BSG80/10 Das Geheimnis um Starbuck

[Lt.Cmdr. Carl F. Gatlin]

1+. Neben "Teuflische Versuchung" die wohl beste BSG Episode überhaupt.

Was für eine edle und heroische Geschichte, welch ein würdiges Ende für die sonst gar nicht so gelungene Galactica 1980er Serie, welch ein tragisches Ende für meinen Freund Starbuck!

Dr. Zee erzählt Adama von einem Traum, der ihn an seinen eigenen Ursprung führt:

Im Gefecht schwer beschädigt muß Starbuck mit seiner Viper auf einem kargen Planeten Notlanden. In einem Anfall von Selbstironie tauft Starbuck diesen Planeten „Starbuck“ und träumt schon davon, hier von einem primitiven Eingeborenenstamm zum Gott erhoben zu werden. Doch die einzigen Wesen, die er auf dem öden Planeten vorfindet, sind die zerstörte Besatzung eines ebenfalls abgestürzten Cylonen Raiders. Da Starbuck die Einsamkeit nicht erträgt, beschließt er, einen der Cylonen zu reparieren und trotz anfänglicher Schwierigkeiten freunden sich der Cylone und er an, obgleich der Cylone nie an die Freundschaft mit einem Menschen glaubt. Doch wie alle Menschen braucht Starbuck (und vor allem Starbuck!) nicht eine Maschine, sondern Menschen um sich - eine Gefährtin.

Eines Tages bricht Cy, der Cylone auf und bringt Starbuck eine humanoide Frau, die schwanger ist. Sie kommt aus einer anderen Dimension, vielleicht wurde sie von John und seinen Engelswesen geschickt (?). Das Kind, das sie unter dem Herzen trägt, ist Zee, der Sohn eines Gottes, eine Art Messias für die Menschheit, der als Berater und eines Tages wohl als Nachfolger des alternden Adamas, die Flüchtlinge zur Erde führen wird. An dieser Stelle werden wieder einmal die ältesten Mythen der Menschheit berührt, denn von den griechischen und römischen Epen der Antike bis zu unserem Erlöser aus der Heiligen Schrift spielten immer wieder Söhne von Göttern, die unter den Menschen geboren wurden, eine wesentliche Rolle für das Schicksal des Menschengeschlechtes.

Die geheimnisvolle Frau spricht lange nicht uns so führt Starbuck mit ihr Monologe, in denen er von seinem abenteuerlichen Leben berichtet und seine Sünden, besonders seinen Egoismus, beichtet. Als die Frau zu sprechen beginnt, ist ihre erste Frage, ob Starbuck für sie sterben würde, was den Helden einigermaßen verwundert. Später stellt sie auch die Frage, ob er für das Kind sterben würde.

Als das Kind geboren wird, offenbart die geheimnisvolle Frau Starbuck, dass diesem Kind eine wichtige Aufgabe für die menschliche Rasse zuteil werden wird, dass er, Starbuck, nun an die gesamte Menschheit denken müsse und, dass ihnen nur mehr wenig gemeinsame Zeit verbleibt, denn der Tag des letzten Richterspruches für Starbuck sei nahe. Weiters offenbart die Frau, die offensichtlich die Gabe hat, in die Zukunft zu blicken, dass die Cylonen, einem Notsignal des zerstörten Raiders folgend, auf dem Planeten landen werden. So baut Starbuck aus den Teilen der Viper und des Raiders ein kleines Raumschiff und programmiert dessen Kurs auf die Flotte. Doch der Treibstoff würde nicht reichen um drei Personen und vielleicht noch einen Cylonen mitzunehmen.

Als Cy von der Landung der Cylonen berichtet, zieht Starbuck seine Waffe gegen ihn, um ihn von der Kontaktaufnahme mit den Centuriern abzuhalten. Doch er ist nicht fähig auf Cy zu schießen. Starbuck setzt die Mutter und den Säugling ins Raumschiff und sie weist ihn nochmals darauf hin, dass nun der letzte Richterspruch, jener Richterspruch, den wir selbst uns erteilen, für ihn bevorsteht. Während Zee und seine Mutter fliehen, versucht Starbuck nun die Cylonen aufzuhalten. Cy kommt ihm unerwartet zu Hilfe, wird aber im Feuergefecht, in dem die Centurier besiegt werden, zerstört. Als er sterbend in Starbuck´s Armen liegt, sagt er ihm, dass sie kein Cylone und ein Mensch sind, sondern Freunde.

Zee hat die Galactica erreicht und seine Mutter ist in ihre Dimension zurückgekehrt. Wer nun Starbuck´s Tod im Kampf mit den Centuriern zur Rettung von Mutter und Kind erwartet hat, irrte. Der letzte Richterspruch für Starbuck bedeutet bis ans Ende seines Lebens alleine auf dem kargen Planeten zu sein. Ein Richterspruch, der für Starbuck, der das Leben, die Menschen, die Gesellschaft, das Glücksspiel, die Frauen und das Abenteuer geliebt und bei alledem immer gierig aus dem vollen geschöpft hat, schlimmer ist, als ein heldenhafter Tod im Gefecht mit den Cylonen...

Wer sich für die Werke von Dirk Benedict (Starbuck bei BSG, Face im A-Team)interessiert, findet zahlreiche Hinweise unter diesem link:

http://www.dirkbenedictcentral.com/

Mach´s gut, Starbuck!

Bearbeitet 15. Oktober 2005 von Lt.Cmdr. Carl F. Gatlin