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...rockt ohne Ende

Supernova


USS Community

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Esteban erwachte aus seinem Sekundenschlaf und sah sich verwirrt um.

Was hatte er da eben geträumt?

Er konnte sich nur noch dunkel daran erinnern und beschloss die Krankenstation aufzusuchen.

Schnell verließ er die Brücke.

Erklärung:

Nur Vinara weiß Genaues von den Scans! (Sehr gut gelöst: UE und Bryn)

Der Mond ist nicht ins Wurmloch gezogen worden – sondern nur verschoben

Jerry hatte sicher keine Zeit, nicht mal für eine „schnelle Computersimulation“

Jerry soll sich was ansehen, das für Vinara bestimmt ist?

Er ist immer noch Verwaltungsoffizier - und selbst an der OPS ginge ihn das nichts an!

Außenteam mit/für Hobbyhistoriker(n)? Jerry verkennt wohl den Ernst der Lage.

Jerry´s Scans scheinen weit mehr Informationen zu beinhalten, als Vinaras.

Die Idee mit dem Alphaflyer ist nicht von Jerry!!!

Das Wurmloch ist geschlossen! Wie will er mal eben da rein fliegen?

Jerry ist außerdem mindestens 50 Schritte zu weit – mag aber daran liegen, dass er den vorangegangen MP nicht gelesen und/oder nicht verstanden hat.

Sollten weitere Erklärungen gewünscht sein – schreibe ich sie gerne und ausformuliert ins „wie weiter…“

:angry:

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Bisher hatte Vinara die Astrometrie der Sekundärsektion vermieden, denn sie war eng wie eine Besenkammer, zumindest wenn man die (jetzt wahrscheinlich vollkommen demolierte) Hauptastrometrie auf der Primärsektion zum Vergleich heranzog. Doch sofort nach Erhalt des Berichts hatte sie sich dorthin begeben und wurde nun, als sie alleine war von einer ungeheuren Müdigkeit übermannt. Nur ein bisschen Schlaf, das konnte doch nicht zuviel verlangt sein!

Sie wusste nicht wie lange sie weggetreten war, auf jeden Fall viel zu kurz, ein kräftiger Crewman aus der Sicherheit rüttelte sie wach. "Commander, Sie werden auf der Brücke verlangt."

"Die Brücke... Heureka! Jetzt da die anderen Sektionen weg sind bin ich alleiniger Captain..." Erst langsam kehrte ihr Verstand aus dem kurzen und leider nur wenig erholsamen Tiefschlaf zurück. Zu drei Vierteln ging und zu einem Viertel taumelte sie zuerst in Richtung ihres Quartiers. "Sagen Sie dass ich bald komme, aber ich fürchte ohne entsprechende Vorkehrungen werde ich umfallen wie ein Stein."

In ihrem Quartier badete sie ihr Gesicht zuerst in eiskaltem Wasser und replizierte sich dann einen speziellen Aufputsch-Cocktail (in früheren Zeiten hatte man etwas Derartiges einen "Energy-Drink" genannt) - eine Mischung die speziell auf die andorianische Physiologie zugeschnitten war und bei Menschen in nur geringen Dosen zu schweren Herz-Rhythums-Störungen, Brechreiz, Halluzinationen und epileptischen Anfällen führen konnen; Tod nicht ausgeschlossen. Raktajono war sanft wie Kakao dagegen. Viel sollte die leitende Wissenschaftlerin aber auch selbst nicht einnehmen, denn es bestand eine gewisse Abhängigkeitsgefahr.

Kaum war sie endlich auf der Brücke erschienen wurde ihr mitgeteilt dass Lieutenant Esteban die Brücke bereits wieder verlassen hatte; scheinbar litt auch er unter Schlafentzug, auf jeden Fall sollte er sich seltsam verhalten haben.

Da sie nun aber schon mal hier war nahm Vinara auch auf dem Kommandosessel Platz. Sie dachte über den Planeten nach... Was sollten sie nun tun? Schließlich berührte sie ihren Kommunikator: "Shral an Dr. Assjima, wir haben einen Klasse-M-Planeten entdeckt, 2000 Humanoide in einer Prä-Warp-Zivilisation, wie es aussieht sogar Prä-Atomar. Ein Mond, der ihn verdeckt hatte wurde durch das Wurmloch aus seiner Umlaufbahn gezogen, glücklicherweise nicht zu dem Planeten hin. Eine Evakuierung, für die wir auf jeden Fall Holoschiffe bräuchten halte ich im Moment für zu riskant, auch weil wir als einzelne Sektion unsere Ressourcen nicht auf zwei Probleme gleichzeitig aufteilen können. Haben Sie irgendwelche Vorschläge?"

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Sie war nur ein paar Meter weit gekommen. Immer wieder blitzte das Geschehene rasend schnell durch ihre Gedanken, aber da war noch etwas anderes. Milseya blieb stehen - sie hatte etwas übersehen, aber was? Doch so sehr sie konzentrierte, sie konnte es nicht sehen. Ihr Körper war erschöpft, während ihre Gedanken wie Papierfetzen in einem Sturm umher wirbelten.

Sie sah sich um und entdeckte nur zwei Meter entfernt eine Wartungsluke. Sie ging langsam dort hin, öffnete sie und kroch hinein. Dann verschloss sie den Eingang sorgfältig hinter sich, bevor sie ein paar Meter tief in den Schacht kroch. Als sie sich sitzend aufrichten konnte, nahm sie die Yogaposition ein. Ihre Hand ertastete im Dunkeln ihren Canar, den sie immer in einer Gürteltasche bei sich trug. Eine Woge des Friedens durchflutete ihren Körper, als sie den vertrauten Gegenstand in ihrer Hand spürte. Es war schön nachhause zu kommen.

Milseya schloss ihre Augen, begann langsam tief ein- und auszuatmen und konzentrierte sich auf ihren Herzschlag. Sie zwang ihre Gedanken zur Ruhe zu kommen – der Sturm legte sich nach und nach. Als sich ihr Atmen mit ihrem Herzschlag vereinigte, öffnete sich das Tor zur Halle der Gedanken. Sie trat ein.

Sie genoss den Eintritt jedes Mal aufs Neue. Hier herrschte absolute Stille, unsäglicher Frieden. Es gab keinen Schmerz, kein Leid, keinen Tod an diesem Ort. Nichts von dem was geschehen war, existierte hier - noch nicht. Erst durch ihren Wunsch es noch einmal zu sehen, hauchte sie ihren Erinnerungen Leben ein. Nur dann wurden sie zu einem Teil ihres Bewusstseins. Milseya ging in die Mitte der Halle und betrachtete die dunklen Wände.

Assjima hatte die Experimente unterbrochen. Es ging einfach nicht mehr. Todmüde lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück. Es war schön, der Enge des provisorischen Quartiers der Tertiärsektion entkommen zu ein. Und es war angenehm, vom Bett aus nicht den Schreibtisch sehen zu müssen. Sie hatte eine Tasse heißen Melissentee in der Hand und versuchte, sich ein wenig zu entspannen. Ganz leise spielte der Computer einen andorianischen Blues. Sie schloss die Augen und lauschte. Einige Minuten vergingen, doch statt der vertrauten Bilder von lachenden Kindern oder tiefen, schweigenden Wäldern stellten sich immer wieder graue Nebelfetzen ein. Assjima wollte sie nicht sehen … „Weg! Laßt mich in Ruhe! Ihr treibt mich in den Wahnsinn!“ Plötzlich verdichteten sich die Nebelschleier zu einem dunkeln Etwas.

Milseya versuchte sich auf das vorherige Geschehen zu konzentrieren. Wieder erschienen die Bilder nur in blitzartiger Reihenfolge – ungeordnet, ohne Sinn. Sie brach den Versuch ab. Du bist nicht entspannt genug, sagte sie zu sich selbst. Sie setzte in der Halle auf den Boden und atmete tief durch. „Hier kann dir nichts geschehen. Deine Gedanken werden dich nie verletzen“, beruhigte sie sich selbst. Sie blickte auf die Wand vor sich.

Wo war sie? Assjima blickte sich verwirrt um. Ein Frachtraum vielleicht? Nein, die hatten keine dunklen Wände … diesen Ort gab es auf keiner der drei Sektionen der Community! War es soweit? Sollte sie sich in die Hände Dorians begeben? Wahnvorstellungen? Oder spielten die Emissionen der Supernova ihr mal wieder einen Streich? Doch diese Bilder waren anders – schwarze Wände, kein graues Schlachtfeld. Ruhe strömte von ihnen aus. Eine Ruhe, die sich wohltuend über den ganzen Körper ausbreitete.

Milseya starrte erstaunt auf die Wand: Sie war in zunächst Nebel gehüllt, doch langsam lösten sich die Nebelschwaden nach und nach auf, bis ein Bild deutlich wurde. Sie sah die Halle ihrer Gedanken! Die junge Frau war verwirrt. Noch nie war die Halle ihrer Gedanken selbst zu einem Bild erschienen. Milseya stand auf und ging näher an die Wand – das Bild fluktuierte! Ein Schauer überströmte ihren Rücken: Sie sah sich selbst in der Halle der Gedanken, wie sie auf die Wand zuging.

Eine leichte Bewegung. Assjima zuckte zusammen. Sie war nicht allein in diesem Raum. Eine dunkle Gestalt … klein, schlank, schemenhaft … Wessen Augen? Durch wessen Augen sah sie? „Dreh dich um - zeig mir dein Gesicht. Zeig mir, mit wem du hier bist…“

Das Bild veränderte sich, wurde nur für einen Herzschlag dunkel. Dann blickte Milseya in ihr eigenes Gesicht. Ihre Verwirrung nahm zu. „Was ist das?“ fragte sie sich.

Assjima kannte das Gesicht … doch woher? Die dunkelhäutige Frau starrte sie mit erstaunten Augen an. Wen sah sie nur, dass sie der Anblick so verwirren konnte?

Rasend schnell flogen die Bilder über die Wand, Milseya konnte sie nicht fassen. Sie sah Menschen, die sie nicht kannte, Orte, die sie nie gesehen hatte und dann traf sie plötzlich die Erkenntnis wie ein Donnerschlag: Das sind NICHT MEINE Gedanken. Da draußen ist jemand. Ein Wesen, das die Möglichkeit hatte, telepathisch mit ihr in Verbindung zu treten. Doch warum waren dessen Gedanken so auf sie fixiert?

Das sind sie womöglich gar nicht, überlegte Milseya.

„Mache den nächsten logischen Schritt“.

Wenn niemand sie suchte, jemand aber dennoch in Kontakt mit ihr trat, dann suchte er womöglich Kontakt zu diesem Schiff. Das Schiff! Milseya konzentrierte sich auf ihre letzten Gedanken, bevor sie ohnmächtig geworden war. Die Wand reflektierte das Bild der Primärsektion.

Die Wand war nicht mehr dunkel. Bilder flackerten kurz auf, gingen ineinander über, verschwommen, unscharf … Bilder von Vulkan, die Akropolis, Wald … ein See … Lakia … Lakia? An dieser Wand hatte Assjima soeben das Bild ihrer Schwester gesehen! Wie war das möglich? Dann wieder das Gesicht der dunkeln Frau … an der Wand … Assjima war verwirrt. Wessen Bilder sah sie? Ihre oder die der anderen? Was sah die andere? Und plötzlich erschien die Primärsektion. Sand, viel Sand! Das war definitiv nicht ihr Bild. Es wurde ihr gezeigt. „Zeige der anderen auch etwas!“ Assjima öffnete vorsichtig die Augen, bemüht, diese eigenartige Verbindung nicht abreißen zu lassen. Es hielt! Sie blickte sich vorsichtig in ihrem Quartier um.

Ihr Herz klopfte wie verrückt! Wieder verschwamm das Bild, formierte sich neu - zeigte ihr etwas völlig Unerwartetes. Milseya sah das Bild eines Quartiers auf einem Raumschiff. Für einen kurzen Moment musste sie innerlich lachen. Dieses Wesen, diese Person am anderen Ende antwortete ihr mit dem simpelsten Bild überhaupt - der Wahrnehmung ihrer Augen. Sie überlegte kurz. Dann zeigte sich wieder ihr eigenes Spiegelbild auf der Wand.

Assjima begriff – sie sah nicht durch die Augen eines dritten. Diesmal nicht. Da war niemand. Nur sie und diese junge Frau. „Die andere sieht, was ich sehe. Wenn sie mich sehen will, sieht sie sich … wie ist das möglich? Wie soll ich ihr zeigen, wer ich bin? Wer bin ich? Welches Bild drückt das am besten aus? Wer trägt schon ein Bild von sich in sich?“ Sie ließ ihre Blicke weiter durch das Quartier wandern. Vielleicht konnte die Andere erkennen, dass sie sich auf einem Sternenflottenschiff befand? Da blieb ihr Blick am Nachttischchen haften. „Das Urlaubsbild! Sikarii und ich. Ja, das bin ich. Er gehört dazu. Ohne ihn bin ich nicht ich“

Sie hatte es verstanden! Milseya atmete tief durch als ihr Bild im Nebel verschwand und ein neues erschien. Sie stutzte kurz. Das Bild zeigte zwei Individuen – Milseya seufzte. Welcher von beiden war die Person, mit der sie redete? Doch? War das nicht völlig gleichgültig? Da war jemand! Und er verstand, wie er mit ihr in Kontakt treten konnte. „Bleib beim Wesentlichen“.

Wie konnte sie dem Wesen vermitteln, was passiert war? Dass sie Hilfe benötigten? Es gab keinen anderen Weg, keinen sanfteren. Milseya konzentrierte sich auf die zahlreichen betäubten Crewmitglieder, die sie auf den Korridoren gesehen hatte. „Bitte verstehe es“, flehte Milseya, als die Wände aufzuleuchten begannen.

Diese Bilder erkannte Assjima. Sie ähnelten den grauen Bildern. Und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Die Krankenstation! Selina! Sie hatte diese dunkle Frau auf der Krankenstation gesehen. Die Andere war auf der Primärsektion! „Doch warum zeigt sie mir nur die Verletzten? Keine Kämpfe, keine Toten - nur blutende, bewusstlose Crewmitglieder … Was will sie von mir?“ Assjima versuchte, eines der Bilder zu fixieren. Ihre berufliche Neugierde brach durch und sie konzentrierte sich auf die Verletzungen, die sie erkennen konnte. Sie entdeckte einen stark blutenden, offenen Oberarmbruch. „Abbinden – er verblutet sonst! Wie kann ich es ihr zeigen?“ Assjima dachte an einen Gürtel.

Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet! Alle ihre Bilder waren in sich zusammen gefallen wie ein Kartenhaus. Die Verbindung wurde unterbrochen, schreckte sie hoch, bis sie plötzlich in ihren Augenwinkeln ein neues Bild sah. Was sollte das bedeuten? Milseya verstand nicht, in wie weit ein Gürtel - ein hübscher im Übrigen, wie ihr durch den Kopf schoss - das Schiff retten konnte. Verdammt, hatte sie etwa einen modebewussten Betazoiden erwischt?! Oder war die andere Person etwa nicht bei Sinnen? Sie hatte keine Zeit für irgendwelche Spiele... Sie versteht mich nicht, dachte Milseya. Sie öffnete ihr Bewusstsein ein wenig weiter, verstärkte ihre Eindrücke und schickte die gleichen Bilder noch einmal - intensiver, deutlicher.

Die Bilder wiederholten sich. Der offene Oberarmbruch, ein blutender Schädel, eine tiefe Phaserwunde … Eine lange Kette stummer Hilferufe … Da war sie nun also, an dem Ort, an dem sie eigentlich hätte sein sollen. Und dennoch konnte sie nicht eingreifen. Oder doch? Wenn die Andere ihre Hände ersetzen könnte? Vertrauen - die dunkle Frau musste ihr, der Ärztin vertrauen. „Erkläre es ihr, altes Mädchen. Zeige ihr, was du bist!“ Assjima konzentrierte sich auf die Krankenstation der Primärsektion. Die Andere musste sie wieder erkennen. Sie führte ihren inneren Blick über die Biobetten hin zu den kleinen Gerätschaften auf der Ablage. Dann stellte sie sich bildhaft vor, wie sie den offenen Oberarmbruch mit einem Gürtel abband. „Bitte verstehe! Vertraue mir! Bevor es für einige zu spät ist!“

Milseya erkannte die Krankenstation augenblicklich wieder. Die Person kannte also die Primärsektion, sie war mit ihr vertraut. Doch warum ausgerechnet die Krankenstation? Milseya rieb sich die Stirn

„Denk nach“

Die Person kannte sich gut aus auf der Krankenstation. Dann sah sie den Gürtel wieder und im selben Moment hätte sie sich selbst schlagen können. Sie war so dumm, so unglaublich dumm! Sie sollte die Verletzten versorgen! DAS wollte ihr die Person sagen! Sie betrachtete sehr genau, was sie zu tun hatte, prägte sich jeden Handgriff ein. Dann wiederholte sie Bildersequenz und schickte ein neues Bild mit einem weiteren verletzten Crewmitglied.

Unglaublich! Die Bilder projizierten sich jetzt eines nach dem anderen in langsamer, geordneter Reihenfolge an der Wand. Die dunkle Frau hatte es verstanden! Assjima betrachtete jedes Bild eingehend und führte sich dann vor Augen, wie man die einzelnen Verletzungen ohne medizinische Ausrüstung notdürftig versorgen konnte. Hoffentlich konnte die Andere sich alles merken.

Alle Fasern ihres Körpers waren auf das äußerste gespannt. Milseya starrte wie hypnotisiert auf die Wand. Jede Verletzung, jede Wunde wurde vor ihren Augen versorgt. Sie konzentrierte sich auf jede Handbewegung, auf jeden einzelnen Schritt. Sie verband sich mit dem, was sie sah, so wie sie sich mit jeden Schiff verband, das sie flog. Die andere Person war äußerst gewissenhaft, gab ihr direkte Anweisungen, worauf sie zu achten hatte. Milseya ließ ihren Instinkt mit die Kontrolle übernehmen. Als alle Verwundeten auf den Bildern versorgt waren, wiederholte sie jede einzelne Sequenz, als Zeichen dafür, dass sie verstanden hatte. Dann hielt sie inne. Wie sollte sie der Person ihre Dankbarkeit übermitteln? Milseya dachte nur kurz nach. Dann blickte sie in ihr Spiegelbild: Sie strich mit ihrer Hand sanft über ihre Wange und lächelte.

Eine braune Hand kam vorsichtig auf sie zu. Assjima konnte die Berührung fast körperlich spüren. Es war geschafft! Jetzt musste die Andere es nur noch in die Tat umsetzen. Es war nicht einfach. „Spreche ihr Mut zu!“ Vorsichtig erhob Assjima sich aus dem Sessel, ging ins Badezimmer hinüber und … zwinkerte sich selber im Spiegel zu. „Du wirst es schaffen!“

Verdutzt blickte Milseya in das Gesicht einer Frau, die ihr aufmunternd zuzwinkerte. Sie hatte keine Haare!! Milseya musste laut auflachen – sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit einer Deltanerin!

Warum lachte diese dunkle Frau plötzlich? Hatte sie womöglich einen Pickel irgendwo auf der Nase? Nachdenklich betrachtete sie sich im Spiegel. Nein, da war nichts Komisches an ihr. Plötzlich begann das Bild der anderen zu verblassen … ein schrilles Piepsen durchdrang das Quartier. Der Computer! Eine Nachricht … Das Bild wurde dunkler und dunkler. Assjima hob zum Abschied die Hand und winkte in den Spiegel.

Als die Verbindung beendet war, öffnete Milseya die Augen. Ohne zu überlegen, kroch sie den Schacht zurück, sondierte zunächst den Gang, bevor sie die Luke öffnete. Nachdem sie heraus gekrochen war, kehrte sie zurück. Sie fand die einzelnen Crewmitglieder wieder. Hier kann ich sie nicht versorgen, überlegte sie. Die Gefahr, dass sie entdeckt würden, war einfach zu groß. Milseya sah sich um. Es gab mehrere Türen in dem Korridor. Sie wählte die mittlere, von der aus sie am wenigsten zu laufen hatte. Milseya atmete erleichtert auf, als die Tür sich ganz einfach öffnen ließ. Dann begann sie vorsichtig die Crewmitglieder in den Raum zu tragen. Als sie keinen mehr in unmittelbarer Umgebung fand, kehrte sie zurück und versiegelte die Tür. Ohne Umschweife machte sie sich daran die Verletzten zu versorgen - streng nach den Anweisungen der Deltanerin ...

Bryn und Fee in "Spieglein, Spieglein an der Wand"

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Assjima stolperte vom Badezimmer ins Büro. Das Piepsen wurde immer aufdringlicher. „Ja, ja … ich komm ja schon.“ Vielleicht sollte sie die Kommunikationsanlage in ihrem Quartier doch wieder auf Standart zurück stellen lassen? Dieses ständige Knopfdrücken war auf Dauer auch unpraktisch. Doch sie hasste es, ohne Vorwarnung aus dem Nichts heraus angesprochen zu werden. „Ja, was ist denn …“

„Shral an Dr. Assjima, wir haben einen Klasse-M-Planeten entdeckt, 2000 Humanoide in einer Prä-Warp-Zivilisation, wie es aussieht sogar Prä-Atomar. Ein Mond, der ihn verdeckt hatte wurde durch das Wurmloch aus seiner Umlaufbahn gezogen, glücklicherweise nicht zu dem Planeten hin. Eine Evakuierung, für die wir auf jeden Fall Holoschiffe bräuchten halte ich im Moment für zu riskant, auch weil wir als einzelne Sektion unsere Ressourcen nicht auf zwei Probleme gleichzeitig aufteilen können. Haben Sie irgendwelche Vorschläge?"

Vinaras Stimme klang angespannt. Assjima aktivierte den Bildschirmmodus und sah in ein sehr, sehr müdes Gesicht. Die rötlichen Augen wirkten dunkler als sonst und ein Fühler schien leicht gebeugt nach links zu hängen. Aber das konnte auch Einbildung ihrerseits sein. Dennoch: wie nur schaffte es die Andorianerin, trotz des offensichtlichen Schlafmangels immer noch aufrecht wie eine Königin auf dem Kommandosessel zu thronen? Sie selber fühlte sich im Moment eher wie eine auf den Trockenen liegende Kaulquappe.

„Entschuldigen Sie bitte die Verzögerung. Ich hatte eben ein ungewöhnliches Erlebnis und bin noch nicht ganz wieder da.“ Vinara zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Ich werde es Ihnen irgendwann erzählen … wenn ich es selbst verstanden habe. Eine präatomare Zivilisation sagen Sie? So stimmen die Gerüchte also, die ich vernommen habe? Unter normalen Umständen sollte es kein Problem sein, eine solch kleine Zivilisation evakuieren zu können. Doch hier ist gerade nichts … aber auch gar nichts … normal. Der Einsatz von Holoschiffen ist auch meiner Meinung nach viel zu gefährlich. Wir können die Besatzungen nicht diesem Risiko aussetzen. Wenn sich schon ein Schiff der Prometheusklasse nicht dagegen wehren kann, wie sollten einfache Holoschiffe dem Auge standhalten können?

Auf die Schnelle sehe ich nur drei Möglichkeiten: Wir könnten ein Außenteam runterschicken, das die örtlichen Gegebenheiten auf Selbstrettung untersucht … welche bei einer präatomaren Zivilisation praktisch nicht vorhanden sein dürften. Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, eines der warpfähigen Schiffe zu suchen, welche uns bereits begegnet sind. Vielleicht können die helfend eingreifen. Die dritte Option wäre technisch aufwendig und ich kann nicht beurteilen, ob sie mit unseren beschränkten Kapazitäten überhaupt durchführbar wäre. Aber möglicherweise ließe sich der von uns anfangs für Holoschiffe geplante ‚Transportkanal’ dahingehend modifizieren, dass er nicht nur gegen die Gammastrahlung der Supernova schützt, sondern auch gegen deren Neutrinoemissionen? So könnten Holoschiffe trotzdem zum Einsatz kommen. Doch bis diese hier wären, können Tage vergehen. Ich weiß nicht, ob wir noch so viel Zeit haben. Zudem bezweifle ich, dass unser geschrumpftes technisches und wissenschaftliches Team dieses zusätzliche Arbeitspensum bewältigen könnte. Wir sollten den größeren Teil unserer Ressourcen auf die Rettung unserer Leute konzentrieren.“

Assjima lehnte sich zurück und überlegte einen Augenblick lang. Manchmal wünschte sie sich, ein wenig wie Commander Kyle denken zu können: Was gehen uns die Leute da unten an? Das wäre oftmals so viel einfacher. Doch sie konnte nicht. Die da unten gingen sie an … es handelte sich um lebende, um denkende Wesen.

„Commander, ich denke, wir sollten nach Hilfe suchen! Und um besser vorbereitet zu sein, könnten wir uns da unten ganz unauffällig etwas umschauen. Ach, bevor ich es vergesse: Lieutnant Bishop und einer der Techniker – McGreifer oder so ähnlich – haben mich auf die besondere Modifikation des Flyers aufmerksam gemacht. Er scheint irgendwie weiniger anfällig zu sein als die Shuttles. Ich habe den Techniker gebeten, sich ein wenig damit auseinander zu setzten. Vielleicht finden wir so ein weiteres Stück in diesem Puzzle.“

Die Andorianerin nickte nachdenklich „Ja …“ Neigte sich der Fühler tatsächlich noch weiter nach links? „Vinara, tun Sie mir bitte einen Gefallen und versuchen Sie, ein wenig Schlaf zu finden.“ Huschte da womöglich die Andeutung eines Lächelns über ihr Gesicht? „Danke Doktor. Ich werde es in Betracht ziehen. Shral Ende.“ Der Monitor wurde dunkel. Das nächste Mal würde Assjima dies als Befehl formulieren – vielleicht…

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Auf der Brücke der Tertiärsektion war Captain Stewart äußerst besorgt.

Die Sensoren hatten endlich die Primärsektion gefunden und nun schwebte man genau über ihr.

Viel mehr ließ sich jedoch nicht feststellen und immer noch was es nicht möglich den Planeten zu besuchen.

Auch hatte sich bisher immer noch niemand auf die unzähligen Funksprüche gemeldet.

Irgendetwas musste dort unten vor sich gehen.

Hatte die Crew etwa das Schiff verlassen? Weil es zu zerstört war? Wie viele hatten überhaupt den Absturz überlebt? Alle? Niemand?

„Captain?“ Einer der Wissenschaftler, der mit der Datenanalyse beauftragt war, sprach den Captain von seiner Station an.

Andrew drehte sich um und ging zu ihm herüber.

„Sie haben etwas entdeckt?“

„Ja, Sir. Ich habe die Filter so lange manipuliert, bis mir die Sensoren eine genaue Anzahl der an Bord befindlichen Lebenszeichen lieferten.“

„Das ist doch sehr gut!“

„Ja… Aber…. Es sind zu viele! Es sind zu viele Lebewesen auf zu engem Raum – und in unregelmäßigen Abständen verschwinden einige – und kommen andere hinzu. Ich kann mir keinen Reim darauf machen.“

Stewarts Blick wurde düsterer und seine Augen verengten sich.

Einige Sekunden sah er auf die Grafik des Bildschirmes.

„Die Kämpfen! Behalten Sie das im Auge und versuchen Sie die internen Sensoren der Primärsektion anzuzapfen!“

„Nein Sir.“ Nervös rutschte der junge Mann auf seinem Stuhl hin und her. „Ich meine: das hab ich schon. Ich habe so ziemlich alles anzuzapfen versucht… . Es geht nicht. Entweder die Systeme sind zerstört – oder die haben einfach keine Energie um sie zu betreiben.“

Im Wegegehen klopfte der Kommandant dem Mann auf die Schulter.

„Weiter so.“

Dann berührte er seinen Kommunikator.

„Stewart an LeBrodie. Angenommen die Primärsektion hätte sich mit allen Mitteln gegen dieses Wurmloch gewehrt, wäre aus dem Loch geschossen und auf den Planeten gesaust.

Wie hätten die Systeme das verkraftet?“

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:

„Ich schätze gar nicht, Captain..“

„Genauer bitte.“

„Ok. Der Warpkern läuft auf mindestens 100 Prozent, das Loch öffnet sich und zieht das Schiff hinein. Erste Reaktion: Die Leistung wird auf 150 Prozent erhöht und sofort in den Antrieb geleitet.

Der Sog ist dennoch größer – stärker.. . Man erhöht weiter – wir wissen, die Dilithiumkristalle schmelzen – oder sind bereits geschmolzen.

Der Warpkern ist auf jeden Fall hin, wenn sie aus dem Loch raus sind. Da können sie der Gravitation des Planeten nichts mehr entgegensetzen – tauchen in die Atmosphäre ein und kratzen das letzte Bisschen Energie aus den Leitungen um eine halbwegs gute Notlandung hinzukriegen. Damit haben sie aber bestimmt, den Materie-Antimaterie-Kompensator erledigt – und sitzen vollkommen auf dem Trockenen.

Sollte dieser O´Tra sein Handwerk verstehen – und ich meine gut verstehen – würde er einen Weg finden die Lebenserhaltung und die Replikatoren funktionstüchtig zu halten. Aber auch nicht für lange und schon gar nicht für immer oder alles.“

Stewart nickte.

„Und wir können gar nichts tun?“

„Ich fürchte nicht, Sir.“

„Was ist mit den Andockvorrichtungen?“

„Was?“

„Wenn die Community vereinigt ist, wird sie von nur einem Warpkern angetrieben und versorgt über die Leitungen in den Klammern die anderen Sektionen. Wenn wir jetzt…“

„… Energie über den Hauptdeflektor abgeben und sie auf die Hülle der Primärsektion richten…“

„… würde zwar ein Teil durch die Erdung verloren gehen – aber der andere Teil die Klammern erreichen können.“

„Captain. Ich brauche zehn Minuten für die Anpassung. Ich…. Melde mich gleich. … Sir.“

Damit wurde die Verbindung beendet und es folgten lange und beinahe 15 Minuten der Untätigkeit.

Dann meldete sich LeBrodie wieder.

„Geschafft! Alles ist bereit!“

„Dann machen Sie es so. Energie!“

Der Deflektor erstrahlte, ein kegelartiger Energiestrahl bohrte von dort aus durch die dicke Wolkendecke und legte sich über das gestrandete Schiffsteil.

Einige Sekunden passierte nichts – dann meldeten die Anzeigen, dass die Energie absorbiert wurde.

Die Prozedur dauerte etwa sieben Minuten, dann schaltete der Chefingenieur ab.

„Die Speicher der Sektion müssten gefüllt sein und etwa für 6 Stunden ausreichen. Dann wiederholen wir den Vorgang. Ich werde mich jetzt weiter mit den Transportern unterhalten.“

„Das war gute arbeit, Lieutenant.“

Und in Gedanken an seine Leute dort unten fügte er hinzu: Macht was draus!

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Die Lichter überall auf der Primärsektion wurden heller und einige der provisorischen Fensterverkleidungen gaben nach, als sich die Kraftfelder wieder aufbauten.

Die Replikatoren summten kurz und viele der gerade noch schwarzen Displays an den Wänden und in den Konsolen erwachten ebenfalls zu neuem Leben.

Die vor dem Schiff befindlichen Angreifer waren bereits geflohen, als der Energiestrahl vom Himmel auf den Schiffskörper fiel. Sie ahnten, dass sie nun ihre Mission nicht vollenden konnten.

Immerhin schleppten sie acht Frauen und zehn Männer mit sich, die sie überwältigt und gefesselt hatten.

Tenlands Granate war nicht explodiert und als er keine Anstalten machte, eine Neue zu ziehen, schlugen die Männer noch einmal auf ihn ein – um dann die Flucht zu ergreifen und den Fähnrich im Staub liegen zu lassen.

Keiner der Feinde scherte sich noch um die eigenen Leute, die immer noch im Föderationsschiff kämpften. – Denen konnte niemand mehr helfen.

Von irgendwo her hatte die Sternenflotte Hilfe bekommen. Das würde den Anführer nicht erfreuen… Ganz und gar nicht. Da halfen auch die paar Gefangen nicht.

Als Tenzi merkte, dass er alleine war schleppte er sich zurück ins Schiff und suchte Schutz in einer Jeffries-Röhre. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte – er brauchte jetzt doch einen von diesen verweichlichten Menschenärzten.

Anweisungen:

Ihr könnt keinen Funkkontakt zur Tertiärsektion herstellen.

Ihr könnt nicht beamen und nicht fliegen - aber ihr habt wieder genug Energie.

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Schlaf finden? Das war jetzt unmöglich, das Aufputschmittel, gegen das die Ärztin definintiv protestiert hätte würde Vinara für die nächste Zeit wachhalten. Ein Teil ihres Verstandes war schon beinahe überaktiv, während ein anderer Teil aus dem Gähnen gar nicht mehr herauskam. Und dummerweise schien es letzterer zu sein der zunehmend die Kontrolle über ihre motorischen Fähigkeiten erlangte...

Aber noch wollte die Andorianerin sich nicht geschlagen geben. Sie wies die Ingenieure an sich näher mit der Borgtechnologie und ihrer möglichen Schutzfunktionen auseinanderzusetzen. Zum ersten Mal seit langem vermisste sie ihren einstigen "Praktikanten", den Ex-Borg One of Six. Die 2000 Humanoiden hätte er sicher für zu primitiv gefunden um assimiliert zu werden, es sei denn sie hätten irgendwelche besonderen körperlichen oder physischen Eigenschaften. Nun, das müsste sich doch herausfinden lassen, auch Sonstiges über dieses Volk. Es war ein Risiko, aber Vinara befahl ein Erkundungsteam zusammenzustellen, welches mit dem Alpha-Flyer zu dem Planeten zu fliegen und sich dort vorsichtig umsehen sollte. Alles unter der Priorität der Evakuierung. Hatte Captain Stewart bei der ersten Besprechung nicht gesagt die Oberste Direktive sei außer Kraft gesetzt? Es schien ihr dennoch gewagt Fremde zu bitten bei der Evakuierung behilflich zu sein, wahrscheinlich hatten ohnehin schon alle warpfähigen Schiffe das System verlassen oder waren vom "Auge" verschlungen worden. Nichtsdestotrotz befahl Vinara Ausschau nach möglicher Unterstützung zu halten und jedes in Comreichweite kommende Schiff zu rufen.

Nach diesen letzten Worten sackte sie regelrecht auf ihrem Stuhl zusammen, hinlegen wollte sie sich nicht, da eine solche Position in Verbindung mit dem Aufputsch-Cocktail nur unnötig ihren Kreislauf belastet hätte. Im Sitzen würde es aber hoffentlich gehen... "Ich werde mich nur ein wenig ausruhen. Falls Sie mich schnarchen hören sollten, ignorieren Sie es einfach. Wecken Sie mich nur wenn es absolut nötig ist. Das ist ein Befehl!", gähnte sie mehr als dass sie sprach.

"Ja, Ma'am", erwiderte der Fähnrich an der Wissenschaftsstation mit gedämpfter Stimme.

Dann fiel Vinara in einen leider nur oberflächlichen Schlaf, da das Aufputschmittel den Tiefschlaf verhinderte.

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Die Wahl für das Außenteam fiel automatisch auf den Ranghöchsten Offizier, der nicht das Kommando hatte - und das war Dr. Assjima.

Sie schluckte schon, war sie doch für Erstkontakte nicht ausgebildet.

Sie wählte sich Lt. Bishop zum Piloten und Beschützer - falls die Bewohner aggressiv wären und Ensign "MacGuyver" Mercury als Techniker für den Flyer.

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Das hat gesessen! Assjima starrte vollkommen sprachlos Löcher in die Luft. Wieso sie? Sie hatte überhaupt keine Erfahrung mit Erstkontakten. Genau genommen war sie nur ein einziges Mal dabei, als es galt, in einem Schlammloch lebende, krötenähnliche Wesen nach dem Weg zu fragen, weil sich ihr Team hoffnungslos verlaufen hatte. Leider konnten die nur blubbernd kommunizieren und kannten die Region außerhalb ihres Pfuhls auch nicht genauer.

„Lieutnant Serik – haben Sie Erfahrung mit Erstkontakten? Das fällt doch normalerweise in den Zuständigkeitsbereich von Lieutnant Esteban, oder? Warum muss ich da runter?“

Serik verzog wie üblich keine Miene „Lieutnant Esteban war vorhin hier und hat sich untersuchen lassen. Er wirkte ein wenig durcheinander. Ich habe Stress und Schlafmangel diagnostiziert, ihm ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht und dies im Logbuch vermerkt. Möglicherweise hat Lieutnant Commander Shral die Meldung gesehen und möchte ihn der zusätzlichen Belastung nicht aussetzen. Sie sind zurzeit der höchste Offizier an Bord, der in der aktuellen Situation entbehrlich ist. So ist es nur logisch, dass Sie die Förderation bei diesem Erstkontakt vertreten.“

Entbehrlich? Die einzige Ärztin an Bord soll entbehrlich sein? Was maßt sich dieser verdammte vulkanische Humanbiologe eigentlich an? Esteban darf an Bord bleiben, weil er müde ist. Toll! Und sie konnte sich nicht einmal mehr richtig daran erinnern, wann sie das letzte Mal geschlafen hatte. Serik bemerkte den in ihr aufsteigenden Ärger. „Doktor, betrachten Sie es doch einfach mal von der angenehmen Seite. Sie dürfen ein wenig frische Luft schnappen und spazieren gehen.“ Luft! Spazierengehen! Das hörte sich verlockend an und würde ihr zur Abwechslung bestimmt gut tun. Aber die Förderation vertreten? Assjima spürte, wie sich Panik in ihr breit machte. Um Gottes willen – sie musste nach diesen letzten Ereignissen schrecklich aussehen! „Serik, bitte entschuldigen Sie mich. Ich muss noch schnell ein paar dringende Sachen erledigen. Könnten Sie derweil die Brücke bitten, mir die neuesten Daten bezüglich dieser kleinen Zivilisation zu Verfügung zu stellen? Wenn möglich mit Situationsanalyse. Und außerdem wäre es schön, wenn Lieutnant Esteban mir trotz Stress und Übermüdung ein paar Protokolle und Verhaltensregeln für einen Erstkontakt zusammenstellen könnte. Ich bin in meinem Quartier!“

Assjima vernahm nur noch Seriks „Wird erledigt, Doktor“, bevor sich die Tür hinter ihr schloss und sie in ihre Unterkunft eilte.

Im Badezimmer starrte sie sich eine Weile im Spiegel an. Sie sah furchtbar aus. Die ansonsten eher vornehme Blässe hatte einen leicht gräulichen Farbton angenommen, die Haut wirkte schlaff und unter den Augen konnte sie bei genauem Hinsehen erste Anzeichen von dunklen Ringen erkennen. SO konnte sie die Förderation auf keinen Fall repräsentieren. Da mussten die Mixturen der großen Schwester ein wenig nachhelfen. Eine Dusche mit richtigem heißem Wasser würde Wunder wirken. Leider war die Energiezufuhr aus sicherheitstechnischen Gründen immer noch gedrosselt und sie musste sich mit einer kurzen Schalldusche begnügen. Dann replizierte sie sich ein paar Gurkenscheiben und eine Schale mit Quark, dem sie Lakias geheime Kräutermischung beigab. Eine Tasse heißen Tee in der Hand, die Quarkmaske im Gesicht, Gurkenscheiben auf den Augen, Schuberts „Ave Maria“ in den Ohren und 15 Minuten Ruhe … mehr brauchte es nicht, um aus Assjima eine vollkommen neue Deltanerin zu machen. Der anschließende Blick in den Spiegel beruhigte sie jedenfalls. JETZT konnte sie die Förderation vertreten!

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Als Dorian wieder zu sich kam, zog Dr. Gilmore gerade ein Hyperspray vom Hals des Fähnrichs zurück. "Ensign? Bleiben Sie noch kurz liegen. Sie haben das Bewusstsein verloren nachdem Sie die Krankenstation betreten haben. Ich werde mich um Ihre Hand kümmern..."

Nach und nach kehrten die letzten Minuten zurück in Dorians Gedächtnis. Der Kampf im Korridor... Die Fremden verschleppten Crewmitglieder... Sein Versuch, Verletzte zu retten... Seine Hand... Er hatte mit anderen zusammen vier Verletzte zur Krankenstation gebracht... Und dann war alles dunkel geworden.

Er nahm all seinen Mut zusammen und zwang sich, hinzusehen. Die Uniform war auf der linken Seite getränkt mit Blut. Dr. Gilmore behandelt seine rechte Hand - an der eindeutig der Mittel- und der Ringfinger sowie der größte Teil des kleinen Finger fehlten. Dorian wurde wieder schlecht. Und erinnerte sich: Seine Hand war getroffen worden. Er hatte die Hand unter den linken Arm 'geklemmt'. Es hatte so weh getan...

"Sie haben Glück gehabt, dass der andere ein schlechter Schütze war. Drei Zentimeter weiter nach oben und Ihre Hand wäre nicht mehr zu retten." Dr. Gilmore versuchte, den Councelor aufzubauen.

Dorian zwang sich ein Grinsen auf das Gesicht. "Und zum Glück bin ich Linkshänder." Dann sah er wieder auf seine verkrüppelte Hand. Verwundert sagte er leise: "Meine Finger tun noch immer weh..."

Dr. Gilmore nickte nur. Sie wussten beide, was Phantomschmerz war. Doch es am eigenen Leib zu spüren....

"Ich habe die Blutung gestillt. Für rekonstruktive Maßnahmen fehlt uns aktuell leider die Zeit. Eigentlich müssten Sie auch noch hierbleiben..."

Dorian schüttelte den Kopf. "Nein, Sie wissen so gut wie ich, dass ich hier nicht rumliegen kann. Da draußen tobt das Chaos. Sie brauchen mich." Er rappelte sich auf.

"In Ordnung, Ens." Der Arzt drückte seinen Patienten ein weiteres Hyperspray an den Hals. "Das wird die Schmerzen und den Schwindel in Grenzen halten."

In Grenzen - das sagte sich so leicht! Dorian brauchte einige Sekunden, bis die Krankenstation aufhörte sich zu drehen. Dann machte er einige zaghafte Schritte. Erstaunlich, wie sehr feste Erde wackeln konnte!

Dorian sah auf seine Hand - bzw. auf das, was davon übrig war. Weg, er musste weg hier!

"Ich schlage vor, dass ich weiter versuche, Verletzte herzubringen und sie erstzuversorgen."

Dr. Gilmore stimmte zu. Er war zwar nicht begeistert von der Idee, seinen Patienten draußen auf den Korridoren herumlaufen zu lassen, doch was blieb ihm übrig? Er hatte einfach zu wenig Personal!

Dorian bewaffnete sich mit allen notwendigen medizinischen Untensilien und nun auch endlich mit seinem Phaser (das Queue hatte er irgendwo während des Verletzten-Transportes verloren. Sein Vater würde ihn töten!). Dann verließ er die Krankenstation. Er vermied es sorgfältig, seine rechte Hand anzusehen. Halbblind für seine Umgebung folgte er Schmerzensrufen auf dem Korridor, die nicht seine eigenen waren...

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Niels kroch unter die Konsole und entfernte die Abdeckung. Links war die ODN-Leitung, in der Mitte ein Gelpack und rechts die Energiezufuhr. Er zog das Energiekabel aus dem Steckplatz. Jetzt griff er neben sich, wo er den Handphaser hingelegt hatte. Er nahm den Phaser und öffnete die Klappe bei der Energiezelle. Der Stecker passte nicht zu dem Interface an dem Phaser, also brauchte er erst mal das Werkzeugkit, welches aber noch bei dem Medikit und dem Verletzten lag. Gut, dachte sich Niels, dann kann ich auch noch mal nach ihm sehen, und ging hinüber. Noch schien alles in Ordnung zu sein. Er hob das Kit vom Boden auf, und machte sich auf den Weg wieder zurück zur Konsole. Langsam wurde er etwas müde, die Aktivitäten der letzen Stunden waren noch zu viel für ihn. Er unterdrückte ein Gähnen, Müdigkeit konnte er sich im Moment überhaupt nicht leisten, besonders nicht wegen der Fremden. Bei dem Gedanken an die lief es ihm immer wieder kalt den Rücken runter. Konzentriere dich wieder auf die Arbeit, ermahnte er sich selbst.

Plötzlich ging das Licht an und alle Computersysteme fuhren hoch. Niels erschrack und stieß sich in einer unkontrollierten Bewegung den Kopf an der Konsole. Aus Reflex wollte er sich an den Kopf fassen, kam dabei aber an die ungesicherte Energieleitung. Zup, ein Energiestoß durch querte seinen Körper. Mist, jetzt hab ich auch noch einen gewischt bekommen, nuschelte er zu sich selbst, heute geht aber auch alles schief. Niels nahm die Stromleitung und steckte das Ende wieder in den Slot. Die Abdeckung lies er auf. Nachdem er aufgestanden war, betrachtete er die Konsole, tatsächlich sie funktionierte. Zunächst versuchte er an die internen Sensoren heranzukommen. Doch vergeblich, er konnte von der Konsole keinen Zugang bekommen. Dann muss halt der Trikorder reichen, dachte er, probier ich's mal mit dem Kom-System. Da hatte er mehr Glück und bekam Zugang. Er öffnete einen Kanal: "Hier spricht Ensign van Richthoven, kann mich jemand hören?" Jetzt galt es abzuwarten, ob er eine Antwort erhalten würde. Doch Niels wunderte sich jedoch, wo die Energie hergekommen war. Hatte der Chief den Reaktor wieder in Betrieb nehmen können? Der muss wirklich was von seinem Handwerk verstehen.

Sie musste eingenickt sein. Als die Lichter in dem Raum wieder ansprangen, riss Milseya sie Augen erschrocken auf. Nur einen Wimpernschlag lang wusste sie nicht, wo sie war. Dann fiel ihr Blick auf die Verletzten, die immer noch bewusstlos an Boden lagen. Sie lehnte sich wieder zurück an die Wand und betrachtete die Decke.

Es hatte sie mehr Anstregung gekostet, die Crewmitglieder in diesen Raum zu bringen und sie dann zu versorgen, als sie dachte. Sie hatte nie soviel Verantwortung getragen. Sicher bedeutete das Fliegen eines Schiff viel Verantwortung, aber hier hatte sie das Leben von Menschen direkt in ihren Händen gehalten. Nachdem sie den ersten Offizier versorgt hatte, waren ihr diese Bedenken gekommen, aber sie hatte sie beiseite gewischt. Wenn sie darüber nachdachte, würde sie das nur behindern. Erst als sie den letzten versorgt hatte und bei allen noch einmal den Puls und die Atmung überprüft hatte, war die Angst wieder in hier hochgekrochen und von ihr Besitz ergriffen.

Was wäre wenn sie etwas falsch gemacht hatte? Wenn einer sterben würde, weil sie etwas falsch gemacht hatte? Milseya atmete tief durch, bevor sie sich erhob. Sie würde damit leben müssen.

Vorsichtig schritt sie um die Körper und kniete sich bei jedem ihrer Patienten nieder. Sie fühlte nach deren Puls, kontrollierte die provisorischen Verbände, die sie aus Bettdecken zusammengerissen hatte. Als sie den Puls bei einer attraktiven, blonden Frau tastete, stöhnte diese leicht auf. „Lucas“, hauchte sie schwach. Milseya streichelte der Frau sanft über die Stirn. Ihre Verletzungen waren nicht schwer. Die Bewusstlosigkeit musste von den kleinen Pfeilen her rühren, die sich bei allen gefunden hatten. Die Wirkung hielt noch bei allen an, aber es schien so, als ob sie sich so langsam erholten. Der Puls war bei fast allen wieder kräftiger geworden.

Nur einer machte ihr Sorgen. Er hatte eine große klaffende Wunde am Kopf gehabt. Als sie ihn versorgt hatte, war sein Puls kaum fühlbar, seine Atmung flach gewesen. Zwar hatte sich sein Zustand gebessert, aber er war noch lange nicht über den Berg. Sie musste ihn schnellstmöglich auf die Krankenstation bringen, aber solange die Fremden an Bord waren, konnte sie das nicht riskieren.

Bisher hatte Niels keine Antwort auf seinen Ruf erhalten. Ich probiers noch mal, dachte er. "Hier spricht Ensign van Richthoven, kann mich irgendjemand an Bord hören?"

Milseya war beinahe über einen Körper gestolpert, als plötzlich die Stimme aus ihrem Kommunikator sprach. Gerade noch konnte sie sich abfangen und eine Berührung mit dem Verletzten verhindern. Eine vertraute Stimme!!! Niels!!! Er war noch am Leben - und an Bord!! Es begann in ihrer Nase zu kribbeln - Tränen der Erleichterung stiegen in ihre Augen.

Milseya aktivierte ihren Kommunikator. " Hier spricht Fähnrich Milseya Anquenar. Niels, können sie mich hören?"

"Milseya, ja!" rief er. Ein Glück, dass sie seinen Ruf beantwortet hat. Niels war so erleichtert ihre Stimme zu hören. Er konnte sich auch nicht vorstellen die neugewonnene Kollegin so schnell wieder zu verlieren. "Auf welchem Deck befinden sie sich? Ich bin noch auf Deck 9 im Lebensmitteldepot und habe einen Bewustlosen bei mir."

Welches Deck? EINEN Bewusstlosen? Ein leichtes Lächeln zuckte über ihr Gesicht, als sie ihre „Krankenstation“ betrachtete. „Ich bin auf Deck 8 und ich habe hier neun „Patienten““, antwortete sie ihm. „Einer von ihnen muss schnellstmöglich auf die Krankenstation, ansonsten wird er es wohl nicht schaffen. Können sie mich irgendwie erreichen?“

"Ja, ich denke schon. Von ihnen ist es auch nicht mehr weit bis zur Krankenstation, die ist auf dem gleichen Deck. Ich habe da eine Idee." Niels hatte gesehen, dass in einer Ecke des Lagers ein Antigravschlitten stand, mit dem sonst die Lebensmittelbehälter transportiert werden. "Wo genau auf Deck 8?"

"Ich bin in Sektion 3 in dem privaten Quartier 22. Was haben sie vor?" Milseya war neugierig - und ihr Gefühl sagte ihr, dass der Fähnrich mal wieder eine seiner besonderen Ideen hatte. MAL WIEDER? Verdammt, warum dachte sie sowas, wenn sie doch gar nichts über ihn wusste. Wieder fluchte sie innerlich über diesen Ort, der ihr so ziemlich alles genommen hatte, was ihr wichtig war - vor allem ihre Erinnerungen.

"Ich habe hier einen Antigravschlitten stehen, damit könnten wir die Verletzten schonend transportieren." antwortete er. Er schaltete ihn ein und schob ihn neben den Verletzten. Jetzt legte er eine Decke auf den Schlittten und bettete ihn darauf. Dann sammelte er die restlichen Ausrüstunggegenstände ein, die er über den kompletten Lagerraum verteilt hatte. Trikorder und Phasergewehr behielt er in der Hand, die Kits legte er zu dem Bewustlosen.

Ich wusste es, er improvisiert wieder mal, dachte Milseya und lachte kurz auf. "In Ordnung, Niels. Ich warte hier auf sie. Und Niels, seien sie vorsichtig, es sind immer noch Fremde an Bord. Wenn sie hier sind, klopfen sie bitte nur ein einziges Mal!" Dann deaktivierte sie den Kommunikator.

"Ja, verstanden, nur einmal klopfen," quittierte er. Dann war die Kommunikation unterbrochen. Er ging zur Tür und scannte die andere Seite. Es war niemand im Gang. Durch die geöffnete Tür zog er den Schlitten und dann weiter in Richtung Turbolift, den Trikorder stehts im Auge. Hoffentlich funktioniert alles so, wie ich das geplant habe, dachte Niels. Das einzige Problem würde es beim Verlassen des Lifts geben, wenn vor der Tür Fremde warteten. Und tatsächlich registrierte er ein Lebenszeichen in dem Gang. Mist, sagte er zu sich selbst. Mit dem Antigravschlitten im Lift hatte er nicht viel Platz, große Ausweichmanöver würde er nicht machen können. Er stellte sich ganz an die Wand direkt neben der Schalttafel. Die Lifttür öffnete sich. Der Fremde stand etwa 10 Meter den Gang runter. Bei dem zischenden Geräusch der Türen drehte er sich um und sah zum Lift. Aus seiner Sicht war nur der Schlitten mit dem Verletzten zu sehen, langsam ging er auf ihn zu. Niels rutschte mit dem Rücken an der Wand hinunter, er wollte so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten. Dann legte er das Gewehr an und sah in den Gang. Der Fremde hatte einen verblüfften

Gesichtsausdruck. Niels drückte ab und er fiel bewusstlos zu Boden. Niels wischte sich einige Schweissperlen von der Stirn. Dann zog er den Schlitten in den Gang. Ein schneller Blick auf den Trikorder beruhigte ihn. Eine Tür weiter war Raum 18. Dann hab' ich es ja gleich geschafft, dachte er. Bei der Tür angekommen klopfte er nur einmal kurz.

Das ging aber schnell! Milseya war mißtrauisch. Was wenn einer der Fremden das Gespräch mitgehört hatte? Sie ging zur Tür. "Was ist ihr Lieblingsessen?" fragte sie laut genug, damit man es auf der anderen Seite hören konnte.

"Lachsfilet, aber das wissen sie doch." wunderte sich Niels.

Milseya entriegelte die Tür und sah in das vertraute Gesicht des Fähnrichs. " Ich schon, aber sonst wohl keiner hier an Bord, schon gar nicht einer der Fremden". Sie fühlte sich so erleichtert, ihn wieder zu sehen. Am liebsten hätte sie ihn umarmt vor Freude, doch sie unterdrückte den Wunsch. Sie WUSSTE, er würde das nicht schätzen.

Niels sah in ihr Gesicht, sie sah sehr erleichtert aus. Lächelte er bei dem Anblick? Vielleicht wird das noch eine gute Freundschaft, dachte er, aber jetzt wieder zur Sache. Schnell wollte er den Schlitten in das Quartiert schieben, doch das war echte Maßarbeit, die Türen zum Lager waren ein gutes Stück breiter. Er deutete ihr an die Tür hinter ihm wieder zu verschließen. "Was haben sie an Ausrüstung da?"

Ihr Lachen war ein Hauch zu bitter, das hörte sie selber. "Bettwäsche?", antwortete sie ihm sarkastisch, als sie die Tür wieder versiegelte. "Und eine gute Lehrmeisterin", fügte sie dankbar an. Dann zeigte sie ihm den Schwerverletzten. "Ich glaube, er hat ein schweres Hirntrauma. Ich habe getan, was man mir gesagt hat, aber sein Zustand bessert sich nicht. Ich wollte ihn wegen der Verletzung nicht einfach so zur Krankenstation schleppen."

Niels sparte sich jeglichen Kommentar. Er nahm den medizinischen Trikorder und scannte den Mann. Ja, das sah wie eine Hirnblutung aus. Aber was meinte sie mit Lehrmeisterin? Nun nicht so wichtig, das würde er sie später fragen. "Den sollten wir zuerst zur Krankenstation bringen," meinte Niels, "sie wissen mehr über die Verletzungen, welche anderen 2 sollen wir beim ersten Gang mitnehmen, ich glaube 3 können wir auf einmal transportieren."

Milseya überlegte kurz. Dann deutete sie auf den Offizier, den sie zuerst versorgt hatte. Der Deltanerin war es wichtig gewesen, dass sie unbedingt den Arm abband – vermutlich wegen des Blutverlustes. „Ihn noch“, antwortete sie Niels, während sie bereits zu dem Verletzten hinging. Sie hob ihn vorsichtig, ohne den Arm zu berühren, hoch und trug ihn halb schleifend zu Niels herüber. Als sie Beide alle drei auf dem Schlitten gehievt hatten, sah sie Niels an. „Wer schiebt?“, fragte sie.

Die hier sind wirklich übel dran, dachte Niels als er sah wie der Arm des einen abgebunden war. "Ich übernehme das. Hier nehmen sie das Phasergewehr und den Trikorder." Er hielt ihr beides hin.

Ohne Zögern nahm Milseya die Waffe an sich. Sie überprüfte ihren Energiezustand, dann nickte sie ihm zu. Sie entriegelte die Tür und scannte den Korridor, dann winkte sie ihn heraus. Als Niels den Schlitten draussen hatte, versiegelte sie die Tür. Dann ging sie den Schlitten voraus, in Richtung Krankenstation, während Niels ihr folgte. Sie überprüfte ständig mit dem Tricorder, was vor ihnen lag. Dann piepste das Gerät kurz auf. Sie blieb stehen, hob das Phasergewehr. Der Fremde hatte nicht einmal die Zeit, erstaunt aufzublicken, als der Phaserstrahl ihn traf. Er sackte ihn sich zusammen. Milseya ging einfach weiter ohne auf die große klaffende Wunde zu achten, die der tödliche Schuss verursacht hatte.

Niels Kinnlade klappte runter, als er sah mit welcher Kaltblütigkeit Milseya vorging. Mit dieser Frau würde er jeden Streit vermeiden. Sie kamen der Krankenstation näher. In der Ferne hörte man

einen Schmerzensschrei. Ein junger Mann kam ihnen entgegen. Er trug die Rangabzeichen eines Ensigns. Die rechte Seite war blutverschmiert und er hatte einen dicken Verband an der rechten Hand. Wieder ein Schrei. Der Fähnrich ging in die Richtung, aus der der Schrei kam. "Da vorne ist die Krankenstation", meinte Niels und zeigte auf eine Tür.

Milseya spürte, wie schockiert Niels über ihr Vorgehen war. Entweder wir oder die, dachte sie sich als Antwort darauf, ohne es laut zu sagen. Als der blutverschmierte Fähnrich ihnen entgegenkam, hatte sie zunächst das Gewehr auf ihn gerichtet und es dann wieder gesenkt. Er hatte sie nicht weiter beachtet und war einfach weiter gegangen. Als die Gruppe die Krankenstation erreicht hatte, versuchte Milseya die Tür zu öffnen, doch sie war verriegelt. Sie tippte an ihren Kommunikator. "Hier spricht Ensign Anquenar. Dr. Gilmore, können sie mich hören? Wir stehen vor der Krankenstation und haben drei Schwerverletzte". Momente später öffnete sich die Tür.

Niels schob den Schlitten hinein und stellte ihn neben das Diagnosebett in der Mitte des Raums. "Doktor, er hat warscheinlich eine Hirnblutung" sagte er zu Gilmore und deutete auf den Verletzten. "Dann schnell hoch mit ihm auf die Liege," ordnete der Doktor an.

Milseya hatte den Eingang gesichert, während Niels den Schlitten in die Krankenstation schob. Dann trat sie ein und verriegelte wieder das Schott. Sie half Niels dabei ihren Schwerverletzten auf das Biobett zu hieven. Dann standen sich alle drei gegenüber und sahen sich an. Es war das erste Mal, dass sich die drei Geretteten zum ersten Mal gemeinsam gegenüber standen. Dutzende von Fragen standen allen drei in den Augen geschrieben. Dann trennten sich die Blicke. Der Doktor kümmerte sich um seinen Patienten. Milseya sah Niels an. "Wir sollten die anderen holen."

"Sie haben recht!" stimmte Niels ihr zu. Schon waren sie wieder auf dem Weg zurück zum Quartier. Dort angekommen suchten sie wieder 3 Verletzte aus. Diese hatten Verletzungen, die nicht so schwer waren, wie die der anderen.

Gemeinsam transportierten sie diese auf die Krankenstation und kehren dann wieder zurück. In der Zwischenzeit war einer der leicht Verletzten wieder aufgewacht und konnte auf seinen eigenen Beinen gehen. Als Niels und Milseya die letzten Verletzten ohne Zwischenfälle zur Krankenstation gebracht hatten, verschnauften die Beiden erst einmal.

Niels war sehr erschöpft und lehnte sich erst mal an die Wand, die Augen konnte er kaum noch offenhalten. Puh, dachte er, viel länger hätte ich das nicht durchgehalten. Da fiel ihm die Lehrmeisterin ein. "Was meinten sie eigentlich, als sie vorhin von ihrer Lehrmeisterin sprachen?" fragte er neugierig.

Verschmitzt sah Milseya ihn an. "Das ist schwer zu erkären, Niels". "Ich hatte Hilfe von einer Deltanerin, wahrscheinlich ist sie Ärztin, denn das", sie deutete auf die behelfsmäßigen Verbände "hätte ich von alleine nicht gekonnt". Als sie seinen skeptischen Blick sah, seufzte sie. "Als ich mich von dem Kampf mit den Männer erholen musste, habe ich mit Hilfe meines Canars meditiert und auf einmal war sie da. Sie kannte dieses Schiff und diese Krankenstation. Ich weiß, sie glauben mir nicht, aber ich kann es ihnen nicht anders erklären."

Niels verstand nicht so ganz, was Milseya ihm da erzählte. Der Arzt an Bord des Schiffes war Doktor Gilmore und er wusste nicht, wo er das einordnen sollte. Er würde darüber nachdenken. "Ich verstehe zwar nicht alles, was sie mir gesagt haben, aber eines weiß ich genau, ich bin sowas von müde." Alle Krankenbetten waren belegt, aber im Büro gab es einen Stuhl.

"Dann sollten sie sich ein wenig ausruhen", entgegnete sie ihm. Sie war nicht müde, im Gegenteil, sie spürte wie das Adrenalin durch ihren Körper floss, sie war wie unter Strom. "Ich werde sehen, ob ich helfen kann." Sie richtete sich auf und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Danke! Ich weiß noch nicht wie, aber ich verspreche ihnen, dass ich dafür sorgen werde, dass der Replikator ihnen ein riesiges Lachsfilet serviert."

"Ohne sie hätte ich das auch nicht geschafft", entgegnete er und ging zum Stuhl. Kurze Zeit nachdem er sich hingesetzt hatte, fielen ihm auch schon die Augen zu und er schlief friedlich.

Phanan und inanchfe in "The Way to Sickbay"

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Gilmore sah auf, als sich Milseya dem Bett des Crewman mit der Kopfverletzung näherte. „Wie geht es ihm?“, fragte sie leise. Der Arzt zuckte mit den Schultern. „Es sieht schlimm aus. Wir müssen abwarten.“ Er sah sie an. „Das war keine schlechte Arbeit. Sie haben die Leute gut versorgt“, lobte er sie. Milseya winkte ab „Das war nicht mein Verdienst.“ Sie sah sich um. So viel Leid - und für was, dachte sie grimmig und gleichzeitig voller Mitgefühl, als sie die Verletzten betrachtete.

Da fiel ihr Blick auf ein kleines Kind, das vergnügt mit einer in schwarz gekleideten recht jungen Frau spielte. Ein flaues Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit. Ein unerklärliche Wehmut stieg in ihr hoch. Ohne das sie wusste warum, hatte sie auf einmal einen dicken Kloß im Hals. Sie wand ihren bereits leicht tränenverschleierten Blick ab. „Was kann ich tun?“, fragte sie den Arzt. „Hier erst mal nichts“, antwortete er „wir müssen warten, bis bei allen die Betäubung nachlässt.“

Milseya trat von einem Bein auf das andere. Sie wollte nicht hier bleiben – nicht in der Nähe des Kindes. Es tat einfach zu sehr weh, es anzusehen.

„Ich werde sehen, ob ich noch andere Crewmitglieder finde, die Hilfe benötigen“, sagte sie. Gilmore nickte nur kurz und widmete sich direkt einem anderen Patienten zu. Milseya ging kurz zu Niels und betrachtete den selig schlummernden Fähnrich. Aus unerfindlichen Gründen hatte sie ihn in ihr Herz geschlossen, tiefer als so manch anderen hier – war das schon immer so gewesen? Sie dachte kurz über ihre erste Begegnung an Bord dieses Schiffes nach. Er war ihr so vertraut, so als ob sie ihn schon ein Leben lang kannte und doch war da ein Nebel, eine Barriere, die sie nicht durchdringen konnte. Mit den Fingerspitzen strich sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn, bevor sie nach dem Phasergewehr sowie dem Tricorder griff und die Krankenstation verließ.

Vorsichtig durchstreifte sie die Korridore. Immer wenn sie ein Crewmitglied fand, untersuchte sie ihn so gut es ging, dann schulterte sie das Gewehr um und schleifte ihn zur Krankenstation. Dr. Gilmore übernahm dann den Rest.

Nach zwei Crewmitgliedern begann sie ein Ziehen in ihrem Rücken zu spüren – sie war einfach noch nicht so weit auf dem Damm, dass sie das auf Dauer durchhalten würde. Aber es half dabei, nicht nachdenken zu müssen - vor allem nicht darüber, was der Mann gedacht und gefühlt hatte oder dass sie den Tod einiger Individuen zu verantworten hatte.. Milseya verscheute die Gedanken. Damit würde sie sich später auseinandersetzen müssen. Sie ging einfach weiter, sie hatte eine Aufgabe.

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Jeremiah lag in seinen Bett und schlief Dank eines Beruhigungsmittels. Im Traum ver arbeitete er die Erlebnisse der letzten Stunden.

Jeremiah fasste sich an den Kopf und überlegte, was nur mit ihm los war. Schon seit einiger Zeit, war nicht auf der Höhe. Plötzlich sprach ihn jemand von hinten an: „Alles in Ordnung, Lieutnant?“ Jerry wirbelte herum und blickte in das Gesicht von William Kepler, der ihn besorgt ansah. „Sehe ich aus, als wäre etwas mit mir nicht in Ordnung?“ „Ja, Sir. Selsbt ohen medizinische Kenntnisse, sieht man, dass sie total übermüdet sind.“, erwiderte William besorgt. Jeremiah versuchte zu lächeln und musste sich dabei sehr anstrengen ein Gähnen zu unterdrücken „Ich kann sowieso nicht schlafen. Ich werde jetzt eine Tasse Kaffee trinken und dann geht es wieder.“ Der Lieutnant machte sich auf den Weg zum Schott und seine Idee in die Tat umzusetzen.

Doch der Techniker stellte sich ihm in den Weg und bemerkte leise. „Wie lange wollen sie denn so weiter machen, Sir. Irgendwann wird auch der Kaffee sie nicht mehr munter halten und sie brechen zusammen. Und dann sind sie weder für uns noch für Hanni eine große Hilfe.“ Jerry war kurz davor den armen William so richtig zur Schnecke zu machen. Aber er gönnte sich ein paar Sekunden zeit über die Worte des Crewmens nachzudenken.

„Sie haben ja recht. Aber in meinen Quartier fällt mir die Decke auf den Kopf, eben weil ich mir um Hanni Sorgen mache.“ Jerry stoppte kurz und fragte nach: „Woher wissen sie das mit mir und Hanni?“ „So etwas bleibt auf der Community nie lange geheim. Außerdem haben sie auch kein Geheimnis daraus gemacht.“ Der Unteroffizier wurde wieder ernst. „Ich mache mir ja auch Sorgen um die anderen, wenn auch nicht um ein ganz bestimmtes Crewmitglied. Aber wir haben hier schon zu wenig Leute. Noch ein paar Ausfälle können wir uns nicht leisten. Sie sollten sich auf der Krankenstation ein Sedativ verpassen lassen.“ Crewmen Kepler machte eine kurze Pause und meinte bedeutungsvoll. „Notfalls betäube ich sie auch mit einen Phaser.“

„Das würden sie nicht wagen.“, erwiderte Jeremiah. Doch als er den entschlossenen Ausdruck im Gesicht des Technikers sah, seufzte er ergeben. „Okay, einverstanden,. Ich gehe auf die Krankenstation.“

Dort angekommen fand der Lieutnant nur einige Patienten, die vom medizinischen Hilfspersonal versorgt wurden. Doch keiner schein Notiz von ihm zu nehmen. Abgesehen von einen Vulkanier. Jerry musste lange in seinen Gedächtnis kramen um ihn als Lt. Serik, einen Humanbiologen, zu identifizieren. „Ich suche Dr. Assjima.“ „Sie ist nicht hier.“, erwiderte der Vulkanier ruhig. „Das sehe ich selber.“, grummelte Jerry. Serik hob nur die Augenbrauen und forderte den Verwaltungsoffizier auf, sich auf das einzige freie Krankenbett zu setzen. Dann holte er sich einen medizinischen Tricorder und scannte Jerry.

Sein Gesichtsausdruck verriet nicht, als er Jerry fragte: „Wie lange haben sie letzte Nacht geschlafen.“ „Etwa sechs Stunden. Mehr brauche ich nicht.“, verteidigte sich Jeremiah. Der Vulkanier dachte kurz nach. „War ihr Schlaf sehr unruhig?“ Da konnte Jerry nur Nicken. „Das dachte ich mir. Nach dem Neuralscan zu urteilen, hatten sie zuwenig REM - Schlaf.“ „Als ich noch auf der Akademie war, habe ich manchmal nur 4 Stunden geschlafen. Da hatte ich wohl auch nicht genügend REM – Schlaf.“, versuchte Jerry zu kontern. „Da standen sie aber auch nicht unter starken emotionalen Stress, der vermutlich die Ursache für ihre Schlafstörungen.“ „Wie kommen sie darauf, dass ich unter emotionalen Stress stehe.“ So langsam wurde dem Verwaltungsoffizier der Vulkanier etwas zu unheimlich.

„Ersten gibt es in ihren Nerven bahnen ein überhöhte Aktivität. Zweitens ist mir bekann das Ensign Stevenson sich auf der Primärsektion befindet, deren Schicksal für uns immer noch mehr oder weiniger ungeklärt ist.“ „Verdammt noch mal. Weiß den wirklich jeder auf diesen Schiff das Hanni und ich ein Paar sind.“, regte sich Jerry nun mittlerweile auf. Serik hob die Brauen über den Gefühlsausbruch des Menschen und erwiderte: „Mir ist aufgefallen, dass der menschliche Drang zur Verbreitung von Halbwahrheiten und Gerüchten auf der Community besonders stark ausgeprägt ist.“

Er ließ sich von der Krankenschwester ein Hypospray bringen. „Ich gebe ihnen eine kleine Dosis Rexlin. Das sollte ihnen ermöglichen ein paar Stunden zu schlafen.“ Jerry nickte, woraufhin der Vulkanier das Hypospray an seinen Hals entlud. „Ich werde ihren Zustand ins Logbuch eintragen. Sie sollten aber jetzt in Quartier gehen, denn das Rexlin wird bald wirken.“

Der Verwaltungsoffizier nickte und verließ die Krankenstation in Richtung seines provisorischen Quartiers. Dort angekommen legte er sich angekleidet in sein Bett und schlief sofort ein.“

Plötzlich erklang im Quartier von Jeremiah ein schlafstörendes Geräusch. Der Lieutnant schlug die Augen auf und versuchte es einzuordnen. Er brauchte ein paar Sekunden um festzustellen, dass jemand versuchte, sich mit ihm in Verbindung zu setzten. Also tippte er auf seinen Kommunikator und meldete: „Esteban hier.“ „Hier ist Lt. Serik.“, ertönte es aus dem Lautsprecher des kleinen Gerätes. „Was gibt es. Wollen sie testen, ob ich schlafe.“, motzte er den Vulkanier an. „Das nicht, Lieutnant. Dr. Assjima soll ein Außenteam auf einen gerade entdeckten und vor allen bewohnten Planenten leiten.“ „Und ich soll sie begleiten.“, unterbrach Jerry. „Dazu bin ich derzeit nicht fähig. Ich wurde nur sofort wieder einschlafen.“

„Das habe ich ihr auch gesagt.“, erwiderte Serik ungerührt. „Sie möchte aber, dass sie ihr ein paar Protokolle zu besten Vorgehensweise bei der Mission zukommen lassen.“ Jerry seufzte. „In Ordnung. Ich kümmere mich darum.“ „Serik, Ende.“ Der Vulkanier schloss den Kanal ohne ein Wort des Dankes oder der Verabschiedung.

Jeremiah setzte sich an den Schreibtisch und rief sich über den Deskviewer alle verfügbaren Daten auf. Viele waren es nicht, aber sie reichten aus um das Interesse des Lieutnants zu wecken. Eine kleine Zivilisation im Zeitalter der Industrialisierung war schon recht interessant. Als nächstes sah er sich die Dienstakte der Ärztin an. Wie erwarte hatte sie keine Erfahrung im Knüpfen von Erstkontakten, worüber Jerry eine Grimasse zog. Als drittes und letztes nahm er Kontakt mit Crewmen Kepler auf, von dem er erfuhr, dass das Außenteam mit dem Alpha Flyer fliegen sollte, mit Lucas als Pilot. Komplettiert würde das Außenteam durch einen Ingenieur.

Aus diesen Daten konnte der Lieutnant in etwa voraussehen, was dem Team bevorstand. Dem entsprechend sah seine Nachricht an den Doktor so aus.

An: Lt. Cmdr. Assjima – Schiffärztin

Von: Lt. J.G. Jeremiah Esteban

Betreff Protokoll für die Außenmission.

Doktor Assjima

Ziel der Mission sollte sein, ein genaues Abbild der Kultur des Spezies, sowie der umgebenden Landschaft zu erstellen, damit geeignete holografische Simulationen erstellt werden können, die wir für die Evakuierung verwenden, sobald eine Möglichkeit gefunden wurde, die Holoschiffe gefahrlos in dem Gebiet operieren können.

Auf den Planeten erwartet sie eine industrialisierte Präwarpzivilisation. Obwohl die Primärdirektive ausgesetzt wurde, ist es empfehlenswert, als Einheimische verkleidet die Siedlung zu besuchen. Landen sie mit dem Flyer etwas außerhalb. Auf kurze Distanz sollten die Neutrinoemissionen den Transporterstrahl nicht stören. Auch wenn es fraglich ist, dass die Einheimischen die Sekundärsektion entdeckt haben, so wird sie das Verschwinden ihres Mondes sowie der kurz Sichtbare Ereignishorizont des Wurmloches in Angst versetzen. Also sollten sie ihre wahre Identität nur preisgeben, wenn es absolut notwenig da sie je nach Religiösotät, Staatsform und Aufgeschlossenheit Fremden gegenüber vom Empfang beim Präsidenten bis zur Verurteilung zum Tode auf dem Scheiterhaufen als Dämonen so ziemlich alles erwarten dürfen.

Noch ein kleiner Hinweis zur Bewaffnung. Vermutlich sind schon Schusswaffen gebräuchlich, die man als Hinterlader bezeichen kann und Kanonen. Aber auch Schwerte, Säbel, Degen, Armbrüste, sowie Pfeil und Bogen könnten noch verwendet werden. Wenn es ihnen gelingen sollte, einheimische Waffen mitzunehmen, würde ich sie bitten mir einzelne Exemplare mitzubringen, da ich mich für so etwas interessiere

Alles im allen empfehle ich an Ausrüstung nur den Tricorder und Phaser vom Typ I zur Selbstverteidigung.

Mit freundlichen Grüßen

Jeremiah Esteban

Nachdem der Lieutnant die Nachricht verfasst hatte, legte er sich wieder ins Bett und schlief ein.

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Etwas verwirrt las Assjima die kurze Einweisung Lieutnant Estebans. Er hatte ja Recht – unter normalen Umständen! Wie aber sollte sie in dieser Situation dem Standartprotokoll Folge leisten können und sich verkleidet unter das Volk mischen? Selbst wenn man wüsste, wie die Bewohner des Planeten aussehen und welche Sprache sie sprechen – die auf ein Minimum beschränkte Energieversorgung der Sekundärsektion würde es nicht gerade leicht machen, das Außenteam chirurgisch anzupassen. Aber möglicherweise hatten die Scanns bereits neue Erkenntnisse hervorgebracht? Assjima aktivierte den Kommunikator: „Krankenstation an Astrometrie“ „Hier Meadows. Doktor, was kann ich für Sie tun?“ „Lieutnant, waren Sie schon in der Lage, genauere Scanns von der Siedlung zu machen? Wissen sie, wie die Wesen da unten aussehen?“ „Tut mir Leid, Doktor. Die Indifferenzen sind einfach zu stark. Wir können kein genaues Bild von der Siedlung bekommen. Wir messen nur vereinzelte Hotspots, die auf eine einfache Form der Energiegewinnung schließen lassen, womöglich durch Dampfmaschinen. Außerdem gibt es wohl nur diese eine Niederlassung mit einer unbestimmbaren Anzahl von Gebäuden. Commander Shral hat sie sicherlich schon über diese seltsame Energiequelle informiert. Sie ist ovalförmig, liegt etwa 40 Meter unter der Erde und hat ungefähr die doppelte Größe der Community. Warum betreiben die dann Dampfmaschinen, wenn sie so eine große Energiequelle haben?“ Assjima überlegte einen Moment „Können Sie etwas über die Beschaffenheit der Terrains sagen?“ „Das ist auch nicht so einfach. Der Planet scheint ein trockenes, heißes Klima zu haben. Wir können keinen Wald und keine größeren Gewässer entdecken, das Gelände ist sehr bergig und es scheint kaum Wege zu geben. Mehr kann ich ihnen leider nicht mit auf den Weg geben!“ „Danke, Lieutnant, es muss eben reichen. Wünschen Sie uns einfach Glück!“ Assjima beendete die Verbindung. Das konnte ja heiter werden. Sie sah sich schon als Dämon auf dem Scheiterhaufen stehen. Aber es half nichts. Erneut aktivierte sie den Kommunikator: „Dr. Assjima an Lieutnant Bishop!“

"Lt. Bishop hier - Wir warten bereits im Hangar auf Sie, der Alphaflyer ist startklar und unser Abenteuer kann losgehen" meldete sich Lt. Bishop abenteuerlustig. Er und Ensign Mercury standen im Hangar vor dem Flyer und machten kleine Witze über den Schönheitswahn von Frauen vor einer Abreise. „Ich bin schon unterwegs, Lieutnant. Ich glaube, wir müssen uns auf einen längeren, unwegsamen Fußmarsch einstellen. Haben sie genügend Proviant und Wasser mit an Bord? Und den Sonnenschutz nicht vergessen!“ Assjima warf sich ihren kleinen altmodischen Rucksack über die Schulter. Sie konnte diese unpraktischen Umhängetaschen der Sternenflotte nicht ausstehen. Man muss doch schließlich die Hände frei haben!

"Ich habe schon alles an Bord gebracht. Wie haben genügend Wasser und Notfallrationen im Gepäck. Mit Waffen und Tricordern sind wir auch gut ausgerüstet und Klingenwaffen habe ich auch mitgenommen. - Alles Roger, Frau Doktor" entgegnete Lucas stolz und freute sich über seine Hundertprozentigkeit. Kaum hatte er den Mund geschlossen, öffnete sich die Tür zum Hangardeck und Assjima betrat gut gelaunt die Startrampe. „Na wunderbar Lucas. Dann können wir ja loslegen! Hallo Mr. Mercury! Wie geht es den Händen?“ „Danke Doktor. Sie brennen noch ein wenig, aber es wird schon gehen.“ Der Ingenieur nahm Assjima den Rucksack ab und verstaute ihn im Flyer. Dann kletterten die drei hinein. „Dr. Assjima an Commander Shral. Wir sind bereit und bitten um Starterlaubnis.“ Die nüchterne Stimme der Andorianerin erklang: „Start ist freigegeben. Viel Glück und kommen Sie bitte alle drei heil zurück! Shral Ende“ Die Deltanerin nickte dem Sicherheitsoffizier zu. „Na dann Lieutnant! Auf geht’s“

"Doktor Assjima wie machen Sie das eigentlich, in ihrem Alter noch so jung auszusehen?" meinte Ensign Mercury verlegen. Lucas musste nur grinsen, dann holte er eine kleine braune Tüte aus seiner Umhängetasche, legte sie Dr. Assjima auf den Schoß und meinte: "Hier Frau Doktor, falls es Ihnen schlecht wird, nehmen Sie bitte diese Kotztüte... Oh, haben Sie ein neues Parfüm, hier riecht es so nach Frühling"

Assjima schaute den Techniker gespielt böse an: „Soooo alt bin ich nun auch wieder nicht. Aber ganz im Vertrauen: Ich bin in Wirklichkeit eine Hexe und habe da so ein paar geheime Mittelchen. Und Lucas – danke für die Fürsorge – aber wenn Sie ordentlich fliegen, dann brauche ich das Ding hier hoffentlich nicht. Mein Wohlbefinden liegt diesmal ganz in Ihren Händen.“ Sie zwinkerte dem Offizier zu und stopfte die Tüte unter den Sitz – wo sie im Falle eines Falles schnell erreichbar war. Lucas musste laut loslachen, als er Assjimas Worte mit der Hexe hörte. Dann setzte er sich auf den Pilotensessel, leitete den Start ein und meinte, als er sich zu der Ärztin und dem Techniker umdrehte: "Ich werde mich schon gut um ihr Wohlbefinden kümmern, Frau Doktor - Ensign Mercury". Der Alphaflyer bekam die Starterlaubnis und das kleine Raumschiff setzte sich langsam in Bewegung um aus dem Bauch der Sekundärsektion zu entweichen. Als der Flyer den mittleren Teil der Community hinter sich gelassen hatte, ruckelte es kurz ein wenig und als Lucas auf Warp beschleunigte lief alles ordnungsgemäß. „Unser Auftrag ist nicht leicht, meine Herren. Wir haben keine Ahnung, wer oder was uns da unten erwartet. Lt. Esteban meinte uns kann vom Staatsempfang bis zum Scheiterhaufen alles blühen. Also sollten wir vorerst verdeckt operieren. Im Falle eines Kontaktes mit der Bevölkerung wissen wir nicht, ob wir mit Ihnen kommunizieren können. Ich hätte gerne noch einen Exolinguisten dabei gehabt, aber der Flyer bietet leider nur Platz für drei Personen. Und ob unsere Universalübersetzer mit einer ganz fremden Sprache zu Recht kommen, müssen wir abwarten. Lieutnant Bishop – als erstes sollten wir vielleicht ein paar Untersuchungen aus einem niederen Orbit vornehmen?“

"Ihr Wunsch ist mir Befehl Frau Doktor. Wenn wir bei dem Planeten angekommen sind, werde ich in die Atmosphäre eintauchen und dann in den niederen Orbit wechseln. Von da aus können wir gut Scanns machen, wenn die Differenzen nicht zu groß sind." antwortete Lucas und konzentrierte sich weiter auf die Flugkontrollen. In seinen Gedanken versuchte sich Lt. Bishop ein Bild von der taktischen Situation auf dem Planeten vorzustellen.

Assjima packte ein PADD aus, auf dem sie die Daten aus der Astrometrie und die Informationen Estebans abgespeichert hatte. „Lieutnant Esteban schlägt vor, ein Stück außerhalb der Siedlung zu landen, so dass der Flyer nicht entdeckt werden kann. Aber Beamen, wie er es vorschlägt, würde ich ablehnen.“ Erneut erschien ihr der formlose Fleischklumpen, der von Varg Veum übrig geblieben war. „Wenn die Störungen schon innerhalb des Schiffes so stark sind, dass sie die Heißenbergkompensatoren überfordern, wie soll das erst auf dem Planeten aussehen, dem die schützenden Schilde fehlen. Ich hoffe, Sie beide sind gut zu Fuß?“

"Solange meine Knie nicht wieder spinnt, bin ich gut zu Fuß..." meinte Lucas und schaute wieder auf seine Kontrollen. "Wieso denn? Müssen wir etwa so weit laufen?" fragte Mercury und schaute die kahlköpfige Ärztin mulmig an. Am liebsten hätte er wohl gefragt ob er auf ihrem Besen mitfliegen konnte, aber er wollte nicht in einen Frosch verwandelt werden.

Besen? Wieso dachte der Techniker an einen Besen? Assjima sah ihn etwas verwundert an – ach ja, diese seltsame alte irdische Assoziation. Sie musste unwillkürlich den Kopf schütteln. „Ich weiß es noch nicht, Ensign. Wir werden es sehen, wenn wir im Orbit sind und hoffentlich bessere Scanns erzielen.“ Der Planet lag jetzt unmittelbar vor ihnen.

"Bitte anschnallen, wir werden jetzt in den Orbit einschwenken. Danke, dass Sie mit Bishop-Airlines geflogen sind" scherzte der Sicherheitschef und lenkte den Flyer in die Atmosphäre des Planeten. Dieser sandige Stein im All sah schon sehr wüst aus. „Schade“ entfuhr es Assjima und als die beiden Männer sie fragend ansahen, fuhr sie fort: „Ich hatte insgeheim gehofft, dass die Scanns falsch sein könnten und sich der Sand als gelber Wald entpuppen könnte. Wald wäre schon gewesen. Nun denn, es sieht sehr heiß aus da unten. Oh – die Instrumente zeigen, dass wir uns bald unmittelbar über der Siedlung befinden müssten. Lieutnant, vielleicht sollten wir eine Ehrenrunde drehen?“

"Also gut dann kreisen wir noch einmal um den Planeten, wie ein Geier über seiner Beute." antwortete Lucas und programmierte den gleichen Kurs in die Kontrollen des Flyers ein. Aber man konnte nur Sand, Sand und nochmals Sand sehen. "Also eins ist sicher auf dem Planeten können wir viele Sandwichs machen..." fügte Lt. Bishop scherzend hinzu und wurde immer nachdenklicher. Ensign Mercury schaute pikiert den Sicherheitschefs an und musste schon wieder an Hexen denken. „So viel Sand zwischen den Zähnen und die damit verbundenen anschließenden Reparaturen würde Ihre Ärztin nicht glücklich machen, Lucas.“ Die Sensoren arbeiteten auf Hochtouren, als sie die Siedlung zum zweiten Male überflogen. Abgesehen von dieser kleinen Stadt war der Planet gänzlich leer. Keine Meere, keine Wälder, nur Berge und Sand. Die Gebäude waren unregelmäßig gebaut und schienen aus verschiedenen Metallen zu sein. „Lucas, können sie einen geeigneten Landepunkt ausfindig machen? Weit genug weg von der Stadt, das wir nicht sofort entdeckt werden, nah genug dran, dass wir nicht gerade eine Woche zu Fuß unterwegs sein müssen.“

Lt. Bishop tippte auf seiner Konsole herum. Dann piepte es und er holte die Auswertung auf den Monitor vor ihm. "Da ist ein Landeplatz, er liegt hinter einem kleineren Berg und ist einen halben Tag entfernt - Gut oder soll ich nach einem anderen geeigneten Platz suchen?" berichtete Lucas der Ärztin und schaute sie fragend an. Er kam sich wie der Busfahrer eines Touristenbusses vor, der auf die Anweisung des Reiseführers wartet. Assjima studierte die Auswertungen. „Dieser Platz ist genauso gut wie jeder andere. Sehen Sie zu, dass der Flyer gut versteckt stehen kann. Vielleicht dicht bei der kleinen Felswand dort drüben?“

"Gut, dann versuche ich mal zu landen..." scherzte Lt. Bishop und setzt zur Landung an. Der Flyer begann mit dem Landeanflug, erst näherte sich das kleine Schiff langsam und sicher der Planetenoberfläche wie eine Biene der Hönigblüte. Doch dann kam leichter Wind auf und die dreiköpfige Besatzung wurde durchgeschüttelt. Doch Lucas hatte schnell die Kontrolle wieder und landete, aber leider etwas unsanft. Der Flyer stand nun sehr nahe an der Felswand und war aus der Ferne so gut wie nicht zu erkennen.

Bryn und U_E bauen eine Sandburg...

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Selina befand sich in einem der unzähligen Gänge auf irgendeinem Deck. Sie half dabei sämtliche Verletzte auf die Krankenstation zu bringen und half bei der Entsorgung der bewußtlosen Eindringlinge. Diese wurden an den Händen gefesselt und im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste geschickt.

Das Chaos wurde weniger und so langsam kehrte wieder Ruhe auf die Primärsektion ein. Die erste Offizierin hatte sich in ihren Bereitschaftsraum zurückgezogen und studierte die letzten Berichte über Anzahl der Verletzten und vor allem der gekidnappten Crewmitglieder. Ganze 18 Leute waren verschleppt worden. Ein hoher Verlust. Ein Verlust den Selina nicht hinnenehmen konnte. Von irgendwoher bekamen sie neue Energie. Mehr als genug um die Kraftfelder oben zu halten und die Replikatoren rund um die Uhr mit Energie zu versorgen.

Selina trat an eines der Sichtfenster. Dämmerung hatte sich schon ausgebreitet und hüllte die Gegend in ein gespenstische Tuch aus dunklen Schatten. Die erste Offizierin gab über Interkom den Befehl, daß sich jeder der noch fähig war zu kämpfen sich im Casino einbefinden sollte. Jeder sollte sich mit allem bewaffnen das zu finden war und unbedingt schwarze Kleidung tragen. Sie selbst begab sich auf die Krankenstation um nach den Verletzten zu sehen.

Die Türen glitten zur Seite und sie betrat den Raum. Alle Biobetten waren belegt und von dem einem oder anderen waren Schmerzensschreie zu vernehmen. Sie sah wie Dr. Gilmore zwischen den Betten hin und her lief um sich um jeden Einzelnen kümmern zu können.

"Dr. Gilmore, kann ich Sie kurz sprechen?" Der Arzt wirbelte herum. Deutlich konnte man ihm seine Ermüdung und Erschöpfung ansehen aber auch den Willen nicht aufzugeben. Er nickte und deutete ihr an ihm in das Büro zu folgen.

"Was gibt es?"

"Wer von Ihren Patienten ist fähig zu kämpfen? Ich brauche jeden der halbwegs fit ist!" John fixierte die erste Offizierin mit einem ernsten Blick. "Niemand ist hier dazu fähig. Was zum Teufel haben Sie eigentlich vor?" Auch er hatte den Interkomruf der Offizierin gehört.

"18 Crewmitglieder wurden verschleppt. Wir müssen sie befreien und dazu benötige ich jeden Mann und jede Frau die noch in der Lage ist zu kämpfen!" Dr. Gilmore verstand die Lage." Ich verstehe, aber würde dies nicht zu einem Katz und Maus-Spiel führen?"

"Ich verstehe nicht was Sie meinen?"

"Nun, ich denke es wird ein ständiges Hin und Her geben. Wir befreien unsere Leute und DIE kehren zurück und überfallen uns wieder ...." Selina hob ihre Hand um den Arzt zum Schweigen zu bringen. "Dazu wird es nicht kommen."

"Was macht Sie so sicher?" Selina zog ihren Phaser. "Wir werden denen keine Chance mehr geben uns anzugreifen!" John spürte eine große Wut in sich aufkeimen. "Ich glaube das nicht!? Sie wollen all diese Menschen töten? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!" Selina bedachte die emotionale Reaktion des Arztes mit einem gleichgültigen Blick. "Sie haben es erfasst. Nur so können wir uns vor weiteren Angriffen schützen .... und das müssen wir! Ich habe leider nicht mehr die Hoffnung, das wir von hier fliehen können ...... und gerade Sie, der selbst Gefangener dieser "Menschen" war, sollte mich doch am besten verstehen!"

"Ich verstehe sie sehr gut aber trotzdem kann derartige Gewalt keine Lösung sein! Sie dürfen Ihre Waffen nicht für die Befriedigung Ihrer Rache mißbrauchen! Es ist falsch!" Deutlich konnte Selina sehen und spüren wie wütend Dr. Gilmore war aber dies interessierte sie nicht. Was war das überhaupt für ein Mann? Ach was, er war kein Mann! Er war ein Weichei! Ein Riesenbaby das zu feige für alles war! "Es tut mir Leid aber Ihr "Gutmenschentum" wird in dieser Situation in der wir uns alle befinden nicht helfen. Mein Lösung mag Ihnen rabiat oder brutal vorkommen aber sie ist die einzigst Wirksame!"

"Ich protestiere!"

"Zur Kenntnis genommen und jetzt kümmern Sie sich wieder um die Verletzten." Dr. Gilmore holte tief Luft um zum verbalen Gegenschlag anzusetzen wurde aber von Selina gestoppt. "Und wenn Sie meinen, Sie müssten den Retter dieser Wilden spielen, dann schicke ich Sie höchstpersönlich zu denen zurück!"

Mit diesen Worten verließ Selina das Büro und den wutschnaubenden Arzt. Angela stellte sich ihr in den Weg. "Ich möchte mitkommen!" Zuerst wollte Selina dies nicht erlauben aber Angela hatte mehr als genug ihre Kampffähigkeiten unter Beweis gestellt. "In Ordnung, aber du bleibst stets an meiner Seite. Verstanden?" Angela nickte und stand stramm. "Gut, dann decke dich mit allen Sorten von Waffen ein die du finden kannst und begebe dich zum Casino. Ich komme gleich nach." Angela machte auf ihren Absätzen kehrt und verschwand augenblicklich durch die Türen der Krankenstation.

Selina nahm die kleine Yasmin auf den Arm und drückte sie an sich. Sie begab sich mit ihr zu ihrem Quartier und versorgte sie dort. Danach zog sich Selina die schwarze Planeten-Einsatz-Uniform an und bewaffnete sich mit allem was die Verstecke des Quartieres hergaben.

Wenige Minuten später betrat sie das Casino wo sich doch ein beträchtlicher Haufen an Crewmitgliedern eingefunden hatte. Selina stellte sich auf einen Stuhl damit jeder sie sehen konnte. "Unsere Situation sollte jedem von Ihnen klar sein. 18 Kameraden wurden entführt und keiner vermag sich auszumalen was mit ihnen geschehen wird. Wir dürfen dies nicht zulassen! Wir werden denen zeigen, was es bedeutet sich mit uns anzulegen."

"Was werden wir nun tun?" Fragte einer der anwesenden Offiziere.

"Der Plan ist einfach. Wir werden das Lager der Aggressoren umstellen, Feststellen wo sich unsere Leute befinden und eine keine Gruppe von uns wird diese dann befreien. Sobald alle 18 Crewmitglieder befreit sind, greift der Rest das Lager an. Diejenigen die sich ergeben werden verschont, der Rest wird eliminiert!"

Selina sah in die Gesichter der Anwesenden um einen eventuellen Einspruch abzuwarten aber es kam nichts. Selina sprang vom Stuhl herunter und wandte sich an Ensign Tenland. "Ensign, wählen Sie einige Ihrer Leute aus die beim Schiff bleiben werden. Die Kraftfelder sollten das Schiff zwar beschützen aber man kann nie wissen." Der junge Mann nickte und führte den Befehl sogleich aus. Die erste Offizierin sah ein weiteres Mal um sich.

"Wir maschieren los!" Und alle folgten ihr in die Dunkelheit ....

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Als Jeremiah aufwachte fühlte er sich merklich besser und vor allen ausgeruhter. Er horchte in seinen seelischen Kosmos hinein und spürte immer noch eine große Sorge um Hanni. Doch nun belastete diese Sorge nicht sein Denkvermögen, sondern ließ zudem Platz für einen zielgerichteten Tatendrang.

Jeremiah zog eine frische Uniform an, replizierte sich ein Sandwich und einen Cappuccino, welches er auch sogleich verzerrte. So gestärkt machte er sich auf den Weg zur Kampfbrücke der Sekundärsektion und meldete sich bei Lieutnant Commander Shral: „Melde mich wieder zum Dienst, Ma’am.“

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Dorian war mulmig zumute. Nicht genug, dass er sich gerade erst für diese verdammte Sternenflotte hatte verstümmeln lassen - nein, jetzt schickte Dr. Gilmore ihn auch noch als Feldsanitäter hinaus in eine Schlacht.

Er drückte sich hinten in der letzten Ecke des Kasinos herum und dachte an das, was der Arzt ihm mit auf den Weg gegeben hat. 'Denken Sie an Hypokrat. Sie sind vielleicht das Letzte, was zwischen einem Kampf und einem Gemetzel steht.' Was mochte Gilmore damit gemeint haben?

Die Gesichter um ihm herum sahen grimmig aus. 18 von ihnen waren verschleppt worden. Fast jeder hier hatte es mit ansehen müssen oder an einen Kameraden aus den Händen des Feindes gerettet.

Dorians Hand begann wieder zu schmerzen. Die Mittel, die Gilmore ihm verpasst hatte, ließen in ihrer Wirkung nach. Der Magen drehte sich ihm um als er die schmerzenden Restfinger rieb.

Gedanken und Fragen kreisten im Kopf des Councelors. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren.

Welche Motivation hatten ihre Gegner? Warum agierten so? Woher kamen sie? Hatten sie vielleicht dasselbe Schicksal erlitten wie sie? Hatte schon jemand versucht, mit ihnen zu sprechen?

Warum stellte anscheinend keiner seiner Vorgesetzten diese Frage? Wo blieben die hehren Ideale der Föderation?

Just in diesem Moment begann Cmdr. Kyle zu sprechen. Dorian bemühte sich, sich auf die junge Frau zu konzentrieren. Dann begannen seine Ohren unter ihren Worten zu klingeln. 'Diejenigen die sich ergeben werden verschont, der Rest wird eliminiert!'

Meinte sie das ernst?! Reichte es denn nicht, den Gegner zu betäuben?! Sie sollten sie TÖTEN?!

Der Hals des Councelors war wie zugeschnürrt. Seine Cortexwindungen begriffen nur langsam den eben gehörten Befehl.

Plötzlich setzte sich der gesamte Trupp in Bewegung. Wie ein Schlafwandler liess Dorian sich mitnehmen. Die Worte des Arztes kamen ihm wieder in den Sinn.

Das mulmige Gefühl in der Magengegend verstärkte sich.

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Niels wachte auf. Er war ein bischen verwirrt und wusste zunächst nicht, wo er sich befand. Er schaute sich um, die Krankenstation. Da fiehl es ihm wieder ein, er hatte sich auf diesen Stuhle gesetzt und war dann eingeschlafen. Im Schlaf muss er vom Stuhl hinunter auf den Boden gefallen sein. Er bemerkte, dass ihm sein rechter Arm ein wenig schmerzte. Das muss wohl von dem Sturz kommen, dachte er. Er stand vom Boden auf und erblickte Doktor Gilmore, der sich um die Patienten kümmerte. Es schienen im Übrigen viel mehr Patienten da zu sein, als zuvor.

"Ah, Fähnrich. Auch wieder unter dem Lebendigen?" meinte der Doktor sakastisch. Man konnte ihm deutlich anmerken, dass ihn irgendetwas störte. "Wie lange habe ich geschlafen?" fragte Niels. "So 10 Stunden," antwortete Gilmore. 10 Stunden? Niels kam es so vor, als wären es höchstens 2 oder 3 Stunden gewesen und so fühlte er sich auch. Doktor Gilmore hatte sich wieder seinen Patienten zugewand. Niels vernahm, dass er dabei leise fluchte. "Hey, Doc! Was ist denn los?" erkundigte sich Niels. "Commander Kyle war vorhin hier und hat nach den Verletzten gesehen. Es wurden 18 Crewman bei dem Angriff gefangen genommen und sie wollte wissen, wer schon fit genug ist für eine Rettungsoperation. Obwohl es eigentlich mehr ist als das, sie will dem Ganzen ein gewaltsames Ende setzen. Meine Einwände hat sie einfach ignoriert, typisch Soldat!" sprudelte es aus Gilmore heraus, "überigens sollen sich alle im Casino trefffen." "Danke, Doc!" entgegnete Niels, "ich werd' dann mal zum Casino gehen, vielleicht erfahre ich genaueres." Niels hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache.

Als er im Casino ankam, war es gut gefüllt. Vor der Gruppe stand eine Frau auf einem Stuhl, Commander Kyle. Sie erklärte der Crew die Situation und legte ihren Plan dar. Sie hatte wirklich vor ein Blutbad anzuzetteln. Niels wusste noch, wie hilflos er sich gefühlt hatte, als er in Gefangenschaft war. Er stimmte zu, dass die Verschleppten befreit werden müssten, aber dann das Lager anzugreifen und "plattzumachen"? Das leuchtete ihm nicht ein. Hatten sie nicht alle einen Eid geschworen die Föderation und ihre Werte zu beschützen? War nicht das Leben an sich einer der wichtigsten dieser Werte? Wie konnte ein Starfleet Commander dann solch einen Befehl geben, der gegen alles spricht, wofür man kämpfte. Andererseits war man in einer Ausnahmesituation, doch rechtfertigt solch eine Situation die angestrebten Handlungen. Sicher, die Sternenflotte lies nie ihre Leute im Stich, aber diese Aktion würde weit darüber hinausgehen. Niels konnte es nicht gutheißen.

Da hörte er Commander Kyle zu Tenzi sagen, dass er einige seiner Leute beim Schiff lassen sollte als Schutz. Niels war diesen Leuten zu dankbar, als dass er sich jetzt gegen den Commander stellen und den Moralapostel spielen wollte. Daher entschied er sich zu Tenzi zu gehen und ihm zu sagen, dass er auf dem Schiff bleiben würde. Die Kraftfelder waren intakt und so sollte es hier keine Probleme geben. Vielleicht könnte er in der Zeit eine andere nützliche Aufgabe übernehmen. Schon stand er vor Tenzi. "Ensign, ich werde hier auf dem Schiff ihre Leute unterstützen. Ich habe mich in den letzten Tagen übernommen und würde die Aktion nicht durchstehen." sprach Niels den Sicherheitsoffizier an. Schon folgte die Masse dem Commander aus dem Casino und von Bord des Schiffes.

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Milseya hatte eine Pause im Casino gemacht, als der Commander über den Kommunikator den Befehl zum Sammeln gegeben hatte. Ihr Rücken schmerzte höllisch, ihre Glieder brannten wie Feuer - doch ihr Kopf war leer. Sie hatte keinen Gedanken an das zuvor Geschehene verschwendet - weder an die Angriffe, noch an die toten Eindringlinge oder gar an das, was sie erwartet hätte, wenn man sie gefasst hätte. Ihr volle Konzentration hatte den verletzten oder betäubten Crewmitglieder gegolten.

Als sie den Ruf von Commander Kyle vernahm, war sie sich zunächst unsicher, ob auch sie gemeint war. Doch dann sah sie an sich herunter: Sie trug eine Uniform der Sternenflotte - sie war ihr verpflichtet, sie war den verschleppten Crewmitgliedern verpflichtet. Ohne weiter darüber nachzudenken, griff sie hinter den Tresen, wo noch der eine Phaser lag. Anschließend kontrollierte sie die Energieanzeigen an dem Phasergewehr. Dann stattete sie der Küche noch einen Besuch ab und fand einige recht scharfe Messer, die mit ins Casino brachte und auf den Tresen legte. Ein kleines, handliches Messer steckte sie in ihren Stiefel, den Phaser in das Holster.

Unschlüssig blieb sie einen Moment lang stehen, dann ging sie zum Replikator und ließ sich ihren Lieblingssaft servieren: Frisch gepressten Mangosaft.

Als sie die Offiziere im Casino versammelten, hatte sie sich in den hintersten Winkel zurückgezogen und von dort den Ausführungen des Commanders zugehört. Ob die Entscheidung des Commanders, nur die zu verschonen, die sich ergaben, richtig war, wusste sie nicht und sie maß sich auch nicht an darüber zu entscheiden. Sie wusste lediglich, welches Schicksal die Gefangenen, insbesondere den weiblichen, drohte.

Als sich der Trupp in Bewegung setzte, gliederte sie sich in die Nachhut ein.

Aus den Augenwinkeln nahm Dorian wahr, dass neben ihm diese Neue lief. Die, die halb bewustlos vor dem Schiff gelegen hatte. Was machte sie hier? Warum war sie so scharf darauf, sich in diese sinnlose Schlacht zu stürzen? Er warf ihr einen fragenden Blick zu.

Milseya war abrupt stehen geblieben, als sie den Blick spürte. Erst dann realisierte sie den Betrachter: Es war der junge Fährich mit der verletzten Hand, der ihr und Niels vorher im Korridor begegnet war. Sie sah ihm kurz nach und fragte sich was er von ihr wollte. Sein Blick war nicht unbedingt freundlich gewesen ..

Innerlich zuckte Dorian mit den Schultern. Was ging es ihn schon an, wenn diese Verrückte sich unbedingt den Kopf wegschießen lassen wollte? Auf der anderen Seite musste er so langsam zugeben, dass ihn nicht nur die Unmoral der kommenden Schlacht umtrieb, sondern auch die pure Angst, nicht mehr zurückzukehren. Vorher wollte er wenigstens noch einmal mit einem humanoiden Wesen sprechen. "Warum kommen Sie mit? Sie waren doch im Schiff in Sicherheit."

Erstaunt hob Milseya ihre Brauen. Warum? Seltsame Frage! "Wie lange glauben Sie, wird das Schiff noch sicher sein, wenn wir dem nicht Einhalt gebieten?", antwortete sie ihm. Hatte er es nicht bemerkt? Unwahrscheinlich, den meisten waren die Pfeile aufgefallen, die meisten hatten gesehen, wie Crewmitglieder verschleppt wurden. "Wie lange glauben Sie, werden die Frauen in Sicherheit sein?"

"Ich habe nicht gesagt, dass das Schiff ewig ein sicherer Hort sein wird. Aber da drin ist es aktuell auf jeden Fall sicherer als hier draußen." Dorian bekam Sand in die Stiefel. Lästig!

Sie blieb kurz stehen und sah den Fähnrich an : "Auf diesem Planeten gibt es keinerlei Sicherheit - nirgends!", fauchte sie. "Sie wollen wissen, warum ich hier bin? Weil ich eine der 18 hätte sein können! Weil ich gesehen habe, was man vor hat den Frauen anzutun. Weil ich weiß, was mit den Männer geschieht. Mehr Gründe brauche ich nicht. " Sie hielt kurz inne, um ihre Stimme zu senken "Warum sind Sie hier?" Ihre Augen forderten von ihm eine eindeutige Antwort.

Irritiert sah der junge Mann die Frau an. Warum wurde sie so zickig? Was glaubte sie, wo er die letzten Stunden gewesen war? Schon bereute er es, dass ihm der Sinn nach Kommunikation gestanden hatte. Trotzdem klopfte er auf die eigentlich nicht zu übersehende Tasche mit dem Symbol der medizinischen Abteilung darauf, die um seine Schulter hing. "Irgendjemand muß Euch ja wieder zusammenflicken und zurück ins Schiff schaffen."

Er scheint einen recht trockenen Humor zu haben, dachte sich Milseya und musste schmunzeln. Ihr rasch aufbrausender Ärger war sofort wieder verschwunden - wie so oft. "Nun dann sollte jemand darauf achten, dass Ihnen nichts geschieht", erwiderte sie in einem spitzen, aber humorvollen Tonfall, während sie betrachtete, wie er den Fuß schüttelte. "Sie sollten den Sand aus Ihren Stiefeln entfernen."

Ach da schau an! Sie konnte ja fast nett sein! Und war dann sogar richtig niedlich! Dorian setzte sein Dorian-Grinsen auf und wedelte mit seiner verkrüppelten Hand. "Och, wieso? Wenn mir der Sand jetzt die Haut von den Fußknochen scheuert, dann passen meine Extremitäten wenigstens wieder zusammen." Wenn er schon in ein sinnloses Gemetzel ging, dann wollte er das wenigstens als schwarzhumoriger Brite tun.

Sie musste kurz lautlos auflachen. Sie mochte seinen Humor. Sie betrachtete seine verbundene Hand und fragte sich, ob er Schmerzen hatte. "Wer glaubt, dass er sterben wird, sollte lachen", erwiderte sie sein Grinsen. Dann ging sie in die Knie, nahm mit beiden Händen sein rechtes Bein, zog den Stiefel aus und leerte den Sand aus. Dann wiederholte sie das Gleiche mit dem linken Bein. Anschließend erhob sie sich und sah ihn an: "Wir müssen weiter sonst verlieren wir den Anschluss."

Dorian war zu verdutzt, um standesgemäß reagieren zu können. Diese Frau war gerade vor ihm in die Knie gegangen, um seine Schuhe zu entleeren! Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich sein Hirn von diesem Schock erholt hatte. Dann zwinkerte er ihr zu. "Dafür werde ich Sie zum Essen einladen müssen, ob Sie wollen oder nicht."

Sie winkte ab. Das war nichts Besonderes gewesen. "Wir werden sehen, ob sie dem Replikator das entlocken können, was ich gerne mag", grinste sie ihn an. "Wenn wir überleben", fügte sie schmunzelnd an.

Übermütig griff er nach ihrer Hand und hauchte im Laufen einen Handkuss darauf. "Mylady, wenn Sie mir einen Abend versprechen, dann verspreche ich Ihnen nicht nur ein Drei-Gänge-Menü im Schloss meiner Vorfahren, sondern obendrein, die kommende Schlacht zu überleben!" Er lachte. Auch wenn ihm nicht zum Lachen zumute war, so wurde Dorian doch immer alberner und aufgekratzter. Er versuchte, den dunklen Schatten zu verscheuchen, der sich in seinem Hinterkopf eingenistet hatte.

Völlig von dieser Aktion überrascht, ließ Milseya ihn gewähren. Sie überlegte, ob möglicherweise die Medikamente ihre Wirkung taten oder ob der junge Mann vor ihr sich immer so aufführte - oder ob er einfach Angst hatte. Sie beschloss keine Entscheidung zu fällen - noch nicht. Dann verenigte sie sich huldvoll vor ihm "Sehr wohl Sire. Doch wenn wir unsere Allerwertesten nicht bald in Bewegung setzen, wird daraus wohl nichts werden", drängte sie scherzhaft zum Weitergehen.

"Spielverderberin." Eine Zeit lang gingen sie wortlos nebeneinander her. Schließlich traute der Councelor sich zu fragen. "Sie haben vorhin gesagt, dass Sie wissen, was die mit den Gefangenen machen. Was ist dort mit Ihnen passiert? Wie sind Sie gefangen worden?" Er wusste, dass die Frau neben ihm unter Gedächtnisverlust litt. Dennoch musste er sie einfach fragen...

Sie senkte den Kopf und blieb stehen. Wie sollte sie es ihm erklären? Wie könnte er es begreifen? Sie selbst begriff und verstand es doch nicht. "Ich weiß nicht, ob ich in dem Lager war. Und wenn, kann ich mich nicht daran erinnern. Ich kann es nicht so erklären, dass sie es verstehen - kaum jemand versteht es... es ist .. wie ... wie ..", sie suchte nach einem passenden Bild. Sie fand keines. Sie sah ihn trotzig an: " Ich weiß, wer ich bin, doch all das was mich ausmacht, ist verschwunden, nicht existent. Verstehen Sie?" Wie könnte er, er hatte noch nie die dunklen Wände gesehen, er hatte noch nie die von Bilder erfüllten Wände gesehen ..

Nicht wissen, wer man war und wie man her gekommen war... Nein, das was er empfand war wahrscheinlich nur ein billiger Abklatsch von dem, was diese Frau (wie hieß sie gleich noch?) erlebt hatte. "Ich weiß nicht, ob ich Sie verstehen kann. Aber bitte erzählen Sie mehr." Verlegen lächelte er. "Wenn ich nicht gerade Verletzte verarzte bin ich der Councelor der Community."

"Sie sind jung", platzte es aus ihr heraus. "Entschuldigung" Erzählen? Wovon denn? Sie holte tief Luft und begann weiter zu gehen. "Ich bin zur Hälfte Haliianerin. Mein Volk besitzt in geringem Maße telepathische Fähigkeiten. Wir können diese mit Hilfe eines Kristalls - wir nennen ihn Canar - verstärken. Doch meist nutzen wir ihn zur Meditation. Und wir müssen oft meditieren, denn wir ein recht emotionales Volk", scherzte sie. "Jeder hat seine eigene Art zu meditieren. Ich habe mir eine Halle - die Halle meiner Gedanken - geschaffen. Dorthin ziehe ich mich zurück, erlebe mit einer gewissen Distanz, Dinge die geschehen sind, durchlebe noch einmal meine Erinnerungen. Doch jetzt ist diese Halle leer, die Wände sind dunkel - dort ist nichts mehr. Ich existiere nicht mehr..", flüsterte sie.

Was hatten die Leute nur immer alle mit seinem Alter?! "Wenn ich Sie recht verstehe, dann sind an den Wänden Ihrer Halle sämtliche Erinnerungen gesammelt? Und die Wände sind nun leer? Und damit sind auch alle Ihre Erinnerungen verschwunden? Sämtlich?"

"Nein." Wie konnte sie nur einem einzigen Menschen begreiflich machen? "Ich weiß, dass sie da sind - manchmal blitzen Orte oder Namen auf. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mit Niels und John zu Abend gegessen habe, ich kann mich daran erinnern, dass ich eine hervorragende Pilotin bin, ich kann mich daran erinnern, wie meine Mutter gestorben ist - aber ich weiß nichts von diesem Planeten, nichts davon wie ich hier gekommen bin, geschweige denn wie lange ich hier bin - das alles ist verhüllt, wird blockiert, als ob jemand verhindern will, dass ich mich erinnere." Milseya seufzte. Geinsam waren sie ma Lager angekommen und hatten sie Position an einer sicheren Stelle bezogen.

Dorian fischte seinen Phaser aus der Tasche und ging in Deckung. Leise fragte er weiter: "So, als hätte jemand die Bilder verhangen? Sie wissen, dass sie da sind, können aber nicht erkennen, was auf ihnen abgebildet ist?"

"So in etwa", flüsterte sie. "Nur sind sie nicht verdeckt, sie werden einfach nicht gezeigt - als ob es einen Unterbrecher zwischen meinen Gedanken und den Wänden gibt."

Auch Milseya zog ihren Phaser, nachdem sie heimlich überprüft hatte, ob das Messer noch an der selben Stelle war, wo sie es hingesteckt hatte. Dann legte sie den Phaser auf den boden und begann im Sitzen ihren Körper zu strecken und zu dehnen. Abschließend legte sie zunächst ihren linken Fuß hinter ihren Kopf und verharrte etwa zehn Sekunden so, dann wiederholte sie das Gleiche mit dem anderen Bein. "Bereit", flüsterte sie.

Dorian schluckte hart. Bei den Anblick der sich dehnenden Schönen waren ihm ganz andere Gedanken durch den Kopf geschossen. "Dann wünsche ich Ihnen mal alles Gute. Mein Platz als Sani ist hinter den Linien. Wär ja schön blöd, wenn die mich gleich als Ersten erwischen würden."

"Ich muss nicht Gedanken lesen könne, um zu wissen, woran Sie gerade gedacht haben", erklärte Milseya. Und musste sich schwer beherrschen um nicht laut loszulachen. „Das passiert öfter“

Der Mann wurde nicht mal rot. Dafür wurde sein Grinsen immer breiter. "Das haben Sie nun davon, dass Sie in einer Extremsituation noch immer so gut ausse...." Abrupt brach der Satz ab.

Dorian hatte ein Geräusch gehört. Er ließ sich fallen und warf sich herum. Hinter ihnen stand einer von denen. Scheinbar genauso überrascht von seinem Fund wie der Fund selber. Eine Schrecksekunde lang starrten Dorian und der Fremde sich nur an. Dann hoben sie zeitgleich ihre Waffen. Der Fremde öffnete den Mund als ob er nach Hilfe rufen wollte. Doch bevor er einen Ton von sich geben konnten zischten Energiestrahlen aus den beiden Waffen der Kombatanten. Der Fremde fiel zu Boden...

Der Energiestrahl war wie in Zeitlupe auf ihn zu gekrochen. Tausende Gedanken zuckten durch seinen Kopf. Sprüche, die Filmhelden in einer solchen Situation gesagt hätten. 'Ich fürchte, wir müssen unser Abendessen verschieben.' Oder ein einfaches 'Erster!' Doch nicht ein Laut kam über seine Lippen. Die Energie des Strahls hüllte ihn ein. Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf. Schneller und schneller, wie in einem Karussel drehte sich seine innere Welt. Schmerz durchraste sämtliche Synapsen.

Und plötzlich....

Stille....

Erschrocken hatte Milseya den kurzen Kampf der Beiden beobachtet und spürte eine gewisse Erleichterung, als der Fremde zu Boden fiel. "Gut reagiert, Consellour", flüsterte sie. Keine Antwort. "Consellour?" Milseya robbte zu dem jungen Fähnrich und beugte sich über ihn. "Verdammt!", fluchtete sie leise. Der Körper des Mannes war schwer, er war nicht mehr bei Bewusstsein. Nicht jetzt, nicht hier! Ohne weiter darüber nachzudenken, schulterte sie den Körper und trug ihn vorsichtig zurück zum Schiff.

[inanchfe und idic spielen "Brothers and Sisters in Arms"]

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„Sorry Doc“ murmelte Bishop, als Assjima ihn nach der unsanften Landung etwas vorwurfsvoll anschaute und sich dabei die neue Beule rieb an der Stirn rieb. „Ist schon in Ordnung, Lieutnant. Aber sobald wir wieder auf der Erde sind, werde ich eine medizinische Konferenz einberufen, unter dem Motto ‚Sind Sicherheitsgurte auf Starfleetschiffen tatsächlich zu kostspielig?’ Oder: ‚Sollten Deltaner von nun an auf allen Einsätzen schützende Perücken tragen?’ Manchmal beneide ich Sie ein wenig um ihre Mähne, Lucas. Die fängt bestimmt viele Stöße ab.“

Wenige Minuten später kletterten die drei aus dem Flyer und starrten geblendet in die weite Öde. Nur Steine und Sand. Vom Himmel brannte eine unglaublich große Sonne herunter. Assjima hatte sich ihre Sonnenbrille und die Schirmmütze aufgesetzt. Die beiden Männer grinsten sie unverholen an. „Doc, das ist aber kein Bestandteil der Uniform“ lachte Mercury und zeigte auf die Brille. „Die ist zu modisch!“ „So ein hässliches Starfleet-Einheitsmodell kommt mir nicht auf die Nase! Das überlasse ich gerne Ihnen. Hier meine Herren – aufsetzen! Ärztliche Order!“ Sie reichte den beiden zwei Standartbrillen und Sonnencreme. „Dieser Feuerball da oben hat es in sich. Da nimmt man ungeschützt recht schnell die Farbe eines Krebses an. Lassen Sie uns nun zuerst die unmittelbare Umgebung sichern.“ Die drei trennten sich und begannen, erste Daten mit den Tricordern zu sammeln.

Zügig kletterte die Deltanerin die steile Anhöhe hinauf, in deren Schutz der Flyer stand. Etwas außer Atem erreichte sie nach wenigen Minuten den Gipfel. Die Hitze machte ihr zu schaffen. Wüste, Hitze, Sand … das war wirklich nicht ihre Welt. Dennoch tat es gut, sich ein wenig bewegen zu können. Oben schlug ihr ein heißer Wind entgegen. Die Aussicht war fantastisch: Die Wüste leuchtete in den unglaublichsten Farben. Etwas umständlich packte Assjima ihre kleine Holokamera aus dem Rucksack. „Wer weiß, wie lange dieser Planet noch existieren wird …“ murmelte sie vor sich hin, während sie den Auslöser betätigte. Dieser gewaltige, glühende Stern dort oben würde in Kürze alles vernichten. Er gab Leben, jetzt nahm er es wieder. Vielleicht waren das die letzten Bilder einer sterbenden Sonne und einem zum Tode verurteilten Planeten …

Sie setzte sich einen Moment auf einen Stein und ließ den Blick in die Ferne schweifen. Der Horizont verfärbte sich von blassem Blau über ein dunkles, leuchtendes Rot hin zu einem schmutzigen Gelb. „Mein Gott, ist das schön!“ Gebannt von dem Naturschauspiel bemerkte Assjima kaum, dass der Wind auffrischte. Erst als er brennend heiß wurde, erkannte sie, dass diese Verfärbungen am Horizont in rasender Geschwindigkeit näher kamen. Entsetzt sprang sie auf und aktivierte den Kommunikator: „Assjima an Bishop und Mercury – sofort zurück zum Flyer! Ein Sandsturm nähert sich!“ In größter Eile machte sie sich an den Abstieg. Der Hang wurde steil. Assjima ging leicht in die Knie, verlagerte das Gewicht nach hinten und sauste mit ausgebreiteten Armen mehr rutschend als rennend durch Sand und Schotter talwärts.

Nur wenige Augenblicke später saßen alle drei im rettenden Flyer, während draußen der Sturm brüllte. Die beiden Männer waren glimpflich davon gekommen, während sich Assjima während ihrer rasanten Abfahrt ein frecher Stein unerlaubt vor ihre Füße gelegt und sie zu einem zirkusreifen Dreifachsalto gezwungen hatte. Langsam beschlich sie das Gefühl, dass die bolianischen Grippenviren auch etwas von der bolianischen Tollpatschigkeit auf sie übertragen haben könnten. So viele Prellungen und Schürfwunden wie auf dieser Mission hatte sie noch nie einstecken müssen. Sie würde bei Gelegenheit ein ernstes Wörtchen mit dem Chief über herumliegende Taschentücher sprechen müssen … so sie ihn jemals wieder sehen würde …

Stunden später erwachte die Ärztin. Draußen war es schlagartig still geworden. Nur ein leichtes Schnarchen aus dem geöffneten Munde des Technikers durchdrang die unheimliche Ruhe. Auch Bishop schlief tief und fest mit dem Kopf auf der Steuerkonsole. Vorsichtig schob sie ihm einen Arm unter die Wange, auf der sich schon tiefe Abdrücke der Knöpfe eingegraben hatten. Assjima musste all ihre Kraft aufwenden, um die Klappe des Flyers zu öffnen. Das kleine Schiff war zu zwei Drittel unterm Sand begraben. Draußen war es kalt – sehr kalt - und am Himmel funkelten Sterne. Die frische Luft tat gut. Assjima horchte gespannt in die Stille hinein. War da ein leichtes Rascheln zu hören? Schritte oder nur ein sich lösender Stein? Nein, der Tricorder zeigte keine Lebensformen an. Sicherlich nur wieder die Nerven! Sie hatte wohl als Kind zu viele Märchen der Großmutter gehört. Dennoch ließ sie das Gefühl nicht los, auf der Hut sein zu müssen. Mit den Händen grub sie einen großen Stein aus dem Sand, bettete ihn in eine Mulde direkt neben dem Flyer und brachte ihn mit dem Phaser zum Glühen. So konnte er ein wenig Wärme spenden, ohne dass man sein Leuchten aus der Ferne sehen konnte. Fest in eine Decke eingewickelt setzte sie sich auf den Boden, lehnte sich an die Außenwand des Flyers und lauschte in die Nacht hinaus.

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Eine Hand legte sich auf Assjimas rechte Schulter.

Völlig überrascht und zu Tode erschrocken fuhr sie herum und sah wie sich die Reste eines etwa zwei Meter Aliens aus dem Sand bohrten.

Es sah Furchterregend aus, mit riesigen Fangzähnen im übergroßen Maul, den scharfen Krallen an den Händen und den dunklen, tiefen Augen. Seine Haut war ebenfalls sehr dunkel und sehr glatt. Die hautenge Kleidung bestand aus etwas sehr dünnem, zartem – und wirkte dennoch sehr robust. Trotzdem sich das Wesen eben aus dem Sand erhoben hatte und aus dem Erdreich kam, waren keine Spuren an ihr zu erkennen. Die letzten feinen Sandkrümel rieselten ebenso lautlos zu Boden, wie der Fremde erschienen war. Ein leises grollendes Knurren war nun das erste Geräusch, das Assjima vernahm.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Assjima das Wesen an. Sie saß noch immer auf dem Boden, der Phaser lag neben dem nur noch schwach glühenden Stein – außerhalb ihrer unmittelbaren Reichweite. So war ihre erste spontane Reaktion der Griff zum Kommunikator. Doch etwas ließ sie zögern. Das Wesen hatte sie zwar furchtbar erschreckt, aber es hätte sie sofort töten können. Stattdessen hatte es die Hand auf ihre Schulter gelegt. Nein, nicht die Männer wecken! Es war besser, wenn das Wesen nichts von deren Anwesenheit wusste. So stammelte sie nur ein leises „Hallo“.

Das Grollen in der Kehle des Außerirdischen änderte leicht seine Tonlage. Er nahm die Hand von der Schulter der Ärztin und das Geräusch aus seiner Kehle wiederholte sich fordernder.

Langsam, sehr langsam erhob sich die Deltanerin und drehte sich zu dem unheimlichen Gast um. Sie versuchte, ihm in die Augen zuschauen. Die Augen sind die Fenster der Seele. Er überragte sie um mehr als einen Kopf und im Dunkel der Nacht war es schwer, sein Gesicht genau zu erkennen. Was konnte er nur wollen?

Als Assjima in den Stand gekommen war, drehte sich das Erdwesen um und ging einige Schritte. Dann drehte er sich wieder zu ihr um und erneut gab er ein Geräusch von sich. Außerdem streckte er die Klauenbewährte Hand nach ihr aus und zog sie dann wieder zu sich heran. Er tat weitere Schritte wiederholte die Handbewegung.

„Es will, dass ich ihm folge. Ich kann doch nicht einfach so von hier weggehen. Aber … Verdammt, was soll ich tun?“ schoss es der Ärztin durch den Kopf. „Erstkontakt! Ich repräsentiere die Förderation. Und allein deswegen muss ich ihm folgen.“ Sie bewegte ihre Hand leicht auf und ab „Sachte, mein Freund. Ich kann nicht einfach so in die Wüste hinaus marschieren.“ Sie bückte sich, nahm vorsichtig den Phaser auf, steckte ihn in den Rucksack – gut, die Wasserflasche war auch noch drin. Verdeckt durch den Rucksack zeichnete sie einen Pfeil in den Sand und daneben die Umrisse einer Taube. Ob Bishop dieses alte Friedenszeichen erkennen würde? Sie warf den Rucksack über die Schulter und bewegte sich auf das Wesen zu.

Der Fremde bewegte sich wieder auf die Deltanerin zu. Das Grollen wirkte bedrohlicher als zuvor und er wies auf den Rucksack. Assjima machte einen Schritt rückwärts und stieß gegen ein zweites dieser Wesen, welcher dicht hinter ihr stand und gerade ihr Zeichen im Sand verwischt hatte. Aber nicht einfach so - der Sand lag ganz natürlich und wie unberührt da. Sie bemerkte noch zwei Weitere, die sich um den Flyer postiert hatten - aber keine Anstalten machten sich ihm weiter zu nähern. Sie standen einfach in einer Entfernung von etwa drei Metern und beobachteten die beiden darin schlafenden Personen.

Assjima schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, meine Herren, aber wenn ich mitkommen soll brauche ich meinen Rucksack.“ Ihre Stimme klang fest und entschlossen. Sie mussten weg vom Flyer. Nur nicht die beiden Männer aufwecken. Solange sie schliefen, schienen sie halbwegs in Sicherheit zu sein. Sie wollte einfach nicht dran denken, was passieren könnte, wenn sie plötzlich wach werden würden. Im Geiste sah sie Lucas wie einen Berserker mit gezückter Waffe aus dem Flyer stürzen und wild drauf los feuern. Diesbezüglich vertraute sie auch nach so vielen Jahren den Terranern immer noch nicht. Sie waren zu schnell mit dem Finger am Drücker. „Ihr wollt dass ich euch folge? In Ordnung, gehen wir!“ Und sie ging einfach an dem ersten Wesen vorbei in die Nacht hinaus.

Mit zwei großen Schritten hatte er die Frau eingeholt und entriss ihr den Rucksack. Kurz versuchte er sich an dem Verschluss und machte dann Anstalten ihn mit Gewalt zu öffnen. Jedoch hielt er in der Bewegung inne, legte ihn Assjima vor die Füße gurgelte sie fauchend an. Der Zweite hatte sich den beiden ebenfalls wieder genähert und stimmte mit ein. Die beidem am Flyer rührten sich nicht, starrten nur Bewegungslos ins Innere.

Beinahe hätte Assjima die Beherrschung verloren und war versucht gewesen, ein paar der herumliegenden Steine in Richtung der monströsen Köpfe in Bewegung zu setzen. Doch nur nicht zuviel preisgeben! „So, ihr wollt also wissen, was da drin ist?“ Sie öffnete den Rucksack und packte ihn langsam aus. „Hier eine Wasserflasche, ein Trikorder, ein niedlicher kleiner Phaser, ein Medikit, eine Holokamera, eine Sternenflottennotration mit Salamigeschmack … Das ist alles!“ Sie legte alles fein säuberlich nebeneinander in den Sand, erhob sich und breitete die Arme aus. „Mehr habe ich nicht dabei.“

Zielgerichtet griff das Wesen nach dem Phaser und warf ihn zurück zum Raumschiff. Den Rest nahm er auf, steckte alles zurück in die Tasche und reichte sie ihr. Untereinander glucksten die beiden Fremden sich zu und während der eine Assjima den Rucksack hinhielt, sagte der Andere: "Chabbe ikch nickt dahrrrbai". Dann wies mit seiner Hand weiter in die Dunkelheit. Nach Assjimas Berechnungen entfernten sie sich von dem Dorf und würden sich grob der unterirdischen Energiequelle nähern.

Hatten die beiden sich eben über sie lustig gemacht und sie nachgeäfft? Sie konnten wohl mehr Laute von sich geben als Fauchen und Knurren. Innerlich musste Assjima fast ein wenig schmunzeln, während sie durch die Nacht wanderten. Woher wussten diese Wesen, dass gerade der Phaser die einzige Waffe im Rucksack war? Vielleicht sollte man diese Geräte in Zukunft rosa einfärben, damit sie weniger gefährlich aussahen? Und gerade auf dieses Gerät konnte sie am ehesten verzichten.

Gespannt folgte sie dem Anführer. „Mal sehen, ob man mit diesen Sandmolchen auch ein wenig plaudern kann“ dachte sie bei sich, während sie ihrem Vorgänger auf den Hinterkopf starrte. „Verratet ihr mir auch, wo es hingehen soll?“

Ohne sich umzudrehen streckter der Erste nur den Arm nach vorn und sagte: "äss chingähen ssoll!" Dann war er wieder stumm. Nach etwa zehn Minuten Fußmarsch blieb er inmitten einer Gesteinskombination stehen. Assjima sah sich um. Dort war nichts und niemand. Sie drehte den Kopf zurück zum, wie sie ihn nannte "Vorgänger" und er war fort. An der Stelle, an der er sich eben noch befunden hatte, bewegte sich der leicht Wellenförmig der Sand. Sie drehte sich zu dem Zweiten um - aber auch der war fort.

Assjima schaute sich verwirrt um. Was sollte diese Aktion? Sie konnte denen doch nicht einfach in den Sand folgen. Sie packte den Trikorder aus und untersuchte die Stelle, an der der Anführer so plötzlich vom Erdboden verschluckt wurde.

Doch das Gerät zeigte keine Lebensformen - wie schon zuvor am Flyer, als Urplötzlich das Wesen aufgetaucht war. Stattdessen erreichte die Ärztin eine Stimme von den Felsen her. "Kommen Sie. Kommen Sie näher." Aus dem Schatten des Gesteins trat ein Humanoid wirkendes Wesen. Es hatte eine ähnlich dunkle Haut, wie die Eskorte zu diesem Ort, aber wesentlich feingliedrigere Extremitäten. Seine Augen waren aber ebenfalls sehr dunkel und lagen tief in den Höhlen. Sein Maul war wesentlich kleiner - aber dort blitzten auch gefährlich aussehende Zähne hervor. Seine Stimme war ruhig und wirkte Vertrauen erweckend. Aber ebenfalls rollte er das R in der Kehle. Nur wirkte es wesentlich weicher. Der Klang erinnerte Assjima an etwas. Sie zögerte. Dachte nach. Die Stimme passte nicht genau - ähnelte aber derjenigen, die sie zu Beginn der Mission gehört hatte. Dann fiel es ihr ein: Die Warnung der unbekannten Fremden!

Sie hatte die Aufnahme damals wieder und wieder angehört. Doch, die Stimme, die sie vor dem Auge warnte, hatte den gleichen kehligen Tonfall. Zögernd folgte sie der Aufforderung, näher zu treten. „Ich erkenne den Akzent wieder – jemand aus ihrer Spezies hat uns vor ein paar Tagen vor dem Auge gewarnt! Ich bin ein wenig überrascht, hier noch jemanden anzutreffen.“ Sie streckte dem seltsamen Wesen die Hand entgegen. „Mein Name ist Assjima. Ich bin die Chefärztin der USS Community.“

Einen Moment sah er den ausgestreckten Arm an. Er tat es ihr gleich und setzte sich. "Sie sind nicht gegangen! Und nun kommen Sie hierher und Sie bringen Waffen an diesen heiligen Ort." Er sah sich seinen Arm an. "Ist es Sitte bei Ihnen mit Weitgestreckten Händen zu reden?"

„Es ist eine Begrüßungsform der Terraner. Sie müssen immer alles anfassen, um es begreifen zu können. Ich glaube, ich habe zu lange unter ihnen gelebt. Ich selber bin Deltanerin. Wir begrüßen uns durch telepatischen Austausch von Bildern. Doch das mögen nicht alle Wesen. Deswegen bevorzuge ich beim Umgang mit Nichtdeltanern diese Terranische Sitte. Es ist ein Zeichen der Freundschaft.“ Sie blickte ihrem dunklen Gegenüber einen Moment lang ins Gesicht. Zu gerne würde sie erfahren, ob sie Bilder in ihm lesen könnte. Doch sie beherrschte sich und schaute sich nachdenklich um. „Ein seltsamer Ort ist das hier. Ich wollte ihn nicht entweihen. Ihre Eskorte hat mir allerdings einen gehörigen Schrecken eingejagt. Deswegen habe ich die Waffe eingesteckt – auch wenn ich sie normalerweise nie verwende. Bitte entschuldigen Sie.“

"Entschuldigungen sind nicht nötig. Ihr Eindringen ist unwiderruflich geschehen. Aber ich warne Sie - treten Sie nicht in telepathischen Kontakt mit mir! Es wäre gefährlich für Sie. Deshalb musste ich Ihnen körperlich gegenüber treten." Sein Gesichtsausdruck hatte sich während er redete nicht verändert. "Das Auge wendet sich allmählich der finalen Phase zu. Gehen Sie. Nehmen Sie Ihre verbliebenen Leute und verlassen Sie das System und diesen Ort."

Assjima war sich nicht sicher, ob dies als Drohung oder als wohlgemeinte Warnung aufzufassen sei. Was wusste er über die Supernova und über das Wurmloch? „Wir werden gehen, sobald unsere Aufgabe erfüllt ist. Doch vorher müssen wir verstehen lernen. Wir können nicht einfach gehen, ohne zu wissen warum. Helfen Sie mir dabei, indem Sie mir eine einfache Frage gestatten: Welcher Ort ist heilig? Diese Gesteinsformation, dieser Planet, das Auge oder gar das ganze System?"

Er breitete die Arme aus. "All das! Und alles, was, durch das Auge berührt wird, wenn es seinen Blick kreisen lassen wird. Dies alles ist geweiht. Dieser Ort, dieser Boden ist uns heilig. Er beherbergt unsere Soldaten und er nährt unsere Kinder. Das alles geschieht nur äußerst selten. Aber Ihr werdet nicht verstehen - Ihr werdet sterben. Vielleicht irgendwann verstehen andere von Euch... aber sicher nicht so bald." Er machte eine kurze Pause. "Hier werden unsere Kinder geboren, hier werden unsere Alten zur Ruhe gebettet. Bald ist es so weit. Aber Ihr! Ihr müsst gehen! Warum müsst Ihr bleiben? Wissen? Verstehen? Wenn unsere Königin nicht entschieden hätte Euch zu befragen - Ihr wärt nun Tot. Du. Der Eine. Und auch der Andere bei eurem Gefährt. Es wären nur die Soldaten gekommen - nicht ich."

"Ich bin die Stimme, die Ihr versteht." Wenn er verwirrt war über all die Fragen, dann merkte man es nicht. "Wir schickten Ihnen bereits eine Warnung - nicht in Ihrer, aber in einer leicht verständlichen Sprache. Wir forderten Sie auf zu gehen. Warnten Sie. Sie blieben. Ihre Landung hier erlaubte uns Ihre Gespräche zu hören - Ihre Sprache zu lernen. Sie müssen hier kein Leben retten - außer dem Ihren. Berichten Sie dies Ihrer Königin." Ohne ein weiteres Wort stand er auf und verschwand im Schatten des Steines aus dem er auch gekommen war.

Die Deltanerin blieb stumm sitzen, ohne zu merken, wie ihr die nächtliche Kälte in die Knochen kroch. Erst als sie anfing zu zittern, erhob sie sich und machte sich auf den Rückweg. Bishop und Mercury schliefen nach wie vor tief und fest. Von den nächtlichen Besuchern war keine Spur mehr zu sehen. Assjima suchte und fand den Phaser, brachte den Stein erneut zum Glühen, zog die Jacke fest um sich und starrte in die Glut

Bryn und Locutus im längsten und ersten bemannten Masterpost des RPG

Anweisungen:

Verlasst den Planeten bei Sonnenaufgang.

Verarbeitet und Analysiert die ersten gewonnenen Infos

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Ein neuer Tag begann, selbst auf diesem Wüstenplaneten. Lt. Lucas Bishop erwachte aus einem sorgenfreien Schlaf, er hatte Gott sei Dank keinen Alptraum gehabt. Nach einem großen "Gähner" stand er auf und streckte sich, ließ seinen Kopf kreisen und seinen Nacken knacken. Dann ließ er einen Blick durch den Flyer kreisen und erschrak. Dr. Assjima war weg! Schnell schnappte sich Lucas einen Phaser und sprang aus dem Flyer. Er schaute nach links und nach rechts, dann atmete er auf, Die Ärztin lag in der Nähe des Flyers, in eine Jacke eingewickelt im Sand.

Er berührte sie vorsichtig an der Schulter. „Doktor, aufwachen!“ Wie von der Tarantel gestochen sprang Assjima auf „Was wollt ihr denn schon wieder? Weg mit euch!“ Wie verrückt klopfte sie ihre Uniform ab. Es kribbelte am ganzen Körper. Sie schienen überall zu sein. Lucas wich erschrocken zurück „Doc, ich bin es nur … Lucas!“ Assjima starrte ihn irritiert an. Langsam wurde ihr klar, dass diese unheimliche Nacht vorbei war. „Entschuldigung Lieutnant. Ich muss wohl eingeschlafen sein.“

"Was machen sie denn bloß hier draußen?" wollte Lucas besorgt wissen. "Wenn hier wilde Tiere leben, hätten sie verletzt werden können. Oder wenn es hier Lebewesen gibt, die hätten sie gefangen nehmen können..."

„Gerade das wollte ich ja verhindern, indem ich heute Nacht ein wenig Wache geschoben habe. Dennoch …“ Langsam kamen die Erinnerungen an die seltsame nächtliche Begegnung zurück „Ameisen … Lucas, ich habe von riesigen Ameisen geträumt … nein, nicht geträumt … sie waren da … glaube ich …“ Verwirrt schaute sie sich um. Im Sand waren nur ihre eigenen Spuren zu sehen. doch da hinten – kaum noch zu erkennen – sah sie eine einfache Spur, die direkt auf das Lager zu führte. „Lucas, kommen sie mit! Schnell!“

"Oh Gott Assjima! Geht es Ihnen gut? Also ich meine sie sind nicht verletzt oder so?" erkundigte sich Lucas und machte sich langsam Vorwürfe, denn er hatte sein Aufgabe vernachlässigt. Schnell rannte er hinter der Ärztin her...

Tatsächlich, es waren ihre eigenen Fußstapfen. „Dann war es doch kein Traum. Lieutnant, wir hatten heute Nacht Besuch.“

"Besuch? Sie hatten Erst-Kontakt?" fragte Lt. Bishop ganz erstaunt und wollte sich vor lauter Entsetzen beinahe hinsetzen. „Sie waren plötzlich da … regelrecht aus dem Boden geschossen. Wir sind ein Stück gegangen. Kommen Sie, ich zeig es Ihnen. Es ist nicht weit.“ Dann fiel Assjimas Blick auf den Phaser in Bishops Hand. „Denn lassen Sie besser hier. Wir brauchen ihn nicht.“

"Wie bitte? Ich soll in dieser fremden Umgebung keinen Phaser mitnehmen?" Lucas war verwirrt, wollte Assjima ihn veräppeln...

„Bitte Lucas – lassen Sie die Waffe hier. Ich will ihr Heiligtum nicht noch einmal unnötig entweihen. Er würde uns wohl auch nichts nützen. Ich erzähle Ihnen alles unterwegs.“

"Also gut, der Phaser bleibt da und dann bin ich mal gespannt." versicherte der Sicherheitschef und warf den Phaser in den Flyer. Dann folgte er der Ärztin durch die Wüste.

Die Wanderung war nicht sehr lang. Während sie der Fußspur folgten, die Assjima in der Nacht auf dem Rückweg hinterlassen hatte, erzählte sie dem Lieutnant ausführlich von ihrem nächtlichen Erlebnis. „Lucas, das Schlimmste ist: ich weiß nicht, ob sie uns gedroht haben oder ob sie uns nur warnen wollten. Haben diese Wesen Einfluss auf das Auge oder sind sie ihm genauso ausgeliefert wie wir?“ Plötzlich endete die Spur. Sie standen inmitten der seltsamen Gesteinsformation. „Hier war es. Lassen Sie uns ein paar Scanns machen.“

"Also gut, ich hoffe nur dass es keine Falle ist. Und diese Wesen haben die komische Nachricht geschickt?" meinte Lucas und scannte mit seinem Tricorder die Umgebung. Es gab nichts Ungewöhnliches zu entdecken, außer Sand und Steine. „Genau! Sie waren es, die uns vor dem Auge gewarnt haben. Schauen Sie, das muss der Stein sein, an dem der Bote verschwunden ist.“ Assjima scannte die seltsame Gesteinsformation. Der Tricorder zeigte keine ungewöhnlichen Mineralien an. Ein paar Quarze, Feldspat… „Nun, Wüstenwind kann ja die seltsamsten Formen schaffen. Hier gibt es nichts zu entdecken. Ich denke, wir sollten zurückgehen, um diese Wesen nicht unnötig zu reizen.“

"Ja, ich schlage auch vor, den Planeten zu verlassen. Wenn diese Wesen so unberechenbar aus dem Boden auftauchen können und wir nicht wissen ob es eine Warnung oder Drohung ist, ist es hier zur gefährlich." machte Lucas den taktischen Vorschlag, dann packte er seinen Tricorder ein und drehte der Gesteinsformation den Rücken zu.

Schweigend machten sie sich auf den Rückweg. Die Deltanerin hatte ständig das Gefühl, beobachtet zu werden. Ob sie langsam paranoid wurde oder war es tatsächlich nur auf die Anspannung und den Schlafmangel zurück zu führen? Was war mit der Siedlung? Sollten sie die nicht auch noch untersuchen, bevor sie den Planeten verließen? Nein, Bishop hatte natürlich Recht. Es war im Moment zu gefährlich … Laute Rufe rissen sie aus ihren Gedanken. „Doktor, Lieutnant! Wo sind Sie! Hallo!“ Mercury kam ihnen aufgeregt entgegen gerannt. „Mensch, Sie haben mir aber einen Schrecken eingejagt! Einfach so zu verschwinden!“

"Wenn Sie nicht wie ein Murmeltier geschlafen hätten, dann hätten Sie es bemerken müssen..." witzelte Lt. Bishop todernst. Nach einer kurzen Erklärung stiegen die Drei in den Flyer und nach weiteren Minuten erhob sich das kleine Raumschiff von der Sanddüne und flog zurück ins kühle, stille All.

Der Rückflug verlief ohne Zwischenfälle. Assjima war erleichtert, als sie wieder durch die endlos langen, grauen aber inzwischen so vertrauten Korridore des Raumschiffes schritt. „Lieutnant, bitte bereiten Sie so schnell wie möglich die Scanns auf. Ich werde Commander Shral bitten, eine Besprechung der Führungsoffiziere einzuberufen. Es wäre sinnvoll, wenn Sie eine sicherheitstechnische Analyse vorlegen könnten.“

"Analyse? Wir haben Sand gescannt..." erwiderte Lt. Bishop leicht pikiert und schaute Assjima an. „Ich weiß.“ Die Deltanerin blickte niedergeschlagen vor sich auf den Boden. „Aber vielleicht finden Sie doch etwas. Und wir müssen das Risiko einschätzen können, wenn wir auf den Planeten zurückkehren wollen. Versuchen Sie es einfach.“

"Gut ich werde mich gleich an die Arbeit machen. Haben sie die fremden Wesen gescannt oder könnten sie mir noch mal eine genaue Beschreibung von ihnen geben?" entgegnete der Sicherheitschef und freute sich schon dermaßen auf den kernigen Bericht. „Nein, Scanns wären in dieser Situation absolut unangebracht gewesen. Aber ich werde natürlich einen Bericht anfertigen und Ihnen eine Kopie zukommen lassen … Ach ja … Sie waren ein prima Chauffeur. Danke!“ Sie zwinkerte ihm aufmunternd zu und verschwand in Richtung Krankenstation. "Ja ein prima Chauffeur" rief Lt. Bishop sarkastisch hinterher "und ein schlechter Sicherheitschef" fügte er in Gedanken hinzu. Dann drehte er sich um und ging in sein Quartier, die Daten analysieren.

„Dr. Assjima an Lt. Commander Shral” Die Deltanerin stand im Turbolift und hatte den Kommunikator aktiviert. „Das Außenteam meldet sich vollständig zurück. Ich möchte Ihnen dringend empfehlen, die Führungsoffiziere so bald wie möglich zusammen zu rufen. Und falls es auf der Sektion noch einen diensttauglichen Exobiologen gibt, wäre auch dessen Anwesenheit angebracht. Sie erhalten in Kürze einen vollständigen Bericht von mir. Assjima Ende“ Vollständig zurückgekehrt Nicht ganz. Sie hatte da unten auf dem Sandhaufen eine Menge Nerven zurückgelassen.

Bryn und U_E in "Bitte keine fremden Wesen auf meinem Sandwich!"

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Der Weg zurück zum Schiff erschien ihr ewig. Der Hinweg war wohl auch aufgrund des doch noch angenehmen, ja beinahe schon humorvollen Gesprächs mit dem Councelor wesentlich kürzer vorgekommen. Und nun trug sie ihn halb, schleppte ihn halb zurück zum Schiff. Dabei wog die Sorge um den jungen Mann, der ihr wohl mit seiner Aktion das Leben gerettet hatte, aber schwerer als sein Gewicht auf ihren Schultern. Er hatte bislang noch nicht das Bewusstsein wieder erlangt, so dass Milseya annehmen musste, dass die Verletzung durch den Phaser wesentlich gravierender war - er musste schleunigst behandelt werden.

Als sie endlich das Schiff erreichte, waren die wachhabenden Offiziere äußerst vorsichtig. Erst als sie sie wiedererkannten bzw. ihre Uniform, ließen sie sich problemlos passieren, ohne jedoch ihre Posten zu verlassen, um ihr unter die Arme zu greifen. Doch das kümmerte die junge Frau nicht weiter als käme es noch auf die paar Meter noch an.

Dr. Gilmore sah überrascht auf, als sich die Türen der Krankenstation öffneten. So früh hatte er nicht mit Verletzten gerechnet. Der erstaunte Gesichtsausdruck wich schnell einem besorgten, nachdem er den bewusstlosen Councelor sah. Er eilte zur Tür und half Milseya den jungen Mann herein zutragen und vorsichtig auf ein Biobett zu legen. „Was ist passiert?“, fragte er. „Er wurde von einem Phaserstrahl getroffen und ist seit dem nicht mehr aufgewacht. Ich konnte ihn nicht dort liegen lassen“, antwortete sie ihm. Der Arzt scannte den Councelor. „Seine Synapsen sind völlig überlastet“, erklärte er ihr, während er bereits begann, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. „Ich werde tun, was ich kann, aber ich vermute, es wird einige Tage dauern, bis er wieder vollständig genesen ist.“ Milseya betrachtete das Gesicht und strich mit der Hand über die Wange. „Tun sie, was sie können, Doc. Er schuldet mir ein Abendessen“, erwiderte sie mit einem leichten Schmunzeln. Als sie seinen erstaunten Gesichtsausdruck sah, winkte sie ab „Ich erzähls Ihnen ein anderes Mal, jetzt muss ich wieder zurück.“ „Das kann nicht Ihr Ernst sein“, empörte sich der Doktor ,doch sie schnitt ihm mit einer weiteren Handbewegung jeden weiteren Kommentar ab. „Nicht jetzt, John!“ Sie schnappte sich die medizinische Tasche des Councelors und trat erneut den Weg zum Lager der Fremden an.

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Chief O’Tra gehörte zu den Crewmitgliedern, die auf der Primärsektion geblieben waren – schließlich musste ja irgendjemand wenigstens wieder etwas Ordnung in das Chaos bringen.

Sorgenvoll hatte der Bolianer den Abmarsch der Gruppe beobachtet, die sich unter Führung von Cmdr. Kyle aufgemacht hatte, um die verschleppten Männer und Frauen zurückzuholen. Natürlich war es die Pflicht eines jeden Sternenflottenoffiziers gefangene Kameraden zu befreien, doch was danach folgen sollte, bereitete dem Chief Bauchweh. Hätten sich auf O’Tras Haut Härchen befunden, die sich hätten aufrichten können, so hätte der Bolianer bei Commander Kyles Rede im Casino eine Gänsehaut bekommen. Die Frau machte ihm Angst. Kein Mitleid, keine Angst, kein Zögern… und wer war überhaupt der Teenager an ihrer Seite gewesen, als sie das Schiff verlassen hatte?

O’Tra seufzte. Zwang die jetzige Situation sie zu solchen Maßnahmen? Gab es da nicht noch andere Möglichkeiten? Man hatte sich nicht mal die Mühe gemacht herauszufinden, wer die Wilden eigentlich waren, noch was sie wollten… wobei letzteres weitgehend klar war. Bei der Enterung des Schiffes waren die Eindringlinge sehr darauf bedacht gewesen, niemanden zu töten. Sie hatten Betäubungspfeile und ähnliches eingesetzt und so viele Crewmitglieder verschleppt, wie sie nur konnten. Tote Besatzungsmitglieder gab es zum Glück nicht zu beklagen.

Die Crew der Community war da nicht so zimperlich gewesen… Überall an Bord lagen tote Feinde herum. Über zwanzig Leichen trugen die wenigen Crewmitgliedern zusammen, die als Beerdigungskommando abkommandiert waren. Immer wieder hallten Flüche in die Stille. Die Crewmen schimpften, warum man für diese Aufgabe nicht noch ein paar Gefangene da behalten hatte….

Nur etwa ein Drittel der Toten war infolge überhöhter Phasereinstellungen gestorben, der Rest war im Nahkampf umgekommen. Vom zertrümmerten Schädel über durchschnitten Kehlen bis hin zum gebrochenen Genick war alles dabei. „Wir werden schon genauso wie die“, seufze der Chief, als eine der Leichen an ihm vorbei getragen wurde.

Kurze Zeit später erbebte das Schiff leicht. Ein Sicherheitsoffizier hatte mit einer Fussionsgranate nahe der Primärsektion ein großes Loch in den kargen Boden gesprengt, in dem die Toten verscharrt werden sollten.

Doch für Chief O’Tra gab es wichtigere Aufgaben zu bewältigen. Sie hatten wieder Energie! Viele Systeme arbeiteten wieder oder konnten nun effektiv repariert werden. Er machte sich auf den Weg zur Brücke. Dort befanden sich nur ein Techniker und ein Ensign der Wissenschaftsabteilung. „Wie sieht es aus? Wissen wir inzwischen, wem wir die Energie zu verdanken haben?“ fragte O’Tra, als er die schwach beleuchtete Brücke betrat.

„Wir haben bisher nur Sensoren für den Schiffsnahbereich, haben aber inzwischen herausgefunden, dass die Energie von oben kommt. Die Energiesignaturen sind durch die Atmosphäre stark verzerrt, weisen aber eine starke Ähnlichkeit zu denen der Förderation auf“, erstattete der Wissenschaftsoffizier Bericht. „Vielleicht eine der anderen Sektionen?“ mutmaßte der Techniker. O’Tra nickte. „Ja, das ist möglich. Was ist mit der Kommunikation?“

„Nach wie vor sind alle Kommunikationssysteme außer der schiffsinternen Kommunikation außer Betrieb. Und mit den wenigen Leuten hier dauert die Reparatur Tage – und selbst dann ist nicht sicher, ob wir in der Atmosphäre hier überhaupt senden können“, erläuterte der Techniker resigniert.

O’Tra überlegte, wie man mit den anonymen Energiespendern in Kontakt treten könnte, schließlich wollten sie so schnell wie möglich weg von diesem trostlosen Planeten. Leider waren auch die Waffen noch defekt, sonst hätte man mit einem Phaser Leuchtzeichen geben können.

„Was ist wenn wir unseren Energieverbrauch kurzeitig in Intervallen erhöhen. Bekommen die da oben das dann mit?“ fragte der Chief in die Runde. „Sie meinen, wir ‚morsen’ über unseren Energieverbrauch?“ hakte der Techniker nach. „Ja, genau!“ nickte O’Tra. „Keine Ahnung ob das funktioniert, die atmosphärischen Störungen könnten den Effekt puffern, so dass an der Energiequelle davon nichts mehr zu merken ist. Aber einen Versuch ist es alle Mal wert.“ „Gut, dann machen wir es so“, beschloss O’Tra. „Wenn es nicht klappt, reparieren wir morgen eine der Phaserbänke und versuchen es mit Leuchtzeichen…“

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Es ist nicht immer leicht, Phantasie und Wirklichkeit zu trennen, besonders, wenn die Realität derart irreal ist, wie die Erlebnisse der letzten Nacht es waren. Vielleicht wäre es besser gewesen, Commander Shral hätte diese Außenmission persönlich geleitet. Ihr wäre es ein Leichtes gewesen, das Erlebte nüchtern und sachlich zu protokollieren.

Seufzend begann Assjima mit ihrem Bericht. „Computer, Aufzeichnung starten. Nach einem Flug ohne Zwischenfälle landeten wir etwa 10 km außerhalb der Siedlung. Die Scanns beim Überflug erbrachten keine neuen Erkenntnisse. Der Planet besteht nur aus Wüste, wir konnten keine weitern Siedlungen und keine anderen Lebenszeichen entdecken. Bevor wir uns zu Fuß auf den Weg machen konnten, wurden wir von einem Sandsturm überrascht, der uns dazu zwang, die Nacht beim Flyer zu verbringen. Nachdem der Sturm sich gelegt hatte, bezog ich außerhalb des Flyers Posten und wurde dabei von vier Einwohnern des Planeten aufgesucht. Woher sie kamen, kann ich nicht sagen – sie wuchsen buchstäblich aus dem Boden. Ihr Auftreten war fordernd aber nicht direkt aggressiv. Sehr bestimmt wurde ich aufgefordert, ihnen zu folgen. Computer – Pause.“

Hatte sie sich wirklich richtig verhalten? Was für ein Aufstand nur wegen des dämlichen Rucksacks und eines Phasers, den sie normalerweise sowieso nicht mitgenommen hätte. Im Nachhinein kam es ihr ungemein lächerlich vor. Wie wäre dieser Erstkontakt verlaufen, wenn sie ihrem normalen Verhaltensmuster gefolgt wäre und gar nicht an eine Bewaffnung gedacht hätte? Wäre der Bote dann eher zu einem Austausch von Informationen bereit gewesen?

„Computer – Aufzeichnung fortsetzen. Nach kurzem Fußmarsch erreichten wir eine ungewöhnliche Gesteinsformation. Dort wurden meine Begleiter regelrecht vom Erdboden verschluckt. Oder sie haben sich in Luft aufgelöst – im Dunkeln konnte ich es leider nicht erkennen. Wenige Augenblicke später erschien eine weitere Person. Er ähnelte den anderen, wirkte jedoch humanoider und weniger bedrohlich. Auch ohne Universalübersetzer konnte er sich für mich verständlich artikulieren. Der Inhalt seiner Rede war jedoch etwas kryptisch. Aus seinen Worten lässt sich schließen, dass es sich bei dem Planeten möglicherweise um eine Art Geburts- und Begräbnisstätte seiner Spezies handeln könnte. Er sei von seiner Königin geschickt worden, um zu erfahren, was wir hier wollen und um uns zum sofortigen Verlassen des Systems zu bewegen. Wir würden mit unserer Anwesenheit und durch Waffeneinsatz einen heiligen Ort verletzten. Computer – Pause.“

Das Eindringen der Community in eine geheiligte Region. Unwissentlich zwar, aber bewaffnet und mit zerstörerischen Auswirkungen. Das Argument, man wolle helfen und retten, war spätestens in dem Moment hinfällig geworden, als das cardassianische Raumschiff von ihnen zerstört wurde. Wie sollten die Fremden ihnen nun jemals Glauben schenken? Kamen sie wirklich nur um zu retten? Oder war es die pure Neugierde, die sie hier her lockte? Wo verlief die Grenze?

„Computer – weiter geht es! Im Verlaufe des kurzen Gesprächs wurde deutlich, dass es sich um die gleiche Spezies handelte, die uns kurz nach Erreichen des Systems vor dem ‚Auge’ gewarnt hatte. Das ‚Auge’ scheint für diese Wesen ein Art religiöser Mittelpunkt zu sein. Durch seine Berührung würde alles geheiligt werden. Nach einer erneuten Aufforderung, das System zu verlassen, verschwand der Bote genauso spurlos wie er erschien war. Ich konnte nun unbehelligt zum Flyer zurückkehren. Ein erneuter Besuch des Ortes am nächsten Morgen verlief ergebnislos.

Ich gewann den Eindruck, dass sie nicht sehr viel mehr wissenschaftliche Erkenntnisse über das ‚Auge’ haben als wir.

Eine Bemerkung des Boten war besonders interessant. Es sagte, er hätte dieses humanoide Aussehen nur angenommen, um mit uns kommunizieren zu können. Es könnte sich also um normalerweise körperlos existierende Wesen handeln. Oder sie möchten ihr gewöhnliches Erscheinungsbild vor uns verbergen. Zudem hat er mich ausdrücklich vor einer telepatischen Kontaktaufnahme gewarnt, da sie für mich gefährlich sein könnte. Des Weiteren sprach er von einer Königin und von Soldaten. Ich gewann den Eindruck, es könnte sich um eine insektoide Gesellschaftsform handeln, ähnlich dem der irdischen Ameisen- und Termitenstaaten. Computer – Aufzeichnung beenden und an alle Führungsoffiziere weiterleiten.“

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