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...wipe them out - all of them!

Mission 8 - Der Hinterhalt


CaptainNuss

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Solak wurde von einem Notruf von Falla aus seiner Sitzung gerissen.

"Lt., bitte kommen Sie schnell! Mr. Bundy droht sich vor einen Turbolift zu werfen, wenn nicht sofort seine Geliebte zu ihm zurückkehrt!"

"Mr. Bundy will was?!"

"Ja, Sir! Er leidet unter einer Amnesie und hält nun Ms. Shral für seine Frau!"

"Sagen Sie nichts mehr, ich bin unterwegs! Und holen Sie Cmdr. Shral hinzu!"

Im Laufschritt verließ Solak sein Büro und rannte dabei seinen noch immer wartenden Mann um, ohne diesen wirklich wahrzunehmen.

Wenig später erreichte er den Turboliftschacht. Mr. Bundy stand in einem Krankenstationkittel davor. Er heulte und schrie nach seiner einzig wahren blauen Blume.

Bishop und einige Sicherheitsleute waren in Stellung gegangen.

Solak ging zu Falla und ließ sich einen Überblick über die Lage geben. Mr. Bundy schien einen Unfall gehabt zu haben, zumindest hatte Ms. Shral ihn mit einer schweren Kopfwunde in die Krankenstation gebracht. Und er litt offenkundig unter Gedächtnisverlust, der dazu führte, daß er sich und Vinara für ein Paar hielt. Falla hatte den Mann sediert, doch war die Dosis wohl zu gering gewesen. Er hatte sich in einem stillen Moment aus der Krankenstation geschlichen und wollte sich nun das Leben nehmen, da seine vermeintliche Geliebte ihn zurückgewiesen hatte.

In just in diesem Moment stieß die von Falla gerufene Vinara zu ihnen.

Solak wies die beiden Frauen erst mal ordentlich zurecht: "Ein Crewmitglied erleidet ein schweres neurologisches Trauma und Sie halten es nicht für angebracht, den Councelor und Ersten Offizier darüber zu informieren? Geschweige denn die Sicherheitsabteilung zwecks Aufklärung, wo der Mann sich verletzt hat, damit ausgeschlossen werden kann, ob eine allgemeine Gefahr besteht? Sie haben vollkommen verantwortungslos und gegen jegliche Vorschrift gehandelt! Und wenn Mr. Bundy springt, dann werden Sie beide sich zu verantworten haben!"

Falla sah betreten zu Boden.

Vinara wollte sich verteidigen: "Aber ich habe sofort Admiral Kwaal Bericht erstattet und mit ihr die Versetzung von Mr. Bundy...."

An Solaks Hals trat eine kleine, pulsierende Ader hervor. Er brüllte die Frau an: "Sie übergehen sämtliche Vorschriften und Dienstwege?! Sie sprechen mit einer Fremden über Mr. Bundys Situation bevor Sie sie Ihren Vorgesetzten melden?! Und der Antrag auf Bundys Versetzung läuft schon lange, da haben Sie sich in keinster Form einzumischen! Haben wir uns verstanden?! Ich werde Ihr Verhalten mit Cmdr. Kyle besprechen! Sie haben absolut egoistisch gehandelt! Und nun tun Sie Ihre Pflicht!"

Eine vollkommen sprachlose Andorianerin starrte ihn an. Solak atmete tief durch:

"Mr. Bundy verlangt nach seiner Geliebten! Nach Ihnen! Es ist Ihre Pflicht, ihn davon zu überzeugen, nicht zu springen! Und ich lege es in Ihre Verantwortung, daß der Mann sich wieder erholt. Sie werden dafür Sorge tragen, daß er alle notwendigen Behandlungen mitmacht! Sie werden sich um ihn kümmern! Haben wir uns verstanden?! Und nun gehen Sie zu ihm und holen Sie ihn von diesem fvadt Turboliftschacht weg!"

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Vinara wusste nun warum ihr Volk und das der Vulkanier vor über 200 Jahren Feinde waren. Nun, ganz so war dem nicht, denn ein Vulkanier hätte niemals so rumgebrüllt wie Solak.

Mit kinrschenden Zähnen ging die Andorianerin zum besagten Turboliftschacht. Sie erinnerte sich an eine Theateraufführung an der Akademie - es war "Romeo und Julia" gewesen. Vinara hatte die zweite Besetzung der weiblichen Hauptrolle gehabt, doch war nie zum Spielen gekommen - und deswegen war sie froh. Schlimmer noch als Gefühle zu offenbaren erschien es ihr welche zu heucheln die es gar nicht gab, doch genau das wurde nun von ihr verlangt...

"Bun... äh..." Wie hieß der Typ noch mal mit Vornamen? "Liebling, ich... ich meinte das nicht so, wir kön... wir können über alles reden!"

"Ich wusste doch du liebst mich noch!" Er warf sich ihr an den Hals und begann sie förmlich abzuschlecken wie ein Hund sein Frauchen. Angewidert wollte sie ihn zunächst instinktiv von sich stoßen, doch dann begann sie die Umarmung vorsichtig zu erwidern. "Schatz, ich denke nicht dass du in der Verfassung bist..." Bundy begann doch tatsächlich an ihrer Uniform herumzufummeln. Noch einen Schritt weiter und sie würde ihn töten, egal was Solak ihr gepredigt hatte! "Nicht doch, dazu ist jetzt echt keine Zeit! Du bist krank, du hast dich verletzt, du musst wieder auf die Krankenstation!"

"Alles was du willst, meine blaue Lotusblüte, solange du nur bei mir bleibst!"

Hand in Hand gingen sie wieder zurück, wo Dr. Romann dem Verletzten eine diesmal stärkere Dosis Sedativum gab. Erst dann löste sich der Griff seiner Hand und die Andorianerin starrte mit Ekel auf ihre Hand von der der Schweiß dieses Individuums tropfte. Die Ärztin untersuchte sie mit einem Tricorder und gab ihr dann ein reinigendes und desinfizierendes Tuch. "Ich kann Ihnen versichern dass Mr. Bundys Schweiß keinerlei für Sie schädlichen Krankheitserreger enthält."

"Wie beruhigend! Noch so eine Berührung und ich werde mir überlegen ob es nicht besser wäre die Hand abzuhacken. - Wie lange werden Sie mit der Behandlung brauchen?"

"Lange genug um Ihnen eine kleine Pause zu gönnen. Wenn er wieder zu sich kommt, soll ich Sie dann rufen?"

"Sagen Sie ihm ich bin eine vielbeschäftigte Frau und dass ich ihn sobald wie möglich besuchen werde. Und halten Sie ihn von allen Ecken und Gegenständen fern an denen er sich erneut verletzen könnte!"

Kurz nachdem Vinara die Krankenstation verlassen hatte sagte sie einem Sicherheitsteam wo sie Bundy gefunden hatte. Schon bald hatten Bishops Leute den Hyperschraubenschlüssel des Grauens gefunden und stellten ihn sicher...

Während Vinara widerwillig die sorgenvolle Ehefrau gespielt hatte hatte Solak eine Begegnung mit einer Andorianerin die er nicht so einfach zusammenstauchen konnte. Admiral Kwaal hatte mitbekommen wie er Vinara angebrüllt hatte und bat ihn nun sie in ihr Quartier zu begleiten, das ihr zugleich als provisorisches Büro diente. "Verzeihen Sie, Ma'am, aber ich habe noch etwas dringendes zu erledigen..."

"Lieutenant, ich mag zwar nur Gast sein aber ich bin immerhin auch Admiral. Und als ranghöchster Offizier an Bord stelle ich Sie hiermit für die kommenden fünf Minuten von allen anderen Pflichten frei."

Nachdem sie in Kwaals Quartier angekommen waren fuhr die alte Andorianerin fort: "Ich habe gesehen wie Sie eine eigentlich ranghöhere Offizierin, um mal einen irdischen Ausdruck zu benützen, 'angeschissen' haben als wäre sie ein Fähnrich im ersten Jahr. Ich bin froh zu sehen dass Sie Ihren zusätzlichen Posten als Erster Offiizer so gewissenhaft ausfüllen, aber gewöhnen Sie sich nicht zu sehr daran. Denn schon bald wird Commander Kyle wieder die Nummer Eins sein und ein Interims-Captain wird das Kommando über dieses Schiff erhalten."

"Ein Interims-Captain? Wissen Sie schon wer das sein wird?"

"Noch nicht genau, aber es stehen zur Zeit vier Kandidaten in der engeren Auswahl. Und keine Angst, Captain 'Arschloch' wie ihn erstaunlich viele zu nennen pflegen ist nicht dabei. Wie dem auch sei, Sie sollten sich schon jetzt wieder an den Gedanken gewöhnen bald nur noch Councellor zu sein und Commander Shral dementsprechend als Ihre Vorgesetzte betrachten, denn sie wird offiziell zum Zweiten Offizier ernannt sobald der neue Captain seinen Dienst antritt. Bitte setzen Sie Commander Kyle über diese Neuigkeit in Kenntnis, sobald ich Näheres weiß werde ich alle Führungsoffiziere über die Situation informieren. Wenn die Excalibur hier eintrifft wird sie nicht eher wieder losfliegen als bis wir wissen wer denn nun der neue Kommandant wird. Solange bleibe ich Ihr Gast, wie leider auch Mr. Bennet und seine Assistentin. Sorgen Sie dafür dass keiner von beiden nochmal Ärger bereiten kann. Wegtreten!"

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Doch Solak dachte nicht daran, wegzutreten. Er sah vielmehr blau.

"Bei allem Respekt, Admiral: Wer wann wie demnächst mein vorgesetzter Offizier wird, ist mir - um ebenfalls einen irdischen Ausdruck zu verwenden - scheißegal. Momentan bin ich der Erste Offizier auf diesem Schiff. Und als solcher ist es meine Aufgabe, daß die Crew sich an die Vorschriften hält. Lt. Cmdr. Shral hat dies nicht getan und damit das Leben eines anderen Crewmitglieds gefährdet. Sie wurde dafür zurecht gewiesen. Ja, sie ist eigentlich ranghöher als ich. Doch sie hat aus freien Stücken auf den Posten der Ersten Offizierin verzichtet und mich als Vorgesetzten akzeptiert. Ebenso wie das Flottenkommando dieser Übergangregelung zugestimmt hat!"

Solak atmete tief durch und nutzte die Verwirrung der Admirälin zum Weitersprechen.

"Und bei allem Respekt: Ms. Shral ist als zweite Offizierin vollkommen ungeeignet. Sie ist eine hervorragende Wissenschaftlerin und hat in der Astrometrie hier an Bord großartiges geleistet. Doch als Kommandooffizierin hat sie sich nicht an die Vorschriften gehalten, hat sich Cmdr. Kyle gegenüber mehr als respektlos verhalten und wiederholt direkte Befehle missachtet. Wenn Sie die Berichte von Cmdr. Kyle und einigen anderen der letzten Wochen aufmerksam gelesen haben, dann wissen Sie das. Ms. Shral hat ja nicht von ungefähr auf den Posten der Ersten Offizierin verzichtet. Sie hat selber eingesehen, daß sie nicht in der Lage ist, ihn auszufüllen. Ich weiß, daß Vinara das Talent hat, in Fremden einen Beschützerinstinkt zu wecken dadurch, daß sie ihnen intime und persönliche Details anvertraut und auf Rat und Hilfe der anderen Person hofft. Doch bitte ich Sie, daß dieses Beschützerinstinkt nicht ihren Blick als Flottenadmiral trübt. Der Vorfall heute war ein Fehltritt in einer langen Reihe von Fehltritten. Und wenn Sie mich nun dafür zurechtweisen wollen, daß ich darauf reagiert habe - bitte, dann tun Sie es. Und fügen sie gleich noch eine Anklage wegen Ungehorsams an, denn solange Lt. Cmdr. Shral sich derart verantwortungslos verhält, werde ich dagegen vorgehen. So, und nun werde ich wegtreten!"

Admiral Kwaal sah dem Vulkanier verdattert zu, wie er mit steifem Schritt ihr Quartier verließ. Noch nie hatte ein Untergegebener es gewagt, derart schwarfe Worte an sie zu richten! Und schon gar kein Vulkanier!

Der Mann schien ehrlich aufgebracht zu sein. War ihr Blick vielleicht wirklich getrübt worden? Ms. Shral hatte ihr wirklich sehr schnell sehr persönliche Dinge anvertraut und sich damit hilfesuchend an sie gewandt. Sah sie die Frau darum nun als hilfsbedürftig an?

Die Andorianerin ging in die Nasszelle und benetzte ihr Gesicht. Dann sah sie sich im Spiegel an. Wenn der Lt. Recht hatte, dann durfte man der anderen Andorianerin wirklich keinen Kommandoposten überlassen. Sie würde das überprüfen müssen und die Hausaufgaben nachholen, die sie offenkundig vor der Ankunft auf der Community nicht gemacht hatte. Kwaal setzte sich an ihrem Monitor und rief die Berichte und Logbucheintragungen aus der Zeit, in der Lt. Cmdr. Shral als Erste Offizierin tätig gewesen war, auf.

*******************************************************

Mit einem kleinen Gewitterwölkchen über seinem Kopf rauschte Solak zurück zu seinem Büro.

Er brauchte jetzt erst einmal einen Tee, bevor er sich um Bundy und den Rest des Schiffes kümmern konnte.

Doch vor der Bürotür wartete noch immer Sta'el auf ihn, der sich im wahrsten Sinne des Wortes die Beine in den Bauch gewartet hatte.

Solak blaffte seinen Mann sogleich an: "Was willst Du?!"

Sta'els Antwort bestand darin, seine rechte Augenbraue zu heben und zum ersten Mal seit Tagen den telepathischen Kontakt zu Solak zu suchen. 'Wir sollten das in Deinem Büro besprechen.'

Der Councelor nickte. "Einverstanden." Er erwartete, insgeheim, daß Sta'el die Aussprache zwischen ihnen suchte, Zwar war ihm klar, daß das seine Aufgabe war, doch wenn Sta'el den ersten Schritt machen wollte, nun, dann würde er sicherlich nicht 'Nein' sagen.

Doch als sich die Bürotür hinter ihnen geschlossen hatte, reichte Sta'el ihm ein PADD und sagte: "Mr. Torben, der Nachlassverwalter Deiner nun verstorbenen Ex-Geliebten Lean bittet Dich, ihn innerhalb der nächsten 72, nein, Moment, 69 Stunden und 17 Minuten zu kontaktieren, um ihm mitzuteilen, ob Du Deinen Sohn Niklan anerkennst und bereit bist, den Jungen aufzunehmen. Alles Notwendige steht auf diesem PADD."

Solak sah Sta'el etwa eine Minute lang an, als hätte sein Gatte ihm soeben mitgeteilt, daß er freiwillig einem Borg-Kollektiv beitreten und dessen Königin werden wolle. Schließlich brach er in Gelächter aus.

"Okay, lass mich raten, daß ist ein Scherz von Lefler, Orlando und Dir. Ihr wollt Euch an mir rächen. Stimmt's? Okay, sag den Beiden, ich habe es verstanden. Ja, ich muß die Verantwortung übernehmen für das, was ich Euch angetan habe."

Wieder hob sich Sta'el Augenbraue. Er beugte sich wortlos vor und aktivierte das PADD in Solaks Hand.

Solak sah auf die bunten Buchstaben, die nun auf dem rechteckigen Helferlein erschienen. Seine Augen wurden immer größer und größer....

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Kwaal wollte es wissen. Hatte der Councellor nur persönliche Bedenken gegen Commander Shral oder was war dran an seinen Anschuldigungen?

Sie las Kopien der letzten Berichte die Commander Kyle angefertigt hatte und fand in der Tat ein paar Fakten (sie ging zu Kyles Gunsten davon aus dass dies Fakten waren) die sie erschütterten. Demnach hatte die Wissenschaftsoffizierin einem Romulaner scheinbar grundlos die Nase gebrochen; laut eigenen Angaben hatte dieser sie kurz zuvor beleidigt, doch war dies keineswegs eine Entschuldigung.

Nachdem sie Shrals Fehltritte an Bord dieses Schiffes ausgiebig studiert hatte machte sie sich daran die Berichte ihrer früheren Vorgesetzten durchzugehen. Ihr letzter Posten war auf einer Wissenschaftsstation nahe der cardassianischen Grenze gewesen; ihr Vorgesetzter war Commander David Jackson gewesen. Er beschrieb die Andorianerin als eine gewissenhafte Wissenschaftlerin, die jedoch einige Schwächen in Sachen Diplomatie aufwies. Eigentlich sonderbar wenn man bedachte dass sie eine vulkanische Erziehung und Bildung genossen hatte...

Kwaal beschloss Jackson - er war inzwischen Captain eines Forschungsschiffs - zu kontaktieren und ihn zu bitten diese "diplomatischen Schwächen" etwas näher zu definieren. Wie erwartet war es mehrfach zu Zusammenstößen mit den Cardassianern gekommen. "Glauben Sie mir, Admiral, das war eine schwere Zeit für alle die auf dieser Station gearbeitet haben. Der Dominionkrieg ging zu Ende kurz bevor Commander Shral zu uns stieß; die Nerven aller lagen blank und es war nicht weiter verwunderlich dass die Cardassianer uns der Spionage verdächtigten. Shral hat sich deswegen das eine oder andere Mal aufgeregt, aber nicht mehr als es andere Andorianer auch tun."

"Captain, Commander Shral ist nicht wie alle anderen Andorianer. Sie hat eine vulkanische Ausbildung genossen!"

"Das ist mir bewusst. Deshalb waren ihre Ausrutscher stets etwas gemäßigt, es kam meines Wissens nach nie zu Handgreiflichkeiten, nur zu verbalen Ausschreitungen."

"Und Aufsässigkeit gegenüber Ihnen oder anderen vorgesetzten Offizieren, Gehorsamsverweigerung?"

"Aber nicht doch, ich habe Commander Shral als eine durch und durch loyale Offizierin in Erinnerung, bis auf die erwähnten aber verständlichen Ausrutscher!"

"Vielen Dank für das Gespräch, Captain, ich wünsche Ihnen noch eine erfolgreiche Mission."

Vor dem Posten auf der Station war Shral fünf Jahre lang auf der U.S.S. Bohr stationiert gewesen, wo sie auch ihre Beförderung zum Lieutenant-Commander erhalten hatte, zwei Jahre vor ihrer Versetzung. Grund dafür war ihr Einsatz bei der Rettung energetisch-organischer Lebensformen gewesen deren Lebensraum, eine nebelhafte Anomalie im Beta-Quadranten, durch einen explodierten Frachter bedroht worden war. Die intelligenten Wesen - wie sich inzwischen herausgestellt hatte Verwandte von Kreaturen denen auch die Voyager im Delta-Quadranten begegnet war - waren zwar nicht dem unmittelbaren Tode geweiht gewesen, doch hätte ihre innere Struktur langsam aber sicher einige krankhafte Änderungen durchgemacht. Captain Levi Zweistein, ein bekennender Freund aller Geschöpfe des Kosmos, hatte Lieutenant Shral umgehend zum Lieutenant-Commander befördert. Kwaal ersparte sich einen Anruf bei ihm; dieser Sonderling hatte die Fähigkeit stundenlange Lobeshymnen auf die unscheinbarsten Lebensformen zu singen und darauf konnte sie gut und gerne verzichten.

Nach einigem weiteren mehr oder weniger ergebnislosem und nichtssagendem Stöbern kontaktierte sie Dervan Grol, den damaligen Anführer der Gruppe Cardassianer mit denen Jacksons Station am meisten konfrontiert worden war.

"Lieutenant-Commander Vinara Shral? Und ob ich mich noch an sie erinnere! Allein ihre Augen konnten in einem Mann Sehnsüchte und Träume wecken und zum Teil sogar scheinbar wahr werden lassen... Nur schade dass sie eine kaltblütige Mörderin ist."

"Eine Mörderin? Wen soll sie getötet haben?"

"Ich würde diese traurige Geschichte am liebsten vergessen, aber im Interesse der Beziehungen zwischen uns und der Föderation werde ich es Ihnen sagen: Sie hat meinen Adjutanten Elim Nil auf dem Gewissen. Wir statteten der Station wie schon so oft einen Höflichkeitsbesuch ab, wobei Nil sich in seinem jugendlichen Eifer von mir trennte und auf eigene Faust durch die Station ging. Auf jeden Fall begegnete er dabei Commander Shral, ich weiß es weil ich an seiner Kleidung eine winzige Kamera befestigt hatte. Diese Andorianerin war sehr gerissen; sie ließ es wie einen Unfall aussehen."

"Und warum kam diese Sache nie ans Licht? Wieso gab es keine Anklage gegen Commander Shral?"

"Weil das Aufzeichnungsgerät dummerweise defekt war. Mein Wort war alles was ich hatte um die Justiz zu überzeugen, doch meiner Klage wurde wegen Mangel an Beweisen nicht stattgegeben. Wenn wir nicht so sehr mit den Folgen des Dominionkriegs beschäftigt gewesen wären würde diese Frau heute mit Sicherheit nicht mehr leben, denn unsere Rechtssprechung hätte sie definitiv überführt und zum Tode verurteilt."

'Vermutlich mit fingierten Beweisen, das haben sie ja schon des Öfteren so gemacht, diese Cardassianer', dachte Kwaal im Stillen und fragte: "Wann soll sich dieser... Mordfall ereignet haben?"

"Vor eineinhalb, nein fast zwei Jahren. Ich bitte Sie, stempeln Sie mich nicht als einen paranoiden Lügner ab, ich habe schon die ganze Zeit mit mir gerungen ob ich nicht Kontakt zur Sternenflotte aufnehmen soll, und nun kommt Ihr Anruf! Sagen Sie, wurde Commander Shral etwa eines anderen Verbrechens überführt oder sind Sie gerade dabei Ermittlungen gegen sie zu leiten?"

"Die Gründe sind rein interner Natur und gehen Sie nichts an. Wir werden die Angelegenheit aber trotzdem nachprüfen und uns gegebenenfalls bei Ihnen melden. Kwaal Ende."

Das war ja wirklich ein starkes Stück. Nicht dass sie den Worten dieses offenbar verbitterten und zugleich wohl auch verwirrten Cardassianers Glauben schenkte, doch ihr Gewissen und die Vorschriften befahlen ihr dennoch Ermittlungen einzuleiten. Unauffällig und in aller Diskretion, zudem auch nicht zu intensiv, biss sich eventuell doch Beweise finden sollten die gegen Shral sprachen.

Die alte Andorianerin war nun richtig in Fahrt. Sie replizierte sich einen doppelt starken Ractajino und machte sich als nächstes über die Akten her die es so über Commander Kyle gab...

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Selina hatte ihre Zeit in den letzten Tagen mit einem Arztbesuch bei Dr. Romann und Schwangerschaftsgymnastikstunden verbracht. Ansonsten hatte sie sich fast nur in ihrem Bereitschaftsraum aufgehalten. Nur durch Zufall hatte sie um das Drama von Mr. Bundy erfahren und auch von dem kleinen Zusammenstoß von Solak und Admiral Kwaal. Die ganze Sache gewann ihr nicht mehr als ein müdes Lächeln ab. Was bildete sich diese blaue dumme Nuss nur ein? Selina hatte ja nicht umsonst Solak zu ihrem ersten Offizier gemacht. Er wusste ganz genau wie man sich verhalten musste und er tat seinen Job trotz Doppelbelastung hervorragend.

Selina erledigte noch ein wenig Büroarbeiten bis sie sich ihrem PADD wieder widmete. Seit drei Tagen spielte sie schon ein uraltes Spiel namens "Space Invaders". Diese Punkt-und-Strichchen-Grafik war höchst faszinierend und dieses Spiel brachte ein ungeheures Maß an Suchtpotenzial mit sich. Verbissen versuchte sie ihren Rekord, den sie vor 30 Minuten aufgestellt hatte, zu brechen.

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Solak starrte noch immer auf das PADD in seiner Hand.

Sein Kopf fühlte sich an, als sei darin eine Pampelmuse explodiert. Und unter diese, schmierigen Schleim blubberten nun langsam die verklebten Nervenzellen dahin.

Bilder von Lean wurden an die Oberfläche gespült. Ihr Lachen, ihre Leidenschaft. Sie hatte sich auf den ersten Blick in ihn verliebt, damals, auf Betazed. Hatte ihn zum Imzadi haben wollen. Doch er war nicht bereit, betrog sie immer wieder. Schließlich hatte sie die Beziehung beendet. Sie hatten nie wieder ein Wort miteinander gewechselt.

Und nun war sie tot....

Und er war Vater.

Auf dem Padd waren die genetischen Daten des Kindes verzeichnet. Doch Solak würde sie nicht überprüfen. Auch, wenn er ihr das Herz aus der Brust gerissen und darauf rumgetrampelt war - er kannte Lean gut genug, um zu wissen, daß es wirklich sein Sohn war.

Sein Sohn....

Niklan....

Er sah auf, musste jedoch feststellen, daß Sta'el schon gegangen war. Aber zum ersten Mal seit Tagen war das mentale Band zu seinem Mann wieder 'offen'. Sta'el hatte ihm die Tür einen Spalt breit geöffnet. Jetzt musste er nur eintreten.

Doch noch nicht jetzt. Noch hatte er Dienst.

Solak schüttelte den Kopf und legte das PADD auf seinen Schreibtisch. Später. Noch blieben ihm 68 Stunden.

Er zog seine Uniformjacke gerade und ging in die Krankenstation.

Falla hatte gerade die letzten Hirnscans an dem betäubten Bundy vorgenommen.

"Mr. Bundy leidet an einer transistorisch-globalen Amnesie infolge einer schweren Hirnprellung. Die Sicherheitsabteilung hat mittlerweile herausgefunden, daß diese durch einen Hyperschraubenschlüssel hervorgerufen wurde. Ob es allerdings ein Unfall oder ein Angriff war, können zu zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Doch Lt. Bishop vermutet, daß es ein Unfall war. Er hat Kratzer auf einer Plasmaleitungsabdeckungsplatte gefunden, die von dem Werkzeug stammen könnten. Er schreibt gerade seinen Bericht an Sie und Cmdr. Kyle."

"Welche Hirnverletzungen hat unser Patient?"

"Nun, Parietal- und Occipital-Lappen wurden massiv gequetscht. Es kam in beiden Regionen zu schweren Blutungen, zudem weißt der Schädelknochen einige Haarbrüche auf. Mr. Bundy hat es nur seinem Dickschädel zu verdanken, daß er noch lebt. "

Solak sah sich die Daten an. Falla hatte recht: Jeder andere wäre jetzt vermutlich wirklich schon tot. So ein Hyperschraubenschlüssel wog einiges. Und wenn Bishops Unfalltheorie sich bestätigt, dann war der Schlüssel gut zwei Meter gefallen, bis er Bundys Kopf getroffen hatte. Kein Wunder, daß Bundy sich an nichts mehr erinnern konnte.

"Was schätzen Sie, wie stehen seine Heilungschancen?"

Falla rieb sich müde die Augen. "Die körperlichen Verletzungen kann ich weitestgehend heilen. Auch wenn er in einer Spezialklinik besser aufgehoben wäre. Doch was die Amnesie angeht.... Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht."

Der Councelor nickte. Diese Form von Amnesie war unberechenbar. Vor allem, wenn sie mit so schweren Hirnschädigungen einher ging. Bundy würde bis zu seiner Genesung - sollte diese jemals einsetzen - sehr viel Fürsorge, Anleitung und Training brauchen. Sie hatten hier auf dem Schiff nicht die Kapazitäten, um das zu gewährleisten. Auch dann nicht, wenn er Vinara wirklich für die Pflege Bundys freistellen würde.

Es gab nur eine Lösung.

"Ich spreche mit Cmdr. Kyle. Bundy muß in eine Einrichtung, die auf seine Bedürfnisse besser eingestellt ist."

Er überspielte sich Bundys Krankenakte auf ein PADD und ging zur Kommandantin, die er in ihrem Bereitschaftraum vorfand.

Doch schien Selina in keinster Form sein Eintreten zu bemerken. Wie besessen daddelte sie mit fiebrig glänzenden Augen auf einem PADD herum.

Solak räusperte sich.

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Es brauchte eine Weile bis Selina sich von dem PADD lösen konnte und sie blickte verärgert auf. Wer wagte es sie kurz vor ihrem neuen Rekord zu stören? Sie erblickte Solak der ein ungewöhnlich stoischen Gesichtsausdruck hatte. Leicht genervt wanderte Selinas Augenbraue nach oben. "Lt. Solak, was gibt es?"

Bevor Selina es sich anders überlegen konnte, berichtete Solak von den Vorkommnissen um Bundy, Bishops Unfalltheorie und den Gesprächen mit Shral und Kwaal. Dann schloß er: "Dr. Romann und ich sind uns darin einig, daß wir Mr. Bundy hier auf dem Schiff nicht helfen können und schlagen vor, ihn in ein Sanatorium zu bringen." Dann reichte er ihr das PADD:

Selina nahm das PADD entgegen und studierte es. Nach einer Weile sah sie wieder zu Solak auf. "Ach, setzen Sie sich doch bitte." Dann laß sie weiter. "Dieser Vorfall ist natürlich höchst bedauerlich aber wenn Mr. Bundy wieder voll und ganz gesund werden soll, dann wäre ein Sanatorium tatsächlich die beste Wahl."

Der Councelor nickte zustimmend. Und verschwieg den Erleichterungsseufzer, der sich vermutlich durch die gesamte Crew ziehen würden, wenn Bundy das Schiff verließ. "Entsprechende Einrichtungen gäbe es im Regulus-System, auf der Erde und auf Betazed. Regulus läge am nächsten. Doch näher an die Excalibur brächte uns der Weg zur Erde."

Selina nickte. "Gut, dann nehmen wir Kurz Richtung Erde. Veranlassen Sie dies." Selina machte eine kurze Pause bevor sie weitersprach. "Ich habe von Ihrem Zusammenstoß mit Admiral Kwaal gehört ..... und stehe voll und ganz hinter Ihnen."

Nun war es Solaks Augenbraue, die nach oben wanderte. Es verblüffte ihn immer wieder, wie schnell Nachrichten auf diesem Schiff die Runde machten. Wer da wohl an der Tür gestanden und gealuscht hatte? Doch noch mehr verwunderte ihn Selinas Unterstützung. er hatte damit gerechnet, daß sie nach ihrem letzten Zusammenstoß froh darüber sein würde, ihn loswerden zu können. "Ich danke Ihnen. Und ich muß gestehen, daß mich Ihre Unterstützung verwundert."

Nun wanderte Selinas Augenbraue wieder nach oben. "Wieso verwundert Sie das?"

Solak Augenbraue wanderte wieder nach untern. "Naja, wenn man mein Verhalten Ihnen gegenüber bedenkt...."

Selina dachte irritiert nach. Was meinte er nur? "Welches Verhalten?"

"Auf dem Holodeck vor einigen Nächten, als ich zuviel getrunken hatte und Sie dann....." Der Romulovulkanier rutschte ungehaglich auf seinem Stuhl hin und her.

Jetzt machte es "Klick" bei Selina und sie konnte sich wieder erinnern. Mit einem leisen Knurren und einem todbringenden Blick sah sie Solak an. "Achja, DAS ......"

Oh-oh.... Hätte er besser mal nichts gesagt..... Fieberhaft versuchte er das Thema wieder zu wechseln. "Ich gebe die Befehle bezüglich unserer Kursänderung dann gleich mal weiter an den Steuermann."

Mit düsterem Blick stand Selina auf und ging um den Tisch herum bis sie neben Solak stand und auf ihn niedersah.

Solak sah zu ihr auf.

Ihre Hand bewegte sich langsam auf ihn zu und Solaks Augen wurden immer größer. Dann kniff sie ihm beherzt in die Wange und strahlte ihn an wie ein Honigkuchenpferdchen. "Ach Solak, Sie haben sich doch schon längst entschuldigt. Lassen Sie uns das Ganze doch einfach vergessen."

Solak starrte seine Vorgesetzte vollkommen entgeistert an. War es wirklich eine gute Idee gewesen, eine schwangere Frau mit all ihren Hormonen zur Kommandantin zu machen? Vorsichtig antwortete er: "In Ordnung...."

Selina klatschte in die Hände. "Sehr schön." Dann ging sie wieder um den Tisch herum  und nahm wieder Platz. "Gibt es sonst noch was?"

"Nichts dienstliches, aber.... Ich werde einen Antrag stellen, der es meinem Sohn gestattet, zu mir auf das Schiff zu kommen und hier zu leben."

Selinas Augenbraue wanderte nach oben. "Hab ich richtig verstanden? Ihr Sohn??"

Solak Gesicht war wieder zu einer stoischen Miene geworden. "Sie haben mich richtig verstanden. Eine ehemalige Geliebte von mir ist gestorben und hat verfügt, daß unser gemeinsames Kind von nun an bei mir leben soll. Ich habe bis vor wenigen Stunden selber nichts von der Existenz des Kindes gewusst."

Selina woltle laut loslachen aber an dem stoischen Gesichtsausdruck konnte sie erkennen das der Halbromulaner keine Scherze machte. Sie stand ein weiteres Mal auf und legte ihm ihre Hände auf die Schulter. "Ach Solak, das ist ja wunderbar! Sie sind bestimmt ganz außer sich vor Freude?"

Trocken antwortete er: "Geradezu ausser mir vor nie enden wollender Glückseligkeit."

Selina lehnte sich vor Solak an den Schreibtisch. "Das hört sich jetzt aber nicht gerade begeistert an."

"Wenn ich offen sprechen darf", er wartete Selinas Nicken ab und fuhr fort, "bis vor wenigen Stunden hatte ich noch mehr als genug damit zu tun, meine Ehekrise zu verarbeiten und damit klarzukommen, daß fast alle Führungsoffiziere Probleme mit mir haben. Zusätzlich zu meinen persönlichen emotionalen Problemen. Und nun erfahre ich, daß ich Vater bin und Sorge zu tragen habe für das Wohl eines zweijährigen Kindes. Sie haben Recht, das begeistert mich nicht sonderlich."

Selina sah ihn entgeistert an. Er hatte so viele Probleme und ihr war es nicht aufgefallen? Wie konnte das nur passieren? Aber andererseits war ja Solak selbst verantwortlich dafür. Schließlich dürfte auch er schon mal was von Verhütung gehört haben. "Ich verstehe. Was werden Sie jetzt tun?"

"Mich selbstverständlich meiner Pflicht stellen. Es ist mein Sohn und darum werde ich ihn zu mir nehmen. Doch zuvor muß ich wohl mit meinem Gatten sprechen." In Solaks Magen breitete sich ein flaues Gefühl aus.

"Sie meinen er könnte etwas dagegen haben? Aber Sie haben sich doch beide Nachwuchs gewünscht und jetzt ist er schon da!" Selina war von der Idee total begeistert! Sie organisierte gedanklich schon mal einen Krabbelwiese und einen Kindergarten.

"Sta'el ist Vulkanier. Er wird weder etwas dafür noch dagegen haben." Besorgt sah er Selina an. Ihre Augen strahlten begeistert. Würde er demnächst zwangsverpflichtet, Mitglied einer Krabbelgruppe zu werden?!

Selina verdrehte die Augen. Das war doch keine Antwort. Prima, das arme Kind würde mit Gleichgültigkeit aufwachsen. Beste Voraussetzungen für eine fröhliche Kindheit. "Lean war Betazoidin, nicht wahr?"

"Woher wissen Sie von Le...." Er hatte es ihr selbst erzählt. Selina besaß wirklich eine bewundernswerte Kombinationsgabe. "Ja, die Mutter des Kleinen war Betazoidin. Er ist also Halb-Betazoid, und je zu einer Viertel Vulkanier und Romulaner."

"Hm, dann werden Sie eine Menge zu tun haben mit dem Kleinen. Wie heißt er denn?" Selina war sich nicht sicher ob Solak oder Sta'el überhaupt in der Lage waren ein Kind betazoidischer Abstammung aufzuziehen. Aber das ging sie ja eigentlich nichts an, oder?

"Sein Name ist Niklan Tolan." Solak dachte nach. Seine Schicht endete offiziel erst in einer Stunde. "Cmdr., ich weiß, ich habe noch Deinst, doch würden Sie gestatten, daß ich ihn ausnahmsweise jetzt schon beende und mich um alles Nötige kümmere? Den vollständigen Bericht zu Crewman Bundy erhalten Sie dann morgen früh."

Selina nickte. "Einverstanden. Geben Sie noch den Befehl zur Kursänderung, dann können Sie sich um Alles kümmern."

Solak stand auf. "In Ordnung." Dann verließ er den Raum, gab den Befehl zur Kursänderung weiter an Orlando, der gerade am Steuer saß, und stieg in den Turbolift, einer Zukunft als Familienvater entgegen.

Selina blickte noch eine Weile auf die bereits geschlossenen Türen. Sie war wirklich völlig verblüfft. Solak war tatsächlich Vater eines zweijährigen Sohnes. Sie war auf den Kleinen richtig gespannt.

idic und Hoshi träumen von Krabbelgruppen und vollgepupsten Windeln  :D

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Admiral Kwaal hatte die ganze Nacht noch durchgeackert und musste gestehen dass Commander Kyles Dienstakte bei genauerer Hinterfragung so viele Löcher aufwies wie ein Schweizer Käse (eine der wenigen Erdendelikatessen die der Andorianerin mundeten). Dieses Schiff und seine Crew begannen ihr mehr und mehr Kopfschmerzen zu bereiten, wobei der klingonische Kaffee auch nicht ganz unschuldig daran war dass sie sich jetzt wie gerädert fühlte. Doch es gab eine Sache die ihr im Moment ganz besonders auf den Magen schlug und die wollte sie noch klarstellen bevor sie sich schlafen legte.

Vinara war in aller Früh zu Kwaal bestellt worde, nichts ahnend was ihr genau bevorstand. Die ältere Frau sah sie mit strengem Blick an und begann sogleich mit dem Gespräch. "Commander, ich hätte da einige Fragen bezüglich Ihres vorherigen Postens, nahe der cardassianischen Grenze."

"Bei allem Respekt, wieso geht es hier auf einmal um mich?"

"Lieutenant Solak hat Ihre Kommandotauglichkeit auf das Schärfste kritisiert und ich muss mir nun Klarheit verschaffen. Als Sie auf dieser Station waren gab es hin und wieder Zwischenfälle mit den Cardassianern. Endete der eine oder andere von ihnen auch mit einem Toten oder Verletzten?"

Vinara musste eine Weile lang nachdenken. "Es... gab da einen Vorfall über den ich nicht gerne sprechen möchte, offiziell weiß niemand darüber Bescheid."

"Dann befehle ich Ihnen es mir jetzt zu sagen. Nur los, sonst scheinen Sie ja auch immer ganz redselig zu sein!"

Die Wissenschaftsoffizierin schluckte. "Wenn Sie darauf bestehen... Es war vor fast zwei Jahren, ich befand mich gerade in meinem Labor und hatte eine komplizierte Simulation von tektonischen Aktivitäten auf Cardassia IV am Laufen als dieser junge Cardassianer hereinstürmte. Er war allein, was ich sehr merkwürdig fand und begann sogleich mich mit Fragen zu penetrieren. Nach einer Weile, als ich versucht hatte ihm klarzumachen was ich gerade tat beschuldigte er mich eine potentielle Terroristin zu sein, denn meine Kenntnisse könnte ich auch genauso gut dazu missbrauchen um künstliche Erdbeben zu erzeugen."

"Verloren Sie dann die Fassung?"

"Nein, erst als er mir vorschlug seinen Vorgesetzten nichts von meiner Arbeit zu erzählen wenn... wenn ich mit ihm schlief!"

"Ach du meine Güte, ist das wahr?"

"Glauben Sie etwa dass ich lüge?" schrie Vinara. Die Erinnerung an jenen Vorfall nahm sie sichtlich mit.

"Ich bitte um Entschludigung. Ich nehme an Sie haben sich gegen diesen Mann gewehrt, auch mit physischer Gewalt?"

"Zuerst versuchte ich ihn mit Worten zurecht zu weisen. Doch er wollte nicht hören sondern fing an einfach an meinen Apparaturen herumzufingern. Als ich ihm befahl damit aufzuhören zog er ein Messer und ging auf mich los. Ich wich aus, doch er geriet mit dem Messer an eine unglücklicherweise teils offene Energieleitung und erlitt einen tödlichen Schlag."

"Das war alles? Wie kam es dazu dass die Energieleitung nicht ordnungsgemäß abgedichtet war?"

"Ich weiß es auch nicht genau... Auf einer Station ist Manches anders als auf einem Schiff, unser Ingenieur war ein ziemlicher Faulpelz und tat nur das Nötigste. Er dachte wohl da jeder die Leitung sehen konnte würde er sich auch von ihr fernhalten."

"Also war es wirklich nur ein Unfall? Der Vorgesetzte des besagten Mannes beschuldigt Sie nämlich des Totschlags, wenn nicht sogar des Mordes! Angeblich will er alles durch eine Kamera gesehen haben die jener Mann bei sich trug. Womöglich sollte er Sie auf seinen Befehl hin absichtlich provozieren..."

"Das sähe diesen Cardassianern ähnlich. Aber ich schwöre Ihnen dass ich nichts getan habe außer seinem Stoß auszuweichen. Und selbst wenn ich ihn aktiv getötet hätte wäre es wohl Notwehr gewesen!"

"Haben Sie den Vorfall Ihrem Vorgesetzten gemeldet?"

"Ja, er meinte es wäre das Beste die Angelegenheit geheim zu halten. Wir einigten uns mit den cardassianischen Behörden darauf einfach Gras über die Sache wachsen zu lassen, denn ein Aufbauschen hätte keinem wirklich etwas genützt."

"Ich denke das klingt einleuchtend. Trotzdem sollte dieser Vorfall nun vermerkt werden, da Sie ja nur in Notwehr einen Unfall provoziert haben dürfte sich daraus kein Problem für den weiteren Verlauf Ihrer Karriere geben. Es könnte allerdings sein dass der faule Ingenieur einigen Ärger bekommen könnte."

Vinara war froh dass sie die Sache endlich hinter sich hatte. Doch gerade als sie gehen wollte hielt Kwaal sie noch einmal zurück.

"Wir sind noch nicht fertig, Commander. Sehen Sie, die Rangordnung auf einem Schiff der Sternenflotte ist mir sehr wichtig, ich finde gewisse Posten sollten von Leuten mit gewissen Rängen bekleidet werden und keinesfalls rangniedriger als der eine oder andere Untergebene sein, zumindest nicht auf Dauer!"

"Sie spielen wohl auf Lieutenant Solak und mich an!"

"In der Tat, das tue ich. Sie als ältere, erfahrenere und vor allem ranghöhrere Offizierin sollten eigentlich den nächsthöheren Posten nach Commander Kyle begleiten, dies würde angesichts der Tatsache dass Sie schon bald einen Interims-Captain bekommen werden bedeuten dass Sie zum offiziellen Zweiten Offizier gemacht werden müssten. Nun musste ich aber sehen dass Sie aufgrund Ihres Charakters weitaus weniger dafür geeignet sind als der eigentlich rangniedere Councellor. Interessant finde ich dabei auch dass Sie vor Kurzem freiwillig auf den Posten des Ersten Offiziers verzichtet und ihn persönlich als ihren Nachfolger vorgeschlagen haben. Doch nun seit ich an Bord bin scheint es mir Sie wollten Ihren alten Posten gerne wieder zurück haben, auf jeden Fall war ich bereit ihn Ihnen wieder zurückzugeben, bis mir Mr. Solak die Augen öffnete. Und das wumt mich jetzt etwas, denn die Rangordnung gerät dadurch aus dem Ungleichgewicht."

"Dann schlage ich Ihnen vor Solak zum Lieutenant-Commander zu befördern!"

"Daran habe ich auch schon gedacht, aber das wäre die zweite Beförderung innerhalb eines guten Jahres, das dürfte gerade seinem Ego als halber Romulaner etwas ungünstig zu Kopf steigen. Ich muss gestehen dass ich auch eine Degradierung von Ihnen in Betracht gezogen habe, aber angesichts der Tatsache dass Sie aufgrund Ihrer Scheinschwangerschaft nicht voll für Ihre Fehltritte verantwortlich gemacht werden können und dass Sie freiwillig auf Ihren neuen Posten verzichtet haben halte ich das ebenfalls für übertrieben."

"Welche Option bleibt Ihnen, ich meine uns denn dann?"

"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Auf diesem Schiff ist generell so viel im Argen dass dieser kleine Verstoß gegen sie Rangordnung wohl akzeptiert werden kann, auch wenn ich nicht ganz glücklich damit bin. Eines kann ich Ihnen auf jeden Fall sagen: Den Rang eines vollständigen Commanders werden Sie auf einem regulären Schiff der Sternenflotte so schnell nicht erreichen, wenn überhaupt. Nicht jeder ist zum Kommando-Offizier geeignet. Sie sind mittlerweile 38 Jahre alt und hätten sich schon längst auf diesem Gebiet profilliert wenn Sie es könnten. So aber sind Sie nur ein herausragender Wissenschaftsoffizier. Sollten Sie wirklich die Karriereleiter hochklettern wollen sollten Sie in Betracht ziehen zur Sternenflottenakademie zu gehen und dort als Dozentin zu arbeiten. Dies würde Ihre sofortige Beförderung in den Rang eines Commanders bedeuten."

"Ich werde über diese Option nachdenken. Aber im Moment sieht es so aus als ob dieses Schiff mich braucht. Als Wissenschaftlerin."

"Ja, als Wissenschaftlerin. Und im Moment auch noch als Krankenschwester für diesen Crewman den keiner hier leiden kann. Sie können jetzt wegtreten!"

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Selina wollte sich gerade wieder ihrem Spiel widmen, als sich ihr Magen knurrend zu Worte meldete. Sie sah auf den Chronometer und es wahr höchste Zeit für ein Mittagessen. Sie begab sich zum Casino um dort etwas zu essen.

Dort angekommen nahm sie sich einen Teller Tortellini mit Tomatensauce und suchte nach einem freien Tisch. Im dem ganzen Gewusel sah sie eine vertraute Person die ihr zuwinkte. Es war Salome Jakarnis. Mit ihr hatte Selina viel über die Schwangerschaft geredet und so ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Selina lächelte ihr zu und setzte sich zu ihr an den Tisch.

"Cmdr. Kyle, schön Sie zu sehen! Wie geht es Ihnen." Selina probierte erst die köstlich duftenden Tortellini bevor sie antwortete. "Danke, mir geht es sehr gut." Salome sah ihre Kommandantin an. "Man sieht es Ihnen an. Sie strahlen ja förmlich. Ist irgendetwas besonderes passiert?" Selina hatte sich wieder eine Portion in den Mund geschoben. "Nun, wenn Sie so fragen ... es hat nichts mit mir zu tun. Eher mit Lt. Solak." Jetzt wurde Salome aber neugierig. "Was ist denn passiert?" Selina nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas. "Sie müssen das aber unbedingt für sich behalten!" Salome nickte eifrig und die beiden Frauen steckten die Köpfe zusammen. "Solak hat erst heute erfahren, daß er Vater eines zweijährigen Jungen ist und er hat jetzt das Sorgerecht für seinen Sohn weil die Mutter verstorben ist." Salomes Augen waren weit geöffnet. Sie konnte es kaum glauben. "Das ist ja unglaublich! Jetzt brauchen wir bald eine Kinderbetreuung auf der Community." Selina lächelte. "Sie melden sich freiwillig?" Salome nickte eifrig. "Klar! Ich kenne mich ja gut mit Kindern aus." Selina leerte ihren Teller und das Glas. "Klasse. Aber wie gesagt: absolutes Stillschweigen darüber!" Mit diesen Worten erhob sich Selina und verließ das Casino wieder. Einigen wenigen Öhrchen war das Gespräch der zwei Frauen nicht entgangen ....

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Mark saß gerade im Casino mit einer Tasse Kaffee und ein paar PADD´s als Cmdr. Kyle herein kam. Er wollte ihr schon zuwinken damit sie sich zu ihm setzte, aber da war jemand schneller. Anscheinend schien Selina ihn gar nicht bemerkt zu haben. Also studierte er weiter seine Berichte und trank seinen Kaffee.

Ab und zu schnappte er ein paar Teile des Gesprächs der beiden Damen auf, aber meistens ging es darum nur um Kinder, hellhörig würde er als der Name Solak fiel.

Je mehr ihn der Anfang dieses Gespräches gelangweilt hat, umso interessanter wurde es jetzt.

Der Möchtegern Captain des Schiffes war Vater.

„Hmm was Sta´el wohl dazu sagt?“ dachte er „Aber wahrscheinlich weiß es der schon längst.“

Lefler verließ das Casino ein paar Minuten nach dem Commander, mit einem Riesen Grinsen im Gesicht.

Am Ende des Ganges wartete er auf den Turbolift. Als dieser ankam und die Türen sich öffneten, trat er ohne von seinen PADD´s aufzusehen, ein.

Nachdem er sah wer sein Mitfahrer war dachte Mark nur noch „Heute muss mein Glückstag sein!“

Er deaktivierte das PADD und drehte sich mit einem leichtem lächeln zu Solak um.

„Sie sind Vater geworden????“

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"Einmal Spezialität des Hauses, aber bitte mit Schirmchen", bat Orlando die Frau an der Theke. Er setzte sich an einen freien Tisch und sah zur Bühne. Ein bucklickes, haariges ... Vieh stand dort und sang Karaoke. Bei dem Song mit dem albernen Titel "My achy-breaky heart" stellten sich Orlando die Nackenhaare auf und er war sich nicht mehr so sicher, ob ihm der Ort so zusagte, wie er es erhofft hatte. Die Bedienung brachte ihm den Cocktail und verschwand gleich wieder hinter der Theke.

Orlando hatte diese Bar aus einem bestimmten Grund auf dem Holodeck nachgebildet. Nach seinem "Buffy"-Traum hatte er sich ein wenig in der Mythologie des Buffy-verse umgeschaut und dort auch eben diese Bar hier, namens Charitas, entdeckt. Eigner war der Dämon Krevlorneswath vom Deathwok Clan, oder kurz Lorne, der ebenfalls (lauthals Gloria Gaynor singend ...) in dem Traum vorgekommen war. Und dieser Dämon hatte eine ganz besondere Fähigkeit ... er konnte aus dem Gesang einer Person den "Weg" des Singenden erkennen, und Orlando hatte gedacht, daß so ein wenig Führung ihm eigentlich ganz recht wäre. Nun saß er hier mit seinem Drink und schämte sich fast für diese kindische Idee.

Seinen Gedanken nachhängend nippte er an dem Drink. Immer weiter kreisten seine Gedanken. Um ihn selbst, um seinen Vater, um Solak, um Selina ... und alles vermischte sich zu einem dunklen, breiigen Gedankensumpf.

Hinter ihm räusperte sich jemand und unterbrach damit die Melodie, die Orlando gerade gehört hatte. Irritiert sah er zur Bühne, aber dort war niemand mehr, von dem die Melodie hätte kommen können. Überhaupt war sonst niemand mehr hier. Noch einmal räusperte sich jemand hinter ihm. "Guten Abend, Mr. Talbot. Darf ich mich zu Ihnen setzten?"

Orlando zuckte nur mit den Achseln und sah zu, wie Lorne sich ihm gegenüber setzte. "Ich möchte Sie nicht stören ... aber ... wir schließen gleich ..." Orlando zuckte wieder nur mit den Achseln. "Ich geh ja gleich ...", murmelte er.

Nach einem kurzen Schweigen setzte Lorne wieder an. "Interessantes Lied, das Sie da gerade gesummt haben." Verblüfft zuckte Orlando zurück. "Ich habe nichts gesungen!"

Lorne sah ihn eine Weile einfach an. "Natürlich hast Du das, Süsser. Und mal ehrlich. Deshalb bist Du doch hier."

Orlando wollte gerade aufbrausen, weil sich dieser grünhäutige Dämon mit seinen roten Hörnchen einfach erlaubte, ihn zu Dutzen als ihm bewusst wurde, daß Lorne recht hatte. Langsam sank er in seinen Stuhl zurück. "Ja, das war der Plan. Aber ich bin mir eigentlich nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich will... ob ich wirklich singen will, damit Sie ... Du .. mir sagst, was ich tun soll."

Lorne lächelte verständnisvoll und versicherte Orlando, daß er nicht singen müsse. "Dein Gesumme hat mir schon alles verraten, Honigkuchen und ... " Er verstummte, als Orlando ihn scharf ansah. "Das heißt, Du hast mich schon gelesen? Einfach so? Ohne mich zu fragen?" Entschuldigend hob Lorne die Hände. "Hey, ich kann nichts dafür! Ist ja nicht so, daß

ich das absichtlich mache! Hmm ... was hälst Du davon, wenn ich uns einen Seabreeze mixe und wir uns ein wenig .. unterhalten? Ganz entspannt?" Auf ein langsames Nicken von Orlando verschwand Lorne für wenige Minuten.

"Also, Orlando-Schätzchen, was willst Du wissen?" fragte Lorne, als sie wieder beieinander saßen. Etwas hilflos probierte Orlando den Drink, der tatsächlich sehr gut war. "Ist mein Lieblingsdrink", konnte sich Lorne nicht verkneifen anzumerken.

"Ich weiß nicht genau, was ich fragen soll ... ", sagte Orlando unbestimmt. Lorne wartete geduldig, ob darauf noch etwas folgen würde, beschloß nach einer Weile des Schweigens aber anscheinend, die Initiative zu übernehmen. "Du hast mehrere Fragen, Apfelschnittchen." Orlando irritierte es etwas, ständig als irgendwelche Süssigkeiten bezeichnet zu werden, aber das schien eine ganz normale Lorne-Verhaltensweise zu sein. "Und auf gleich mehrere Deiner Fragen kann ich ein und den selben recht offensichtlichen Ratschlag geben. Ich bin mir sicher, Du kennst die Antwort, aber brauchst vielleicht ein bisschen Bestätigung." Lorne nahm einen Schluck von seinem Seabreeze und genoß ihn einen Moment mit geschlossenen Augen. Orlando, der mittlerweile gespannt war, wie sich das Gespräch entwickeln würde, sah den Dämonen in seinem blauen Anzug und seiner gelben Krawatte ("mit der grünen Haut sieht das fantastisch aus!", dachte er) ungeduldig an. Nach einer Weile räusperte er sich laut, woraufhin Lorne aufschreckte. "Hach, was? Äh ... wo war ich? Ah ja! Mein offensichtlicher Ratschlag. Orlando - rede mit den betreffenden Leuten. Dein Vater wartet nur darauf, auch wenn er das sicher nicht zugeben würde. Solak wartet nur darauf, würde es auch nicht zugeben aber es würde ihm sicher gut tun." Orlando wunderte sich ein wenig, wie Lorne das wissen konnte und fragte sich, ob Solak vielleicht schon vorher Lorne besucht hatte ...

"Ich weiß, Dir gefällt es in beiden Fällen nicht, die Initiative zu übernehmen, aber wenn Dir daran liegt, Dir Deine Sorgen vom Hals zu schaffen, bleibt Dir nichts anderes über, Zuckerschnütchen."

Orlando nickte nachdenklich. "Du hattest Recht ... das ist ein offensichtlicher Ratschlag ... "

"Und noch etwas", unterbrach ihn Lorne wieder. "Komm aus Deinem Versteck. Geh wieder unter Leute. Triff Dich mit Deinen Freunden. Such neue. Wenn Du ewig allein in Deinem Quartier liegst und melancholische Bücher liest, wird alles nur noch schlimmer! Und wenn Du mal wieder einen Rat brauchst, hier bist Du jederzeit willkommen, Streuseltörtchen."

Orlando starrte Lorne an, verblüfft, wieviel der wirklich von ihm wusste. Um nicht undankbar zu erscheinen, setzte er schnell ein Grinsen auf. Und mit diesem Grinsen schien ein Teil seiner Schwermütigkeit von ihm abzufallen. Das Grinsen wurde echter, sein Herz leichter. "Danke, Lorne ... ich nehme das Angebot gerne an!"

Lorne nickte ihm freundlich zu. "Schön, aber jetzt, Schokomuffin ... es ist schon spät, und ich brauche wirklich meinen Schönheitsschlaf." Mit diesen Worten stand er auf. "Du findest allein hinaus? Gut. Also, wir sehen uns, Karamelstückchen!"

Nachdem Lorne gegangen war, leerte Orlando sein Glas und stand auf. "Computer, wieviel Uhr ist es jetzt in Brighton, England, Erde?", fragte er voller Tatendrang. "Es ist dort nun 3 Uhr und 48 Minuten", antwortete der Computer brav. Für einen Moment sank Orlandos Frohmut ein wenig. Er hatte gehofft, vielleicht jetzt sofort mit Dad sprechen zu können ...

"Hoffen wir mal, daß ich nach etwas Schlaf noch genau so mutig bin...", dachte er bei sich, und begab sich in sein Quartier.

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Lt. Bishop saß in seinem Büro und verfasste eifrig seinen Unfallbericht wegen diesem Dummkopf Bundy. Plötzlich ging die Tür seines Büro auf und Lt. Müller kam herein, sofort fragte dieser ob Lt. Bishop mit ihm Mittagessen wolle aber Lucas lehnte ab, denn er wollte diesem nervigen Bericht fertig bekommen. Lt. Miller nickte und verließ das Büro. „Also gut, dann fassen wir mal alles zusammen“ murmelte Lt. Bishop vor sich hin. „Bundy putzt im Maschinenraum, er rammt die Wand ein paar mal, dann fällt der Hyperschraubenschlüssel aus gut 2 Metern Höhe auf seinen Schädel und verletzt ihn, als Beweis gebe ich die Kratzer auf der Plasmaleitungsabdeckungsplatte an“ fügte er in Gedanken hinzu. Das Ganze verfasste er noch mal schriftlich und den Vorschriften entsprechend, die Tatwaffe bzw. den Hyperschraubenschlüssel wurde in einem Behälter eingelagert. „Gut endlich habe ich den langweiligen Bericht abgeschlossen, schade das ich mich um so was kümmern muss, ein Eindringling wäre mir lieber oder wenigstens ein Täter“ murmelte Lt. Bishop erneut vor sich hin. Er überspielte den Bericht auf 2 PADDs, das Eine ging an Lt. Solak und das Andere an Cmdr. Kyle.

Plötzlich entdeckte Lt. Bishop ein weiteres PADD, auf dem das Ergebnis der Untersuchung der Wurzel stand. Zur Überraschung Bishops, handelte es sich nicht um eine Wurzel sondern um einen Pilz namens Omphalotus olearius. „Computer, ich benötige Informationen über Omphalotus olearius“ befahl Lt. Bishop dem Computer, der Sekunden später eine sehr detailreiche Spezifikation des Pilzes angab.

Lt. Bishop schaute auf das Display seines Schreibtisches und sah folgendes:

FILE OPEN

Omphalotus olearius

Synonym: Clitocybe olearia (DC. ex Fr.) Mre., Pleurotus olearius  (DC. ex Fr.) Gill.

Englische Namen: Jack-o'lantern

Französische Namen: Champignon de l'olivier

Italienische Namen: Fungo dell'olivio

Allgemeines: Da der Pilz die Wärme liebt kommt es vor allem in südlichen Ländern zu Pilzvergiftungen durch diesen Pilz. Es handelt sich fast immer um Verwechslungen mit dem Pfifferling (Cantharellus cibarius).

Symptomatik: Die Latenzzeit beträgt eine bis 2½ Stunden. Neben Übelkeit und Erbrechen kommt es noch zu Speichelfluss, Schwitzen, Kältegefühl, Kopfschmerzen, Schmerzen im Unterleib und eine Trockenheit des Mundes, verbunden mit einem bitteren Geschmack.

Maßnahmen: Eine symptomatische Therapie ist ausreichend. Jeder Patient erhält oral 1 g medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Nach fünf bis sechs Tagen ist die Vergiftung überstanden.

Beschreibung: Hut: Der Hut erreicht einen Durchmesser von sechs bis 14 Zentimetern und hat eine konvexe Form. Der ganze Hut ist stark orange gefärbt. Die orangefarbenen Lamellen verdecken fast vollständig den Blick auf den Hut. Der Stiel erreicht eine Höhe von sechs bis 15 Zentimetern, bei einem Durchmesser von 0,6 bis 3 Zentimetern. Auch er hat eine orange Färbung, die aber meist dunkler als die Lamellen und der Hut ist. Das orange bis weißlich marmorierte Fleisch hat einen milden Geschmack und einen angenehmen Geruch, der an Pfifferlinge erinnert.

Toxine: Sesquiterpene. Eines der gefundenen Toxine wird als Illudin S, Lunamycin oder Lampterol bezeichnet. Muscarin und Ergotalkaloide sind in diesem Pilz nicht gefunden worden.

Vorkommen: Der Pilz ist an wärmebegünstigten Regionen zu finden, z. B. Australien. Er ist an Kastanien, Ölbäumen und Eichen anzutreffen.

FILE END

„Was sollte er denn bloß mit einem Giftpilz anfangen?“ fragte sich Lt. Bishop irritiert. Dann schaute er sich Rituale der Aborigines an, darin fand er auch das „ChiChakKo“ Ritual und in diesem kam auch der Pilz vor. Er las sich das Ritual genau durch und dann wusste er um was es ging. Sein komischer Vorfahre wollte das Lucas sein Totem bestimmte und fand. „So ein Blödsinn mache ich nicht, ich glaube ich brauche einen neuen Termin bei Lt. Solak“ dachte Lt. Bishop laut. Dann trug er noch eine Erinnerung in seinem Terminkalender ein und beendete dann seinen Dienst.

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Selinas Schicht hatte endlich ein Ende gefunden und sie begab sich zu ihrem Quartier. Dort nahm sie erstmal eine ausgiebige Dusche. Die Sache mit Solak beschäftigte sie sehr. Hoffentlich würde er das alles verkraften. Sie zog sich eine Jogginghose an und ein T-Shirt. Mit einer Tasse Kakao machte sie es sich auf ihrem Sofa gemütlich.

Lt. Bishop ging nach Beendigung seines Dienstes in sein Quartier, duschte und zog dann einen traditionellen Ninja-Anzug an, denn er wollte aufs Holodeck gehen. Doch dann fiel ihm ein das er Cmdr. Kyle noch den Bericht bringen wollte, also rannte er in voller Montur zu ihrem Büro. Cmdr. Kyle war nicht da also ging er zu ihrem Quartier und betätigte den Türsummer.

Selina hatte sich gerade mit einem Buch befaßt, als es an der Tür klingelte. "Herein."

Lt. Bishop trat ein und meinte: "Guten Abend Cmdr. ich habe noch einen Bericht für Sie"

Erstaunt betrachtete sie das Outfit des Sicherheitsoffiziers. Ob er immer im privaten so herumlief? Sie bot ihm einen Platz an und nahm das PADD entgegen und las es kurz durch. "Ahh, der Bericht über Mr. Bundy. Danke Lt. Bishop."

"Bitte und verzeihen sie mein Outfit, ich wollte noch aufs Holodeck und mein Programm - Red Lotus - testen" erklärte sich Bishop.

Selinas Augenbraue wanderte nach oben. "Soso. Und sonst ist alles in Ordnung bei Ihnen?" Selina erinnerte sich daran, daß Bishop Probleme mit dem weiblichen Geschlecht hatte.

"Äh achso also dieses Problem ist in Arbeit, wenn es nur nicht immer so verdammt schwer für mich wäre" entgegnete Lt. Bishop gequält.

"Ist wirklich alles in Ordnung? Irgendwas scheint doch mit Ihnen los zu sein?" Selina sah ihn auffordernd an.

"Naja ich hatte vor einigen Tagen seltsamen Besuch, aber ich erzähle es ihnen nur wenn sie mich nicht für durchgeknallt erklären, Versprochen?" bittete Lt. Bishop.

Selina lächelte ihn an. "Das würde ich nie tun." Außerdem schien doch jeder auf diesem Schiff ne Macke zu haben, dachte Selina bei sich. "Um was für einen Besuch handelte es sich?"

"Um einen meiner Vorjahren von vor gut 2000 Jahren" antwortete Lt. Bishop immernoch irritiert.

Überrascht sah Selina ihn an. "Wie bitte?"

"Ja so wie ich es sagte, ich schlief gerade und im nächsten Moment wo ich wach war, saß ein alter Aborigine auf meinem Boden und begrüßt mich mit meinem Vornamen."

"Oh." Selinas Augenbraue wanderte wieder nach oben. Lt. Bishop hatte also Vofahren die den Aborigines angehörten? Höchst interessant! Selina beendete ihre Gedankengänge. "Und was wollte Ihr Vorfahre von Ihnen?"

"Er gab mir eine Wurzel die nach genauer Analyse ein Giftpilz ist und mit dem kann man sich in Trance begeben und ein Ritual ausführen" erklärte Lt. Bishop.

"Ein Ritual? Für was?" Neugierig sah Selina ihn an.

"Um sein Totem zu bestimmen, aber ich weiss nicht wie gefährlich oder wie ungefährlich dieses Ritual ist" erzählte Lucas beunruhigt.

Selina nickte. "Ich verstehe. Sie sollten, wenn überhaupt, dieses Ritual nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen. Außerdem sollten Sie über das Ganze mit dem Counselor sprechen. Vielleicht kann er Ihnen dabei helfen."

"Das wollte ich auch machen, habe auch schon einen Termin ausgemacht"

"Sehr gut. Bei solchen Dingen kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen und machen Sie nichts auf eigene Faust."

"Verstanden Commander, wie geht es ihnen eigentlich?"

Selina nahm einen weiteren Schluck von ihrem Kakao. "Danke, mir geht es bestens. Ich hoffe das bleibt so."

"Äh Commander ich bräuchte ihren Rat als Frau und nicht als meine Vorgesetzte, ginge das? Wir kennen uns nämlich nicht sehr gut..." stammelte Lt. Bishop und wurde leicht rot.

Aufmunternd lächelte sie ihn an. "Sicher. Sprechen Sie offen."

"Also ich glaube Ensign Dane macht Annäherungsversuche aber ich weiß nicht wie ich genau reagieren soll"

"Ist das so? Nun, Sie sind ein Offizier und sollten professionell damit umgehen. Aber wenn Sie natürlich selber Interesse für Ens. Dane haben .... dann sollten Sie sich einen Ruck geben."

"Ich bin seit der Zeit mit meiner Verlobten so unsicher geworden, ich komme mir manchmal wie ein Starfleet Schiff vor, das dauerhaft seine Schilde aktiviert hat"

"Hm, ich verstehe. Aber um Ihre "Schilde" abzubauen, sollten Sie auch unbedingt mit dem Counselor reden. Er könnte Ihnen helfen diese Barrieren abzubauen."

"Es ist nur so, dass ich vor 2 Tagen mit Ensign Dane in meiner Freizeit trainiert habe und da hat sie mich auf den Mund geküsst und ich habe dann ruckartig das Holodeck verlassen" erzählte Lt. Bishop und kam sich richtig dumm vor.

"Und hat Ihnen der Kuss gefallen? Oder empfanden Sie Ekel dabei? Auf jeden Fall müssen Sie sich mit Ens. Dane auseinandersetzen oder wir müssen sie versetzen lassen."

"Äh also der Kuss hat mir schon gefallen..." meinte Lt. Bishop und lächelte "Was nee ich regle es mit ihr, aber bitte nicht versetzten" fügte er hinzu.

"In Ordnung. Reden Sie mit ihr und auch mit Lt. Solak über die andere Sache."

"Ja, Mam das werde ich tun und sie wissen ja, wenn sie was brauchen egal was, ich werde ihnen stets helfen" bedankte sich Bishop.

Selina lächelte. "Danke für das Angebot. Bei Bedarf werde ich es in Anspruch nehmen."

"Kein Problem, einen schönen Abend noch Commander" verabschiedete sich Lt. Bishop und ging.

"Danke, wünsche ich Ihnen auch." Selina widmete sich wieder ihrem Buch.

Plötzlich piepte Selinas Terminal....

Selina erhob sich und betätigte einen Knopf. Das Gesicht von Admiral Akagi erschien auf dem Bildschirm. "Guten Abend Admiral Akagi."

"Verzeihen sie die Störung aber ich wollte ihnen noch gratulieren, dass sie die Machenschaften von Cmdr. Bennet aufgedeckt haben" sagte der Admiral fröhlich.

"Oh, ähm ... danke, aber Mr. Bennet hat sich selber in die Pfanne gehauen. Ich bin froh, wenn er das Schiff bald verläßt."

"Noch eine Bitte, könnten sie dem Councellor ihres Schiffes mitteilen, dass wir den Vater von Lt. Bishop befreit haben und er soll demnächst Lt. Bishop auf einen Kontakt vorbereiten... Im Moment befindet sich sein Vater im Marine Hospital von Starfleet auf der Erde. Danke Cmdr." berichtete Akagi kühl.

"Das freut mich zu hören. Ich werde es ihm ausrichten, Admiral."

"Schönen Abend noch Cmdr. - Wir sehen uns bald wenn ich den Vater von Lt. Bishop vorbeibringe" Mit diesen Worten verabschiedete sich der Admiral.

Selinas Augenbraue wanderte nach oben. Da würde aber eine Menge auf Lt. Bishop zukommen ....

(U_E und Hoshi über Totems und Weibergeschichten  :D )

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Obwohl sie eigentlich wusste was ihr blühen würde machte Vinara sich trotzdem auf den Weg in das Casino. Dort angekommen drehten sich wie erwartet fast alle Köpfe zu ihr und viele von ihnen wurden gleich darauf wieder tuschelnd zusammengesteckt. Sie war sich unschlüssig wo sie Platz nehmen sollte, als Lieutenant Mulhouse sie zu sich winkte. "Setzen Sie sich, Commander, bei uns ist noch ein Platz frei!"

Die beiden Vulkanierinnen T'Alik und T'Vok waren ebenfalls anwesend, genau wie Crewman Kepler von der Ingenieurs-Abteilung. Vinara war froh die beiden jungen (oder zumindest jung aussehenden) Frauen zu sehen, denn sie gaben in aller Regel nichts auf Tratsch. Doch Mulhouse und Kepler waren sichtlich neugieriger; ersterer fragte vorsichtig ob sie denn schon von den neusten Gerüchten gehört bezüglich ihrer Person gehört hätte. Da Wahrheit und Gerüchte nur selten identisch waren verneinte sie wahrheitsgemäß.

"Nun, es wird behauptet Sie hätten Bundy eins mit einem schweren Werkzeug übergebraten und ihn dann vor dem Traualtar geschleppt!"

Kepler konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, doch er erntete einen strengen Blick von T'Alik.

Vinara holte tief Luft und erwiderte: "Auch wenn Sie Commander Kyle zutrauen würden eine solche Zeremonie wie sie hier impliziert wird durchzuführen muss ich Ihnen sagen dass die Wahrheit in diesem Fall wie schon so oft verdreht wurde. Bundys Kopf hat in der Tat Bekanntschaft mit einem schweren Gegenstand gemacht, woraufhin dieser einen Gedächtnis-Schwund erlitt. Seitdem hält er mich aus nicht näher definierbaren Gründen für seine Frau."

"Ach so ist das! Na das klingt schon viel plausibler. Aber wie wird es denn jetzt weitergehen mit Bundy?"

Fähnrich Merty Fly von der Sicherheitsabteilung war an ihren Tisch getreten und hatte den letzten Satz gehört. "Wenn ihr mich fragt kann der Typ froh sein dass er überhaupt noch lebt! Was ihn da nämlich getroffen hat war ein etwa zwei Kilo schwerer Hyperschraubenschlüssel, und das aus zwei Metern Höhe!"

"Er muss in der Tat unwahrscheinliches Glück gehabt haben. Die Wahrscheinlichkeit dass ein Mensch eine derartige Verletzung überlebt liegt bei 7,4 Prozent", meinte T'Vok, "auf jeden Fall wenn ein frontaler Treffer erfolgte."

"Nein, sie liegt bei 7,2 Prozent!", widersprach T'Alik und fügte dann hinzu: "Uns fehlen genauere Daten, vor allem bezüglich der Anatomie des Patienten."

Kepler setzte ein breites Grinsen auf wie man es sonst nur von Denobulanern gewohnt war. "Ein paar anatomische Daten? Kommen sofort. Jeder hier weiß doch dass Bundys Hirn die Größe einer Erbse hat, wenn es hochkommt die einer Walnuss. Außen rum befindet sich eine Menge Stroh, das wiederum von einer abnormal dicken Knochenschicht umgeben ist!"

Mulhouse wieherte vor Lachen und sein Syntheol-Glas klirrte gegen Keplers. Auch Fly prostete ihnen zu, doch keiner von den Dreien schaffte es einen anständigen Schluck zu nehmen, so sehr mussten sie lachen. Schließlich versprühte der Sicherheits-Fähnrich prustend eine halbe Ladung auf T'Alik und eine halbe auf Vinara. Immer noch lachend entschuldigte er sich und ging von Dannen. T'Vok stand auf und besorgte einen Lappen um die Sauerei wegzuwischen.

Nachdem sich alle wieder einigermaßen beruhigt hatten war es ausgerechnet T'Alik die mit der neuesten Nachricht herausrückte: "Eigentlich halte ich nichts von Tratsch, aber heute Mittag hörte ich wie Commander Kyle und Salome Jakarnis über Kinder redeten und dabei erwähnte der Commander auch dass Lieutenant Solak einen zweijährigen Sohn hat von dem er bislang noch nichts wusste. Nun da die Mutter, allem Anschein nach eine ehemalige Gefährtin, verstorben ist wird er sich darum kümmern müssen und es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dass Junge hierher an Bord kommen wird. Auf jeden Fall wäre dies logisch."

"Logisch? Sind wir hier auf einem Schiff der Galaxy-Klasse wo jeder seine Familie nach Belieben mitbringen kann?", fragte Kepler nicht gerade begeistert.

"Wir liegen doch weit unter der vollen Besatzungsstärke, das ist noch genug Platz für den einen oder anderen Zilvilisten!" Mulhouse sah die Lage offenbar nicht ganz so eng.

Vinara fragte sich wie Sta'el wohl auf das Kind reagieren würde...

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Direkt nach dem Gespräch mit Selina ging Solak zu seinem und Sta'els Quartier. Bevor er mit dem Anwalt von Lean sprechen konnte, musste er mit seinem Mann reden. Ob Sta'el wirklich zustimmen würde?

Doch als er das Quartier betrat, erwartete ihn eine Überraschung. Sein Göttergatte saß mit Ens. Vendetta auf der Couch und ging Bestelllisten durch.

"Genau, ein Kinderbett. Ja, die Größe scheint ausreichend zu sein."

Klaus schrieb eifrig mit. "Ich werde auch die Standardausstattung an Spielsachen bestellen. Und was halten Sie hiervon? Wir müssen die Ecken und Kanten in diesem Quartier schließlich kindersicher abrunden. Und Sperren vor Energieleitungen, dem Bad und anderem anbringen." Dann sah er sich um. Schließlich hatte er Quartiermeister-Assi Erfahrung mit so etwas. Missbilligend deutete er auf den Wandschmuck und diverse Kerzen und Öllampen. "Aber das alles muß weg. Schwerter und offenes Feuer sind eindeutig nichts für so einen kleinen Buben!"

Sta'el nickte. "Sie haben recht. Ich werde das mit meinem Mann.... Ah, Solak, Du bist ja schon wieder da!"

Solak starrte die beiden Männer entgeistert an, die gerade dabei waren, aus seinem Leben und seiner Waffenkammer eine Kinderstube zu basteln. Irgendwie ging ihm das alles viel zu schnell! Verzweifelt sah er sich nach der Notbremse um.

Sta'el nickte Klaus zu. "Ich danke Ihnen, Ensign. Ich melde mich bei Ihnen, um die weiteren Details zu besprechen."

Mr. Vendetta verabschiedete sich von den Spitzohren und ging seiner Wege.

Sta'el lehnte sich entspannt zurück. "Nun, ich denke, Du möchtest mit mir sprechen?"

Solak nickte stumm und holte sich erstmal einen Tee. Dann setzte er sich zu seinem Gatten. "Das ist korrekt. Ich wollte mit Dir besprechen, wie ich mit meinem Sohn verfahren soll."

"Was gibt es da zu besprechen? Niklan ist Dein Sohn. Du hast die Pflicht, ihn aufzunehmen, ihm ein Zuhause zu bieten und ihm ein guter Vater zu sein."

"Ja, aber was hälst Du davon?!"

Sta'el holte sich ebenfalls einen Tee. "Du hast mich noch nie nach meiner Meinung gefragt, bei all Deinem Eskapaden. Warum also jetzt?"

"Weil.... Weil.... Weil ich will, daß es zwischen uns wieder funktioniert! Weil ich nicht alles kaputtmachen will! Weil ich fürchte, daß Du gehst..."

"Ich bin Vulkanier. Und ich bin traditionell mit Dir verbunden worden. Die Annahme, ich könnte gehen, hat infolgedessen ein äusserst geringe Wahrscheinlichkeit. Deine Sorgen sind rein emotionaler Natur - was bei Dir nicht wirklich überrascht. Doch Du vergisst viel zu schnell, daß ich nicht bin wie Du. Ich verstecke mich nicht nur aus Selbstschutz hinter einer vulkanischen Maske - ich BIN Vulkanier. Diesem Umstand solltest Du in Zukunft mehr Beachtung schenken, wenn Du willst, daß unsere Bindung weiterhin erfolgreich verläuft."

Solak sah Sta'el erstaunt an. So hatte er das noch nie betrachtet.... "Aber Du verschließt Deinen Geist vor mir. Warum?"

"Es erscheint mir logisch. Du hast momentan schwere emotionale Probleme. Selbstverständlich könnte ich über die mentale Brücke zwischen uns dieses Ungleichgewicht stabilisieren, doch käme diese Stabilität von aussen. Du musst ganz alleine mit Dir ins Reine kommen und ganz allein einige folgenschwere Entscheidungen treffen. Die Dich betreffen, mich und nun auch Deinen Sohn. Ich kann Dich dabei weder unterstützen, noch Dir diese Entscheidungen abnehmen. Und um die Gefahr zu minimieren, daß ich Dich durch unsere Bindung beeinflusse, habe ich den telepathischen Kontakt auf ein Minimum heruntergefahren."

Solak sah zu Boden und nickte stumm. Sta'el hatte recht. Sta'el hatte immer recht. Doch was sollte er tun? Anderen in seiner Lage hätte er viele gute Ratschläge geben können, doch bei ihm selbst versagte der Councelor. Und nun trug er auch noch die Verantwortung für ein Kind...

"Es tut mir leid. Ich weiß, wie sehr Du Dir wünscht, daß wir beide gemeinsam Kinder bekommen. Ich habe nicht gewollt, daß es nun so kommt."

Sta'els Augenbraue hob sich in schwindelerregende Höhen. "Deine wissenschaftliche Ausbildung weist schwere Lücken auf, wenn Du nicht weißt, was passieren kann, wenn Du bei einer Frau liegst. Und daß es kein hundertprozentig wirksames Verhütungsmittel gibt. Entschuldige Dich nicht dafür, sondern übernehme die Verantwortung. Und was mögliche gemeinsame Kinder angeht: Wir sind beide noch jung. Momentan spielt das keine Rolle. Momentan zählt nur dieser kleine Junge, der auf Betazed gerade um seine Mutter trauert und bald zu einem vollkommen Fremden geschickt wird, der sein Vater sein soll."

Wieder nickte Solak.

Dann stand er auf und ging zum Terminal auf seinem Schreibtisch. Er setzte sich mit Mr. Torben in Verbindung und teilte ihm seine Entscheidung mit.

Der betazoide Anwalt nickte nur grau. "In Ordnung. Ich werde die Großeltern des Jungen kontaktieren und ihn holen. Wo kann ich Sie treffen, um die Übergabe und die Formailtäten abzuschließen?"

"Wir sind auf dem Weg zur Erde und werden in wenigen Tagen dort sein."

Torben nickte. "Ich werde Sie dort erwarten."

Sein Gesicht verschwand von dem Bildschirm und Solak machte sich daran, einen Antrag an das Raumkommando zu stellen, der es ihm erlaubte, daß der Junge bei ihm leben durfte. Zum Glück kannte er einige Leute in der Dienststelle. Schon zwei Stunden später hatte er eine positive Antwort.

Nun gab es kein zurück mehr. Wenn sie die Erde erreichten, würde er Vater werden.

Ihm wurde flau im Magen, das Quartier schien immer kleiner zu werden. Er musste hier raus! Sta'el war bereits wieder gegangen. Vermutlich, um mit Mr. Vendetta die Tapeten für das Kinderzimmer zu besprechen. Solak hielt also nichts mehr zurück.

Er begann, ziellos durch das Schiff zu laufen. Seine Gedanken rasten. Schließlich beschloß er, daß es Zeit für einen Snack wurde.

Im Turbolift traf er auf einen breit grinsenden Mr. Lefler.

?Sie sind Vater geworden??

Solak fluchte innerlich auf das Schiff und dieser vermaledeite Gerüchteküche! "Wo immer Sie es gehört haben: Es stimmt."

Mark schlug ihm herzhaft auf die Schulter. "Da gratuliere ich aber herzlichst! Und hoffe, daß Ihr Sohn ganz nach Sta'el kommt!" Der 7/8-Mensch lachte über seinen eigenen Scherz. "Leider habe ich gerade keine Zeit mehr zu Plaudern, aber vielleicht schaue ich später nochmal bei Ihnen vorbei und bringe Ihnen eine kleine Überraschung zur Feier des Tages!"

Zähneknirschend sah Solak Lefler hinterher. Wenn Lefler es schon wusste, dann wusste es vermutlich auch der Rest des Schiffes.

Er verwarf seinen Plan, ins Kasino zu gehen und schlich sich gleich in sein Büro. Dort erwartete ihn eine Botschaft von Mr. Bishop, der ihn um ein Gespräch bat. Ja, das war etwas, mit dem er umgehen konnte!

Er hob an, Bishop zu antworten, als sein Quartier plötzlich von Tassadar, Miauz, Kepler und einigen anderen gestürmt wurde.

"Sehen Sie, er ist doch in sein Büro gegangen! Ich wusste es doch! Councelor, das zählt aber nicht, daß Sie sich hier verstecken wollen! Nein, nein, der werdende Vater muß uns allen jetzt erstmal eine Runde spendieren!"

Miauz schob dem Romulovulkanier etwas zwischen die Zähne, das dieser als Zigarre identifizierte. Dann schnappte sich Tassadar seinen Arm. Widerstand war zwecklos und nur auf Kosten seines Arms möglich. Er hatte keine Chance.

Bevor er auch nur einen Pieps von sich geben konnte, wurde er ins Casino geschleift und einer strahlend Gratulationen vortragenden und händeschüttelnden Meute vorgeworfen. Irgendjemand dürckte ihm schulterklopfend einen Drink in die Hand.

Wenigstens steckte ein Schirmchen darin...

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Admiral Janeway saß in ihrer Kabine an Bord der Excalibur als Captain Calhoun hereinkam. "Ma'am, ich wollte Ihnen nur mitteilen dass wir uns in sechs Stunden mit der Communtiy trefffen werden."

"Schon in sechs Stunden?"

"Ja, sie fliegt uns entgegen, da sie Kurs auf die Erde genommen hat!"

"Und wieso das denn?"

"Ein Crewmitglied soll sich schwer verletzt haben und muss in ein spezielles Sanatorium."

"Auf diesem Schiff geht aber auch alles drunter und drüber... Es wird Zeit dass diese Mannschaft endlich einen fähigen Interims-Captain bekommt!"

"Wie viele Kandidaten gibt es denn?"

"Bisher sechs, aber ich bin nicht mit allen glücklich. Ein Vulkanier der bereits das Kohinar erreicht hat und absoluter Pazifist ist hat auf einem Schiff der Prometeus-Klasse nicht allzu viel zu suchen!"

"Ich bezweifle ohnehin dass die Community mit einem schwangeren Ersten Offizier auf Kampfeinsätze geschickt wird. - Dürfte ich Ihnen einen Vorschlag machen?"

"Nur zu, Captain!"

"Wie wäre es wenn Sie die Crew der Community ausführlich über die Kandidaten informieren und sie dann selbst wählen lassen?"

Janeway lächelte. "Ich habe mir schon gedacht dass etwas Ähnliches von Ihnen kommt. Ehrlich gesagt wäre ich auch froh darüber, zumindest sollten sie ein Mitspracherecht haben. Es fällt mir und meinen Kollegen nämlich schwer in diesem Fall eine eindeutige Entscheidung zu treffen."

"A propos Kollegen, müsste es nicht eigentlich ausreichen wenn sich schon Admiral Kwaal an Bord jenes Schiffes befindet? Oder wollen Sie auch noch Admiral Akagi einladen zu kommen?"

"Ich denke Akagis persönliche Anwesenheit dürfte wirklich nicht erforderlich sein. Die Sache ist nur die dass ich mir gerne persönlich Gewissheit darüber verschaffen würde dass die Comunity, immerhin eines der modernsten Schiffe der Sternenflotte, in die besten Hände gerät. Abgesehen davon traue ich Kwaal nicht 100-prozentig, auch wenn sie ranghöher sein mag als ich. Es besteht die Möglichkeit dass sie doch mehr über Bennets wahren Zustand wusste als sie zugegeben hat!"

"Nun, dann hoffe ich es gelingt Ihnen tatsächlich Licht in die Angelegenheit zu bringen." Calhoun verabschiedete sich und ging wieder in Richtung Brücke. Er war schon sehr gespannt auf dieses ungewöhnliche Schiff und seine ungewöhnliche Crew...

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Orlando ging federnden Schrittes durch die Korridore des Schiffes. Noch war sein Tatendrang offensichtlich nicht verebbt, und er fragte sich halb ernst, halb im Scherze, ob in diesem Seabreeze von Lorne vielleicht etwas drin gewesen war, was sonst nicht zu den normalen Zutaten gehörte. Das würde zumindest die gute Laune erklären, mit der er gerade in diesem Moment summend in das Casino einschwebte, Solak ausmachte, und sanft auf dem Hocker neben ihm landete.

Solak war am Ende seiner Kräfte und krallte sich an einem Schirmchendrink fest. Aus irgendeinem Grund konnte er das Casino nicht verlassen. Sobald er sich Richtung Ausgang bewegte, hingen verschiedene Crewmitglieder an ihm und forderten ihn zum Bleiben auf, schließlich sei das hier seine Party! Und so hatte er sich schließlich in sein Schicksal ergeben. Ihm war aufgefallen: Wenn er sich möglichst nicht bewegte, dafür aber alle Rechnungen zahlte, daß ihn dann wenigstens niemand ansprach...

"Einen Seabreeze bitte", bat Orlando Tassadar. Er brauchte nicht zu betonen, daß er gerne ein Schirmchen dazu haben wollte. Bartender lernen so etwas schnell. Dann wandte er sich Solak zu und wollte gerade ein fröhliches "Hallo" von sich geben, als er sah, in welchem Zustand sein Gegenüber war. Das "Hallo" verzog sich eilig und wurde von einem "Was ist denn mit Dir los!" ersetzt.

Mit verschleierten Blick sah Solak in das Gesicht seines Ex-Geliebten. Langsam dämmerte ihm, daß Orlando noch nichts von der "guten Nachricht" zu wissen schien. Er atmete erleichtert auf. "Nichts besonderes. Ich habe wohl einfach nur zuviel getrunken."

"Sicher?", fragte Orlando mit skeptischem Blick, wurde aber vom Duft des Seabreeze und einem grellen, orangen Schirmchen abgelenkt. Nach einem Probeschluck murmelte er: "Naa .. Lorne macht bessere." Nach einem weiteren skeptischem Blick sagte er endlich: "Und, wie ist es Dir in der letzten Zeit so ergangen?"

Ja, wie war es ihm ergangen..... Solak nahm einen tiefen Schluck von seinem Cocktail. "Wie es halt immer so geht. Es gibt Höhen, und es gibt Tiefen und es gibt noch viel Tieferes. Und bei Dir? Ich habe Dich ja schon ewig nicht mehr gesehen."

"Vermutlich, weil ich im noch viel tieferen Urlaub gemacht hab ... und noch nicht mal weiß, wie ich da hingekommen bin" Schnell spülte er die dunklen Schatten, die sich wiederum über ihn werfen wollten, mit seinem Drink weg. "Hauptsächlich hab ich Schirmchen gesammelt. Soll ich Dir mal meine Sammlung zeigen?", scherzte er. "Vor ein paar Nächten hab ich sogar geträumt, daß derjenige mit den meisten und farbenfrohsten Schirmchen Captain werden darf ... Muß ich mir jetzt Sorgen machen?"

Das erste Grinsen des Tages schlich sich auf Solaks Gesicht. "Im Gegenteil. Ich finde diese Idee sehr gut! Und bin dafür, daß wir sie sofort einführen, solange ich noch Erster Offizier bin!"

Orlando grinste zurück. "Ich schlage es Commander Kyle vor. Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich vorher meine Schirmchen vernichten soll ... eigentlich will ich gar kein Captain werden. Es sei denn, wir machen aus dem Schiff einen Luxus-Partyliner!" Hinter ihm johlte Miauz fröhlich. Erst jetzt wurde Orlando gewahr, daß auffällig viel los war im Casino. Und die Stimmung war sehr ausgelassen. "Hab ich irgendwas verpasst? Wird hier irgendwas gefeiert?" Orlando dachte scharf nach und sah dabei, wie gleich eine ganze Runde Crewmitglieder in Solaks Richtung prosteten. "Du hast ... Du hast doch nicht etwa ...  Geburtstag?"

"Nein, nicht so ganz...." In diesem Moment kam Miauz herüber geschwankt und drückte Orlando noch ein Schirmchendingsbums in die Hand. Er lallte den Mann an: "Hallo Herr Talbot! Na, da sind Sie aber froh, daß Sie sich noch früh genug aus dem Staub gemacht haben, bevor Ihnen unserer sauberer Councelor ein Kuckuckskind ins Nest legen konnte, was?!" Lachend schlug er Solak auf die Schulter, der putergrün anlief, und schwankte wieder davon.

Orlandos Grinsen gefror. Woher wußte denn Miauz von Solaks und Sta'els Versuch ein Kind von ihm ohne sein Wissen zu ... zu ... basteln? Hatte er es beim Haareschneiden aufgeschnappt? Orlando konnte sich nicht mehr genau erinnern ... "Das ist doch schon längst vorbei, die beiden sind ja noch zur Besinnung gekommen", rief er Miauz nach und klopfte Solak aufmunternd auf die Schulter.

Solak schien zu versinken. "Äh... Ich glaube, ich sollte Dir da etwas erzählen... Ich bin Vater....."

"Ihr .. ihr seid doch nicht zur Besinnung gekommen?", fragte Orlando zweifelnd. "Und jetzt ... schwimmt in irgendeiner Petrischale ein Kind von uns?" Ihn schüttelte es bei dem Gedanken.

Solak kam auf dem Fußboden an und begann unter den Stuhl zu kriechen. "Auch nicht.... Vielmehr wartet auf Betazed ein kleiner Junge darauf, seinen Vater kennenzulernen..."

Mit einem lauten Krachen fiel Orlandos Unterkiefer erst auf die Theke und von dort auf den Boden, wo er Solak nur knapp verfehlte. "Aarghlll?", fragte er, um ganz sicherzugehen, daß er sich nicht verhört hatte.

Solak starrte auf dem Unterkiefer, der mit kleinen Hopsern neben ihm auf dem Fußboden landete. Schnell rannte er zu Tassadar, um sich einen Plasmabrenner zu leihen. Dann hob er den Unterkiefer wieder auf und schweißte ihn mit einer Mühe (nicht zwei mühen, nicht drei mühen, NEIN! mit nur EINER mühe.....) kunstvoll an Orlandos Oberkiefer fest, um sich dann Orlandos Frage zu widmen. "Nein, Du hast Dich nicht verhört."

Verwirrt rieb Orlando sich seinen Unterkiefer. "Wrmlll ?" sagte er. Nein, daß klang nicht richtig. Schnell justierte er seine Kiefergelenke neu. "Wie? Ich meine ... wie alt, von wem ... " Nun waren seine Augen gefährdet, einfach aus den Höhlen zu fallen, und in seinen Drink zu plumpsen. Na, wenigstens hätten sie dann ein Schirmchen ...

Sorgenvoll beobachtete Solak die Augen seines Gegenüber. Zwei kleine Britzel mit dem Plasmaschweißer erledigten auch dieses Problem. "Er heißt Niklan, ist zwei Jahre alt. Seine Mutter ist, bzw war, Lean, eine frühere Geliebte. Sie ist tot und nun soll ich mich um den Jungen kümmern. Und bevor Du nachfragst: Vor sechs Stunden wusste ich auch noch von nichts. Und jetzt...." Er schluckte schwer. ".... bin ich Vater."

Zuerst lag Orlando die Frage auf der Zunge, ob es nicht eigentlich das war, was Solak die ganze Zeit gewollt hatte, aber er entschloß sich, sich die Frage für ein anderes Mal aufzuheben. Stattdessen orderte er Nachschub für Solak und sich. "Äh ... Herzlichen Glückwunsch?" sagte er unsicher und wusste doch im gleichen Moment, daß auch dies nicht war, was Solak jetzt brauchte.

Ein gequälter Zug lag auf Solaks Gesicht. "Danke?" Er nahm noch einen Schluck von seinem Drink, der sich so langsam dem Ende zuneigte. Leise fragte er: "Sei mal ehrlich: Kannst Du Dir mich als Vater vorstellen? Ich meine, ich bin egozentrisch, launisch, gerade schizoid zerissen, adrenalinsüchtig und dauerlüstern. Ich habe immer gedacht, wenn ich irgendwann mal Vater würde, dann hätte ich einige Monate, um mich seelisch darauf vorzubereiten und einige Dinge vorher auf die Reihe zu kriegen. Das kann man doch keinem Kind zumuten..."

Nachdenklich verdaute Orlando diese Selbsteinschätzung Solaks. Nach einer Weile sagte er leise: "Aber ... wenn man Dir ein wenig hier und da unter die Arme greift ... vielleicht ist dein Sohn sogar genau das, was Du nun brauchst, um wieder ein eigenes Gleichgewicht zu bekommen.... nur so eine Idee .. aber um ganz ehrlich zu sein: Hätte ich diese Nachricht bekommen, würde ich vermutlich jetzt genau so hier sitzen wie Du nun". 'Nein, wie aufmunternd positiv, Orlando!', schalt er sich innerlich.

Solak sah Orlando überrascht an. "Ehrlich? Irgendwie flippen alle nur aus vor lauter Freude. Du bist der Erste, der sagt, es hätte ihm ebenso den Boden unter den Füssen weggezogen."

Auch Orlando war überrascht. Er hatte eher etwas wie :"Na danke das hab ich ja jetzt grad noch gebraucht und tschüß" erwartet. "Ja, ganz ehrlich. Und was die Partylöwen hinter uns angeht ... vermutlich hätten alle..." Orlando musterte die Runde. "Naja, bei Miauz bin ich mir nicht so sicher, aber die anderen hätten so eine Nachricht auch nicht besser aufgenommen, wenn sie der Empfänger gewesen wären."

Solak grinste. "Ich möchte nicht wissen, wie oft Miauz so eine Nachricht schon bekommen hat...." Dann sah er Orlando ernst an. Er legte seine Hand auf die Hand des anderen. "Danke."

Mit dem Hauch eines Lächelns drehte Orlando seine Hand und ergriff sanft Solaks. "Bitte. Was sagt eigentlich Sta'el dazu? Nein - laß mich raten. Er nimmt es gewohnt stoisch auf und Du weißt eigentlich nicht, was er meint."

Jetzt musste Solak lauthals auflachen. "So ungefähr. Er ist direkt mit der Einrichtung des Kinderzimmers angefangen und gibt sich ansonsten keiner emotionalen Äusserung hin. Was es allerdings noch schwieriger macht ist.... Wir haben im Moment einige Probleme infolge meiner unzähligen Eskapaden und Ausraster." Solak trank seinen Drink aus und griff sich einen von den unzähligen Tabletts, die Tassadar durch den Raum schleppte. "Aber genug von mir. Warum hast Du Dich dem Schirmchensammeln hingegeben?"

Mit einem Achselzucken warf der Steuermann  eine Vermutung in den Raum. "Weil sie bunt und lustig sind?"

"Möchtest Du darauf eine psychoanalystische Interpretation?" feixte Solak.

"Hmm .. wie wäre es damit: Es sind Trophäen von erlegten Drinks, und ich mache mir daraus eine Halskette und tanze wilde rituelle Tänze um mich auf die Jagd nach noch mehr davon einzustimmen? Analysier das!"

Der Councelor spielte mit seinem eigenen Schirmchen. "Ich würde sagen: Die Schirmchen stehen für das verlorene Kind in Dir. Aus irgendeinem Grund hast Du Deine Unbeschwertheit verloren. Diese sucht Du nun in knalligen Farben. Zudem ist der Schirm an und für sich auch ein Symbol für Schutz. Die Drinks, in denen sie stecken, holen Dich weg aus der Realität, die Dir gerade zu verwirrend, überwältigend und bedrohlich erscheint als daß Du Dich damit auseinandersetzen möchtest. Und das Jagdmotiv.... Du brauchst dringend mal wieder Sex. Alles in allem würde ich sagen: Du hast Probleme mit Deinem Vater."

Orlando wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Er hätte es besser wissen müssen ... einem ausgebildeten Psychologen bietet man solche Bilder nicht auf dem Präsentierteller an. "Äh ... "krächzte er erschlagen. Schnell befeuchtete er seine Kehle mit seinem Drink und hätte sich dabei beinahe das Auge mit dem Schirmchen ausgestochen. Er hoffte, daß Solak das nicht bemerkt hatte, denn die Eingliederung dessen in die "Vater's Schirmchen"-Theorie wollte er gar nicht wissen. "Naja, ... es hat vermutlich auch was mit meinem Vater zu tun, daß kann schon sein ...", sagte er heftig blinzelnd und mit Tränen in dem Auge, daß sich auf das Schirmchen hatte stürzen wollen. "Aber?"  "Was aber?" kam die Gegenfrage etwas aggressiver, als Orlando es eigentlich gewollt hatte.

Ungerührt nuckelte Solak an seinem Strohhalm. "Du hast Deinen Satz gerade nicht beendet. Du sagtest: 'Naja, ... es hat vermutlich auch was mit meinem Vater zu tun, daß kann schon sein ...'. Das klang für mich so, als folgte jetzt ein 'aber'."

"Wenn Du meinst ... dann füge ich jetzt noch einen 'aber-Teil' an." Aber bevor er dies tat, schlürfte Orlando schnell seinen Drink aus und gab Tassadar unmissverständliche Zeichen. "Also: ABER ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Es lief so einiges nicht ganz rund in meinem Leben, und mein Tipp ist: Ich brauchte etwas Zeit für mich. Und nun hat mir Lorne geraten, daß ich diese Phase beenden sollte und ich hatte das Gefühl, er hat recht. Punkt."

"Lorne?" Solak erinnerte dieser Name an irgendetwas. Schließlich fiel es ihm wie Schuppen aus den Ohren: Dieser Traum! Da gab es einen Lorne. Aber wieso sollte sich Orlando mit einer Traumfigur unterhalten? Oder hatte er sich auch ein Holodeck-Programm geschrieben, so wie er für Spike und einige andere? Doch seit wann stand Orlando auf grün?! Um ganz sicher zu sein, fragte er noch mal nach: "Lorne?!"

"Ja, Lorne. Lustige Geschichte, das. Man könnte sagen, er ist mir im Traum erschienen und ich habe erkannt, daß er mir vielleicht helfen könnte .. also hab ich seine Bar auf dem Holodeck nachgebildet. Interessanter Ort." Orlando sah Solak in die Augen. "Kennst Du ihn? Ich hatte gestern abend das Gefühl, er kenne Dich."

"Ja, und Selina kennt den Traum auch. Es muß zu der Zeit passiert sein, als Ms. Tibran noch aktiv war. Doch wieso unterhälst Du Dich mit diesem Lorne?"

"Oh ... ihr auch??" Orlando hoffte inständig, daß niemand sein Faith-Programm entdecken würde .. und wenn die beiden den Traum tatsächlich mitgeträumt hatten, könnten sie durchaus auf die Idee kommen, daß er ... Dankbar nahm er seinen neuen Drink entgegen. "Das ist schwer zu beschreiben. Aer ich mache Dir einen Vorschlag. Wir gehen demnächst mal gemeinsam hin, machen uns einen schönen Abend. Und ich wette, daß Lorne auch für Dich einen Ratschlag parat hat. Du müsstest nur ... naja, Du müsstest etwas singen, damit es funktioniert." Orlando war sich durchaus bewußt wie albern das klang.

Das klang ja albern. "Singen?!" Wieso sollte ich singen?!" Wobei sich ein guter Ratschlag wirklich nicht schlecht anhörte...

"Ich weiß, ich weiß ... aber ich denke nicht, daß Du es bereuen wirst. Lorne ist ... aussergewöhnlich. Du musst Dich nur daran gewöhnen, daß er die ganze Zeit Kosenamen für seine Gesprächspartner verwendet, die meist nach Kuchen klingen."

"Kuchen?!" Aber nun gut, was war er nicht alles bereit, für einen guten Ratschlag zu tun. Allerdings.... "Apropos Kuchen: Ich bekomme Hunger. Wie wäre es? Käse-Sahne?"

"Jetzt sofort. Hier und jetzt. Mitten auf diesem Tisch hier", raunte Orlando, der auch hungrig war.

Ein gewisses Glitzern schlich sich in Solaks Augen: "Okay...." Dann flüchtete er schnell zum Replikator, um kurz darauf unter einem Berg sahniger Schleckereien zu versinken. Mit einem Stöhnend entfleuchte das weiße Naschwerk aus seiner Hand auf den Tisch. "Lass es Dir schmecken."

Im Kuchen versinkend genossen die beiden ihre Leckereien und dachten dabei eigentlich doch ganz anderes ...

idic und Raziel prüfen den Zustand der Schirme ... äh ... Schilde. "AUF DEN SCHIRM!" sozusagen *gg*

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Selina saß in ihrem Bereitschaftsraum als endlich die Ankunft der Excalibur angekündigt wurde. Selina informierte Admiral Kwaal und begab sich zum Transporterraum. Admiral Kwaal gesellte sich auch nach einigen Minuten mit dazu und schon ertönte das bekannte Summen. Auf der Plattform materialisierten Admiral Janeway, Captain Calhoun, ein Hermat und eine riesige Gestalt, die Selina letztendlich als einen Brikar indentifizierte. Sie begrüßte alle Besucher höchst formell und Cpt. Calhoun stellte seine Begleiter vor. "Darf ich vorstellen? Mein Chefingenieur, Burgyone 172 und mein Sicherheitschief Zak Kebron." Der Brikar setzte sich in Bewegung und ebnete sich seinen Weg zu den Arrestzellen um Cmdr. Bennet und Ms. Tibran abzuholen. Er schien von Smalltalk nichts zu halten. Die kleine Gruppe verließ ebenfalls den Transporterraum. Admiral Kwaal und Admiral Janeway begaben sich zu Kwaals Quartier um dort in Ruhe sprechen zu können. Selina zeigte den anderen beiden die Brücke. Burgyone 172 interessierte sich natürlich mehr für den Maschinenraum und machte sich auf den Weg dorthin. Auf dem Weg traf er auf den momentanen 1. Offizier: Lt. Solak ....

Selina verweilte derweil mit Cpt. Calhoun in ihrem Besprechungsraum. Er betrachtete sie schweigend während Selina ein paar Getränke replizierte. Dann brach er sein Schweigen. "Wann wird es denn soweit sein? Beeindruckend wie Sie alles unter einen Hut bekommen." Sanft lächelte er sie an. "In ca. 5 Wochen ist es soweit. Und wie ich das alles unter einen Hut bekomme, weiß ich auch nicht so ganz. Ich habe meine Crew voll und ganz hinter mir. Das macht fast alles aus." Calhoun nickte. "Ein Captain ist immer nur so gut wie seine Crew. Trotzdem können Sie stolz auf sich sein." Selina wurde leicht verlegen. "Danke." Seine violetten Augen machten sie ganz wuschig. So wie er vor ihr saß, sah er noch besser aus als auf dem Bild. Selina rief sich schnell wieder zur Ordnung. Er war verheiratet und sie hatte eine feste Beziehung. "Wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen das Schiff." Calhoun grinste und erhob sich. "Aber gerne doch! Bei einer so charmanten Begleitung kann ich nicht widerstehen." Er war gefesselt von ihren magischen grünen Augen und ihrer kompletten Ausstrahlung. Selina erhob sich und die beiden verließen den Bereitschaftsraum.

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Vinara staunte nicht schlecht als sie eine Gestalt vorbeilaufen sah die wie ein wandelnder, humanoider Fels in Sternenflottenuniform aussah. Unter jedem seiner Arme klemmte ein Gefangener - unter dem rechten Bennet, unter dem linken Ms. Tibran. Die Betazoidin wehrte sich keifend mit Händen und Füßen, doch es nützte alles nichts. Der Brikar trug sie fort als wären sie Puppen...

Den anderen Crewmitglieder an denen der Riese vorbeilief klappte schier der Kiefer herunter angesichts dieses Spektakels. Vinara hatte gehört dass die Crew der Excalibur in gewissen Kreisen ungefähr genauso berühmt war wie die der Enterprise, manche behaupteten sogar noch berühmter. Einige ihrer Abenteuer waren sogar von einem der besten zeitgenössischen Chronisten aufgezeichnet und als Romane aufbereitet worden - keine Holoromane, sondern ganz traditionelle in denen sich die Bilder allein in den Köpfen der Leser bildeten. Vinara war bisher noch nicht dazu gekommen einen dieser Romane zu lesen, da sie sich nur für Literatur interessierte die sie beruflich weiterbringen konnte. Staubtrockene Themen die den meisten gewöhnlichen Personen nur ein müdes Gähnen entlocken durften. Allerdings hatte sie zunehmend den Eindruck etwas verpasst zu haben, denn gerade die weiblichen Crewmitglieder schienen von Calhoun ziemlich angetan zu sein.

Vinara befand sich gerade mit den Zwillingen Hanni und Nanni Stevenson in der Astrometrie - letztere verdächtig nahe der offenen Tür - als Captain Calhoun in Begleitung Commander Kyles vorbeilief. Prompt fingen sie an wie Teenager zu kichern und zu glucksen, ja Nanni wollte sogar ein Autogramm von Calhoun! Doch dieser, sich seines eigenen Ruhms nicht vollkommen bewusst verstand nicht ganz worauf die junge Frau hinauswollte. Selina erklärte es ihm und er meinte dann leicht verlegen: "Und wo soll ich mit meinem Namen unterschrieben?"

"Tätowieren sie ihn am besten auf mein... Au!"

Vinara hatte sie etwas unsanft gepackt. "Hier werden keine Namen auf Körperstellen tätowiert deren Namen ich lieber nicht hören will!"

Hanni hatte derweil eine Holo-Kamera geholt und begann damit Bilder zu schießen. Eins von Calhoun mit Kyle, eins von Calhoun alleine, eins von Calhoun mit den Zwillingen (Vinara durfte die Kamera bedienen) und eins von Calhoun, Kyle und Vinara. Die Andorianerin kam sich vor wie auf einem risianischen Rummelplatz und sie war froh als das Ganze endlich vorbei war und Calhoun seinen Namen auf ein PADD schrieb - einmal im Föderationsstandard und einmal in der Sprache seiner Heimat. Die Kommandantin ermahnte sie noch die holografischen Aufnahmen keineswegs für unsittliche und regelwidrige Programme zu verwenden und setzt dann die Führung fort.

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Burgy, wie ihn/sie eigentlich alle nannten, durchwanderte das Schiff. Es war das erste Mal, daß er/sie auf einem Schiff der Prometheus-Klasse war. Wie gerne hätte er/sie mal den Trennungsmodus in Aktion gesehen!

Doch auch so würde dieses Schiff sicherlich einige Überraschungen bereit halten, da war er/sei sich sicher. Zumindest schien hier die optische Creme de'la Creme der Sternenflotte versammelt zu sein! Gerade war ihm/ihr ein Sicherheitsoffizier über den Weg gelaufen.... Huihuihui! Vielleicht würden sie ja noch einige Tage länger Seite an Seite mit der Community fliegen. Denn seit der Geburt des Kleinen war Selar ein recht spröde geworden. Er/sie hätte also nichts gegen ein wenig Fraternisieren einzuwenden...

Plötzlich blieb Burgoyne 172 wie angewurzelt stehen.

War da nicht gerade die Rede von Fraternisieren gewesen?!

Er/sie leckte sich lüstern über die spitzen Reißzähne. Seitdem er/sie Selar getroffen hatte, schien er/sie einen kleinen Fetisch für spitze Ohren zu entwickeln. Zumindest erschien ihm/ihr dieser Offizier in der blauen Uniform eine willkommene Beute zu sein.

Der Mann sah auf den ersten Blick aus wie ein Vulkanier, doch verrieten seine Bewegungen dem/r erfahrenen JägerIn, daß er mehr war. Die Ausstrahlung, die von diesem Spitzohr ausging hatte etwas sehr faszinierendes an sich. Er/sie konnte Dunkelheit spüren, Kampf, Zerrissenheit. Das war ein Jäger, genau wie er/sie selbst. Nur einer, der sich besser zu tarnen wusste. Doch keine Tarnung kam gegen seine/ihre Raubtierinstinkte an.

Solak ging die letzten Berichte der Sicherheitsabteilung durch, während er sich auf dem Weg zum Maschinenraum befand. Lt. Cmdr. Kingsley hatte sich seit einigen Tagen nicht mehr bei ihm gemeldet und seine Councelor-Stunden geschwänzt. Er musste also nachsehen, was der Chefingenieur trieb.

Plötzlich stellte er fest, daß sich ihm jemand in den Weg stellte.

Solak sah auf und blickte in das androgyne Gesicht eines Hermaten.

"Ich grüße Sie. Sie müssen der Chefingenieur der Excalibur sein."

Als der Hermat grinste zeigten sich seine/ihre nadelscharfen Zähne. "Gut kombiniert. Mein Name ist Lt. Cmdr. Burgoyne 172. Für meine Freund einfach Burgy." Das Grinsen wurde tiefer. "Und ich hoffe doch sehr, daß wir Freunde werden."

Solak stellte fest, daß Burgy ihm spontan gefiel. Selten zuvor hatte er jemanden getroffen, der so mit sich selbst und seinen Begierden im Reinen zu sein schien. Jede Faser des Hermaten atmete Lust und Freude. "Mein Name ist Lt. Solak. Ich bin der Councelor und der Erste Offizier hier an Bord."

"Lt. und schon Erster Offizier? Sie müssen sehr fleissig gewesen sein."

"Nicht ganz. Es ist nur eine Interrimsstellung."

Burgys Grinsen schien fast sein/ihr Gesicht zu sprengen. "Für die Stellung bin ich auch jederzeit zu haben."

Solaks Augenbraue hob sich amüsiert. "Sie sehen sich gerade das Schiff an?"

Burgy nickte. "Ja, und ich finde es wirklich sehr freundlich von Ihnen, daß Sie mir herumführen wollen."

Jetzt konnte Solak nicht mehr anders als lauthals aufzulachen. "Nicht wahr? So bin ich. Ein wahrer Hermaten-Freund."

Ein wohliges Grollen ertönte aus der Kehle seines Gegenübers. "Das wird ja immer besser...."

Solak führte den Gast auf dem Schiff herum. Doch aus irgendeinem Grund kamen sie bei jeder Konsole, die Solak seinem Gast erkären wollte, immer tiefer ins Gespräch und entdeckten einige alte Bekannte.

"Nein, Sie kennen Jerome?!"

Solak nickte eifrig. "Ja, er ist ein sehr .... enger Freund. Und da Sie ebenfalls Gigi kennen...."

"... laden Sie mich auf einen Drink ein."

Der Romulovulkanier nickte.

Burgy grinste. "Gut, dann berichte ich Ihnen im Casino, wie ich Gigi auf Telos VII begegnet sind und wie wir dort ... enge FreundInnen wurde."

Solaks Augen blitzten. "Nein, Sie waren auch auf Telos VII?!"

Der Maschinenraum geriet vollkommen in Vergessenheit, als sich die Beiden auf den Weg in die Bar machten. Als sie dort angekommen waren, hatten sie amüsiert festgestellt, daß sie beide neben einigen Bekannten noch die Elternrolle gemeinsam hatte. Doch drehten sich die Gespräche bei Schirmchendrinkuntermalung nur anfangs um die Freuden und Leiden der verschiedenen Arten des Kinderkriegens, bevor man sich intensiv den verschiedenen Aspekten der Produktion derselben widmete...

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Gerade als das Gespräch zwischen dem Councellor und dem ungewöhnlichen Gast sich noch weiter zu vertiefen schien ertönte die Stimme Admiral Janeways durch die Com-Anlage: "Alle Führungsoffiziere der Community sollen sich umgehend im Konferrenzraum einfinden."

Ein knapper, aber eindeutiger Befehl. Solak verabschiedete sich zumindest vorläufig von Burgy und machte sich auf dem Weg. Er traf fast zeitgleich mit seiner Kommandantin ein; Vinara und Lefler sowie Kwaal und Janeway waren bereits anwesend. Bishop traf nur eine Minute später ein, dicht gefolgt von Dr. Romann. Nur Kingsley schien mal wieder eine Extra-Einladung zu brauchen - eine die Janeway mit deutlicher Ungeduld in der Stimme ausssprach.

"Ja ja, ich komm ja schon!", erklang es leicht mürrisch aus dem Lautsprecher. Nicht einmal eine Minute später waren sie alle vollzählig.

Janeway räusperte sich und begann: "Meine Herrschaften, wie Sie alle wissen hat sich seit Captain Enders' Abberufung ein Führungsvakuum an Bord dieses Schiffes gebildet. Eines das Commander Kyle bisher vorbildlich ausgefüllt hat, aber aufgrund ihres unübersehbaren Zustands - meinen Glückwunsch zum Kind übrigens - kann man es nur als unverantwortlich bezeichnen dieser jungen Frau und werdenden Mutter diese Bürde weiterhin aufzuerlegen. Da wir Sie aber andererseits nicht gleich beurlauben möchten, Commander, sind wir uns darin einig geworden dass Sie wieder den Posten des Ersten Offiziers zugeteilt bekommen, unter dem Kommando eines Interims-Captains. Ich habe hier einige Kandidaten zusammengestellt von denen Sie sich in Ruhe einen aussuchen können. Sollte Ihre Wahl weise sein werden wir zustimmen und der Captain wird innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen hier eintreffen."

Auf dem großen Bildschirm wurden nach und nach die sechs Kandidaten gezeigt und Janeway fasste kurz deren Personalien zusammen. Der Anblick des Tellariten der als Zweites vorgestellt wurde sorgte bei dem einen oder anderen Anwesenden für sichtliche Heiterkeit. Der letzte Kandidat, ein im Kohinar befindlicher Vulkanier erweckte vor allem Solaks Aufmerksamkeit, doch der Rest begann zu frösteln angesichts der Eigenschaften die Captain "Steingesicht" so an den Tag legte. Janeway räumte auch gleich ein dass sie diesen Kandidaten nur der Vollständigkeit halber hinzugefügt hatte und dass sie ihn in diesem Fall selbst nicht für die allerbeste Wahl hielt. "Unter allen anderen können Sie sich natürlich frei entscheiden. Sie sollten sich aber etwas beeilen, denn je schneller Sie sich einig werden umso schneller kann der neue Captain seinen Posten antreten. Und noch etwas: Aufgrund von Unstimmigkeiten in der Kommandustruktur nachdem Enders die Community verlassen hat wird bis auf Weiteres der amtierende Erste Offizier, Lieutenant S.G. Solak, mit Ankunft des Interims-Captains zum offiziellen Zweiten Offizier ernannt und nicht wie es die Rangordnung eigentlich vorschreiben würde Commander Shral oder Commander Kingsley. Sie können jetzt wegtreten."

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Mit einem leisen Bedauern verabschiedete sich Solak von Burgy. Jedoch nicht, ohne seinen Gast für den nächsten Tag erneut einzuladen, sollten die beiden Schiffe dann noch zusammen fliegen. Ansonsten würden sie sich sicherlich irgendwann wieder sehen - spätestens auf Telos VII. Burgy versprach auch, sich dann besonders schick zu machen....

Kurze Zeit später stand Solak mit den anderen Führungsoffizieren vor Admiral Janeway.

Er genoss den Anblick dieser starken und selbstbewussten Frau. Schon als sie noch im Delta-Quadranten verschollen gewesen war hatte er sie zutiefst bewundert. Er fühlte sich sehr geehrt, daß sie sich die Zeit genommen hatte, sich persönlich um die Belange der Community zu kümmern.

Mit halbem Ohr hörte er zu, was sie zu berichten hatte, während er in Gedanken die vielen Abenteuer durchging, durch die diese Frau die Voyager geführt hatte. Doch wurde er mit einem Mal hellhörig:

Die Community sollte ihren Interims-Captain wählen?!

Die Flotte wurde so langsam weich...

Nun gut, wenn sie es so wollten.... Solak sah sich die Kandidaten an. Sein spontaner Favorit hieß Kapitain Kuddel, wenn auch nur eingedenk der nächtlichen Nightcrawler-Gelage.

Dann fiel sein Blick auf Cpt. Stoik. Seine Augenbraue hob sich fasziniert. Er hatte von diesem Captain gehört, der das Kohinar erreicht hatte und sich dennoch dem Chaos des Alls stellte. Es wäre sicherlich eine sehr spannende und anregende Erfahrung, unter ihm zu dienen. Seine Augen leuchteten.

Aber was hatte Janeway da gerade gesagt?! Er sollte nun doch an Vinaras Statt der Zweite Offizier werden?!

Der kleine Romulaner in ihm sprang begeistert auf und reckte eine Faust. "Strike!"

Schließlich verstreuten sich alle wieder, in den Händen die PADDs mit den Daten der zur Wahl stehenden Kommandanten. Solak beschloß, seinen stehengelassenen Drink im Casino zu besuchen und sich dort doch nochmal alles durchzulesen. Zwar hatte er seine Entscheidung insgeheim schon getroffen, aber als unvoreingenommener, logisch denkender und nur das Wohl der Crew im Auge habender  bla, bla, bla...

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Kaum waren die beiden Admirälinnen wieder unter sich begann Kwaal auch schon mit ihrer Beschwerde: "Eigentlich sollte diese Mannschaft nicht das Recht haben ihren Captain zu wählen. Diese Option könnte wenn auch noch andere von ihr Gebrauch machen wollen die Autorität des Flottenkommandos untergraben."

"Sie sagten doch selbst wir hätten es hier mit einer Ausnahmesituation zu tun. Betrachten wir es als vorläufig einzigartiges Experiment; der Vorschlag kam übrigens ursprünglich von Captain Calhoun. Und wenn wir denken die Crew dieses Schiffes hat die falsche Wahl getroffen liegt die endgültige Entscheidung immer noch bei uns."

"Ich würde ihnen einfach Captain Norton vorsetzen, der scheint wenigstens noch über eine anständige Disziplin zu verfügen! Stoik wäre mein zweiter Favorit, aber für den dürfte sich außer dem Councellor und vielleich noch Commander Shral niemand interessieren. - Was hat es denn eigentlich mit diesem komischen Captain Kuddel auf sich? Es wundert mich dass jemand wie er es überhaupt geschafft hat die Sternenflottenakademie zu absolvieren!"

"Kuddel ist auch nur eine fiktive Wirtzfigur; normalerweise ist das überhaupt nicht meine Art, aber ich dachte ich könnte die Situation damit ein wenig auflockern. Er befindet sich auch nicht bei den Daten die die Führungsoffiziere auf ihren PADDs haben. - Und was Stoik angeht: Bei Vulkaniern im Kohinar gibt es das Problem dass sie zu unflexibel und meistens zu pazifistisch sind. Nichts gegen eine friedliche Mission, aber wenn man in bestimmten, extremen Situationen nicht schnell auch Härte zeigen kann besteht Gefahr für Schiff und Mannschaft."

"Man müsste erst einmal sehen wie er sich bewährt. Und wenn wir schon von Gefahr sprechen würde ich auch dafür plädieren diesen Borg von dem Schiff zu entfernen. Es gibt Einrichtungen in der Sternenflotte in denen er besser aufgehoben wäre."

Janeway sah die Andorianerin etwas verwirrt an. "Der Borg! One of Six, natürlich, der ist ja auch noch da... Wer ist denn hier nur für ihn zuständig?"

"Soweit ich weiß Commander Shral. Er arbeitet vorrangig in der Astrometrie."

"Genau wie Seven damals... Ich werde mich mit dem Lieutenant-Commander unterhalten; aber wenn es tatsächlich schwerwiegende Probleme mit der ehemaligen Borgdrohne gäbe hätte man es uns schon längst gesagt. Ich denke mal er hat eine Weile gebraucht um sich einzuleben und wird auch noch etwas mehr Zeit benötigen um sich vollständig zu integrieren. - Merkwürdig, ich habe das Gefühl noch etwas vergessen zu haben, etwas das bisher noch keiner hier angesprochen hat..."

Sie waren in Kwaals Quartier angekommen und Janeway sah sich die PADDs an die sie dort herumliegen hatte. "Jetzt weiß ich es wieder! Eine Beförderung. Lieutenant J.G. Lefler sollte aufgrund seines vorbildlichen Einsatzes bei der Zurückgewinnung der Kontrolle über die Community zum vollwertigen Lieutenant befördert werden."

"Kam dieser Vorschlag von Commander Kyle?"

"Nein, Shral kurz bevor sie ihr Amt als Erster Offizier freiwillig niederlegte. Die Berichte bestätigen in der Tat dass Lefler einen Großteil zu der Lösung des Problems beigetragen hat. Ich denke die Beförderung kann genehmigt werden; ich werde dem Interims-Captain Bescheid sagen sobald die Mannschaft ihre Wahl getroffen hat."

"Ich habe mir diese Berichte ebenfalls durchgelesen und habe festgestellt dass Lieutenant Solak bei der mentanlen Deprogrammierung Kingsleys ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Leistung vollbracht hat, wenn nicht sogar eine größere als Lefler!"

"Das ist mir auch aufgefallen. Aber er wurde vor Kurzem schon befördert, ich denke ihm den Posten des Ersten beziehungsweise nunmehr bald Zweiten Offiziers zuzuteilen ist in seiner Lage Belohnung genug."

Janeway bestellte noch Vinara zu sich und fragte sie nach den Fortschritten die One of Six so machte. Sie erwiderte dass die Zusammenarbeit nach anfänglichen Komplikationen zufriedenstellend bis gut verlief und hielt es nicht für nötig ihn anderswo unterzubringen. Kwaal verlangte in dieser Angelegenheit noch zusätzlich einen ausführlichen schriftlichen Bericht; dieselbe Anfrage stellte sie an Dr. Romann und Lieutenant Solak, welche den Ex-Borg zuerst medizinisch und dann auch noch psychologisch betreut hatten.

Als Vinara gegangen war sah Janeway ihre Kollegin erstaunt an. "Gleich drei Berichte?"

"Nein, vier, besser sogar fünf; Lieutenant Bishop und Commander Kingsley haben ebenfalls mit dem Borg zu tun."

Und so kam es dass nicht nur Vinara, sondern auch Solak, Dr. Romann, Bishop und Kingsley ihre Erfahrungen mit One of Six schriftlich zusammenfassen mussten. Admiral Kwaal schien eine wahre Leseratte zu sein...

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Nach dem Briefing saß Lt. Bishop in seinem Büro und schrieb den Übergabebericht, denn Bennet und sein Schoßhündchen wurden auf die Excalibur gebracht und sollten wieder in die Nervenheilanstalt gebracht werden. Lt. Bishop fand es auch sehr interessant dem Brikar Zak Kebron begegnet zu sein, er war nicht nur eine interessante Persönlichkeit, er gehörte auch einer interessanten Rasse an. Lucas hatte versucht ein Gespräch mit ihm anzufangen, aber er holte nur die Gefangen ab, indem er sie unter seine steinernen Arme packte und sich in Bewegung setzte. Nach weiteren Gedanken hatte er den Bericht beendet und speicherte in auf ein PADD für Solak und Kyle.

Und somit konnte er Mittagspause machen, diesmal traf er sich mit Lt. Müller im Kasino. Dieser hatte sich schon gebratenen Catfish mit Kartoffeln bestellt und wartete schon sehnsüchtig darauf anzufangen. „Guten Appetit“ wünschte Lt. Bishop „Fangen sie ruhig schon an mit dem Essen“ fügte er hinzu und ging zum Replikator. „Danke Sir“ murmelte Lt. Müller und fing sofort zu futtern an. Lt. Bishop replizierte eine Tomaten-Mozerella-Pizza und ein Glas Wasser, nahm den Teller und Glas und setzte sich wieder zu Lt. Müller. „Und was gibt es neues hier an Bord“ fragte Lt. Bishop neugierig. „Ach eigentlich nichts, außer die Gerüchte über Lt. Solaks Sohn“ entgegnete Müller. Lt. Bishop hätte sich beinahe verschluckt, schnell nahm er einen Schluck Wasser. „Ach Lt. Solak und Sta’el haben Nachwuchs???“ fragte Lt. Bishop irritiert. „Ach was, es ist der Sohn einer früheren Geliebten. Sie werden ihn bald kennenlernen, er kommt an Bord“ erzählte Lt. Müller bestens informiert. „Ein Kind an Bord eines Fastkriegsschiff ist aber gefährlich, ich sollte ihm eine Notiz schicken“ dachte Lt. Bishop und sprach es laut aus. „Ich denke, dass geht zu weit Sir“ meinte Lt. Müller vorsichtig. „Wieso denn, ich tue nur meinen Job“ entgegnete Lt. Bishop. „Ja aber sie übertreiben manchmal Sir“ konterte Lt. Müller. „OK manchmal schon aber ich möchte alles richtig machen, deshalb übertreibe ich wohl“ meinte Lt. Bishop voller Selbsterkenntnis. „Gut dann vergessen sie die Notiz am besten“ schlug Lt. Müller vor und Lt. Bishop bestätigte mit einem Nicken. Seine Mittagpause näherte sich dem Ende, also schlang er die Pizza runter und spülte mit dem Wasser nach. Dann stand er auf, verabschiedete sich von Lt. Müller und ging wieder in sein Büro. Dort angekommen wartete eine Nachricht von Admiral Kwaal, die ein Bericht über Six dem Borg haben wollte. Also machte er sich gleich an die Arbeit....

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Die Excalibur hatte leider ihren Weg schon wieder fortsetzen müssen. Solak bedauerte das sehr, er hätte sein Gespräch mit Burgy sehr gerne fortgesetzt... Selina schien es ähnlich mit Cpt. Calhoun zu gehen, zumindest wandelte sie momentan mit einem höchst seligen Gesichtsausdruck durch das Schiff.

Ihr Erster Offizier konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er nach der Morgen-Besprechung mit ihr in sein Büro zurückkehrte. Leider wollte Selina ihm partout nicht verraten, was genau sie so glücklich daran machte, doch wenn er sich die verklärten Augen der halben weiblichen Crew bei Calhouns Anblick besah, dann ahnte er es. Nun ja, Geschmäcker sind eben verschieden. Wenn er da hingegen an Burgy dachte... Er seufzte leise.

Dann rief er sich zur Ordnung. Es oblag nun der Community die beiden Admirälinnen zurück zur Erde zu transportieren. Und die hielten die Mannschaft ganz schön auf Trab. Kwaal verlangte einen Bericht über One of Six, Janeway wünschte ihn um Fünf zum Tee zu sehen.

Doch alles der Reihe nach.

Er rief die Nachrichten auf, die ihn erreichte hatten.

Mr. Torben verkündete, daß er erst einen Tag nach der Community die Erde erreichen würde - die Großeltern seines frischgebackenen Sohnes waren nicht sonderlich begeistert davon gewesen, daß ihr Enkel von nun an bei einem Fremden leben sollte.

Solak schluckte. Morgen würden sie die Erde erreichen. Übermorgen würde er demnach Vater werden....

Sta'el und Vendetta hatten ihn heute morgen schon früh aus seinem Quartier vertrieben. Sie zogen neue Wände ein, damit der Kleine ein eigenes Zimmer bekam. Und bauten sowieso alles um. Seine geliebten Waffen und "Spielzeuge" waren lieblos in einer riesigen Truhe mit einem riesigen Schloß verstaut worden. Natürlich war es unsinnig, doch als der Deckel der Truhe sich vor seinen Augen senkte, war Solak sich so nackt wie noch nie zuvor in seinem Leben vorgekommen....

Er schüttelte den Kopf. Immerhin hatte sich sein Verhältnis zu Sta'el verbessert. Es war noch lange nicht wieder - wie die Menschen sagten - "okay", doch pflegten sie wieder einen höflichen Umgang und Solak hatte die erste Nacht seit ihrem Streit in dem gemeinsamen Bett verbracht. Noch immer fehlte ihnen etwas. Und er wusste, daß dieses Etwas von ihm kommen musste.

Er seufzte. Wenn er doch nur wüsste wie....

Aber jetzt stand erstmal der Bericht über One of Six an.

Viel gab es nicht zu berichten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte sich der Borg gut angepasst. Seine sozialen Interaktionen waren zwar auf seine Arbeit beschränkt, doch sah der Councelor es schon als Erfolg an, daß er bei Streitigkeiten nicht mehr seine Asimilationsröhrchen zückte. Auch ihre Rollenspiele auf dem Holodeck zeigten erste Erfolge, genau wie die Aufarbeitung der Alpträume, unter denen One of Six litt.

Solak war in Kontakt zu dem Doktor der Voyager getreten, der ihm bestätigt hatte, daß bei der Resozialisation eines Borg Geduld vonnöten war. Also übte sich die Crew in Geduld.

Und wurde mit kleinen, aber sichtbaren Erfolgen belohnt.

Alles in allem, schloß der Bericht, war es wünschenswert, daß der Borg auf der Community verblieb. Er hatte sich in der Kingsley-Krise als sehr nützlich erwiesen und in der Astrometrie gute Arbeit geleistet. Zwar blieb seine Vergangenheit noch immer rätselhaft, doch das sah Solak nur als eine Frage der Zeit an.

Er schickte den Bericht an Kwaal ab und lehnte sich zurück. 15 Uhr. Noch zwei Stunden bis zu seinem Gespräch mit Janeway, keine wichtigen Termine heute mehr, Bundy war versorgt, alles auf dem Schiff funktionierte einwandfrei, in seinem Quartier war er momentan unerwünscht, und die Erde war auch noch 17 Stunden entfernt.

Ein Anflug von Langeweile bemächtigter sich seiner....

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