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...du darfst!

Der Krieg in Deep Space Nine


Werewolf

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Auf dem ersten Blick scheint dieser Krieg tatsächlich gegen die STAR TREK-Ethik zu verstoßen; aber wenn man sich die entsprechenden Folgen noch einmal genau anschaut wird einem bewusst, wie verabscheuungswürdig die Greuel des Krieges dargestellt werden anstatt ihn in wie du in der Kolumne auch erwähnst Babylon 5 oder gar Star Wars als etwas Heroisches zu glorifizieren.

Der Krieg an sich mag zwar eher untypisch für Star Trek erschienen, die Art wie er präsentiert wird bringt Roddenberrys Sichtweise aber durchaus zur Geltung (sofern man sich durch all die Schießereien Explosionen nicht ablenken lässt und nur die Kriegshandlungen an sich wahr nimmt).

Das Trek-Universum ist bei Deep Space Nine nun mal nicht mehr so friedfertig und idealistisch wie noch zu Zeiten von TNG und spiegelt daher unsere eigene Wirklichkeit umso stärker wieder.

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Ich könnte hier einen seitenlangen Bericht über dieses so oft angeklagte Thema schreiben, aber die Zeit reicht nicht. Meiner Meinung nach ist dieser Krieg ein Zecihen dafür, dass auch in 300 Jahren die Menschen und vor allem andere Völker nicht perfekt sind und vor allem bei "Die Belagerung von AR-558" (meiner Lieblingsfolge der 7.Staffel) wird deutlich, dass der Krieg hier nicht als Mittel verwendet wird, um Quoten zu gewinnen und Special Effects zu sein, sondern um darzustellen, wie grausam und verabscheuungswürdig er ist.

Die Kolumne ist übrigens nicht schlecht, alle Achtung!

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Mir ist übrigens noch ein Gedanke gekommen: Man könnte diesen Krieg als eine Art Mahnmal in StarTrek bezeichnen, wie das schon so oft der Fall war, wurden wir Menschen in unseren lieben fünf SF-Serien (vielleicht abgesehen von"Enterprise") mit uns selbst konfrontiert, mit unseren Fehlern. Und gerade 1999 auch wieder, als "Star Trek: Deep Space Nine" fast zu Ende ausgestrahlt worden war, herrschte wieder Terror im Nahen Osten nach dem Golfkrieg. Ich hätte, wenn man mir als Autor von DS9 den Vorschlag gemacht hätte, diesen Krieg vielleicht auch eingebaut. Denn wenn man länger darüber nachdenkt ist es doch auch unwahrscheinlich, dass im so friedlichen StarTrek-Universum mit so vielen Rassen nur Frieden herrscht. Krieg ist menschlich, krieg wird immer existieren. Ob nun in Form eines Streites oder eines bewaffneten Konfliktes. Und der Vergleich mit dem Streit ist insofern passend, da ein Streit oftmals in einen Krieg ausartet. Sehen wir doch einfach mal nach Israel. Die Menschen dort wollen nicht einsehen, dass dieser Krieg GAR NICHTS bringt und Ariel Sharon will offenbar nur Rache. Genau wie das Dominion in ST:DS9.

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Weise gesprochen. Im krieg zeigt sich wirklich der Charakter (nicht nur) der Menschen. Und das ist bei DS9 wirklich sehr gut gelungen. Uns wurde immer wieder klar, wie schlcht der Krieg doch ist und das nicht erst durch das Dominion sondern auch durch den kurzen Krieg mit den Klingonen. Es stimmt wirklich, dass in den anderen Serien (neben ST) der Krieg als selbstverständlich angenommen wird.

Respekt Werewolf. So eine Kolummne hätte nicht jeder schreiben können.

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Es stellt sich doch die Frage:

Muss man sich in der Tat auf das Niveau seines Feindes herabbegeben, um ihn besiegen zu können?

Nehmen wir ein historisches Beispiel:

Der Luftkrieg um England.

Die Nazis hatten wochenlang ganz England zerbombt, Städte wie etwa Coventry sind praktisch völlig vernichtet worden.

Als dann die Alliierten am Zuge waren, und ihrerseits Bomben auf deutsche Städte abwerfen konnten, haben sie die Zivilbevölkerung genauso wenig geschont, wie es die Nazis getan hatten.

Man hatte sogar Kalkulationen angestellt, wie man durch welche Bombardements möglichst viele Menschen umbringen kann. Federführend war hier u.a. Luftmarschall Arthur Harris, der auch von den Briten heutzutage sehr kritisch gesehen wird.

War es nun nötig, einen Feind, der einen Vernichtungskrieg führte, seinerseits mit einem Vernichtungskrieg zu bekämpfen, und damit im Prinzip zu dem zu werden, was man da bekämpfte?

Ich denke nicht. Eine höhere Moral zu beweisen, als sie sein Gegenüber hat, das macht einen Gewinner aus, selbst in der Niederlage (die im konkreten Fall gewiss nicht eingetreten wäre, hätte man z.B. das rein zivile Ziel Dresden verschont).

Die Föderation verurteilt Sektion 31. Aber sie unterstützt die Verbrechen, die sie begeht, indem sie ein Gegenmittel vorenthält, und macht sich damit an dem Vernichtungsfeldzug gegen die Gründer so schuldig, wie als wenn sie diesen Virus selbst geschaffen hätte. Übereinstimmung mit den Grundwerten der Föderation? Eher mit denen der Nazis...

Ist das nun also realistisch?

Wie soll ein intelligenter Gegner kapitulieren, wenn er sieht, dass sein Feind ihn nicht besiegen, sondern vernichten will?

Ist überhaupt die Gesamtkonzeption eines ´Dominion´ realistisch? Nicht vergessen, der Roddenberrysche Gedanke sieht vor, dass die Menschen erwachsen geworden sind, und dadurch ins All gekommen sind. Erwachsen in dem Sinne, dass die Sinnlosigkeit des Krieges erkannt wurde.

Ein Reich, das sich vorrangig auf Unterdrückung und Ausbeutung gründet, ist das nicht irgendwie... seltsam?

Ich hatte mich einst schon bei den Cardassianern (man achte auf das Doppel-S; vgl. Preussen) etwas gewundert, aber das Ganze akzeptiert, weil es ein interessanter Reibepunkt war, an dem sich auch die Überlegenheit der Star Trek-Ideale zeigen konnte.

Aber ein Dominion, das von einer Suppe trotziger Kinder angeführt wird, denn nichts anderes sind die Gründer im Prinzip, also da bin ich doch etwas skeptisch. Trotzige Kinder deshalb: Überall wurden die Gründer als Außenseiter behandelt, bis sie sich zusammenschlossen, jeden Kritiker plattmachten und ein Großreich gründeten.

Im Prinzip der Traum eines jeden pickeligen 12-jährigen mit fehlendem Selbstwertgefühl, der von der ganzen Klasse verarscht wird. Nur dass sich die 12-jährigen Gründer halt in Tische, Stühle, Kloschüsseln, etc. verwandeln können.

Ebenso trotzig waren in gewisser Weise die Nazis, die mit ihrem albernen Herrenrassedenken den identitätslosen und 1918 besiegten Deutschen das Gefühl geben wollten, doch etwas zu sein.

Im Prinzip könnte man den 2. Weltkrieg als Amoklauf des Klassenclowns bezeichnen, wenngleich ich mit einer solchen arg simplifizierten Formel bestenfalls bei Guido Knopp landen können dürfte...

Wäre es nicht möglich, dass weltraumfahrende Völker ein bisschen weiter entwickelt sind?

Und: Ist Unrecht, das man einem Unrechtsgegner antut, denn Recht (weil billig)?

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Danke für dein umfangreiches Statement, Kryoxis.

Ich stimme dir ini vielen Punkten zu. Man sollte besser als seine Feinde sein, ohne Zweifel!

Wieso könnte es nicht das Dominion geben?

Schau dir die Juden an: jahrhundertelang hatte man sie abgeschlachtet und verfolgt ( pers. anmerkung:ich beziehe mich hierbei auf die Volksgruppierung, nicht auf die Religion, wobei ich eigentlich hlieber sie Hebräer/Israeliten/Israelis nenne). Und nun haben sie sich zusammengeschlossen und wollen sich selber ein land schaffen; notfalls mit gewalt.

Also beispiele in der realen welt gibt es also doch!

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  • 1 Monat später...

Eine Tatsache wird wohl immer auf der nochso fortgeschrittenen Zukunft lasten: es wird immer Meinungsverschiedenheiten zwischen zwei Völkern geben, welche dann in Konflikte ausarten und sich zu einem Krieg aufschaukeln. Sehen wir uns einmal die Grossmächte in unserer Startrek-Galaxie an: Die Föderation, die Klingonen, Die Romulaner, Die Cardassianer und die Ferengie: alles Unterschiedliche Rassen mit völlig unterschiedlichen fundamentalen Werten. Die Klingonen z.B. sind ein Kriegervolk, ein absolut friedliches Universum kommt für sie nicht in Frage. Die Föderation dagegen versucht alles diplomatisch zu regeln, d.h. diese beiden Völker auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen ist fast unmöglich, da dann zwangsläufig eine Rasse auf ihre grundlegende Philosophie verzichten muss. Die Allianz der Föderation mit den Klingonen ist deshalb ein lobenswerter Erfolg, und durch den Dominionkrieg wurde die klingonische Idiologie wieder gestärkt, was für die Zukunft der Allianz äuserst wichtig ist. Aber wenn zu lange Frieden herrscht, wird diese Allianz irgendwann zerbrechen.

Was die startrek_Ethik angeht, so bezieht sich diese doch hauptsächlich auf die Menschheit, die nun in jeder Hinsicht eine einzige Einheit bildet, also praktisch zusammengefunden hatte. Selbst die uhrsprünglichen religiösen differenzen spielen keine Rolle mehr.

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  • 2 Wochen später...

besser sein als der feind???,

also wennich mich nicht irre geht es auch bei "zivilisierter" kriegsführung ums töten, immer nur töten, krieg ist krank, es ist wahnsinn wozu menschen fähig sind, aber manchmal wenn wir angegriffen werden schlagen wir nun härter als es nötig ist zurück (siehe first contact, picard/holodeck).

star trek ist nicht nur unterhaltung wie star wars usw., es bringt immer eine botschaft zu uns und hilft uns villeicht sogar bessere menschen zu sein.

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