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Dr.Evil

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Noch nicht gelesen(eher zum Nachschlagen), aber heute das komplette "Kriegstagebuch des OKW" in acht Bänden für sagenhafte 10 Euro ergattert. Das läßt das Herz des Militärgeschichtlich interssierten Historikers in mir schneller schlagen...

Natürlich alles andere als objektiv, aber genauso wie die in meinen Augen gut gelungene neue "Zeitungszeugenreihe" eine hervvoragende Primärquelle.

Habe jetzt endlich mal die Zeit gefunden, die erste Ausgabe der "Zeitungszeugen" Reihe durchzublättern. Ausgabe 1 bezüglich Hitlers "Machtergreifung" umfasst die kompletten Exemplare jenes Tages "Des Angriffs" , "Der Kämpfer " und der "DAB". Bei letzteren (rechtsnationalliberal gerichtet) habe ich mir mal den Kommentar zur Machtergreifung Hitlers durchgelesen. Bisher habe ich nur in Darstellungen gelesen, dass man in konservativen Kreisen dachte, Hitler durch eine Regierungsbeteiligung bändigen zu können. Dies aber auch sozusagen "live" in einem Kommentar( also Primärquelle) zu lesen, war eine besonders interessante Erfahrung für mich. Der Vergleichg mit den beiden anderen Zeitungen ist sicherlich auch interessant.

Durch die auch volständig erhaltenen restlichen Seiten dere Zeitung inklusive Sport, Kultur, Wirtschafts-teil und Werbung ergibt sich darüber hinaus ein interessantes Bild des Alltagsleben zur damaligen Zeit.

Die nächste Ausgabe der Zeitung erscheint erst übernächste Woche und behandelt den Reichstagsbrand, ein auch nicht ganz uninteressantes Thema...

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Zeitungzeugen Ausgabe 2 um den Reichstagsbrand.

Wie Ausgabe 1 bieten die drei Zeitungen neben dem politischen Aspekt einen Einblick in die damalige Zeit. Das Zeitungslesen damals eine kostspielige Angelegenheit war, sieht man sehr schön an den abgedruckten Lebensmittelpreisen. Zum selben Preis wie für eine Zeitung (10Pf) gab es damals zwei Eier zu kaufen. Man bedenke hierbei die damals noch existente Wirtschaftskrise.

Kann die Pose der bayrischen Regierung um ein eventuelles Verbot des Projektes nicht nachvollziehen. Gerade duch das Studieren der NS Blätter, wessen Ausdrucksweise sie zum beispiel bedient, wird beeindruckend aufgezeigt, dass sich die Stimmungsmache von Seiten der NPD im Gegensatz zu früher NICHT verändert hat.

Wie bereits zu Ausgabe 1 erwähnt finde ich es auch nach wie vor spannend wichtige Ereignisse, wie zB. die Notverordnungen zum Schutze des deutschen Volkes" sozusagen "live" nachzulesen und meine Erkennnisse aus dem Studium zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen im Rahmen des Studiums bestätigt und verfestigt zu bekommen. Oben angesprochenes Gesetz war bekanntlich die Legitimation zum Verbot sämtlicher kommunistischer und sozialdemokratischer Schriften und so ist gerade, dass der zweiten Ausgabe beiliegenden letzte Exemplar des "Vorwärts!"(SPD Blatt) ein wichtiges wie auch zugleich bedrückendes Zeitzeugnis.

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Die bayerische Regierung ist immer schnell bei Verboten(abgesehen vom Rauchverbot das wieder aufgeweicht wurde). Was mich ankotzt ist aber auch:

es dürfen bestimmte Sätze nicht mehr gesprochen werden, ohne dass man massiv getadelt wird.

Ein Beispiel: Tschibo hatte den Werbeslogan "Jedem den Seinen" verwendet um damit zu beschreiben, dass halt jeder Mensch seine bestimmte Kaffeesorte bei Tschibo kaufen kann. Jetzt ist da wieder die totale Entrüstung ausgebrochen weil der Satz Ähnlichkeiten aufweist mit dem Satz "Jedem das Seine". Und dieser Satz wiederum prangerte mal an einem KZ. Diesen Satz gibt es jedoch schon viele Jahrhunderte lang und nur weil die Nazis den verwendet haben, dürfen solchen Sätze oder Assoziationen davon nicht mehr verwendet werden. Ich finde manche Leute sind hier in Deutschland total verblödet!!!

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Die bayerische Regierung ist immer schnell bei Verboten(abgesehen vom Rauchverbot das wieder aufgeweicht wurde). Was mich ankotzt ist aber auch:

es dürfen bestimmte Sätze nicht mehr gesprochen werden, ohne dass man massiv getadelt wird.

Ein Beispiel: Tschibo hatte den Werbeslogan "Jedem den Seinen" verwendet um damit zu beschreiben, dass halt jeder Mensch seine bestimmte Kaffeesorte bei Tschibo kaufen kann. Jetzt ist da wieder die totale Entrüstung ausgebrochen weil der Satz Ähnlichkeiten aufweist mit dem Satz "Jedem das Seine". Und dieser Satz wiederum prangerte mal an einem KZ. Diesen Satz gibt es jedoch schon viele Jahrhunderte lang und nur weil die Nazis den verwendet haben, dürfen solchen Sätze oder Assoziationen davon nicht mehr verwendet werden. Ich finde manche Leute sind hier in Deutschland total verblödet!!!

Ich finde die Reaktion, die übrigens in anderen Bundesländern nicht anders gewesen wäre, auch total albern. Zumal der Satz auch im heutigen Sprachgebrauch ständig anzutreffen ist, ohne das wer das mit den Nazis verbindet. "Arbeit macht frei" wäre eine Phrase, bei der ich die Reaktion und auch noch viel heftigere verstehen könnte. Da wäre auch ich sehr empört.

Diese verbissene Suche nach Nazivokabular erinnert mich manchmal an einen krankhaften Wahn, auch Phobie genannt. Besonders diese berusempörten Bessermenschen, die den Notstand ausrufen, wenn ein Katholik das Wort "entartet" benutzt, aber von in D stattfindender Entmenschlichung wie Zwangsheirat nichts wissen wollen, widern mich an.

Edit: Ist das nicht der falsche Thread? @ Thread: Ich lese gerade "Schreibkunst"

Bearbeitet von Knut85
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Ja es ist eigentlich nicht der richtige Thread. Aber der erste Satz bezog sich auf User shanes´s Beitrag über das geplante Zeitungsverbot der bayer. Regierung. Und da fiel mir eben das weitere "Verbot" bzw. Ächtung von bestimmten Sätzen ein.

Zur eigentlichen Thematik: ich finde es gut, dass Knut auch so denkt wie ich(und ich denke die Mehrheit der Bevölkerung tut das auch)

Aber eigentlich bräuchten wir dafür einen eigenen Thread (oder auch alternativ im Israel-Krieg-Thread; ich bin auf das Tschibo-Beispiel auch durch die letzte Sendung mit Frank Plasberg("Hart aber fair") draufgekommen).

Aber um Thread-gerecht zu werden sage ich jetzt einfach:

ich lese jeden Tag die aktuelle Tageszeitung sowie mehrere Zeitschriften im Monat(hauptsächlich im Wissenschaftsbereich)

Bearbeitet von mrspock
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Hast du sie also auch noch bekommen. Gestern hat in Bayern die Polizei damit begonnen die im Umlauf befindlichen Zeitungen zu beschlagnahmen.

Anhand dieses Projektes kann man sehr schön nachvollziehen wie nach dem Reichstagsbrand die Zensur von den Nazis durchgeführt wurde. Und jetzt wird von der bayerischen Regierung eben dieses Projekt zensiert. "Wenn das nicht Ironie der Geschichte ist...

Dass einzige was man vielleicht an "Zeitungszeugen kritisieren könnte, ist das beigefügte Plakat. Hierbei erschließt sich mir der wissenschaftliche Sinn nicht wirklich.

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Anhand dieses Projektes kann man sehr schön nachvollziehen wie nach dem Reichstagsbrand die Zensur von den Nazis durchgeführt wurde. Und jetzt wird von der bayerischen Regierung eben dieses Projekt zensiert. "Wenn das nicht Ironie der Geschichte ist...

Autsch! Das gebildete Leute wie ihr das lest ist gut. Diem Begründung für das Verbotsverfahren jedoch kann ich mich nur anschließen: die Artikel sind nicht kommentiert und leider leben wir in einer Gesellschaft, deren Mitglieder manchmal nicht in der Lage sind, solche Sachen als Primärquellen zu beurteilen und den Inhalt der Nazi-freundlichen Artikel dieser Zeit zu verurteilen.

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Diem Begründung für das Verbotsverfahren jedoch kann ich mich nur anschließen: die Artikel sind nicht kommentiert und leider leben wir in einer Gesellschaft, deren Mitglieder manchmal nicht in der Lage sind, solche Sachen als Primärquellen zu beurteilen und den Inhalt der Nazi-freundlichen Artikel dieser Zeit zu verurteilen.
Verstehe ich nicht. War nicht zu Beginn die Begründung, dass es Probleme rund um das Urheberrecht gab? Nun, wo das Land Bayern damit keine Erfolge erzielt hat, sucht man sich wohl gesellschaftskonformere Begründungen.

Für die Forschung und Bildung kann man selbst (nach Anmeldung durch Uni) "Mein Kampf" erwerben. Wieso darf ich also keine zeitgenössischen Zeitungen lesen?

Es ist schon seltsam: eine offen staats- und ausländerfeindliche Partei kann man nicht verbieten, aber mir als Bildungsbürger will man historische Dokumente zur Forschung verwehren. Traurig.

Ich lese derzeit Tom Clancy - Sum of all Fears.

Absolut lohnenswert. Sehr, sehr spannend!

Bearbeitet von Werewolf
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Du sagst es, du bist Bildungsbürger. Und als Student kannst du auch an "Mein Kampf" herankommen. Keine Frage. Aber du musst doch zugeben, dass solche Quellen auch heute noch von Rechten als "Meinungsbildend" missbraucht werden können. (wie ich das meine, lass ich mal dahingestellt. Ich glaube, der Satz sei aussagekräftig genug)

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Du sagst es, du bist Bildungsbürger. Und als Student kannst du auch an "Mein Kampf" herankommen. Keine Frage. Aber du musst doch zugeben, dass solche Quellen auch heute noch von Rechten als "Meinungsbildend" missbraucht werden können. (wie ich das meine, lass ich mal dahingestellt. Ich glaube, der Satz sei aussagekräftig genug)

Als ob irgendwelche Glatzen auf die Zeitungen angewiesen sind. Die Mehrheit von denen mag ungebildet sein, dennoch können auch die Computer bedienen - was meine siebenjährige Cousine sogar kann - und auf Dokumente und Propaganda zugreifen, die deren "Elite" dort eingestellt hat. Ich halte es generell für falsch, Dinge zu verbieten, weil irgendjemand unterbelichtetes das missverstehen könnte. Wäre man konsequent mit diesem Anliegen, wären sämtliche Glaubensschriften schon vor langer Zeit verboten worden.

Bearbeitet von Knut85
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Es ist schon seltsam: eine offen staats- und ausländerfeindliche Partei kann man nicht verbieten, aber mir als Bildungsbürger will man historische Dokumente zur Forschung verwehren. Traurig.
Als ob irgendwelche Glatzen auf die Zeitungen angewiesen sind. Die Mehrheit von denen mag ungebildet sein, dennoch können auch die Computer bedienen - was meine siebenjährige Cousine sogar kann - und auf Dokumente und Propaganda zugreifen, die deren "Elite" dort eingestellt hat. Ich halte es generell für falsch, Dinge zu verbieten, weil irgendjemand unterbelichtetes das missverstehen könnte.

Genau dieselbe Meinung wird auch in meinem Link aus der Süddeutschen vertreten. Solch ein Verbot führt höchstens zu einer falschen Mystifizierung des Verbotenen, welches erst Recht die entsprechenden Leute anzieht. Im Rahmen meines Studiums hatte ich das zweifelhafte Vergnügen mich selbst mit mein K®ampf befassen zu müssen. Spätestens nach einigen Seiten legt man das Buch freiwillig aus der Hand. Eine kommentierte Ausgabe könnte bestimmt mit vielen nationalsozialistischen Mythen aufräumen. Hätten das Buch vor 1933 mal mehr Leute ernsthaft gelesen, hätte man sicherlich das ein oder andere verhindern können.

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