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...denn im Dunkeln ist gut munkeln

Das Kaffeekränzchen


Brynhild

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Wie ist eigentlich eure Meinung zur bisherigen Weigerung der Bundesregierung (UND der Opposition), die Bundeswehr auch für Kampfeinsätze im Süden Afghanistans einzusetzen?

Ich rechne es der Bundesregierung hoch an, denn meiner Meinung nach sollen die USA den Mist, den sie da verzapoft haben, gefälligst selber in Ordnung bringen...

Grad Werewolfs Meinung interessiert mich hier, da er ja am direktesten von uns allen betroffen ist.

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Kannst du haben^^

Ich sehe die Absage an sich durchaus kritisch: zum einen, weil den Menschen suggeriert wird, dass wir im Norden sicher und wohlbehalten ein paar Brunnen ausheben. Meine Freunde, die mehrfach in Afghanistan unter feindliches Feuer geraten sind, werden dies natürlich anders sehen. Zum anderen wird der Bevölkerung m.E. eine falsche Realität des Einsatzes dargestellt. Einsatz bedeutet nun einmal Kampf und Kampf ist Krieg. Einsatz heißt nur deswegen Einsatz, damit den Menschen nicht sofort Angst wird, wenn sie von Missionen hören.

Ich sehe die Ablehnung auch daher kritisch, weil Deutschland sich damit seinen Bündnisverpflichtungen entzieht. Mal abseits der Frage, ob Deutschland am Hindukusch verteidigt wird oder der Einsatz, wie er gegenwärtig läuft, richtig geplant ist, steht fest, dass Deutschland Teil von multilateralen Systemen wie der UNO und der NATO ist. Gerade auf letztgenannte hat man sich während des Kalten Krieges verlassen, welche unsere Sicherheit garantiert hat. Bei vielen Partnerstaaten entsteht nun der Eindruck, dass dieses Bündnis scheinbar nur einseitig gilt.

Auch missfällt mir, wie mit dieser Anfrage Politik gemacht wird. An alle 25 NATO-Staaten wurde exakt der selbe Brief geschrieben, mit dem selben Wortlauf usw. Während man z.B. in Paris von einem "höflichen Schreiben" sprach, geißelte man diesen in Deutschland als "Brandbrief". Das ist plattester Anti-Amerikanismus, der die Bevölkerung ansprechen soll. Ich als Soldaten wundere mich eh über das plötzliche Interesse des Landes für uns. Immerhin juckt es ja auch sonst keinen, wenn man im Einsatz stirbt. Wir Soldaten werden ja eh als Zivilversager gesehen, die als Sicherheitsdienstleister angesehen werden, die "es sich ja so ausgesucht haben".

Schlußendlich möchte ich noch anmerken, wie bemerkenswert ich das Bild des Bürgers finde, der davon ausgeht, dass wir im Norden Brunnen und Schulen bauen, während die Amerikaner und Briten im Süden wahllos Zivilisten töten. Beide Ansichten sind extrem, beide Ansichten sind sowohl falsch auch auch richtig.

In dieser ganzen Diskussion wird einfach reine Meinungsmache betrieben. Was wirklich wichtig ist, das wird verschwiegen: dass im Krieg/Kampf immer Menschen sterben werden. Dass es keine hundertprozentige Sicherheit geben wird. Dass auch deutsche Soldaten sterben werden.

Bearbeitet von Werewolf
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Schwierige Frage und ich muss gestehen, dass ich mir noch keine Meinung gebildet habe.

Zum einen Verstehe ich, dass man anderen Ländern helfen sollte, dass diese Hilfe Menschen erfordert und dass es leider in Kriegsgebieten auch Verluste zu beklagen gibt. Aber manchmal Frage ich mich, warum man sich einsetzt, wenn man so das Gefühl hat, dass nicht das ganze Land hinter der Mission steht. Müssen unsere Soldaten für en anderes Land sterben, deren Bevölkerung – zumindest teilweise – den Unterstützungseinsatz gar nicht will? Natürlich muss man beachten, dass es der geringere Teil ist, der sich gegen den Einsatz der fremden Soldaten stellt und dies durch Attentate deutlich macht. Manchmal frage ich mich aber, wo die Unterstützung der Landesbevölkerung ist und ob sie die deutschen Soldaten zu spüren bekommen? Dies kann ich nicht sagen, da ich nicht vor Ort bin. Ich weiß nur von meinen Kollegen, die im Kosovo versuchen beim Aufbau der Sicherheitsbehörden mitzuarbeiten, dass sie sowohl freundlich als auch feindlich gesinnten Bevölkerungsteilen gegenüberstehen.

In mir tobt sozusagen ein Kampf, bei dem sich das MUSS der Hilfe für ein Land, welches über Jahre gebeutelt wurde gegen die Frage stellt, warum unsere Soldaten dort in einem Bürgerkrieg – also einer inneren Angelegenheit – sterben müssen (den Aspekt Terrorismus lassen wir jetzt mal außen vor).

Es ist schwer!

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In mir tobt sozusagen ein Kampf, bei dem sich das MUSS der Hilfe für ein Land, welches über Jahre gebeutelt wurde gegen die Frage stellt, warum unsere Soldaten dort in einem Bürgerkrieg – also einer inneren Angelegenheit – sterben müssen (den Aspekt Terrorismus lassen wir jetzt mal außen vor).

Aus dem selben Grund, wieso immer Kriege geführt werden: um Macht zu erlangen und die Manifestation von Macht ist Geld. Natürlich will der Gutmensch in mir sagen, dass wir den Menschen helfen müssen, ihre Probleme zu lösen. Aber der Grund, wieso wir in Sudan und Burma nichts machen und in Afghanistan schon ist einfach der, dass man dort etwas zu holen hofft. Lukrative Verträge, Exporte, usw. Das sind deutsche Interessen. Dummerweise erzählt man dies dem Volk nicht, denn sonst kann man ja nicht seinen Heiligenschein zur Schau stellen.

ACHTUNG: Ich weise darauf hin, dass alle meine Äußerungen meine persönliche Meinung und nicht die der Bundeswehr darstellen!

Bearbeitet von Werewolf
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Ich finde die Absage eines BW Einsatzes durch die Bundesregierung im Süden des Landes ähnlich kritisch wie auch Werewolf. Man muss im Fall Afghanistan deutlich zum Irak unterscheiden. Beim Irak würde ich auch sagen, dass die BW dort nichts verloren hat.

Den Afghanistaneinsatz sehe ich aber innerhalb der Bündnisfallerklärung gegenüber den USA, die nach 9/11 ausgesprochen wurden. Wir sind nun mal Teil der NATO und müssen den Vertragsbestimmungen nachkommen. Nur den USA; Briten und Kanadiern die Hauptlast der Kämpfe zu überlassen, ist ungerecht. Außerdem ist der Afghanistaneinsatz durch ein UN Mandat abgesegnet und auch da haben wir Verpflichtungen zu tragen.

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Wie ist eigentlich eure Meinung zur bisherigen Weigerung der Bundesregierung (UND der Opposition), die Bundeswehr auch für Kampfeinsätze im Süden Afghanistans einzusetzen?

Ich rechne es der Bundesregierung hoch an, denn meiner Meinung nach sollen die USA den Mist, den sie da verzapoft haben, gefälligst selber in Ordnung bringen...

Ich mu$ in dieser Sache De Malcolm zustimmen. Sollte die dt. Regierung dabei bleiben und keinen Kampfeinsätzen von dt. Soldaten in Afghanistan zustimmen, dann würde ich das begrü$en. Deutschland leistet bereits seinen Teil in Afghanistan, und damit sollte es dann auch gut sein. Die USA können nicht erwarten, die Last des Einsatzes, welche sie offenbar gewaltig falsch eingeschätzt haben, einfach ihren "Partnern" weiterzureichen. Je länger die USA mit ihren Truppen in Afghanistan und im Irak festsitzen, desto weniger werden sie es riskieren können, einen neuen Brandherd irgendwo anders auf der Welt zu entfachen (hoffe ich zumindest...). Au$erdem ist immer noch die Frage, ob dieser "Krieg gegen den Terror" mit den bestehenden Ma$nahmen in absehbarer Zeit oder überhaupt je gewonnen werden kann...

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Natürlich will der Gutmensch in mir sagen, dass wir den Menschen helfen müssen, ihre Probleme zu lösen.

@werewolf

Ich stelle mal etwas provokante Thesen in den Raum.

Warum glaubst Du, dass wir die Macht, das Wissen etc. haben den Menschen dort helfen zu können irgendwelche Probleme zu lösen ?

Glaubst Du ernsthaft, dass wir irgend jemandem helfen, indem wir dort sind ?

Lösen wir die Probleme in unserem eigenen Land ?

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eigentlich "helfen" wir ja nur um uns selbst zu helfen!

weil somit dämmt man flüchtlingsströme und und andere ausschreitungen die zu uns rüberschwappen könnten ein! macht doch sinn ... wenn es dir daheim gut geht braucht du auch nicht dort weg gehen!!

(das heißt nicht das ich das unbedingt befürworte!)

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Ich als Ex Soldat und fast Pazifist muss mich auch mal äußern.

Die Sache ist doch die, so schlimm die Zustände im Irak oder Afghanistan auch waren, es rechtfertig immer noch nicht das Eingreifen irgendeiner außenstehenden Macht.

Meine Meinung ist, ein Volk kann sich nur selbst retten oder Veränderungen hervorufen. Wozu gibt es Revolutionen?

So wie es der Westen momentan versucht kann und wird es kein Frieden geben in den betroffenen Ländern.

Diese Menschen aber jetzt alleine zu lassen in diesem Chaos ist auch der falsche Weg. Wenn ich eine Lösung habe poste ich sie gerne hier.

Cheers

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Musst dich noch gedulden ;) Bin noch auf der Suche nach meiner ersten Speicherkarte. Nehm grad alles auseinander ^_^

Solange musst du dich mit sowas zufrieden geben ;)

Bin jetzt auch wieder weg und nicht permanent wieder da o.o

edit: hach ich komm hier grad mit den Fotos nicht klar^^....nehm mir später mehr Zeit dafür

Bearbeitet von Mezoti
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Warum glaubst Du, dass wir die Macht, das Wissen etc. haben den Menschen dort helfen zu können irgendwelche Probleme zu lösen ?

Ich weiß nicht, ob wir das Wissen oder ähnliches haben. Wenn wir aber in der Lage sind, egal wo auf der Welt, z.B. bei dem Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur zu helfen, dann muss dies versucht werden. Die reichen Industrienationen, die ja massiv auf Kosten der dritten Welt leben, haben einfach diese Verpflichtung.

Dies heißt natürlich nicht im Umkehrschluss, dass man irgendeinem Sendungsbewusstsein folgen sollte.

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@MEzoti

Hallo zurück im Board

@Werewolf und BElanna

Ich glaube Werewolf hat in soweit recht, dass man helfen sollte Infrastruktur aufzubauen und humanitäre Hilfe zu leisten wo es geht. Aber die innenpolitischen Probleme können wir ihnen weder abnehmen noch lösen, da wir aus meiner Sicht die Mentalität nicht asreichend verstehen.

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@Werewolf und BElanna

Ich glaube Werewolf hat in soweit recht, dass man helfen sollte Infrastruktur aufzubauen und humanitäre Hilfe zu leisten wo es geht. Aber die innenpolitischen Probleme können wir ihnen weder abnehmen noch lösen, da wir aus meiner Sicht die Mentalität nicht asreichend verstehen.

Es ist eine schwierige Entscheidung ! Hilft man tatsächlich ? Ich bin da etwas zwiegespalten nachdem ich selber einige Monat in Afrika in der Entwicklungshilfe gearbeitet habe. Denn auf der anderen Seite nimmt man der Bevölkerung auch die Verantwortung für sich selber aus der Hand, indem man immer wieder eingreift. Sicherlich ist dies natürlich auch von der entsprechenden Situation abhängig.

@mezoti :welcome:

wo warst Du denn überall ?

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Vielen Dank für die zahlreichen Meinungen zur BW im Kampfeinsatz in Afghanistan. Was ist das wieder für eine halbgare, noch dazu vorläufige, Entscheidung: 200 Mann Kampftruppe im NORDEN, aber Nein zu einem Einsatz im SÜDEN?!

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