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...so krass wie die Angst!

Film-Kanon für Schüler


kuhli

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Berlin - Dass die Werke von Rainer Werner Fassbinder anscheinend nicht in die Kategorie "wichtig für den Unterricht" eingestuft wurden, würde die deutsche Autorenfilmer-Ikone, wäre sie noch am Leben, sicher verstimmen. Genauso könnte es dem berühmten Berliner Stummfilm-Regisseur Ernst Lubitsch ("Kohlhiesels Töchter", 1920) gehen.

Insgesamt 25 Filme hat eine Kommission aus Regisseuren, Produzenten, Kritikern und Medienpädagogen für einen künftigen Kino-Kanon ausgewählt, darunter die anerkannten Regisseure Tom Tykwer, 38, Volker Schlöndorff, 64, und Dominik Graf, 51. Ihre Auswahl soll die Grundlage für ein schulisches "Alles, was man sehen muss" sein.

Der Kultstreifen "King Kong" (1933) von Merian Cooper und Ernest Schoedsack ist ein Muss, finden Graf und Tykwer, auch Ridley Scotts "Blade Runner" von 1981 und der Francis Ford Coppolas orgiastischer Antikriegsfilm "Apocalypse Now" (1979). Daneben schlugen die Regisseure Bernhard Wickis berühmte Darstellung der Absurditäten im Zweiten Weltkrieg vor. "Die Brücke" (1959) handelt von einer Gruppe Jugendlicher, die als Hitlers "letzte Reserve" eine völlig unbedeutende Brücke sichern soll. Unter neueren Kinofilmen wurde die Experten-Kommission anscheinend nicht fündig, die historische Spannbreite reicht lediglich von 1925 bis in die späten achtziger Jahre.

 

Auch Thomas Krüger, Leiter der Bundeszentrale für politische Bildung, die den Anstoß zu dem Projekt gab, hat seine persönlichen Lieblinge. Dazu zählen das zum Kultfilm avancierte dreistündige Monumentalwerk "Metropolis" (1926) von Fritz Lang sowie Sergej Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" (1925). Weiterhin seien für ihn Werke der amerikanischen Regisseure David Lynch und Martin Scorcese, zum Beispiel "Taxi Driver" (1975), von großer Bedeutung.

Keiner der Vorschläge hat bisher einen gesicherten Platz im Filmkanon, am Mittwoch soll der Bildungswert der Beiträge erstmals diskutiert werden. Jeder müsse "lernen, wie man einen Film quasi entschlüsseln kann", erklärte der Thomas Krüger die Wichtigkeit der Film-Bildung im Unterricht. "Das gehört zur Grundausstattung eines mündigen heranwachsenden Menschen." In anderen europäischen Ländern sind Kinofilme schon seit Jahren fester Bestandteil des Lehrplans.

Hallo zusammen,

Da ich im Augenblick in einem harten Zweikampf mit unserer Uni-Leseliste stehe, fiel mir diese Meldung auf. Ich muss sagen, dass ich begeistert bin. Viel zu lange wurde der Film allgemein weit unter seiner Bedeutung im Unterricht behandelt.

Wie steht ihr dazu?; welche Filme habt ihr im Unterricht gesehen?; welche wären sehenswert gewesen?; könnte nicht auch Star Trek in die Wahl fallen?

Ich glaube, dass nur ein Viertel aller Listenfilme amerikanischem Filme sind, was ein weiterer interessanter Diskussionspunkt wäre! Welche modernen Filme könnten brauchbar für so eine Liste sein?

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