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Die Glyptothek in München ist eine sehr bedeutende Kunstsammlung, die Ludwig mit seinem Privatvermögen im Laufe von etwa 25 Jahren zusammen gestellt hat. Hier kannst du mehr darüber nachlesen: http://www.antike-am-koenigsplatz.mwn.de/

Ludwig wollte in seinem "Isar-Athen" den antiken Skulpturen eine neue Heimat geben. In dieser Epoche des Spätklassizismus wurde die Kunst der Antike idealisiert. Das ist sehr schön auf diesem Bild zu sehen: Die Mitarbeiter und das Volk bieten ihm unterschiedlichste Kunstschätze dar und er, der Fürst wählt aus!

Bearbeitet von Brynhild
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Hier meine Interpretation, die ich heute meim Lehrer abgegeben hab:

Quelleninterpretation No. 4 - Interpretation der Bildquelle von Wilhelm von Kaulbach

04.11.2004

Das im Jahr 1848 entstandene Ölgemälde von Wilhelm von Kaulbach (eigentlich Bernhard Wilhelm Eliodorus von Kaulbach), der seit 1837 Hofmaler vom bayerischen König Ludwig I. (1825-1848) war, zeigt diesen umgeben von Künstlern und Architekten auf einem Podest vor der Münchner Glyptothek auf dem Königsplatz. Das Bild befindet sich in der Neuen Pinakothek.

Ganz in Schwarz gekleidet in einen hinter ihm herunterhängenden Umhang, mit einem umgehängtem Kreuz, steht er gebieterisch mit leicht zur Seite gewandten Armen vor einem Thron auf einem Stufenpodest, welches mit einem rotem Teppich ausgelegt ist. Zu Ludwigs I. Rechten steht ein ebenfalls in Schwarz gekleideter Mann, der mit seiner linken Hand hinauf zur Glyptothek zeigt, die den Hintergrund des ganzen Bildes darstellt. Dieser hat seine rechte Hand auf das Haupt einer Statue mit Harfe gelegt, die von einem knienden, hell gekleideten jüngerem Mann gestützt wird. Hinter diesen beiden Personen, die beide zu Ludwig I. gewandt sind, stehen noch drei Statuen, die wohl antike Figuren darstellen. Links von Ludwig I. befindet sich eine Gruppe aus vier Männern, die ihm ebenfalls zugewandt sind. Ein dunkel gekleideter kniender Mann sowie ein heller gekleideter stehender Mann halten je ein Gemälde mit religiösem Motiv vor sich. Dahinter halten zwei Männer, der eine rot-schwarz, der andere hell gekleidet, Amphoren hoch in Richtung Ludwig I. Vor ihm liegen drei halb ausgerollte Schriftrollen auf dem Boden des Podestes. Die ganze Szene scheint sich auf einer Bühne zu befinden.

Trotz der Tatsache, dass die Szene etwas gestellt wirkt und vermutlich nie derart stattgefun-den hat wird ihre Aussage deutlich:

Die Deutsche Revolution des Jahres 1848, die Ludwig I. letzten Endes auch zum Rücktritt zwang war ein starkes Aufbäumen der Liberalen gegen seine neoabsolutistische Herrschaft und Politik. Die Anfertigung dieses Gemäldes durch seinen Hofmaler war vermutlich ein letzter Versuch Ludwigs I. seinen Herrschaftsanspruch durch die Kultur und Geschichte zu legitimieren und zu dokumentieren: Mit der erhöhten Stellung Ludwigs I. im Gemälde verdeutlichte der Maler die herausragende Rolle des Königs im Staat. Mit dem Teppich in Rot, als die Farbe der Götter sowie mit dem umgehängten goldenen Kreuz betonte er Ludwigs I. Herrschaftslegitimation durch Gottes Gnaden, das Gottesgnadentum. Die Schriftrollen im Vordergrund sollen ein Symbol für Recht, vielleicht sogar für die bayerische Verfassung sein und so die Legitimation von weltlicher Seite bestärken. Mit der schwarzen Bekleidung sowie mit den ausgebreiteten Armen, mit denen Ludwig I. den Umstehenden Einhalt gebietet, weist von Kaulbach auf die erhabene Stellung und Macht Ludwigs I. hin. Mit den Personen, die Ludwig I. die kunstvollen Gemälde und reich verzierten Amphoren lobpreisend entgegenhal-ten, veranschaulicht von Kaulbach, dass sowohl Künstler als auch Architekten Ludwig I. als von Gott eingesetzten und legitimen Herrscher ansehen und somit ein Vorbild für die Bürger darstellen. Der Betrachter erkennt außerdem, wie viel Ludwig I. an Kunst und Architektur liegt. Diese beiden Aspekte werden zusätzlich durch die erhaben im Hintergrund stehende, durch Ludwig I. erbaute Glyptothek verstärkt. Die beiden Männer und die sie umgebenden Statuen stehen für Geschichte, als Bindeglied zwischen Volk und der Dynastie der Wittelsba-cher. Von Kaulbach erzeugt mit ihnen eine Harmonie von Nationalbewusstsein, Patriotismus sowie Vertrauen und Liebe zum König, die davon her rührt, dass ein Gefühl der seit jeher bestehenden Ordnung vermittelt wurde.

Insgesamt war das Gemälde ein letzter Versuch die Legitimität Ludwigs I. als bayerischen König zu bekräftigen und Vertrauen in ihn zu erwecken, da die Revolution gegen den König während der Fertigstellung des Gemäldes bereits im Rollen war und es somit seinen Zweck verfehlte.

Heute ist es jedoch eine herausragende historische Quelle, da es uns viel Aufschluss über das Selbstverständnis Ludwigs I. und über seine Herrschaft gibt, die man nicht umsonst das Kulturkönigtum Ludwigs I. nennt.

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