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mit Hubschraubern im Arsch

Supernova


USS Community

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Mit purem Grauen vernahm die erste Offizierin die dröhnenden Worte des Captains. Oh nein! Jetzt musste sie auch mit den Leuten von der Sicherheit trainieren. Oder meinte der Captain vielleicht, daß sie die Jungs trainieren sollte? Ihnen etwas beibringen sollte?

Das Grauen schlich sich langsam hinfort und Selina begann Gefallen an ihrer Aufgabe zu finden. In Gedanken malte sie sich jetzt schon aus, wie sie die Truppe auf rein sportlicher Ebene natürlich, quälen konnte. Nun ja, für sie was es Training, für die verweichlichten Kollegen wohl so etwas wie Folter.

Selina nickte bestätigend dem Captain zu und lauschte weiter den Diskussionen. Der Einwurf des neuen Counsellors ließ sie hellhörig werden. Er sprach vom Scannen der Crew. Er hatte es wohl schon kurz zuvor erwähnt aber das war wohl Selina entgangen. Sie machte sich eine Notiz auf ihrem PADD. Soweit sie wusste, war das Scannen der Crew unzulässig. Vor allem war eine Supernova noch lange kein Grund dafür. Es belustigte Selina sehr, wie die Supernova von den Anwesenden dramatisiert wurde. Es gab doch sehr viel schlimmere Dinge in diesem Universum.

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Es schien vorerst alles gesagt und Captain Stewart beendete die Einsatzbesprechung in dem er allen für ihre Meinungen und Vorschläge dankte.

Die Aufgaben waren verteilt und es gab für alle viel zu tun.

Die Community sauste weiterhin mit Maximalgeschwindigkeit durch das All.

Trotzdem war das Ziel noch weit entfernt.

Anweisungen:

Thiel – finden?

Esteban: Erskontakt- und Evakuierungsprotokolle entwerfen

Bishop: Sicherheit informieren, Teamleader bestimmen (Tenland muss einer von ihnen sein)

- im Anschluss: Lehrgang und Training – mit Kyle und Esteban

Assjima: Krankenstationen, Holodeck und Personal vorbereiten – sowie freiwillige Zivilisten rekrutieren.

Bishop körperlich voll einsatzbereit machen

Assistent: Gray

Zugeteilter Techniker: O´Tra

Shral und LeBrodie: Sonden, Bojen und Holodeck vorbereiten, Schutzschilde modifizieren, experimentieren etc.

Zeit für Dialoge und freie Bewegung auf dem Schiff.

Erfindet, programmiert, entdeckt, geht was Essen etc.

Ihr dürft nicht:

Informationen über das Doramess-System und seiner Bewohner in Erfahrung bringen – egal welcher Quelle ihr euch dazu bedienen wolltet.

Den Zeitpunkt der Explosion der Sonne herausfinden oder ihn zeitlich eingrenzen.

Die Explosion der Sonne aufhalten können – hinauszögern wäre ok.

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Die Offiziere erhoben sich, nachdem der Captain die Besprechung beendet hatte. Assjima blieb noch einen Moment nachdenklich sitzen und beobachtete Commander Kyle, die sich auf dem Weg zur Tür befand. Welch seltsames Verhalten für einen Menschen. Terraner neigen normalerweise dazu, sich zu Beginn einer so gewaltigen Aufgabe Sorgen zu machen. Sie denken an alle Eventualitäten, haben die furchtbarsten „was-wäre-wenn-Visionen“ vor Augen, die Gehirne laufen auf Hochtouren. Und in diesen Augenblicken sind sie für Assjima durchsichtig wie ein Glas Wasser. Aber Selina war anders. Sie wirkte während der Besprechung ein wenig abwesend, ja fast gelangweilt. Trotz der scheinbar fehlenden Konzentration konnte die Ärztin keinen Blick auf ihre Gedanken erhaschen. Dieser Augenklappen-Effekt machte sie nervös und ein unbehagliches Gefühl machte sich in ihr breit.

Doch war dieses Unwohlsein jetzt nebensächlich. Es gab Wichtigeres zu tun. So erhob sich Assjima und steuerte auf Councelor Gray zu, der etwas verloren mitten im Raum stand. „Mr. Gray – eine interessante These. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir diesbezüglich ein kurzes schriftliches Exposé zusammenstellen könnten, damit ich mich mit der Thematik vertraut machen kann. Und bitte überlegen Sie sich auch alternative Lösungsvorschläge. Es muss neben den Scanns noch andere Optionen geben.“ In diesem Augenblick ging der Chefingenieur an ihnen vorbei. „Entschuldigen Sie, Mr. Gray – wir sehen uns auf der Krankenstation – Lt. LeBrodie – haben Sie eine Sekunde Zeit für mich?“ Assjima ließ den etwas verdutzt aussehenden Councelor stehen und steuerte auf den wartenden Ingenieur zu. „Lieutnant – ich weiß, Sie haben jetzt viel Arbeit, aber könnten Sie Chief O’Tra wenigstens verraten, wo Sie das ODN-Bauteil des MHNs versteckt haben? Bitte!“ Assjima schaute fast flehend zu dem jungen Mann hinauf. „Der Doc treibt mich zum Wahnsinn!“

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Captain Stewart sah wie alle den Raum verließen, bis auf Dr. Assjima, die noch kurz mit Fähnrich Gray sprach und sich dann an Lt. LeBrodie wandte. Höflich wäre es, zu warten dachte er... - aber anmelden könnte er sich ja schon mal. Er ging auf die beiden zu und sagte nach einem Moment des Zögerns:

"Doktor Assjima? Entschuldigen Sie die Störung. Hätten Sie gleich einen Moment Zeit für mich?"

Die Deltanerin drehte sich um „Aber natürlich, Captain!“ um dann dem Ingenieur noch einmal einen Händeringenden ´Bitte-Blick’ zu zuwerfen. LeBrodie grinste amüsiert

„Mal sehen, was sich machen lässt, Doktor. Aber nur, wenn Sie den Drink bei Tassadar nicht vergessen.“

„Das geht in Ordnung, Lieutenant. Danke! Captain, was kann ich für Sie tun?“

Stewart nutzte die Gelegenheit um sich mit beiden erst Mal persönlich bekannt zu machen. "Andrew Gene Stewart. Willkommen auf der Community."

Er reichte beiden die Hand - angefangen bei der Ärztin. Ein angenehmes Kribbeln zog durch seinen Körper, als die außerirdische Frau den Körperkontakt herstellte. Als sie seine Hand wieder losließ, verschwand das Gefühl - aber ein Echo dessen ließ ihn einen kurzen Moment verwirrt sein. Er konzentrierte sich und sah dann zu Lt. LeBrodie.

"Ihre Ideen gefallen mir gut. Lassen Sie mich wissen, wenn Sie etwas brauchen."

Der Chefingenieur nickte und bedankte sich, dann entfernte er sich.

Assjima blickte dem Chefingenieur hinterher.

"Ein netter junger Mann. Und sehr fähig, glaube ich. Nun Captain?"

"Auch Ihnen möchte ich für Ihr Engagement danken. Jemanden wie Sie haben wir hier wirklich gebraucht. Bisher habe ich nur Bestes von Ihnen gehört - und heute auch sehen können. Wie Sie Bishop so schnell wieder hergerichtet haben... sehr beeindruckend. Aber..." Einen Moment war er unschlüssig. Viel Arbeit wartete auf sie beide... und er wollte es schon lassen - der Blick der Ärztin allerdings hatte etwas an sich... .

"Sie haben jetzt wirklich viel um die Ohren und es tut mir leid, Sie jetzt auch noch mit meinen persönlichen Problemen zu belasten. Aber hätten Sie Zeit sich etwas in meinem Quartier anzusehen?"

Teils hoffnungsvoll - teils unsicher sah er Assjima an.

Die wiederum betrachtete den Captain unumwunden. Er wirkte nicht gerade glücklich. Einen Moment lang sah Assjima das Bild einer jungen Frau vor sich. Und es war ein seltsames Bild, ein Sorgenerweckendes…

„Natürlich habe ich Zeit für Sie. Das andere kann warten. Wollen wir gehen?“

Über diese direkte Antwort war Stewart fast mehr überrascht als über den Inhalt an sich. "Gerne. Hier entlang, bitte." Er wies an der Tür in die linke Richtung und ließ der Ärztin den Vortritt. Dann schloss er wieder auf und lief neben ihr. Der Weg zum Quartier war nicht lang. Als der Captain die Tür geöffnet hatte, bat er die junge Frau einzutreten und bot ihr einen Sitzplatz an.

"Einen Moment bitte." Er verschwand Richtung Schlafzimmer... .

Man merkte dem Quartier an, dass es erst kürzlich wieder bezogen wurde. Eine unausgepackte Tasche stand noch in der Ecke. Assjima ging zum Replikator und bestellte sich einen Tee. Was mochte Captain Stewart wohl auf dem Herzen haben? Er wirkte sehr besorgt. Auf einer Mission wie sie ihnen bevorstand, musste er zu 120 Prozent einsatzfähig sein. Persönliche Probleme waren fehl am Platz und hatten deswegen allererste Priorität.

Als Andrew zurückkam, folgte ihm eine dunkelhaarige, junge Frau. Neugierig und mit ernstem Gesicht beobachtete sie die fremde Frau. Ballte die Hände zu Fäusten.

"Doktor. Meine Tochter, Angela." Angela ging noch ein paar Schritte und blieb dann etwa zwei Meter vor Assjima stehen. Keine Sekunde ließ sie sie aus den Augen.

Mit der dampfenden Teetasse in der Hand stand Assjima unbeweglich neben dem Replikator und betrachtete die junge Frau lange und aufmerksam.

„Lass ihr Zeit“ dachte sie bei sich und war bemüht, möglichst viel Freundlichkeit und Offenheit in ihren Blick zu legen, ohne dabei den Mund zu einem Lächeln zu verziehen. Dann streckte sie langsam die Hand mit der Teetasse aus.

„Hallo Angela! Ich habe eben eine Tasse Tee repliziert. Möchten Sie?“

Das Mädchen rührte sich nicht. Beobachtete die Frau weiterhin und setzte sich dann auf einen Sessel. Andrew ging zu ihr und schickte einen entschuldigenden Blick zu Assjima. Er legte seiner Tochter die Hand auf die Schulter und sagte:

"Das ist unsere Schiffsärztin. Ihr Name ist Assjima - sie ist eine Deltanerin. Sie wird uns helfen."

Zur Ärztin äußerte Angela daraufhin ein emotionsloses "Hallo" - und fügte dann hinzu: "Deltaner. Alpha-Quadrant Spezies. Bekannt für ihre heilenden Tätigkeiten. Latente telepathische Fähigkeiten. Keine besondere Körperkraft, empfindliche, unter der Haut sitzende Nervenpunkte und leicht zerstörbare Skellettstruktur. Einfach zu töten."

"Doktor... Keine Angst." Der Captain war sichtlich nervös.

"Sie tut Ihnen nichts." Nun setzte auch er sich und bat Assjima das gleiche zu tun. Dann erzählte er vom Dominionkrieg, dem Verlust von Ehefrau und Kindern. Dem folgte das Erlebnis im Gamma-Quadranten und wie er seine Tochter wieder gefunden hatte. Auch von den Drogen und der zwei- bis dreistündlichen White-Dosis, die er ihr geben musste.

„Niemand weiß, dass sie hier ist - niemand auf dem Schiff." Andrew atmete tief aus.

Während der Erzählung wanderte Assjimas Blick zwischen Angela und ihrem Vater hin- und her. Der Captain wirkte hilflos, fast verzweifelt. Etwas, was ihm nicht zu gefallen schien. Ein Zustand, den er von sich selber offensichtlich nicht kannte und von dem er nicht wusste, wie er damit umzugehen hatte. Das Mädchen hingegen starrte sie unentwegt an. Aber ihre inneren Bilder lagen offen und glasklar vor Assjimas Augen. Das, was Stewart mit kurzen, prägnanten Worten schilderte, wurde von Angelas Gedanken regelrecht illustriert. Was muss diese junge Frau durchgemacht haben. Jedoch wirkte alles, was Assjima zu sehen bekam, wie eine instinktive Reproduktion der Ereignisse. Bilder, Gedanken wie … wie … wie bei einem Tier. In diesem dunkelhaarigen hübschen Kopf war der Instinkt vorherrschend. Wie viel war noch von dem kleinen Mädchen in ihr, das vor Jahren verschwunden war?

Als Stewart seinen Bericht beendet hatte, spürte Assjima, wie ihm eine Last von den Schultern fiel. Sie hätte ihn am liebsten tröstend in den arm genommen. Aber er war der Captain! So betrachtete sie ihn nur nachdenklich.

„Haben sie eine bestimmte Vorstellung, wie es mit Angela weitergehen soll? Ich nehme an, dass sie sie an Bord behalten möchten?“

"Davon wird mich niemand abbringen!"

Stewart war sehr froh, dass die Ärztin nicht sofort das Quartier verlassen hatte.

"Wie es weitergehen soll... . Als erstes muss ich Sie bitten, dass Sie mir die Droge Katracel-White synthetisieren. Eine Genehmigung dazu habe ich von Admiral Kovac - Sie können das bei ihm verifizieren. Im Moment geht es Angela gut, ich gab ihr ihre Dosis bevor wir das Schlafzimmer verließen. Ohne kann ihr Körper nicht weiter leben. Zumindest Momentan noch nicht. Ich habe auch bereits versucht die Whitegabe hinauszuzögern... . Aber dann bekommt sie Krampfanfälle, wird lethargisch und rollt sich zitternd in einer Ecke zusammen. Sie spricht nicht viel. Kommt aber jede Nacht in mein Bett. Rollt sich zusammen, wie ein Kind und schläft erst ein, wenn sie eine Zeitlang meine Nähe gespürt hat. Sie braucht aber die ganze Nacht Körperkontakt - meist hält sie dazu meine Hand. Drehe ich mich dann um oder bewege mich - so dass die Hand nicht mehr in ihrer liegt. Springt sie auf und scheint hilflos und verwirrt zu sein."

Etliche Male hatte die junge Frau ihren Vater, während der Erzählung angesehen. Einige Male peinlich berührt. Es schien ihr äußerst unangenehm zu sein, diese Dinge preisgegeben zu wissen. Sie sagte aber kein Wort.

"Wie es weitergehen soll? Sie soll wieder leben - ohne Drogen, ohne Angst, ohne Gewalt und ohne in jedem Individuum eine Bedrohung oder einen potentiellen Feind zu sehen..."

„Das wird sie Captain Stewart!“

Assjima war bemüht, zuversichtlich zu wirken, aber ganz so sicher wie sie klang, war sie tief im Inneren nicht.

„Es wird dauern. Sie werden beide sehr viel Geduld brauchen. Angela hat jetzt erst einmal ein bestimmtes Defizit aufzufüllen. Es mag sich platt anhören, aber es ist der jahrelange Mangel an Zuwendung und - Liebe. Instinktiv erkennt sie das für sie beste Heilmittel, nämlich Körperkontakt. Ich vermute, Sie haben sich noch nie mit Magie auseinandergesetzt. Eines der mächtigsten Werkzeuge, mit dem wir arbeiten, ist das Gesetz der Verbindung. Durch Berührung wird Kontakt herstellt, durch den die wichtigste Heilkraft überhaupt, nämlich Liebe übertragen wird.“

Assjima biss sich auf die Lippen - soeben hatte sie die erste Regel der weißen Magie gebrochen, nämlich niemals seine Geheimnisse preiszugeben. Aber hier erschien es ihr wichtiger, mit offenen Karten zu spielen, um eine Vertrauensbasis herzustellen.

Andrew nickte. Erst vorsichtig und zurückhaltend - dann etwas heftiger und überzeugter.

"Es ist egal wie lang es dauern wird."

Er legte den Arm um das Mädchen und drückte sie an sich. Sofort hellte sich ihre Miene auf und legte ihren Kopf an seine Schulter. Ein zaghaftes Lächeln bildete sich in ihrem Gesicht und die Spannung ihres Körpers ließ nach. Doch ihre Augen fixierten sofort wieder Assjima. Dann sprach sie:

"Sie sind schön."

Angela senkte den Blick.

Erstaunt blickte die Deltanerin das junge Mädchen an und lächelte. „Danke, Angela. Aber Sie haben viel schönere Haare als ich. Darf ich die Haare einmal anfassen?“ Vorsichtig streckte sie ihre Hand nach vorne und wartete gespannt auf eine Reaktion.

Sofort war die Spannung wieder da. Die blauen Augen blitzten auf und der Kopf verließ die Position auf der Schulter ihres Vaters. Trotzdem war etwas anders.

Andrew bemerkte, dass Angelas Hände sich nicht zu Fäusten formten, sondern weiterhin auf ihren Oberschenkeln ruhten. Langsam zog er seinen Arm zurück. Angela sah ihn erschrocken an, aber Andrew zwinkerte ihr aufmunternd zu. Die junge Frau blickte zwischen Assjima und ihrer ausgestreckten Hand hin und her. Wieder ein Blick zum Vater. Dieser nickte aufmunternd:

"Es wird okay sein. Hier ist keine Bedrohung." Langsam beugte sie ihren Oberkörper nach vorn, den Blick wieder starr auf die Hand gerichtet.

Die Anspannung der jungen Frau brachte die Luft zum Schwingen. Assjima konzentrierte sich auf diese Frequenzen, während sie mit der Hand vorsichtig die dunklen Haare berührte. Die Schwingungen ließen nach.

„Diese Haare sind wunderschön und so herrlich weich. Angela - fühlen Sie doch mal.“ Sie griff mit der anderen Hand und langsamen Bewegungen nach den auf dem Oberschenkel ruhenden Fingern.

Es war ein schönes Gefühl. Diese Berührung. Sanft. Weich. Ein Schauer bildete sich im Nacken und lief den Rücken herunter.

Angela schloss ihre Augen.

Erinnerungen fluteten ihre Gedanken: Sie lag auf einer Couch, ihre Mutter kraulte ihren Kopf. Aneinander gekuschelt genoss sie die Berührungen und die Wärme. Sie drehte den Kopf um die Hände an bestimmten Stellen zu spüren und um in die Augen der Mutter sehen zu können. Plötzlich eine Berührung am Zeigefinger ihrer rechten Hand.

Sie war unaufmerksam gewesen! Schmerz durchzuckte ihren Körper.

Sofort sprang sie auf und holte zum Schlag aus. Die blauen Augen schienen zu glühen. Im letzten Moment bremste sie die Wucht ihres Armes und zog ihn zurück. Tränen löschten das Glühen und liefen in Strömen das hübsche Gesicht herunter. Völlig verstört lief sie ins Schlafzimmer zurück.

Andrew war ebenfalls aufgesprungen. Die positive Freude und Überraschung war einer Panik gewichen. Völlig geschockt suchte er nach Worten:

"Es... Ich... . Entschuldigung! Ich… ." Fast hilflos blickte er Assjima an.

Die Ärztin erhob sich. „Keine Sorge, Captain. Jeder Heilungsprozess braucht seine Zeit. Wir sind schon weiter gekommen, als ich es zu hoffen gewagt habe. Wir müssen ihr Zeit lassen. Tränen und Wut sind schon ein gutes Zeichen.“ Als sie die Panik in den Augen des verwirrten Vaters sah, fügte sie noch hinzu: „Und um mich müssen Sie sich im Falle eines aggressiven Verhaltens keine Sorge machen. Sie wird mich nicht treffen können.“

Ihre Ruhe! Sie hatte nicht mal gezuckt und jetzt stand Assjima ebenso ruhig und gelassen auf... .

"Wie Sie meinen... ."

Eine Überraschung jagte die andere. Andrew war diese Situationen nicht gewohnt. Er hatte gerne alles unter Kontrolle und behielt die Übersicht. Doch seit Angela wieder bei ihm war, war alles anders. Und jetzt dieser Ausbruch… .

"Werden Sie uns das White herstellen? Und werden Sie... auch ... wiederkommen?"

„Es wäre gut, wenn sie mir eine Probe des Katracel-White mitgeben könnten, so dass ich es analysieren kann. Wenn möglich, werde ich die Dosis peu á peu verringern. Vielleicht können wir Ihre Tochter so langsam entwöhnen. Ich muss aber erst die Probe untersuchen. Dann kann ich mehr dazu sagen. In der ersten Zeit werde ich Angela täglich einen kurzen Besuch abstatten, bei dem sie Anfangs unbedingt mit dabei sein sollten. Wenn sie sich an mich gewöhnt hat, müssen wir versuchen, sie von ihrem Vater zu entwöhnen.“ Assjima blickte Stewart schmunzelnd an. „Da werden Sie nicht drum herum kommen, Captain. Aber eine Frage habe ich noch: wie lange haben Sie vor, die Anwesenheit Ihrer Tochter auf dem Schiff geheim zu halten?“

Andrew ging zum Schrank neben den Fenstern und öffnete seinen Safe. Dort bewahrte er die Droge auf - abgesehen von einer kleinen Notfalldosis, die sich immer im Schlafzimmer befand. Angela wusste davon, aber so sehr sie auch unter dem Entzug leiden mochte, noch nie hatte sie das Zeug von sich aus angerührt. Er entnahm zwei Dosen. Eine für das Schlafzimmer steckte er ein und eine reichte er Assjima.

"Ich habe noch genug für sechs Tage." Er machte eine Pause.

"Es ist nicht, dass ich mich ihrer schäme. Aber ich will nicht, dass sie ohne Begleitung auf dem Schiff herumläuft. Sogar hier ist es gefährlich Besuch zu empfangen... wie Sie gerade eindrucksvoll miterleben durften..." Wieder eine Pause.

"Ich weiß es nicht. Das ist eine schwierige Mission... . Wenn weniger Stress ist... "

Vorsichtig steckte die Ärztin die Probe in die Tasche.

„Nun, diese Entscheidung werde ich Ihnen überlassen. Von mir wird vorerst niemand etwas erfahren. Aber Sie sehen auch nicht besonders gut aus.“ Sie ging zum Replikator und bestellte zwei Tassen Melissentee, die sie auf den Tisch stellte.

„Ärztliche Verordnung: drei Tassen davon täglich für Angela und für Sie. Morgen werde ich Ihnen getrocknete Melisse vorbeibringen, die Sie dann bitte selber aufbrühen, denn diese replizierten Stoffe wirken nur begrenzt.“

"Danke. Doktor."

Er wusste, ein einfaches Danke konnte nicht ausdrücken, was er empfand. Aber als er ihre Hand nahm und drückte - und ihn wieder dieses angenehme Kribbeln durchströmte, hatte er eine Ahnung, dass sie es verstehen würde.

"Wir werden Ihren Tee trinken. … Ich hoffe, Sie empfinden das jetzt nicht als unhöflich... aber ich glaube, ich sollte jetzt zu ihr gehen." Er deutete Richtung Schlafraum.

"Und dann muss ich auch gleich wieder auf die Brücke..."

„Gehen Sie - sie braucht Sie jetzt. Und lassen Sie sich Zeit. Auf der Brücke werden die auch noch ein paar Minuten länger alleine zu recht kommen. Ich schaue morgen wieder vorbei.“

"Ich danke Ihnen nochmals und freue mich über Ihre Bereitschaft uns beizustehen und auf unser Wiedersehen. Viel Erfolg bei Ihren Vorbereitungen - und wenn sie etwas brauchen, melden Sie sich bei mir oder Commander Kyle."

Assjima ging zur Tür und warf dem Captain noch einmal einen aufmunternden Blick über die Schulter zu. Kaum hatte sich die Tür mit einem Zischen geschlossen, lehnte sie sich erschöpft an die Wand des Korridors. Ihre Hand zitterte.

„Ich muss unbedingt wieder mehr trainieren“ dachte sie bei sich. „Und außerdem brauche ich jetzt dringend einen Melissentee.“

Einige Sekunden sah Andrew der Ärztin noch nach – dann ging er schnell zu Angela.

Er fühlte sich erleichtert, besser – nicht mehr so verloren.

Bryn und Locutus: Der erste Kontakt - und alles wird gut

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Nach dem Briefing war Lt. Bishop in Richtung seines Büro aufgebrochen, aber er hatte es nur bis zum nächsten Turbolift geschafft. Der Lift brachte ihn dann zum Ziel seiner Bemühungen. Zwischendurch musste er unweigerlich fluchen, wenn sein linkes Bein nicht da hin wollte, wo der Rest seines Körpers hin wollte. Lt. Bishop war schon auf etlichen Kampfeinsätzen gewesen, aber der Kampf mit einer momentanen Behinderung war schwieriger als er dachte. Doch er war nur noch wenige Schritte von seinem Ziel und Zufluchtsstätte entfernt. Aber genau zwei Schritte vor der Erlösung tauchte ein fürsorglicher Lt. Müller auf. Er rannte ganz schnell auf Lt. Bishop zu und bot seine Hilfe an. „Danke Lt. Müller ich komme schon zurecht. Es ist ja nicht mehr weit.“ nuschelte Lt. Bishop gequält und öffnete die Tür seines Büros. „Sind sie sicher, Sir?“ war die typische Antwort eines überaus hilfsbereiten Lt. Müllers. Doch Lucas antwortete nicht und hinkte zu seinem Schreibtisch, wo er sich endlich wieder hinsetzen konnte. „Lt. Müller aber sie können ihren Pflichten nachkommen und zu einer kleinen Besprechung mein Büro betreten.“ meinte Lt. Bishop freundlich zu Lt. Müller, der immer noch vor der Tür stand und vorsichtshalber wartete. Doch nach der Aufforderung trat er ein und lies sich ebenfalls briefen.

Nach fünfzehn Minuten, war die Besprechung beendet und Lt. Müller verließ das Sicherheitsbüro, um das Training für die Hälfte seiner Sicherheitstruppe vorzubereiten. Kurze Zeit später, nachdem Lt. Müller gegangen war, schickte Lt. Bishop noch kurz schriftliche Befehle an die Sicherheitscrew. Erst ein allgemeines Memo, in dem folgendes stand:

An: alle Sicherheitskräfte

Von: Lt. Bishop – Chief of Security

Betreff: Neue Einsatzbefehle

Für unsere neue Mission ist es von Nöten, den Einsatz auf einem Planeten zu trainieren und aufzufrischen. Das Training werden Lt. Müller und Ensign Tenzi Tenland übernehmen. Des weiteren müssen Evakuierungsprotokolle geübt und erlernt werden, hierzu werden Lt. Esteban und ich intensive Schulungen veranstalten. Bei dem Training wird ebenfalls Commander Kyle uns unterstützend zur Seite stehen, bzw. alles überwachen. Genauere Angaben zum Training A (Verhalten auf einem Planeten) erhalten sie von ihren Teamleitern. Weitere Angaben zum Training B (Evakuierungsprotokolle) erhalten sie nach Absprache von Lt. Esteban oder mir.

Denken sie daran, sie sind die Sicherheitscrew der Community und haben schon viel erlebt. Geben sie ihr Bestes!

Dann schickte er noch ein Memo an Ensign Tenland:

An: Ensign Tenzi Tenland

Von: Lt. Bishop – Chief of Security

Betreff: erweiterte Einsatzbefehle

Ensign Tenland sie werden umgehend Teamleiter des Team BLAU, d. h. sie werden aus der Hälfte der Sicherheitscrew ihr Team auswählen und ein Trainingprogramm für den Einsatz auf einem Planeten ausarbeiten. Lt. Müller ist Teamleiter des Team ROT und wird ihnen bei der Ausarbeitung des Trainings behilflich sein. Bei Problemen oder Fragen wenden sie sich direkt an mich.

Viel Glück und tun sie ihr Bestes! Wie sie es bei der Hochzeitsmission gezeigt haben.

Lt. Bishop war im Memo-Fieber, denn er schickte noch eins an Lt. Esteban wegen einem Treffen, zwecks Ausarbeitung der Schulung. Dann ging noch ein Memo an Cmdr. Kyle, damit sie entscheiden konnte, ob noch etwas geändert werden sollte. Als letztes schickte er noch eine Anfrage an Dr. Assjima, nach wie vielen Stunden er sich wieder untersuchen lassen müsste. Nach der kurzen Schreibarbeit, fing er an die Sicherheitsberichte, die sich während seiner Abwesendheit angesammelt hatten, zu bearbeiten.

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Bericht an Lt. Esteban und Dr. Assjima:

Zu den Auswirkungen der verschiedenen bei einer Supernova auftretenden Strahlung empfehle ich den Artikel von Prof. Dr. Tobal und seinem Team in der Ausgabe 11675 des 'Psychology and Sociopathology of the humanoid mind". Dort werden alle Grundlagen zu dem, was ich heute in der Besprechung berichtet habe, dargelegt. Darüber hinaus werde ich den Professor anschreiben und ihn um weiteres Hintergrundmaterial bitten.

Mein Vorschlag ist es vorerst, die Crew dahingehend zu briefen, dass sie auf Veränderungen (die über das normale Verhalten in Stresssituationen hinaus gehen) an sich und ihrer Umgebung acht gibt - ganz so wie der Captain es befohlen hat. Darüberhinaus empfehle ich, dass überall auf dem Schiff Hyposprays mit Beruhigungsmittel zur Verfügung stehen. Für den Notfall sollte auch genügend Anesthizine-Gas zur Verfügung stehen, um im äussersten Notfall die Decks damit fluten zu können.

Lt. Esteban, ich möchte Sie bitten, mich bei diesen Briefings zu unterstützen. Die Crew kennt Sie, während sowohl der Doktor wie auch ich Unbekannte für die meisten sind.

Dr. Assjima, ich werde mich sobald wie möglich bei Ihnen auf der Krankenstation einfinden um das weitere Vorgehen - auch im Bezug auf die Schulung der Freiwilligen - zu besprechen.

Dorian schickte den kurzen Bericht an seine Kollegen an. Sicherlich keine literarische Glanzleistung, aber im Moment war er eindeutig mit anderem beschäftigt. Und kaum hatte das Textfile den Computer in seinem Quartier verlassen, da machte er auch schon da weiter, wo er kurz zuvor aufgehört hatte - nämlich mit wütendem Auf-und-Ab-Tigern.

"'Ich werde darauf zurückkommen wenn wir genügend Ressourcen erübrigen können'", äffnete der Councelor den Captain erstaunlich naturgetreu nach. Dann schnaubte er wütend. "Der wird schon sehen, was er davon hat! Ressourcen erübrigen! Pah! Dass ich nicht lache! Wieviel Ressourcen es wohl kosten würde die internen Sensoren zu programmieren! Lächerlich! Mal sehen, wieviele Ressourcen ihm noch zur Verfügung stehen wenn hier wirklich der Wahnsinn ausbricht!"

Dorian trat gegen seinen Sessel. Wie ihn diese ganze Hierarchie-Kacke ankotzte!

Er wollte nicht hier sein, nicht hier auf diesem Schiff, nicht in dieser verdammten Sternenflotte! Gerade hatte er begonnen sich mit seinem 'Schicksal', dem Schiff und seinem neuen Posten anzufreunden, da wurde ihm wieder vor Augen geführt, womit er die größten Probleme hatte und was er am meisten verabscheute: Dass irgendjemand das Recht hatte, ihm unsinnige Befehle zu erteilen nur weil er ein paar Punkte mehr an seinem Kragen trug! So eine Kurzsichtigkeit!

Wehmütig dachte Dorian an die Karriere, die er eigentlich für sich ausgesucht hatte. Die Royal British Navy, Pilot eines Unterseebootes. Nicht zu vergleichen mit dem, was er auf diesem Schiff zu tun hatte. Heute waren die britischen Unterseeboote kleine, extrem tiefenstabile Kapseln, die für die Versorgung und den Schutz der unterseeischen Kolonien eingesetzte wurden. Oder für die Tiefseeforschung. Nie mehr als 5 Personen an Bord an einer solchen Kapsel.

Dorian warf sich wütend auf das Sofa anstelle noch einmal dagegen zu treten. Anstatt durch den schwarzen Ozean zu schweben steckte er nun in diesem Raumschiff fest! Und er wusste noch nicht einmal, wie er dahin gekommen war!

Die Sternenflotte hatte schon während seiner Zeit in Eton versucht ihn anzuwerben. Doch stets hatte er abgelehnt. Und dann.... Er wusste nicht was passiert war. Es war nicht das erste Mal, dass er sich fast bis zur Besinnungslosigkeit betrunken hatte. Verdammt, er war Schotte! Aber immer hatte er halbwegs gewusst was er tat. In dieser einen Nacht hatten er und seine Freunde noch nicht einmal besonders viel getrunken. Trotzdem war er am nächsten Morgen alleine in einem dreckigen Stundenhotel erwacht, im Mund den eckelerregensten Geschmack den man sich vorstellen konnte - und neben sich den Vertrag, in dem stand, dass er sich freiwillig für den Dienst in der Sternenflotte gemeldet hatte. Unterzeichnet mit seinem Daumenabdruck.

Er konnte sich an nichts erinnern!

Das alles klang so gar nicht nach ihm! Und schon gar nicht dieses.... dieses Tattoo das er seit dieser Nacht trug! So etwas hätte er sich niemals machen lassen! Und schon gar nicht DA!

Aber das Tattoo war da. Und genauso sein Eintritt in die Sternenflotte.

Seine Familienehre verbot es ihm, sich dieser Verpflichtung zu entziehen. Er hatte sich durch die Akademie gekämpft und so manches Mal nur schwer seinen Widerwillen gegen seine Lehrer und Vorgesetzten hinunterschlucken können. Manchmal war ihm nicht einmal das gelungen. Seine Akademie-Akte wies ihn als Störenfried aus. Im Councelor-Lehrgang war er nur gelandet weil er nach seinem missglückten Abstecher in den Piloten-Lehrgang irgendetwas tun musste. Und die Lehrer bei den Councelorn ließen ihn weitestgehend in Ruhe.

Jetzt war er hier. Auf dieser Community. Und er wollte verdammt noch mal hier weg! Dieser Captain Stewart war so gar nicht nach seinem Geschmack! Wenn schon Despot, dann doch bitte konsequent! Und nicht so pseudo-freundlich!

Eine jähe Attacke von Heimweh durchzuckte den jungen Offizier. So langsam klang es richtig verlockend, sich von seiner Mutter verheiraten zu lassen.

Dorian knirrschte wütend mit seinen Zähnen. Ach, seine verfluchte Familienehre konnte ihn doch mal da gern haben wo die Sonne niemals hinschien!

Er sprang auf und griff in derselben Bewegung nach Salingers 'Der Fänger im Roggen', das er gerade las. Voller Zorn pfefferte er das Buch durch die Luft. Mit einem lauten Knall traf es die Poster, die Dorian vor seine Quartier-Fenster gespannt hatte. Ein Stück des getroffenen Posters zerriss und gab den Blick frei auf Schwärze, die nur von vorbeihuschenden Streifen durchbrochen wurde.

Dorians Körper versteifte sich augenblicklich. Sein Mund wurde trocken und er begann unkontrolliert zu zittern.

E hatte es nicht bemerkt! Sie waren gestartet!

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Welch eine Nacht. Die prügelnden Gedanken hatten ein Blutbad in Assjimas Kopf hinterlassen. Das Aufräumkommando in Form einiger Konzentrationsübungen war nun dabei, mit großen Mengen starken Kaffees die Überreste der Schlägerei aufzuwischen. Der kleine Morgenspaziergang zum Quartier des Captains hatte auch keine nennenswerte Linderung gebracht. Captain Stewart war mit Sicherheit auf der Brücke. Angela musste im Quartier sein, aber reagierte auf das einmalige und sehr zögerliche Klingeln der Ärztin nicht. Assjima war es bei dem Gedanken, der jungen Frau allein begegnen zu können, auch nicht ganz wohl. Deswegen stellte sie das Päckchen Melissentee einfach nur vor die Tür, wobei sie sich sehr vorsichtig bewegte, damit der Kaffee in ihr nicht überschwappte. Dieses terranische Allheilmittel hatte auf sie keine überzeugende Wirkung. Und einmal wieder verfluchte sie sich innerlich: Warum musste es ausgerechnet ein Raumschiff sein? Ein schönes kleines Büro in einer gemütlichen Landpraxis irgendwo auf Delta IV. Das wäre was! Frische Luft und viel grüner Wald um sie herum hätte heute Morgen Wunder gewirkt. Aber für einen Besuch auf dem Holodeck war keine Zeit, denn in wenigen Minuten wollte Mr. Vendetta sie aufsuchen.

Eine Stunde und siebenunddreißig Minuten später herrschte endlich Stille im Kopf. Eigentlich war es mehr eine wohltuende Leere. Dafür tummelten sich jetzt auf dem Monitor Zahlen, Buchstaben und Pläne. Mr. Vendetta war wirklich sehr hilfreich gewesen. Dennoch musste der Entwurf mit einigen anderen Kollegen besprochen werden, bevor er Captain Stewart vorgelegt werden konnte. Zu viele Fragen und Eventualitäten waren noch ungeklärt.

Bevor Assjima ihr Memo abschickte, betrachtete sie noch einmal amüsiert die Adressantenliste. Der Computer wurde offensichtlich von einem Bürokraten programmiert und hatte einen Namen- und Titel-Tick. Zum Glück hatte nur LeBrodie mehrere Vornahmen, sonst würden sich alle Empfänger auf der Suche nach sich selbst in dieser Liste verlieren.

An: First Officer Commander Selina Kyle; Chief Science Officer Lieutenant-Commander Dr. Dr. Vinara Shral; Chief of Security Lieutenant Lucas Bishop; Chief-Ingenious Lieutenant Carden Mainguy LeBrodie

Von: Chief Medical Officer Lieutenant-Commander Dr. Assjima

Betreff: Vorschlag zur spezifischen Ausrüstung der Krankenstationen und der damit verbundenen vorgegebenen Nutzbarkeit der Sektionen im Separationsfall

Guten Morgen!

Mit Hilfe Mr. Vendettas habe ich einen Vorschlag bezüglich Um- und Ausrüstung der drei Krankenstationen erarbeitet. Da sich daraus im Falle einer Trennung der Sektionen im Notfall auch Auswirkungen auf andere Tätigkeitsbereiche ergeben bitte ich um Ihre Stellungnahme, bevor wir mit den Modifikationen beginnen.

Mein Vorschlag:

Primärkrankenstation: Hauptlazarett – für alle akuten Notfälle

Holodeck Primärsektion: medizinisches Versuchslabor

Sekundärkrankenstation: Lazarett für akute Notfälle, Langzeitpflege für Evakuierung

Holodeck Sekundärstation: Nach Beendigung des Sicherheitstrainings Umwidmung zur Langzeitpflege

Diese Sektion sollte im Notfall den Gefahrenbereich verlassen

Teritärkrankenstation: steriles Strahlungslazarett. Keine akuten Notfälle. Kleines provisorisches Sanitätslazarett außerhalb der Krankenstation.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Assjima

Mit Hilfe eines Knopfdrucks machte sich ein kleines Memo auf den langen, langen Weg durch die labyrinthartigen Kommunikationswege der USS Community

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Kaum war das Memo raus, piepste das Terminal und eine Nachricht von Councelor Gray erschien. Ach ja, die Ratten! Assjima betätigte den Kommunikator. „Mr. Gray - hätten Sie bei Gelegenheit Zeit, kurz in der Krankenstation vorbei zu schauen? Ich wäre Ihnen sehr verbunden.

Dorian stapfte gerade ein wenig verloren durch das Schiff Richtung Councelor-Büro als ihn der Ruf der Ärztin ereilte. Eigentlich hatte er sich beim Ruder abreagieren wollen - doch alle Holo-Decks waren für den kommenden Einsatz zweckentfremdet worden. Und so musste er trocken und noch immer latent wütend bleiben.

Da kam ihm Assjima gerade recht! Mit der hatte er sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen.

"Ens. Gray hier. Ich bin in 5 Minuten bei Ihnen!"

„Wunderbar - ich danke ihnen, Councelor. Assjima ließ erschöpft den kopf auf die Tischplatte sinken. „Der klang auch nicht besonders gutgelaunt. Ein übellauniger Councelor hatte ihr gerade noch gefehlt. Egal - auch dieser Kelch würde an ihr vorüber gehen. Vielleicht half eine Tasse Schwarztee.

Wie angekündigt rauschte Dorian 5 Minuten später in die Krankenstation. Sofort nahm er wahr, dass die Ärztin extrem übernächtigt aussah. Mitleid stieg in ihm auf und seine Standpauke wurde um einige Töne leiser als geplant:

"Dr., bevor wir die aktuelle Mission besprechen muß ich mich leider bei Ihnen beschweren. Was ist mit Lt. Bishop passiert? Warum werde ich als Councelor nicht informiert wenn einer der Führungsoffiziere derart... verunstaltet auf dem Schiff auftaucht? Ich habe keinerlei Bericht über diesen Vorfall erhalten. Weder von dem Lt. selber noch von Ihnen. Und gerade Sie als Ärztin sollten wissen, dass so etwas dem Councelor gemeldet werden muß!"

Assjima starrte den jungen Mann überrascht an. Was mit Lt. Bishop passiert ist? Das pfiffen doch die Spatzen von den Dächern! Und er will das nicht mitbekommen haben? Wo hat er überhaupt in den letzten Tagen gesteckt. In der Besprechung hatte sie ihn seit Tagen zum ersten Male wieder gesehen. „Ensign - ich war mir dessen nicht bewusst, dass ich Ihnen Bericht erstatten muss. Die Krankenakte von Lt. Bishop ist jedem Mitglied der medizinischen Crew frei zugänglich und dort finden Sie auch meine Empfehlungen."

"Natürlich habe ich dank der Gerüchteküche auf dem Schiff mittlerweile so einiges gehört was Lt. Bishop zugestossen sein mag! Die Gerüchte reichen von einem 'Aufenthalt' beim Orion-Syndikat hin zu einem Kampf wegen einer illiegalen Lieferung romulanischen Ales in einer Kneipe auf Risa. Was davon soll ich bitte glauben? Und was Ihren Hinweis auf die Akte betrifft - Sie kennen die Vorschriften! Der Councelor muß benachrichtigt und informiert werden! Und zwar aktiv vom zuständigen medizinischen Offizier! Wie soll ich mich denn sonst um das Wohl der Crew kümmern?!" Dorian wurde so langsam trotzig. Nur allzu leicht entfiehl ihm ein wenig, dass die Frau vor ihm seine Vorgesetzte war...

„Ensign Gray, jetzt gehen Sie zu weit. Natürlich kenne ich die Vorschriften. Die Ärztin erhob sich und fixierte ihn mit ihrem Blick. „Wenn Sie in letzter Zeit einmal hier auf der Krankenstation - ihrem zweiten Arbeitsplatz hätten blicken lassen, dann hätten sie auch bemerkt, dass sich in Ihrem eigenen Terminalkonto einige Nachrichten befinden. Für den Fall, dass Sie technisch nicht versiert sind, können Sie jederzeit einen der Techniker bitten, Ihren eigenen Messanger so einzustellen, dass die Nachrichten automatisch an ihr Büroterminal weitergeleitet werden."

Dorian starrte die Frau sprachlos an. Erst 'vergaß' sie ihm Bericht zu erstatten und dann das?! Mit eisiger Miene antwortete er: "Entschuldigen Sie bitte, aber ich HABE das Terminal entsprechend umprogrammiert. Alle Nachrichten gehen in einem einzigen Konto ein. Falls irgendwo Nachrichten für mich schlummern, dann sind die wohl falsch adressiert worden!" Er warf ihr ein PADD auf den Tisch. "Hier sind übrigens noch einige Details zu der Strahlen-Auswirkung und den Experimenten, von denen ich gesprochen habe. Wenn Sie mich dann entschuldigen? Sie können mir ja eine Nachricht zukommen lassen wenn noch etwas sein sollte." Brodelnd vor Wut drehte der junge Mann sich um. Nur raus hier!

Die Tür, die eben im Begriff war, sich zu öffnen, schloss sich mit einem lauten Knall direkt vor seiner Nase. „Hier geblieben, Ensign. Ich kann mich nicht daran erinnern, Sie entlassen zu haben. Es gehört viel dazu, eine Deltanerin wütend zu machen, aber Dorian Gray hat die Grenze fast erreicht. „Ich weiß, sie sind nicht sehr glücklich auf diesem Raumschiff. Aber etwas mehr Selbstkontrolle und Professionalität könnte Ihnen nicht schaden. Für Wutausbrüche ist dies nicht der richtige Ort. Sparen Sie sich die für ihr Quartier auf."

Was wusste die schon?! Dorian sagte nichts mehr. Aber das musste er auch nicht - in seinem Gesicht stand genug geschrieben. So stand er einfach nur schwer atmend stramm vor Assjima.

Eine eisige Stille trat ein. Die Ärztin ging zum Replikator und ließ zwei Tassen Melissentee replizieren. Er musste ein wenig Zeit bekommen, um sich zu beruhigen - und sie auch. Als sie Dorian den Tee reichte, versuchte sie bewusst, wieder etwas freundlicher auszusehen. „Das mit der Technik werden wir später klären. Das lässt sich sicherlich richten. Aber es gibt im Moment wichtigeres zu besprechen! Wie war das mit den Ratten?" Natürlich hatte sie den empfohlenen Artikel überflogen, aber er sollte die Chance bekommen, auf seinem eigenen Feld agieren zu können.

Dorian zwang sich, seine Stimme halbwegs neutral klingen zu lassen. Und einem Tee konnte ein Brite nie lange widerstehen. "In Versuchen wurde Ratten und Hunde den verschiedenen Strahlungen ausgesetzt, die auch bei einer Supernova entstehen. Die Zusammensetzung und Stärke der Strahlungen wurde variiert. Doch ab einem gewissen Strahlungsniveau geschah stets dasselbe: Der Cortex der Tiere schien gekocht zu werden. Die höheren Hirnregionen bauten als erstes ab, wurden geradezu verflüssigt. Bei vielen Versuchstieren funktionierte irgendwann neben dem Klein- und Stammhirn nur noch das limbische System sowie einige wenige andere Regionen. Die Tiere wurden Emotion pur. Und was Emotion pur in einer derartigen Stresssituation heißt, das können Sie sich sicherlich vorstellen...."

In Assjimas Kopf knackte ein Rädchen - der Cortex der Tiere schien gekocht zu werden… da war er wieder, dieser einzige kleine Gedanke, den sie seit der gestrigen Besprechung zu fassen versuchte … etwas, was sie vergessen hatte … was sich aber nicht fangen lassen wollte … „Ensign - setzen sie sich doch sie deutete auf den Sessel und ließe sich selber hinter ihrem Schreibtisch nieder. „Hat man etwas über die Zusammensetzung der Strahlung herausfinden können? Warum wurde dieses Phänomen bislang nur bei dieser einzigen Supernova und im Labor festgestellt?"

"Wahrscheinlich weil Individuen sonst klug genug sind, sich von einer Supernova fern zu halten. Oder nicht mehr davon 'berichten' konnten. Ich weiß es auch nicht genau. Die Wissenschaftler, die das Phänomen untersuchen, rätseln selber, warum man davon vorher noch nie gehört hat." Nach ein wenig Nachdenken ließ Dorian sich tatsächlich. "Die genaue Zusammensetzung und die Intensität der Strahlung habe ich Ihnen auf dem PADD gespeichert, das ich Ihnen gerade .... gegeben habe. Ich befürchte, dass - wenn die Forschung der Tobal-Gruppe wirklich stimmt - dass wir uns nicht nur auf Strahlungsverbrennungen einstellen sollten."

Er ließ sich nicht greifen, der Gedanke - aber sie war ihm auf der Spur! „Ensign, ich glaube, wie stehen hier vor etwas sehr Wichtigem. Bei mir spukt seit gestern immer wieder etwas im Kopf herum, etwas was ich nicht real erfassen kann. Ich habe das Gefühl, dass ihr Hinweis damit zusammenhängen könnte. Vielleicht könnten Sie versuchen, ein wenig mehr über die Zusammensetzung der Strahlung bei diesen Versuchen in Erfahrung zu bekommen. Ich befürworte im übrigen, ihren Vorschlag bezüglich der Sensibilisierung der Crew. Mit den Scannern habe ich meine Probleme. Aber ich möchte mir diese Option noch offen halten. Womöglich könnte man die Scanner vorsorglich installieren, um sie im Notfall aktivieren zu können."

"Wie bereits gesagt: Die Zusammensetzung der bei den Versuchen verwendeten Strahlung finden Sie auf dem PADD vor Ihnen. Außerdem wird in dem Artikel genaustens darüber referiert. Ich hoffe, dass ich noch weitere Details von Prof. Tolban selbst erhalte." Dorian wurde so langsam ein wenig ungeduldig (schon wieder). Warum versteht denn niemand diese Scanner-Geschichte?! "Und was die Scanner angeht: Da müsste nichts installiert werden. Meiner Meinung nach reichen die internen Sensoren des Schiffes vollkommen aus. Man müsste ihnen eben nur noch sagen WONACH sie bei der Crew scannen sollen."

„Dazu müssen wir erst einmal die Ursache herausfinden. Aber das Scannen der Crew sollte wirklich nur eine Maßnahme im allerhöchsten Notfall sein. Jedes Besatzungsmitglied hat ein recht auf seine persönliche Freiheit. Vorerst muss die Sensibilisierung ausreichen." Assjima hatte das Gefühl, der junge Mann könnte sich in eine Idee verbissen haben - eine gute Idee, aber augenblicklich würde man mit ihrer Umsetzung über das Ziel herausschießen.

"Natürlich. Der Captain hat ja bereits darüber entschieden." In der Wange des Councelors zuckte es kurz. "Wenn ich kurz auf die von Ihnen vorgeschlagenen Freiwilligen für die Strahlenbehandlung zu sprechen kommen darf? Haben Sie das Nötige schon eingeleitet?"

Noch so ein Punkt, der heute abgearbeitet werden musste! „Diesbezüglich habe ich noch nichts unternommen. Möchten sie sich darum kümmern? Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir das abnehmen könnten."

"Natürlich. Ich muß ja sowieso mit der Crew und den Zivilisten sprechen. Sozusagen ein Abwasch."

Die Ärztin atmete erleichtert aus. „Danke! Damit ist mir wirklich geholfen. Ach ja, was Lt. Bishop angeht. Durch eine Gehirnprellung treten bei ihm Sprachstörungen und vorübergehende Lähmungserscheinungen auf. Außerdem hege ich den Verdacht, dass die Erlebnisse beim Orionsyndikat einige … wie soll ich sagen … Schaltstörungen? … hinterlassen haben könnten. Er wird damit noch ein wenig zu kämpfen haben. Ich möchte, dass er sie zweimal in der Woche aufsucht."

Ergeben nickte Dorian. Er hatte keine Lust auf eine neue Diskussion darüber, dass sie ihm das schon vor Tagen hätte mitteilen sollen. "Wäre das dann alles?"

Assjima überlegt kurz. Es gäbe noch so einiges zu klären, vor allendingen was die Disziplin anging. Aber das wollte sie vorerst auf sich beruhen lassen. „Danke, Ensign, das wäre vorerst alles. Ich werde die Technik bitten, einen Blick auf den Computer zu werfen - damit sie von nun an auch von ihrem Büro aus auf die Berichte zugreifen können. Und bitte halten Sie mich auf dem Laufenden, was die Rekrutierung der freiwilligen angeht." Die Ärztin erhob sich und streckte dem Councelor die Hand entgegen.

Es dauerte einige Sekunden. Zu viele Sekunden um als einfaches Zögern durchzugehen. Doch schließlich ergriff Dorian die dargebotene Hand - wenngleich nur kurz. Ohne ein weiteres Wort verließ er die Krankenstation.

Er hasste diese Sternenflotte!

Nachdem die Tür sich hinter dem Councelor geschlossen hatte, ließ Assjima sich in ihren Sessel fallen. „Terraner! Was bildet der sich denn eigentlich ein? Will er tatsächlich jedes Mal einen persönlichen Bericht haben? Wozu gibt es denn die Krankenakten. Ein wenig muss sich der junge Mann auch selber bemühen."

Kopfschüttelnd nahm sie einen tiefen Schluck aus der Teetasse.

[brynhild und idic quälen sich am schönen Samstag mit zwei erbärmlichen Nervensägen herum.]

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Die Stille war einfach schmerzhaft. Nicht so schmerzhaft wie die Geräusche, durch die er aufgewacht war, aber dennoch schmerzhaft. Seine Welt riss gestern ab, nach der dritten Flasche von diesem „echten“ terranischen Bier. Früher mochte er Bier nicht, ekelhaftes bitteres Zeug. Seit heute morgen hasste er es. Früher hatte ein Arzt mal zu ihm gesagt, sein Körper könnte „Alkohol“ nur schlecht abbauen, unterdurchschnittlich gut. Jetzt wusste Tenzi letztendlich, was dies bedeutet.

Er lag eine Minute wach, voller Selbstmitleid und Verzweiflung, bis er versuchte rauszufinden, warum er überhaupt wach war. Es fiel ihm schwer durch die Ansammlung schmerzenden Fleisches einen Gedanken zu suchen. Ihm kam der gestrige Abend in den Sinn. „Feiern sie mit Tenland“ hatten sie gesagt. „Unser letzter Abend auf der Erde“ hatten sie gesagt. Hätte er sich doch nicht von ihnen breitschlagen lassen, an der Attentatssimulation teilzunehmen. Verdammte Menschen! Als es dann auch noch gelungen war, wollten sie mit ihm feiern.

Also lag er dann dort, in seinem Quartier, auf der Community, wach, und fragte sich ob er sie erschießen oder einfach nur hassen sollte. Wieder fragte er sich nach dem Grund, warum er so leiden musste, warum er nicht weiter schlafen durfte. Er fragte den Computer nach der Zeit. Dieser, die Stimme donnerte die Antwort, noch nachhallend in Tenzis Kopf. In 10 Minuten hätte der verdammte Wecker geklingelt. Aber warum war er jetzt schon wach? Er freute sich natürlich, dass dieser ihn nicht noch unsanfter geweckt hatte, aber irgendwie muss er doch geweckt worden sein.

Er warf ein Blick in Richtung Bildschirm – drei neue Nachrichten. Er las die erste ohne besonderes Interesse. „Mehr Training blah blah. Zwei Teams blah blah. Tun sie ihr bestes!“ Er löschte sie sofort. Im Dienstplan wird die Veränderung schon stehen. Ihn dafür zu wecken empfand Tenzi als grausam. Die zweite fiel ihm dann schon mehr ins Auge. Er soll also ein Team trainieren. Um sich selbst noch vor Vorfreude zu beschützen äffte er noch „Tun sie ihr bestes“ nach, wie es Lt. Bishop gesagt hätte und begab sich in die Dusche. In zwei Stunden hatte er Dienst. Lt. Müller hatte ihm schon die Liste der Teams geschickt. Tenzi bekam hauptsächlich die Neuen oder Neueren, Müller die erfahrenen und Veteranen.

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Chief O’Tra befand sich in der Hauptsensorkontrolle und machte sich mit den Modifikationen des Sensorsystems vertraut, die während der Wartungsarbeiten im Erdorbit vorgenommen worden waren. Die Sensoren hatten ein Upgrade und eine neue Steuerungssoftware erhalten. Dabei waren die Wartungs- und Kontrollfunktionen erheblich verbessert worden und die neuen Diagnosemodule erlaubten eine effiziente Behebung etwaiger Fehlfunktionen.

Mit der neuen Software waren jedoch auch die Modifikationen von Vinara Shrals ehemaligem Praktikant One of Six aus dem System verschwunden. Ob das neue System bessere oder zumindest gleichgute Werte lieferte als das alte, würde sich zeigen. Hoffentlich hatte Lt. Cmdr. Shral Sicherheitskopien von der Arbeit der ehemaligen Borg-Drohne gemacht. Er würde bei Gelegenheit mal mit der Andorianerin sprechen müssen. Vielleicht ließen sich mit den Borg-Algorithmen ja die neuen Systeme nochmals verbessern...

In diesem Moment betrat Lt. McNeill den Raum. „Hallo Chief. Schön, dass sie wieder da sind", grüßte die Ingenieurin den Bolianer. "Ich soll ihnen mitteilen, dass Sie für diese Mission dem Chief Medical Officer als Techniker zugeteilt wurden. Sie sollen sich umgehend auf der primären Krankenstation melden. Lt. Cmdr. Assjima wird Ihnen dann alles Weitere erklären.“

„Um mir das zu sagen, hätten Sie nicht extra herkommen müssen. Soweit ich weiß, haben wir ein funktionierendes Kommunikationssystem auf dem Schiff“, meinte O’Tra sarkastisch. Die junge Frau lächelte und hielt einen Chip hoch. „Das stimmt, aber Lt. LeBrodie schickt mich, weil ich Ihnen das hier geben soll. Es ist der ODN-Chip des Holodocs, Sie sollen ihn wieder einbauen.“

Leicht genervt nahm O’Tra das Bauteil und machte sich auf den Weg zur Krankenstation. Kurz nachdem er den Turbolift auf Deck 8 verlassen hatte, wäre der Bolianer dabei fast mit einem ihm unbekannten Ensign mit blauem Uniformkragen zusammengestoßen, der mindestens ebenso grimmig dreinblickte wie der Chief…

Wenig später erreichte O’Tra die Krankenstation. Er blickte sich um. Auch hier hatte sich einiges verändert, seit er das letzte Mal hier gewesen war… „Kann ich ihnen helfen Chief?“ fragte ein Ensign des medizinischen Personals. „Ja, ich soll mich hier bei Dr. Assjima melden. Wo ist sie?“

„Tut mir leid, Sie haben Dr. Assjima gerade verpasst. Sie wollte kurz auf eine der anderen Krankenstationen, müsste aber gleich zurück sein. Soll ich Sie kontaktieren? O’Tra schüttelte den Kopf. „Danke Ensign, nicht nötig. Ich werde warten und in der Zwischenzeit mal nach dem MHN sehen.“ Der Angesprochene nickte und ging wieder an seine Arbeit.

Chief O'Tra begab zu der Wand hinter der sich Teile Holo-Installation befanden und nahm einen Teil der Wandverkleidung ab. Eine Lücke in der Speicheranordnung zeigte ihm sofort, wo das fehlende Bauteil hingehörte. Vorsichtig setzte er es ein uns schloss die Verleidung wieder.

„Computer - MHN aktivieren“, befahl der Bolianer und keine drei Sekunden später stand der holographische Doktor vor ihm.

„Nennen Sie die Art des medizinischen Notfalls…Ahh, Chief, wo tut es denn diesmal weh?“ Nun, wie ich sehe, scheint es diesmal wenigstens keine Kopfverletzung zu sei…“ „Computer MHN beenden“, unterbrach der O’Tra die Begrüßung des Hologramms. Anscheinend funktionierte wieder alles Bestens…

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Vinara hatte sich bereits auf dem Holodeck der Tertiärsektion eingefunden und ein allgemeines Programm gestartet, das diverse Simulationen ermöglichte. Fast sah es so aus wie auf der Astrometrie... Den neuen Chefingenieur hatte sie bereits verständigt und erwartete sein Eintreffen jeden Moment.

LeBrodie lief träumerisch und geistig abwesend durch den Korridor. Seine Gedanken drehten sich bereits um erste Überlegungen, wie man die Schiffssonden modifizieren könnte. Beinahe wäre er am Eingang zum Holodeck vorbeigelaufen. Als er durch die Tür schritt, war er überrascht, dass Lt. Cmdr. Shral bereits einige Vorbereitungen getroffen hat. Carden nickte der großen Andorianerin zu.

"Sie scheinen bereits alles eingerichtet zu haben."

"Wir sollten so wenig Zeit wie möglich verlieren. Sagen Sie, haben Sie schon eine Ahnung wieviele Sonden Sie brauchen werden um den von Ihnen erwähnten Transporter-Ring zu realisieren?"

"Wenn Sie Schätzungen hören wollen, ja. Ich glaube 32 Sonden sollten für einen flächendeckenden Ring ausreichen, wenn man von der Größe einer normalen M-Klasse-Welt ausgeht. Aber eine exakte Simulation sollte exaktere Werte liefern."

"Eine exakte Simulation ist genau das, was wir aufgrund mangelnder Daten leider kaum anstellen werden können. Jede Supernova ist anders, es dürften mit zunehmender Stahlungsintensität wahrscheinlich auch mehr Relais-Stationen notwendig werden. Alle 56 Standardsonden dafür aufzubrauchen halte ich aber für keine gute Idee, zumal wir auch einige für die Warnbojen benötigen. Wie schnell könnten Sie wenn es sein müsste ein paar Torpedos umbauen? Denn davon haben wir mehr als genug, wie Captain Stewart uns aufklärte." Ein Hauch von Bitterkeit schwang in der Stimme der Andorianerin mit, ihr gefiel die primäre Funktion der Community als Kriegsschiff nicht sonderlich.

Die Worte der Andorianerin klangen, wie für ihr Volk typisch, agressiv. Carden überlegte, ob er sich angegriffen fühlen sollte. Aber er sagte sich, er dürfe es nicht persönlich nehmen.

"Ich gehe davon aus, dass ich die gesamte Ingenieurs-Crew dafür in Anspruch nehmen kann. Eine Person kann einen Torpedo in 30 Minuten ausschlachten und die benötigten Teile einbauen. Wenn alle gleichzeitig arbeiten, sollten wir 20 Stück in einer halbe Stunde modifizieren können."

Vinara erkannte ebenfalls eine gewisse Gereiztheit in der Stimme des jungen Mannes. "Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn meine Worte härter klingen mögen als gewöhnlich. Ich bin Wissenschaftlerin und empfinde die Klassifizierung dieses Schiffes als primär für den Krieg gedacht nicht gerade als das, was ein Schiff der Sternenflotte eigentlich darstellen sollte. Immerhin, wenn wir es schaffen damit Leben zu retten können wir alle mehr als zufrieden sein. Ich selbst habe übrigens gedacht eine der Spezialsonden zum Scannen der Supernova einzusetzen, denn die ist besser gepanzert als die normalen Versionen. Ich habe hier die Spezifikationen, Sie können sich ja mal ansehen wie gut Sie die Sonde noch weiter vor der gefährlichen Strahlung abschirmen können, denn wie ich schon sagte, je näher, desto mehr Ergebnisse."

Carden nahm das PADD, das sie ihm reichte und studierte die Angaben genau. Es dauerte etwas, bis er den Blick von den Werten wieder erhob.

"Eine sehr gute Idee. Ich werde versuchen dieselben Modifikationen an den Sonden wie am Schiff vorzunehmen. Das Prozedere ist an sich relativ einfach, wenn auch sehr energieaufwendig. Das Schiff hat genug Reserverenergie, wenn wir die Waffen abschalten. Die werden wir ja gewiss nicht brauchen, und wie Sie sagen, sind wir auf einem Kriegsschiff und dementsprechend viel Energie verbrauchen sie. Bei den Sonden sind die Energiereserven begrenzter. Am besten, wir bauen einen zusätzlichen Energiekern ein, um die Schilde mit Energie zu versorgen."

Vinara nickte zufrieden. "Ich nehme an Sie wollen einen zusätzlichen Energiekern in jede der Sonden einbauen, die zum Einsatz kommen, zumindest würde ich dazu raten. Haben Sie dafür genügend Kerne auf Lager oder müssen Sie auch andere Sonden beziehungsweise Torpedos auseinandernehmen?"

"Wir haben einen guten Vorrat an Kernen. Aber er reicht trotzdem bei leibe nicht. Wir müssen die Hälfte aus Torpedos ausschlachten oder replizieren. Wissen Sie, ob die Baupläne im Computer gespeichert sind?"

"Das müssten sie eigentlich, ich selbst habe noch nicht nachgesehen."

Sie ging zu einem der simulierten Terminals und gab ein paar Kommandos ein. "Da sind sie ja, ich werde sie gleich auf Ihr PADD transferieren. Allerdings benötigen wir auch Materie und Antimaterie um sie zu betreiben und zumindest letztere lässt sich nicht so einfach replizieren. Aber ich denke in den Torpedos dürfte ausreichend vorhanden sein."

Carden nickte bestätigend. "Da stimme ich Ihnen zu. Das kostet uns nur zusätzliche Arbeitskraft. Denken Sie, die Wissenschaftliche Abteilung könnte ebenfalls dabei helfen?"

"Sie können nehmen wen Sie wollen. Die Stevenson-Zwillinge waren kürzlich sogar in einer Rettungsmission unterwegs, ihnen und Lieutenant Esteban ist es zu verdanken dass Lieutenant Bishop noch rechtzeitig wieder hier eintraf. Manche verbringen ihren Urlaub eben gerne an gefährlichen Orten..."

Carden verstand nicht ganz, was ihm die Blauhäuterin damit sagen wollte. "Wollen Sie damit sagen, dass Sie das alles für gefährlich halten? Haben Sie kein Vertrauen in meine Modifikationen?"

Vinara seufzte. "Das hatte soeben nichts mit der jetzigen Mission zu tun. Ich habe die Beobachtung gemacht dass Menschen sich mit ein bisschen Smalltalk, wie sie es nennen wohler fühlen. Obendrein wollte ich darauf hinweisen dass Hanni und Nanni Stevenson sehr versiert sind, auch auf Gebieten die nicht primär mit der Wissenschaft zu tun haben. Und unser Sicherheitschef scheint ein Talent dafür zu haben sich in Schwierigkeiten zu bringen, Sie haben ja gesehen in was für einen Zustand er ist. In Ihre Fähigkeiten habe ich dasselbe Vertrauen wie bei jedem leitenden Ingenieur. Wenn ich Ihnen einen Rat geben dürfte: Wenn das alles hier vorbei ist, gehen Sie mal zum Bordfriseur. Miauz verbreitet zwar einen Haufen Gerüchte, aber man erfährt auch viel darüber wie die Besatzung hier so tickt. Die Community ist alles andere als ein gewöhnliches Schiff, Lieutenant."

Carden verstand. "Danke für den Tipp. Dass hier nicht alles immer ganz normal läuft, ist mir auch schon aufgefallen. Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, aber ich hatte schon eine 'interessante' Begegnung mit Dr. Assjima. Sind wirklich alle so... außergewöhnlich?"

"Mehr oder weniger. Vor allem Commander Kyle bereitet mir gewisse Sorgen; mit meinen Fühlern kann ich ein wenig mehr wahrnehmen als andere Humanoide mit ihren normalen Sinnen, gerade auch im Infrarot-Bereich. Auf der Besprechung waren alle sehr angespannt wegen der gefährlichen Mission, doch sie schien die drohende Katastrophe buchstäblich kalt zu lassen. Und sie hat es einmal sogar geschafft eine künstliche Lebensform nur mit einer Brechstange und einem Fass Plasma zu eliminieren."

Cardens Augen weiteten sich und er musste sich zusammenreißen, den Mund wieder zu zu bekommen. "Das ist buchstäblich unglaublich. Sie scheint ihrer Beschreibung nach wirklich besonders zu sein. Sie scheinen mir dafür recht normal, selbst für eine Andorianerin. Und vorallem sind sie eine gute Beobachterin. Ich nehme an, das qualifiziert sie als Wissenschaftlerin."

"Vielen Dank, aber das dürfte zum großen Teil auch daran liegen dass ich auf Vulkan aufgewachsen bin, was mich in den Augen einiger Andorianer zur Verräterin macht... Ich denke wir sollten uns jetzt wieder unserer gegenwärtigen Aufgabe widmen. Ich habe ein paar allgemeine Simulationen vorbereitet, die auf den bisherigen Erfahrungen mit Supernovae beruhen. Ich werde sie jetzt starten, die Ergebnisse werden sowohl zur Astrometrie als auch zu Ihrem Arbeitsbereich transferiert. Aber betrachten Sie sie nur als eine eher grobe Leitlinie, wie gesagt, exakte Simulationen lassen sich mit unserem gegenwärtigen Wissensstand nicht durchführen."

"Natürlich", erwiderte Carden.

"Ich denke dann hätten wir vorerst das Wichtigste geklärt. Verfahren zum Verzögern einer Supernova, geschweige denn zum Aufhalten kenne ich leider keine, zumindest keine die wirklich funktionieren. Kontaktieren Sie mich sobald Sie die Modifikationen durchgeführt haben oder wenn Sie ein paar neue Ideen haben sollten. Ich werde noch eine Weile bei den Simulationen zusehen, gegebenenfalls Korrekturen vornehmen und anfangen die Programme für die Spezialsonde zu schreiben. Sie könnten mir dabei zusehen, aber ich nehme an Sie werden sich gleich an die Arbeit machen wollen..."

"Ja, ich werde mich als nächstes um die Schutzschildmodifikationen kümmern und den Ingenieursstab auf die Torpedos ansetzen. Ich werde ihnen daher hier das Feld überlassen. Aber Sie wissen, wie Sie mich erreichen."

Vinara reichte LeBrodie die Hand. "Dann danke ich Ihnen für die Zusammenarbeit. Und vergessen Sie nicht: Sobald wir wieder heil aus dieser Sache hier rausgekommen sind, schauen Sie mal bei Miauz vorbei."

Carden ergriff die blaue Hand und schüttelte sie kräftig. "Das werde ich. Es scheint eine Menge interessante Geschichten über die Crew zu geben. Ich werde nun aber gehen."

Carden beobachtete noch einmal die eindrucksvolle Simulation und wandte sich dann ab, um den Raum zu verlassen.

Vinara sah zu wie er durch die Tür ging und widmete sich dann wieder ihrer Arbeit.

Ein vielversprechender junger Mann, sie hoffte er würde das Schiff wieder heil aus der Gefahrenzone herausbringen können...

[ Tolayon und M1Labbe im Angesicht der Supernova ]

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Dorians erster Weg - nach einem Abstecher in sein Quartier und einem dort stattfindenden Wutausbruch - führte ihn in den Bord-Friseur-Salon. Sein zweiter Weg führte ihn ins Kasino. Und schließlich auch in die neugegründete Kindergruppe, in der einige Eltern sich um die an Bord befindlichen Sprößlinge kümmerten bis ein/e neue/r Erzieher/in gefunden war.

Die Laune des jungen Councelors besserte sich auf diesen Wegen von Minute zu Minute. So schwer er sich tat mit seinen Vorgesetzten, so sehr begann er 'das Fussvolk' der Community zu schätzen.

Dorian hatte die drei Wege nicht zu seinem Vergnügen unternommen, sondern um 'Werbung' für die Briefings und Seminare zu machen, die er abhalten sollte. Sowohl Miauz wie auch Tassdar hatten zugesagt, sein Anliegen zu unterstützen. Darüber hinaus war Dorian sich sicher, dass Miauz versucht hatte mit ihm zu flirten. Und der Barkeeper hatte dem jungen Mann ein Stück frischgebackenen Apfelkuchens zugesteckt.

Die Kindergruppe war per definition schon prima - zwar tat Dorian sich mit fremden Kindern immer ein wenig schwer, doch sowohl die Eltern wie auch die Kleinen dort erschienen ihm angenehm entspannt und offen.

Beschwingten Schritten trat der Brite kurze Zeit später in sein Büro. Ja, so konnte seine Arbeit gerne ablaufen! Kein Vorgsetzter weit und breit, dafür aber eine sinnvolle Aufgabe!

Lt. Esteban hatte sich noch nicht bei ihm gemeldet, darum entwarf der Ensign auf eigene Faust zwei Rundschreiben und sendete sie an alle Personen an Bord:

Betrifft: Sicherheitsbriefing zur aktuellen Mission

Wie allen bekannt sein dürfte ist der aktuelle Auftrag der Community die Untersuchung einer Supernova.

Bei einem derartigen stellaren Phänomen treten die unterschiedlichsten Strahlungen auf, die Einfluss haben auf Technik, Körper und Geist.

Um Sie mit einigen dieser möglichen Auswirkungen - vor allem auf psychischem Niveau - vertraut zu machen finden in den nächsten Tagen Sicherheits-Briefings statt. Dort erhalten Sie Informationen über die Art der Auswirkungen und mögliche Gegenmaßnahmen.

Die Briefings finden in den nächsten drei Tagen jeweils Deckweise statt - beginnend mit Deck 3 Primärsektion morgen um 0900 Uhr im Kasino. Ihre Decknummer und die Startzeit Ihres Briefings entnehmen Sie bitte dem Anhang dieser Nachricht.

Diese Briefings sind verpflichtend für alle Crewmitglieder der U.S.S. Community. Für Zivilisten ist die Teilnahme freiwillig.

Ens. D. Gray, Councelor

Betrifft: Freiwillige bei Behandlung von Strahlungsopfern

Wie allen bekannt sein dürfte ist der aktuelle Auftrag der Community die Untersuchung einer Supernova.

Bei einem derartigen stellaren Phänomen treten die unterschiedlichsten Strahlungen auf, die Einfluss haben auf Technik, Körper und Geist.

Selbstverständlich ist die Führungsriege der Community bemüht, jegliche Auswirkung schon im Vorfeld zu verhindern. Alle Sicherheitsprotokolle werden vorab aktualisiert, die Technik überprüft.

Doch kann nie ausgeschlossen werden, dass es zu Schwierigkeiten kommt. Um im Notfall eine maximale Handlungsfähigkeit zu garantieren bittet die medizinische Abteilung um Ihre Mithilfe. Zusätzlich zum medizinischen Personal werden freiwillige Helfer gesucht, die bereit wären, sich um mögliche Strahlenopfer zu kümmern.

Wer sich als Freiwilliger melden möchte (gleichgültig, ob Mitglied der Crew oder Zivilist), kann sich in der entsprechenden Liste für eine der in den nächsten Tagen stattfindenen Schulungen eintragen. Die Liste finden Sie in der schiffsinternen elektronischen Pinwand.

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich für eine dieser Schulungen eintragen ist nicht nur die Teilnahme an dieser Schulung sondern auch Ihr Einsatz im Notfall bindend.

Ens. D. Gray, Councelor

i.A. Lt. Cmdr. Dr. Assjima, Chied Medical Officer

Der Councelor sendete die Nachrichten und ab machte sich dann an die Planung von Briefing und Schulung. Mit dieser Planung konnte gar nicht früh genug begonnen werden, schließlich hatte er noch das leidige Protokoll - sprich: seine Vorgesetzten hatten zuzustimmen - befolgen.

Anstrengende Tage lagen vor ihm.

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Captain Stewart saß in seinem Bereitschaftsraum und grübelte über Daten-PADDs. Auf einem war eine kürzlich eingegangene Nachricht - und Andrew war sich nicht ganz einig, was er davon halten sollte. Er schob das PADD zur Seite und ging erst ein mal die Übrigen durch. Die meisten beschäftigten sich mit Supernovas und ihrer Auswirkung auf die Schiffssysteme. Immer wieder aber dachte er auch in eine andere Richtung. Müde rieb er sich die Augen und zwang sich selbst, wieder dem vor ihm Liegenden seine volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Genervt saß Selina in ihrem Büro. Ständig kamen neue Meldungen betreffend der Supernova rein. Die erste Offizierin konnte nach wie vor die Aufregung um dieses Geschehen nicht verstehen. Wieder piepte das Terminal.. Lustlos öffnete sie die neueste Nachricht und ihre grünen Augen zogen sich zu gefährlich wirkenden Schlitzen zusammen. Der Counsellor befahl jedem Mitglied an diesen Briefings teilzunehmen? Selina hielt dies für einen schlechten Scherz. Sie überspielte die Nachricht auf ein PADD und begab sich zum Büro des Captains. Sie musste das mit ihm besprechen. An der Türe angekommen, betätigte sie die Türklingel.

Derweil hatte sich Stewart zum Replikator begeben und erhielt gerade seine große Tasse mit heissem Kaffee. "Herein." Gespannt sah er zur Tür.

Selina trat herein. In ihrer rechten Hand hielt sie ein PADD. "Könnte ich kurz mit Ihnen sprechen?"

Ein erfreutes Lächeln huschte über das Gesicht des Kommandanten und er nickte. "Commander. Sicher. Kommen Sie rein. Etwas zu trinken? Und bitte - keine schlechten Nachrichten." Er wartete am Replikator um die Antwort der jungen Frau abzuwarten.

Auch wenn Selina nicht besonders gut gelaunt war, so erwiderte sie doch das Lächeln. "Kaffee, schwarz." Stewart deutete ihr an sich zu setzen, was sie auch tat. Wenige Augenblicke stand auch schon die duftende Tasse Kaffee vor ihr. "Danke. Sir, ich komme wegen dieser Nachricht." Selina überreichte Stewart das mitgebrachte PADD. "Hat dies Ihre Autorisation?"

Andrew setzte sich ebenfalls und griff nach dem PADD.Nach einem kurzen Blick darauf, schüttelte er den Kopf. "Autorisation? Nein. Ich wusste nur nicht, was eine angemessene Reaktion.wäre." Er beugte sich halb vor und schob Selina sein eben Weggelegtes über den Schreibtisch. Es enthielt dieselbe Nachricht. "Bestenfalls würde ich sagen, unser neuer Fähnrich ist ein wenig übereifrig...".

Selina nickte. "Ich bin beeindruckt, wenn jemand viel Einsatz zeigt aber diese Art von Einsatz schätze ich nicht besonders. Als ich Ensign Gray kennenlernte, empfand ich ihn als sehr nett. Bei der Besprechung wirkte er sehr aufgesetzt und arrogant."

Andrew nickte. "Das Gefühl hat sich mir auch aufgedrängt." Er erinnerte sich an Esteban und Bishops Verhalten - schob diese Gedanken aber erst mal zurück. "Ich schätze es, wenn die Crew weiß, was sie will. Ich mag es aber überhaupt nicht, wenn sie darüber alles andere vergessen und nur noch ihre Bedürfnisse sehen. Können wir dieses Memo abändern - ohne dass die Mannschaft sich über Gray lustig macht? Er selbst wird sich ohne Frage "auf den Schlips getreten fühlen"..."

Selina dachte kurz darüber nach. "Das halte ich für eine gute Idee und ich hoffe, daß sich Ensign Gray nicht darüber ärgern wird. Gerade er sollte wissen, daß die Hammermethode nicht immer funktioniert." Selina nippte an der heißen Tasse und sog den herrlichen Duft in sich rein. Eigentlich war das alles gewesen, weswegen sie beim Captain saß aber da sie schon mal bei ihm war ..... "Haben Sie schon mit Lt. Esteban und Lt. Bishop wegen der kleinen Rettungsaktion gesprochen?"

"Nein. Noch kein Wort... " Ärger überkam den Captain bei dem Gedanken daran. "Aber dazu werde ich sicher noch einiges zu sagen haben. Unter anderem auch zum allgemeinen Verhalten während eines Missionsbriefings." Er dachte kurz nach. "Ensign Gray soll das Memo selbst überarbeiten: Von "Pflichtveranstaltung" - zu "um zahlreiches Erscheinen wird dringend gebeten". Er sah den Commander an und nahm auch einen großen Schluck seines Kaffees.

Selina funkelte ihr Gegenüber an. "Ich werde es Ensign Gray wissen lassen. Denken Sie, Lt. Bishop ist wieder voll einsatzfähig? Ich habe da meine Bedenken."

Andrew sah über die offensichtliche Freude hinweg - die Position, die sie beide bekleideten, erlaubte ihnen eben auch, manchmal ein wenig Spaß an der Arbeit zu haben - und manchmal auch ein wenig mehr... . "Mr. Bishop´s Körper scheint wieder auf dem rechten Weg zu sein. Was mit dem Rest ist - so werden Sie Gelegenheit bekommen, es heraus zu finden. Greifen Sie ruhig in das bevorstehende Training ein - und ich möchte dass Lucas "aktiv" daran teilnimmt." Mehr musste er nicht sagen - selten verrieten Selina´s Augen so deutlich was ihr durch den Kopf ging. "Ich möchte wissen, wo seine Grenzen sind - und es nicht erst im Ernstfall erfahren müssen."

Selina grinste. "Verstanden, Sir." Sie leerte ihre Tasse und stellte sie zurück in den Replikator. Ihre schlechte Laune war gänzlich verschwunden. Die erste Offizierin war froh, endlich wieder einen kompetenten Captain vor sich zu haben. Lange genug hatte es gedauert. "Möchten Sie noch etwas mit mir besprechen? Ansonsten bitte ich Wegtreten zu dürfen."

"Einen Moment bitte noch. Sie waren bei der Besprechung sehr still. Was denken Sie über unsere Mission? Und bitte - sagen Sie es ganz offen."

Selinas grüne Augen musterten den Mann vor sich. In Gedanden wog sie ab, ob sie ihm wirklich erzählen konnte was sie über die Mission dachte. Bis jetzt hatte sich Stewart kompetent gezeigt. Also würde er auch bestimmt ihre Meinung respektieren. "Nun .... ich teile die Aufregung der restlichen Crew nicht. Ich halte eine Supernova und die daraus folgenden Konsequenzen für nicht so gefährlich wie es manch anderer tut."

Stewart nickte. Sein Gefühl hatte ihn also nicht getäuscht. "Meinen Sie die Supernova an sich? Die Konsequenzen für Schiff und Crew? Oder die Konsequenzen für die eventuellen bewohner des Systems?"

Selina biss sich auf ihre Unterlippe. "Eigentlich für Alles. Vielleicht liege ich mit meiner Einschätzung falsch aber meiner Meinung nach ist eine Supernova heutzutage nichts mehr besonderes. Die Föderation hat schon ganz andere Phänomene bewältigt."

"Mit anderen Worten: Sie finden es langweilig, wenig inspirierend und die möglicherweise unzähligen Opfer sind Ihnen egal?"

Am liebsten hätte Selina mit Ja geantwortet, widerstrebte aber diesem Verlangen. "Ganz und gar nicht. Sie dürfen mich nicht falsch verstehen. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um die Mission erfolgreich abzuschließen."

Der Captain beobachtete Commander Kyle genau. "Ich bezweifle nicht, dass Sie das tun werden. Sicher nicht - das entspräche nicht dem, was ich über Sie denke. Aber beantworten Sie meine Frage."

Selina betrachtete Stewart. Ihm konnte man anscheinend nichts vormachen. "Also gut ...... ja es ist mir egal."

Er nickte wieder - und konnte seine Enttäuschung sicher nicht verbergen. "Okay. Daran kann ich nichts ändern... So wenig ich Ihre Einstellung gut heissen oder verstehen kann - um so mehr schätze ich Ihre Ehrlichkeit. Und die rechne ich Ihnen hoch an. Vielleicht werden sie irgendwann bereit sein, mir zu erzählen, warum Sie so empfinden... . Bis dahin werde ich mich gedulden." Er machte eine kurze Pause. "Sie können dann wegtreten." Und nach einer weiteren Pause fügte er hinzu: "Danke."

Selina nickte, machte auf ihren Absätzen kehrt und verschwand durch die Türe. Sie hatte deutlich in Stewarts Augen sehen können, daß er enttäuscht war. Irgendwie tat es ihr Leid aber er hatte sie nach ihrer ehrlichen Meinung gefragt und sie hatte ihm geantwortet. Auf eine Antwort auf das Warum musste er wohl ewig warten. Wie sollte sie ihm erklären, daß sie zwar menschlich aussah, das Verhalten der Menschen auch nachahmte aber in Wirklichkeit nichts menschliches an sich hatte? Selina verdrängte diese Gedanken ganz schnell wieder. Jetzt galt es sich auf die Supernova zu konzentrieren.

Der Captain sah ihr lange nach... . Die Tür war lange geschlossen... . Er dachte an die Situation, an der er neben Selina gekämpft hatte. Das Feuer in ihren Augen. In Gedanken stellte sich seine Tochter neben Selina. Unfreiwillig und ohne wirklich einen Grund dazu zu haben musste er Lachen. "Selina. Für dich werden auch wieder Tage des Kampfes kommen - aber erst mal beschränken wir uns auf´s Retten."

(Locutus und Hoshi klären die Fronten bei ner Tasse Kaffee)

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„Diese Briefings sind verpflichtend für alle Crewmitglieder der U.S.S. Community“ Dieser Tonfall behagte Assjima überhaupt nicht. Für wen hielt Ensign Gray sich eigentlich? Aristokraten! Sie war einen Moment versucht, Selina Kyle anzupiepen, um den Commander um eine kurze Unterredung zu bitten. Aber Ensign Gray gehörte ihrer eigenen Abteilung an und Selina hatte sicherlich Wichtigeres zu tun als Mülleimer für eine verärgerte Ärztin zu spielen. Doch wollte es ihr einfach nicht in den Kopf, wie jemand, der sich selber so wenig unter Kontrolle hatte, Councelor werden konnte. Ein solcher Choleriker konnte unmöglich in der Lage sein, Menschen bei seelischen Problemen helfend zur Seite zu stehen. Vielleicht hatte er aber nur Probleme, sich an das Leben auf einem Raumschiff zu gewöhnen? Sie glaubte, bei Councelor Gray ein gewisses Unwohlsein verspürt zu haben. Aber ihr ging es zur Zeit auch nicht viel besser. Der Gedanke an die vielen Wesen, die ihr Leben verlieren werden - egal aus wie vielen Zellen sie auch immer bestehen mögen – bedrückte die Ärztin ungemein. Dazu kam die Vorstellung, möglicherweise über Existenz oder Nichtexistenz ganzer Spezies entscheiden zu müssen.

Nein! Assjima kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, um sich von diesen Gedanken zu befreien. Hier und jetzt war kein Platz für Mitleid und Trauer. Es gab Wichtigeres zu tun. Sie schaute sich in der Krankenstation der Tertiärsektion um und überlegte, was zu tun sei, um hier ein Strahlungszentrum einzurichten. Die notwendigen Modifikationen gab sie in ein PADD ein. Chief O’Tra wird hier alle Hände voll zu tun bekommen.

Anschließend sicherte Assjima die Tür zur Krankenstation, um sich vor ungebetenen Besuchern zu schützen und zog ein kleines Fläschchen aus der Tasche. Das war sie also, die Droge, mit deren Hilfe die Welt der Förderation beinahe untergegangen wäre. Und jetzt war das Leben eines jungen Mädchens davon abhängig, ob es ihr gelang, dieses unmenschliche Mittel in größerer Menge herzustellen. Sie betrachtete die Probe Katracel-White nachdenklich. Auch wenn sie sich vor langer Zeit einmal geschworen hatte, niemals mit Drogen dieser Art arbeiten zu wollen – es musste sein! Doch wie schnell befindet man sich plötzlich in einer Situation, in der man seine eigenen Prinzipien über den Haufen werfen muss, um höheren Zielsetzungen gerecht werden zu können. Und so machte Assjima sich an die Arbeit.

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Nach zwei Stunden und unzähligen (schnell gelöschten) Nachrichten später verfasste Tenzi selbst eine Nachricht an einen Großteil der Crew.

An alle Sicherheitsoffiziere und Führungsoffiziere...“ Tenzi seufzte. Nachrichten diktieren war immer so langweilig.

So Leute, ich habe eine kurze Unterredung mit Lt. Müller gehabt und er hat zugestimmt, dass ich Ihnen allen eine kurze Vorschau liefere, was uns erwartet. Es lässt sich übrigens ganz leicht zusammenfassen, was Sie erwarten dürfen:

'Alles und Nichts'. Sie müssen mit allem rechnen und dürfen nichts erwarten.“

Kurz überlegte er, ob dieser Spruch angebracht war. Dann entschied er sich dafür und fuhr fort.

Selbst wenn die Wissenschaft irgendetwas sagt, erwartet, dass es nicht ausreichend ist. Erwartet, dass die Spezifikation „Ein Wesen mit Schuppen“ bedeuten kann, dass es statt einem Fuß eine riesige Schuppe hat, aber auch, dass es übersäht ist mit Phaserundurchdringlichen mehrlagigen Schuppenpanzer. Wenn es heißt, sie benutzen eine Phasertechnologie als Waffe, dann kann es heißen, dass sie nur Betäubungswaffen haben oder aber auch, dass sie mit Weltraumphasern auf Menschen schießen.

Ich hoffe Sie verstehen, was ich meine. Wir dringen in unbekannte Welten vor. So toll das auch ist, wir sind immer noch für die Sicherheit zuständig. Sicherheit bedeutet aber auch eigene Sicherheit. Nur wer ein waches Auge hat und immer mit dem unmöglichen rechnet kann erwarten, dass er heil aus einer Krisensituation herauskommt.“

Wieder überlegte er. Irgendetwas persönliches musste er noch einbauen.

Für einen solchen Einsatz brauch man im Normalfall eine Ausbildung, die das Nachstellen von tausenden möglichen Szenarien beinhaltet – wenn man dies hauptsächlich macht. Da wir aber nur für den Fall vorbeugen, werden wir dem Standard-Training für diese Situation folgen.

Tenzi unterließ es doch, von seiner eigenen Erfahrung zu berichten.

Die genauen Angaben, wann das Training wo durchgeführt wird – und natürlich mit wem – folgen noch. Bis dahin bereiten Sie sich mental darauf vor.

Abschicken und neue Nachricht an Lt. Bishop verfassen.

Sir, ich schlage vor, das Training in 4 Einheiten je Team durchzuführen. Je die Hälfte des Teams trainiert mit der Hälfte des anderen Teams. Es werden die Standard-Planeten-Szenarien in leicht modifizierter Form verwendet. Jede Hälfte eines Teams hat nach diesem System zwei Trainingseinheiten. Das Holodeck wäre effektiv genutzt, die Führungsoffiziere könnten sich anschließen wenn sie Zeit haben. Bitte um Antwort.

Abschicken.“

Tenzi seufzte. Er hatte alles erledigt, was zu erledigen war. Seine Kopfschmerzen waren auch nicht mehr so schlimm. Doch er bemerkte etwas... Er wurde langsam zu einem Offizier der Sternenflotte. Er verhielt sich langsam zu... normal.

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In Carden schossen unzählige Gedanken umher. Er brauchte ein paar Sekunden, um die wirren Fetzen und unausgesprochenen Sätze im Geiste zu einem klaren Bild zusammensetzen zu können. Etwas, das aussprechbar war, auch wenn er es nicht vorhatte. Er musste den inneren Monolog erst ordnen, bevor er ihn sich selber denken hören konnte. "Wenn ein Irrenhaus ein internes Nachrichtensystem hätte, würde es sich wohl ziemlich genau so lesen", ging LeBrodie als Ergebnis durch den Kopf. Seine Synapsen jagten enorme Stromspannungen durch die Nervenbahnen, da war er sich sicher, um die wuchernden Fluchwörter an sein Sprachzentrum zu schicken und genauso viel Ladung um seinen Anstand dazwischen funken zu lassen.

Er war gerade dabei gewesen im primären Maschinenraum Software-Modifikationen an den Steuerkontrollen von Schilden und Hauptdeflektor vorzunehmen, um den Schutz gegen die Supernova zu perfektionieren. Ihm standen einige Analysen, Berichte und Forschungsdaten zur Verfügung, die einen Coronaschutzschild betrafen, der einst von Dr. Beverly Crusher zusammen mit einigen namhaften Wissenschaftlern an Board der Enterprise NCC-1701-D entwickelt und getestet wurde. Mit ihm konnte man tief in die Corona einer Sonne eintreten und sie auch unbeschadet wieder verlassen. Und LeBrodie hatte gut genug in den Unterrichtsstunden "intergalaktische Physik für Sternenflotten-Fachidioten" und" Weltraumphänomene, Aliens, Space-Bugs und wie man ihnen aus den Weg geht" aufgepasst, um zu wissen, dass das aktuelle Vorhaben technisch nicht viel anders, nur weit aus waghalsiger war. Also adaptierte er die Technologie für die Community, machte sie etwas energieeffizienter um den Schutz möglichst lange aufrecht erhalten zu können und wo er schon dabei war, behob er auch noch ein paar Kinderkrankheiten. Er dachte sich, er könne die Schuld schlecht auf den ursprünglichen Entwickler schieben, wenn die Strahlung der Supernova seine Vorgesetzten in schlechtgelaunte Zombies mit Mundgeruch verwandelt hat. Etwa so sah seine Vorstellung nämlich aus, was nach Ensign Grays Schilderungen passieren wird, wenn er seinen Job nicht richtig macht.

An sich wäre er damit auch schon so gut wie fertig gewesen... Wenn er nicht von zwei Nachrichten unterbrochen worden wäre, die seine Gelassenheit verpuffen ließen. Er gab sich beste Mühe, damit das Schiff nicht seinetwegen zur Pellkartoffel auf einem Solargrill wurde, während seine Kollegen nichts besseres zu tun hatten, als irrwitzige Vorträge über die Lage zu halten oder alle zu Seminaren zu befehlen, die einem erklären sollen, wie man blutrünstige Zombies erkennt, wenn sie einem an die Uniform-Wäsche wollen, und von schlechtgelaunten Mitarbeiten ohne Morgenkaffee unterscheidet. Eigentlich hätte er dem Ruf des Councellors, den er als freundlichen, wenn auch direkten, aber fähigen Offizier kennen gelernt hat, ja Folge geleistet, wenn er denn die Zeit hätte. Aber er hatte bereits mehr als genug Arbeit zu erledigen, damit diese Mission nicht im kollektiven Suizid endete, da konnte er keine Zeit mehr für Vorträge aufbringen. Er hatte sich ja überlegt, Beschwerde einzureichen. Doch das erschien ihm unhöflich. Er hätte lieber mit Ensign Gray persönlich gesprochen, doch auch dafür fehlte die Zeit. Also nahm er sich vor, die Mitteilungen solange zu ignorieren, bis ihm jemand persönlich davon überzeugte, dass dies wichtiger sei als ein funktionierendes Raumschiff.

Noch einmal schossen ihm die absurden Interpretationen von Ensign Tenland durch den Kopf. "Was man aus einer Schuppe alles machen kann..." Carden hakte die Sache endgültig ab und wusste auch, wie er sich wieder beruhigen konnte. "IRGENDWER bringt mir jetzt schnell eine Tasse Kaffee!", schrie er laut in den Raum, und hoffte darauf, dass einer oder eine seiner Untergebenen Angst vor ihm hätte oder ein Arschkriecher sei, und ihm die Tasse Kaffee brachte.

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Die Simulationen machten Fortschritte und Vinara schickte die bisherigen Ergebnisse an Dr. Assjima und Councellor Gray und legte folgende Mitteilung bei:

Die Simulationen sind noch nicht abgeschlossen, Sie werden automatisch auch die neuen Ergebnisse erhalten.

Bei der Durchführung kamen die neuesten Erkenntnisse und Algorithmen zum Einsatz, dennoch kann keinerlei Garantie auf Übereinstimmung mit dem gegeben werden, was uns im Doramess-System erwarten wird. Die Ergebnisse dürften aber ausreichen um weitere Simulationen unter Einbeziehung medizinischer Daten durchzuführen. Was auch immer dabei rauskommen sollte, betrachten Sie es nicht als präzise Vorhersage sondern nur als nützliche Richtlinie.

Beste Grüße,

Lieutenant-Commander Vinara Shral,

Wissenschaftliche Leiterin

Grays Aufforderung ignorierte sie bewusst, zumindest an der ersten Schulung konnte sie nicht teilnehmen, selbst wenn sie gewollt hätte.

Tenlands Rundschreiben verursachte bei ihr fast einen Lachanfall, sie verspürte stärkeres Interesse an das von ihm durchgeführte Sicherheitstraining als an den Seminaren des Councellors.

Dann dachte sie daran wie verwirrend das Ganze auf Lieutenant LeBrodie wirken musste, also schrieb sie auch ihm eine kurze Mitteilung:

Lieutenant,

Ich kann mir denken dass einige in der letzten Zeit eingetroffene Rundschreiben Sie mehr oder weniger in Verwirrung versetzt haben dürften. Machen Sie sich nichts daraus, lassen Sie sich nicht unnötig von Ihrer Arbeit abhalten; auf Ihre Fähigkeiten als Ingenieur vertraue ich in diesem Fall mehr als auf die eines doch eher unerfahrenen Councellor-Fähnrichs.

Im Anhang ein paar Anleitungen für vulkanische Meditationsübungen, nur für den Fall.

Beste Grüße,

Lieutenant-Commander Vinara Shral,

Wissenschaftliche Leiterin

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Nach zwei Stunden intensiver Arbeit war Assjima gerade dabei, die ermittelten Daten mehrfach gesichert im Computer abzuspeichern. Diese Daten durften für keinen erreichbar sein. Wer weiß, ob sonst nicht jemand in dieser durchgeknallten Crew auf dumme Gedanken käme? Da piepste der Kommunikator.

Nachdem Chief O’Tra fast eine halbe Stunde auf der primären Krankenstation gewartet hatte, beschloss er, Dr. Assjima über Com zu kontaktieren. Doch dann fiel sein Blick auf die Uhr…es war Mittagszeit und so entschied sich der Bolianer erst mal etwas Essen zu gehen. Da es erfahrungsgemäß um die Mittagszeit im Kasino immer sehr voll war, ging O’Tra in sein Quartier und replizierte sich dort eine leckere, üppige bolianische Mahlzeit. Danach war der Chief allerdings so erschöpft, dass er sich erst mal etwas hinlegen musste…

O’Tra schreckte hoch… Mit Entsetzen stellt er fest, dass er eingenickt war und fast eine Stunde geschlafen hatte. Nun ja, wenigstens hatte er keine Alpträume gehabt…

Der Bolianer versuchte seine Gedanken zu sammeln. Was hatte er noch mal vor gehabt? Ach ja, er sollte sich bei Dr. Assjima melden. Er betätigte seinen Communikator. „Chief O’Tra an Dr. Assjima – haben Sie etwas Zeit für mich?

O’Tra? - Ach ja der Chief! Den kannte Assjima ja noch nicht. „Hier Dr. Assjima - ich habe gleich Zeit für Sie. Können Sie auf die Tertiärstation kommen? Hier gäbe es einiges zu besprechen.“

„Ja, ist gut. Ich bin auf dem Weg. O’Tra Ende“, bestätigte er den Vorschlag. Bevor er sein Quartier verließ, zog der Bolianer noch eine frische Uniform an, da seine während des Mittagsschlafes einige unschöne Falten erhalten hatte….

Kurz darauf betrat der Chief O'Tra die Krankenstation der Tertiärsektion. „Hallo Chief! Schön, dass wir uns endlich mal kennen lernen. Sie wissen, dass der Captain Sie meiner Station zugeteilt hat?“ Assjima streckte dem Bolianer die Hand entgegen. „Schön, dass es hier noch einen Kollegen gibt, der nicht Stammkunde bei Miauz ist.“

O’Tra blickte verdutzt die kahlköpfige Frau an, die auf ihn zugeeilt kam und ihn begrüßte. Zögernd ergriff er die ihm entgegen gestreckte Hand. Solche herzlichen Begrüßungen war der Bolianer nicht gewohnt. „Guten Tag, Doktor. Ja, ich habe gehört, dass ich ihnen behilflich sein soll. Ich kenne den Inhalt der aktuellen Mission bisher allerdings nur aus Gerüchten. Können Sie mir vielleicht erst mal erklären, worum es geht? “

Gab es tatsächlich noch jemanden auf dem Schiff, der nicht informiert war? Der Chief sah auch noch etwas Verschlafen aus. Wenigstens einer, der ausgeruht wirkte. „Wir werden zu einer Supernova fliegen und ein wenig Arche spielen. Ich denke, dass der Captain die Crew demnächst umfassend informieren wird. Hier geht es erst einmal darum, diese Krankenstation in ein Strahlungszentrum zu verwandeln.“

O’Tra nickte. Die Gerüchte stimmten also. „Demnach ist es also wahr, dass die Oberste Direktive außer Kraft gesetzt wurde? Gibt es eine Begründung dafür, Doktor?“

Die Ärztin betrachtete den blauen Mann nachdenklich. „Das ist eine gute Frage, Chief. Eine Begründung … ich denke, es kann nur damit begründet werden, dass wir dieses System nicht kennen. Wir haben nicht die geringste Ahnung von dem, was uns erwartet. Und ob es dort bewohnte Planeten gibt wissen wir auch nicht. Aber falls dies der Fall sein sollte, ist es unser Auftrag, soviel wie möglich von diesen Zivilisationen zu retten. Egal ob Prä-Warp oder nicht. Es wird nicht leicht werden.“

„Doch, es würde leicht werden – wenn wir uns gemäß unsere Gesetze und Direktiven raushalten würden“, meinte der Bolianer zynisch. Er war sich sicher, dass mehr hinter der Sache steckte. Aufgrund der obersten Direktive hatte die Förderation schon viele Völker untergehen lassen und auch viele vor Schlimmem bewart. Es machte aus seiner Sicht wenig Sinn, nun von diesen Prinzipien abzuweichen.

O’Tra sammelte seine Gedanken und blickte sich um. „Und hier wollen Sie nun etwaige Strahlenopfer der Nova unterbringen?“ fragte er nachdenklich und stellte gleichzeitig fest, dass Dr. Assjima richtig gut aussehen würde…wenn sie eine blaue Hautfarbe hätte.

Die Deltanerin schaute den Bolianer verwundert an. Warum sah sie plötzlich sich selber mit blauem Gesicht vor dem inneren Auge? Aber vielleicht hatte er tatsächlich Recht. „Ich habe da auch schon drüber nachgedacht. Warum wird hier eine Grenze überschritten? Warum nicht schon früher? Ich weiß es nicht, Chief.“

Dann reichte sie ihm ein PADD. „Hier habe ich mir einige Notizen gemacht, wie die Station aussehen sollte. Es müssen ein paar zusätzliche Geräte und Betten hinein. Priorität hat jedoch die absolute Sterilhaltung der Station. Möglicherweise sollte sogar eine Luftschleuse im Eingangsbereich eingebaut werden. Was meinen Sie dazu?“

O’Tra nahm das PADD und schaute sich die Daten an. „Das Sterilhalten der Krankenstation sollte kein Problem sein.“ meinte er nachdenklich. „Die von Ihnen gewünschten Maßnahmen lassen sich mit wenigen technischen Änderungen einrichten. Der Raum ist ja gemäß dem medizinischen Protokoll sowieso fast steril. Im Eingangsbereich könnten wir zusätzlich ein Kraftfeld einrichten, in dem beim Durchschreiten alle oberflächlichen Keime und Bakterien abgetötet werden. Das sollte genügen, eine extra Luftschleuse ist meiner Meinung nach nicht erforderlich.“

Das war doch mal eine gute Nachricht! Der Bolianer war irgendwie drollig. Da könnte man fast den nervigen Mr. Gray vergessen. „Wunderbar Chief. Aber bevor wir beginnen, müssen wir erst grünes Licht vom Captain bekommen. Außerdem würde ich gerne einen der benachbarten Räume zu einer kleinen Notfallstation ausstatten lassen. Nur für den Fall, dass die Sektionen getrennt werden müssen. Da braucht auch die Teritiärsektion eine normale Krankenstation.“ Assjima ging zum Replikator. „Chief, möchten Sie auch etwas trinken?“

Der Bolianer blickte der deltanischen Frau nach, als diese zum Replikator ging… er hatte mit dieser Spezies bisher noch nichts zu tun gehabt, obwohl etliche von ihnen in der Sternenflotte dienten... sie war irgendwie ungewöhnlich.

„Chief?“ riss ihn die Stimme von Dr. Assjima aus seinen Gedanken „Ähh…zu trinken? Nichts, danke. Ich denke, ich sollte mir erst mal einen Überblick verschaffen, was wir an medizinischem Material im Lager haben. Dann kann ich genau sagen, was möglich ist.“

Assjima setzte sich mit der Teetasse in der Hand auf die Schreibtischkante und wies mit einer einladenden Handbewegung auf den freien Stuhl hin. „Setzen sie sich doch, Chief. Lt. Esteban wollte mir eine Bestandsliste zusammenstellen. Ich habe übrigens kürzlich einen Blick in Ihre Krankenakte geworfen. Die ist beeindruckend dick! Tagen Sie noch gelegentlich Ihren Spezialanzug?“

„Nein, momentan trage ich ihn eher selten. Ich verwende ihn nur noch dann, wenn Aufgaben mit erhöhter Verletzungsgefahr anstehen.“ Zögernd setzte sich O’Tra. „Und wenn ich ihn trage, dann sieht man das“, fügte er leicht gereizt hinzu.

„Oha, da habe ich eine wunde Stelle getroffen. O’Tra ist wohl ein wenig eitel.“ dachte sich Assjima. Er brauchte ein wenig Seelenbalsam. „Aber für einen Bolianer wirken Sie doch erstaunlich durchtrainiert. Wie viele Stunden verbringen Sie denn täglich mit Sport? Ich selber bin leider ziemlich unsportlich.“

„Ich versuche mich fit zu halten“, erwiderte O’Tra und rief sich ins Gedächtnis, dass er nun, da Solak ja fort war wieder öfters in die Sporthalle des Schiffes gehen konnte. „Sie sehen aber sehr fit aus“, hörte sich der Chief sagen und biss sich im gleichen Moment auf seine knorpelige Zunge. Das hatte er eigentlich für sich behalten wollen. Irgendwas war sonderbar, O’Tra wusste nur nicht was...

Die Ärztin lachte. Nein, dieser Kerl war wirklich lustig. Genau das, was sie nach dem verkorxten Vormittag brauchte. „Das liegt an der Spezies. Es gibt nur wenige dickleibige Deltaner. Aber ich habe etwa so viel Kraft wie ein ohnmächtiger Floh. Na ja, vielleicht ein klein wenig mehr. Doch Chief, war da nicht noch etwas, was Sie von mir wollten? Oder warum haben Sie sich gemeldet?“

O’Tra fragte sich was es da zu lachen gab – Doch diesmal behielt er die Worte für sich. „Ich habe sie kontaktiert, weil ich mich bei Ihnen melden sollte…Ach ja, Ihr MHN kann wieder sprechen. Ich habe auf Befehl von Lt. LeBrodie den Chip wieder eingesetzt.“Der Chief stand auf. „Wenn das alles war? Ich glaube, ich sollte mich jetzt an meine Arbeit machen.“

Noch so eine wunderbare Nachricht! Das MHN konnte wieder verbal nerven. Der Chief schaute jedoch etwas verkniffen aus der Wäsche. Irgendwie stand ihm das. Assjima wusste nicht, woran es lag, aber dieser Miesepeter war ihr seltsamerweise sympathisch. Sie hatte schon immer eine Vorliebe für skurrile Wesen gehabt. Die Ärztin rutschte vom Schreibtisch herunter.

„Danke Chief! Sie haben mir doch tatsächlich den Tag gerettet. Sobald der Captain sein OK gegeben hat, dürfen Sie hier loslegen. Auch in den anderen Sektionen gibt es noch eine ganze Menge Arbeit. Ihnen wird mit Sicherheit nicht langweilig werden. Und ich werde zu verhindern wissen, dass Sie allzu viel durch enge Röhren kriechen müssen. Und falls es doch mal den einen oder anderen blauen Flecken geben sollte, so haben Sie es ja nicht so weit zur Krankenstation.“ Plötzlich drängte sich ihr noch eine letzte Frage auf: „Oh je - ich habe noch nie einen Bolianer behandelt. Welche Farben bekommen Ihre Prellungen?“

Was bildete sich diese Ärztin eigentlich ein? Machte sie sich lustig über ihn? O’Tra wusste es nicht. „Das werden sie dann schon sehen“ antwortete er gereizt, doch irgendwie klang es nicht so grimmig, wie es hätte klingen sollen.

Irgendwie konnte er diese kahlköpfige Frau nicht böse sein. O’Tra musste hier raus und zwar schnell…er wusste nicht wieso, aber er musste hier raus. „Dunkelblau“, sagte er während er zur Türe ging.

Die Deltanerin winkte ihm hinterher. „Bis bald, Chief!“ Und bei sich dachte sie: „Assjima: nächste Zielsetzung. Den Miesepeter O’Tra zum Lachen bringen!“

[Die Glatzköpfe Bryn und Vajont treffen aufeinander. Hoffentlich gibt das keine Beulen…]

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Gleich nach der Besprechung hatte sich Jeremiah in sein Büro gesetzt und versucht etwas sinnvolles zu tun. Und leider war es bis zu den Eintreffen der Memos von Lucas und Ensign Gray auch dabei geblieben, denn mehr als die Standardprotokolle für Erstkontakte hatte er sich gar nicht herausgesucht. Und diese griffen ja mehr oder weniger gar nicht, da ja die Oberste Direktive ausgesetzt worden war. Jedenfalls fand er dieses zweimalige: „Sie haben Post“ - Säuseln des Computers als willkommene Unterbrechung.

Doch die Nachrichten bedeuteten nur noch mehr Arbeit für den Lieutnant. Lucas Bishop wollte ihm beim Training dabeihaben, der neue Counselor bei den Crewgesprächen. „Warum will er denn nicht Commander Kyle dabei haben? Schließlich kennt sie die Crew am Besten.“, fragte er sich, nachdem er die erste Nachricht des Counselors gelesen hatte. Er schickte dem Ensign eine Bestätigung und an Lucas eine Nachricht, dass ein Training erst sinnvoll sei, wenn die Protokolle fertig wären. „Und das kann dauern.“, fügte der Lieutnant in Gedanken hinzu. Er lud den von Dorian Gray empfohlenen Artikel auf ein Padd und machte sich dann auf den Weg in sein Quartier.

Als Jerry am nächste Morgen durch ein Signal des Computers geweckt wurde, schälte sich der Lieutnant missmutig aus dem Bett. Er hatte zu wenig geschlafen, was daher rührte, dass er bis 1 Uhr an dem Artikel des Professors gesessen hatte um ihn zu verstehen. „Und dabei habe ich doch Grundwissen in Xenopsychologie.“, grummelte er vor sich hin Der Lieutnant war also echt wütend auf den Counselor, weil er ihm einen Fachartikel empfohlen hatte, der nur mit viel Mühe zu verstehen war.

Jedenfalls war seine Laune selbst nach dem Frühstück nicht wesentlich besser, als er sich wieder an seinen Schreintisch setzte und über die notwendigen Protokolle grübelte. Und gerade als er den ersten Ansatz für eine Modifizierung gefunden hatte, riss ihm ein Geräusch aus seinen Gedankengängen. Zuerst konnte der Lieutnant es nicht einordnen, aber nach dem zweiten „Düdle düh.“, identifizierte er das Geräusch als Türklingel. Da er sich nur eine Person vorstellen konnte, die ihn jetzt stören würde, brummelte Jerry ein lautes, „Herein.“, und bereite sich darauf vor, einen ganz bestimmten Ensign ordentlich die Meinung zusagen.

Die Person, die vorsichtig ihren Kopf in den Raum steckte, war ein Ensign und trug genau, wie der von Jeremiah erwartete Besucher eine Uniform der medizinsich-wissenschaftlichen Abteilung. Aber dort hörten die Gemeinsamkeiten auch auf, den der Counselor hätte nie vorsichtig, „Stör ich gerade?“, gefragt.

Die Laune von Jerry besserte sich schlagartig, als er Hanni Stevenson sah. Er lächelte und erwiderte: „Du störst doch fast nie. Komm rein.“ Hanni betrat das Büro, holte sich einen Saft und setzte sich auf die Couch. Sie beobachtete, wie Jerry arbeitete, trank einen Schluck und fragte: „Hast nicht irgendetwas vergessen, Jerry?“

Der Angesprochne sah auf, blickte ihn Hanni’s Richtung und rief leise: „Verdammt!“, als ihm einfiel, dass er eigentlich mit der jungen Frau zu Abend essen wollte. Zerknirscht erwiderte Jerry daher: „Entschuldige, aber das habe ich gestern völlig vergessen. Der Captain hat gestern uns wegen der neuen Mission gebrieft. Und dann haben mir Lucas und Ensign Gray. Memos geschickt, die ich abgearbeitet habe.“ „Nach deiner Laune von vorhin zu urteilen, war das dann gestern abend recht spät geworden.“ Jerry stand auf und lachte kurz. Es war kein freundliches Lachen, eher eine Mischung aus Lachen und Husten. „Gestern abend? Heute früh trifft es eher. Ich bin erst um eins ins Bett.“

Er hole sich von Replikator einen Cappucino, den dritten schon an diesen Morgen, und setzte sich neben Hanni. „Ensign Gray hat einen Artikel aus einer Fachzeitschrift über die Auswirkung von Strahlung auf das menschliche Gehirn herausgesucht und an mich und Dr. Assjima weitergeleitet. Nur ist der voller unverständlicher Fachausdrücke, dass selbst jemand wie ich, der die Grundlagen der Xenopsychologie beherrschen sollte, so gut wie gar nichts versteht.“

Hanni nickte und erwiderte: „Bei einer Supernova können einige Strahlungswerte schlagartig ind die Höhe schnellen.“ „Woher weißt du denn davon?“, wurde daraufhin sie von Jerry überrascht gefragt. „Erstens durch die Gerüchteküche und zweitens hat Commander Shral die wissenschaftliche Abteilung heute morgen ebenfalls gebrieft.“ Jerrry lächelte den Ensign an und wollte, wissen was sie von der Mission hielt. „Es ist natürlich der Traum eines jeden Quantenphysikers eine Nova zu beobachten. Und wir haben es hier sogar mit einer Supernova zu tun.“

Hannis Augen strahlten vor Vorfreude. Aber sie merkte schnell, dass ihr Freund ihre Begeisterung nicht teilte. „Die Untersuchung ist ja nur ein Teil der Mission. Der schwierigere Teil ist ja die Evakuirung der Bevölkerung des Doramesssystems. Und ich darf die Richtlinen für den Erstkontakt und die Evakuierung entwerfen. Und das ohne genaue Daten über Bevölkerungsgröße und Technologiestand der dort lebenden Spezies.“, erwiderte dieser anchdenklich, als sie ihm nach den Grund fragte.

Die junge Frau beugt sich vor, um Jerry zu küssen. Aber sie wurde vom Computer unterbrochen, der sich mal wieder mit einem, „Sie haben Post.“, meldete. Der Lieutnant lächelte verlegen und setzte sich wieder an seinen Schreibtsich um die Nachricht zu lesen. Wenig später entfuhr es ihm ein ärgerliches: „Was fällt dem Typ eigentlich ein.“

Seien Besucherin trat hinter ihm und las die Nachricht des Counselors. Besonders fiel ihr der Satz, „Diese Briefings sind verpflichtend für alle Crewmitglieder der U.S.S. Community“, auf. „Interessanter Stil.“, war ihr einziger Kommentar dazu. „Interessanter Stil?“, wiederholte Jerry ärgerlich. „Der Text ist einfach eine Frechheit. Selbst wenn er als Counselor eine gewisse Sonderstellung hat, geht er dann doch zu weit.“

Wenig später hatte er sich wieder beruhigt und schrieb Ensign Gray folgende Nachricht.

An: Ensign Dorian Gray, Counselor.

Von: Lieutnant j.G. Jeremiah Esteban, Adjutant von Captain Stewart

Betreff: Formulierung von Rundschreiben

Sehr geehrter Mr.Gray,

in ihrer vorletzten Nachricht baten sie mich ja darum, ihnen bei dem Briefings mit der Crew zu helfen, weil ich diese besser kenne. Ich bin natürlich gern bereit ihnen zu helfen und deshalb werden sie es mir hoffentlich nicht übelnehmen, wenn ich ihnen rate, ihr letztes Rundschreiben nochmal zu überarbeiten. Denn diese Mitteilung war vom Ton her, verzeihen sie den Ausdruck, unter aller Sau.

Ich weiß natürlich, dass sie als Schiffscounselor eine gewisse Sonderstellung haben, ähnlich der eines Arztes, aber da fast alle Offiziere an Bord ranghöher oder zumindest dienstälter als sie sind, empfehle ich einen freundlicheren Ton, um den Umgang mit den Kollegen so angenehm wie möglich zu gestahlten.

Als Anhang schicke ich ein von mir verfasstes Rundschreiben mit, mithilfe ich die Besatzungs während einer vorangegangen Mission zu einen diplomatsichen Schulungskurs einlud. Mit dem freundlichen Text war ich sehr erfolgreich, denn circa 70% der Offiziere nahmen an den Schulungen teil.

Hochachtungsvoll

Jeremiah Esteban.

P.S. Wir sollten uns mal persönlich unter vier Augen unterhalten. Senden sie mir einfach einen Termin zu.

Hanni hatte die ganze Zeit Jerry bei der Verfassung der Nachricht beobachtet. Aber letztendlich hatte sie auch genügend Arbeit zu erledigen. Sie ging auf das Schott zu, welches sich auch sogleich öffnete und stoppte als Jerry ihr zurief: „Warte kurz.“ Er stand auf, ging auf sie zu und küsste sie leidenschaftlich. Dann lächelten die beiden sich an. „Wir holen das Essen heute abend nach.“, versprach der Lieutnant und küsste Hanni nochmal kurz zum Abschied.

Während sich Hanni auf den Weg in die Astrometrie machte, setzte sich Jeremiah wieder an seinen Schreibtisch. Dort fiel sein Blick auf das Notizpadd von der Stabsbesprechung und en Eintrag, dass er die Liste mit den medizinschen Vorratsliste an die Schiffsärztin schicken sollte. Schnell suchte der Verwaltungsoffizier die Daten heraus und schickte sie mit einen kleien Entschuldigungschreiben an die sympatische Deltanerin.

Er war gerade fertig, als Tenlands Nachricht eintraf. Jerry las sie sich durch und dachte dabei: „Wenigstens einer, der Spaß bei der Arbeit hat.“

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Endlich fertig! Das sollte ein Weilchen reichen. Zufrieden packte Assjima die Portionsdosen White in einen kleinen Koffer. Die Daten waren alle in einem PADD gespeichert und im Computer komplett gelöscht. Ebenso die Sicherheitskopien. Das Rezept durfte niemals in falsche Hände fallen. „Computer - lokalisiere Captain Stewart!“ „Captain Stewart befindet sich in seinem Quartier.“ Mit dem PADD in der Tasche und dem Köfferchen in der Hand machte sich die Deltanerin auf den Weg.

Andrew und Angela hatten gemeinsam gegessen und saßen nun auf dem Sofa vor dem Computer. Der Captain hatte ein Lernprogramm zusammengestellt, das der jungen Frau scheinbar gefiel. Sie sog die Informationen förmlich in sich auf - Andrew fragte sich nur, ob es aus reiner Neugier und Spaß geschah, oder ob das auch eine antrainierte Eigenschaft war um sich schnellstmöglich mit wichtigen Daten zu versorgen. Dass es sich hierbei nicht um taktische sondern allgemeine Lernziele handelte, machte für Angela jedenfalls keinen Unterschied. Doch langsam schwand ihre Aufmerksamkeit und sie hatte Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Als sie mit dem Finger über den Bildschirm fuhr, bemerkte Andrew auch das wiedereinsetzende leichte Zittern.

Währenddessen hatte die Ärztin ihr Ziel erreicht. Zögernd stand sie im Korridor vor des Captains Quartier. Vielleicht hätte sie sich doch anmelden sollen? Ihr war nicht ganz wohl bei der Sache. Doch dann betätigte sie entschlossen die Klingel und beinahe wider Erwarten öffnete sich die Tür.

Captain Stewart war überrascht und erfreut zugleich, die Ärztin zu sehen. Bei Angela war das anders. Sie sah erschrocken auf die kahlköpfige Frau. Sofort versteifte sich ihr Körper, sie zog die zitternden Hände reflexartig zurück und presste sie auf ihre Oberschenkel. Es kostete sie große Anstrengung - aber sie saß kerzengerade da. "Doktor." Andrew streichelte seiner Tochter beruhigend über die Schulter und erhob sich, die Ärztin zu begrüßen. "Bitte. Treten Sie ein."

Assjima blickte sich noch einmal prüfend im Korridor um. Es war niemand zu sehen, der sich fragen könnte, was die Ärztin in Stewarts Quartier zu suchen hätte. Diese verflixte Gerüchteküche hier an Bord! „Guten Abend Captain! Hallo Angela! Ich hoffe, ich störe nicht. Eigentlich will ich nur dieses Päckchen hier abgeben und mal einen Blick auf meine Patientin werfen.“ Sie war fast erleichtert, als sich die Tür nach unendlich erscheinenden Sekunden hinter ihr schloss. Wo war sie da nur wieder hineingeschlittert.

Das Wort "Patientin" traf Angela wie ein Blitz. "Patient" wurden man, wenn man von jemandem gemeldet wurde. Dann kam man in den grauen Sektor - von dort kamen die "Patienten" niemals zurück. Kurz zuckten ihre Augen und sie bemühte sich noch mehr keine Schwäche zu zeigen. Dabei dehnte sich das Zittern bis auf die Ellenbogen und Oberarme aus. "Setzen Sie sich doch. Im Moment geht es ihr nicht so berauschend - es wird Zeit für ihr White. Ist in dem Päckchen was ich vermute?"

Assjima ließ sich auf dem angebotenen Sessel nieder. „Ja Captain. Das ist es. Und Sie dürfen es mir glauben … mir war nicht sehr wohl dabei, diese Droge zu synthetisieren. Ich habe sie ein wenig modifiziert. Die Fläschchen sind nummeriert und in jeder Portion befindet sich eine geringere Dosis White. Dafür habe ich eine Reihe anderer Wirkstoffe beigemengt, welche das White zwar nicht kompensieren aber auf die Symptome der bald eintretenden Entzugserscheinungen einwirken. Ich hoffe, dass wir Angela so ganz langsam entwöhnen können.“ Sie schob das Köfferchen über den Tisch.

Andrew nahm es an und sah der Ärztin dankbar in die Augen. "Das glaub ich Ihnen. Es dürfte Ihnen, als Medizinerin, noch wesentlich schwerer gefallen sein, das Teufelszeug herzustellen, als mir, es ihr regelmäßig zu injizieren." Stewart öffnete den Koffer und warf einen Blick hinein. "Gehe ich recht in der Annahme, dass nur Sie wissen in welcher Ampulle, sich welche Mischung befindet? Und was soll ich tun, wenn es eine zu geringe Dosis ist?" Er sah zu Angela. Schweißperlen hatten sich auf der Stirn des Mädchens gebildet und mittlerweile zitterten auch ihre Beine. Trotzdem saß sie noch gerade auf der Couch und beobachtete die beiden.

„Jede Dosis enthält exakt 5,7 % weniger White als die vorhergehende. Da so etwas noch nie vorher durchgeführt wurde – zumindest ist nichts bekannt darüber – habe ich vorgesorgt. Ganz zuunterst befinden sich einige kleine Fläschchen. Sie enthalten reines White, und zwar 5% der normalen Dosis. Sie sind jedoch ausschließlich für den Notfall gedacht. Es wird für sie beide nicht leicht werden.“ Assjima betrachtete die junge Frau voller Mitgefühl. „Captain – das mag sich jetzt vielleicht hart anhören, aber bitte warten Sie noch mit der nächsten Spritze. Ich möchte gerne ein Weilchen beobachten, wie sich die Entzugserscheinungen äußern. Nur so kann ich in Erfahrung bringen, wie ich tatsächlich vorzugehen habe.“

Stewart sah die Ärztin ernst an. Dann blickte er zu seiner Tochter. "Angela?" Sie reagierte in dem sie ihn ansah. Aber sie konnte den Blick nicht lange aufrechterhalten. Ihre Augen bewegten sich unwillkürlich hin und her und die gerade Haltung ließ zusehends nach. Zu dem Zittern mischten sich zusätzlich leichte Zuckungen des gesamten Körpers. Andrew wischte sich mit den Händen übers Gesicht und entsprach mit einem Nicken dem Wunsch der Ärztin. "Bitte." Er untermalte dieses Wort mit einer Geste der Hand, die der Deltanerin bedeuten sollte, dass sie tun sollte, was sie für richtig hielt. Dann lehnte er sich widerwillig zurück und prüfte den Inhalt des Koffers weiter - das Selbst-Ablenkungsmanöver wirkte nicht wirklich. Angela entfuhr ein leichtes Stöhnen und ihr Gesicht verzog sich vor Schmerzen.

Assjima beobachtete die junge Frau. Verdammt, sie war Ärztin, kein Folterknecht. Ihre Aufgabe war es, Schmerzen zu lindern. Aber das hier … Sie schluckte. „Angela, können sie mich hören?“ Doch Angela reagierte nicht. Was auch nicht nötig war, denn die Deltanerin sah deutlich in sie hinein. Glasklare Bilder, erschreckende Bilder … nein, diese Bilder wollte Assjima nicht sehen. Sie machten ihr Angst, verursachten ihr beinahe körperlichen Schmerz. Doch musste sie lernen zu verstehen, was in ihrer Patientin vor sich ging. Und sie musste auf der Hut sein. Diese junge Frau war eine Soldatin, die sich in Notsituationen zur Wehr setzten würde. Und Assjima wollte bereit sein. „Angela?“

Angela? Die Stimme schien aus großer Entfernung zu kommen. Sie versuchte die Herkunft mit ihrem zitternden Kopf auszumachen und zu fixieren. Es gelang ihr nur zum Teil. Die Schmerzen ließen sie ihr Gegenüber nur schemenhaft erkennen. Sie hatte nichts Böses getan! Nicht versagt! Warum gab man ihr nicht die Belohnung? Sie hatte sie verdient. Hatte nichts getan, dass eine Bestrafung rechtfertigte. Ein Test - es musste ein Test sein! Angela biss die Zähne zusammen und stand mit einem Ruck auf. Fast wäre sie gestürzt, konnte das aber gerade noch verhindern. Jeder Muskel in ihrem Gesicht vibrierte vor Anstrengung. Sie zwang sich gerade zu stehen und rief der Ärztin zu: "452 ist bereit Ihre Befehle auszuführen!" Diese Reaktion kam ziemlich überraschend. Doch Assjima erkannte ihre Chance. Sie erhob sich, ging um den Tisch herum und stellte sich dicht vor ihre Patientin. „Soldat 452 – geben Sie mir Ihre Hand! Dies ist ein Befehl!“

Stewart sah der Szene zu. Es bereitete ihm körperlichen Schmerz, seine Tochter so zu sehen - und nur hilflos daneben zu sitzen. Angela hingegen stand hilflos in dieser Situation. Immer wieder musste sie das drohende Einknicken ihrer Beine verhindern und ihr Gewicht blind neu verteilen. Hand geben! Der Versuch war zuviel. Sie konnte ihre Extremitäten nicht länger kontrollieren. Während ihre Hände langsam nach vorne gingen, verlor sie das Gleichgewicht und die Herrschaft über die Beinmuskulatur. Ohne es zu bemerken fiel sie zur Seite. Fast wie ein Stein - sie war nicht einmal in der Lage den Sturz mit den Händen abzufangen und schlug hart auf den Boden. Dort blieb sie liegen und rollte sich zitternd zusammen. "Ich ... kann... nicht..."

Diese Bilder – warum nur müssen Bilder so schmerzen? Assjima kniete neben Angela nieder. „Angela … 452 … hören Sie. Bleiben Sie ganz ruhig. Es wird Ihnen nichts geschehen. Haben Sie nur noch einen Moment Geduld.“ Nein, das White musste noch warten. Noch hatte Angela es nicht überstanden. Die Deltanerin legte vorsichtig die Hände seitlich um den Kopf ihrer Patientin. Die Daumen ruhten leicht auf der Nasenwurzel. Angela rührte sich nicht und so konnte Assjima ihrer Kraft freien Lauf lassen. Minutenlang verharrten die beiden Frauen in dieser Position. Dann streckte die Ärztin eine Hand aus. Sie zitterte leicht … „Captain, bitte geben Sie mir den Hypospray.“ Andrew war sofort da. Er hatte die erste Ampulle gegriffen und reichte sie ihr. Er glaubte nicht, dass er die Situation noch viel länger ertragen hätte. Mit einem leisen Zischen entlud sich das White in den Hals des Mädchens. Assjima ließ sich erschöpft zurückfallen. An der Schläfe lief ein Schweißtropfen herunter.

Es dauerte nur Sekunden, bis sich die Droge im Körper des Mädchens verteilt hatte. Fast sofort entspannte sie sich und atmete ganz ruhig. Verwirrt sah sie die erschöpfte Frau neben sich an. Dann ihren Vater, der sich zu den beiden auf den Boden gekniet hatte. Um Fassung ringend sagte er: "Doktor? Alles in Ordnung mit Ihnen?" Angela rang einen Moment mit sich, dann berührte sie die Frau sanft an ihrem Arm. "Es tut mir leid."

„Danke, Angela, es geht schon wieder. Captain – würden Sie mir einen Augenblick Ihren starken Arm leihen?“ "Sicher." Andrew nahm Assjimas Arm und half ihr aufzustehen. Dann setzte er sie in den Sessel. "Geht es wirklich?" Angela war alleine aufgestanden und hatte vom Replikator ein Glas Wasser geholt. Sie war zwiegespalten - der eine Teil in ihr sah wieder das schwache, zerbrechliche Deltaner-Geschlecht. Der andere Teil war verunsichert und fühlte sich schuldig. Auch wenn in ihr Gesicht wieder einen völlig neutralen Ausdruck angenommen hatte und sie die Ärztin wieder mit wachen Augen beobachtete, stand sie fast schüchtern vor dem Sessel und hielt ihr das Glas entgegen.

Assjima schenkte ihr einen dankbaren Blick. Als sie das Glas entgegen nahm, legte sie beide Hände um Angelas Hand und blickte ihr in die Augen. „Es tut mir leid, Angela. Ich wollte Ihnen keine Schmerzen bereiten. Heilung ist oft mit unangenehmen Erfahrungen verbunden. Sie werden das in den nächsten Wochen noch öfters erfahren. Doch bin ich mir sicher, dass Sie es schaffen werden. Sie sind eine starke junge Frau.“ Nachdenklich betrachtete sie die kräftige Hand zwischen ihren Fingern. Die Hand einer Soldatin.

Es bereitete der jungen Frau Unbehagen, dieser körperliche Kontakt - und doch ließ sie es zu und bemerkte dieses eigenartige Kribbeln, dass auch Captain Stewart bereits gespürt hatte. Diese Frau hatte ihr ihre Schmerzen genommen - und sie war irgendwie in ihr Bewusstsein eingedrungen. Erklären konnte sie sich das, aber sie wusste, dass es so war. Schwäche! Sie wollte die Hand mit einem Ruck zurückziehen - aber etwas hielt sie davon ab. Also bewegte sie nur ihre Finger und blickte die Ärztin fragend an. Diese Deltaner schienen mächtiger zu sein, als sie den Informationen in ihrem Gehirn entnehmen konnte. ... und sie hatte ihr die Medizin gegeben. Das veränderte alles...

Assjima spürte das Unbehagen des Mädchens und sie glaubte, sich in ihre Situation versetzen zu können. Dennoch ließ sie die Hand nicht los. Wenn Angela jemals ein Teil dieser Gesellschaft werden wollte, so musste sich daran gewöhnen. Menschen brauchen Körperkontakt zum Überleben. Nicht so sehr wie Deltaner, aber auch für Terraner ist das eine Art Lebenselixier. Angela musste dies erst noch begreifen. So konnte sie nur versuchen zu erklären „Sie dürfen keine Angst haben, wenn jemand Sie berühren möchte. Das gehört zum Menschsein dazu. Und Menschsein – das bedeutet auch Stärke. Die Stärke und den Willen, das eigene Leben in die Hände zu nehmen und es so zu gestalten wie man es sich selber vorstellt. Und die Stärke, anderen zu vertrauen.“ Jetzt erst ließ sie die Hand los und trank einen großen Schluck Wasser. Hatte sie das eben tatsächlich gesagt? Sie, eine Deltanerin erklärte einem Menschen, was es heißt, Mensch zu sein?

Angela sah auf ihre Hand und rieb die Finger gegeneinander. Sie kniff die Augenbrauen zusammen und versuchte zu verstehen. Sie konnte es nicht. Aber sie nickte. Die Frau hatte die Macht über das Lebenselixier - und sie hatte es ihr verabreicht. Angela stand nun in ihrer Schuld. Sie erkannte das an, die neue Autorität in ihrem Leben, in dem sie den Kopf neigte und einen Schritt zurücktrat.

„Nein, sie hat es nicht verstanden. Sie ist eine Soldatin – und sie wird es noch eine lange Zeit bleiben.“ schoss es der Ärztin durch den Kopf. Doch für heute musste es genug sein. Angela brauchte Zeit – viel Zeit … und ihre eigenen Kräfte waren momentan bis auf einen kläglichen Rest aufgebraucht. Assjima erhob sich und wandte sich Andrew zu. In seinem Blick zeigte sich immer noch Verwirrung. „Captain, ich muss nun zurück auf die Krankenstation. Lt. Bishop wollte nachher noch vorbei kommen. Und ich möchte ihn heute gerne noch von seinem Stock befreien.“

"Äh... Ja. Das sollten Sie tun. Und irgendwann erklären Sie mir, was hier gerade alles passiert ist ..." Er hatte die ganze Zeit nur beobachtet und sich Gedanken gemacht, über das, was Assjima wohl während des Kontaktes gesehen oder getan hatte. Er fragte sich, ob es etwas in der Art war, was Vulkanier eine Gedankenverschmelzung nannten. "Ich danke Ihnen auf jeden Fall sehr. Wieder ein Mal. Haben Sie sich wirklich erholt?"

Nein, dass hatte Assjima nicht. Selbst ihre Kräfte waren begrenzt. Aber es spielte keine Rolle. Sie hatte eine Schlacht geschlagen und gewonnen. Wenn es auch nur ein einzelner kleiner Sieg in einer langen Reihe von bevorstehenden Kämpfen mit ungewissem Ausgang war. „Ich werde es Ihnen irgendwann erklären, wenn auch nicht heute. Doch ich kann Ihnen versichern, dass es nichts mit Zauberei zu tun hatte. Und bis zur Krankenstation werde ich es schon noch schaffen. Falls nicht, dann kann ich Sie ja zu Hilfe rufen.“ Der Schalk blitze schon wieder aus ihren Augen, als sie Stewart die Hand reichte. „Bis morgen?“

Der Captain nahm die Hand gerne. Erstens aus Dankbarkeit, zweitens weil er die Deltanerin in der kurzen Zeit sehr zu schätzen gelernt hatte - und drittens auch um in den Genuss ihrer angenehmen Aura zu kommen. "Rufen Sie - und ich werde Sie retten!" Er lachte sie an. "Bis morgen, Doktor Assjima." Die Ärztin drehte sich zu Angela um und reichte ihr die Hand, die zögernd ergriffen wurde. „Wir sehen uns morgen, Angela. Ich wünsche Ihnen beiden noch einen schönen Tag“. Beim Verlassen des Quartiers versuchte sie, die weichen Knie zu ignorieren. Es war schon peinlich genug gewesen, sich vom Captain aufhelfen zu lassen. Dann doch wenigstens aufrecht den Raum verlassen! Kaum auf dem Korridor angelangt, initiierte sie einen Ort-zu-Ort-Transport direkt in ihr Quartier.

Locutus und Bryn voll auf Entzug

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Lt. Bishop saß immer noch in seinem Büro und arbeitete den Stapel PADDS, der sich vor ihm auftürmte durch. Lt. Esteban hatte ihm die aktuellen Evakuierungsprotokolle noch nicht geschickt. Deswegen konnte er seinen beiden Teamleitern Tenland und Müller noch keine genauen Trainingsangaben geben. Da aber schon alles vorbereitet war und Ensign Tenland schon recht spezielle Vorstellungen hatte, befahl er die Durchführung von einfachem Sicherheitstraining. Die speziellen Evakuierungsprotokolle konnten beim zweiten Trainingsdurchlauf geübt werden. Die Sicherheitscrew musste sich nach so vielen Weltraumeinsätzen wieder auf einen Planeteneinsatz vorbereiten.

Als Lt. Bishop das nächste PADD vom Stapel nahm, tropfte ein roter Tropfen auf das PADD. Lucas fasste sich erschrocken an die Nase und seine Befürchtungen wurden bestätigt. Er hatte Nasenbluten. Er replizierte sich ein Taschentuch und wischte sich die Nase ab. Genau in diesem Moment ging seine Bürotür auf und eine wütende Nanni Stevenson kam herein gestürmt. "Lucas Bishop, was soll denn dass? Du hast den Termin bei Dr. Assjima vergessen und deine 6 Stunden Dienst sind auch schon lange überschritten. „Wieso tust du so etwas?" maulte sie ihn mit Recht an. Lucas wurde ganz kleinlaut, er setzte sein bestes Lächeln auf und stotterte "Entschuldigung". Aber Nanni ließ nicht locker und ihre Argumente erschlugen Lucas förmlich. "Also gut, ich werde mich umgehend bei Dr. Assjima melden" meinte Lt. Bishop und wollte wieder zu seinem Schreibtisch hinken. "Nein, Jetzt!" befahl Nanni. Dann ging sie auf ihn zu, packte ihn am Arm und zerrte daran. Sie brauchte ihre ganze Kraft um Lucas zu bewegen, aber sie schaffte es. "Also gut du Nervensäge" brummte Lt. Bishop, nahm seinen Spazierstock und hinkte aus seinem Büro. Mit Hilfe von Nanni war der Weg zur Tertiär-Krankenstation ein Kinderspiel gewesen. Doch als die Beiden bei der Krankenstation ankamen, fehlte jede Spur von Dr. Assjima. "Lt. Bishop an Dr. Assjima - Frau Doktor wo stecken Sie denn? Ich befinde mich wegen unserem Termin auf der Tertiär-Krankenstation." nuschelte Lt. Bishop in seinen Kommunikator.

Ein schrilles Piepsen gellte durch den Raum. Assjima schreckte hoch. „Was … wie… so ein Mist aber auch. Jetzt hab ich doch den Geckomann verschlafen! Dr. Assjima an Lt. Bishop: Bitte entschuldigen Sie. Ich bin in wenigen Minuten bei Ihnen.“ Sie wollte sich schnell aus dem Sessel erheben, in dem sie nach dem Besuch bei Angela eingeschlafen war, doch die Beine sackten unter ihr weg und sie fiel zurück in die weichen Polster. Wie schön wäre es, jetzt noch ein wenig sitzen bleiben zu können. Aber der Sicherheitschef musste schnellst möglichst wieder einsatzbereit sein. „Komm altes Mädchen, jetzt gehst du das Ganze einfach ein wenig langsamer an. Und ab morgen wird wieder trainiert. Du bist nicht fitt genug für diesen Job! Ein kleiner Spaziergang durch graue Korridore wird dir gut tun“ Ganz langsam stand sie auf, strich ihre Uniform glatt und blickte in den Spiegel. „Tja, wie üblich sitzt die Frisur.“ Dann machte sie sich auf den Weg in die Teritiärsektion. Unterwegs dachte sie über die Ereignisse in des Captains Quartier nach. Sie fühlte sich dabei nicht sehr wohl. Das, was sie getan hatte, kam beinahe einer Vergewaltigung gleich. Zumindest aus deltanischer Sichtweise. Sie sollte und wollte niemals jemandem gegen seinen Willen eine solche Behandlung zukommen lassen. Aber hatte Angela momentan tatsächlich so etwas wie einen eigenen Willen? Sie wischte die dunklen Gedanken bei Seite und betrat die Krankenstation.

"Äh, Nanni du kannst eigentlich wieder an deine Arbeit gehen. Ich komme hier schon allein zurecht." Bishop streichelte Nanni über die Backe. "Erstens habe ich Mittagspause und zweitens will ich wissen wie es um deine Gesundheit bestellt ist." entgegnete Nanni und küsste ihn im Gegenzug. In diesem Moment betrat Dr. Assjima die Krankenstation. "Hallo Frau Doktor" begrüßte der Sicherheitschef die Ärztin.

„Hallo Lieutnant! Ensign Stevenson – Sie sind ja auch da! Wie geht es Ihnen?“ Assjima war bemüht, nicht allzu verschlafen zu wirken. Das machte keinen guten Eindruck auf Patienten. Sie sollten sich doch sicher fühlen. „Lieutenant, was macht das Bein?“ Sie gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.

"Also, langsam kommt das Gefühl ins Bein zurück und ich hoffe ich kann es bald wieder richtig benutzen..." antwortete Lt. Bishop hoffnungsvoll und gab der Ärztin den Klaps zurück.

„Na immerhin scheint Ihr Humor wieder da zu sein. Aber das ist auch kein Wunder - bei einer solchen Krankenschwester! Ensign Stevenson – Sie haben ihn hoffentlich im Griff? Die Ärztin reichte der Wissenschaftlerin die Hand. „Trägt er auch immer schön brav seine Mütze?“

In diesem Moment stiegen Mordgedanken in Bishop hoch. "Na klar habe ich ihm im Griff. Und seine tolle Strickmütze trägt er auch..." antwortete Nanni Stevenson und freute sich wie ein Honigkuchenpferd. "Sie ist übereifrig und vergisst dabei ihre eigene Gesundheit" konterte Lucas und wartete gespannt auf eine Reaktion.

„Ach, Ensign Stevenson sieht eigentlich ganz gesund aus. Vielleicht ein wenig übernächtigt. Aber einmal ordentlich Ausschlafen sollte die Ringe unter den Augen wieder verschwinden lassen. Ich kann Ihnen aber auch gerne eine gute Gesichtsmaske mitgeben. Die mischt meine Schwester persönlich zusammen. Und Sie, Lieutnant, genießen Sie es doch ganz einfach, ein wenig umsorgt zu werden. Das lässt die seelischen Wunden besser heilen.“ Dabei warf sie Nanni einen „genauso-weitermachen-Blick“ zu.

Bei dem Wort Gesichtsmaske musste Lt. Bishop lauthals lachen, dann betrachtete er Nanni und verkniff sich seine Frage. "Können sie mir nichts geben, damit es schneller heilt? Und wieso ist es hier so warm?" wandte sich Lucas stattdessen an Dr. Assjima.

Ein Blick auf den Thermostat bestätigte der Ärztin die geschätzten 21 Grad Zimmertemperatur. „Hier ist es nicht zu warm, Lieutnant. Haben sie Fieber? Und was ist mit Ihrer Nase? Nasenbluten?“

"Ach meine Nase läuft ein bisschen und ob ich Fieber habe weiß ich nicht." schwindelte Lt. Bishop der Ärztin vor. "Jetzt spiel hier nicht den großen Helden..." ermahnte ihn Nanni und schaute ihn böse an. Der Sicherheitschef schaute sich um, ob auch keiner seiner Kollegen hier war. Dann drehte er sich zu Dr. Assjima um und meinte: "Also, vorhin hatte ich kurz Nasenbluten, aber Fieber dürfte ich keins haben aber irgendwie brennt mein ganzer Körper."

Assjima verdrehte die Augen und gab an Nanni einen verzweifelten „MÄNNER-Blick“ weiter. Dann bugsierte sie den Sicherheitschef zu einem Biobett. „So, mein lieber Lieutnant, dann müssen wir Sie eben noch einmal durchleuchten.“ "Durchleuchten? Aber wehe ich sehe danach wie ein Glühwürmchen aus..." scherzte Lucas und grinste. Dann legte er sich auf das Biobett und fühlte sich plötzlich sehr matt.

Der Deckel wurde über ihm zusammen geklappt und die Daten tanzten auf dem Monitor Rumba. Nach wenigen Minuten schaute Assjima auf und warf ihm einen bösen Blick zu. „Lieutnant, wie viele Stunden haben Sie heute gearbeitet?“

"Äh 12 Stunden, wieso?" fragte Lt. Bishop unschuldig. Dann wurde er verlegen, schaute Dr. Assjima freundlich an und meinte kleinlaut: "Ich weiß, ich hätte nur 6 Stunden arbeiten dürfen...". Die Ärztin fühlte das dringende Verlangen in sich aufsteigen, mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen. Das war heute doch alles ein wenig zu viel für sie. „Gut, Sie haben es nicht anders gewollt, Lt. Bishop. Sie bekommen jetzt eine kräftige Dosis Genericillin. Dann legen Sie sich umgehend ins Bett und schlafen mindestens 12 Stunden.“ Sie drückte Nanni einen Hypospray in die Hand „Und Sie, Ensign Stevenson tragen Sorge dafür, dass er erst in frühestens 15 Stunden wieder die Uniform anzieht. Geben Sie ihm im Notfall dieses Schlafmittel. Und wenn nichts hilft, fesseln Sie ihn ans Bett. Ich werde mit Lt.Cmdr. Shral sprechen, damit Sie solange dienstfrei bekommen. Dieser Kindskopf braucht doch tatsächlich ein Kindermädchen.“

"Hey ich bin doch kein Kind. OK ich halte mich nun genau an ihre Anweisungen, aber ich so schnell es geht fit sein." versprach Lt. Bishop der gutaussehenden Ärztin und schwang sich wieder von dem Biobett herunter. "Keine Sorge Dr. Assjima ich werde mich um Lucas kümmern und wenn er nicht spurt dann bekommt er Ärger mit mir" fügte Nanni hinzu und schaute Lt. Bishop leicht böse an.

„Ich verlasse mich auf Sie, Ensign Stevenson. Und mit Ihnen, Lieutnant werde ich noch ein Hühnchen rupfen, wenn Sie wieder gesund sind.“ Assjima hätte nicht übel Lust, ihn gleich hier und jetzt zur Schnecke zu machen, aber dazu reichte ihre eigene Energie nicht mehr aus. „Ach ja, Lt. Bishop - den Stock brauchen Sie nicht mehr. Sie können wieder vorsichtig trainieren. Aber ich erwarte, dass Sie nach wie vor nicht mehr als 6 Stunden arbeiten und sich möglichst umgehend bei Councelor Gray melden. Und jetzt raus hier!“

"OK Frau Doktor und nochmals danke für den Stock..." bedankte sich Lt. Bishop und verließ die Krankenstation in Richtung seines Quartiers. Nanni blieb noch kurz bei Dr. Assjima und fragte zynisch: "Wieso müssen Männer immer so stur sein?"

„Ich weiß es nicht, Ensign. Diese Frage habe ich mir schon so oft gestellt. Vielleicht sollten wir Ihren Lucas Ensign Gray als Versuchsprobanten zur Verfügung stellen? Der könnte sich dann dran machen, dieses große Geheimnis zu lösen. Aber zum Glück hat er ja Sie! Sie sollten am besten gleich in sein Büro gehen. Er sitzt bestimmt schon wieder am Schreibtisch.“ Assjima zuckte resigniert mit den Schultern.

"Dann Gnade ihm Gott, wenn er wirklich am Schreibtisch sitzt. Aber eins kann ich ihnen versichern, es liegt wirklich nicht an ihnen. Ich denke Lucas hat die ganze Geschichte mit Dr. Gemini noch nicht verdaut und seine Mutter ist auch Ärztin. Auch von mir nochmals danke und bis zum nächsten Termin" bedankte sich auch Ensign Nanni Stevenson und eilte hinter Lucas her.

Assjima holte sich eine Tasse Tee und setzte sich hinter den Schreibtisch um eine kurze Nachricht an Vinara Shral zu schreiben - mit der Bitte, Nanni Stevenson für die nächsten 15 Stunden frei zu stellen, damit diese Lt. Bishop beaufsichtigen konnte. Welch seltsame Anfrage. Aber das war ihr jetzt ziemlich egal. Sie nahm einen Schluck Tee und starrte minutenlang Löcher in die Luft. Ja, was war das nur mit diesen terrestrischen Männern? Sikarii ist da ganz anders gewesen. Aber er war ja auch Deltaner.

U_E und Bryn in "Ein Kindermädchen für Bishop"

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Dorian sah sich im Kasino um.

Und bis auf 5 Stühle waren alle Plätze leer.

Er hatte es gewusst! Er hatte es doch gewusst!

Nachdem von hoher Stelle Beschwerden gegen seinen 'Stil' eingegangen waren hatte er das Rundschreiben abgeändert.

Der Erfolg?

Bisher hatten nur 20 % der Crew, die bis zu diesem Zeitpunkt an den Briefings hätte teilnehmen sollen, auch wirklich teilgenommen. Damit war der Sinn dieser Veranstaltung dahin.

Und sein Ziel, über die Briefings Freiwillige für Dr. Assjima zu sammeln, war auch fehlgeschlagen. Bisher standen auf der Liste gerade mal zwei Zivilisten....

Und wozu das alles?

Erst sagte man ihm, er solle die Crew informieren. Dann machte er diese Information verpfichtend - und wurde dafür gerügt.

Aber warum? War ein Sternenflottenschiff nicht ein militärisch-hierarchisch-organisiertes Schiff? Wurden Befehle und Anordnungen neuerdings im Säuselton ausgegeben?

Wenn er das Erscheinen zu den Briefings nicht als verpflichtend gekennzeichnet hätte - wer wäre dann dem Ruf des neuen Councelors, der gerade mal im Range eines Ensign stand, überhaupt gefolgt?!

Wie man sehen konnte: Niemand.....

Dorian verstand das alles nicht. Es war ihm ein Rätsel.

Mehr als das: Er war stinksauer!

Noch ein wenig mehr Frustration und er hätte nicht übel Lust, seinem Vorgänger zu folgen. Dieser Solak hatte es schon richtig gemacht: Koffer packen und weg von hier! Dieses Schiff und seine Vorgesetzten kotzen ihn an!

Doch vorerst hatte er noch eine Aufgabe. Denn auch wenn die Crew sich einen Dreck um die Briefings scherte - für ihn waren sie eine selbstauferlegte Pflicht.

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Schnell war das Training organisiert und noch schneller begann es. Die Teams wurden vorher schon aufgeteilt, das Holodeck freigehalten. 30 Minuten nachdem der Sicherheitschef die Anweisung gegeben hatte hatten sich alle nötigen Sicherheitskräfte eingefunden. Tenzi konnte zwar nicht überblicken, ob und wie viele Stabsoffiziere dabei waren, dennoch wusste er, dass dieses Training für alle etwas besonderes war. Als sich dann nach einer weiteren Minute Lt. Müller einfand, befahl Tenzi kurzerhand dem Computer, die Trainingswaffen erscheinen zu lassen.

Vor jeder Person auf dem Holodeck erschien je ein Phasergewehr. Vor Vorfreude seufzte Tenzi und lächelte die Masse vor sich an. Er warf noch einen kurzen Blick zum stellvertretenden Sicherheitschef, mit dem Tenzi die stille Übereinkunft getroffen hatte, dass er selbst das Training leiten wird. Langsam hob er die Waffe vor seinen Füßen auf. Obwohl nur ein Standardmodell fühlte Tenzi die Macht dieser Waffe, die bewusst entsprechend programmiert war, dass sie Leute auf dem Holodeck betäuben konnte. Wieder kam ihn das Lächeln, bevor er vom Boden ein kleines Steuergerät aufhob und einen Knopf drückte.

Danach begann schon das Chaos. Die Umgebung änderte sich innerhalb von Sekunden zu einer grünen Umgebung, eine blau-rote Stadt mit hohen verästelten Türmen erschien am Horizont. Wieder eine Sekunde später, die Sicherheitskräfte hatten gerade erst aufgenommen, dass sich die Umbegung geändert hatte, erschienen auch schon die Feinde.

Insektenartige grüne Wesen schossen vom Boden auf und rannten in unglaublicher Geschwindigkeit frontal auf die Sicherheitskräfte zu. Diese begannen hektisch aber dennoch zögerlich auf die Wesen zu feuern. Oft trafen sie, aber sie blockierten sich am Anfang selbst. Irgendwann schrie dann jemand, dass die vordere Reihe „verdammt nochmal“ auf die Knie gehen soll, damit der Rest auch feuern kann. Jemand anderes ließ die 3. und 4. Reihe in die Flanken ausschwärmen. Trotz allem waren sie zu langsam. Nach einer Minute war die gewaltige Masse von Wesen direkt vor der Traube von Menschen. Der Computer stoppte. Stille.

Jemand sagte dann plötzlich aus der hinteren Reihe verängstigt: „Community, Nottransport.“

Die Monster und die Umgebung verschwanden. Die Sicherheitskräfte waren trotz ihrer Ausbildung und dem Wissen, dass dies nur eine Simulation war schweißgebadet. Tenzi stand an der Stelle, wo die Monster waren und begann plötzlich zu klatschen.

„Wunderbar!“ rief er, „egal wer es getan hat, Sie und ein paar ihrer Leute hätten überlebt.“ Er ging langsam auf die Truppe zu. „Diese Mission, dass sollten Sie wissen, war die verdammte STANDARDMISSION, die jeder verdammte Rekrut als ERSTES in Sachen Planeteneinsatz durchlaufen muss. UND, die einzige Möglichkeit die Mission zu lösen ist, sich wieder zurückbeamen zu lassen. Ich weiß, ich habe hier das ausführliche Briefing ausgelassen... Aber ändert das was? Eines müssen Sie von Anfang an kapieren, Planeten sind keine Raumschiffe, wir können NICHT gegen eine verdammte Armee ankommen! Zumindest nicht auf offenen Feld. 5 Minuten Pause.“

Er drehte sich auf der Stelle um und verließ das Holodeck. Er war zufrieden und unzufrieden zugleich. Zufrieden, weil alles so lief wie es laufen sollte, unzufrieden, weil der Trainingsbedarf wirklich vorhanden war. Lt. Müller kam ebenfalls raus und nickte ihm auch nur zu. Nach 6 Minuten betraten sie wieder das Holodeck.

Die weiteren Missionen waren schnell erledigt. Es waren 3, die wahrscheinliche Kampfsituationen abdeckten. „Befreiung oder Beschaffung von einem Zielobjekt“, „Vernichtung eines Zielobjektes“ und „Befreiung aus feindlicher Gefangenschaft“. Zu jeder wurde ein ausführliches Briefing geführt.

Alle Missionen liefen mehr oder weniger gut, obwohl Tenzi sie immer mit einem „Sonderbonus“ wie eine neue Waffe oder ein paar „Verräter“ gespickt hat.

Erst die letzte Mission begann dann, auch für ihn sonderlich interessant zu werden. Er spürte zwar die Unlust und die Erschöpfung in der Truppe, dennoch ging er nach der letzten Pause wieder zurück und fing sofort an die Mission zu erläutern:

„So, Sie haben heute viel aufgefrischt und ein paar der Standardmissionen erledigt. Doch eines fehlt, eines, womit Sie sich alle abfinden müssen: Sie sind nicht unverwundbar. Fast jeder von Ihnen ist heute schon gestorben bzw. er wäre es. Ob nun durch Monster gefressen, durch Granaten zerfetzt oder im eigenen Beschuss gefallen. Aber dennoch: Bisher haben Sie gegen irgendein Wesen von irgendwoher gekämpft. Doch ich will nicht, dass Sie diesen Eindruck von Planetenkämpfen bekommen. Mein Team geht dort rüber!“ er zeigte nach links. „Das Team von Lt. Müller dort“ er zeigte nach rechts. Langsam teilte sich die Menschentraube auf.

Schnell ging er zu seinem Team und erklärte schnell das Ziel dieser Mission: Das andere Team bekämpfen. Sie würden sich gleich in einem Gebäude aufteilen müssen und ein einzelnes Objekt suchen. Dieses müsste in die Heimatbasis zurückgebracht werden. Es könnte überall im unbekannten Gebäude verteilt sein.

Tenzi entfernte sich von der Gruppe und ging zu einem besonders markierten Punkt auf dem Boden. Die Umgebung änderte sich. Die beiden Teamhälften waren jetzt Feinde, in einem unbekannten Gebäude, auf der Suche nach irgendwas.

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Vinara stellte Nanni Stevenson gleich nach der Anfrage frei, sie war es schon gewohnt die beiden Zwillinge an andere Abteilungen zu "verleihen". Und wenn Bishop dadurch schneller gesund werden sollte war ihr das nur recht.

Dann nahm sie sich die Zeit um wenigstens an Tenlands erster Trainingsstunde teilzunehmen. Wie erwartet gab es viel Geballer, doch die klischeehaft oft hässlich und stets böse dargestellten Aliens gingen ihr doch gegen den Strich.

"Glauben Sie nicht dass solche Simulationen durchgängig realistisch sind", meinte die Andorianerin nach der dritten Mission zu Tenland, "nicht alle fremden Spezies sind uns von Grund auf feindlich gesonnen. Abgesehen davon, sollten wir im Doramess-System dennoch auf aggressive Gegenwehr stoßen müssen wir die Angreifer nicht gleich alle erschießen, wir überlassen sie einfach ihrem Schicksal. - Bitte entschuldigen Sie mich, ich muss mich wieder um meine Simulationen kümmern. Ihnen und Ihren Leuten wünsche ich noch ein angenehmes Training."

Mit diesen Worten verließ sie die schießfreudigen Goldhemden und widmete sich wieder ihrer eigenen Arbeit.

Beinahe empfand Vinara so etwas wie Mitleid mit Councellor Gray, dessen Briefings, wie sie hörte, nicht annähernd so gut besucht waren wie Tenlands kollektiver holografischer Ego-Shooter-Trip. Sie wollte wenigstens beim letzten Briefing anwesend sein, womöglich hätte sie sich auch als Freiwillige für die medizinische Überwachung gemeldet, doch sie war die einzige Andorianerin an Bord und ihre Physiologie unterschied sich in vielen Dingen grundlegend von der der Menschen.

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Anscheinend war gute Laune übertragbar, denn Jerry ging nach dem Lesen der Nachricht von Tenland hochmotiviert an seine Arbeit. Oder hatte ihn die Nähe zu Hanni neue Kraft gegeben? Eine Frage die nur ein erfahrener Counselor beantworten konnte. Jedenfalls hatte der Lieutnant ein paar Stunden später einige umfangreiche Bemerkungen und erste Richtlinien geschrieben, welche er natürlich sofort weiterleitetete.

AN: Alle Führungsoffiziere + Lt. Müller und Ensign Tenland

VON: Lt. J.G. Jeremiah Esteban

Betreff: Richtlinien zur Evakuierung der Spezies im Doramesssystem

Evakuierung

Ausgehend von einen Zeitraum von ca. 20 Tagen und einen täglichen Transportlimit von ca. 9000 Personen (jeweils drei Flüge pro Holoschiff) kommen wir auf ein Gesamtevakuierungslimit von 180000 Personen. Da dies aber auf keinen Fall reichen wird, was eigentlich schon abzusehen war, sollten unsere primäre Direktive lauten:

Wir leisten den einzelnen Spezies Hilfe zur Selbsthilfe.

Um diese Hilfe effektiv zu verteilen, müssen wir die Spezies des Doramesssystems in vier mögliche Entwicklungstufen einteilen.

Stufe I (frühe Warpzivilisation, bzw. Zivilisationen kurz vor der Entdeckungs des Warpantriebes)

Erstkontakt: Hier kann per Standardverfahren vorgangen werden, welches aber zeitlich sehr gerafft sein muss. Mit anderen Worten, das Erstkontakteam muss gleich beim ersten Gespräch mit den Regieurngsvertretern die drohende Gefahr erwähnt werden.

Außenteam: - diplomatisch versierter Führungsoffizier als Leiter

- jeweils ein Ingenieur und ein Wissenschaflter zu Einschätzung des

Technikstandes der Spezies

- max. 3 Sicherheitsoffiziere

- Standardausrüstung

Evakuierung: Diese erfolgt durch von den einheimischen selbst gebauten Warpschiffen, was unsere Kapazitäten entlastet und eventuell sogar zusätzliche Kapzitäten für die Evakuierung anderer Planeten bietet. Wir sollten usn darauf beschränken, ggf. technische uund logistische Hilfe zu bieten z.B. durch Überprüfung der Systeme, und Steigerung der Produktions durch Einsatz der Replikatoren.

Stufe II (Industriell weit fortgeschrittene Kulturen)

Kriterium ist die Entwicklung von frühen Luft- und Raumfahrttechnologien.

Erstkontakt: Zuerst wird ein Außenteam in verkleidung zur Einschätzung der Situation runtergeschickt. Je nach Ergebnis wird dann Kontakt mit den Regierungen aufgenommen.

Außenteam: - diplomatisch versierter Führungsoffizier als Leiter

- jeweils ein Ingenieur und ein Wissenschaflter zu Einschätzung des

Technikstandes der Spezies

- max. 3 Sicherheitsoffiziere

- Standardausrüstung

Evakuierung: Wir übergeben der Spezies die Technologien die sie brauchen um eigene Warpschiffe zu bauen, was unsere Kapazitäten entlastet. Dies sollten Grundtechnologien wie, Warpantribe, künstliche Schwerkraft und Fusionsreaktoren beinhalten. (Genaue Zusammensetzung nach Bericht des Außenteams.)

Stufe III (Hochkulturen – ca. Bronzezeit bis frühe Indsutrialisierung)

Erstkontakt: Es wird kein Erstkontakt vorgenommen.

Außenteam: keins

Evakuierung: Je nach Größe und Abgeschiedenheit können einige Dorfgemeinschaften per Holoschiff evakiert werden. Gleichzeitig sollte die Programmmatrix so verändert werden, dass man während der Flugzeit, langsam in eine Landschft geändert wird, die der,der zukünftigen Heimatwelt entspricht.

Stufe IV (primitive Kulturen)

Erstkontakt: Es wird ein kleines Außenteam entsandt, dass als Reisende auftritt. Unsre Technologie sollte dabei helfen, den Einheimischen ein paar von unseren Fähigkeiten zu zeigen, mit denen wir als Medizinmänner, Seher o. Ä angesehen werden..

Außenteam: - diplomatisch versierter Führungsoffizier als Leiter

- ein Wissenschaflter

- ein Sicherheitsoffizier

- leichte Ausrüstung, implantierte Kommunikatoren und max. Typ – I Phaser

Evakuierung: Je nach Größe und Abgeschiedenheit können einige Dorfgemeinschaften per Holoschiff evakiert werden. Gleichzeitig sollte die Programmmatrix so verändert werden, dass man während der Flugzeit, langsam in eine Landschft geändert wird, die der,der zukünftigen Heimatwelt entspricht. Eine Führung der Dorfgemeinschaft durch das Außenteam ist annzuraten.

Allgemeine Überlegungen die bei den oben genannten Plänen nicht berücksichtigt werden konnten.

Punkt 1 ist natürlich die Frage, wieviel Zeit uns eigentlich für eine Evakuierung bleibt. Das kann natürlich die wissenschaftliche Abteilung erst nach dem Eintreffen im Doramesssystem beantworten.

Punkt 2 ist die Beobachtung des Voranschreitens der Supernova. Hier wäre empfehlenswert entweder eine ganze Sektion des Schiffes oder zumindest den Alpha Flyer dafür einzusetzen.

Punkt 3 wäre die Frage nach der technichen Belastbarkeit der Holoschiiffe. Alte Missionslogbücher deuten nämlich daraufhin, dass die relativ großen Holomatrizzen instabil sind.

Punkt 4 beinhaltet die Überlegung, wie und ob wie überhaupt Teile der einheimischen Flora und Fauna zu retten sind. Hier muuss natürlich der Captain eine Entscheidung treffen. Sollte dies Positiv ausfallen, wird natürlich die botanische Abteilung gefragt sein.

Mit freundlichen Grüßen

Jeremiah Esteban

P.S. Zu Punkt 3 habe ich einie Missionslogbücher herausgesucht.

Anhänge:

Missionslogbuch der Enterprise-D: Sternzeit: 47423,9 – Die Bewohner Boraal II werden nach nach Vacca VI gebracht.

Missionslogbuch der Enterprise-E: Sternzeit 52... – Besuch des Bak’u-Systems

Missionslogbuch der Operation „Dark Blind“ – Sicherheitstufe 4 erforderlich

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