagte seinen Körper und peitschte seinen Geist zurück aus den Untiefen des Disruptor-Traumas. Solak wollte sich bewegen, musste jedoch feststellen, daß er ein weiteres Mal auf der 'Behandlungsliege' festgeschnallt war.

Khoal griente auf ihn hinunter. "Eigentlich wollte ich Dich dem Senat lebend übergeben. Doch Du machst einfach zu viel Ärger. Und darum wird es mit eine Freude sein, Deinen toten Körper vor den Leeren Stuhl zu werfen! Alles zu Ehren des Reiches!" Er drückte einen Knopf an seiner Foltermaschine. Schmerzen brannten sich durch den Körper Solaks. Der Romulaner drehte zwei Schalter auf dem Pult vor sich bis zum Anschlag, zwei Hirnsonden drangen in den Schädel des Opfers ein.

"Du hast gesagt, Du würdest mich töten. Nun, Du wirst sehen, wer stirbt! Urru Areinnye, ryak'na!"

Schmerzen jagten durch Solaks Körper. Sie lähmten seinen Geist, seinen Verstand. Alles in ihm schrie. Und dann brach plötzlich eine Flutwelle über ihn ein. Verzweifelt wollte er sich gegen die Wassermassen wehren, doch jede Bewegung, die er vollführte, provozierte neue Pein. Solaks Mund öffnete sich, er wollte schreien - und öffnete damit dem Wasser Tür und Tor. Binnen Sekunden schienen seine Lungen zu platzen. Panik durchströmte ihn.

Und dann war da Stille.

Solak sah von oben auf seinen sich windenden Körper. Er verspürte eine große Ruhe in sich aufsteigen. Der Kampf in ihm versiegte. Er ließ los...

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Selina lag auf dem Boden der Arrestzelle und lauschte dem Geschrei des Councellors. Er musste wohl starke Schmerzen erleiden .....

Ihre Gedanken drifteten ab und sie nahm nichts mehr von ihrer Umgebung wahr. In ihrem Geiste stellte sie sich die Community vor, die Brücke. Sie sah Captain Enders, wie er mit entschlossener Miene nach vorne sah und die Gesichter der anderen Führungsoffiziere. Erst jetzt wurde ihr bewußt, wie gerne sie diese Leute doch hatte. Trotz aller anfänglichen Schwierigkeiten hatte sie sich mehr und mehr unter ihnen wohlgefühlt. Der Gedanke daran, diese Crew nie mehr wiederzusehen schmerzte ihr mehr als ihre Verletzungen die von der Folter und vom Kampf mit Solak herrührten. Das Bild verblasste vor ihrem inneren Auge und wurde durch ein neues ersetzt.

Sie sah ihren Imzadi vor sich. Er lächelte sie an und seine pechschwarzen Augen funkelten sie geheimnisvoll an. Auch ihn würde sie nie wieder sehen. Eine Tatsache die ihr das Herz zeriß. Sie würde alles tun um ihn wenigstens noch ein einziges Mal wieder zu sehen. Einfach alles .....

Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und horchte auf. Irgendetwas war anders. Sie strengte ihr Gehör an und ihr wurde es schnell klar. Solak schrie nicht mehr. Es hatte abrupt aufgehört, sie spürte das dies nichts Gutes bedeuten konnte .......

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Ein weißer Raum. Unendlich groß, aber gleichzeitig furchtbar beengend. In mitten der weißen Leere - Orlando - Allein. Ein blau schimmerndes Band durchzieht den Raum. Orlando braucht eine Weile, bis er erkennt, daß er der Ursprung des Bandes zu sein scheint. Aber wo führt es hin? Er kneift die Augen zusammen, um zu erkennen, wo das Band hinführt. Berühren kann er es nicht, seine Finger gleiten einfach hindurch, ohne eine sichtbare Spur zu hinterlassen. Dort, weit entfernt - etwas - jemand! Die Person nähert sich. Orlando erkennt, daß sie der Ursprung des anderen Endes des Bandes ist. Das Band kontahiert langsam und zieht die beiden schwebenden aufeinander zu . Es ist Solak! Als sie sich immer näher kommen, und er in die Augen seines Verlobten sehen kann, durchfährt ihn ein stechender Schmerz. Was geschieht hier? Das Band zieht sich immer schneller zusammen, bis die beiden aneinanderprallen - und verschmelzen. Es fühlt sich gleichzeitig unglaublich gut und erschreckend schmerzhaft an. Das Band zwischen ihnen scheint seine eigenen Gesetze zu befolgen, denn plötzlich weitet es sich wieder aus und reißt die beiden auseinander, schnell voneinander weg. Wieder ein furchtbarer Schmerz!

Das Band scheint Gefallen gefunden zu haben an seinem Spiel, und führt es fort, bis Orlando, gelähmt vor Qualen, an seinem Ende hängt, beinahe leblos. Er versucht in einem letzten Aufwallen seiner Kräfte das Band zwischen ihm und Solak zu zerreissen, aber er kann es nicht greifen. Es kann nicht zerrissen werden!

Dunkelheit

Licht! Geräusche! Stimmen!

"Mach die Augen auf ...", flüsterte er sich selbst zu. Es kostete ihn Kraft, sich darauf zu konzentrieren, aber schließlich gelang es ihm.

Die Krankenstation stürzte auf ihn ein. Viele Menschen liefen um ihn herum. Langsam wieder zu Kräften kommend, richtete sich Orlando auf. Ihm war, als hätte er lange geschlafen - und geträumt.... Aber ansonsten schien es ihm verhältnismässig gut zu gehen. Er bewegte seine Glieder, drehte seinen Kopf hin und her, um seinen Nacken zu entspannen und dachte nach. Er war sich völlig bewußt, wie er sich vor seinem erneuten Kollaps benommen hatte, und wie die Situation des Schiffes und die von Solak und Selina war. Aber nun hatte er das Gefühl, sich genug unter Kontrolle zu haben, seinen Dienst nach ein bisschen Ruhe wieder aufzunehmen. Denn nur so konnte er den beiden wirklich helfen!

Er rief eine der Schwestern heran und bat sie mit Dr. Romann sprechen zu dürfen. Die bajoranische Ärztin hatte zwar erst nach einer Weile Zeit für ihn, aber diese Zeit nutze Orlando, sich seinen merkwürdigen Traum (oder sollte er es eine Vision nennen?) noch einmal vor Augen zu führen.

Als die Ärztin Zeit für ihn hatte, bat er sie um eine Untersuchung und versicherte ihr, daß er wieder in Ordnung war. Dr. Romann kam zu dem gleichen Ergebnis, bestand aber darauf, daß er sich noch ein wenig ausruhen und erst am nächsten Tag seinen Dienst wieder aufnehmen sollte.

Dieses Mal sträubte sich Orlando nicht gegen den Rat und verließ die Krankenstation. Er war sich völlig im Klaren, daß er nur im Vollbesitz seiner Kräfte eine Hilfe für Solak und Selina sein konnte, und genau das würde er auch sein! Er würde seinen Teil dazu beitragen sie zu retten!

Sein Quartier erwartete ihn, wie er es vor Stunden mit Murdoch zusammen verlassen hatte. Er dachte erst daran, sich ein wenig hinzulegen, aber die Erinnerung an seinen Traum ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Was hatte er zu bedeuten? Orlando war fest entschlossen, diesem Bild auf die Spur zu bekommen. Nachdem er eine Weile in seinem Lieblingssessel gesessen hatte, aber nicht weiterkam, stand er wieder auf. An der Wand hing sein Bat'leth. Er hatte es schon seit längerem vernachlässigt. Behutsam nahm er die Waffe in die Hand und schwang sie ein wenig.

Mit beiden Händen umfasste er fest die Griffe des Schwertes und begann, seine Schwünge, Bewegungen und Schritte aufeinander abzustimmen. Mit jedem Schwung wurden seine Gedanken klarer. Wie hatte der bodenständige, wenn auch manchmal etwas lausbubenhafte, Orlando diesem ständig bewußtloswerdenden "Medium" weichen können, daß er in der letzten Zeit gewesen war? Alles hatte mit seiner Verschmelzung mit Solak begonnen. Seither waren sie durch eine Art Band verbunden gewesen ... Ein Band! Orlando machte einige Ausfallschritte, schwang das Bat'leth über seinen Kopf, und stach dann nach vorne in die Luft. Ein Band zwischen ihm und Solak...

Solak hatte ihn gewarnt, daß eine Bindung mit ihm für einen Menschen vermutlich nicht zu verkraften war, da der menschliche Geist zu schwach für diese Art der Verbindung sei. Orlando hatte, blind vor Liebe, darauf bestanden, daß er es versuchen wollte. Er wollte Solak beweisen, daß er in der Lage war, damit umzugehen. Das er ein geeigneter Bindungspartner für ihn war.

Aber nun, nachdem sie sich noch nicht einmal richtig gebunden hatten, hatte diese eine Verschmelzung Orlando schon völlig aus der Bahn geworfen. Plötzlich war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er wirklich geeignet und würdig war, Solaks Bindungspartner zu sein. Er liebte ihn, das stand ausser Frage, aber welchen Preis war er bereit zu zahlen? Den Verlust seiner selbst?

Er würde die Situation noch einmal überdenken müssen. Und er mußte mit Solak darüber reden ... Ein wuchtiger Hieb mit dem Bat'leth stoppte nur wenige Millimeter über seinem Sessel. Es mußte doch einen Weg geben, daß er und Solak zusammen sein konnten, ohne daß er sich selbst dafür aufgeben mußte! Es mußte einfach ...

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Murdoch war sauer. Zuerst hatte es so ausgesehen als ob der Captain über seinen Vorschlag nachdenken würde, doch dann nahm etwas Anderes seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.

"Captain, was halten Sie jetzt von meinem Vorschlag?"

Keine Antwort.

"Also schön, ich bin dann auf der Station!", rief er hörbar angesäuert und eilte in Richtung Turbolift.

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Persönliches Logbuch

Captain Jeffrey Enders

Die Dinge beginnen aus dem Ruder zu laufen. Gerade habe ich eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens treffen müssen und ich hätte ahnen müssen, daß meine Entscheidung sehr unpopulär sein würde. Schlimm genug, daß einer meiner besten Freunde entsetzt über meine Weisung ist und wortlos auf sein Schiff zurückgekehrt, auch die Crew macht mir non-verbale Vorwürfe. Sehr ersichtlich wird dies an Lt. Murdochs Enttäuschung darüber, daß ich nicht seinen Vorschlag angenommen habe. Es geht nun einmal nicht anders. Die Station muss einfach gerettet werden. Ich weiß, daß die Romulaner mit Gefangenen nicht gerade zimperlich umgehen, doch ich kann nur hoffen, daß Solak und Kyle stark genug sind, um dies alles zu schaffen. Eine explosivere Mischung hätten sich die Romulaner auch nicht aussuchen können. Vermutlich werden sich die beiden zusammenraufen... hoffentlich...

Die Koordination der Evakuierung muss weitergehen.

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Er hatte Frieden gefunden. In und um ihn war nur Stille....

Eine Hand legte sich auf seine ätherische Schulter.

"Deine Zeit ist noch nicht gekommen."

"Mutter?! Aber... Dein Katra ist verloren! Wie? Was?"

Sie lächelte. Solak musste zweimal hinsehen, um sich davon zu vergewissern, daß seine Augen ihn nicht täuschten. Er hatte sie noch nie lächeln sehen!

"Solange Du lebst, ist mein Katra nicht verloren. Ich werde stets bei Dir sein und Dich begleiten. Und Dich nun zurückschicken in die Welt."

"Nein."

"Was meinst Du mit 'nein'?"

"Daß ich nicht zurückkehren werde. Mutter, ich bin es müde."

Sie sah ihn lange an. "Ich weiß. Aber dies ist nicht Dein Schicksal. Du musst leben!" Ihre Hand legte sich auf seine Wange. "Außerdem habe ich Dich nicht dazu erzogen, aufzugeben."

Solak wollte etwas erwidern, doch plötzlich war es, als sei sein Geist in einem Warpfeld gefangen. Irgendetwas zog an ihm, riss ihn mit sich. Verzweifelt versuchte er, nach seiner Mutter zu greifen, doch die Kraft, die ihn mit sich zog, war stärker.

Seine Lungen füllten sich mit Luft. Er riss die Augen auf und atmete...

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"Steh auf, mein Kind."

"Was?"

Selina lag immer noch am Boden, sie schien wohl geschlafen zu haben. Sie sah sich um konnte aber niemanden sehen.

"Steh endlich auf und befreie dich."

Selina hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Sie hörte eine dunkle aber äußerst beruhigende Stimme.

"Ich kann mich nicht befreien!"

"Doch, das kannst du!"

"Ich wüsste nicht, wie."

"Wer bist du?"

"Selina Kyle, 1. Offi....."

"Wer bist du wirklich? Sprich die Worte die in deinem Geiste brennen und bestrafe die, die dir Schmerz zugefügt haben."

Selina schloß die Augen und hörte tief in sich hinein. Erst war es ein Flüstern, dann wurden die Worte immer lauter ......

Terrh dachte über weitere Foltermaßnahmen nach. Die Stimme eines Romulaners riß ihn aus seinen Gedanken.

"Terrh, irgendetwas stimmt nicht. Die Biowerte der Gefangenen schnellen in die Höhe. Puls, Atemfrequenz, Adrenalinspiegel ...."

"Das ist völlig unmöglich. Wie kann sie sich so schnell erholen? Los! Das muss ich mir ansehen. Kommen Sie mit mir!"

Terrh betrat mit 5 weiteren Gefolgsleuten den Arrestbereich. Die Gefangene stand mit ausgebreiteten Armen in der Zelle. Ihre Augen waren geschlossen und sie schien irgendetwas zu murmeln.

Terrh trat dicht an die Energiebarriere.

"Was machst du da? Hör sofort auf damit oder ich ....."

Selina öffnete die Augen und sprach mit dunkler lauter Stimme:

Im Duath a Faer(Ich bin der Geist und die Dunkelheit).

Im tog chen Gwanu a Amarth(Ich bringe euch Tod und Verderben).

Ech pain gwanna (Ihr alle werdet sterben).

Ohne Vorwarnung löste sich eine ungeheure Energiewelle von ihrem Körper und durchbrach die Energiebarriere. Terrh und seine Gefolgsleute wurde mit voller Wucht gegen die Wand und die Bedienkonsolen geschleudert. Unter dem hohen Druck zerbarsten ihre Körper wie dünnes Holz. Sie waren sofort tot. Die Energiewelle drang durch das ganze Schiff und brachte viele Leitungen zum Explodieren. Selbst der Warpantrieb fiel aus und die Tarnvorrichtung gab den Geist auf .....

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"Major! Die Sensoren haben etwas interessantes entdeckt!"

Latta richtete ihre Aufmerksamkeit dem Romulaner an der OPS zu.

"Was haben Sie entdeckt?"

"Etwa 200 000 Kilometer entfernt hat sich ein romulanischer Warbird enttarnt. Es ist die Blutadler und sie scheint schwere Schäden zu haben!"

Latta konnte ihr Glück nicht fassen, ließ sich aber nichts anmerken.

"Nehmen Sie Kurs! Bereiten Sie sich alle darauf vor, das Schiff zu entern!"

Nach kurzer Zeit hatten sie die Blutadler erreicht und die Enterungsteams beamten hinüber.

"Major, die Scanner konnten eine menschliche Lebensform lokalisieren."

"Menschlich? Beamen Sie mich direkt zu dieser Position. Sural, Sie begleiten mich!"

Die beiden materialisierten auf der Blutadler im Arresttrakt. Sie fanden die totale Verwüstung vor. Überall lagen tote, zerfetzte Körper. Flammen loderten aus einigen Konsolen. Sie entdeckten zwischen all dem Rauch und Chaos eine junge Frau die erschöpft an der Wand lehnte. Latta gab Sural den Befehl die Frau in Gewahrsam zu nehmen.

"Ist das wirklich notwendig? Sie ist Offizierin der Sternenfl...."

"Ja, es ist notwendig. Sie ist wahrscheinlich die Person, die wir schon so lange suchten."

Sural sah sie ungläubig an, tat aber dann doch wie ihm befohlen wurde und legte der Frau Handschellen an. Er half ihr hoch und musste sie stützen.

"Wir müssen Khoal finden! Kommen Sie." Latta setzte sich in Bewegung. Überall herrschte Chaos, Latta's Besatzung trieb die Besatzung der Blutadler zusammen und nahm sie in Gewahrsam.

Latta kam auf die Ebene wo sich die Folterräume befanden. Aus purer Neugier betrat sie einen dieser Räume. Fast wäre ihr Herz stehen geblieben. Auf der Liege war niemand geringeres als Solak festgeschnallt. Ohne Umschweife befreite sie ihn von den Fesseln ........

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Als er seine Augen öffnete, sah Solak das Gesicht einer romulanischen Frau vor sich. Und sie rief seinen Namen. Sein Hirn versuchte angestrengt herauszufinden, woher er diese Frau kennen könnte...

"Latta?!"

"Bei allem Elementen! Du lebst!"

Sie half ihm hoch und nahm ihn in den Arm. Erst wusste Solak nicht, wie ihm geschah, doch schließlich erwiderte er die Umarmung. Lange standen sie schweigend da.

Dann trat Latta einen Schritt zurück. In ihren Augen standen Tränen. "Auf diesen Augenblick warte ich seit fast 29 Jahren. Ich hätte es nie für möglich gehalten, Dich jemals lebend vor mir zu sehen." Sie legte ihm eine Hand auf die Wange, ebenso, wie es seine Mutter in seinem Traum (?) getan hatte. "Du siehst aus wie Dein Vater und Dein Onkel. Ihr habt alle dieselben Augen. Wenn S'Talon Dich doch nur sehen könnte!"

"Du bist kleiner, als ich erwartet habe." Solak grinste sie an.

Latta schlug ihm spielerisch auf den Oberarm. "Werd nicht frech, Neffe, sonst lasse ich Dich hier auf dem Schiff versauern!"

Sie machten sich auf den Weg aus der Folterkammer heraus und bewegten sich durch das Schiff.

"Apropos: Was machst Du hier?"

"Das wollte ich Dich eigentlich fragen. Nun,ich habe Dir ja erzählt, daß ich den Auftrag hatte, Khoal zu finden. Ich konnte seine Spur bis zum Rand der Neutralen Zone verfolgen. Und dann kam uns der Zufall zu Hilfe: Sein Schiff enttarnte sich plötzlich. Und da bin ich. Aber was machst Du hier?"

"Khoal hat Cmdr. Kyle entführt. Sie ist... die Frau, zu deren Vergangenheit ich Informationen gesucht habe. Und dabei hat er mich zufälligerweise auch erwischt." Er schwieg kurz. "Wo ist Khoal? Und was wird mit Selina und mir geschehen?"

"Khoal ist geflohen. Wir durchsuchen noch das Schiff nach ihm, doch bislang keine Spur. Und Du? Nun, als wir die Blutadler fanden, fehlte ein Jäger und Du warst bereits weg.  Aber was diese Selina angeht... Du weißt, daß das Reich sie haben will - um jeden Preis...."

Solak nickte stumm.

Sie erreichten den Hangar der Blutadler und gingen auf einen der dort stehenden Scorpion-Jäger zu. Latta griff nach Solaks Arm. "Du könntest mich begleiten. Es wäre einfach, eine neue Identität für Dich zu schaffen..."

"Ich weiß. Es ist verlockend, aber habe ich noch einiges zu erledigen. Doch vielleicht eines Tages..."

Ohne eine weiteres Wort nahmen sie sich noch einmal in die Arme.

In diesem Moment brachte Sural Selina in den Hangar. "Major, sollen wir die Gefangene auf das Schiff beamen?"

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Selina fühlte sich müde, unendlich müde. Sie hatte bis jetzt noch nicht ganz begriffen, daß sie für die Energiewelle verantwortlich war. Sie sah Solak. Er sah glücklich aus, ganz anders als die beiden in der Arrestzelle gegeneinander kämpften. Sie schämte sich für das was sie mit getan hatte. Er musste es wissen, daß es ihr Leid tat. Wenigstens das wollte sie noch erledigen.

Sie sah ihm direkt in die Augen.

"Solak, es tut mir Leid. Ich habe mich absolut falsch Verhalten und hätte niemals so reagieren dürfen. Ich hoffe, Sie können mir irgendwann mal verzeihen."

Er sah sie verwirrt an. Das hatte er nicht erwartet. "Sie entschuldigen sich bei mir?!"

"Ja. Ich hätte Sie niemals angreifen dürfen. Ich hätte auf Sie hören sollen und mit Ihnen einen Fluchtplan schmieden sollen. Es tut mir Leid."

Ihre Stimme klang dabei ruhig und leise.

Eindringlich sah Solak seine Vorgesetzte an. "Keine Vorwürfe? Kein 'Sie haben Schuld an all dem!'? Sie entschuldigen sich einfach so bei mir?!"

Selina blickte ihn genauso eindringlich an. In ihren Augen spiegelte sich unendliches Leid.

"Ja. Einfach so."

"Sie wissen, daß die Romulaner Sie mitnehmen werden?"

"Ja, das ist mir bewußt. Deswegen wollte ich mich entschuldigen. Ich wollte nicht, daß wir im Streit getrennte Wege gehen."

Solak schwieg. Er sah seine Tante an, die neben ihm stand. Latta zögerte. Schließlich nickte sie. Solak fragte nach. "Du bist Dir sicher? Wenn das herauskommt, werden sie Dich hinrichten." Latta lächelte bitter: "Ja, ich bin mir sicher. Wie Du schon sagtest: Du hast noch einiges zu erledigen. Und was macht es schon, ob mir ein oder zwei Gefangene entwischen?" Solak sah zu Sural, der hinter Selina stand. Auch dieser nickte: "Ich weiß, wer Sie sind. Ich bin ein großer Bewunderer Ihres Vaters. Und umso bedauerlicher ist es, daß sein Sohn geflohen ist, bevor wir ihn verhaften konnten." Besagter Sohn lächelte den Mann an. "Danke." Dann wandte er sich wieder Selina zu. "Cmdr., Sie werden mit mir kommen."

"Was? Ich verstehe nicht." Verwirrt sah sie zu Solak und Latta.

"Sie müssen es auch nicht verstehen. Vertrauen Sie mir einfach nur: Sie sind frei und werden mit mir zurückkehren auf die Community." Während Solak dies sagte, löste Sural Selinas Fesseln.

Ungläubig starrte sie auf ihre Handgelenke und rieb sich diese. Sie sagte nichts weiter, nickte nur und wollte auf Solak zu gehen. Sie hielt inne.

"Wir sind nicht alleine."

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Plötzlich ertönte ein Disruptorschuß und Sural brach getroffen zusammen. Latta, Selina und Solak brachten sich hinter einem Jäger in Deckung. Die Romulanerin zog ihre Waffe und suchte nach dem versteckten Schützen, als Khoals Stimme erklang.

"Latta, Du bekommst die beiden Gefangenen von mir und damit den Ruhm, wenn Du mich gehen lässt!"

"Niemals! Zeig Dich, vang'radam, und stirb wenigstens ehrenvoll!"

Eine weitere Disruptor-Salve war die einzige Antwort.

Mit einem Mal verließ Solak die Deckung. Latta wollte ihn aufhalten, doch schüttelte er nur den Kopf. "Nein, ich muß es zu Ende bringen." Er trat vor und hob seine leeren Hände.

"Khoal, Du weißt, was ich will. Nur Du und ich. Ich will Rache für meinen Vater! Das ist mnhei'sahe!"

Stille. Dann ein Scheppern und Khoal sprang von einer Brüstung hinunter auf Solaks Ebene. In einer Hand hielt er einen kaleh. Die Klinge des Messers schimmerte tödlich. Er kam auf seinen Gegner zu. "So sei es."

Langsam umkreisten sich die beiden Männer. Solak achtete genau auf das kaleh in den Händen Khoals. Plötzlich ein Ausfall und die Klinge grub sich tief in die Wange des Romulo-Vulkaniers. Nur seinen Reflexen verdankte er es, daß nicht sein Hals getroffen worden war.

Khoal lachte. "Das wird ja einfacher als ich gedacht hatte! Es ist doch immer wieder sinnvoll, seine Duellpartner erst zu foltern!"

Solak reagierte nicht. In seinen Augen stand ein stummer Hass. Zu schnell für Khoal sprang er plötzlich los, drehte sich auf dem rechten Bein und stieß dem anderen seinen Fuß mit voller Wucht ins Gesicht. Khoals Nase knackte.

"Gleichstand."

Khoal heulte auf. Das Blut lief aus seinem Gesicht über seine Uniform. Er veränderte den Griff, mit dem er seine Waffe hielt und stürzte sich auf Solak. Dieser tauchte unter seinem Angriff weg, griff, während er sich abrollte, nach seinem Stiefel und zog den kleinen Dolch heraus. Mit diesem versuchte er nach Khoal zu stechen, doch der Romulaner war auf der Hut. Er zog sich ein Stück zurück und beobachtete Solak. Schließlich sprang er wieder vor. Solak wollte reagieren, doch er hatte nicht damit gerechnet, daß Khoal seinen kaleh werfen würde. Er versuchte, sich wegzuducken, doch die Klinge streifte dennoch seine Schulter und brachte ihm eine tiefe Wunde bei. Der Romulo-Vulkanier wechselte seine Taktik und tackelte den Älteren. Dabei rammte er ihm seinen Dolch zwischen die Rippen.

Khoal taumelte zurück und starrte auf die Klinge in seinem Leib. Sie war zu kurz, um in so zu töten, doch für Schmerzen reichte ihre Länge bei weitem aus. Der Romulaner grinste und zog sich den Dolch langsam aus dem Körper. "Gut, dann werde ich Dir jetzt damit eben die Kehle aufschlitzen!" Er stürzte sich auf Solak.

Solak sah ihn kommen. Mit unbewegter Miene trat er einen Schritt zur Seite und griff nach Khoal. Seine Hände legten sich auf den Kopf des anderen. Ein Knacken ertönte. Der Romulaner fiel leblos zu Boden.

Solak drehte sich zu Selina und Latta, die ihn beide mit großen Augen anstarrten.

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Solak schwankte und griff nach seiner Schulter. Seine Knie knickten ein.

Selina riß sich aus ihrem verblüfftem Zustand und stützte den verletzten Solak.

"Sie brauchen medizinische Hilfe!"

"Nun, dann sollten Sie uns schnell zurück zur Community bringen."

"Ich? Aber wie? Ich kann unser Shuttle nirgendwo entdecken."

Solak schüttelte den Kopf. "Nicht mit unserem Shuttle, das wäre viel zu langsam. Wir werden einen von den Scorpion-Jägern nehmen." Er zwinkerte ihr zu. "Und den dann nachher unter meinem Bett verstecken, damit der Cpt. ihn nicht an die Sternenflotte weitergibt."

Selina sah ihn ungläubig an. Vor kurzem wollten die beiden sich noch umbringen und nun zwinkerte er ihr zu.

"Einen Scorpion-Jäger? Hört sich gut an!"

Sie schleppte Solak zu einen dieser Jäger und öffnete ihn. Sie half Solak hineinzuklettern.

Solak sah aus dem kleinen Schiff heraus zurück zu seiner Tante. Er hob seine rechte Hand spreizte sie zu einem vulkanischen Gruß auseinander. "Dif-tor heh smusma, Latta!" Latta schlug sich mit der rechten Faust auf die Brust und regte den Arm dann nach vorne. In ihren Augen standen Tränen. "Thei'khaiell ssuin hw'aenevha, Solak!" Dann drehte sie sich um und trat an die Kontrollen des Hangartores.

Selina sah sich die Bedienungskonsolen an. Nach kurzer Zeit wusste sie, wie man diesen Scorpion-Jäger bedienen musste. Die Lucke schloß sich und sie startete die Triebwerke.

"Halten Sie sich fest, Solak. Wir fliegen los!"

Die Hangartore öffneten sich und der Scorpion-Jäger schwebte elegant in die Dunkelheit des Weltraumes hinaus.

Eine Weile flogen sie schweigend dahin, jeder mit den eigenen Gedanken beschäftigt, während die Sternen an ihnen vorbeizogen. Schließlich fragte Solak: "Cmdr., was werden wir der Crew erzählen?"

Sie ließ einen tiefen Seufzer von sich.

"Darüber denke ich auch schon die ganze Zeit nach. Am besten lassen wir unseren kleinen Disput weg. Und übere unsere Flucht muss ich mir noch was einfallen lassen."

Er saß hinter ihr, darum konnte sie ihn nicht sehen. Dennoch nickte er. "Ich würde es auch sehr begrüßen, wenn Sie es so aussehen lassen könnten, als wäre ich lediglich ein zufälliges Opfer gewesen. Und meine Verbindung zu Khoal verschweigen könnten."

"Gut, werde ich machen. Mir wird schon was glaubwürdiges einfallen. Ich hoffe der Captain wird nicht allzu unangenehme Fragen stellen."

"Das hoffe ich auch..."

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