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...macht nichts - wir haben einen Gartenzaun.

Der Kreis der 12


USS Community

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George trat näher an Vinara heran. Nun konnte er sehen das auch Foster zugegen war, er hörte gerade wie sich die beiden unterhielten.

"Da fragen Sie noch? Mil... ich meine ihrem Rettungsteam könnte was weiß ich zugestoßen sein, mal abgesehen davon... Wie es aussieht werde ich nach erfolgreicher Auflösung, wenn sie denn erfolgreich verlaufen sollte in Hinblick auf die Arbeit als Wächter, arbeitslos sein. Es sei denn ich muss mich weiter um meine Schützlinge kümmern..."

"Welche Schützlinge?"

"Ach, es ist...sagen wir, die Genealogie der nächsten Zwölf wird schon sehr früh vorbereitet, ich dachte immer sie warten damit bis die Auflösung stattgefunden hat!"

"Also haben Sie Amor gespielt?"

"Nein, nicht direkt, ich wusste selbst nicht... verflucht, wo bleiben die nur?"

Warum erwähnt er Mili? Was zum Teufel geht hier vor? Georges Gedanken rasten .Nachdem Foster und Shral wieder schwiegen ging George auf Foster zu. Dieser zuckte zusammen als die große kräftige Hand des Chefingenieurs sein linkes Schulterblatt wie ein Schraubstock zusammendrückte.

„Ich muss sagen ihre technischen Anlagen sind faszinierend Commander.“

„ Freut mich Commander Sheridan.“

Mehr sagten die beiden Männer nicht. Foster schauderte bei dem eisigen Ton den Sheridan in den Satz legte. Dann ließ Sheridan Foster los. Mit einem brennenden Gefühl kehrte das Blut in die Schulter des Commanders zurück.

Nachdem George wieder ausgeatmet hatte nahm er mit Shral Blickkontakt auf. Ihre roten Augen signalisierten dass die Zeit mehr als knapp wurde.

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Was alle Welt nur mit ihrem Aussehen hatte? Dachten die etwa, es wäre einfach ein Shuttle so zu manipulieren, dass es das tat, was es eigentlich nicht durfte? Was allen technischen Sicherheitsprotokollen der Sternenflotte widersprach? Sie hatte die Flugzeit nochmals um etwas über 2 Stunden verkürzt und würde sich dafür eine gewaltige Standpauke von allen möglichen Leuten anhören müssen – es sei denn, diese würden es nicht herausfinden. Was Milseya jedoch stark bezweifelte. Da sie nicht mehr wusste, welche Modifikationen sie durchgeführt hatte, konnte sie es leider auch nicht mehr rückgängig machen. Was solls? dachte sie. Assjima hat mir den Befehl gegeben alles aus der Kiste herauszuholen und das habe ich gemacht.

Die Sorgen wichen einem unbeschreiblichen Glückgefühl, als sie die giftig-gelbe Atmosphäre von Sigma Beta 512 sah. Beinahe hätte sie laut gejuchzt, als sie die widerlich violettfarbenen Wolkenschwaden erblickte, doch es blieb bei einem kleinen Hopser, den nur ihr Herz tat.

„Lt. Bishop, wir haben Sigma Beta 512 erreicht“, meldete die Pilotin erleichtert über Interkom.

„Fliegen Sie direkt zur Stadt“, befahl dieser.

„Bestätigt.“

Ohne Umschweife flog das Runabout sich laut ächzend beschwerend durch die Atmosphäre in Richtung Stadt. „Bitte halte noch ein kleines Bisschen durch“, flehte sie die Pilotin leise. „Ich verspreche dir, nachher kümmern sich die besten Techniker der Sternenflotte um dich.“

Im echten Blindflug erreichte das Shuttle sich permanent beschwerend schließlich die Stadt. Milseya modifizierte die Schilde und sanft glitt die Tigris durch den Schutzschild.

Durch die Sichtfenster konnten sie und H'Qar entdecken, dass die Stadt sich vollkommen anders präsentierte als bei ihrem ersten Besuch. Da unten wimmelte es regelrecht von Personen. Vorsichtig flog sie über diese hinweg, direkt zum Pantheon. Dort machten die Personen schließlich Platz, damit sie landen konnten.

„Jetzt werden wir sehen, wie viel Leben noch in dir steckt, Ipoula“ murmelte Assjima, als das Shuttle aufsetzte. Sie wagte es nicht, die Tzenkethi aus der Stasiskammer zu befreien. Am besten wäre es, wenn man die ganze Einheit in die Halle transportieren könnte.

Sie ging hinüber ins Cockpit. „Milseya, wie ist der Status des Transporters? Können wir einen Ort-zu-Ort-Transport vornehmen?“

„Nein, Doktor.“ Milseyas Stimme klang bedrückt. „Mehr als die Lebenserhaltung sowie Energie für die Krankenstation und die Navigation haben wir nicht mehr. Ich habe alles umgeleitet, damit wir schneller sind.“ Sie stand mit hängenden Schultern da und sah die Deltanerin entschuldigend an.

„Dann haben wir jetzt ein Problem …“ Nachdenklich schaute die Deltanerin durch das Fenster auf den großen Platz. Woher kamen nur all diese vielen Leute? „Wir müssen Ipoula mitsamt der Stasiseinheit in das Pantheon hinübertransportieren. Das Gerät können wir durchaus bewegen, denn wir können ein transportables Energieaggregat anschließen. Aber die gesamte Einheit ist schwer und unhandlich. Vielleicht haben die da draußen ein paar technische Hilfsmittel?“

"Gut, ich gehe mal fragen, ob uns einer hilft..." meinte Lt. Bishop zu den beiden Damen. Dann ging er zur Ausstiegsluke und verließ das Shuttle. Doch keine der "fleißigen Bienchen" interessierte sich für den Sternenflottenoffizier. "Hallo?" "Huhu!" Lucas winkte sogar.

Amüsiert beobachtete Assjima den Lieutenant. "Die scheinen alle sehr beschäftigt zu sein. Bis Lucas etwas gefunden hat, können wir ja schon einmal die Stasiseinheit nach draußen schaffen. Wir haben ja genug kräftige Herren an Bord." Ihr Blick wanderte zu H'Qar hinüber.

Dieser nickte und warf den beiden anderen Sicherheitsleuten einen eindeutigen Blick zu. Alle fünf gingen in die Notfallkrankenstation, wo Assjima ihnen Anweisungen gab, was zu tun sei.

"Wir müssen die komplette Kapsel mit der Tzenkethi ins Freie tragen. Dazu kommt das Notstromaggregat und die Überwachungsapparatur. Wir können die Geräte nicht voneinander trennen. H'Qar - Sie sind der Stärkste von uns allen. Sie nehmen das Kopfende, K'Rissan und Nat das Fußende, ich werde die Überwachungs-Apparatur hinterher tragen und Milseya - sie kümmern sich um die Energiezelle. Aber vorsichtig, Ipoula darf auf keinen Fall aufwachen. Das würde sie nicht überstehen."

Lt. Bishop wurde immer noch ignoriert. Beinahe wäre er von einem Cardassianer umgerannt worden. "Hallo, wir bringen euch die Zwölf..." brüllte Lucas in die Menge und deutete auf das Shuttle. Dann rannte er zu seinem Außenteam und versuchte beim Tragen zu helfen.

Als die Frachtluke geöffnet wurde, konnten die Sternenflottenoffiziere hören, wie das unablässige Stimmenwirrwarr schlagartig verstummte. Stille, Bewegungslosigkeit herrschte um sie herum. Ernste Gesichter sahen ihnen zu, wie sie vorsichtig mit der Stasiskammer hantierten, darauf achtend dass die Kabel sich nicht voneinander trennten. Doch niemand griff ein, keiner bot seine Hilfe an.

'Verfluchtes Pack', dachte sich Milseya, während sie sich umsah. Da erblickte sie Adrian, der scheinbar zu ihr hatte gehen wollte, doch von Kommandant Gzatlin an der Schulter festgehalten wurde. Ebenso wurden Shral und Sheridan wenn auch sanft, so bestimmt davon zurückgehalten, ihnen zu helfen.

H'Qar schwitze und fluchte. Das Ding war einfach zu unhandlich. Selbst als Lucas dazukam und mit Hand anlegte, war die Einheit kaum zu tragen. "Was zum Teufel ist mit diesen Leuten hier los?" flüsterte Assjima der Pilotin zu. "Die stehen da wie Salzsäulen!"

"Es könnte sein, dass es unsere Bestimmung ist, die Zwölfte allein da reinzutragen..." kommentierte Lt. Bishop das Flüstern der Ärztin. Er schaute sich derweil nach einem fahrbaren Untersatz um.

Die Haliianerin schüttelte verständnislos den Kopf. "Ich habe keine Ahnung. Vielleicht ist das so ein Ritual oder diese Typen sind einfach nur STINKFAUL!" Das letzte Wort kam gut verständlich für jeden im Umkreis von 20 Metern raus. Keine Reaktion!

"Dann scheint es wohl auch unsere Bestimmung zu sein, dass wir alle uns hier einen Leistenbruch zuziehen", fluchte die Ärztin leise vor sich hin und versuchte, die unhandliche Armatur irgendwie zu schultern. Die vier Männer brachen unter ihrer Last fast zusammen, erreichten aber dennoch die Stufen, die zum Pantheon hinauf führten.

Vorsichtig schritten sie an den vielen verschiedenen Gesichtern der unterschiedlichsten Spezies vorbei. Stufe um Stufe erklommen sie mühsam das Gebäude. Milseya schnaufte laut und sah die Anwesenden wütend an, als plötzlich K'Rissan laut fluchte. Wie in Zeitlupe konnte sie zusehen, wie der Kater scheinbar über seinen Schwanz gestolpert war und versuchte das Gleichgewicht zu halten, was ihm nicht gelang. Die Kammer glitt ihm aus den Händen und fiel auf seiner Seite unheilverkündend donnernd auf die Stufen.

Lucas und H'Qar versuchten zu kompensieren, aber es half nichts. Der Sicherheitschef kam dabei leicht mit seiner Nase an die Stasiskammer. Er war dem Fluchen nahe, doch er konnte sich beherrschen. "OK weiter gehts! K'Rissan, stecken Sie ihren Schwanz in die Hosentasche."

Als die Männer die Kapsel erneut anhoben, konnte Assjima sehen, wie sich ein Riss von der linken oberen Ecke des Sichtfensters im Zickzack in Richtung rechter unterer Ecke bildete. Leise zischend strömte Sauerstoff aus. "Verdammt, die Kapsel ist beschädigt!" schrie Assjima. "Sofort hinstellen!" Die vier Männer erstarrten regelrecht und ließen die Stasiskapsel vorsichtig zu Boden. K'Rissan und Nat stemmten sich mit aller Kraft von unten dagegen, damit sie nicht die Stufen hinunter rutschte.

Die Ärztin warf einen Blick auf ihre Anzeigen, warf denn die Überwachungseinheit zu Boden und stürzte zur Kapsel hinüber. "Das Gerät ist komplett ausgefallen! Wir müssen sie umgehend rausholen und reanimieren! K'Rissan, rennen sie zurück zum Shuttle und holen Sie meinen Medikit. Schnell!"

Der Kater sprintete los, während die anderen der Deltanerin halfen die Kapsel zu öffnen.

Milseya blickte um sich. Die Mienen der Umstehenden drückten Besorgnis aus, doch keiner rührte sich. "Verflucht! Holt doch Hilfe!", brüllte sie und griff gemeinsam mit Assjima nach den Armen Ipoulas. Alle gemeinsam hoben sie sanft an und entfernten sie aus der Kapsel. Der Caitianer war zurückgekehrt und reichte der Ärztin das Kit.

Vorsichtig legten sie die Tzenkethi auf eine der Stufen. Assjima riss das Medkit auf und aktivierte den Kardiostimulator. "H'Qar, sie haben vier Lungenflügel. Können sie beatmen?" Der Klingone nickte stumm und beugte sich über die alte Frau. "Eins zwei drei - jetzt!" Der Defibrillator ließ den Körper Ipoulas zusammenzucken und H'Qar presste Luft in sie hinein. "Noch einmal!", befahl die Ärztin. "Eins, zwei, drei - jetzt!" Nichts geschah. Assjima schaute auf und brüllte in die Menge hinein: "Verdammt noch mal, kann nicht endlich jemand mal dafür sorgen, dass wir hier Hilfe bekommen? Sie wird sterben!" Doch niemand rührte sich

Das konnte doch nicht sein? Das durfte nicht sein? Warum hatten sie sie geschickt, um Ipoula zu holen, wenn sie jetzt nichts taten. Gerade jetzt - so kurz vor dem Ziel. Milseyas Augen füllten sich mit Tränen. Sie stand abrupt auf und sah sich um. "Adrian!" Der Terraner rührte sich nicht, schüttelte nur traurig den Kopf und sah dann weg.

Milseya ging wieder in die Hocke. "Doktor, was wenn wir sie einfach schnell hineintragen und dann anschließen?"

Die Augenlieder der alten Frau zuckten leicht, dann öffneten sie sich. "Es tut mir leid." Der Kopf kippte zur Seite und die Augen wurden leer.

"Nein! Das darf einfach nicht sein." flüsterte Assjima.

"H'Qar?"

"Ja, Doktor?"

"Milseya hat Recht, tragen Sie sie hinein!"

Der Klingone nahm Ipoula vorsichtig auf den Arm und eilte mit langen Schritten die Stufen hinauf.

Als H'Qar, gefolgt von den anderen des Außenteams, am großen Tor ankam, trat der Hüter aus dem Gebäude. Er sah auf den zerbrechlichen Körper Ipoulas. Nur für Sekunden schloss er schmerzvoll seine Augen. Dann ging er zu dem Klingonen und nahm ihm die Zwölfte ab. Zärtlich strich er über ihre Stirn, schloss für immer ihre Augen und kehrte dann mit ihr in das Pantheon zurück.

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George empfand Trauer für die Tzenkethi. Sie war dem Aussehen nach eine gütige alte Frau. Jemand der keiner Fliege was zuleide tun konnte. Warum musste Sie nur so sterben? Eine Antwort würde man nie darauf erhalten. Warum mussten fast 75% der Crew der Indianapolis bei AR 558 ihr Leben lassen? Warum Starb Julia damals und nicht er? Oder die gut 5000 Breen die auf den vier Kreuzern mit der Indianapolis vernichtet wurden?

Die Wächter hatten sich mit ihrer Technologie in einer geradezu gönnerhaften Weise gezeigt. Makabererweise war die Tatsache, dass selbst die Wächter nicht den Tod verhindern konnten ein Trost dafür, dass auch Sie Grenzen hatten.

Ipoulas Körper wies äußerlich Spuren von Folter auf. Was hatte man dieser Frau zugefügt? Dann sah er zu Milseya. Er erkannte an ihrem Hals eine Bisspur? George wusste das die Mission kein Spaziergang war aber……. Alles verkrampfte sich in ihm. Bei H´Quar konnte er auch Verletzungen ausmachen. Assjima war, soweit man von der Erschöpfung absehen konnte, unversehrt. Bishop trug etwas auf der Nase was ihn wie einen Clown aussehen ließ. Doch Milseya und der Klingone.

Das meinte also Foster vorhin Damit. Warum können diese Wächter sich einmal nicht einmischen? Dachte George verbittert. Auch wenn George äußerlich einen einigermaßen normalen Eindruck wahrte. So war er innerlich wie ein Warpkern der in einer Nova aus Licht aufzugehen drohte.

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Vinara hatte nach dem Blickaustausch zusammen mit Sheridan das Pantheon verlassen um bei der Rückkehr ihrer Kameraden dabei zu sein; van Richthoven blieb derweil bei dem Kreis.

Der Anblick der sich ihnen bot war grotesk. Da war sie endlich, die lang vermisste Zwölfte, wie es schien sehr schwach, da sie in einer Stasiskammer steckte. Doch was taten die Wächter? Standen nur rum und rührten keinen Finger.

Die Andorianerin wollte schon herbeieilen, doch die starke Hand eines Gorn legte sich auf ihre Schulter.

"Was soll das, diese Leute brauchen unsere Hilfe, Ipoula braucht unsere Hilfe, Ihre Hilfe!"

Doch der Griff lockerte sich nicht, sie erhielt noch nicht einmal eine Antwort. Hilflos musste sie mit ansehen wie die Träger aus dem Gleichgewicht gerieten und die Stasiskammer auf den harten Stein aufschlug. Als dann auch noch die Zwölfte - die überraschenderweise gar nicht wie eine Tzenkethi aussah - herausgenommen werden musste und kurz darauf verstarb verwandelte Vinaras Bewunderung für die Wächter sich in Ärger. "Sie hätten sie retten können, Sie haben die Technologie, warum haben Sie Ipoula nicht aus dem Shuttle herausgebeamt? Wieso nicht?"

Gandalf hatte sich ihr genähert und sah sie traurig an, sprach aber wie die anderen kein Wort.

Mit einem Schlag wurde der Wissenschaftsoffizierin bewusst dass die Wächter nicht nur eine Organisation ähnlich der Föderation waren; es handelte sich bei ihnen um eine Sekte, ihr Tun hatte geradezu religiösen Charakter, was sich auch an dem Verhalten Katams nach dem Aufwachen gezeigt hatte. Und religiöse Fanatiker handelten nur selten nach den Gesetzen der Logik. Vinara hoffte sehr dass dies nicht das Ende bedeutete, dass in der Zwölften noch ein winziger Funken Leben steckte der ausreichte um den Kreis zu schließen... Und falls nicht dass sie wenigstens einen guten Ersatzplan hatten. Sie sah die Mitglieder des Außenteams an denen die Wut und Enttäuschung, aber auch große Erschöpfung ins Gesicht geschrieben standen. Dabei fielen ihr auch diverse Verletzungen auf, an sich nichts Ungewöhnliches, aber Fähnrich Anquenar und H'Qar hatten auch Bisswunden am Hals und im Gesicht, zumindest sahen sie ganz wie solche aus. Das kurze Gespräch mit Foster fiel ihr wieder ein sowie auch diverse vorangegangene Ereignisse. Bei ihrem ersten Besuch auf diesem Planeten hatte der Hüter zu ihnen allen gesagt dass sie nicht erwählt seien, nur diese beiden, die damals als Bajoranerin angesprochene Haliianerin und der Klingone hatten sich seinen Worten nach "noch nicht entschieden." Vinara hatte gerätselt ob es sich bei ihnen womöglich um Ersatz-Auserwählte für die Auflösung handelte, doch nun fügten die Teile sich zu einem ganz anderen, erstaunlichen Bild zusammen: Milseya Anquenar und H'Qar waren in der Tat auserwählt, aber wie es schien "nur" dazu um den ersten Vorfahren eines der nächsten Zwölf zu zeugen. Oder waren auch sie bereits auf diese Aufgabe hin gezeugt worden?

Zusammen mit der grausamen Tatenlosigkeit bei der Ankunft Ipoulas sorgten diese Gedanken nicht gerade dafür dass die Wächter in Vinaras Augen an Amsehen gewannen, eher im Gegenteil.

Auf einmal wurde sie durch eine laute weibliche Stimme aus den Gedanken gerissen: "Was bei allen Planetengeistern ist denn hier los?"

Die Andorianerin, Sheridan und die Mitglieder des Rettungsteams drehten sich um und erblickten eine Orionerin welche einen Ferengi an einer Handschelle spazierenführte.

"Gibt es hier noch einen höherrangigen Sternenflottenoffizier? Einen Vorgesetzten dieses Weltraumcowboys?" Die grünhäutige Frau deutete auf Bishop.

"Commander Kyle befindet sich hier, aber Ihr Anliegen muss im Moment leider warten. Das Schicksal der Galaxie steht auf dem Spiel."

Die Orionerin lachte. "Ach was Sie nicht sagen!"

"Die Auflösung wird jeden Augenblick stattfinden sofern nicht schon alles zu spät ist. Wer auch immer Sie sind und worin auch immer Ihre Mission besteht, das was Sie hier zu sehen bekommen werden dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alles was Sie bisher kennen in den Schatten stellen." Vinara konnte es nicht glauben. Sie machte hier auch noch Werbung für die Sache der Wächter! Aber wenn ihr Handeln tatsächlich dazu beitrug dass die Galaxie für die nächsten tausend Jahre weitestgehend in Frieden leben würde konnte man es nicht grundsätzlich in Frage stellen... Die Methoden im Augenblick umso mehr.

Gandalf kam herbeigeeilt und legte der leichtbekleideten Orionerin einen braungrauen Umhang um. "Die Auflösung ist ein feierlicher Moment, da muss man ordentlich gekleidet sein!", brummte er. Als er dann wieder bei Vinara vorbeikam flüsterte er zu dieser: "Sie ist nicht das was sie scheint."

"Wieso haben Sie dem Rettungsteam nicht geholfen als sie Ipoula..."

Aber der alte El-Aurianer war auch schon wieder weg.

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George berührte seinen Insignienkommunikator, während Vinara mit den Wächtern sprach.

„ Sheridan an Cmdr Kyle und Counselor Solak. Ihre Anwesenheit beim Pantheon ist erwünscht.“ Beide Offiziere bestätigten den Kommruf.

Nun ließ George den Blick über den Platz schweifen und erkannte die Tigris. Sie war ziemlich Ramponiert. Mit einem leichten Kopfschütteln wandte er sich wieder der Szenerie zu.

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Sie hatten versagt.

Als der Hüter mit einer sanften Geste die Augen Ipoulas geschlossen hatte, schlug Milseya die Hände vor dem Mund zusammen, um einen lauten Schrei zu unterdrücken. Sie schloss ihre Augen und wand den Blick ab.

Alles was sie getan hatten, ihre Anstrengungen, ihre Kämpfe – alles war umsonst gewesen. Ipoula war hier – so kurz vor dem Ziel, nur ein paar Schritte von ihrer Bestimmung entfernt - gestorben. Der Kreis konnte nicht mehr geschlossen werden...

Verzweifelt drehte sich die Haliianerin um und setzte sich erschöpft auf den ersten Treppenabsatz. Wieso nur? Sie betrachtete das rege Treiben auf dem Platz. So als wäre nichts gewesen. Als bedeute der Tod der Zwölften nicht das Geringste. Nur ein weiteres Leben, das beendet war. Keine Trauer, keine Totengesänge. Hatten die Wächter überhaupt verstanden, was passiert war? Hatte dieser Gztalin ihnen nicht gesagt, dass der Kreis unbedingt geschlossen werden müsste, ansonsten drohe das Ende allen Seins.

Warum hatten sie ihnen dann nicht geholfen? Sie mit ihrer so weit fortgeschrittenen Technologie. Sie mit ihrem umfangreichen Wissen über alles und jeden. Für sie wäre es doch ein leichtes gewesen, Ipoula zu helfen. Sie am Leben zu erhalten. Aber nicht einer hatte sich gerührt. Sie hatten sogar ihre Kameraden davon abgehalten, ihnen zu helfen.

Hatte das diese alte Dame verdient? Sie hatte so leiden müssen – einzig und allein wegen des Kreises. Einzig wegen einer überaus seltsamen Geschichte, für die nichts konnte. Sie, die angeblich zum wichtigsten Schlüssel für den Fortbestand des Lebens gewesen war, war gestorben, weil diese Mistkerle ihr nicht geholfen hatten.

Die Wut über deren Untätigkeit frass sich langsam in ihrem Inneren durch. Sie alle hatten ihr Möglichstes getan, nur weil man sie darum gebeten hatte. Sie hatten Katam hier her gebracht, sie waren in eine Basis der Sternenflotten eingedrungen, hatten ihre eigenen Leute bekämpft, nur um diesen Wächtern zu helfen. Zu helfen den Kreis zu schließen. Und nun da sie hier waren, hatten diese sich in keinster Weise hilfsbereit gezeigt. Das konnte Milseya einfach nicht verstehen.

Im Gegenteil. Milseya konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ein Leben für diese Wächter nichts zählte, gleichgültig wie wichtig es angeblich sein mochte. Eine alte Frau einfach sterben zu lassen. Die für sie gelitten hatte. Die bereit gewesen war, hier her zu kommen und sich zu opfern.

Erwies man bei den Wächtern etwa so Respekt?

Am liebsten hätte die Haliianerin jeden Einzelnen von ihnen gepackt und ihn solange geschüttelt, bis ihr die Arme abgefallen wären. Diese Wächter waren nichts weiter als eine Bande scheinheiliger und gefühlskalter Bastarde.

Milseya schloss ihre Augen. Wenn es niemand anders tat, dann würde sie es jetzt tun. Auf die einzige Art und Weise, die ihr ihre Mutter beigebracht hatte. Die einzige Art die sie kannte. Wer, wenn nicht diese alte Frau hatte es verdient, betrauert und geehrt zu werden..

Und so konnte jeder, der sich in ihrer Nähe befand, den sehr leisen Totengesang der kleinen Pilotin hören.

Raka Ja Hoot. Shalla Moralla. Emma Buru Kana. Uranak Rana Non Ipoula . Propay Va Nara Eh Suuk. Shalla Com...

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Niels hatte nach dem Ertönen der Sirene beschlossen das Pantheon zu verlassen und draußen nachzusehen, was geschehen war. Er war keine fünf Schritte weit gekommen, als alle Aktivität um ihn herum eingestellt wurde. Die Unterhaltungen der Wächter verstummten. Keiner rührte sich vom Fleck. Dafür starrten alle wie in Trance auf den Eingang des Pantheon. Verwirrt stand Niels zwischen ihnen und bewegte sich weiter auf den Eingang zu. Dann erschien der Hüter mit Ipoula auf dem Arm an der Pforte und Niels blieb stehen. Aus Niels Blickwinkel bewegte sich Ipoula nicht, dass machte ihm Angst. Der Hüter durchschritt den Raum und Niels folgte ihm mit Abstand. Er konnte beobachten, wie der Hüter den Körper Ipoulas behutsam auf eine kleine Bank beim Kreis legte. Zärtlich streichelte er ihre Wangen, während eine winzige Träne über die seine lief. „So viel Schmerz“, flüsterte er traurig. „Es tut uns Leid. Dein Leben hätte das unsere ungemein bereichert.“ Still legte er seine Hand auf ihre Stirn. Niels sah seine schlimmsten Befürchtungen Wirklichkeit werden. Anscheinend war die Zwölfte tot. Was würde nun werden? Konnte die Auflösung trotzdem stattfinden? Diese Fragen konnte Niels sich nicht beantworten. Überrascht blickte er auf und bemerkte, dass sich die Wächter wieder ihren Aufgaben widmeten. Für Niels schien es so, dass sie jetzt noch eifriger und hektischer hin und her wuselten. Gab es doch noch Hoffnung?

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Er stand immer noch auf den Stufen des Pantheon, soeben hatten die so genanten Wächter den lebloswirkenden Körper von Ipoula ab genommen. Welch verschwendeter Tot. Und wie konnten diese Wächter so unbeteiligt dabei stehen wenn eine der ihren starb. Immerhin hatte sie für die Sache der Wächter, gelitten und war auch dafür gestorben.

Der Klingone war entsetzt über so wenig Zusammengehörigkeitsgefühl, es war für ihn unbegreiflich, wie diese Wesen vorgingen.

Auch wenn es kein ehrenvoller Tot war, so würde kein Klingone so alleine streben wollen. Wer würde die Seele ins Sto´Vo-Kor geleiten. Wer würde die Rituale ihres Volkes für sie vollführen.

Ein tiefes Grollen braute sich in seinem Brustkorb zusammen, erst war ein leises Knurren zuhören das zunehmend immer lauter wurde. Das Knurren war am ende auch unten an der Stufen des Pantheon zu hören, wenn auch sehr leise.

Dann riss H´Qar seinen Kopf nach hinten und ließ ein lautes Brüllen ertönen. Wenn schon diese Barbaren nicht für die Seele von Ipoula sorgten so würde H´Qar es übernehmen.

Das brüllen verklang langsam, er nahm seinen Kopf wieder nach unten und sah immer noch sauer aus. Wie konnte er einem so ehrlosem Pack nur helfen.

Es gab gar nicht soviel Blutwein wie er in diesem Augenblick trinken wollte.

In diesem Augenblick rannte die kleine glatzköpfige Ärztin an dem Klingonen vor bei und schlug mit ihren kleinen Fäusten gegen die gewaltigen Türen des Pantheon.

Sie schrie Worte die der Klingone nicht wahr nahm. Bis auf einmal die Fenster zersplitterten und Die Scherben sich über die Treppe verteilten. Einige Splitter trafen den Klingonen und zogen blutige Streifen über sein Gesicht, Splitter blieben in seiner Uniform und im Gesicht stecken.

Einer der Wächter versuchte die Ärztin aufzuhalten doch sie schien von einer Art Kraftfeld umgeben zu sein. Denn der Mann wurde von einer Kraft getroffen und segelte nun die Treppen hinunter. H´Qar fing den Menschen auf und beendete so seinen Fall. Er wollte nicht noch einmal erleben wie diese Wesen einen der ihren einfach sterben ließen, ohne das sich seine Kameraden um ihn kümmerten.

Den Schmerz nahm er nicht wahr, Lucas drückte sich an dem Klingonen vorbei und redete auf die Ärztin ein. Bis auf einmal auch er den Halt unter den Füßen verlor und auf die Treppen stürzte. Laut fluchte er irgendwelchen Worte.

Weitere Wächter stürmten auf Assjima zu allerdings drang keiner der Männer und Frauen zu der Ärztin vor. Alle wurden von der unsichtbaren Barriere aufgehalten.

Langsam schritt der Klingone die letzten Stufen nach oben, diese Wächter waren es nicht wert das sich die Besatzung der Community sich weiter für sie einsetzten. Er stellte sich neben die Deltanerin.

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Die Reparaturarbeiten auf der USS Community dauerten an. Master Chief O’Tra stand am Fenster von Luftschleuse 5. Er hatte die strukturelle Integrität des Schotts überprüft und blickt nun auf Sigma Beta 512. Was es wohl dort unten vor sich ging? Sicher war es viel spannender als die ganzen während des Gefechtes durchgebrannten Plasmaleitungen und andere beschädigte Systeme zu reparieren…

O’Tra blickte auf die Uhr. Es war soweit. Er holte einen kleinen Flachmann mit bolianischem Brandy aus seiner Uniformtasche „Alles Gute, O’Tra!“ prostete er seinem Spiegelbild im Fenster zu und nahm dann einen kräftigen Schluck.

„Reich die Pulle mal rüber.“ Hörte der Chief plötzlich eine unbekannte Stimme hinter sich. Er drehte sich um und erblickte eine attraktive junge Andorianerin. Das musste Lt.-Cmdr. Shrals Praktikantin sein. Lt. McNeill hatte dem Bolianer bereits angekündigt, dass diese seiner Station zugeteilt worden war. Warum die Ingenieurin dabei so dämlich gegrinst hatte, hatte er allerdings nicht verstanden.

Der Bolianer betrachtete die junge Frau. Der weite Ausschnitt ihres Oberteils könnte sich als ungünstig erweisen… Umhersprühende Plasmafunken von gebrochenen Leitungen verursachten leicht schlimme Verbrennungen wenn sie auf blanke Haut trafen. Wenigstens blieb sie mit der hautengen Kleidung nirgendwo in den Jeffries-Röhren hängen…

Talana bemerkte die musternden Blicke des Bolianers und grinste innerlich. Geschmack schien der Kerl schon mal zu haben und für einen Mann seines Alters – noch dazu einen Bolianer – sah er nicht mal schlecht aus.

„Sie sind Ms. Raan, wenn ich mich nicht irre. Ich wurde bereits informiert, dass Sie nun mit mir zusammenarbeiten sollen.“ „Ja, Tante Vinny hat das organisiert. Was ist denn nun? Kriege ich jetzt auch einen Schluck?“ fragte Talana nochmals nach und deutete auf den bolianischen Brandy in O’Tras Hand.

Der Chief reichte ihr den Flachmann. „Vorsicht, der ist…“. Er kam nicht mehr dazu seine Warnung voll auszusprechen, die Andorianerin hatte bereits einen kräftigen Schluck genommen. Ein Anlegen der Fühler und ein leichtes Husten und war die einzige Reaktion auf das starke bolianische Getränk. „Boah, das Zeug ist ja heftig.“ kommentierte Talana und wollte zu einem zweiten Schluck ansetzten, doch O’Tra nahm ihr die Flasche aus der Hand. „Das genügt. Kommen Sie mit, die Jeffries-Röhren warten.“

„Hey… da gibt es viel bequemere Orte!“ protestierte Talana energisch. „Außerdem wer sagt denn, dass ich, nur weil ich mit Dir einen getrunken habe, auch gleich mit Dir poppen will?“ „Poppen?“ O’Tra schaute die junge Andorianerin fragend an. Diese rollte mit den Augen und die Antennen fixierten den Bolianer. Tat der nur so oder hatte er wirklich keine Ahnung? „Liebespiel, *zensiert*, *zensiert*, Beischlaf, *zensiert*, *zensiert*, *zensiert*, *zensiert*,…“ Ein ganzer Wortschwall mehr oder weniger obszöner Worte in verschiedenen Sprachen prasselte auf den Chief ein. „Ja, ja… schon gut“, unterbrach er Talana. „Ich habe verstanden, was Sie meinen und ich kann Ihnen versichern, dass ich nichts Derartiges im Sinn hatte.“

Die Praktikantin verzog schmollend den Mund. Bolianer waren wirklich noch prüder und langweiliger, als sie gedacht hatte. „Und was willst Du dann in den engen Röhren? Doch nicht etwa arbeiten?“ „Was denn sonst? In Sektion 3.7 ist ein Schaltrelais für den Verriegelungsmodus der Andockklammern defekt. Sie lassen sich nicht mehr lösen und wir können das Schiff nicht mehr teilen. Dort müssen wir manuell erst mal den Überdruck vom Kolben nehmen.“

Ein Grinsen huschte über Talanas Gesicht. „So nennt man das bei euch also, na dann los…!“

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Sie stand auf den Stufen der großen Treppe und starrte dem Hüter fassungslos hinterher, als er mit der toten Tzenkethi auf den Armen im Pantheon verschwand. Dann drehte sie sich um und betrachtete die versammelte Menge unten auf dem Platz. Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit hatte sich auf den Gesichtern der Anwesenden ausgebreitet. Aber auch Gleichgültigkeit meinte die Deltanerin zu erkennen. Sie sah wie Commander Sheridan mit trauriger Miene seinen Kommunikator betätigte. Sie sah eine für ihre Verhältnisse fast aufgeregt wirkende Vinara im Gespräch mit einem seltsam gekleideten Mann, der sie ein wenig an den irdischen Zauberer Merlin erinnerte. Sie sah Männer in ihr fremden Uniformen, die versuchten, die anderen zu beruhigen oder sie zurück zu halten … Und sie hörte den leisen Gesang der Haliianerin hinter sich.

Dann fiel ihr Blick auf die fast schrottreife Tigris. Was hatten sie nicht alles durchgemacht? Schneesturm, Lawinen, Feuergefechte … Assjima drehte sich um und erblickte den Klingonen, der immer noch stumm und voller Entsetzen zum Tor hinaufstarrte. In diesem Augenblick tat er ihr unendlich leid. Besonders er musste sich verraten und verkauft vorkommen. In dem Moment ertönte ein leises Grollen. Es kam tief aus seiner Kehle und ging über in ein langes, lautes Brüllen, das mit Sicherheit in der ganzen Stadt zu hören war.

Assjima spürte, wie sich ihr Hals zusammen schnürte und das Blut ins Gesicht stieg. H’Qars Brüllen machte sie wütend … nein es war nicht sein Brüllen. Er hatte Recht. So verdammt Recht! Es konnte nicht sein, es durfte nicht sein! Drei Stufen auf einmal nehmend rannte sie hinauf zum Portal und hämmerte mit den Fäusten gegen die geschlossenen Türflügel. „NEIN, NEIN, NEIN … nicht so!“ Ruckartig drehte sie sich um und starrte auf die Versammlung unter sich auf dem Platz. Woher diese Handlungsunfähigkeit? Woher diese Gleichgültigkeit?

„Seit ihr alle wahnsinnig geworden? Wer seid ihr, dass ihr euch das Recht herausnehmt, euch in euer Schicksal zu ergeben?“ Sie war leichenblass geworden. „Ihr seit alle verdammte Feiglinge!“ In diesem Moment zersplitterte ein Fenster direkt neben ihr. Gleich darauf ein zweites auf der anderen Seite. Die Glasscherben stoben über die gesamte Treppe hinweg. Einer der uniformierten Männer rannte auf sie zu und wollte nach ihr greifen, doch schien ihm irgendetwas die Beine unter dem Körper wegzuziehen, so dass er kopfüber die Treppe hinunter stürzte.

Lucas Bishop saß deprimiert auf der Treppe und schaute nach unten. Alles war umsonst gewesen, die alte Frau war gestorben. Sie hatten versagt, weil keiner dieser Schwachköpfe geholfen hatte. Er nahm seine Nasenschiene ab und warf sie weg, soweit wie es ging. Dann flogen Glassplitter auf die Treppe und ein Wächter machte einen Purzelbaum rückwärts. Lt. Bishop schaute vorsichtig zum Pantheon hoch und er sah eine wütende Dr. Assjima.

Langsam schob er sich rückwärts eine Stufe höher, aber ganz vorsichtig. Er wollte nicht schon wieder einen Freiflug machen. Er erklomm Stufe um Stufe. "Assjima beruhig dich bitte..." sprach Lucas ganz leise und als Freund.

Die Deltanerin hörte nichts – sie sah nur eine Hand, die nach ihr greifen wollte. Niemand durfte nach ihr greifen. Sie fuhr herum und starrte den ’Angreifer’ an. In diesem Moment wurde sein Kopf zur Seite geschleudert, als ob ihn eine unsichtbare Hand geschlagen hätte und er fiel rücklings auf die Stufen.

"Verdammte Scheiße!" brüllte Lucas. "Jetzt habe ich langsam die Schnauze voll... Von mir aus werden wir halt vernichtet, aber ich habe keinen Bock mehr auf Schmerzen" Doch keiner interessierte sich für die Worte des Sicherheitschefs.

„Es reicht!“ schrie die Ärztin. „Hier drin geben zwölf Wesen ihr Leben für das Eure! Und ihr lasst dieses Opfer sinnlos werden. Ihr habt es nicht verdient! Ihr habt nicht verdient, weiter zu leben!“ Sie sah Lucas nicht, der mit blutender Nase auf der Treppenstufe saß. Aber sie sah sehr wohl die drei Männer, die auf sie losstürzten. Einer wurde von einem unsichtbaren Kinnhaken zur Seite geschleudert, ein zweiter klebte an der Wand fest ohne sich bewegen zu können und der dritte schien in einem Bogen an der Ärztin vorbeizustürzen, prallte gegen eine Säule und glitt bewusstlos an ihn herunter.

Mit einem Male stand H´Qar neben der Ärztin, er machte allerdings keine Anstalten sie anzufassen.

"Sie sind deine Wut nicht wert."

Sie hatte einen übersehen? Wer konnte es wagen, ihr zu nahe zu treten? „Jedes Leben sollte es wert sein!“ fauchte sie während sie sich umdrehte und ihm einen kräftigen Schlag ins Gesicht verpasste.

Assjima hatte ihn nur angeblickt und dann traf den Klingonen ein Schlag der seinen Kopf brutal herumriss und seinen Hals schmerzhaft verdrehte. Zu seinem Erstaunen schien dieses Kraftfeld auch noch zu variieren.

Er drehte seinen Kopf zur Ärztin zurück.

"Diese yintagh von Wächtern sind es nicht wert das man für Sie kämpft."

„Aber du bist es wert! Er ist es wert!“ Sie zeigte mit der Hand auf den blutenden Lucas. „Das Universum ist es wert! Nur diese hier …“ Sie machte eine ausladende Armbewegung in Richtung Platz. „Verdammte Dtentiskar!“ Sie stürzte sich auf den Klingonen und trommelte mit den Fäusten auf seine Brust. „Tu’ etwas! Steht hier nicht nur rum – du musst was machen!“

"Ich muss gar nichts. Sie sind tokhe straav (willige Sklaven), ich glaube nicht daran das diese hier den Fortbestand unseres Seins bestimmen."

Er ließ die Ärztin wieder auf sich einschlagen.

"Sie sind es weder wert das man für sie Kämpft noch das man gegen Sie kämpft."

„Kämpfen für die? Nein! Niemals! Aber der Rest … verstehst du denn nicht … es geht um all die anderen, die schuldlos sind. Aber wenn du mir nicht helfen willst …“ Assjima gab ihn einen Stoß und ging in Richtung Tür. „Macht auf! Ipoula darf nicht tot sein! Ich lasse es nicht zu!“

"SIE STARB, AKZEPTIERE DAS."

Der Klingone schrie die Deltanerin an da sie anscheinend sonst nicht auf ihn hören wollte.

"Sie starb aus Überzeugung, für eine Sache an die Sie glaubte. Auch wenn ich nicht daran glaube, so respektiere ich Ihre Entscheidung."

Er ging wieder auf Assjima zu.

Die Deltanerin wendete sich erneut H´Qar zu. Ihre Augen blitzen gefährlich. „Sie starb weil sie aufgegeben hat! Sie wusste, dass die hier es nicht wert sind!“

"Wenn Sie es nicht wert sind, warum willst du dann kämpfen?"

„Du willst es also nicht verstehen?“ Assjima trat einen Schritt an H´Qar heran. „Ipoula hat aufgegeben – sie wollte nicht mehr leben. Sie war nicht mehr bereit, sich für diese Gemeinschaft der Zwölf aufzusparen. Es war die Sternenflotte, die ihr unsägliches Leid zugefügt hat. Und es sind Sternenflottenleute unter IHNEN.“ Verächtlich spuckte sie diesen Satz aus und deutete hinunter auf Adrian. „Woher sollte sie noch wissen, für wen sie sich opfern soll? Sie hat sich nicht geopfert! SIE haben sie getötet!“ Assjima machte Anstalten, die Treppe hinunter zu rennen. „Ihr seit alle Mörder!“

H´Qar griff nach der Schulter von Assjima und riss sie herum. Als sie ihn böse anfunkelte und ihn wieder schlagen wollte, holte er weit aus und schlug mit dem Handrücken hart in Assjimas Gesicht.

"Kommen Sie zu sich Fr. Doktor."

Assjima starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Du wagst es …?“ zischte sie und es war ihr deutlich anzusehen, dass sie gedanklich zum nächsten Schlag ausholte.

Er sah es in ihren Augen, sie holte zum nächsten Schlag aus. Doch hatte H´Qar nicht die Absicht sich noch einmal von der Ärztin noch einmal Fortstoßen zu lassen. So holte er zu zwei kurzen Hieben aus. Der erste traf die Ärztin in der Magengegend und der zweite am Kopf.

Als Assjima zu Boden ging, schaute der Klingone bedauernd auf die Ärztin hinab. Er kniete sich neben Assjima. "Es tut mir leid."

Bryn bekommt Hilfe von U_E und Shane in „Assjima die Berserkerin“

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Selina lief in Richung zum Pantheon. Der Komm-Ruf von Cmdr. Sheridan hatte dringend geklungen, nein, eigentlich schon recht harsch. Die erste Offizierin überlegte, dem Chefingenieur deswegen ein paar klare Worte zu sagen, legte diese Gedanken aber zur Seite als sie die Tigris sah.

Das Außenteam! Es war geschafft! Der Zwölfte war endlich angekommen und .....

Selina blieb stehen. Sie blickte in die müden und frustrierten Gesichter des Außenteams. Milseya Anquenar saß wie ein Häufchen Elend auf dem ersten Treppenabsatz und sang irgendein traurig klingendes Lied.

Sogh Hqar kniete traurig blickend neben der deltanischen Ärztin die ohnmächtig schien. Lucas Bishop wirkte einfach nur erschöpft. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.

Die erste Offizierin tippte Cmdr. Sheridan auf die Schulter.

„Was ist hier geschehen?“

Der Chefingenieur erklärte ihr in kurzen, knappen Worten was soeben vor ihrer Ankunft geschehen war.

Die Zwölfte war gestorben. Und alles schien jetzt umsonst gewesen zu sein. Selina verstand die Wut und Verzweiflung des Außenteams. Auch in ihr stieg Wut und Verzweiflung auf. Schließlich hatte jeder Einzelne auf der Community für den Kreis der Zwölf sein Leben riskiert. Ihr eigenes wäre beinahe ausgelöscht worden und jetzt war alles umsonst?

Bedeutete dies nun das Ende? Waren sie jetzt alle dem Tode geweiht?

Selina konnte es nicht glauben. Dazu wirkten die Wächter zu ruhig, fast schon gleichgültig. Außerdem müssten sie doch alle jetzt sterben, oder? Müsste jetzt nicht die Erde beben und die Stadt alles unter sich begraben was noch lebte?

Die erste Offizierin schüttelte den Kopf. Sie hatte eindeutig zu viele schlechte Filme und Holoromane gesehen.

Trotz der ausweglosen Situation ließ sie es sich nicht nehmen, den einzelnen Außenteammitgliedern tröstende Worte auszusprechen. Auch wenn jeder von ihnen der Meinung war versagt zu haben, so war Selina absolut davon überzeugt, dass sie alle großes geleistet hatten. Der Ausgang dieser Mission stand nicht in ihrer Macht.

Selina stetzte sich neben Milseya und legte ihr ihren Arm um die Schulter. Andächtig lauschte sie dem Gesang der Halb-Halianerin.

Wenige Augenblicke später informierte sie den Captain über den Tod der Zwölften ....

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Bei all dem "geordneten" Chaos wusste Vinara nicht mehr ob van Richthoven noch im Pantheon war oder nicht; draußen sah sie ihn auf jeden Fall nicht, doch ebensowenig reagierte er auf ihre Kommunikationsversuche. Vermutlich blockierten die Wächter das Signal...

Gerade in dem Augenblick in dem die Andorianerin ein weiteres Mal ihren Kommunikator betätigen wollte begann Assjima wie eine Wahnsinnige herumzubrüllen; kurz darauf zerbarsten auch schon die ersten Fenster. Vinara zog sich in eine etwas ruhigere Ecke zurück wo auch ein paar Wächter Zuflucht gefunden hatten. "Sind Sie nun zufrieden? Sie haben eine Deltanerin zum Amoklauf getrieben!", rief sie.

"Ihr Schmerz ist verständlich", murmelte eine Cardassianerin, "aber das Ende ist noch nicht nahe."

"Also haben Sie nun einen Ersatzplan? Konnte Ipoula wiederbelebt werden?"

Schweigen war die Antwort.

Plötzlich war es wieder ruhiger geworden; Vinara und die mit ihr Verschanzten blickten vorsichtig um die Ecke und sahen wie H'Qar neben der liegenden Assjima kniete.

"Haben Sie sie zur Besinnung gebracht?", fragte die Wissenschaftsoffizierin nachdem sie näher getreten war und den Bluterguss am Kopf der Deltanerin bemerkt hatte.

Der Klingone nickte nur stumm.

"Wenn Sie möchten kann ich Ihnen den vulkanischen Nervengriff beibringen, der ist schonender und genauso effektiv."

In diesem Moment betrat Commander Kyle die Szenerie. Vinara hatte zuvor gesehen wie Sheridan seinen Kommunikator betätigt hatte; die Erste Offizierin hätte demnach schon früher hier sein müssen, war aber wahrscheinlich wegen des Tumults und der allgemeinen Beschäftigtheit aufgehalten worden.

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Was war das den nun schon wieder der vulkanische Nervengriff? Was sollte H´Qar denn damit anfangen? Er blickte zu Lt.Cmdr. Shral und schüttelte leich seinen Schädel.

"Ich glaube nicht das, das notwendig sein wird. Ich glaube kaum das ich dafür verwendung finden werde."

Er würde sich ja zum Gespött der gesammten Verteidigunsstreitmacht machen, wenn er im Kampf auf einmal den Nerfengriff anwendete.

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Lucas Bishop saß wieder auf der Treppe vor dem Pantheon. Seine Nase blutete mal wieder stark. Wütend schaute er zu der Ärztin rüber, die bewusstlos am Boden lag. Es war alles umsonst. Er konnte hier ruhig sitzen und auf die Apokalypse warten. Am liebsten hätte er etwas geraucht, aber er hatte nichts dabei. Wenn er schlucken musste, schmeckte er Blut. Hoffentlich hörte die Nase bald mit dem schmerzen und bluten auf. Langsam rutschte er zu Assjima rüber. Der Klingone verstand und ging die Treppe zu seiner Papaya hinunter. Auch Vinara war weitergegangen, nachdem sie die Beule an Assjimas Kopf kurz begutachtet und für mehr oder weniger belanglos erachtet hatte. Lucas saß nun neben Assjima und schaute sie an, dann schüttelte er sie ziemlich kräftig.

Langsam wurde es heller. Sie versuchte die Augen zu öffnen und blinzelte etwas, ohne ihre Umgebung wirklich wahr zu nehmen. Da war es schon wieder … Wieder jemand, der sie anfasste. Die Hände der Deltanerin tasteten in der Luft herum – da war er. Abwehrend schob sie ihn von sich und flüsterte leise: „Geh’ weg … Lasst mich doch endlich in Ruhe …“

"Nein, ich gehe nicht weg. Erst will ich eine Entschuldigung!" brummte er die Deltanerin an. Lucas war jetzt mal wieder richtig sauer, so sauer wie schon lange nicht mehr.

Mühsam öffnete Assjima die Augen und sah sich verwirrt um. Ihm Kopf hämmerte es wie in einem Stahlwerk. „Lucas … wa … was ist passiert? Was ist mit deiner Nase?“ Sie versuchte sich aufzurichten. „Autsch!“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sie sich den Bauch.

"Was mit meiner Nase ist? Du hast mir mit deinem Telekinesendingens eine geballert..." motzte Lucas Assjima an und beruhigte sich nicht. Doch dann tat es ihm Leid. Alle vom Außenteam waren am Ende. Sie hatten viel gegeben, dort in der Eishölle und in diesem Außenposten erst.... Deltaner waren doch genau wie die Menschen, irgendwann war die Vernunft erschöpft.

„Ich habe was gemacht?“ Sie sah sich erstaunt um. Überall lagen Glasscherben. Einige Leute kümmerten sich um zwei Uniformierte, die auf dem Boden lagen. „Was … War ich das?“

"Ja Assjima du warst das.... Du bist total ausgerastet." erzählte Lucas der Ärztin und half ihr sich aufzurichten. Er klopfte ihr die Glassplitter von der Uniform und fegte mit der Hand die Glasscherben hinter ihr weg.

„Oh nein!“ Sie schaute ihn entsetzt an. „War es sehr schlimm?“

"Also du hast drei Wächter durch die Gegend fliegen lassen, dann hab ich einen Schlag abbekommen und dann bist du noch auf H'Qar losgegangen..." berichte Lt. Bishop über die Schandtaten der Deltanerin. Aber die glatzköpfige Frau tat ihm jetzt eher leid. Sie war eine großartige Frau, immer freundlich und sie glaubte sehr an das Gute. Doch manchmal gibt es einfach keinen Ausweg mehr und dieser war vor kurzer Zeit da gewesen.

„Auf H´Qar? Das erklärt meine Kopfschmerzen … Aber ihm ist nichts passiert?“ Sie sah den Klingonen wenige Meter entfernt stehen. „Lass mich nach deiner Nase schauen … und wie geht es den Wächtern?“

"Ach das war lustig, die sahen aus wie die Artisten beim Zirkus!" meinte Lucas grinsend und beugte sich runter, damit die kleine Frau an seine Nase rankam.

Vorsichtig betastete sie die angeschwollene, immer noch blutende Nase. „Das tut bestimmt sehr weh. Entschuldige Lucas … das wollte ich nicht …“ Sie blickte sich suchend um. Wo war ihr Medkit? Wo war der Tricorder? Irgendwann musste sie die Sachen in dem Getümmel verloren haben. „Lass es mich auf die traditionelle Art versuchen“ Sie nahm das verbeulte Riechorgan vorsichtig zwischen die Hände.

"Was machst du jetzt mit meiner Nase? Wieder heilen mit Handauflegen ..." nuschelte Lucas, denn die Deltanerin hielt seine Nase fest. Das war wirklich immer sehr spannend wenn Assjima ihre Kräfte einsetzte. Also die heilenden Kräfte. Lucas musste unweigerlich der Ärztin auf ihre sekundären Geschlechtsmerkmale schauen. Hoffentlich würde jetzt kein Schwall Pheromone fliegen, es durfte nichts passieren. Nanni würde ihm gewaltig den Kopf abreisen.

Assjima musste trotz der Konzentration schmunzeln. Sie sah genau, wohin die Blicke des Sicherheitschefs gerichtet waren. Doch sie hatte sich wieder unter Kontrolle. Diese deltanischen Wutausbrüche hatten nicht nur eine zerstörerische Seite. Sie unterstützten auch die psychische Selbstheilung. „Nicht doch Lucas … was soll Nanni denken?“ flüsterte sie ihm leise zu, so dass es keiner der Umstehenden hören konnte. Dann gab sie ihm ein Küsschen auf die Nasenspitze. „Besser so?“

Lucas wäre am liebsten im Erdboden versunken, aber er war doch auch nur ein Mann. "Entschuldigung aber ich bin seit dem Kuss sehr verwirrt. Dann noch diese Mission, die anscheinend umsonst war. Ich kann nicht mehr!" meinte Lucas und er klang erschöpft. "Wenn wir nun ausgelöscht werden, dann hocke ich hier und Nanni da oben auf der Community ..."

„Nichts von dem, was wir getan haben war umsonst. Und sei es nur, dass wir überhaupt etwas getan haben … im Gegensatz zu all diesen Dten …“ Assjima schluckte den Rest der deltanischen Beschimpfung herunter. Sie setzte sich auf und legte den Arm um die Schultern des Australiers. „Ich verstehe sie nicht … Sie haben eine Technik, die der unseren um Jahrhunderte voraus ist. Sie haben genügend Personal … warum zum Teufel mussten wir Ipoula holen? Warum konnten sie das nicht selber erledigen? Wir spielen eine Rolle in diesem Spiel. Ich weiß nicht welche, aber es hat einen Sinn gehabt … irgendeinen … hoffe ich …“ Sie zog ihn leicht an sich. „Es wird seinen Weg nehmen, dieses verdammte Schicksal. Und wenn es das Ende alles Seins bedeutet, dann spielt es keine Rolle wo wir sind … letztendlich wird das Gute siegen … ich weiß es. Ich habe es gesehen.“ Plötzlich musste sie an ein Eichhörnchen und an ein flammendes Schwert denken und lachte leise in sich hinein.

"Ja wenn sie das meinen Frau Doktor..." entgegnete Lucas und drückte die Ärztin freundschaftlich. „Es wäre mir aber lieber meine Nanni hier zu haben, nicht das sie nicht attraktiv wären aber ..."

„Ja, ich weiß, ich bin ein schlechter Ersatz … Ich bin halt doch schon ein wenig zu alt …“ entgegnete die Deltanerin mit einem leisen Schmunzeln auf den Lippen. Es war wirklich eigenartig: egal wie tief er vergraben war, Lucas schaffte es immer wieder, ihren Humor an die Oberfläche zu holen. Und sei es nur der plötzliche Wechsel vom vertrauten Du zum formellen Sie. Er war sehr auf seinen Ruf bedacht.

"Aber man ist so alt wie man sich fühlt" antwortete Lucas hüstelnd, denn er wollte die Gefühle der netten Deltanerin nicht verletzen. Sie war wirklich eine sehr außergewöhnliche Frau, aber für ihn war sie eine gute Freundin.

Der seltsame Tonfall irritierte Assjima. Verwirrt blickte sie ihn an und flüsterte ihm leise zu. „Lucas – das war ein Spaß! Du glaubst doch nicht im Ernst …?“

"Nein... äh... ich glaube nix..." stotterte Lucas und wich etwas von Assjima zurück. Er war irgendwie total verwirrt, diese Bilder in seinem Kopf. Sein Körper sehnte sich nach einer Frau und die saß auf der Community und analysierte Nährflüssigkeiten.

„Es tut mir leid. Ich wollte dich … Sie nicht in Verlegenheit bringen.“ Mühsam erhob sie sich. Der Magen machte Anstalten, sich umzudrehen und der Vorschlaghammer im Kopf dröhnte erneut los. „Ich sollte vielleicht doch mal nach den Wächtern schauen. Immerhin bin ich für diverse Blessuren verantwortlich.“

„Ja tun sie das und ich bin wieder beim Shuttle..." entgegnete Lucas, schüttelte der Ärztin die Hand und stürzte dann die Treppen runter. Vielleicht konnte das Shuttle von Commander Kyle eine Verbindung zur Community herstellen, er musste unbedingt mit Nanni sprechen. Bei der vierten Stufe stolperte er und musste ein Salto nach vorne machen, um nicht wieder auf der Nase zu landen.

Verwundert schaute Assjima ihm hinterher. Aber als sie sah, dass er sich wieder aufrappelte und weiter rannte, drehte sie sich halbwegs beruhigt um und ging zu dem Uniformierten hinüber, der immer noch auf dem Boden lag und sich den Kopf hielt. Unterwegs fiel ihr Blick auf H´Qar, der neben Milseya stand, sich verwundert am Kopf kratze und sichtlich angestrengt über etwas nachdachte. Sie würde sich heute noch bei vielen entschuldigen müssen.

Bryn und U_E in „Shake the Doctor - Drei-Wächter-Pasch garantiert!“

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Jeremiah klingelte mit gemischten Gefühlen an der Türe vom Bereitschafsraums des Captains. Doch da der zakdornianische Kommandant, den Lieutnant in seinen Raum bat, konnte letzterer nicht zögern.

Vartik etwas blickte überrascht auf, als er seinen leitenden Einsatzoffizier den Raum betrat. Aber womöglich bemerkte er den Zwiespalt in ihm. „Was kann ich für sie tun, Lieutnant? Setzen sie sich aber doch erstmal.“

Jerry folgte der Aufforderung seines Vorgesetzten. Dann räusperte er sich und erklärte: „Ich habe meinen Vater und Admiral Schreiber gebeten, Commander Foster zu überprüfen.“

Captain Tanrim nickte: „Was haben die beiden herausgefunden?“ „Leider nicht viel, Sir.“, berichtete Jeremiah. „Nur so viel, dass alles was offiziell in seiner Akte steht, nicht mal einen Streifen Latinum wert ist. Alle seine Angabe über Familie oder Geburtsort sind definitiv falsch. Auch gibt es keine Akte über ihn an der Akademie. Aber eine Mitarbeiterin des Admirals hat herausgefunden, dass Foster einer der zwölf INS - Piloten ist.“

Der Lieutnant bereitete sich darauf vor, den Captain über dieses spezielle Manöver aufzuklären. Deshalb war er sichtlich überrascht als dieser erwiderte: „Genauso wie Ensign Anquanar.“ Jerry nickte überrascht.

Nachdenklich fügte der Zakdorn hinzu: „Das erklärt, woher sie ihn kennt. Und außerdem, wieso die Wächter so gut auf unsere Manöver reagiert haben.“ „Das war auch mein erster Gedanke, Sir.“

„War dass alles, was sie über den Commander wissen?“, wollte Vartik wissen. „Ja, Sir.“, erklärte der Einsatzoffizier. Dann verbesserte er sich. „Obwohl. Ich glaube Commander Foster hat Kontakte im der obersten Führungsriege der Sternenflotte, wird eventuell sogar von dort protegiert.“

„Wie kommen sie darauf, Lieutnant.“, fragte Captain Tanrim interessiert. „Einen Tag nachdem mein Vater, seine Recherchen über den Commander begonnen hat, lag ein schriftlicher Befehl vom Oberkommandierenden der Sternenflotte auf seinen Schreibtisch, mit der Anweisung, die Suche einzustellen. Übrigens hat Commander Foster behauptet, sie hätten einen ähnlichen Befehl erhalten.“

Der Zakdorn nickte: „Das ist korrekt, Lieutnant. Aber ich hatte nicht die Absicht mich daran zu halten. Ist das ein Problem für sie?“ Doch Jeremiah schüttelte mit dem Kopf: „Nein, Sir.“

Vartik gestattete sich ein kleines Lächeln: „Gut. Haben sie sonst noch etwas, über dass sie mit mir reden müssen.“ Dass war er also. Der Moment der Wahrheit. Jerry wollte schlucken, bemerkte aber dass ein Mund plötzlich staubtrocken war. „Ich habe mir außerdem den Deskviewer von Gorla vorgenommen.“

Captain Tanrim musterte den Einsatzoffizier. Es schein den jungen Menschen sehr schwer zu fallen, über seine Ergebnisse zu reden. Trotzdem interessierten ihn gerade diese Daten brennend. „Haben sie herausfinden können, wer ihr Auftragsgeber war.“

„Nicht direkt, Sir.“, musste der Lieutnant zugeben. „Aber ich konnte den Kreis der Verdächtigen auf drei Personen eingrenzen: Admiral Quentin Nolotai, Admiral Tek Getrona’ak und ..“ Hier machte Jerry eine kurze kaum merkliche Pause: „Und Admiral Alynna Nechajew.“

Die Miene des Zakdorns zeigte keine Regung. Im Geiste ging er durch, was er über die drei Personen wusste. Gleichzeitig verstand er auch das leichte Zögern seines Gastes. Es war schon schwer auf Kollegen, die man nicht persönlich kannte, feuern zu müssen. Aber gegen jemanden vorzugehen, denn man vertraute. musste die absolute Hölle sein. „Was denken sie, Lieutnant. Wer von den dreien ist es.“

„Ich wage kein Vermutung, Sir.“, erklärte der junge Mensch. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Admiral Nechajew zu so etwas fähig ist.“

„Haben sie einen Vorschlag, wie sie das beweisen wollen?“, wollte der Kommandant der Community wissen.

Diese Frage überraschte Jeremiah ein wenig. Darüber hatte er nicht nachgedacht. Doch nach einigen Sekunden hatte er eine Lösung parat. „Das anzunehmen ist, dass Gorlas Auftragsgeber, uns auch die Cojote auf den Hals gehetzt hat. Ich schlage vor, wir finden heraus, wer den befehl erteilt hat.“

„Ich teile ihre Ansicht, Lieutnant. Nur haben wir nicht die Zeit im Hauptcomputer der Cojote nach den Komlogs zu suchen.“, wand Vartik ein.

„Das meinte ich auch nicht. Ich wollte eher einen der Führungsoffiziere befragen, am besten den Captain oder meinen Amtskollegen.“

„Captain Jenkins wird nicht mit ihnen reden.“, erklärte Tanrim. ER tippte kurz auf seinen Deskviewer herum und meinte: „Und sie halten eine Befragung Lieutnant Commander Nakarta eine gute Idee.“ Mit großen Bedauern erinnerte sich der Zakdorn daran, was er mit der Aufforderung zu Gorlas Befragung alles angerichtet hatte.

„Was kann den passieren, Sir.“ Der Lieutnant fand die ganzen Einwände seines Vorgesetzten etwas übertrieben. „Es gibt ja nur drei Möglichkeiten. Entweder er bestätigt einen der drei oder er nennt einen anderen. Im schlimmsten Fall sagt er gar nichts. Dann gehe ich mit zwei von meinen Leuten auf die Cojote und stelle Bordcomputer auf den Kopf.“

Vartik überlegte ein paar Sekunden. Es sprach eigentlich nichts gegen den Vorschlag des Einsatzoffiziers. Dann nickte er: „Einverstanden. Befragen sie den Commander. Ich informiere Lieutnant Müller. Sie können wegtreten.“ „Aye, aye Sir.“

Der große Terraner erhob sich und ging in Richtung Türschott. Doch die Stimme seines Vorgesetzten hielt ihn noch mal auf. „Lieutnant Esteban, was tun sie, wenn es sich doch um Admiral Nechajew handelt?“, fragte er ihn mit einer Mischung aus professionellen Interesse und ein wenig Besorgnis.

Jerry drehte sich um, sein Gesicht sah aus wie gemeißelt, sein Stimme klang, als wäre sie härter als Duranium: „Meine Pflicht, Captain.“

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Die Romulanerin hatte sich ihm als 'Ayla' vorgestellt. Sie führte Solak herum in der Stadt der Wächter, erklärte ihm die Funktion der verschiedenen Gebäude, das Wesen des Kreises und des Hüters, welche Aufgaben die Wächter genau hatten und noch vieles mehr. Bis auf einige Verständnisfragen folgte Solak den Ausführungen der Wächterin stumm. Ihm war schnell klar, dass sie ihm nicht mehr sagen würde als das, was sie ihm bereits sagte. Tiefergehende Fragen würde sie nicht beantworten. Darum beschloss Solak, sich diese Fragen zu schenken. Er bekam auch so mehr Antworten als er zu hoffen gewagt hatte.

Ayla selber war verantwortlich für die Auswahl und 'Zucht' der Erwählten im romulanischen Reich. Auch an Katams Entstehung war sie beteiligt gewesen. Sie spürte, dass ihr Begleiter fasziniert von diesem Thema war, darum nahm sie ihn mit in eine der Planungszentralen.

Vor einem riesigen Wandschirm blieb sie stehen. "Dies ist mein Arbeitsplatz." Die Romulanerin tippte auf ein paar Tastenfelder, dann drehte sie sich zum Councelor um. "Bitte haben Sie Verständnis, dass ein Dämpfungsfeld jegliche Trikordertätigkeit oder die Funktion irgendeines anderen Aufnahmegerätes in diesem Raum unterbindet. Auch werden Sie nur verschlüsselte Namen zu sehen bekommen. Alles andere könnte meine Arbeit erschweren."

Solak signalisierte nickend seine Zustimmung zu diesen Maßnahmen. Dann tippte Ayla auf ein weiteres Tastenfeld.

Auf dem Bildschirm begann sich in einer irrsinnigen Geschwindigkeit ein Netz aufzubauen. Mehrmals die Sekunde deutete ein Lichtblitz das Auftauchen einer neuen Verbindung an. Neue Punkte flammten auf, die ihrerseits neue Strahlen aussandten. Zentren enstanden wie die Zentren eines Spinnennetzes. Doch nach und nach griffen Stahlen des eines Netzes auf benachbarte Netze über. Brücken entstanden. Die anfangs abgetrennten Teilnetze vereinigten sich zu einem immer komplizierter werdenden Gebilde.

Es dauerte einige Sekunden, bis Solak begriff, was er da sah: Die Ahnentafel der Kreismitglieder, Stammbäume potentieller Kandidaten, Verbindungen zwischen Eltern und Kindern - kurz: die Genealogie des Kreises.

"Faszinierend....."

Ayla lächelte angesichts Solaks Reaktion. Stolz schwang in ihrer Stimme mit. "Nicht wahr? Sie können sich nichts vorstellen, welche Planung und welch logistischer Aufwand hinter jeder dieser Linien steht. Seit Anbeginn des Kreises ist das die Hauptaufgabe von uns Wächter. Es mag Ihnen erscheinen wie ein riesiges Zuchtvorhaben, doch ist unser Ziel nicht die Erschaffung des perfekten Wesen. Es geht vielmehr um... Nein. Bleiben wir dabei, dass es einfach um die bestmöglichen Kandidaten für den Kreis geht. Wir sorgen dafür, dass ein jeder von ihnen seinen Platz findet. Wir überlassen nichts dem Zufall."

Die Romulanerin zoomte Ausschnitte aus dem genealogischen Netzwerk heran und erzählte kleine Anekdoten zu den einzelnen Punkten - selbstverständlich, ohne Namen zu nennen. "Hier, sehen Sie diese Verbdindung hier? Klingonen sind generell schwer zu lenken, wenn es um ihre Fortpflanzung geht. Meine Kollegen könnten Ihnen Geschichten erzählen... Dieser hier ist ein besonders schwerer Fall. Denn seine zukünftige Partnerin ist noch nicht einmal eine Klingonin. Sie ist halb Bajoranerin und halb... Naja, Sie wissen schon, eine dieser neumodischen Mischungen wie Sie selber eine sind. Wir haben lange daran gearbeitet, um die beiden zusammenzuführen. Die Zeugung wird das nächste Problem, denn Klingonen und hal... die halbe Galaxis sind einfach nicht kompatibel. Vielleicht werden wir hier Hilfe brauchen..."

Solak fand nur langsam seine Sprache wieder, während er den Ausführungen seiner Führerin zu folgen versuchte. "Dann sind Sie immernoch aktiv? Ich meine, Sie wählen noch immer Personen aus und bringen Sie zusammen?"

"Natürlich, junger Mann. Das ist unsere Aufgabe." Aylas Augen blitzten spitzbübisch. "Manchmal sogar ganz in Ihrer Nähe."

"Ganz in meiner Nähe?" Die Augen des Romulovulkaniers wurden groß. "Meinen Sie etwas, dass ich...."

Schallendes Gelächter war die Antwort. "Nein, Lt. Solak, defintiv nein. Ihre Familie spielt in unseren Plänen bisher keinerlei Rolle. Keine Sorge."

"Aber was...."

"Sheridan an Cmdr Kyle und Counselor Solak. Ihre Anwesenheit beim Pantheon ist erwünscht."

Solak tippte kurz auf seinen Insignienkommunikator und bestätigte den Ruf. Warum ausgerechnet jetzt?!

Ayla schaltete den Wandmonitor aus. "Wenn Sie gerufen werden, dann ist es jetzt wohl so weit. Kommen Sie."

Der Councelor folgte der Wächterin erneut. Als sie sich dem Pantheon näherten, konnten sie eine Menge erkennen, die sich vor dessen Toren versammelt hatte. Eine schmale Gasse führte durch die Menge. Einige Personen schienen etwas Schweres diese Gasse entlang zu schleppen. Im Näherkommen erkannte Solak schließlich seine Kameraden aus dem Außenteam, das die Zwölfte hatte retten sollen. Fast automatisch beschleunigten sich seine Schritte, um seinen Kollegen zu helfen. Doch Ayla hielt ihn zurück. Sie wirkte bedrückt. "Nein. Lassen Sie sie. Das ist nicht Ihre Aufgabe."

Sie zog ihn von der Menge weg und führte ihn durch einen Seiteneingang in das Pantheon hinein. Ihm war, als hörte er von draußen Gesang und danach Dr. Assjima vor dem Gebäude schreien. In seiner Magengegend breitete sich ein ungutes Gefühl aus. Irgendetwas stimmte hier nicht. Aber als er sich umdrehen wollte, hielt Ayla ihn erneut zurück. "Nein!"

Schließlich blieben sie stehen. Es war dunkel und Solak konnte nicht erkennen, wo im Pantheon sie sich befanden. "Bleiben Sie hier stehen. Warten Sie. Die Auflösung steht kurz bevor."

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Vinara war zwar keine Ärztin, doch sie verfügte über ausreichend medizinische Grundkenntnis um - nicht zuletzt dank ihres modifizierten Tricorders - zu sehen dass Assjima keine ernsthaften Schäden davongetragen hatte. Da sie die Deltanerin noch ein wenig "ausschlafen" lassen wollte entfernte sie sich wieder von ihr, wobei sie an die Antwort H'Qars auf ihr Angebot dachte. Eigentlich war sie innerhalb der an sich unlogischen Lebensart der Klingonen doch wieder logisch oder zumindest konsequent gewesen. Ein Volk bei dem selbst das Liebesspiel mit nicht unerheblichen Verletzungen verbunden war würde beim Ausschalten eines Gegners, selbst wenn es sich dabei um einen Amok laufenden Freund handelte nicht gerade mit Samthandschuhen hantieren. Das wäre einfach zu unehrenhaft. Klingonen und ihre Ehre! Die Andorianerin hätte beinahe gelacht wenn die Lage nicht so ernst gewesen wäre. Die Klingonen verfolgten offenbar eine Philosophie nach der ein Individuum nur durch Schmerzen zu Einsicht gelangen konnte. Falls H'Qar und Fähnrich Anquenar (interessant wie sich ihre Namen reimten) tatsächlich ein Paar waren - wie es derzeit den Anschein hatte - und auch gedachten länger zusammenzubleiben, was ganz im Sinne der Wächter war sofern Foster tatsächlich diese beiden gemeint hatte, nun wenn sie tatsächlich sogar heiraten sollten dachte die Wissenschaftsoffizierin wäre eine mittelalterliche Streckbank vielleicht gar kein schlechtes Hochzeitsgeschenk, Daumenschrauben inklusive. Die Frage war nur ob eine solche Vorrichtung nicht gegen die Richtlinien der Föderation verstieß...

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„Sie sind wütend.“ Ronyin Gzatlin war zusammengezuckt, als die Fenster zersprangen.

„Natürlich sind sie das“, erwiderte der Hüter.

„Aber weshalb denn?“

„Weil sie nicht begreifen, warum ihr nicht geholfen habt.“

„Aber, es wäre sinnlos gewesen.“ Ronyin runzelte die Stirn. „Selbst wenn sie sie bis hierhin gebracht hätten. Ihre Lebenszeichen waren bereits zu schwach. Wir hätten sie nicht rechtzeitig anschließen können. Sie hätte den Übergang nicht überlebt.“

Der Hüter legte eine Hand auf die Schulter des Iconianer. „Ihr mögt das so sehen. Doch sie sehen die Dinge auf eine andere Weise. Für sie hätte sich der Kampf bis zur letzten Sekunde gelohnt. Sie hätten bis zum unausweichlichen Ende weiter gemacht.“

Er drehte sich um und führte Ronyin zum Körper Ipoulas. „Für sie war Ipoula mehr als nur eine Figur in einem Kreis. Mehr nur als ein Wesen, dass zu diesem einen Zweck gezeugt und geboren wurde und gelebt hat.“

„Das ist sie auch für uns“, mischte sich Gandalf in das Gespräch ein.

„Nein.“ Die Aura des Wesens glühte regelrecht auf. Seine Stimme klang in der Halle wie ein Donnergrollen. „Nicht im Moment. Als ihr begriffen habt, was geschehen würde, als ihr wusstest, dass ihr Tod unausweichlich war, da habt ihr euch von ihr abgewandt, euch von ihr getrennt, als wäre sie nie von Nutzen gewesen. Als hätte ihr Leben niemals Bedeutung gehabt. Effektivität, Logik, Kontinuität. Da haben Gefühle keinen Platz. Ihr könnt sie euch nicht erlauben, weil ansonsten alles, wofür ihr ein Leben lang, Tausende von Leben lang hingearbeitet habt, gefährdet wäre. Doch selbst er...“ Der Hüter zeigte auf Niels, der das Gespräch mitverfolgte. „Selbst er hat in dem Moment, als er begriff, dass Ipoula tot ist, mehr Gefühle gezeigt, als ihr, die gesehen habt, wie das Leben ihren Körper verlassen hat.“

Der Hüter rauschte zu den beiden Wächtern. „Und DAS werfen euch die Sternenflottenoffiziere vor. Habt ihr es nicht gehört? Der Klingone betrauert Ipoula nach seinem Glauben. Die Deltanerin wehrt sich gegen das Unvermeidbare. Die Bajoranerin singt ein Totenlied. Selbst die, die Ipoula nicht kannten, fühlen Schmerz und Trauer.“

„Ihr wisst, dass wir die Vorbereitungen fortsetzen mussten. Wir mussten die Modifikationen ändern“, versuchte Gandalf sich zu rechtfertigen. „Wir werden Ipoula die Ehre erwiesen und sie nach den Riten ihres Glaubens bestatten, wenn die Auflösung statt gefunden hat.“

„Wir wissen das“, erwiderte der Hüter. Er zeigte auf das Tor. „Aber sie wissen es nicht. Wie könnten sie? Das Einzige, das ihr ihnen gesagt habt, ist, dass der Kreis ohne die Zwölfte nicht geschlossen werden kann. Nun ist sie tot und damit für sie alles verloren. Sie wissen nichts von der 'letzten Hoffnung'. Für sie ist euer Tun gedankenlos und ohne jede Emotion. Es muss grotesk auf sie wirken, dass alle anderen so tun, als wäre nichts gesehen. Es muss pietätslos für sie erscheinen. “

Gzatlin senkte leicht betrübt den Kopf und nickte schließlich zustimmend.

Gandalf unterbrach die Stille. „Die Linien der Monde treffen sich in wenigen Minuten.“

Sorgenvoll sah der Hüter auf den leeren Sockel in dem Kreis. Es hatte schon einmal funktioniert. Würde es das wieder? Ein winziges Schlupfloch. Die Kaardinaer waren größenwahnsinnig gewesen, aber sie waren nicht dumm. Der Kreis war ihr Erbe. Nur deshalb erinnerte man sich an sie. Noch in Tausenden von Jahren würde man deshalb ihren Namen mit Furcht aussprechen.

Der Hüter sah zu Gzatlin. "Es ist Eure Entscheidung." erklärte Ronyin. "Ich weiß, wie müde Ihr seid."

"Unsere Leben nähern sich dem Ende. Wir sind erschöpft."

"Wir bitten Euch dennoch darum."

Das Wesen lächelte milde den Iconianer an. "Natürlich tut ihr das. Eure gesamte Existenz basiert einzig und allein auf die Einhaltung des Pakts. Unsere Existenz ist nur der Garant dafür." Es blickte auf die Personen, die den Kreis bildeten. "So viele neue Erinnerungen, so viele Gedanken und Empfindungen, Wünsche und Sehnsüchte. Ich frage mich, welche neuen Abenteuer auf mich warten."

Erleichtert atmete Ronyin tief durch.

"Dachtest du wirklich, ich würde mich weigern?", hörte Ronyin die Stimme des Hüters in seinem Kopf.

Der Iconianer sah ihn entschuldigend an.

„Holt die Zeugen“, bat der Hüter, während er den Lichtkreis betrat.

Gandalf ging zum Tor und öffnete dieses. Er trat hinaus und sah zu den überraschten Gesichtern der Sternenflottenoffizier und den anderen Wächter, die dort verblieben waren. „Es ist Zeit“, sagte er mit würdevoller Stimme und lud die Anwesenden ein, ihm zu folgen.

Die Wächter folgten der Einladung, ohne zu zögern. Der El-Aurianer sah zu den verharrenden Sternenflottenoffiziere. „Auch ihr sollt der Auflösung beiwohnen“, erklärte er und nickte ihnen zu.

Assjima war die Erste, die der Einladung Folge leistete. Sie stürmte beinahe schon in das Pantheon, suchte den Raum ab und sah schließlich Ipoula auf einer Bank liegen. Mittlerweile hatte man ihr einen organzaähnlichen Stoff übergelegt und an den vier Enden der Bank Kerzen aufgestellt.

Ihr waren Selina, Vinara, Lucas und George gefolgt. Doch während auch Lucas auf die Tzentheki blickte, beobachteten die anderen drei, wie sich die Wächter um den Kreis postierten. Die Offiziere folgten einer Handbewegung Gandalfs, der ihnen einen Platz im Raum deutete, von dem aus sie einen guten Blick auf den Kreis hatten. Aus einer kleinen Seitentür, die sich leise öffnete, wurde auch Solak in die große Halle geführt. Schließlich traten auch K'Rissan, Nat und Adrian, sowie als letzte H'Qar und Milseya ein.

Die Tore des Pantheons schlossen sich leise.

Der Hüter stand in der Mitte des Kreises und betrachtete die Anwesenden mit einer Mischung aus Trauer und auch Lampenfieber. Ein neues Leben, dachte er und spürte zu seiner Verwunderung das nervöse Kribbeln der Vorfreude.

Er sah nach oben zu der kreisförmigen Lichtöffnung der Halle und gab dem Wächter an einer Konsole ein Zeichen. Dieser öffnete die Öffnung. Nur kurz drang der Lärm von draußen in die Halle – bis auf einmal auch dort atemlose Stille herrschte.

„Ihr seid die Bürgen der Existenz“, ertönte es durch die Halle.

„Ihr bezahlt für den Frevel.

Blut für Blut.

Zwölf für einen.

Ihr seid die Bewahrer des Pakts.

Erhalter des Seins.

Das ist eure Bestimmung.

Der Grund eures Daseins.

Euer Los.

Unser Erbe.“

Langsamen Schrittes ging das Wesen auf den leeren Sockel - Ipoulas Platz - zu. Er nickte dem Wächter an der Konsole zu. Dieser aktivierte die Verbindung. Ein letztes Mal drehte der Hüter sich um und sah zu Ronyin und Gandalf. Er verabschiedete sich mit einer Handbewegung. Dann blickte er die Sternenflottenoffiziere an. Sein Blick blieb bei Selina hängen. Er lächelte ihr dankbar zu. Schließlich bestieg er den Sockel. Die hauchdünnen Nadeln durchbohrten seine Fußsohlen. Sein Körper wurde augenblicklich starr wie die der anderen im Kreis.

Stille kehrte ein. Nach wenigen Sekunden warfen Ronyin und Gandalf sich besorgte Blicke zu, bis ...

„WIR ERACHTEN DEN PAKT ALS ERFÜLLT“, erschallte es urplötzlich durch den Raum.

Der Lichtkreis wurde dunkel. Langsam glommen die Wände der Halle auf. Wurden heller. Die zunächst undeutlichen Bilder wurden greifbar.

Szenen eines Krieges. Unvorstellbare Grausamkeiten, Unterwerfung, Tod, Vernichtung.

Ein Raum, ein runder Tisch. Zwölf Personen, die sich über den toten Körper eines weiteren beugen. Verzweiflung in ihren Gesichtern. Trauer. Wut.

Der erste Kreis der 12. Eine grelle Explosion.

Die Bilder verfinsterten sich. Über den Köpfen der Anwesenden erschien die holografische Projektion einer Galaxie voller Lichter. Unbekannte Systeme, unbekannte Nebel. Dann - in rasend schneller Abfolge blitzten an verschiedenen Punkten grelle Punkte auf und verloschen so schnell wie sie erschienen.

Die Halle wurde wieder in Dunkelheit getaucht.

Kaum merklich begann der Boden zu vibrieren. Ein leises Grollen war zu hören, dass immer stärker und lauter wurde. Lichtbahnen, die von den einzelnen Zwölf zum Mittelpunkt des Kreises zeigten, begannen aufzuleuchten, wurden heller und heller. Das Vibrieren wurde zu einem deutlichen Beben, das Grollen zu einem ohrenbetäubenden Donner.

Stille.

„Vereinigt und verschmolzen in einem Strahl, durchquert das Licht den leeren kreisförmigen Raum und der Bewahrer wird erschaffen.“

In Sekundenschnelle wurden die Körper der Zwölf aufgelöst und scheinbar zugleich schoß ein gewaltiger, blendend greller Lichtstrahl von der Mitte des Kreises empor durch die Öffnung des Pantheon hinaus in das Dunkel des Alls.

Als der Lichtstrahl erlosch, erschienen die Umrisse eines humanoiden Wesens an der Stelle, wo zuvor noch das Licht die Halle durchquert hatte. Unbeweglich blieb es an dem Punkt stehen, bis ein kleiner Impuls vom Boden den Körper durchfuhr. Sein Kopf wurde nach hinten gerissen, sein Mund öffnete sich und sog mit einem lauten, durchdringenden Geräusch den allerersten Atemzug seines Leben in den Körper. Im gleichen Maße, wie es weiter atmete, begann auch die unwillkürliche Aura um seinen Körper heller und heller zu leuchten. Schließlich öffnete es seine Augen. Die goldenen Augen betrachtete die Anwesenden, als hätte es diese noch niemals zuvor gesehen.

„Der Pakt wurde erfüllt.“

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George trat neben Assjima. Er brauchte in diesem Moment die Nähe zu ihr, einer Deltanerin. Instinktiv suchte er nach einer Art vertrauten Wärme. Dann begann die Auflösung.

Der Wächter trat in den Kreis, nahm Ipoulas Platz ein. Alles wirkte so unwirklich. George spürte wie die Luft sich mit Energie auflud. Das Wesen sah George an. Für diesen Moment hatte George all seinen Schmerz, Wut und auch Trauer vergessen. Er war gewissermaßen frei. Ein seltsames Gefühl. Ob die anderen Team Mitglieder das so ähnlich erlebten?

Nachdem die Körper der Zwölf sich aufgelöst haben und das Licht wieder normal wurde war ein Wesen in der Mitte des Kreises zu sehen. Nachdem es seinen ersten Atemzug getan hatte war es George klar, der Pakt ist erfüllt worden, die Mission erfüllt.

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Vollkommen gebannt hatte Milseya die Ereignisse in Pantheon verfolgt. Als der gewaltige Lichtstrahl die Halle verließ, hatte sie instinktiv mit der Hand ihre Augen geschützt und sich näher an H'Qar gedrückt, der hinter ihr stand. Als schließlich der neue Hüter vor ihnen stand, begannen ihre Knie zu zittern, ebenso wie ihre Hände. Erschöpft, verwirrt und doch erleichtert lehnte sie sich an den Klingonen und atmete tief durch.

Das helle Licht hatte H´Qar für Sekunden geblendet bis plötzlich ein neues Wesen in der Mitte des Pantheon stand. Die zwölf Sockel waren leer. Obwohl dieses wohl ein ergreifender Moment sein sollte, empfand der Klingone eine Leere in sich. Das erste Mal in seinem Leben kam er sich klein und unbedeutend vor. Und das obwohl er immer noch eine Wut auf die Wächter und ihr unehrenhaftes Verhalten spürte.

In seine Leere drängte sich etwas und es dauerte einen kleinen Augenblick, bis er bemerkte, dass Milseya sich an ihn geschmiegt hatte. Er legte seine Arme um ihre Schultern und drückte sie an sich.

Sie seufzte leise auf, als sie nach seiner Hand griff und diese drückte. Es fühlte sich so gut an im Arm gehalten zu werden. Wie sehr hatte sie es vermisst im Arm gehalten zu werden? Sie verschränkte ihre Finger in denen H'Qars.

Ihm fehlten die Worte, er wusste einfach nicht, was er Milseya in diesem Augenblick sagen sollte. Deshalb drückte er die kleine Haliianerin an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Was nun?“ flüsterte sie nach dem Kuss und sah hoch in die grünen Augen des Klingonen.

„Ich glaube, ich muss hier verschwinden.“

Auch wenn dieses ein einzigartiges Erlebnis war, hielt der Klingone es nicht mehr zwischen diesen so genannten Wächtern.

Sie nickte und folgte ihm zum Tor.

H´Qar ging langsam die Stufen hinunter, ohne ein Wort zu sagen. Unten angekommen lehnte er sich gegen die verbeulte Tigris und zog Milseya wieder zu sich heran.

„Ich bin froh, dass es vorüber ist“, erklärte sie müde und schmiegte sich widerstandslos an H'Qar. „Nur begreife ich nicht, warum man uns los geschickt hat, wenn auch der Hüter den Platz der Zwölften einnehmen konnte.“

„Keine Ahnung, diese Gir´nak tovo´sor will ich auch nicht mehr verstehen. Und ich hoffe, dass ich, meine Familie oder jeder, der mir irgendwie nahe steht, nie wieder und zu keiner Zeit etwas mit diesen T´ruk-D´h zu tun haben wird.“

„Ja, hoffentlich“, kam es laut seufzend. „Ich habe die Nase voll von irgendwelchen Verschwörungen, Kreisen und vor allem von Eisplaneten.“ Erwartungsvoll sah sie nach oben.

Er sah nach unten. Und sah in ihre blauen Augen, sagte nichts und küsste sie lange und ausdauernd. „Ich stimme dir zu.“

„Du stimmst mir zu?“ Ein spöttischer Blick traf H'Qar. „Den Tag muss ich mir rot in Kalender anstreichen!“

H´Qar ignorierte die Worte von Milseya. Ihm war jetzt nicht nach Späßen. Er wollte nur noch von diesem verfluchten Planeten runter.

„Hoffentlich verlassen wir bald dieses Loch.“

„Wieso denn so eilig?“

„Ich kann diese Leute einfach nicht mehr ertragen. Sie sind verlogen und unehrenhaft.“

„Das sind die meisten Leute“, kam es resigniert zurück.

„Nicht bei uns auf Qo´noS. Wer dort verlogen oder unehrenhaft handelt, wird nie wieder fröhlich.“

Er drückte Milseya wieder fester an sich und strich über ihr Haar.

„Nicht alle denken oder handeln, wie ihr es tut.“ Die Haliianerin dachte an Nat und Adrian. Ihre Augen zogen sich zu kleinen Schlitzen zusammen. Mit diesen Beiden hatte sie noch eine Rechnung zu begleichen. „Lass uns das Shuttle vorbereiten“, sagte sie lächelnd.

Er nickte stumm und ließ Milseya los, so dass sie in die Tigris gehen konnte. Sogleich begann sie an irgendwelchen Kabeln zu hantieren. H´Qar verstand zwar auch einiges von Technik, aber das, was Milseya da während des Rückfluges zusammen gebastelt hatte, war nur noch ein wildes Durcheinander.

„Meinst du wirklich, dass dieser Schrotthaufen noch mal fliegen wird?

„Beleidige nicht ein Schiff, das ich fliege“, lachte sie. „Natürlich wird dieses Schiff fliegen!“

Er sah sich zweifelnd um.

"Ich habe schon explodierte Bird of Prey gesehen, die besser in Schuss waren."

Er lachte kurz auf.

„Wenn du sagst, du bekommst das hin, dann glaube ich dir das."

Fee und Shane in: back to Community

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Kaum hatte der seltsame Mann, der so sehr an diesen Zauberer aus der Artussage erinnerte, die Flügel des Tores geöffnet und seine Einladung ausgesprochen, drückte Assjima sich an ihm vorbei und eilte hinein.

Wo war Ipoula?

Dort drüben! Mit langen Schritten lief die Deltanerin hinüber. Wenigstens hatte man sie aufgebahrt und nicht einfach weggeworfen wie ein wertlos gewordenes Stück Plunder. In dem Blick, den sie den im Saal versammelten Wächtern zuwarf lag tiefste Verachtung. Hochtrabende Worte hatte sie noch vor wenigen Tagen vernommen. Doch wie soll man das Ganze bewahren, wenn der Wert des Einzelnen so gering geschätzt wurde, dass man nicht einmal bereit war, auch nur einen Finger zu rühren?

Sie griff nach der kalten Hand der alten Tzenkethi. Du hast für uns gelitten. Du warst bereit dich für uns zu opfern. Doch als es hart auf hart ging haben SIE kapituliert. Nicht du - nicht wir haben versagt, sondern SIE! Die dort drüben mit den großen Worten. SIE hätten dich retten können. Doch du als Individuum warst es in ihren Augen nicht wert. SIE haben sich nicht die Mühe gemacht …

Langsam schritt die Deltanerin einen Kreis um die Tote ab.

„Ich ziehe einen Kreis um dich, einen Bannkreis. Er wird dich schützen, egal wo du auch hingehen wirst. Niemand kann dir nun noch Böses tun. Du hast genug gelitten.“

Dann stimmte sie eine leise Melodie an: „Wenn dein Leben erlischt, will ich den Himmel bedecken und die Sterne verdüstern. Die Sonne decke ich zu mit Wolken, der Mond lässt sein Licht nicht mehr leuchten. Deinetwegen verdunkle ich alle die strahlenden Lichter am Himmel und lege Finsternis über dein Land, denn ihr Licht ist jetzt unerwünscht.“

Die plötzliche Stille im Saal ließ sie aufschauen. Der Hüter trat in den Kreis und mächtige Worte ertönten. „Blut für Blut!“ Erneut spürte Assjima Zorn in sich aufsteigen. Solche Worte hatte sie schon zu oft gehört. „Das ist eure Bestimmung. Der Grund eures Daseins.“ Voller Trauer blickte sie zu der toten Frau neben sich. Und ihre Gleichgültigkeit hat dich deiner Bestimmung entrissen …“

Dann begann ein unbeschreibliches Schauspiel. Mit vor Wut und Trauer halbblinden Augen starrte die Ärztin in das grelle Licht. Nur undeutlich bemerkte sie, dass der Chefingenieur irgendwann neben sie getreten war.

„Der Pakt wurde erfüllt.“

Dunkelheit!

Assjima hatte das Gefühl ersticken zu müssen. In ihrem Kopf gab es nur noch einen Gedanken: RAUS HIER!“

So schnell sie konnte rannte sie auf den Ausgang zu und riss die schwere Tür auf.

Sie stürzte nach draußen und lehnte sich schwer atmend an eine der mächtigen Säulen vor dem Eingang. Licht … Wärme … Luft … Endlich!

War es das tatsächlich gewesen? Was sollte das? Hatte man die Tzenkethi weggeworfen, weil der Hüter noch nicht bereit war in das Reich der Schatten hinüberzuwechseln? Hatte ihm das tausendjährige Leben noch nicht gereicht? Sie hatte deutlich den Ausdruck der Freude auf seinem Gesicht erkennen können. Hatte er Ipoula ihrer Bestimmung entrissen, weil er weiterleben wollte? Noch einmal tausend Jahre in einer anderen Form, mit anderen Erinnerungen, anderen Träumen? Auch wenn sein altes Ich nur noch den Zwölften Teil des neuen Ichs ausmachte … er lebte weiter. Was für ein grandioses Opfer! Und die Tzenkethi?

Euer Los, unser Erbe. Welch Scheinheiligkeit!

Müde rutschte sie mit dem Rücken an der Säule herunter blieb still auf dem kalten Steinboden sitzen. Sie sah Milseya und H’Qar durch die Tür kommen und die Stufen hinunter gehen. Unten am Shuttle angekommen küssten sie sich innig.

Vielleicht hatte diese Mission ja doch etwas Gutes mit sich gebracht … der Beginn eines neuen Glücks, möglicherweise der Beginn eines neuen Lebens?

Sie schloss die Augen und sandte den beiden aus vollem Herzen ihre besten Wünsche.

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Solak war vermutlich der einzige aus der Schar der Community-Recken, der dank seines dritten Lides beim Aufgleißen des Lichts weder zwinkerte noch zusammenzuckte. So war er in der Lage, dem Schauspiel in seiner vollen Pracht zu folgen. Und dennoch wusste nicht genau, was er davon halten sollte.

Der Councelor sah seinen Kollegen hinterher, wie sie - mal schneller, mal langsamer - das Pantheon verließen. K'Rissan hatte ihn zu Beginn des Rituals kurz über die letzten Vorkommnisse und den Tod der Zwölften informiert. Was musste diese Auflösung also für die Mitglieder des Away-Teams bedeuten? Angesichts der Reaktion der Ärztin wohl nichts positives...

In Gedanken versunken folgte er seinen Kollegen als letzter aus dem Pantheon.

Wie sinnlos musste es den anderen vorkommen, dass der Hüter den Platz der Zwölften eingenommen hatte. Sicher dachten sie, dass alle Mühen umsonst gewesen waren, ja, dass es geradezu ein Hohn war. Auch bei ihm selber blieb ein schaler Nachgeschmack. Er hatte gefoltert, um mehr Informationen zum Aufenthaltsort der Zwölften zu erhalten. Gorla hatte zu leiden gehabt. Das Away-Team hatte Leib und Leben gefährdet. Und die Zwölfte selbst...

Warum das alles, wenn ein Ersatz so einfach war?

Auf der anderen Seite erkannte Solak die Logik in diesem Ersatz. Der Hüter bestand aus den zwölf Teilen des Kreises. Wenn nun ein Element im neuen Kreis fehlte - dann konnte der Hüter durch seine eigene Beschaffenheit dieses fehlende Element zumindest bis zu einem gewissen Grad ersetzen. Keine perfekte Lösung, doch besser nur ein Zwölftel des Ganzes als Reaktionsmasse in die neue Verbindung eingebracht als nichts. Der Hüter war die Inkarnation und die letzte Absicherung des Paktes. Aber dieses Substitut würde sicherlich nicht häufig funktionieren. Ein echter, frischer Auserwählter war in jedem Fall vorzuziehen.

Trotzdem: Der Kontakt zu Katam, die Organisation der Wächter, die Gespräche mit Ayla - all das hatte ihn weit mehr beeindruckt als die Auflösung selber. Vielleicht war sie zu profan gewesen angesichts der Erwartungen, die er nach all den Erzählungen mit diesem Ereignis verbunden hatte. Im Vergleich zum Ende alles Seins war diese Lichtshow wirklich nichts besonderes. Andererseits...

Der Romulovulkanier vertrieb den Begriff 'Budenzauber' aus seinen Gedanken. Erst sollte er wohl in Ruhe über das Geschehene meditieren, bevor er sich ein Urteil erlaubte.

Und wie ging es nun weiter? War die Zucht der neuen Kreismitglieder schon angelaufen? Wann würde Ayla den nächsten romulanischen Auserwählten benennen?

Vor allem: War war mit den Feinden des Kreises? Die Community war zu exponiert gewesen, um die Hintergründe dieser Mission zu verschweigen. Tanrim würde einen Bericht an die Flotte schreiben müssen - genauso wie seine Offiziere. Konnte das Geheimnis um den Kreis gewahrt bleiben? Was würden die Gegener mit diesen Informationen anstellen?

Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen von dem Anblick, wie Milseya Anquenar den community-eigenen Klingonen küsste. Solaks Magen drehte sich um, sein schon lange zurück liegendes Mittagessen drängte mit aller Gewalt nach außen. Wie ekelerregend!

Voller Abscheu wandte der Councelor sich ab. Das war gerade eindeutig zuviel für seine zarten Nerven. Mit Anquenar und ihrem neuen Gespielen würde er sich später befassen. Für den Moment war anderes wichtiger.

Er ging auf die Ärztin zu, die blaß an einer Säule lehnte. Er streckte die Hand aus, um ihr auf zu helfen. "Kommen Sie. Lassen Sie uns gehen."

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Die Wächter hatten tatsächlich einen Ersatzplan gehabt; rein mathematisch gesehen musste der Hüter nur ein Zwölftel dessen besessen haben was Ipoula ausgemacht hatte, doch es hatte ausgereicht... Obwohl Vinara nun die Logik hinter all dem etwas besser verstand empfand sie nach der vollzogenen Auflösung eine gewisse Leere in sich. Gewiss, es war spektakulär gewesen, doch auch so schnell vonstatten gegangen.

"Das war ja... eine Wahnsinns-Show! Sagen Sie, könnte man hier nicht auch Partys veranstalten? Wieviel verlangen Sie?" Es war der Ferengi aus der Tigris der da sprach und zusammen mit den Wächtern und Sternenflottenoffizierin von der Orionerin das Pantheon betreten hatte.

"Dieses Ereignis findet nur alle tausend Jahre statt und ist nicht kommerziell zu vermarkten", brummte Gandalf und näherte sich Vinara. "Ich bedaure dass ich Ihre Bedenken nicht früher zerstreuen konnte, aber wir wussten dass Ipoula nicht mehr geholfen werden konnte. So sehr auch wir gerne getrauert hätten, es hätte nur unsere weitere Arbeit behindert welche nun in der Modifikation des Kreises bestand, so dass der fehlende Anteil im Hüter verstärkt werden konnte."

"Aber wenn Sie es schon gewusst hatten wieso haben Sie unsere Leute sich abmühen lassen?"

"Wir hofften wirklich die Zwölfte würde in einem besseren Zustand ankommen; hätten wir Ihre Kameraden informiert hätten wir Erklärungen abgeben müssen für die keine Zeit war. Bitte verurteilen Sie uns nicht, das Ganze zählt mehr als die Summe seiner einzelnen Elemente oder ein einzelnes Element selbst."

Vinara hatte aus den Augenwinkeln mitbekommen wie Anquenar und H'Qar sich geküsst hatten. "Dann handelt es sich bei ihnen also um die erste Stufe einer neuen Genealogie?"

"Ja. Aber es wäre mir lieber, ja ich halte es sogar für unerlässlich sie erfahren nichts davon, am besten niemals, denn beide haben im Moment eine enorme Wut auf uns, was ich auch irgendwie nachvollziehen kann."

Die Andorianerin nickte. "Sie wären imstande nur aus Trotz auf ein gemeinsames Kind zu verzichten..." Sie sah wie Gzatlin mit Foster sprach und ihm anscheinend dasselbe einschärfte.

"Hören Sie, Commander, es ist wichtig", ermahnte sie Gandalf, "Sie haben ja gesehen welche Mühe wir in die Zusammenstellung der entsprechenden Genealogien stecken. Sie scheinen mir emotional stabiler als Foster, weshalb ich Sie bitten möchte hin und wieder ein Auge auf die beiden zu werfen; auch wir werden sie weiter im Verborgenen begleiten und die Entwicklung ihrer Beziehung beobachten."

Vinara hob eine Augenbraue. "Dann soll ich also Amor spielen?"

"Soweit wird es hoffentlich nicht kommen, immerhin scheinen sie sich auch so schon gut zu verstehen. Aber bedenken Sie: Kein Wort zu irgendjemandem; ich fürchte es könnten noch mehr von Ihrer Besatzung zumindest ahnen was da vor sich geht, geben Sie also auch dahingehend Acht."

Die Wissenschaftsoffizierin atmete ein paar Mal tief durch, was ihr im Innern des nun stickig gewordenen Pantheons nicht gerade leicht fiel und nickte. "Ganz einverstanden bin ich mit Ihren Methoden nicht gerade, aber ich sehe die Notwendigkeit. Hoffen wir nur dass in tausend Jahren der Kreis wieder auf reguläre Weise geschlossen werden kann."

"Das hoffe ich auch", murmelte Gandalf, "das hoffe ich auch."

Vinara wandte sich mit einem letzten Nicken von ihm ab und suchte nach van Richthoven. Als sie ihn entdeckt hatte sprach sie ihn an: "Wenn Sie hier nichts Dringendes mehr zu erledigen haben könnten wir uns ja langsam auf den Heimweg machen... Hier gibt es für die nächsten zehn Jahrhunderte nichts Interessantes mehr zu sehen."

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Lucas Bishop war wie alle anderen Leute in diesem Pantheon und hatte das Spektakel mit gemischten Gefühlen beobachtet. Der grelle Lichtblitz erinnerte ihn an die Sonne, die schon Jahrhunderte der Erde Licht, Wärme und Leben spendete. Das Licht war so intensiv, dass der Sicherheitschef wegschauen musste. Nur die Vulkanier und Romulaner, die für die Wächter arbeiteten oder selbst welche waren, konnten in das gleißende Licht schauen, als wäre es nicht vorhanden. Auch Solak schien davon nicht beeindruckt zu sein. Endlich war der Blitz vorbei und als auch die Worte verklungen waren, stand ein neuer Hüter in der Mitte des Kreises.

Es hatte funktioniert! Auch ohne die alte Frau…

Der Sternenflottenoffizier blickte traurig zu Ipoula, die bei der Ausübung ihrer Bestimmung gestorben war. Langsam ging er auf die alte Tzenkethi bzw. Tanguanerin zu und schaute sie lange und intensiv an. „Leben sie wohl und ich hoffe sie finden zurück in das Land ihrer Herkunft…“ sprach Lucas ehrfürchtig der alten Frau zu. Dann drehte er sich um und fiel auf die Knie. Der Rastaman fing an zu beten, wie es ihm sein spiritueller Führer Bubba beigebracht hatte. „Dank dir Haile Selassie – Mein Leben geht weiter, bis ich in das gelobte Land zurückkehre…“ beendete Lt. Bishop sein Gebet und stand wieder auf. Einige Wächter grinsten ihn dumm an, eigentlich hätte Lucas wütend auf die feige Bande sein müssen, Aber irgendwie taten ihm diese Gestalten leid. Jeden Tag die gleiche Aufgabe und dann werden aus den „Auserwählten“ wieder so ein Hüterdingens. Welch glorreiches Leben!

Lachend verließ der Australier das Pantheon, als ihm plötzlich etwas sehr Wichtiges einfiel. Nanni, seine geliebte Nanni…

Nanni, mit ihrem süßen Lächeln…

Nanni, die ihn immer so lieb Tiger oder Bärchen nannte…

Nanni, die so gerne Schokoladenpudding mochte…

Nanni, die selbst wenn sie sich aufregte furchtbar süß war…

Nanni, die er so sehr liebte, dass er Dr. Assjima geküsst hatte.

Wie kam er denn jetzt auf diesen Gedanken? Was zum Teufel hatten diese Pheromone bloß mit ihm angestellt, obwohl diese chemischen Stoffe eine gute Waffe wären. Vielleicht konnte man sie künstlich herstellen oder von einem Deltaner extrahieren. Nein, besser nicht… Lucas verdrängte den Gedanken, in die hintersten Regionen seines Gehirns.

Als Lt. Bishop schließlich am Shuttle ankam, sah er dort Milseya und H’Qar stehen. Sie waren schon ein sehr ungewöhnliches Paar und das lag nicht an den klingonischen und haliianisch-bajoranischen Genen. Lucas lächelte und wollte nach dem Schrotthaufen fragen und ob er noch flugtauglich war. Dann wurde er rüde von Cmdr. Townsend unterbrochen. „Hey Spacecowboy, lassen sie mal das Shuttle startklar machen! Ich muss unbedingt mit ihrem Captain sprechen und dieses Geschwür loswerden.“ rief das grüne Gift aus der Ferne und schleifte den Ferengi hinter sich her. Dieser krabbelte halbherzig mit, denn sie zerrte an seinem Ohr.

„Sobald mein Außenteam komplett hier ist, starten wir..“ antworte Lt. Bishop und stieg in die Tigris hinein.

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Fast alle waren gegangen. Nur George musterte Gandalf, Gzatlin und Foster. Es dauerte nur eine Minute bis sich George zum Gehen entschloss.

„ Warten Sie Commander.“ Gandalf legte seine Hand sanft auf die Schulter des Ingenieurs.

„ Ich sehe dass Sie im Moment einen Hass gegen uns Hegen, sogar aus Persönlichen Gründen.“

„ Das ist richtig, beantworten Sie mir eine Frage Gandalf , oder wie immer Sie auch sich zu nennen pflegen: Warum hat es nicht Gzatlin mit seinem Schiff erledigen können? Warum mussten sich die Wächter eines Schiffes mit Technologie bedienen das mindestens 3 Generationen hinterher hinkt?“ Gandalf schmunzelte anerkennend.

„ Sie werden die Antwort bald erfahren, oder auch nicht“, die Worte hallten in Georges kopf wieder. Er beschloss nicht weiter nachzufragen. Mit einem Nicken verabschiedete er sich Stumm von dem El Aurianer.

Als George die Tigris erreichte sah er die restlichen Crewmitglieder. Und wie Milseya und H´Quar sich küssten. In diesem Moment hätte man genauso gut einen Phaser auf sein Herz abfeuern können. War das die Antwort? War das der Grund?

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