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...die Krankheit ohne Heilung

EVIL TWIN


USS Community

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Selina hatte mit einer gewissen Genugtuung vernommen, dass Solak geflohen war und ihr Alter Ego mitgenommen hatte. Sicher, die Zerstörung der Manta wäre nicht notwendig gewesen aber es war nunmal nicht mehr zu ändern.

Die erste Offizierin hörte den Worten O'Briens und Esteban ungerührt zu. Als beide ihre Ansprachen beendet hatten, erhob sich Selina und ging auf O'Brien zu. Sie reichte ihm ein PADD.

"Was ist das?"

"Diplomatie leichtgemacht! Die Lektüre für alle Anfänger und Einsteiger."

Smiley sah die Frau vor sich fragend an.

"Lesen Sie es, verstehen Sie es. Setzen Sie es um."

Selina wandte sich von dem Rebellenführer ab und ging auf Esteban zu.

"Ich hoffe, wir sehen uns nie wieder."

Esteban wollte noch etwas erwidern, jedoch hatte sich die Sternenflottenoffizierin wieder von ihm abgewandt.

"Dr. Assjima, Cmdr. Sheridan, wir gehen."

Die Angesprochenen erhoben sich und begleiteten Selina zur Türe. Kurz vor der Türe warf Selina nochmals einen Blick zurück.

"Wenn der Alpha Flyer bereit ist, geben Sie uns Bescheid ..... und beeilen Sie sich damit."

Ohne weitere Worte verließen die Sternenflottenoffiziere das Büro von O'Brien.

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Es hatte vor nicht ganz einer Stunde begonnen.

Die Lemura war gerade explodiert, als sie die pulsierende Wärme an ihrem Handgelenk gespürt hatte.

Ranar betrachtete im Spiegel ihr Gesicht.

Es dauerte sehr lange. Beinahe schmerzhaft entspannten sich zum allerersten Mal seit drei Jahren ihre Züge vollständig. Sie griff mit beiden Händen in das kalte Wasser und klatschte es sich ins Gesicht. Als sie wieder aufsah, erkannte sie sich zunächst nicht wieder.

Das Gesicht war reizend. Es war das Gesicht der Frau, die sich vor drei Jahren den Rebellen 'angeschlossen' hatte. Zumindest fast: Um die Mundwinkel hatte sich unverkennbar ein harter Zug eingemeißelt. Ihre Augen, die früher vor Leben und Lust gesprüht hatten, blieben kalt. Ohne Gefühl.

Die Augen verrieten Gefühle. Und Gefühle waren verräterisch. Nur das kleinste Aufleuchten, das kleinste Anzeichen von Zufriedenheit, der Hauch von Angst... In den vergangenen drei Jahren waren ihre Augen zu denen einer Toten geworden.

Genau so tot fühlte es sich in ihrem Innersten an.

Nichts fühlen, nichts denken - niemals.

Lass dich niemals gehen! Zeige keine Schwäche! Sei das, was du vorgibst zu sein.

Sie war dazu geworden. Unweigerlich.

Durch die Haut an ihrem linken Handgelenk schimmerte das rote Licht des Positionsmelders. Es hatte aufgehört zu blinken.

Das erste Mal seit drei Jahren zeigte ihr Spiegelbild ein echtes Lächeln ....

Ein Schiff unbekannter Bauart enttarnte sich direkt vor Terok Nor. Mehr verängstigt denn neugierig sahen die Menschen auf der Promenade auf das elegante, silbrig glänzende Raumschiff, das sich nur für etwa 90 Sekunden zeigte und dann wieder genauso plötzlich verschwand wie es erschienen war.

Zurück blieb das leere Quartier der Stellvertreterin von Captain Jeremiah Esteban.

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Lucas Bishop hatte auf den Rat seines vermeintlichen Cousins gehört und hatte mit der Bravestar Terok Nor verlassen. Er hatte den kleinen Husnock-Jäger in die romulanische Heimatwelt gesteuert und wurde von einem Navigator der Assassinengilde auf den Planet Rom II navigiert. Den Zwillingen hatte er die Augen verbunden und den Jäger auf Stimmenauthorisation gestellt. Dann wurde er von einem Transporterstrahl erfasst und auf den Planeten gebeamt.

Lucas materialisierte in einem Raum mit weißen und silbrigen Wänden. Es roch sehr steril in dem Raum und die Temperatur war eher kalt als warm. Der Assassine ging auf die grünen Fußmarkierungen zu, stellte sich hinauf und sofort wurde er gescannt. Dann musste er seine Hand ausstrecken und seinen Decknamen sagen, aber der war nicht mehr Bishop sondern Scorpion. Die Wand drehte sich um und Lucas schaute in das Gesicht eines alten Romulaners.

„Jolantru, Luc!“ begrüßte ihn der alte Mann und lächelte freundlich.

„Jolantru, Kerma“ entgegnete Lucas und umarmte den alten Romulaner freundschaftlich. Dann gingen beide den langen dunklen Gang weiter und dann fragte Kerma: „Na, ist Solak endlich zur Vernunft gekommen?“

„Nein, Meister – Er ist mit dieser Blonden abgehauen…“ berichtete Bishop und grinste eiskalt.

„Hat Solak Verdacht geschöpft?“ fragte Meister Kerma weiter und schaute seinen ehemaligen Schüler streng an.

„Nein, für ihn bin ich der leicht trottelige Cousin, der einen Tick hat…“ antwortete Lucas und zuckte mit den Schultern.

„Gut gemacht! Und nun wird aus dir wieder Scorpion und es wartet ein neuer Auftrag auf dich…“ lobte Kerma seinen damaligen Schüler. Dann klopfte ihm der alte Romulaner auf die Schulter und verschwand um die Ecke. Lucas hingegen ging in die rote Tür und dann wurde er von speziell geschulten Telepathen von seinem Tick befreit. Als nächsten Schritt wurden ihm seine alten Verhaltensdiagramme wieder eingepflanzt. Aber die Liebe zu Hanni Stevenson blieb vorhanden.

Nach einigen Stunden erwachte der alte Scorpion alias Luc Bishop wieder. Seine Haare waren nun wieder blond und man konnte die Tätowierungen an beiden Armen erkennen. Er hatte nun auch andere Kleider an, die viel eleganter waren. Luc grinste eiskalt und steckte seine Waffen, in Gürtel, Stiefel, Brusttaschen und sonst überall in seine Verstecke. Er trug nun ein grünes ärmelloses Oberteil, darüber ein Ledermantel. Dann hatte er noch eine schwarze Lederhose und Stiefel an. So wieder ganz der „Alte“ wurde er wieder an Bord der Bravestar gebeamt.

Als er aber den Zwillingen die Augenbinden abnahm, trauten die ihren Augen nicht…

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Der ältere Cardassianer ging auf sie zu und schloss Ranar herzlich in seine Arme. „Es tut gut, dich endlich wieder von Angesicht zu Angesicht zu sehen, Taih Ranar.“

„Es tut gut, wieder hier zu sein, Taih Darkol“, erwiderte sie lächelnd und ließ sich mit einem langen und zufriedenen Seufzer in den Sessel des Captains - in IHREN Sessel fallen.

Er setzte sich ruhig neben sie. „Hast du uns etwas mitgebracht?“

„Hätte ich das tun sollen?“ schmunzelte sie, bevor sie anfügte: „Ich wünsche mir zunächst ein heißes Bad und etwas Vernünftiges zu essen - darauf warte ich seit drei Jahren.“

Darkol winkte zwei Frauen zu. „Ich dachte mir schon so etwas. Sie..“ Er zeigte auf beiden Haliianerinnnen „.. werden sich um dein Wohlergehen kümmern.“

Die Bajoranerin musterte die Beiden eindringlich. „Bereitet alles vor“, befahl sie, woraufhin sich die zwei Frauen sofort auf den Weg machten.

Sie dagegen griff auf ihren Rücken, suchte mit ihrem Fingernagel nach dem unsichtbaren Rand der 'zweiten Haut'. Mit einem Ruck riss sie diese ab. Drei kleine Chips kamen zum Vorschein. Ranar überreichte diese ihrem ehemaligen Lehrmeister.

„Kontaktiert meinen Gatten. Sag ihm, dass ich zurückgekehrt bin und setzt Kurs auf seinen Standort. Ich muss zuvor noch eine Kleinigkeit erledigen.“

Dann nickte sie dem Cardassianer noch einmal zu und ging.

„Warp 5“, fügte Darkol an, nachdem sie die Brücke verlassen hatte.

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Es gab nur noch eine Sache, die sie erledigen musste, bevor sie endgültig zu ihrem Mann zurückkehren konnte.

Schließlich war es auch an der Zeit, dass er endlich seinen Vaterpflichten nachkam, insbesondere, da sein Sohn seine Schuldigkeit getan hatte und sie mit ihm nichts weiter anfangen konnte.

Die Bajoranerin aktivierte ihr Terminal und rief den Frachter. Während sie auf eine Antwort wartete, griff sie in die Obstschale. Genüsslich biss sie in einen Pfirsich und lehnte sich in ihren Sessel zurück.

Bjørn saß grübelnd auf seinem Stuhl auf der Brücke. Da meldete sich DiNozzo zu Wort: "Captain, wir empfangen einen Ruf von der Ilavii. Das Schiff sendet eine Ivorii-Identifikation und der Ruf geht speziell an dich." Nicht genug, dass er die Rebellen am Hals hatte, jetzt wurde er von einer Gilde gerufen. Schlimmer konnte es eigentlich nicht mehr kommen. "Leg das Gespräch in meinen Raum!" befahl er seinem Mannschaftsmitglied und machte sich auf den Weg. Bjørn aktivierte den Monitor und erstarrte. "DU?!?" brachte er hervor.

„Es ist lange her“, lächelte sie. „Ich bin erstaunt, dass du dich an mich erinnerst.“

"Wie könnte ich dich vergessen, wo du mich einfach hast sitzenlassen!" entgegnete er zynisch.

„Sitzen lassen?“ Ranar musste lauthals lachen. „Wir hatten einen Deal. Erinnere dich! Drei Tage! Keine Namen, keine Verpflichtungen! Was hattest du erwartet? Die große Liebe?“

"Du hättest wenigstens zum Frühstück bleiben können, stattdessen hast du dich einfach weggeschlichen." seufzte er.

Ein wenig verwundert setzte sie sich auf. „Das klingt, als hätte es dir letztlich mehr bedeutet.“ Das könnte das Ganze vereinfachen. Ranar schüttelte leicht den Kopf. „Und ich hab mich nicht fort geschlichen, du warst - nun ja - recht erschöpft. Und mein Schiff legte früh ab. Das wusstest du.“

Hatte es ihm mehr bedeutet? Er wusste es nicht mehr. Vielleicht, oder vielleicht war es auch einfach nur unglaublich schwer eine zu finden, die ihm diese Befriedigung geben konnte. "Für dich scheint es ja auch mehr gewesen zu sein, sonst hättest du dir ja wohl kaum die Mühe gemacht mich zu finden nach all den Jahren."

„Es war keine Mühe. Ich habe in den letzten drei Jahren beinahe immer gewusst, wo du und dein Schiff stecken. Es war nur mühevoll, dir aus dem Weg zu gehen.“ Die Bajoranerin legte nachdenklich den Kopf zur Seite. „Aber du hast Recht. Ich habe tatsächlich oft an dich denken müssen in den drei Jahren. Schließlich erlebt man so etwas nicht jeden Tag.“

War das jetzt ein Kompliment? Schwer zu glauben. "Ja, das stimmt." bestätigte Bjørn sie. "Aber du rufst mich ja nicht einfach an, um in Erinnerungen an die altern Zeiten zu schwelgen."

„Doch, in gewisser Hinsicht schon.“ Ein hinterlistiges Lächeln hob ihre Mundwinkel. „Bist du in der Zwischenzeit eigentlich gebunden, Bjørn?“, fragte sie.

Was war das? Wollte sie ihn womöglich zurückhaben? "Ich hab mir letzte Woche ein orionisches Sklavenmädchen gekauft. Eigentlich wollte ich alle drei nehmen, aber wo soll ich die unterbringen. Aber sonst bin ich nur meinem Schiff verpflichtet." erwiderte er.

„Drei? Du bist genauso unersättlich wie früher“, lachte Ranar. „Nun, ich hoffe, die eine ist ihren Preis wert!“ Langsam lehnte sie wieder in den Sessel zurück. „Und ich hoffe, sie kann gut mit kleinen Kindern umgehen.“

"Bis jetzt hat sie mich noch nicht enttäuscht!" grinste er. "Aber was hat sie mit kleinen Kindern zu tun, so klein ist Søren schließlich auch nicht mehr?"

„Ich meinte auch nicht deinen Bruder, sondern deinen Sohn“, entgegnete sie gelassen.

"Aber ich habe doch gar keinen Sohn." lachte er.

„Doch“, widersprach sie ihm und lächelte wissend. „Sein Name ist Malechar und er wurde vor nicht ganz drei Jahren geboren.“

"Du willst mich wohl verarschen?" lachte er immer noch. "Ich glaub dir kein Wort!"

„Das ist dein Problem“, kam es kalt zurück. Die Bajoranerin sendete eine Datei. „Das ist sein Gencode. Du wirst schnell feststellen, dass es dein - unser - Sohn ist.“

"Ich weiß ganz genau, dass ich meine Injektionen genommen hab." meinte er schon deutlich nachdenklicher. Er betrachtete die Daten. Sowas kann man doch alles fälschen.

„Da bin ich mir sicher“, erwiderte sie ironisch. „Es spielt jedoch keine Rolle. Da ich zum fraglichen Zeitpunkt mit keinem anderen zusammen war, kommst nur du in Frage. Vielleicht solltest du darüber nachdenken, die Dosis zu erhöhen.“

"Mist!" entfuhr es ihm. "Und warum rückst du gerade jetzt damit raus?" Bjørn wurde etwas ärgerlich.

„Du erinnerst dich? Keine Verpflichtungen!“, gab sie zurück. „Dein Sohn war mir sehr hilfreich in den letzten Jahren. Doch nun habe ich keine Verwendung mehr für ihn.“

Jetzt wurde er richtig sauer: "Keine Verpflichtungen? Was ist mit den Verpflichtungen gegenüber dem Kind? Du kannst es doch nicht so benutzen wie ein Stück Kleidung und wenns dir nicht mehr passt, gibst du es weg. Das ist dein Fleisch und Blut!"

„Terranisches Blut!“, erwiderte sie eiskalt. „Er war nicht geplant und hätte nie geboren werden dürfen.“ Ihre Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen. „Ich habe viel zu spät bemerkt, dass ich schwanger war. Mir blieb keine andere Wahl als ihn auf die Welt zu bringen.“

"Und dir kam nie der Gedanke mich zu kontaktieren, wo du ihn doch nicht haben wolltest!" Dieses Verhalten widerte ihn an.

„Nein. Wie gesagt, Malechar war mir sehr hilfreich. Dank ihm wurde ich nicht von den Rebellen getötet, als das Schiff, auf dem wir waren, geentert wurde. Mit seiner Hilfe konnte ich die Rebellen infiltrieren. Und er ermöglichte es mir mit der Gilde und damit mit der Allianz in Verbindung zu bleiben.“ Sie griff nach einem Apfel und biss herzhaft hinein. „Deshalb wurde er auch bislang noch nicht in die Minen geschickt.“

"In die Minen? Das wird ja immer besser! Du kannst einen Dreijährigen doch nicht in die Minen schicken!" Jetzt war er am Kochen. "Wo ist er, ich werde ihn sofort zu mir holen!"

„Du hast nicht die geringste Vorstellung davon, was ich alles kann“, erklärte sie mit einem unheilvollen Unterton in ihrer Stimme.

"Dann mach doch, was du willst, aber sag mir sofort, wo er ist!" schrie er.

Die Bajoranerin lächelte. „Du hast eine Woche Zeit ihn zu holen.“ Sie gab ein paar Koordinaten ein und schickte sie ihm. „Solltest du dich verspäten ...“

Er besah sich die Koordinaten. "Ok! eine Woche! Ich werde pünktlich sein!" grummelte er. Dann beendete er die Verbindung.

Ranar lächelte und rief den Menschen erneut.

Das Terminal piepste. Bjørn nahm wieder ab. "Was ist denn noch?" motzte er.

„Noch eine Kleinigkeit, Bjørn. Malechar wurde in dem Glauben erzogen, dass seine Mutter tot ist. Du solltest ihm und dir den Gefallen tun, diesen Glauben nicht zu zerstören.“ Sie sah den Vater ihres Kindes ernst an.

Sie war sogar so durchtrieben das Kind zu belügen. "Na gut, aber nur um seinetwillen." entschied er.

„Du solltest nicht vergessen, dass Malechar ein leichter Telepath ist. Wenn er älter ist, dann wird er dich durchschauen. Das Beste ist, dass auch du damit beginnst es zu glauben.“ Ranar sah ihn ein wenig traurig an. „Nenn es den letzten Rest Anstand oder Liebe, aber das ist einfacher zu ertragen, als die Tatsache, dass seine Mutter ihn nie gewollt und ihn nur für ihre Zwecke missbraucht hat.“

"Nach der Aktion bist du für mich eh gestorben! Er wird nie erfahren, dass du die Mutter bist!" beschwichtigte er sie. Dann legte er wieder auf.

Gut! Die Bajoranerin seufzte. Das wäre also erledigt. Müde rieb sie sich die Stirn. Sie hatte keine andere Wahl gehabt. Auch wenn sie nicht leugnen konnte, dass Malechar ihr etwas bedeutete, so war ihr doch klar gewesen, dass sie ihn niemals als ihren Sohn hätte anerkennen können. Und die Gilde war großzügig genug gewesen, ihn am Leben zu lassen und schließlich auch, ihn seinem Vater zu überlassen.

Bjørn kopierte die Koordinaten auf ein PADD und begab sich zur Brücke. "Kepler, Kurs auf diese Koordinaten setzen, Warp 5!" befahl er schroff, dann ging er wieder. Den Rest des Tages verbrachte er nachdenkend in seinem Quartier.

Fee und Phanan klären ungeregelte Angelegenheiten

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Tränenreicher Abschied Teil 1

Schweigend, ohne die Männer in dem kleinen Büro eines Blickes zu würdigen, war Assjima der Nummer Eins gefolgt. Kurz darauf hatte sie sich abgesetzt um den Kindern der „kleinen Förderation“ einen letzten Besuch abzustatten. Die Situation hatte sich in diesen wenigen Tagen ihrer Abwesenheit erheblich verändert. Zwanzig rosige Gesichter strahlten ihr entgegen, als sie den dunklen Raum betrat. Die Kinder trugen saubere Kleidung und einigen konnte man ansehen, dass sie zugenommen hatten.

„Aschiema!“ Der spitze Schrei ließ die Deltanerin unwillkürlich zusammenzucken. Sie ging in die Knie und fing das kleine aufgeregte Mädchen mit ausgebreiteten Armen auf.

„Iloumen – wie geht es dir?“ Sie fuhr der Kleinen mit der Hand durch den dichten Haarschopf.

„Oh ganz doll! Hast du Schokolade?“

„Habe ich!“ Sie zog fünf große Tafeln aus ihrer Tasche. „Aber teile sie mit den anderen.“

„Mach ich! Vielen Dank!“ Freudestrahlend machte sich das Kind mit seiner Beute auf zu den andern.

„Doktor … schön, dass Sie wieder da sind.“

Assjima drehte sich um und sah in das freundlich lachende Gesicht des jungen Marcus.

„Hallo Marcus. Ich wollte nur mal nach dem Rechten sehen. Du scheinst alles gut im Griff zu haben.“

„Ja Doktor. Der Replikator und die Wasseraufbereitungsanlage sind wirklich ein Segen für uns. Die Geräte funktionieren einwandfrei und bislang wurden sie von den anderen auf der Station auch noch nicht entdeckt.“

„Und mit den Rezepten auf der Medikamentenliste kommst du auch zurecht?“

„Ja. Ich habe mich bei einem der Stationsärzte eingeschleimt und spiele bei ihm eine Art Praktikant. So kann ich unauffällig nachfragen, wenn ich einmal nicht weiß, welches von ihren Medikamenten auf der Liste ich replizieren soll.“

„Du bist ein kluger Junge! Und vielleicht wirst du ja mal ein richtiger Arzt?“ Sie klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.

„Ja vielleicht. Oder ich werde Ingenieur … ich konnte mich noch nicht entscheiden.“

„Du wirst deinen Weg gehen … da bin ich mir sicher.“

„Ich habe in den letzten Tagen viel nachgedacht. Kann ich nicht bei Ihnen oder bei Commander Sheridan in die Lehre gehen? Wenn die Kinder hier irgendwann einmal ohne mich zurecht kommen?“ Der Junge schaute die Ärztin hoffnungsvoll an.

„Ich hätte dich liebend gerne als Lehrling. Aber …“ Ein Hauch von Traurigkeit mischte sich in ihre Stimme „ … es wird leider nicht gehen. Ich werde in wenigen Stunden in meine Heimat zurückkehren und ich glaube nicht, dass wir uns irgendwann wieder sehen werden.“

Die Augen des Jungen wurden groß. „Sie gehen? Aber vielleicht kann ich in ein paar Jahren zu Ihnen nach Delta IV kommen? Ich kenne einen Frachterkapitän, der gelegentlich dort hin fliegt. Er würde mich bestimmt mitnehmen.“

Assjima schüttelte traurig den Kopf. „Dort wirst du mich nicht finden. Nicht auf diesem Delta IV.“

„Gibt es denn noch ein anderes Delta IV? Ich habe nachgeforscht. Ich weiß sogar, wie der Planet in ihrer Sprache heißt: Seyalia. Und er ist der vierte von acht Planeten, die um den blauen Riesenstern Delta Tricatu V kreisen. Von einem anderen Delta IV habe ich noch nie gehört.“

„Es ist derselbe Planet … nur in einem anderen Universum … ich kann dir nicht mehr sagen. Ich weiß nicht, was ich dir sagen darf. Frage Ranar danach, wenn wir weg sind. Sie wird es dir vielleicht erklären.“

Marcus nickte stumm. „Gut, ich werde Rani fragen … Und wir werden uns wirklich nie wieder sehen?“

„Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Aber die Galaxie ist voller Wunder. Vielleicht eines Tages … wer weiß.“ Assjima musste sich sehr zusammenreißen um nicht die Fassung zu verlieren. Nie hätte sie gedacht, dass es ihr schwer fallen würde, von einigen Individuen dieses Universums Abschied zu nehmen. Wie gerne hätte sie diesen Jungen einfach mit genommen. Welche Möglichkeiten hätte er doch in ihrer Welt. Aber er wurde hier gebraucht. Wie sollte sonst diese kleine Förderation jemals zu einer großen Förderation heranwachsen?

Oh nein, jetzt wird es wirklich zu kitschig! Die Deltanerin versuchte die Traurigkeit von sich abzuschütteln, doch klebte das Zeug an ihrer Seele wie altes Kaugummi an den Schuhsohlen. „Ich muss gehen …“ Brüsk wendete sie sich ab. … sonst fange ich noch an zu heulen..

„Doktor …“ Die schmutzige Hand des Jungen legte sich auf ihre Schulter und zwang sie, sich noch einmal umzudrehen. „Doktor …“ Marcus schluckte trocken. Dann schlangen sich seine Arme um ihren Körper. Er schluchzte leise. „Bitte nehmen Sie mich mit.“

„Marcus … bitte. So beruhige dich doch.“ Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände, schaute ihn an und versuchte, sich ein Lächeln abzuringen. „Schau – du verwirrst die Kinder.“

Zwanzig Augenpaare starrten sie erstaunt an. „Sie brauchen dich. Willst du sie wirklich im Stich lassen?“

Ein Ruck ging durch den schmalen Köper. Er ließ los und schaute die Gruppe an. „Nein, Sie haben natürlich Recht. Ich muss bei ihnen bleiben. Zumindest bis sie in Sicherheit sind.“ Dann blickte er der Deltanerin in die Augen. „Und wenn sie mich nicht mehr brauchen, werde ich einen Weg finden … einen Weg in Ihr Universum … damit Sie erfahren, was aus all dem hier geworden ist.“

„Wenn es denn so weit ist und du wirklich willst, dann findest du auch einen Weg. Du schaffst das. Du kannst alles schaffen.“ Sie küsste ihn zum Abschied auf die Stirn und schritt zum Ausgang. Doch in der Türe drehte sie sich noch ein letztes Mal um. „Marcus … solltest du in dieser Welt jemals einer begegnen, die aussieht wie ich, dann traue ihr nicht! Traue niemandem!“ Für diese letzten Worte hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen. „Hörst du? Niemandem! Nicht einmal Ranar! Verlasse dich nur auf dich und deine kleinen Freunde … bitte! Versprichst du mir das?“

Der Junge starrte sie mit großen Augen an. „Nicht einmal Rani? Aber …“

„Bitte … sei zumindest sehr vorsichtig.“

„Gut, Doktor. Ich verspreche, sehr vorsichtig zu sein.“

Sie nickte den Kindern noch einmal zu und verließ den Raum.

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Noch etwa eine Stunde, dann würde der Alpha Flyer startklar sein. George überwachte die Wartungsarbeiten des kleinen Raumschiffes. Einige Techniker der Rebellen waren gerade dabei den Treibstoffvorrat des Alpha Flyers aufzufüllen.

George zuckte zusammen, als ihn eine Hand berührte. Es war Julia, die ihn traurig ansah.

„Wie gehen die Arbeiten voran?“

„Sehr gut. Der Alpha Flyer wird in Kürze startklar sein.“, George senkte den Blick.“ Ich hatte Angst,“ erblickte sie an,“ Angst dich erneut zu verlieren.“

„Glaub mir ich….Wollte die anderen rausbeanen. Doch Amiel Levy hat sich für uns geopfert. Einfach so.“

„Genauso wie du dich opfern wolltest.“, sagte George mit leicht brüchiger Stimme.“ Du bist schon einmal in meinen Armen gestorben. Und das konnte ich allein schon kaum ertragen. Wenn du.“

„Nicht weiter sprechen.“, Julia umarmte George. Beide drückten sich fest aneinander. Einige Minuten lang. Dann sah sie zu George auf.

„Es muss kein Abschied für immer sein.“

„Das kann niemand wissen. Vielleicht wird es keine weiteren Transfers mehr geben.“

„Nicht nur du, sondern auch ich habe mich mit Professor Grofs Technologie auseimnader gesetzt. Und ich habe auch mit ihm gesprochen. Wir beide sind zu der Übereinkunft gekommen gemeinsam an der Technologie zu forschen und sie zur Perfektion zu, bringen.“

„Das ist wirklich eine Überraschung.“, George lächelte.

„Vielleicht wird uns diese Technologie Helfen einen Planeten zu erreichen, den die Allianz nicht ohne weiteres Finden wird, eine neue Welt auf dem die Menschheit in Freiheit Leben kann.Das ist die größte Hoffnung, die ich damit verbinde, George. Dass Michael eventuell auf dieser neuen Welt unter freiem Himmel in Sicherheit und Frieden aufwachsen kann. Ohne je Angst davor haben zu müssen der Gnade der Allianz ausgeliefert zu sein.“

„Ich hoffe das ihr erfolgreich sein werdet. „, sagte George. Er holte einen isolinearen Chip hervor. Diesen legte er in Julias Hand und schloss diese.

„Da ist ein kleines Abschiedsgeschenk drauf. Und dieser hier ist für euch alle.“, George reicht ihr einen weiteren Datenträger.“Es sind sehr nützliche Daten drin enthalten die euch sehr weit nach vorne bringen werden. Zumindest eine Zeit lang. „

„Danke.“, wieder umarmte sie ihn,“ danke für alles.“, dann küssten sich die Beiden lange.

„ Thad? Thad warte!“, rief Captain Esteban. Der junge Rebell blieb stehen und drehte sich um. Die Narben seiner Verletzungen hatten sich deutlich zurückgebildet, dennoch konnte man sie gut erkennen. Das Ganze ließ Thad um glatte 10 Jahre älter aussehen. Trotzdem erkannte der Rebellencaptain den kindlichen Glanz in den Augen.

„Wie geht es dir Thad?“, fragte Esteban.

„Mir geht es inzwischen wieder gut.“, sagte Thad tonlos. Jerry erahnte, weshalb dem so war.

„Willst du darüber Sprechen Thad?“, der junge Mann nickte nur.

„Es geht wohl um Amiel nicht wahr?“

„Ja. Ich kann es nicht Glauben, das sie nicht mehr da ist. Ebenso die anderen. Sie waren, wie eine Familie für mich.“, Thad unterdrückte einige Tränen. Kämpfte um Fassung.

„Ich werde Amiel und die anderen auch Vermissen. Bitte sei nicht traurig Thad. Amiel hat ihr Leben dafür gegeben damit Andere gerettet wurden. Vermutlich hatte sie es gewusst, das Sie es nicht mehr schaffen würde.“

„Das weiß ich Skipper. Aber trotzdem werde ich um Sie trauern. Und ihren Tod rächen.“

„Rache,“ Esteban schüttelte den Kopf,“ Rache ist nie eine Lösung. Auch wenn mir selbst danach zumute ist. Ehre das Andenken unserer Freunde, indem du mit uns versuchst, für alle Menschen einen bessere Zukunft zu ermöglichen.“

„Das werde ich Skipper.“, sagte Thad. Sein Gesicht hellte sich einwenig auf. Der Optimismus der Jugend. Es war eine der Triebfedern, die immer wieder zum Weitermachen animierten, trotz aller Widrigkeiten.

„Captain Esteban?“ Beide Männer drehten sich um. Emrak Grof hatte sich den beiden Rebellen genähert.

„Wissen Sie, wo ich Commander Sheridan finde?“, fragte der alte Trill sichtlich aufgeregt.

„Er müsste an Andockbucht 3 sein, beim Alpha Flyer. Julia ist auch dort.“

„Gut, denn ich habe noch was mit dem Commander was zu besprechen.“

„Dürfte ich Sie begleiten Professor?“, fragte Thad.

„Gerne mein junger Freund.“, antwortete dieser.

„Wenn dem so ist, dann werde ich mich euch beiden anschließen. Wenigstens von einen der vier Sternenflottler will ich mich richtig verabschieden.“

„Wie Sie meinen Captain.“, sagte der Trill. Dann setzte sich das Trio in Bewegung.

Kurz darauf bemerkten George und Julia das man sie beobachtete. Sie blickten in die Richtung und erkannten das dort Thad, Esteban und Grof standen. Aufgeregt lief Thad los und umarmte Julia. So das Sie erst um Luft ringen musste.

„ Ich ……“

„Schon in Ordnung Thad. Ich bin da. „, sagte Julia. Grof gab George ein Zeichen, das er herkommen sollte. George nickte und ging auf den alten Wissenschaftler zu.

„ Commander Sheridan. Ich möchte mich noch persönlich von ihnen verabschieden und mich bedanken. Dafür das Sie mir gezeigt haben, was noch möglich ist.“

„ Ich habe genauso zu Danken Professor. Ihre Erkenntnisse sind mehr als überwältigend, diese könnten unter Umständen eine neue Ära des interstellaren Reisens einläuten.“

„Zuviel der Ehre Commander. Wer weiß?“, Grof sah zu Julia und Thad. Beide wirkten wie Mutter und Sohn.

„Vielleicht habe ich auch damit eine Ära des interdimensionalen Reisens eingeläutet. Denn immerhin hat habe ich bewiesen das der Transfer eines ganzen Schiffes nun möglich ist. Wie gesagt ich Danke ihnen.“

„ Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit gehabt Sie besser Kennen zu lernen Professor.“, sagte George.

„ Vielleicht werden Sie das auch Commander. Wer weiß , eines Tages könnte ich ihren Besuch erwidern.“

„Wenn Sie das tun Professor. Dann werde ich Sie erwarten.“

„Ich freue mich darauf Commander. Ich freue mich wirklich . Ich wünsche ihnen und ihren Kollegen alles Gute für die Heimreise.Leben Sie Wohl.“, der alte Trill schüttelte die Hand des Ingenieurs und drückte ihm einen cardassianischen Datenstab in die Hand. Mit einem Blick gab er George zu versteh, dass er nicht fragen sollte und dieses Geschenk einfach annehmen sollte. Dann verließ er die Andockbucht.

Captain Esteban trat auf George zu.

„Auch ich möchte mich bedanken.“, sagte der Rebellenkommandant.“ Auch wenn die Umstände unserer ersten Begegnung nicht gerade die Besten waren, ich hoffe das Sie uns das Nachsehen werden.“

„ Mit der Zeit bestimmt Captain. Aber nicht jetzt. Ich will erstmal wieder zurück zu meinen Kindern.“, sagte George.

„Kann ich gut verstehen Commander.“, George holte heimlich weitere isolineare Chips hervor.

„Das sollte ihnen helfen etwas weiter voranzukommen.“, mehr sagte George nicht.

„ Und was ist das?“

„Wenn Sie es sehen Captain, werden Sie es verstehen. Bitte Achten Sie auf alle hier.“

„Das werde ich. Darauf gebe ich ihnen mein Wort.“

„Viel Erfolg Captain. Und Leben Sie Wohl.“

„ Das Wünsche ich auch ihnen Commander. Leben Sie Wohl“, Esteban nickte leicht und verließ ebenfalls den Raum.

Nun kam Thad auf George zu. Er sah kurz zu dem knapp 2 Meter großen Mann auf.

„Ich wünsche ihnen eine Gute Reise George.“

„ Danke Thad.“, sagte George. Dann senkte er seine Stimme.“ Pass auf Julia auf. Ich weis das Du das kannst.“

„Das werde ich George.“ Sagte Thad. Dann begab er sich zu den anderen, die immer noch den Alpha Flyer flott machten.

Julia trat wieder an George heran.“ Er ist wie ein Sohn für mich.“

„ Glaube ich dir gerne.“

„ Übrigens Michael ist so gut wie gesund. Das Antibiotikum hat ihm sehr viel geholfen. Schon alleine deswegen bin ich dir dankbar.“

„Gern geschehen. Er ist ein guter Junge. „

„ Das ist er in der Tat.“, Julia und George sahen sich noch kurz an. Dann begaben sie sich zu Thad und dem Alpha Flyer.

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Tränenreicher Abschied Teil 2

Wenige Minuten später saß die Chefärztin der Community stumm an einem Ecktisch im „Morns“ und starrte in ein unberührtes Glas Wein.

„Hallo Doktor!“ Assjima schreckte hoch, als Selim sich gut gelaunt auf den freien Stuhl ihr gegenüber fallen ließ. „So bedrückt? Hat ihr Jerry etwa wegen der Beule im Flyer Ärger gemacht? George wird das doch im Handumdrehen wieder flicken.“

„Ach nein … das ist es nicht. Ich habe vorhin erfahren, dass wir in wenigen Stunden wieder nach Hause fliegen. Sobald der Flyer repariert und voll getankt ist.“

„Und das bedrückt Sie? Mein Gott! Sie wollten doch die ganze Zeit zurück. Und jetzt, wo es soweit ist, machen Sie ein langes Gesicht? Verstehe einer die Frauen …“ Er lachte laut und winkte dem Barkeeper zu. „Morn, mein Süßer – bitte ein Bier!“

„Natürlich freue ich mich, wieder nach Hause zu kommen. Ich freue mich auf eine heiße Wanne. Vielleicht leiht mir Commander Kyle etwas von ihrem Erdbeerschaumbad. Ich freue mich auf mein Bett, auf frische Kleider … Das ist so …“ Sie zupfte angeekelt an ihrer roten Bluse. „… so … bäh!“

Selim grinste. „Stimmt – die Bluse hat zwar einen tollen Schnitt, aber die Farbe steht Ihnen überhaupt nicht. Blau! Ja! Ein dunkles, kräftiges Blau dürfte am besten mit der Farbe Ihrer Augen harmonieren. Türkis wäre auch gut …“ Fachkundig ließ er seinen Blick über das deltanische Gewand gleiten. „Ich habe die deltanischen Frauen schon immer für ihren Geschmack bewundert. Einfach, praktisch aber gleichzeitig elegant. Eine nüchterne Eleganz, die keine Schnörkel benötigt, sondern einzig und allein die Aufgabe hat, eure natürliche Schönheit zum Ausdruck zu bringen. Leider sieht man viel zu wenige von euch in unserer Region des Weltraums. Und Männer scheint es gar keine zu geben. Sind die auch so schön?“

Assjima lief rot an. „Ich weiß nicht … ich habe irdische Frauen sagen hören, dass deltanische Männer in ihren Augen extrem attraktiv seien … aber für mich sehen die meisten … na ja … eben normal aus.“

„Ich würde mir gerne selber ein Urteil bilden. Wo versteckt ihr denn eure Kerle? Im Keller?“

„Wieso sollten wir sie verstecken? Ich weiß nicht, was man in diesem Universum mit deltanischen Männern macht, aber in meiner Welt rennen die frei herum. Manche verlassen sogar den Planeten.“

„Tatsächlich? Und arbeiten die dann als Callboy?“

„Callboy? Wieso sollten sie? Nein, wir haben einige hervorragende deltanische Wissenschaftler in der Sternenflotte …“ Assjima unterbrach sich und starrte ihr breit grinsendes Gegenüber an. „Selim … Sie wollen mich auf den Arm nehmen!“

„Ich? Nein – das würde ich doch nicht wagen!“ Er blinzelte unschuldig. „Ich bin nur neugierig. Aber gut, dass die bei uns auf ihrem Planeten eingesperrt sind. So sind nämlich wir Terraner die attraktivsten Humanoiden der Galaxis! Nicht war, Morn mein Freund?“

Der riesige Barkeeper stellte ein frisches Bier auf den Tisch. „Klar, Selim! Und du bist der Schönste von allen. Aber lass das bitte nie einen Andorianer hören. Küsschen!“ Dann wackelte er mit ausladendem Hüftschwung und wabbelndem Specknacken zurück hinter seine Bar.

„Er hat Recht! Ich bin der Schönste!“ Lachend klatschte sich Selim mit den Händen auf den dicken Bauch.

Er hatte es schon wieder geschafft. Assjima konnte vor Lachen kaum an sich halten. „Sie werden mir fehlen“, gluckste sie zwischen zwei Schlückchen aus dem inzwischen nur noch halbvollen Weinglas.

„In Ihrem Universum rennt bestimmt auch so einer rum wie ich. Wahrscheinlich sitzt der in irgendeiner Großstadt in einer Schneiderei.“

„Oh nein – wenn, dann wäre er sicherlich ein Designer oder ein Stilberater.“

„Ein Stilberater? Cool!“ Selim lehnte sich zurück und verdrehte genüsslich die Augen. „Das klingt doch nach etwas. So einer mit typgerechtem Anzug, typgerechter Frisur … dann müsste ich ja kurze Stoppelhaare tragen, eine alte Hose mit vielen Taschen und ein abgewetztes Shirt …“

„Aber das tun Sie doch schon …“

„Ach … dann müsste ich also anders aussehen? Ein schicker Anzug vielleicht? Gel in den Haaren? Wie müsste ich aussehen, um ein erfolgreicher Stilberater oder gar ein Designer zu sein?“

„Ich weiß nicht …“ Vorauf wollte der kleine Dicke heraus?

„Auf jeden Fall anders, oder? So wie ich jetzt aussehe, würde mir wohl keiner abnehmen, dass ich Geschmack habe?“

„Nein … doch … verdammt Selim, was soll das denn?“

Das runde Gesicht des Mannes wurde ernst. Er beugte sich vor und antwortete leise: „Mit gegeltem Haar, schickem Anzug und womöglich sogar Waschbrettbauch wäre ich nicht der, der ich bin. Dann wäre ich der Selim, der in Ihrer Welt aufgewachsen ist, der eine ordentliche Ausbildung bekommen hätte, von allen geachtet wäre … Ja womöglich wäre ich sogar ein wichtiger, bekannter Mann geworden. Ich wäre nicht der Hanswurst, der auf schrottreifen Kisten durchs Weltall fliegt und irgendwelchen unerreichbaren Träumen hinterher jagt. Ich würde mich nicht damit begnügen, alte Geschichten zu sammeln, dem Captain seinen Raktajino auf die Brücke zu bringen, bei Bedarf ein paar Pflaster aufzukleben und eventuell vorbeikommenden Gästen alles zu besorgen, was sie brauchen und was wir entbehren können. Seien Sie ehrlich, Doktor – würden Sie den Selim ihrer Welt mögen?“

„Warum denn nicht?“ Die Deltanerin hielt kurz inne und überlegte. „Nein, Sie haben Recht. Der wäre wahrscheinlich ein affektierter Lackaffe …“

„… mit dem Sie wohl lieber nichts zu tun haben wollten?“

„Ja. Ich mag solche Typen nicht sonderlich.“

„Ich verstehe. Sie würden den Selim Ihrer Welt nicht leiden können. Mögen sie denn den Selim meiner Welt?“

„Ja … warum denn nicht? Würden wir sonst hier sitzen?“ Assjima stellte das Glas ab und schaute ihn an. „Was soll das?“

„Das ist seltsam, denn eigentlich dürften Sie mich gar nicht leiden können. Ich bin doch einer von Denen. Ich bin ein Rebell. Sie schauen auf uns herab.“

Die Deltanerin richtete sich empört auf. „Das stimmt nicht!“

„Seien Sie doch mal ehrlich, Doktor. Sie bekommen sogar Hautausschlag von uns – ja, ich habe das bemerkt. Das kommt nicht nur vom Latex. Wir sind schmutzig und dumm. Wir können uns nicht benehmen und vieles von dem was wir tun erscheint Ihnen unlogisch, ja sogar idiotisch. Wir sind gewalttätig, unmoralisch und so mancher benimmt sich wirklich wie ein Tier.“

„Aber doch nicht alle.“

„Nein? Wer denn nicht? Haben Sie herausgefunden, wer Ihnen behagt und wer nicht? Mit mir haben Sie sich doch nur abgegeben, weil ich Ihnen zugeteilt wurde. Ansonsten wäre ich für Sie nur einer von Denen geblieben. Ein schmutziger, ungehobelter, dummer Rebell.“ Er erhob sich. „Wenn Sie nur einen Augenblick lang versucht hätten, Ihre deltanische Arroganz beiseite zu schieben um hinter die Fassade zu schauen …“

„ … dann hätte ich eure Träume von einer besseren Welt gesehen?“ Auch Assjima war aufgestanden und funkelte den Menschen gereizt an. „Die habe ich gesehen. Und ich bewundere euch dafür, dass ihr solange nur von diesen Träumen leben konntet. Aber eure Methoden, den Weg, den ihr gewählt habt, um diese Träume zu erfüllen, halte ich für falsch! Ihr nehmt den einfachen Weg, den Weg der Gewalt. Dabei vergesst ihr das wichtigste im Leben.“

„Die Freiheit vergessen wir nicht. Wir kämpfen dafür.“

„Das meine ich nicht. Freiheit ist nicht das Wichtigste. Das Leben an sich ist es. Ihr habt all die Werte beiseite geschoben, die euch zu Menschen machen. Die Ideale, auf die die Menschen meines Universums so stolz sind und wegen denen sie von vielen anderen Spezies geachtet werden. Bei euch zählt das einzelne Leben nichts mehr. Wofür kämpft ihr also noch?“

„Werte, Ideale – Doktor, das ist dummes Förderationsgeschwafel. In einer fast perfekten Welt kann man von solchen Dingen reden. Ihr habt die Zeit und die Mittel dazu. Über das Leben zu philosophieren ist einfach, wenn man einen vollen Bauch hat.“

„Und ihr benutzt eure Mittellosigkeit als Ausrede. Wer verbietet euch das Denken? Wer hindert euch daran, sich um die Kinder zu kümmern? Wer befiehlt euch zu töten? Schau dich um, Selim – diese Typen hier in der Bar … wo sind ihre Ideale? Wo sind ihre Werte? Ihr habt sie einfach auf den Müll geworfen. Und jetzt suhlt ihr euch in eurer Pseudoheldenrolle. Ihr armen Menschen, die ihr leiden müsst um für euch und alle anderen ein einziges höheres Ziel zu erreichen: Freiheit. Doch ich frage dich: Was ist das für eine Freiheit, für die ihr eure Menschlichkeit wegwerft? Ist sie das wirklich wert?“

„Oh man Doktor! Deine abgedroschene Förderationsmoral ist hier wirklich fehl am Platz. Ich habe nicht mal eine heile Tasche, in die ich sie stecken könnte. Die ist so dünn, dass sie einfach wieder durch eines der Löcher durchpurzeln würde.“

„Abgedroschene Förderationsmoral? Warum habt ihr uns denn hierher geholt? Wegen unserer Technik? Oder weil ihr einfach nur zu dämlich seid, mit euren Problemen alleine zu Recht zu kommen? Warum dieser riesige Aufwand, wenn ihr mit unserer Förderationsmoral nichts anfangen könnt? Was sollte das? Allein diese bescheuerte Transaktion von einem Universum ins andere beweißt doch, dass ihr eure Köpfe für alles Mögliche benutzt, nur nicht zum Denken. Ihr schwafelt von Freiheit und dann beraubt ihr uns einfach so unserer Freiheit. Ihr seid überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass ihr uns einfach nur hättet fragen können. Denn aufgrund unserer Förderationsmoral wären wir wahrscheinlich gekommen. Aber das könnt ihr euch ja nicht einmal annähernd vorstellen. Ihr geht davon aus, dass niemand bereit wäre, etwas für euren Haufen zu riskieren und damit habt ihr vermutlich sogar Recht.“

Wütend griff die Deltanerin nach ihrem Rucksack um zu gehen.

„Ja Doktor. Gehe du nur zurück in deine heile Förderationswelt. Lege dich in dein Erdbeerschaumbad – auch wenn es nur geborgt ist – und bastle weiter an deiner Moral herum.“

Blitzschnell fuhr Assjima herum. „Es reicht!“ Dann klatschte dem überraschten Rebellen der Inhalt des Weinglases ins Gesicht. Rundherum wurde grölendes Gelächter laut und der Dicke begann zu grinsen.

„Tja Jungs! Ich glaube, ich habe gewonnen! Her mit dem Bier, Morn!“

Verdutzt schaute sich die Ärztin in der Bar um. Alle diese bärtigen und ungewaschenen Gesichter hatten sich ihnen zugewandt und zeigten ihre lückenhaften Gebisse. Das Gelächter wollte gar kein Ende nehmen.

„Das hast du gut gemacht, Selim!“ Das Doppelkinn des Barkeepers bebte vor Lachen. „Und hier noch einen Brandy für Frau Doktor. Der letzte Rest Wein klebt ja nun im Gesicht unseres Dicken.“

„Selim – was soll dass?“ zischte Assjima halblaut über den Tisch.

„Die Jungs wollten so gerne einmal eine wütende Deltanerin sehen. Und das haben sie ja nun bekommen.“

„Ihr wollt mich wütend sehen? Das könnt ihr haben.“ Im nächsten Moment saß Selim auf seinem dicken Hintern und rieb sich die Wange, auf der nun deutlich der Abdruck einer Hand zu erkennen war.

„Autsch – das tat echt weh …“

„Aber es tat gut. Betrachte dich als Helden, der stellvertretend für all die anderen hier leiden musste. Das macht man doch so als Rebell, oder?“ Dann kippte sie den Brandy hinunter. „Danke Morn – der tat auch gut. Und jetzt könnt ihr mich alle mal.“

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Mit einen Platschen flogen mehrere Nahrungsmittel gegen eine Wand und glitten diese herunter nicht ohne dabei Flecken zu hinterlassen. Jedenfalls hatte die Wut von Captain Jeremiah Esteban regelrecht klingonische Ausmaße angenommen. Was ja auch verständlich war, denn gerade hatte er bemerkt, dass seine Stellvertreterin verschwunden war. Vermutlich fortgebeamt. Von diesen seltsamen silbrigen Schiff.

Wie auch immer. Man musste keine Telepath sein, um die Wut des Captains zu spüren.

Doch genau in den Moment, versuchte Lieutnant Esteban Zutritt zu dessen Quartier zu erhalten.

„Das sollten sie nicht tun, Lieutnant.“, hallte John Gillmores Stimme warnend über den Korridor „Wieso nicht?“, erwiderte der Angesprochene verwirrt. „Der Captain ist anscheinend gerade in einer miesen Stimmung. Julia bezeichnet das als 'Warpkernexplosion' Stimmung.“, erklärte der Mann. „So habe ich ihn das letzte Mal vor etwa fünf Monaten erlebt. Da er hatte er erfahren, dass einer aus der Crew für die Allianz spioniert.“

„Klingt nicht gerade ermutigend.“, gab der Sternenflottenoffizier zu. „Aber ich glaube, ich weiß, wie ich mit ihm umgehen muss.“

Captain Esteban hörte es an seiner Tür klopfen reagierte aber nicht. Erst als sich das Schott hinter ihm mit einen Zischen beiseite bewegte, maulte er: „Ich habe nicht ‚Herein’ gesagt.“ „Ich weiß.“, erklang die Stimme seines Alter Egos. Der Sternenflottenoffizier trat in den Raum, damit sich das Schott hinter ihm schließen konnte und bemerkte belustigt: „Hier sieht es ja aus. Und Mom meinte immer, ich sei ein Ferkel.“

Dann fixierte er den Rebellen. „Alles in Ordnung.“ „Ja, es ist alles in Ordnung. Alles perfekt.“, erklärte der Kommandant der Black Dragon. „Ich habe ja nur ein paar Leute verloren, ein Schiff wurde zerstört. Und meine Stellvertreterin ist verschwunden.“ Sein Blick fiel auf die beiden Padds die sein Alter Ego in der Hand hielt.„Was ist auf den Padds? Noch mehr Diplomatische Schulungen.“, wollte der Rebell verärgert wissen. „Commander Kyle meint es gut mit euch. Ein wenig mehr Diplomatie und etwas weniger herumballern kann wahre Wunder wirken.“, erwiderte der Lieutnant ungerührt. „Auf deinen einen Padd ist die komplette Replikatordatenbank des Flyers drauf. Ein paar von de Speisen und Getränken, die ich bevorzuge, habe ich extra markiert.“

Der Sternenflottenoffizier sah kurz nach unten und fügte dann hinzu: „Wenn ich dir das andere Padd gebe, verstoße ich eigentlich gegen einige Vorschriften. Ich werde darüber nichts in meinen Bericht schreiben und wenn du die Klappe hältst, woher du die Daten hast, sollte es da keine Probleme geben.“ Dann entdeckte er die die isolinearen Chips. „Woher hast du sie?“ „Die hat mir euer Ingenieur zugesteckt. Ich bin aber noch nicht dazugekommen, mir die Daten anzusehen.“, erklärte der Kommandant der Black Dragon. „Aber was ist auf den zweiten Padd drauf.“

Jerry räusperte sich und fuhr dann fort: „Auf den anderen Padd habe ich ein paar Vorschläge gemacht, wie eure Sache besser laufen kann. Erster Punkt ist, Ressourcen effizient nutzen. Uns herzuholen war es ganz bestimmt nicht. Solche Spielereien könnt ihr euch vielleicht erlauben, wenn ihr ein paar Sternensysteme kontrolliert. Aber nicht nur das. Viele Basen habt ihr?“ „Inklusive Terok Nor haben wir elf.“, erklärte der Rebell.

„Hast du eine Karte, wo du mir die Positionen zeigen kannst.“

Der Captain holte nach einigen Überlegen eine Padd mit einer Karte der bekannten Galaxis. Sein Alter Ego schüttelte nur mit dem Kopf. „Das ist viel zu verstreut. Kein Wunder das euch die Allianz dauernd den Arsch aufreißt. Ihr habt kein vernünftiges Kommunikationsnetzwerk. Jede Basis operiert für sich. Das kann nicht gut gehen.“

„Was schlägst du vor?“ „Räumt alle Basen in denen der Kommandant getötet wurde.“, erklärte der Sternenflottenoffizier. „Das sind alle außer Terok Nor und die beiden in den Badlands und im Briar Patch.“, wandte der Rebell ein.

„Na um so besser. Ihr braucht aber noch je eine Basis im Argolis-Sternenhaufen und im McAllisternebel. Wenn ihr die mit Signalverstärkern ausstattet, habt ihr eine perfekte Verbindung. Wobei mir die Station im Briar Patch auch nicht gefällt. Klar ist die Lage gut geschützt, aber die Distanz.“ Jerry schüttelte wieder den Kopf. „Wie ist dort die Lage?“ „Keine Ahnung, aber es soll ein paar Probleme mit den Einheimischen geben. Die werden dauernd von ein paar Piraten, die sich Son'a nennen, attackiert.“, musste Captain Esteban.

„Verbündet euch mit den Einheimischen. Vielleicht dürft ihr dort eine Kolonie errichten.“, empfahl der Einsatzoffizier.

„Ich werde es Smiley vorschlagen.“, versprach sein Alter Ego. „Sonst noch etwas?“ „Nun ja, ich habe noch ein paar Kampftaktiken heraus gesucht, die spezial für die Defiantklasse entworfen wurden. Und ich habe noch einen weiteren Tipp. Nennt euch um.“, fügte der Lieutnant hinzu. „Wie meinst du das.“, wollte der Captain wissen. „Terranische Rebellen klingt ähm ein wenig abschreckend. Als ob ihr eine Gruppe Verbrecher seid.“ Jerry rollte mit den Augen. Sein Alter Ego war manchmal richtig dämlich.

„Für die Allianz sind wir das auch.“, warf der gerade ein. „Mag sein, aber ihr müsst an euren Selbstverständnis arbeiten. Wie wäre es mit 'Terranische Freiheitskämpfer'. Das trifft euer Ziel besser und klingt nicht ganz so abschreckend.“

„Du scheinst dir ein paar Gedanken gemacht zu haben.“, gab der Rebell zu. „Nun ja, ich habe euch beobachtet und schnell ein paar Punkte gefunden, in denen ihr euch dringend verbessern müsst.“, erklärte der Sternenflottenoffizier.

Plötzlich piepste ein Kommunikator. „Das ist meiner.“, erklärte der Captain und griff nach dem kleinen Gerät, dass irgendwie unter dem Schreibtischstuhl geraten war. „Hier Esteban.“ „Thad hier.“, erwiderte der junge Techniker. „Ich wollte nur Bescheid sagen, dass die Vorräte des Flyers komplett sind.“ „Gute Arbeit.“ Der Rebell schloss seien Kommunikator und erklärte: „Du solltest besser zu dein Leuten gehen. Wir starten in einer halben Stunde, bevor Commander Kyle mir noch den Kopf abreißt.“ Dann macht er eine Pause und meinte: „Wir werden uns wohl nicht wieder sehen.“ Der Lieutnant schüttelte mit dem Kopf: „Die Chancen stehen dafür schlecht. Aber man sollte niemals nie sagen.“

Er lächelte kurz und erklärte dann: „Trotz allen war es irgendwie interessant, sich selbst kennenzulernen.“ Captain Esteban nickte: „Da hast du absolut recht. Es war zwar etwas bizarr aber interessant.“ Die beiden Männer reichten sich zum Abschied die Hand.

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Tränenreicher Abschied Teil 3

War es wirklich Wut? So sicher war sich die Deltanerin nicht, als sie an der wissenschaftlichen Konsole saß um deren Funktionstüchtigkeit zu überprüften. Immer wieder hielt sie inne und starrte Löcher in die Luft. Am liebsten wäre sie aufgestanden und in die Bar zurückgegangen. Wobei … was hätte sie dort tun sollen? Den Kerlen endgültig die Köpfe abreißen oder sich bei Selim entschuldigen? Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr beschlich sie das Gefühl, dass er nicht ganz Unrecht hatte. Nein! Wütend schlug sie mit der flachen Hand auf die Konsole. Ein paar verärgerte Lämpchen blinkten auf. Selim war genauso ein dämlicher Mistkerl wie die anderen Irren, die sie hier kennen gelernt hatte. Kennen gelernt? Kannte sie tatsächlich die Leute, denen sie in den letzten Tagen begegnet war?

Verdammt! Es war einfach nicht richtig, einfach so abzuhauen. Entschlossen stand sie auf und kletterte aus dem Flyer.

„Doktor - wo wollen Sie hin? Wir starten jeden Augenblick!“

„Ich bin gleich wieder da, George. Geben Sie mir bitte noch fünf Minuten.“ Ohne eine Antwort abzuwarten rannte sie durch die noch geöffnete Luftschleuse, bog in den Korridor ein und kollidierte mit einem dicken, weichen Bauch.

„Wohin so eilig, Doktor?“

„Selim!“ Die Erleichterung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Ich habe mich unmöglich benommen! Ich … bitte verzeihe mir. Ich bin wirklich ein arrogantes Miststück …“

„Nein. Ich habe das provoziert. Es war mein Fehler. Du hast mich zum Nachdenken gebracht. Wir sollten unsere Werte nicht unseren Träumen zum Fraß vorwerfen. Es gibt Grenzen und wo sich die befinden werde ich herausbekommen. Ich verspreche es!“

Assjima schluckte. Ihr Herz machte einen Hüpfer als sich der zentnerschwere Stein mit einem Plumps verabschiedete. Dennoch zog sich der Hals zusammen, so dass sie kein Wort herausbrachte.

„Ist schon gut, Doktorchen.“ Der kleine Mann legte seinen Arm um ihre Schultern und steuerte auf die Luftschleuse zu. „Ihr müsst los. Dein Erdbeerschaumbad wartet auf dich.“

„Nein, in erster Linie sind es meine Freunde, die auf mich warten.“ Assjima überlegte einen Augenblick, bevor sie fortfuhr. „Selim …es gibt einen Jungen hier auf der Station. Einen Terr … einen Menschen. Etwa 15 Jahre alt. Er heißt Marcus. Kannst du ein wenig auf ihn aufpassen? Bitte …“

Selim schaute sie prüfend an. „Den kenne ich nicht. Aber wenn es dir so wichtig ist, dann werde ich ihn finden. Und ich werde ein Auge auf ihn haben. Versprochen!“

„Ich danke dir, mein Freund.“ Sie umarmte ihn und gab ihm einen dicken Kuss auf die Wange. Dann fiel ihr Blick auf George, der ungeduldig mit den Füssen scharrte. „Es ist soweit. Pass auf dich auf – du dummer schmutziger Mistkerl!“

„Und dir eingebildeter Sternenflottenzicke wünsche ich eine gute Reise."

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Hinter dem Spiegel

Ein paar Stunden später hatten der Alpha Flyer und die Black Dragon, die in enger Formation flogen, das Zielgebiet erreicht.

Captain Esteban ließ noch mal eine Verbindung zu dem Föderationsshuttle aufbauen. „Vergessen sie nicht, ihren Antrieb abzuschalten und das Plasma abzulassen.“, erinnerte der Rebell die vier Heimkehrer. „Das sind wir bestimmt tausend Mal durchgegangen. Wir wissen Bescheid.“, erklärte jedoch Selina etwas angesäuert. „Antriebssysteme abgeschaltet.“, meldete George Sheridan aus dem Hintergrund. „Sie haben ihn gehört. Wir können. Bauen sie nun das Wurmloch auf.“, fügte die Frau hinzu. „Verstanden. ... Ma’am.“, erklärte der Kommandant der Dragon und beendete die Verbindung.

Auf der Brücke der Dragon herrschte nun hektische Betriebsamkeit. „Julia, remoduliere den Navigationsdeflektor. Dann initiiere die Abgabe der Veteronpartikel.“ Die Chefingenieurin nickte und startete den komplexen Vorgang. Wenig später begann sich das Wurmloch aufzubauen. Nach gut zehn Minuten war es groß genug, damit der Alpha Flyer durchfliegen konnte.

Das kleine Raumgefährt setzte sich in Bewegung, bekleidet von einen „Viel Glück George.“ „Viel Glück Jerry.“ und einen „Viel Glück Assjima.“

Kurz darauf löste sich das Wurmloch wieder auf.

Unser Universum

Etwas verwirrt rieb sich Commander Kyle die Stirn. Anscheinend war sie während des Fluges gegen ihre Konsole gestoßen. „Schadensmeldung.“, rief sie in die Runde. „Der Flyer scheint den Flug gut überstanden zu haben.“, berichtete Commander Sheridan. „Keine direkten Schäden an den System des Shuttles. Nur ein paar Dellen im Rumpf.“

„Sehr gut.“, ließ Selina sich vernehmen.“Lieutnant Esteban. Positionscheck. Sind wir überhaupt im richtigen Universum?“

Der Einsatzoffizier besah sich seine Anzeigen und erklärte. „Wir befinden uns in der Nähe des Bardezzisstem, etwa 2 Lichtjahre von DS9 entfernt. Und wenn wir nicht in unseren Universum sind, dann in dem gleich rechts davon. Ich registriere nämlich mehrere Raumschiffe der Sternenflotte.“ „Und die Community?“ „Nicht in der Reichweite unserer Sensoren. Aber ich empfange ihr Positionssignal aus dem Xepolitesystem.“, erwiderte der Pilot. Er drehte sich zu seiner Vorgesetzten um. „Soll ich sie rufen.“ Commander Kyle nickte.

Auf der Brücke der Community hatten Ensign Anquanar, Lieutnant Coleman und Lieutnant McNaugton Dienst. Lieutnant Commander Shral vertrat Captain Tanrim, als Kommandant. Plötzlich drehte sich Sean zu ihr um. „Commander wir werden gerufen. Es ist der Alpha Flyer.“ Man sah dem Lieutnant richtig an wie erleichtert und gespannt er so gleich war.

Doch die Andorianerin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Sind sie sich sicher, Lieutnant?“, fragte sie nach.

„Hundertprozentig, Ma'am.“, erklärte der Einsatzoffizier.

Der leitende Wissenschaftsoffizier tippte auf ihren Kommunikator. „Shral an Tanrim.“ „Tanrim hier.“ Man merkte der Stimme des Zakdorn an, dass er die vergangenen zwei Wochen, seit die Mannschaft vom mysteriösen Verschwindens des Away Teams wusste, nicht sehr viel geschlafen hatte, was auf den Teil der Crew, die mit dem vier Teammitgliedern enger befreundet waren, ebenfalls zu traf.

„Captain, wir empfangen einen Ruf vom Alpha Flyer.“, erklärte Vinara. „Sind sie sich sicher, Commander.“, fragte der Kommandant nach. „Lieutnant Coleman ist es.“, erwiderte die Andorianerin. „Verstanden ich komme sofort.“

Wenig später betrat der Zakdorn die Brücke. Commander Shral wechselte auf den Platz für den ersten Offizier. Doch Vartik setzte sich nicht, sondern befahl nur: „Legen sie es auf den Schirm.“

Und wenn es die meisten gehofft hatten, sogen alle, abgesehen von Commander Shral, unwillkürlich die Luft ein, als das Bild von Commander Kyle auf dem Hauptbildschirm erschien. Captain Tanrim war der erste, der seine Sprache wiederfand. „Commander Kyle. Ich freue mich sie wieder zu sehen.“ Auf dem Gesicht seiner Stellvertreterin zeigte sich ein Lächeln. „Ich freue mich auch, Captain.“

„Geht es ihnen und den anderen Teammitgliedern gut?“, vergewisserte sich der Kommandant als erstes. „Ja, Captain uns geht es bestens.“, versicherte Commander Kyle ihren Vorgesetzten.

„Wo befinden sie sich?“, wollte dieser wissen. „Wir sind im Bardezzisystem, in der Nähe von Terok Nor ... ich meinte Deep Space Nine.“, erwiderte Selina.

Vartik sah sie wegen des Versprechers überrascht an, sagte aber nichts dazu. „Die Community befindet sich im Xepolitesystem. Wir werden sie auf DS9 abholen.“ „Verstanden Captain.“

„Darf ich fragen, wo sie gewesen sind?“ Nun siegte die Neugierde bei dem Zakdorn. „Das möchte ich nicht über Subraum ausdiskutieren, Sir.“, erklärte Selina. „Aber es wird alles in unseren Berichten stehen.“ „Ich freue mich darauf sie zu lesen, Commander. Community Ende.“

Mit einen erleichterten Lächeln gab Captain Tanrim seine Anweisungen: „Ensign Anquanar, setzten sie Kurs auf die Raumstation Deep Space Nine, Warp acht.. Mr. Coleman, informieren sie die Challenger und dann das Oberkommando, dass der Flyer wieder aufgetaucht ist. Commander Shral schicken sie eine allgemeine Nachricht an die Crew, dass unsere Vermissten wieder aufgetaucht sind und wir die vier auf DS9 treffen.“

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*hinter dem Spiegel*

„Es ist Zeit“, meldete Darkol über Interkom.

Ranar seufzte entspannt auf. „Ich bin in zwei ..“ Ihr Blick fiel auf die jüngere Haliianerin, die sie schmollend ansah. „..in zwei Minuten da.“

Die Kleine verzog sich immer noch schmollend, während die Ältere begann die Bajoranerin anzukleiden.

„Nun?“, fragte Ranar als sie die Brücke betrat.

„Wir sind bei den vereinbarten Koordinaten“, erklärte Darkol. „Aber von deinem Gatten keine Spur. Wir erhalten nur Sensorbilder von vier andorianischen Schiffen.“

Die Bajoranerin setzte sich lächelnd in ihren Sessel. „Er ist da.“ Sie drehte sich mit einem schelmischen Blick zu dem Cardassianer. „Eine kleine Wette?“

„Und wie willst du beweisen, dass du Recht hast?“ Er schlug in die ausgestreckte Hand.

Ranar erhob sich. „Öffnet einen Kanal, ruft die mey´bey und enttarnt die Illavi.“

H´Qar thronte regelrecht auf seinem Kommandosessel als der Kommandooffizier sich zu seinem Kommandanten umdrehte.

„Sir, wir werden vom Allianzschiff Illavi gerufen.“

Der Sensoroffizier meldete sich. „Sir, ein Schiff unbekannter Bauart enttarnt sich.“

„Schon gut, auf den Bildschirm.“

Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht einer Bajoranerin.

„nuqneH H'Qar ech. Jiquv.“ Sie neigte leicht ihren Kopf.

„qalegh Milseya, nuqneHneS. Er lächelte und nickte der Frau zu.

Sie lachte kurz auf. „Eigentlich sollte ich dich fragen, was du dir wünscht, loDnal.“

„Muss ich dir das wirklich sagen? Oder kannst du es dir nicht denken. be´nal.“

Sie setzte sich auf ihren Sessel und ließ ein Bein über die Lehne baumeln. „Nun das könnte vieles sein. Schiffe, die Namen der letzten beiden Rebellenkommandeure .. mich?“ Die Bajoranerin nickte kurz. Die Schilde der Illavi senkten sich. „Sag mir, was willst du?“, hauchte sie - so wie damals als sie ihn kennen gelernt hatte.

Der Sensoroffizier nicke dem General kurz zu, als sich die Schilde der Illavi senkten. H´Qar gab dem Taktischen Offizier ein Zeichen und die mey´bey enttarnte sich. Gleichzeitig wurde Milseya von einem roten Eindämmungsstrahl eingehüllt und entmaterialisierte sich, nur um wenige Augenblicke später wieder auf der Brücke des Klingonenkreuzers zu materialisieren.

Genau auf dem Schoß von H´Qar.

„Zuerst will ich dich.“ Er biss ihr in die Lippe.

Die Klingonen auf der Brücke johlten und schlugen im wildem Rhythmus auf die Instrumententafeln und Stuhllehnen.

Sie strich sich mit einem Finger über die Lippe und betrachtete das Blut auf ihrem Finger. „Hier?“ fragte sie spöttisch und strich mit dem lautlos heraus geglittenen Messer über die Brust des Klingonen.

„Warum nicht“, grinste er. Wieder johlten die Klingonen um die beiden herum.

„RUHE“, brüllte er über die Brücke und das Gejohle erstarb. „Vielleicht sollten wir das auf einen anderen Ort verschieben. So, du hast also noch weitere Geschenke für mich?“

„Möglich.“ Sie biss ihm kräftig in den Hals. „Die Frage ist nur, welches möchtest du zuerst haben?“

„Die Frage ist, welches das wertvollere ist? Nun fangen wir doch einfach mit den Namen an.“

Sie seufzte. „Natürlich alles für die Allianz. Nichts für das Haus H'Qar. Und schon gar nichts für mich.“ Ranar erhob sich flink, sah zum Schirm und hob zwei Finger. Darkol nickte und übertrug die Daten zu der mey´bey.

Die Bajoranerin drehte sich fragend zum Kommunikationsoffizier um, der den Eingang bestätigte.

Der klingonische General gab einen Wink mit der Hand und der Kommunikationsoffizier schickte die Daten zur Auswertung.

„Für dich wird es schon noch genug geben.“

Er saß noch immer in seinem Sessel und blickte Milseya erwartungsvoll an.

„Wird es das?“

Ohne nochmals auf den Schirm zu sehen, hob sie die Hand und streckte zunächst zwei mal vier, dann einen Finger in die Höhe.

Vor dem klingonischen Schiff enttarnten sich wenige Sekunden später neun weitere Schiffe, die baugleich zu der Illavi waren.

„Sie wurden nach den Bauplänen der Defiant modifiziert.“ Ranar trat einen kleinen Schritt zurück und verneigte sich leicht. „Sieh es, als mein - wenn auch Zugehgebermaßen verspätetes - Hochzeitsgeschenk an.“

Er erhob sich von seinem Sessel und verbeugte sich leicht vor Milseya.

„Ein wahrhaft großzügiges Geschenk. Hier habe ich nichts außer mich selbst anzubieten. Aber auf Qo´noS erwartet dich nicht nur das Haus H´Qar, sondern auch noch ein Geschenk, das schon zwei lange Jahre auf dich wartet.“

Er schritt auf sie zu und legte seine Arme um ihre Hüften und hob sie an.

„Das da wäre?“ Ihre Augen funkelten vor Neugier.

„Wer wird denn so neugierig sein?“ Sein Gesicht zeigte leichte Anzeichen von Belustigung.

Sie leckte mit ihrer Zunge leicht über ihre Lippen. „Berufskrankheit“, erklärte sie ironisch. „Aber gut, wenn du mich so lange warten lassen möchtest..“ Ihr Gesicht glitt zu seinem Ohr. „.. dann wirst du auch so lange warten müssen“, flüsterte sie beinahe lautlos. „Entscheide dich.“

Ebenso leise flüsterte er zurück.

„Ich lasse mich nicht erpressen, auch nicht von Dir, mein Herz. Sollte ich wirklich so lange warten müssen, wirst du ebenso leiden wie ich.“

Er setzte Ranar wieder ab und richtete sich dann wieder auf.

„Wir sollten uns in meinen Räumen weiter unterhalten.“

Die Bajoranerin schmunzelte. Sie hatte gelernt zu warten. Sie hatte zwei Jahre lang gewartet - als käme es da noch auf ein paar Tage an. Doch wie viel einfacher, war es, auf etwas zu warten, dass nicht zum Greifen nahe war? Und.. „Nun, ein Geschenk ist besser als keins. Vielleicht erhöht es die Vorfreude auf das zweite ..“, erklärte sie leise mit einem verheißungsvollen Lächeln. „Nach dir.“ ..sie hatte nicht die geringste Lust länger zu warten!

Er legte seinen Arm um die Schulten von Milseya und führte sie von der Brücke. Und führte sie direkt in sein eigenes Quartier. Dort stand auf einem Pfahl gespießt ein menschlicher Kopf. Der zuletzt ermordete Regionalkommandant.

„Die echten 8 sind auf Qo´noS.“

Als Mili ein skeptisches Gesicht zeigte, ging er auf den Kopf zu und führte seine Hand durch den Kopf hindurch. Es war ein Hologramm.

„Wenn du willst, sind sie dein.“

„Als Nachtlicht sicherlich nützlich“, erklärte sie grinsend. „Und ein großzügiges Geschenk - aber ich habe nichts zu ihrem Tod beigetragen. Daher verdiene ich sie nicht. Zumindest diese nicht.“

„Ich schenke sie dir, für alles was du erdulden musstest.“

Ein lautes Seufzen war die Antwort. „Ich danke dir.“ Ranar ging einen Schritt näher an das Hologramm heran. Verächtlich betrachtete sie das Gesicht. Dann schaltete sie das Hologramm aus und drehte sie sich zu H'Qar an. „Nicht, dass ich es nicht zu würdigen weiß. Doch das Gesicht zu sehen, bedeutet sich an ihn zu erinnern. Sich an ihn zu erinnern, bedeutet, dass sein Leben und sein Tod einen Sinn gehabt hat. Wenn es einen Sinn gehabt hat, dann hätten die Rebellen Recht. Und wir beide wissen, dass sie das nicht haben.“

Er sah seine Frau von oben bis unten an.

„Du hast zulange unter diesem Gewürm gelebt und die Werte der Allianz vergessen. Es sind Trophäen, die uns daran erinnern, wie sinn- und hoffnungslos eine Rebellion gegen die Allianz ist.“

„Oh, ihr müsst also daran erinnert werden?“ Ranar lächelte kalt. „Ich habe nicht das Geringste vergessen. Doch wenn ihr euch an dieses Geschmeiß erinnert, dann tun es auch die Rebellen. So werden aus nichtsnutzigen Sklaven Märtyrer. Nichts ist gefährlicher als ein Märtyrer. Sie geben Hoffnung. Sie nähren den Widerstand. Sie können nicht widerlegt werden.“

„Diese kleine Rebellion wird heute ihr Ende finden und es wird niemanden mehr geben, der diese Glob-Fliegen für Märtyrer halten könnte. Wir haben ihnen viel zu lange erlaubt, dass sie glauben eine Chance gegen die Allianz zu haben. Der heutige Tag wird ihnen das Genick brechen. Und wir werden auf ihre schmutzigen und zerfetzten Leiber hinabblicken und auf den Sieg trinken.“

Er griff nach Ranars Schultern und zwang sie in seine Augen zu blicken.

„Der heutige Tag wird in die Geschichte eingehen, er wird nicht nur den Untergang dieser kleinen dreckigen Rebellion erleben, sondern auch die neue Größe des Hauses H´Qar mit dir als seiner Lady.“

Sie hielt seinem Blick stand. „DAS klingt nach einem Geschenk, das mir wirklich gefallen würde.“

Ranar begann zu lächeln. „Zu schade nur ..“ seufzte sie dann theatralisch.

Er zuckte, mit gespielter Entschuldigung, mit seinen Schultern.

„Das Anwesen und die Ländereien haben leider nicht in den Frachtraum gepasst.“

Aber er beugte sich zu ihr nach unten und küsste sie auf den Hals und strich mit seinen Zähnen über ihre zarte Haut.

„Sieh mich als Anzahlung für den Rest des Hauses.“

„Das meinte ich nicht“, lachte sie laut auf. Ranar griff nach seinem Kinn und drehte sein Gesicht zu ihrem. „Und du gehörst mir bereits“, sagte sie leise und streifte sanft mit ihren Lippen über die seinen.

Er biss ihr leicht in die Lippen.

„Was...“

Ein weiterer Biss.

„...meinst...“

Seine Lippen wanderten wieder zu ihrem Hals hinab.

„...Du...“

Er knabberte sich langsam in Richtung Nacken.

„....denn...“

Er biss ihr in den Nacken.

„...dann.“

Seine Zunge spielte gerade an einer besonders kitzligen Stelle ihres Halses.

„Nun..“ Sie befreite sich kichernd von ihm und ging zwei, drei Schritte nach hinten. Herausfordernd sah sie an. „Ich habe keine so klare Vorstellung davon, wie es sich ANFÜHLT, die Lady des Hauses H'Qar zu sein. War das gerade eben ein Vorgeschmack darauf?“

„Ein ganz kleiner.“ Er blickte sie wieder von oben nach unten an. Wie er diesen kleinen Temperamentsbolzen vermisst hatte.

„Das Beste kommt immer zum Schluss.“

„Ach ja?“ Sie griff nach dem Verschluss ihres Mantels und löste ihn. Er fiel zu Boden. „Das glaube ich nicht“, schmunzelte sie.

„Dann werde ich dich wohl vom Gegenteil überzeugen müssen, Ungläubige.“

„Und wie willst du das anstellen?“ Langsam öffnete sich die Halterung für ihr Schwert. Sie griff blind nach hinten, fing das herabfallende Etui samt Schwert auf und legte es behutsam auf den Tisch.

„Was glaubst du?“

Er bleckte seine Lippen und sah sie gierig an. Er fing ebenfalls an seine Waffen abzulegen und umschlich dann Milseya.

„Ich?“ Ihre Augen folgten wachsam jeder seiner Bewegungen, während sich die Muskeln in ihrem Körper anspannten. „Ich dachte, ich wäre eine Ungläubige.“

Er ließ ebenfalls seine Arm- und Beinmuskeln spielen und zog seine Kreise immer enger und näherte sich Ranar.

„Dann wird es Zeit, dass du bekehrt wirst.“

Sie befeuchtete ihre Lippen. Blieb unbeweglich stehen und sah ihm mittlerweile auch nicht mehr hinterher. „Nun ich bin gespannt.“

Wie eine Raubkatze bewegte er sich weiter auf Milseya zu und genau so schnell griff er zu und drückte sie zu Boden. Ein Knurren ertönte in den tiefsten Regionen seines Stimmapparates. Er biss in ihre Wange und leckte das Blut ab.

„Hmmm“, stöhnte sie genüsslich auf, während ihre Fingernägel die Haut an seinem Hals durchbohrten. Sie hob leicht ihr Knie an und rammte es ihm mit voller Wucht in die Nierengegend.

Aus dem Gelenk ihrer anderen Hand klappte ein kleines Messer hervor, das sie an seinen Hals führte.

Als die Schneide die Haut anritzte, griff H´Qar an Ranars Handgelenk und fing an es zur Seite zu biegen.

„Du hast schneidende Argumente.“

Ein Schlag in den Magen presste Mili die Luft aus den Lungen.

„Als wüsstest du das nicht“, keuchte sie und revanchierte sich mit einem Kopfstoss, der seine Nase derb traf. Das Messer am anderen Gelenk klappte heraus, schnitt jedoch nicht in seine Haut, sondern begann den Stoff seines Oberteils zu zerschneiden. „Doch du weißt nicht, wie viele solcher Argumente ich noch habe.“

Nachdem sie seine Kleidung der Länge nach aufgeschlitzt hatte, griff er nach dem anderen Handgelenk und führte es zu seinem Mund. Sanft biss er hinein.

„Nicht genug.“

„Dachtest du das auch beim ersten Mal?“, stöhnte sie leise und lachte. „Erinnerst du dich, wo das hingeführt hat?“ Zärtlich strich sie mit dem Messer über die Narbe, die sie ihm zugefügt hatte. Dann hob sie leicht ihren Oberkörper an und begann seinen Hals mit kleinen aber festen Bissen zu übersäen, bis sie auf seine Lippen traf, in die so lange biss, bis sie sein Blut schmeckte.

Er griff mit beiden Händen nach ihrer Bluse und riss mit unbändiger Kraft daran. Mit einem lauten Geräusch zerriss das Oberteil und Ranar hockte mit freiem Oberkörper da und H´Qar versenkte seinen Kopf in ihren Busen...

Fee und Shane in: Dornen der Leidenschaft - Triebe, Hiebe und Messerstich

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* Hinter dem Spiegel *

Das rote Licht auf der Brücke der mey´bey ließ den General noch düsterer erscheinen als er ohnehin schon war. Die Flotte des Generals umfasste nun 44 Schiffe 10 Schiffe der Ivorii, 5 andorianische Schiffe und 29 Schiffe aus dem Hause H´Qar, 6 Vor´cha, 5 K´t´inga, 10 K´Vort und 8 B´rel. Mit dieser Flotte würde die Rebellion ein jähes Ende finden.

„Rufen sie die Bloodeagle.“

Der Kommunikationsoffizier betätigte die entsprechenden Tasten und der Ruf ging hinaus.

"Der General wünscht uns zu sprechen... Captain", kündigte der Klingone an der Kom an.

"Legen Sie ihn auf dem Schirm!", befahl Gaar und erhob sich. "Also, was genau haben Sie nun vor, General?"

„Als erstes will ich den Captain der Bloodeagle sprechen.“

Es schien, als beachtete er Gaar gar nicht.

Der Andorianer wurde wütend. Diese Klingonen waren ja noch viel arroganter als die Cardassianer! "Sir, ich bin der Captain."

Mit einem sehr zufriedenen Lächeln und neuer, enganliegender Kleidung betrat Ranar die Brücke des Kampfkreuzers. Den Nacken massierend ging sie ohne auf den Schirm zu achten zu H'Qar, lächelte ihn kurz an und blieb dann neben diesem stehen.

„Sie? Sie wollen der Captain eines Kriegsschiffes der Allianz sein? Sie sind doch nur eine parfümierte Blutwurst. Und nun machen Sie Platz, ich will mit einem echten Captain der Allianz reden.“

H´Qar grinste den Andorianer herausfordernd an.

Lieutenant-Commander Lar schob die "Blutwurst" beiseite und neben ihr erschien ihr Dr. Voks, der die Brücke schon vor einigen Minuten betreten hatte.

"Er meint mich, ich bin Vinara Shral!"

"Das kann ich bestätigen", meinte Voks und gab Gaar ein PADD mit den Aufzeichnungen, "der Captain tauschte die Identität mit der echten Sina Lar, welche beim Angriff der Rebellen durch eine Explosion getötet wurde."

Der noch amtierende Captain konnte seinen Ohren nicht trauen. "Aber... aber... die Beerdigung, die Trauerzeremonie..."

"Nur die wenigsten wussten Bescheid, als letzte wurden die einflussreichsten Mitglieder meiner Familie eingeweiht", meinte Vinara und zog die künstliche Haut von ihren Fingerkuppen. Dann drückte sie ihren rechten Daumen auf einen Sensor und der Schiffscomputer wies sie mit schnarrender Stimme als die ursprüngliche Kommandantin der Bloodeagle aus.

"Jetzt fehlt nur noch eins", murmelte der Doktor und fuhr mehrmals mit einem kleinen Gerät über ihre Hals. "So, jetzt dürfte auch die Stimme wieder die alte sein. Nur das Gesicht kann ich derzeit nicht machen, das dürfte länger dauern."

Vinara nickte. "Captain Gaar, da ich die Diensältere und unter uns gesagt auch die Fähigere bin enthebe ich Sie hiermit Ihres Amtes. Sie können als Erster Offizier unter mir dienen oder in Ihr Quartier gehen."

"Das ist doch... also sowas... so eine Unverschämtheit... Ich lass mich doch nicht verarschen... Also hier bleib ich auf jeden Fall nicht!"

Nachdem er abgeführt worden war wandte Vinara sich endlich an H'Qar. "Nun, dann lassen Sie uns die Einzelheiten besprechen."

„Gut, endlich ein Krieger mit dem ich spreche. Wie sie bereits wissen sollten, werden wir

heute Geschichte schreiben, über diesen Tag werden noch werden noch in Generationen Lieder gesungen. Heute entreißen wir diesen lausigen Rebellen Terok Nor. Sie und ihre andorianischen Schiffe werden den Angriffsflügel Andor bilden und werden zuerst die Waffenplattformen angreifen. Die Schiffe der Schwertmeister-Gilde kümmern sich um die Schildgeneratoren.

Und die Klingonen werden sich um Schiffe und Energieversorgung kümmern. Sie, Captain

Shral, werden etwas verzögert in das System einfliegen, damit wir unsere Tarnung voll ausnützen können. Alles verstanden?“

"Ja, Mylord", erwiderte Vinara und verbeugte sich.

„Ja“, antwortete die Bajoranerin und nickte Shral ruhig zu. Mit dem alten Gesicht, vor allem mit den roten Augen war diese irgendwie attraktiver gewesen. Als ob das eine Rolle spielen würde.

„Wir starten sofort, Shral. Sie werden in genau fünf Minuten starten. Wenn sie ins System

eintreten, beginnen sie mit Angriffsmuster Tewek, danach können Sie nach eigenem Ermessen vorgehen. H´Qar Ende.“

Er drehte sich zu Milseya um und sah ihr tief in die Augen.

„Du gehst jetzt am besten auf dein Schiff.“

Sie lächelte ihn an, beugte sich vor und biss ihm zärtlich in die Lippe. „Quapla“, verabschiedete sie sich, nickte dem taktischen Offizier zu, der sie direkt auf ihr Schiff beamte.

Vinara wandte sich nach dem Beenden der Verbindung an die Brückencrew und rief: "Ihr habt

gehört was der General gesagt hat, also Bewegung!"

„Kampfstationen besetzen“, befahl Ranar und setzte sich. „Wir werden die Schildgeneratoren zerstören. Die Datenchips laden und an alle Schiffe des Verbandes schicken. Die Schemata der Schildgeneratoren auf das Display. Waffenbanken online.“

Nachdem Milseya auf ihr Schiff gebeamt hatte, tarnten sich alle Schiffe der gemischten

Flotte. Nur vier der andorianischen Schiffe blieben ungetarnt. Nach einer kurzen Flugzeit erreichten die Schiffe das bajoranische System und fingen mit dem Anflug auf Terok Nor an. Noch würden die Rebellen nichts auf ihren Sensoren erkennen können.

„Waffen laden und bereitmachen zum Enttarnen. Angriffsflügel eins bis drei werden sich nach Backbord wenden, die Angriffsflüge 4 bis 6 nach Steuerbord. Primärziel sind feindliche Schiffe, sekundär Ziel Zerstörung der Generatoren.“

Vinara wartete fünf Minuten - die Bloodeagle verfügte nach der Reparatur durch die Klingonen als

einziges der andoriansichen Schiffe über eine Tarnvorrichtung - und startete dann ebenfalls.

„Wir sind in Position“ meldete Darkol.

„Gut“, lächelte Ranar. „Dann wollen wir doch meinem Ehemann noch ein weitere winzigkleine Überraschung präsentieren.“ Auch der Cardassianer musste lächeln.

Die Bajoranerin stand auf. „Ob es ihm gefällt?“, fragte sie leise bevor : „Feuer!“

Noch im getarnten Zustand feuerten die zehn Ivorri-Schiffe ihren ersten Schuss ab, bevor sie sich enttarnten und mit Phaser und Torpedos die Schildgeneratoren unter Beschuss nahmen.

Die klingonischen Schiffe enttarnten sich kurz vor der Station und eröffneten das Feuer.

Von den beiden Kampfschiffen der Rebellen war anscheinend keines bei Terok Nor, so strömten nur die kleinen Kampfgleiter aus der Station und davon waren es noch nicht einmal viele. Die schlampig gewarteten Disruptoren und Torpedoschächte spuckten nun ihre Ladungen auf die angreifenden Schiffe.

Offenbar war Terok Nor nicht nur selbst bewaffnet, es gab in seiner Umgebung auch vier

unbemannte Waffenplattformen welche nun das erste Angriffsziel der andorianischen Schiffe darstellten. Die Bloodeagle und die Worfhild griffen von rechts an, die Boshran und die Pugnar von links während die Relaan ihnen von hinten den Rücken freihielt (für den Fall dass doch noch eines der größeren Rebellenschiffe auftauchen sollte).

Die Plattformen waren überraschend gut, die Worfhild wurde sogar vorübergehend kampfunfähig geschossen und musste abdrehen. Doch unter dem Dauerfeuer der restlichen Schiffe löste sich eine nach den anderen in ihre einzelnen Atome auf.

Die Ivorri-Schiffe wichen den Angriffen der kleinen Rebellen-Kampfgleiter geschickt aus, auch wenn sie einige schwere Treffer einstecken mussten, doch das hielt kein Schiff davon ab, weiterhin auf die Generatoren zu feuern und auch das eine oder andere Rebellenschiff zu vernichten. Selbst als die Kavlee zerstört wurde und die Marvii kampfunfähig dahintrieb, schossen die anderen weiter, bis schließlich die Generatoren einer nach dem anderen explodierten.

„Keine Schilde mehr“, meldete der taktische Offizier der Ilavii und sandte die Nachricht an die Flotte weiter.

Die Schiffe der B´rel Klasse flogen in perfekter Formation auf die kleinen Kampfgleiter zu.

Und nahmen sie aufs Korn. Mit gutem Erfolg, wenn auch die Disruptoren der Station auch große Löcher in die Formation der Bird of Preys riss. Die Schiffe der K´Vort Klasse schlossen sich nun der Jagd auf die Jäger an, da die B´rel nun nur noch zu viert waren. Die Vor´cha flogen dicht über den äußeren Ring der Station und schossen, nachdem die Schilde ausgefallen waren, große Löcher in die Außenhaut. Trümmer und Menschen flogen aus den Rissen der Station.

Wie erwartet hatte es unter den andorianischen Schiffen die beiden angreifenden Fregatten am

schwersten erwischt; nach der Worhild hatte auch die Pugnar abdrehen müssen, auch wenn sie nicht ganz so schwer beschädigt war. Die beiden großen Kreuzer hingegen hielten sich standhaft, wenn auch mit schwächer werdenden Schilden. Viel schlimmer dagegen erging es den Rebellen... Als Vinara sah wie die Kliongonen begannen die Station auseinanderzunehmen öffnete sie einen Kanal zum Schiff des Generals. "Mylord, ich denke Terok Nor dürfte nun bereit zum Entern sein. Mit Ihrer Erlaubnis möchte ich zusammen mit Ihnen ein paar Truppen hinüberbeamen."

Die mey´bey wurde gerade von einem Disruptorgeschütz getroffen und heftig durchgeschüttelt. Aber die Schilde hielten. Shral sah noch wie der General auf seinem Sessel hin und her gestoßen wurde.

„Diese Station wird nicht geentert, sie wird ZERSTÖRT werden. Diese Station ist zu einem Schandfleck der Allianz geworden, nehmen Sie Kurs auf das Hauptenergiezentrum und jagen sie es in die Luft.“

Dann wurde die Verbindung unterbrochen. Die Schiffe der Vor´cha und K´t´inga Klassen

flogen gerade einen weiteren Angriff und einer der oberen Pylonen wurde pulverisiert. Allerdings wurden auch zwei Schiffe der K´t´inga Klasse schwerbeschädigt und trieben nun steuerlos um die brennende Station.

Die vier verbliebenen Schiffe der B´rel Klasse formierten sich um die restlichen andorianischen Schiffe und gaben ihnen Geleitschutz. Die K´Vort flogen jetzt Angriffe auf die Waffengeschütze.

H´Qar brüllte zum Kommunikationsoffizier: „An die gesamte Flotte. KEINE GEFANGENEN.“

„Nein“, konnte der klingonische General die Stimme seiner Frau brüllen hören. „Es ist ein Fehler die Station zu zerstören. Die Schande wird damit nicht entfernt. Mit ihrer Eroberung jedoch schon. Und es ist das Haus H'Qar, das diese Schande tilgt.“

Vinara bekam den Einspruch der Bajoranerin mit und war ihr insgeheim dankbar. Gewiss, Terok

Nor war nur noch ein Wrack, aber es ließ sich wieder instand setzen. "Mylord", begann sie wieder, "der Tod dürfte für diese Rebellen eine Erlösung sein. Nehmen wir jedoch zumindest einige von ihnen gefangen, können wir sie so viel härter bestrafen. Und wir sollten auch einige entkommen lassen, damit sie ihren noch lebenden Kameraden dort draußen berichten können, wie sinnlos es ist sich gegen die Allianz aufzulehnen.“

"Inanchfe, Shane und Tolayon in: 'Der Fall Terok Nors' Part 1"

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*hinter dem Spiegel*

„Klingonen machen keine Gefangenen.“

H´Qar war sich sicher, dass er gerade einen Befehl gegeben hatte. Aber anscheinend waren sich seine beiden anderen Kommandanten dessen nicht bewusst gewesen.

„So lange diese Station existiert, wird die Allianz an ihre Schmach erinnert. Wir werden diesen Schandfleck ein für alle mal aus der Geschichte und dem Universum fegen. Habt Ihr das verstanden? Anstelle dieser maroden Station wird sich eine neue Station erheben, die den Ruhm dieser Schlacht wieder geben wird. Aber Ihr habt auch recht, wenn Ihr sagt, dass wir einige

Zeugen zurücklassen sollten. Lassen sie einige der Rettungskapseln entkommen. Und nun führen Sie ihre Befehle aus.“

H´Qar hieb auf die Bedienelemente und das zweigeteilte Bild erlosch und zeigte nun

wieder die Schlacht obwohl die Station nur noch sehr sporadisch feuerte.

Das Licht flackerte. Die Station erbebte immer wieder unter dem

Beschuss der Allianzflotte. Laura Sheridan und Morn waren damit beschäftigt die

Kinder und verletzten in die großen Rettungsmodule zu schaffen.

„Sie werden uns alle Umbringen!“, schrie ein alter Mann.

„Nein nicht alle. Nicht einmal die Klingonen würden es Wagen Rettungskapseln zu

zerstören. Das wäre nicht ehrenhaft. Außerdem soll noch jemand von ihrem glorreichen

Sieg berichten können.“, erklärte Laura dem Mann.

Dieser schien zu nicken und ging weiter. Im Gedränge fiel Laura ein

anderer älterer Mann auf. Ein El Aurianer. Seine Augen leuchteten vor

Entschlossenheit. An seinen Händen und an seiner Jacke waren Blutflecken zu

erkennen.

„Weiter gehen. Es ist noch Platz da.“, rief Laura. Ihr Neffe Michael umklammerte sie mit

aller Kraft. Die meisten Kinder begannen zu Weinen und Wimmern.

„Das war´ s. Die Kapsel ist voll. Laura du hast das Kommando.“,

brüllte einer der Rebellen. Laura nickte und betrat mit Michael als letzte die Kapsel.

Das Schott schloss sich und die Manöverdüsen Katapultierten das Gefährt nach

draußen. Laura und eine Catianerin hatten an den Steuerungskontrollen Platz

genommen.

„Wir verschwinden mit vollem Impuls.“

„Verstanden. Impulsantrieb aktiviert.“, sagte die Catianerin.

Das Triebwerk leuchtete rot auf und beschleunigte das Schiff auf

Höchstgeschwindigkeit.

Natürlich hatte die Gilde verstanden. Die Ivorri-Schiffe feuerten weiter ebenso erbarmungslos wie die anderen Schiffe des Kampfverbandes auf die Station.

Die Bajoranerin sah mit einem todbringenden Blick auf den Offizier an der taktischen Station. „Wie viele?“, bellte sie.

„14“, antwortete er ruhig. „16“, korrigierte er kurz darauf.

„Das genügt“, erklärte Ranar kalt. „Führt den Befehl aus. Alle Phaser, alle Disruptoren und Torpedos auf die Knotenpunkte.“

Die Andorianerin seufzte. Die typisch klingonische Sturheit... Doch in gewisser Weise konnte sie

H'Qar sogar verstehen. Selbst wenn er damit einverstanden gewesen wäre Terok Nor nicht zu zerstören, es war schon so schwer beschädigt dass ein kompletter Neubau sich mehr rentieren würde als eine Reparatur.

"Ranar, das ist genug, der goldene Schuss gehört mir!", bellte sie in die Kom-Anlage als sie sah

wie die Aktivitäten der Ivorri-Schiffe zunahmen. Dann wandte sie sich an ihren Taktischen Offizier. "Haben Sie den Hauptreaktor im Visier?"

"Ja Mylady, ein Torpedo dürfte genügen."

"Dann Feuer."

Die Allianz Schiffe Ignorierten die Kapsel und setzten ihr

Vorhaben weiterhin fort. Alle in der Rettungskapsel schwiegen. Nur das Wimmern und

Jammern der Insassen war zu hören.

Der ältere Mann mit den Stahlblauen Augen lehnte sich zurück. Seine Hände zitterten

vor Zorn. Er sah sich um und erblickte Michael, der verängstigt zusammengekauert auf

dem Boden saß.

Alan! Er sieht meinem Jungen so ähnlich. Meinem Jungen, den diese

Monster getötet haben.! Dachte der El Aurianer verbittert.

„Sie werden uns alle Töten!“, sagte wieder der andere Mann.

„Werden Sie nicht.“ Erklärte der El Aurianer.

„Was macht Sie da so sicher Mr.?“

„ Sorren. Tolian Sorren. Und um ihre Frage zu beantworten. Die Klingonen wollen, dass

jemand ihren Feinden hiervon berichtet. Sie meinen Wohl, das wir

uns dann einfach ergeben und dann um Gnade Winseln.“, Sorrens Tonfall wurde

merkbar Düster. So das man meinte zu spüren, wie die Raumtemperatur zu Sinken

begann.

„Doch die Klingonen, Wissen nicht, wenn Sie sich als neuen Feind geschaffen haben.

Sie haben meine Familie getötet. Einfach so. Und ich werde mich dafür rächen.“ Der

alte Mann

zuckte zusammen. Die Worte des El Aurianers klangen wie die

Fanfaren der Hölle. Der alte El Aurianer lehnte sich zurück. Keine Sorge Freunde. Die

Allianz wird bald eine Lektion erteilt bekommen von der sie sich niemals erholen wird.

Und bei den Rebellen und anderen Weltraummächten, die nicht Gut auf die Allianz zu

sprechen waren, würde er auf offene Ohren stoßen.

Die verbleibenden Schiffe von den Andorianern spuckten den Reaktoren von Terok Nor

tödliche Energien entgegen und die kleinen roten Sonnen schossen auf den Reaktor zu und durchschlugen die Außenhaut ohne Schwierigkeiten. Eine Feuerblume erblühte am untersten Punkt der Station. Dort saß die Hauptenergieversorgung. In einer Kettenreaktion setzte sich die Explosionen, nach oben fort. An immer mehr Stellen brach Feuer aus der Station.

H´Qar konnte die Schreie der Rebellen förmlich hören. Die Station war dem Untergang

geweiht. Mit einer letzten riesigen Explosion löste sich Terok Nor in viele kleine Partikel und Trümmerstückchen auf.

„Alle Flottenteile von der Station abdrehen. Oder besser gesagt von den Trümmern.“

Der Klingone lachte auf.

Irgendwie empfand Vinara Bedauern wegen dieses Endes - aber nun war das bajoranische

System wenigstens wieder in den Händen der Allianz und Ro Laren konnte sich endlich wieder in ihrer Heimat niederlassen.

"Sollen wir die Regierungen der Allianz von der geglückten Zerstörung Terok Nors in Kenntnis setzen?", fragte sie H'Qar.

Ungerührt hatten alle Ivorri zugesehen wie die Station in Feuer und Rauch aufging und schließlich zu Staub zerfiel. „Bericht!“, befahl Ranar kalt. „ Kavlee, Orphii, Wynai zerstört. Die Marvee und die Nomui wurden schwer beschädigt und treiben.“

„Lasst die beiden bergen“, befahl Darkol und wandte sich zu Ranar. „Schwere Verluste.“

„Ich bitte dich“, fuhr sie ihn an. „Es liegen noch genügend Schiffe in den Werften.“

„Und die Toten?“

„Sind tot.“ Ranar erhob sich. „Ich jedenfalls werde auf sie trinken.“

„Ranar, Shral beamen sie an Bord der mey´bey, ich habe hier ein Fass Blutwein mit

unseren Namen darauf.“

Auch wenn die Klingonen insgesamt 6 B´rel, 2 K´Vort vernichtet waren und zwei K´t´inga schwer beschädigt waren, war H´Qar in Feierlaune.

Vinara war nicht ganz so sehr in Feierlaune wie sie sich gedacht hatte. Vielleicht weil das Ganze

zu schnell gegangen war, vielleicht auch weil sie nicht mehr persönlich ein paar Rebellen hatte erledigen können.

Nun, dann würde sie sich eben dem Suff ergeben, ganz in der klingonischen Tradition

Ranar musste kurz lächeln. Eine erneute Begegnung mit Shral wäre mit Sicherheit interessant. Ob sie diesmal wieder das Schwert mit ihr kreuzen wollte? Das konnte sie haben, für den Fall, dass sie sich ihrem Gatten wieder so nähern würde, wie sie bereits einmal gewagt hatte.

Sie sah kurz zu Darkol, der nickte um anzudeuten, dass er sich um alles kümmern würde. Mit Sicherheit würde er diesen Sieg mit zwei bestimmten Haliianerinnen ausgiebig feiern.

Die Bajoranerin aktivierte ihr Transporterband und beamte auf die mey'bey. Direkt auf die Brücke.

Sie verneigte sich tief vor ihrem Ehemann „Dies ist ein großer Tag für das Haus H'Qar – und die Allianz.“

Als die beiden Neuankömmlinge auf der Brücke materialisierten, stand das Fass mit dem

Blutwein schon in der Mitte der Brücke. Die Klingonen auf der Brücke hatten schon alle Becher in den Händen und sie waren gefüllt. Sie erhoben die Becher und prosteten den drei Kommandanten zu. Auch H´Qar hatte schon einen Becher in der Hand. Als Milseya sich einen Becher gegriffen hatte, schlang er seinen Arm um ihre Hüften. Er küsste sie und fing an zu grinsen.

„Captain Shral, ich glaube, sie kennen meine Frau schon.“

"Inanchfe, Tolayon und Shane in: 'Der Fall Terok Nors' Part 2 mit

freundlicher Unterstützung von CptJones"

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*Hinter dem Spiegel*

"Sicher kenne ich sie, aber ich wusste nicht, dass sie... Aber das erklärt einiges." Vinara nahm sich gerade ihren zweiten Becher Blutwein als sie wieder diese seltsame Regung in sich verspürte wie damals als sie alleine mit H'Qar zu tun hatte... Doch sie wollte keine Szene aus Eifersucht anfangen, wahrscheinlich waren es nur ihre Hormone und der Alkohol, die ihr einen kleinen Streich spielten.

Ranar hatte die Andorianerin über den Rand des Bechers, an dem sie nur nippte, beobachtet. War Shral enttäuscht? Womöglich eifersüchtig? Oder vertrug sie einfach nichts? Dann sollte sie besser nichts trinken..

„Ach, tut es das..“, fragte sie spöttisch. "..jetzt?

Eine leichte Wut war kurz davor wieder in der Kommandantin der Bloodeagle hochzusteigen. Doch da erinnerte sie sich an etwas, dass diese vorlaute Bajoranerin womöglich noch gar nicht wusste... Wahrscheinlich doch, aber auf jeden Fall brauchte sie dazu etwas. "Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich habe etwas vergessen..." Die Andorianerin ging in eine möglichst freie Ecke der Brücke und zog ihren Kommunikator. Wenige Sekunden nachdem sie ihre Befehle hineingeflüstert hatte materialisierte eine schwarze Kutte vor ihren Füßen, welche sie auch prompt anzog.

"He du Käfer, ist dir kalt? Ich kann dich wärmen!", lallte ein schon älterer und sturzbetrunkener Klingone.

Vinara zog sich unbekümmert die Kutte über, welche sie kurze Zeit nach dem Darth-Schwert erhalten hatte. Dieses hatte sie zuvor aus seiner versteckten Position auf ihrem Rücken gezogen und befestigte es nun an der Seite des Gürtels. Die übergroße Kapuze zog sie sich aber nicht über, stattdessen ging sie wieder zur Mitte der Brücke zurück und zog nach einer leichten Verbeugung demonstrativ das Schwert. "Ich weiß, ich bin keine Taih und werde es wohl nie werden... Aber die Auszeichnung die mir einer Ihrer Kollegen verlieh ist gleich darauf die höchste."

Ein freundliches Lächeln war die Antwort. „Eine Darth.“ Ranar nickte anerkennend. „Haben die Anderen es nun endlich über sich gebracht und Sie ausgezeichnet. Ihr Name war so lange in den Reihen. Ich gratuliere.“ Sie betrachtete das Schwert. „Ich hoffe, Sie erweisen sich dessen auch würdig. Wer hat es geschmiedet?“

Die Andorianerin war erleichtert, diesmal keinen Spott in der Stimme zu hören. "Ein Andorianer namens Vorin Raag, ich hatte schon zuvor von ihm gehört, er ist spezialisiert auf Sonderanfertigungen für das andorianische Militär, die Klingonen und die Ivorii. Dieses Schwert wurde speziell in Hinblick auf meine größeren körperlichen Kräfte als Andorianerin optimiert... Vermutlich würde mir ein Schwert für Haliianer beim Kämpfen eher aus der Hand fliegen, obwohl sich selbst diese schwerere Variante leichter anfühlt als meine alte Waffe."

Die Bajoranerin nickte. „Natürlich, es soll Ihnen die drei-Finger-Technik erleichtern. Denn nur damit erlangt man die wahre Meisterschaft über das Schwert.“ Sie schloss ihre Augen und glitt mit Daumen und Zeigefinger über die Schneide. „Ja, Raag ist immer noch ein Künstler. Es wurde 1500 Mal gefaltet.“

Dann öffnete sie ihre Augen und begann die Andorianerin auszulachen. „Doch verraten Sie mir eins? Wie kommen Sie darauf, dass Sie keine Taih werden können?“

"Weil soviel ich weiß, ist ein spezielles Training schon von Kindesbeinen an nötig und es nicht mit dem übereinstimmt, was ich gelernt habe. Abgesehen davon soll es nur eine Handvoll Taihs geben, ich weiß nicht wie viele genau, aber nicht mehr als 10."

„Fünf. Es sind genau fünf“, erklärte Ranar. „Doch zwei von ihnen sind schon sehr alt. Dass mit dem Training ist nicht mehr so ganz richtig. Natürlich muss ein Taih ein Meister des Schwertkampfes sein und vor allem sollte er die Ivorri-Technik beherrschen, aber bei Ihrem Talent wäre es ein leichtes diese schnell zu erlernen. Eine Sache hat sich jedoch nicht geändert: Sie müssen in der Lage sein ein Tsoyaha-Schwert zu schmieden. Da dieses 5000 Mal gefaltet wird, ist das die eigentliche Herausforderung – mal abgesehen von der Todeserfahrung.“

"Todeserfahrung? Ich denke, die hatte ich schon," meinte Vinara mit einem leicht ironischen Lächeln.

„Ich sehe keine Narbe an ihrem Hals“, erwiderte Ranar wirklich ironisch. Sie schlug ihren Mantel auf ihrem Rücken zur Seite und legte die lange tiefe Narbe frei. „Wenn Sie es überleben beinahe in zwei Teile gehauen worden zu sein, dann haben sie eine wirkliche Todeserfahrung hinter sich.“ Sie sah zu H'Qar, der begonnen hatte mit seinen Leuten klingonische Schlachtlieder zu gröllen. Sie schmunzelte.

"Wollen wir mitsingen?", fragte die Andorianerin, "Ein paar alte klingonische Klassiker kenn ich auch noch... Obwohl, Gesang kann man bei denen wohl kaum noch sagen, H'Qar scheint da noch am normalsten zu klingen. Aber um noch mal kurz zur Todeserfahrung zurückzukommen, ist sie für jeden Anwärter identisch oder muss jeder eine andere durchmachen?"

„Sie kämpfen gegen ihren Lehrmeister. Und er entscheidet im Kampf welch tödliche Verletzung er dem Schüler zufügt - schließlich kennt er die Schwächen seines Schülers am besten. Glauben Sie mir, danach begeht man diesen Fehler nie wieder.“ Ranar nahm einen kleinen Schluck und sah die Andorianerin spöttisch an. „Sie können gerne mitsingen, Captian Shral, wenn Sie möchten, doch H'Qar wird die Nacht mit mir verbringen.“

Da war er wieder, der Spott... Die Kleine konnte es wohl nicht lassen. "Falls Sie auf mein Verhalten ihm gegenüber während der Verhörs anspielen - ich vermute, er hat Ihnen davon erzählt - es diente nur dazu ihm eine streng vertrauliche Information mitzuteilen und ich wusste nicht, wer sonst noch zuhörte oder -sah. Wenn ich ein ernsthaftes Interesse an Ihrem Herrn Gemahl hätte, würden wir uns jetzt nicht so ruhig unterhalten."

„Wirklich? Gerade vorher, da sah das irgendwie anders aus“, entgegnete die Bajoranerin ihr. „Und vertrauliche Informationen kann man auch auf eine andere Art und Weise mittteilen, zum Beispiel auf einem Padd. Sie sind meinem Mann näher gekommen, als es notwendig war, Shral. Ich schätze es nicht und ich werde es nicht vergessen.“ Für einen kurzen Moment war ihr Blick eiskalt geworden, bevor sie nach Vinaras Becher griff, ihn erneut füllte und ihr dann reichte.

Vinara nahm den Becher mit einem ebenso kalten Blick entgegen. "Denken Sie doch was Sie wollen. Aber wenn Sie das wirklich glauben, werde ich keinesfalls die Prüfung zur Taih ablegen, auf jeden Fall nicht mit Ihnen als Lehrmeisterin. Sie würden mich wahrscheinlich wirklich töten und glauben Sie mir, einmal von den Toten aufzustehen ist das Äußerste was ich uns allen zumuten möchte."

Ranar lachte schallend. „Oh ja, das glaube ich Ihnen gerne. Doch schade, Sie wären eine äußerst lohnenswerte Schülerin – in jeder Hinsicht. Und schließlich geht es in der Prüfung darum, den Tod zu überwinden. Eine wahre Herausforderung. Und Sie wären eine denkwürdige Erbin. Aber wenn Sie lieber gegen zwei Greise, die kaum noch das Schert in der Hand halten können, kämpfen wollen und freiwillig auf die Knie gehen möchten um den Todesstoß zu erhalten - Ihre Entscheidung.“

"Das klingt ja beinahe als wäre es Ihnen tatsächlich ernst... Mal sehen, vielleicht werde ich auf Ihr Angebot tatsächlich eingehen. Falls Dr. Voks bei der Prüfung dabei sein dürfte um mir hinterher den Kopf wieder anzunähen, sogar ziemlich sicher."

„Ich würde nicht Ihren Kopf wählen“, lächelte Ranar. „Diesen Fehler werden Sie nicht noch einmal begehen. Und natürlich ist ein Arzt anwesend – wie hätten die anderen Taih sonst überlebt?“

Sie hob ihren Becher. „Es wäre mir eine Ehre, Sie als Schülerin zu haben.“

Die Andorianerin nickte. "Wäre nur etwas ungewohnt bei einer Jüngeren Unterricht zu nehmen... Auch wenn Andorianer zumindest äußerlich etwas langsamer altern als andere Humanoiden, wenn auch nicht mit solcher Verzögerung wie Romulaner und Vulkanier. - Ist es dem Schüler gestattet, seinen eigenen Arzt mitzubringen oder stellt die Gilde immer einen?"

„Das klingt, als wären Sie wirklich interessiert“, schmunzelte die Bajoranerin. „Was mich bei Ihrem Talent eigentlich nicht wundert. Wenn Sie es wünschen, dann ist ein Arzt Ihrer Wahl anwesend. Doch zuvor sollten Sie lernen, ein Schwert zu schmieden. Und glauben Sie mir, alleine das wird Ihre ganze Aufmerksamkeit fordern. Nun zumindest werden Sie keine Zeit haben, mir den Mann auszuspannen“, erklärte Ranar schnippisch. „Teilen Sie mir mit wann Sie mit Ihrer Ausbildung beginnen möchten.“

"Werde ich auch keine Zeit mehr haben die Bloodeagle zu kommandieren? Falls dem so wäre müsste ich auf Ihr Angebot doch verzichten, denn außer mir ist keiner für diesen Posten geeignet... Kennen Sie eigentlich Captain Gaar? Er würde Blutwein nur mit 80 Prozent Wasser verdünnt trinken und er würde ein Schwert vermutlich immer am falschen Ende anfassen."

„Dieses Weichei von vorhin? Welcher Idiot hat dem ein Kommando übertragen?“, lachte Ranar und füllte ihren Becher. „Captain, Sie würden Ihr Kommando behalten. Ob Sie auf ihrem Schiff schmieden und üben oder auf Halii spielt nicht die geringste Rolle.“ Sie hielt den Becher hoch zum Anstossen. „Auf die Allianz, auf unseren Sieg - und auf die neue zukünftige Taih?“

Vinara stieß mit ihr an. "Ja, auf alles... Solange Sie mir versprechen, Ihre Eifersucht unter Kontrolle zu halten. Was Gaar angeht, er war Teil der Tarnung, er wurde mir vorgesetzt in dem Wissen, dass ich in Wahrheit noch am Leben war. Andererseits muss man sagen, dass er auf der Akademie in fast allen theoretischen Fächern Bestnoten hatte - nur in der Praxis macht er sich schnell in die Hose und der Gestank stellt dann selbst den eines Klingonen in den Schatten. Nun denn, ich nehme die Herausforderung an. Aber bevor ich bei Ihnen Schülerin werde, muss ich noch nach Andor und meine ruhmreiche 'Auferstehung' feiern... Leid tut es mir nur um die Familie der echten Sina Lar, sie war eine fähige Offizierin und hätte mit viel Übung auch keine schlechte Schwertkämpferin werden können."

„Sie ist ohne zu Zögern und ohne Furcht in den Tod gegangen“, pflichtete Ranar ihr bei. „Ich glaube, es hätte ihr gefallen, dass Sie sie ausgewählt haben für ihr 'zweites Leben'.“ Sie nahm einen langen Schluck. „Und meine Eifersucht.. wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie mit Ihren Mann zwei Jahre lang nicht das Bett teilen konnten, dafür mit Terranern oder anderem widerwärtigen Geschmeiß.“ Sie seufzte. „Da fällt mir ein – ich habe eine Menge nachzuholen, Erwen Vinara.“

Die Andorianerin stutzte wegen der Bezeichnung, konnte sie aber schließlich richtig zuordnen. "Ist das nicht eigentlich eine Degradierung, vom Darth zur Schülerin?" Dann fügte sie noch hinzu: "Sie werden genug Zeit haben alles nachzuholen, wenn ich auf Andor bin."

„Nein, Ihren Darth-Titel behalten Sie. Aber nur ich darf Sie als Schülerin bezeichnen – als Taih-Schülerin wohlgemerkt. Und diese Bezeichnung ist als höher einzustufen als ein Darth. Von denen gibt es zuhauf, aber wenn ich mich nicht täusche, sind Sie im Moment die einzige Anwärterin auf den Rang einer Taih.“ Ranar seufzte dann laut. „Sie haben leicht reden. Sie mussten sich ja nicht mit irgendwelchen schwächlichen Sklaven begnügen, während Sie sich nach einem vor Kraft und Potenz strotzendem Ehemann verzehren.“ Ranar lächelte. „Wie wäre es? Wollen Sie unseren Sieg besingen?“

"Ha, mein Haussklave war ein Vulkanier, ohne Hilfsmittel hätte der nur alle sieben Jahre gekonnt und selbst mit schien er... Ich hatte stellenweise fast den Eindruck, er fühlte sich mehr zu anderen Männern hingezogen, aber egal, ich bin froh dass ich ihn los bin - wie diese Verräterin die ich einst mein eigen Fleisch und Blut nannte... Möge sie in der Hölle vebrennen! - Also lassen Sie uns den Sieg besingen, vielleicht finde ich auch noch einen ungebundenen Klingonen um es mir mal wieder richtig besorgen zu lassen..." Und sie zog Ranar mit zu der gröhlenden Meute.

„Wer nimmt schon einen Vulkanier, wenn er Klingonen haben kann“, lachte die Bajoranerin, die zuhörte wie Shral gemeinsam mit den Klingonen zu singen begann. Sie selbst hielt wohlweislich den Mund - beinahe. Denn nachdem sie Platz auf H'Qars Schoß genommen hatte, schien es so als hätte sie auf einmal zwei Zungen in ihrem Mund...

Tolayon und inanchfe beim Blutweinkränzchen

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Seit Tagen waren rund 30 Schiffe der Sternenflotte dabei an der cardassianischen Grenze Stellung zu beziehen oder nach den vermissten und den Alpha Flyer zu suchen. Die Stimmung hatte ein nicht wirklich bedrohliches Niveau erreicht, dennoch war sie zwischen Cardassia und der Föderation leicht angespannt.

Auf DS9 dockte seit einer Woche nun die Excelsior an. Ebenso noch die neue USS Chekov (Intrepid Klasse) und die USS Thunderchild (Akira Klasse). Ein cardassianisches Schiff der Keldon Klasse lag etwa 50 Kilometer vor der Station. Lieutenant Ro Laren, Sicherheitschef von DS9 beobachtete das große Kriegsschiff mit Misstrauen. Immer gab es Ärger, wenn die Löffelköpfe auftauchten. Zwar behaupteten diese nichts mit dem verschwinden der vier Starfleetangehörigen zu tun zu haben, dennoch viel es ihr schwer zu Glauben die Cardassianer mit einem Wort wie unschuldig zu verbinden.

„Lieutenant!“, Ro drehte sich um. Quark war aus seiner Bar auf das Promenadendeck getreten und gesellte sich zu ihr.

„Sagen Sie, erhoffen Sie sich die Cardassianer mit ihrem strengen Blick zu vertreiben?“, Quark musterte die Bajoranerin genau.

„Ich wünschte dem wäre so, Quark. Immer wenn diese Cardassianer auftauchen, geschieht was.“

„Ohne Zweifel“, pflichtete ihr der Ferengi bei.“ Aber Sie zahlen gut“, fügte er hinzu.

„Leider die einzige positive Eigenschaft Quark.“

„Was Neues von den vermissten gehört?“, fragte Quark aus Neugierde.

„Nein. Noch nicht.“

„Wissen Sie. Ich würde zu gerne Wissen, das da draußen wirklich los ist. Denn wenn Starfleet seine Schiffe an der Grenze aufstockt, dann wird bald, was Passieren was nicht gut sein kann.“

„Hoffen wir das beste Quark.“, sagte Ro Laren und ließ den Barkeeper stehen. Quark zuckte mit den Schultern und suchte wieder seine Bar auf.

Legat Macet und zwei Glens saßen im Konferenzraum der Station Admiral Walther Sheridan, Captain Cousteau und Colonel Kira Nerrys saßen auf der anderen Seite des Tisches. Die Stimmung des Admirals hatte einen Tiefpunkt erreicht. Ausgerechnet Starfleet Command hatte ihm untersagt Aktiv an der Suche sich zu beteiligen und stattdessen diese hier von DS9 aus zu koordinieren. Nur mit Zähneknirschen konnte sich Admiral Sheridan zusammenreisen, um nicht vor Ungeduld zu platzen.

Seit Tagen gab es immer wieder eine Zusammenkunft mit Macet. Mit einem abschätzenden Blick musterte der alte Cardassianer den ranghohen Starfleetoffizier.

„Leider muss ich ihnen Mitteilen Admiral, das unsere Patrouillen immer noch nicht weder das Shuttle, noch die vermissten Offiziere gefunden wurden. Dennoch werde ich unseren Schiffen Anweisung erteilen, die Suche fortzusetzen.“

„Danke Legat. Wir wissen ihre Bemühungen zu schätzen.“, antwortete Sheridan mit einem möglichst neutralen Tonfall. Obwohl sogar Admiral Janeway und die ex Borgdrohne Anika Hanson versichert haben das die Cardassianer nicht dafür in Frage kämen für das verschwinden des Alpha Flyers in Frage zu kommen, misstraute er ihnen immer noch. Macet war auf den ersten Blick ein typischer Cardassianer. Doch sein Bart war eine Ausnahme. Inzwischen war dieser beinahe komplett ergraut und verlieh dem Legat eine gewisse Aura der Würde und auch Weisheit. Seine Ruhe, die er ausstrahlte, stand im krassen Gegensatz zu der Nervosität der beiden jungen Glens. Walther würde zu gerne darin ein Anzeichen sehen, das die Cardassianer was verbergen würden, führte aber dieses Gebaren eher auf die allgemeine Nervosität zurück, wenn sie sich in einer ungewohnten Situation wiederfanden. Möglicherweise wurden die beiden jungen Cardassianer dem Legat als neue Adjutanten zugeteilt und waren noch nicht lange im Weltraum unterwegs gewesen.

„Darf ich Fragen, inwieweit die Sternenflotte Fortschritte erzielt hat? Denn immerhin befinden sich 30 zusätzliche Schiffe an der Grenze. Das können wir nicht ohne weiteres ohne eine entsprechende Antwort auf sich beruhen lassen.“, Macet lehnte sich zurück und faltete die Hände vor dem Brustpanzer zusammen.

Er hat Recht. Lange konnten die Cardassianer diese Geste nicht ohne Antwort auf sich sitzen lassen. Doch, was ist, wenn die Fakten falsch lagen? Verdammt ich, will Antworten und nicht hier herumsitzen und Smalltalk halten! Dachte Walther.

„Unsere Suchteams Untersuchen eine neue Spur, die vielleicht endlich den Verbleib unserer Leute und des Shuttles verraten kann.“

„Und können Sie auch uns sagen was genau Sie gefunden haben?“

„Zu dieser Zeit noch nicht Legat Macet. Ich bitte Sie dies zu akzeptieren, das wir zur Stunde noch keine genauere Auskunft geben können.“

„Aber natürlich verstehe ich dies Admiral Sheridan. Sie Wissen ja das dass cardassianische Volk ihnen gerne seine Unterstützung anbietet, um ihnen bei der Suche behilflich zu sein. Ich kann das nicht oft genug betonen Admiral.“

„Und ich danke dem cardassianischen Volk aufrichtig für seine Anteilnahme und Hilfsbereitschaft Legat. Ich werde ihr Angebot zu gegebener Zert gerne in Anspruch nehmen.“, antwortete Sheridan.

„Wenn Sie mich entschuldigen, würden Admiral. Ich muss mit Cardassia Kontakt aufnehmen und meinen täglichen Bericht erstatten.“

„Aber natürlich Legat.“

„Admiral, Captain, Colonel.“, verabschiedete sich der Legat und ging mit seinen Adjutanten nach draußen. Als sich die Schotten geschlossen hatten, atmete Cousteau auf.

„Wie lange soll das noch so weitergehen? Diese Suchaktion kann sich bald langsam aber sicher zu einem interstellaren Zwischenfall aufbauschen.“, die Sorge in der Stimme der Französin war mehr als deutlich.

„Noch ist es nicht soweit Captain. Inzwischen konnte man es nachweisen das die Cardassianer tatsächlich nichts damit zu tun haben, trotzdem traue ich ihnen nicht über den Weg.“, Walther drehte sich zu Kira Nerrys um. „Was Denken Sie Colonel?“, fragte er die bajoranische Kommandantin der Raumstation.

„Ob die Cardassianer doch, was im Schilde führen? Diese Möglichkeit kann man nie gänzlich ausschließen. Aber in diesem Fall scheint es wirklich so zu sein das die Cardassianer unschuldig sind. Wir sollten die Möglichkeit in Erwägung ziehen das der Alpha Flyer wirklich eventuell einem Unfall zum Opfer gefallen ist.“

„Eine Möglichkeit, die ich nicht akzeptieren kann. Dennoch Danke für ihre Einschätzung Colonel.“, Sheridan lehnte sich zurück und starrte auf die glatt polierte Oberfläche des Konferenztisches.

„Ops an Admiral Sheridan und Colonel Kira.“, meldete sich die Stimme eines jungen Fähnrichs über den Kommunikator von Sheridan. Dieser berührte den Insignienkommunikator.

„Hier Sheridan. Sprechen Sie.“

„Admiral. Die Community meldet das der Alpha Flyer wieder aufgetaucht ist und Kurs auf DS9 gesetzt hat.“, Walther atmete auf. Eine gewaltige Last schien von ihm erstmal abzufallen.

„Einen Kanal zu dem Alpha Flyer Öffnen.“, befahl der Admiral. Wenige Sekunden nachdem das Föderations Logo verschwunden war, erschien Commander Selina Kyles Gesicht auf den Schirm.

„ Commander Kyle? Ich bin Admiral Walther Sheridan auf DS9. Ich bin froh sie wieder wohlauf zu sehen. Was ist geschehen?“

„Danke Admiral, und bitte verstehen Sie, wenn ich ihnen nicht sofort Bericht erstatten werde, vor allem nicht über Subraum. Dafür ist es einfach zu delikat was wir in den letzten Tagen erlebt haben.“

„Verstehe Commander. Sind ihre Kollegen auch unversehrt?“

„Zumindest körperlich sind wir ohne Schäden geblieben, Admiral. Alles Weitere werde ich in meinem schriftlichen Bericht ihnen zukommen lassen.“

„Auf diesen Bericht bin ich sehr gespannt.“, Walther sah kurz nach unten,“ Commander ich möchte noch kurz meinen Sohn sprechen.“ Sagte Sheridan. Kira und Cousteau hatten inzwischen den Konferenzraum verlassen, um den Admiral die nötige Privatsphäre für das Gespräch mit seinem Sohn zu, gewährleisten.

Das Bild wechselte und George erschien auf dem Display. Sein Bart hatte sich inzwischen zu einem Vollbart entwickelt. Die Uniform sah ziemlich mitgenommen aus.

„Hallo mein Junge.“

„Hallo Vater.“, beide Männer schwiegen sich kurz an.

„Ich bin froh das Du lebst. Wir alle hatten schon insgeheim mit dem Schlimmsten gerechnet.“, George nickte leicht.

„Die Kinder sind bei mir auf der Excelsior. Nachdem die Community hier angedockt hatte, hielt es Counselor Solak für das Beste, wenn die Kinder bei ihrer Familie wären, sprich bei ihren Großeltern. Du kannst dir ja denken, wie es den Beiden geht. Sie brauchen dich.“

„Das weis ich Vater. Wir werden in Kürze DS9 erreichen. Gib Michael und Amanda einen Kuss von mir.“

„Das werde ich. Auf bald mein Junge. Sheridan Ende.“

Verlassen blickte Michael Sheridan durch das Panoramafenster des Admiral Quartiers an Bord der Excelsior. Seit Tagen machte der Junge nichts anderes. Er fühlte sich verlassen. Seine Großmutter beobachtete dies mit großer Sorge. Amanda hatte sich auch zurückgezogen. Sie weinte immer wieder. Wollte wieder von ihrem Vater in den Arm genommen werden. Doch er war einfach nicht da.

„Michael?“, der Junge reagierte nicht. „Michael du sitzt hier schon seit Tagen so, als ob das nach draußen Starren …“ Claire schluckte, die Worte herunter.

„Er ist nicht Tod!“, kam es von dem 12 Jährigen Jungen brüsk zurück. „Alle wollen mir einreden das Er Tod sein könnte. Aber er ist es nicht. Ich weis es das Er noch lebt.“, Claire seufzte. Counselor Solak hatte Sie darauf hingewiesen das Es nicht leicht werden würde. Doch der Vulkanier schien untertrieben zu haben. Der Junge war zu alledem mit dem Dickschädel der Sheridan Männer gesegnet. Aber Sie konnte ihn verstehen das er sich der Möglichkeit verweigerte das er nun ein Vollwaise sein könnte. Nur Amanda gegenüber zeigte er sich Warmherziger. Er tröstete oft seine Schwester, dennoch war auch er am Ende seiner Kräfte.

„Ich hoffe es auch das dein Vater lebt.“, Claire setzte sich zu ihrem Enkel. Dann streckte sie ihm einen Arm entgegen. Michael wandte sich vom Fenster ab und umarmte seine Großmutter fest. Dann brachen alle Barrieren. Der Junge begann vor Schluchzen zu, erzittern.

Wo bleibst du nur mein Junge? Dachte Claire traurig. Die Umstände für das Verschwinden des Shuttles und ihres Sohnes waren mehr als Besorgnis erregend. Walther war seit Stunden auf DS9 und hatte eine Unterredung mit den Delegierten der Cardassianer nach der anderen. Sogar einige Schiffe der Sternenflotte suchten nach ihrem Jungen und seinen Kollegen. Ohne Erfolg.

Und das machte nicht nur die Kinder, sondern auch sie allmählich fertig. Ihr ältester Sohn könnte womöglich Tod sein. Das konnte Sie nicht ohne weiteres Akzeptieren.

Auf einmal ertönte der Türsummer des Quartiers.

„Herein!“ sagte Claire Leise. Die Schotten glitten beiseite und Walther betrat das VIP-Quartier.

„Claire ich muss dich Sprechen.“, sagte er Leise. Sie nickte und löste sich aus der Umarmung von Michael. Dieser begab sich dann ins Schlafzimmer, wo Amanda sich in eine Ecke zurückgezogen hatte.

„Sie haben den Alpha Flyer gefunden Claire. Sie sind alle Wohl auf. Ich habe mit George gesprochen. Sie werden DS9 in Kürze erreichen.“, berichtete der Admiral.

„Allmächtiger. Das wurde auch Zeit. Ich bin so froh das Sie alle Leben und gesund sind.“

„Ich auch.“ Sagte Walther.

Michael stand am Türrahmen und hatte das Gespräch belauscht. Auch Amanda hatte sich zu ihrem Bruder gesellt.

„Es gibt gute Nachrichten Kinder. Euer Vater kommt wieder nach Hause.“, die Kinder nickten leicht und gingen zu ihren Großeltern hin, die sie darauf in den Arm nahmen.

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„Da drüben sitzt er, Doktor.“ Der Ferengi zeigte mit ausgestrecktem Arm quer durch den Raum in die Nische unter der Treppe.

„Ist er betrunken, Quark?“

„Nein. Er trinkt nur Raktajino und Wasser. Und er isst dass, was ich ihm vorsetzte. Ansonsten schweigt er und starrt apathisch vor sich hin.“

„Wissen Sie, was geschehen ist?“

„Fähnrich Garleen von der Krankenstation hat mir erzählt, dass er etwa eine Woche nach dem Verschwinden ihres Shuttles im Xepolitesystem aufgetaucht sei. Er flog irgendein seltsames Flugmuster ab und fragte überall herum. Als das ergebnislos blieb, drang er in den cardassianischen Raum vor und stöberte dort weiter. Die Cardassianer waren nahe dran ihn wegen Belästigung zu inhaftieren. Und dann, vor etwa 5 Tagen erschien er hier auf DS9. Er stellte ein paar Fragen, setzte sich in sein kleines Schiff und machte nun etwas ganz Eigenartiges: er flog ins Wurmloch …“

„Was ist daran eigenartig? Kommt man nicht deswegen hierher?“

„Ja schon … aber er flog nicht nur einmal hinein. Fast drei Tage lang ging es raus, rein, raus, rein. Das Wurmloch ist ja schön anzusehen wenn es sich öffnet, aber das wurde langsam nervig. Hell, dunkel, hell, dunkel … die Mieter der Quartiere mit Wurmlochblick begannen sich zu beschweren. Außerdem behinderte er den Verkehr. Man konnte nie wissen, ob man nicht plötzlich in Gefahr geriet, mit dem Falken zusammen zu stoßen. Mehrere Male blockierte er das Wurmloch, als er sich stundenlang drin aufhielt. Kira hat ihn dann mit dem Traktorstrahl reinholen lassen. Es brauchte drei Leute von der Sicherheit um ihn ruhig zu stellen und auf die Krankenstation zu schaffen. Er soll dabei immer etwas von hinter dem Spiegel gebrüllt haben und dass er genau wüsste, wo das Shuttle sei. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, stelle ihn die Krankenstation bei mir ab. Und hier sitzt er nun seit heute früh. Wenigstens isst er wieder was.“

„Danke Quark … Sie haben was gut bei mir.“

„Aber nicht doch, Doktor. Einer schönen Frau stehe ich doch gerne zu Diensten. Und sei es nur, um Babysitter für ihren Liebsten zu spielen. Aber jetzt gehen Sie schon rüber und erlösen Sie den armen Kerl.“

Assjima nickte und schob sich dann vorsichtig zwischen den Gästen der Bar hindurch, gefolgt von vielen neugierigen Blicken.

„Sam?“ Sie stand nun direkt vor dem Tisch, an dem er saß. „Sam … hörst du mich?“

Kein Muskel regte sich im Gesicht des Betazoiden. Er starrte nur stumm in sein Wasserglas. „Bitte, Sam … schau mich an.“ Assjima setzte sich nun vorsichtig auf den freien Stuhl. Langsam hob der Mann den Kopf. Er sah furchtbar aus. Das Kinn war voller Bartstoppeln und unter den Augen hatte er dunkle Ringe. Sein Blick ging durch sie hindurch als wäre sie schlichtweg nicht existent.

„Nicht schon wieder … geh endlich weg … ich ertrage es nicht mehr …“ Seine leise, brüchige Stimme war kaum zu vernehmen.

Die Deltanerin betrachtete ihn nachdenklich. Was sah er, beziehungsweise was sah er nicht?

„Sam, wach auf! Ich bin es – Assjima.“

„Du bist es ständig. An jeder Ecke … überall wo ich hinkomme, bist du schon da … ich will nicht mehr träumen … ich mache die Augen zu … du bist da … ich mache die Augen auf … du bist da … ich will nach dir greifen … dich berühren … und du bist weg … ich kann nicht mehr … lass mich endlich in Ruhe.“

„Imzadi …“ Assjima griff nach seiner Hand. „Komm zurück … deine Suche ist zu Ende.“

In der Bar war es mucksmäuschenstill geworden. 23,5 Augenpaare beobachteten gespannt die beiden Gestallten in der Nische unter der Treppe.

Sams Hand begann zu zittern. „Niemals … sie wird nie zu Ende gehen … du bist hinter dem Spiegel und ich kann dich nicht erreichen … ich muss weiter suchen …einen Weg hinter den Spiegel finden …“

Entschlossen stand er auf und wollte sich losreißen, doch Assjima hielt ihn fest. Sie wirkte etwas hilflos. Dann spürte sie dicht neben ihrem Ohr eine Bewegung. „Doktor – jetzt zieren Sie sich bitte nicht so. Sie wissen genau, was zu tun ist“, flüsterte Quark ihr zu. Dann schlug der Ferengi mit der flachen Hand gegen Sams Hinterkopf. „Hei, Idiot – mach’ deine Augen auf und komm’ endlich wieder auf den Boden zurück. Und ihr anderen hört auf zu glotzen. Wenn ihr was erleben wollt, dann mietet euch eine meiner Holosuiten. Aber hier rumzuspannen ist echt pervers.“

Die Deltanerin warf dem Barmann einen dankbaren Blick zu. Dann erhob sie sich, zog den verwirrten Betazoiden an sich und küsste ihn. Es dauerte, doch mit einem Male weiteten sich die schwarzen Augen. Er begann den Kuss zu erwidern. Ein Zittern ging durch seinen Körper, die Anspannung ließ nach.

„Mein Gott … du bist es wirklich?“

„Ja, Chemaschar. Ich bin es.“

Er starrte ihr fassungslos in die Augen „Es … es ist vorbei? Du bist zurückgekehrt?“

„Ich bin zurück …“ Assjimas Worte waren kaum mehr zu vernehmen.

Da legte Sam legte seine Arme um ihren Körper, presste sie fest an sich und begann hemmungslos zu weinen, ohne sich um das plötzliche Gejohle rundum zu kümmern.

Quark grinste breit. „Na endlich. Das hat ja gedauert … Und ihr Banausen hört endlich mit dem Krach auf. Habt ihr denn gar kein Benehmen?“ Er warf einem laut „Zugabe“ brüllenden Bajoraner das Geschirrtuch ins Gesicht und griff vorsichtig nach dem Arm der Deltanerin. „Doktor … ich habe da einen Raum, der nicht ganz so öffentlich ist.“ Sanft zog er sie und den klammernden Sam quer durch den Raum und schob sie in eine der freien Holosuiten hinein. Nachdem sich die Türe geschlossen hatte legte er den Datenträger ein. „Dieses kleine Programm dürfte den passenden Rahmen abgeben … Hej Morns! Was soll den das? Reiß dich zusammen!“ Er stopfte dem Dicken ein Taschentuch in die Hand. „Ein Kerl wie du heult? Ich glaub’s ja nicht. Aber du hast Recht …“ Der Ferengi schniefte und wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Auge. „ … es war gar allzu anrührend.“

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Wo steckte H'Qar wenn man ihn mal brauchte?

Gerade eben hatte Milseya ein fantastisches Kleid entdeckt und war versucht es zu kaufen - aber sie hatte nicht die geringste Ahnung, ob es ihm auch gefiel. Und irgendwie - so empfand sie es zumindest - sollte es ihm auch gefallen, auch wenn sie den starken Verdacht hegte, dass keine Kleider ihm am liebsten waren. Aber dieses Kleid war einfach hinreißend!!

Die Haliianerin bat den Verkäufer, das Kleid zwei Stunden lang für sie zurückzulegen und machte sich auf die Suche nach ihrem klingonischen Verlobten.

H´Qar schlenderte über das Promenadendeck und suchte das klingonische Restaurant da er endlich mal wieder unter Klingonen sein wollte. Da momentan ein Klingonischer Kreuzer angedockt war, war es auch wahrscheinlich das die Klingonen sich auch dort rumtrieben. Aber auch die ständig hier stationierten Klingonen machten sich im Augenblick rar.

Eine Hand legte sich von hinten auf seine Schulter, schnell drehte er sich um und sah grimmig die Person an die ihn da unaufgefordert angefasst hatte. Als er die junge Frau erkannte schlugen sie erst ihre Schädel aneinander und umarmten sich dann kräftig.

Ihr Mund stand weit offen. Was zum Teufel? Milseya stemmte die Fäuste in ihre Hüften und betrachtete ungläubig und mit wachsendem Zorn die Szene, die sich direkt vor ihren Augen abspielte. Ihr Verlobter umarmte in aller Öffentlichkeit, vor jedermanns Augen eine andere Frau!! Ein gottverfluchte Klingonin!! Die Haliianerin stieß einen wütenden, so lauten Schrei aus, dass man befürchten konnte, dass die Station gleich auseinander fallen würde.

Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, wenn seine Schwester auch etwas verwirrt drein blickte.

"Spiel einfach mit Tewar, das ist Milseya. Die hat dich garantiert nicht erkannt."

Jetzt stahl sich auch auf das Gesicht von seiner kleinen Schwester ein Grinsen. Sie Griff auf einmal zärtlich in seine Haare und bog seinen Kopf beiseite als ob sie ihn küssen wollte.

Der kleine Körper der Haliianerin fing an zu beben. Ohne groß darüber nachzudenken, griff sie nach dem erst besten Gegenstand – einem gefüllten Kaffeebecher – wog ihn nur kurz in der Hand und warf diesen zielgenau an H'Qars Kopf. „Dreckskerl“, schrie sie stinksauer. Dann drehte sie sich einfach um und ging ohne die beiden noch eines Blickes oder Wortes zu würdigen. Sollte er tun was er wollte, sie hatte die Schnauze gestrichen voll.

Klirrend zersprang der Kaffeebecher an seinem Hinterkopf. Der Bolianer dem Milseya den Becher entwendet hatte blickte ziemlich verdattert hinter Mili her. Und Tewar begann lauthals zu lachen.

"Siehst Du Sie hat keinen Sinn für Humor."

Tewar löste sich von ihrem Bruder und lief hinter Milseya her. Als sie es geschafft hatte die kleine Pilotin einzuholen legte sie ihr immer noch lachend die Hand auf die Schulter. H´Qar ging inzwischen langsam hinter den beiden Frauen her.

Milseya kochte vor Wut. Und dass man sich über sie lustig machte, heizte die Wut nur noch mehr an. Als sie Hand auf ihrer Schulter spürte, dachte sie nicht weiter darüber nach. Sie packte diese danach, wirbelte herum und genau so wie H'Qar es ihr beigebracht hatte, brachte sie die Klingonin zu Fall. „Miststück“, fauchte sie und hob ihre Faust um der Klingonin die Nase zu brechen.

Tewar war ebenfalls eine gute Kämpferin und hatte die Hand von Milseya ergriffen als diese Sie geworfen hatte. Sie zog einfach an der Hand und säbelte mit ihren Füßen nach den Beinen von Milseya und brachte sie so zu Fall. H´Qar war inzwischen zu den beiden Damen getreten und legte den beiden am Boden ringenden je eine Hand auf die Schulter. Und Zog Sie dann hoch und hielt sie etwas auseinander. Er Sah Mili ernst an.

"Schau dir mal genau an wen Du gerade verprügeln willst."

Tewar zog einen Schmollmund und sah fast beleidigt zu ihrem Bruder.

"Immer musst du mir den Spaß verderben."

"Wozu sind Brüder denn sonst da?" , gab er nüchtern zurück.

„Lass mich auf der Stelle los“, brüllte Milseya, die vor Wut kochend nicht das geringste mitbekommen hatte, aus Leibeskräften und trat H'Qar mit voller Wucht gegen das Schienbein. „Der nächste Tritt wird wirklich weh tun!“

Wütend knurrte er Mili an. Dann schüttelte er sie an der Schulter.

„Sieh Sie an.“ , forderte er.

Tewar hatte er inzwischen los gelassen. Diese lächelte Mili inzwischen freundlich an. Und H´Qar war versucht Mili ins Gesicht zuschlagen. Er hat nicht so einen Aufstand gemacht als Sie andere Männer umarmt hatte.

Milseya sah die Klingonin wutschnaubend an – und erkannte diese auch. „Und?“, motzte sie. „Glaubst ich finde es sehr witzig, wenn du so tust, als hättest du eine klingonische Geliebte und sich die ganze Station und schließlich das Schiff das Maul darüber zerreist – nur weil niemand weiß, dass es deine Schwester ist? Darauf kann ich verzichten!“

„Als Du uns zuerst gesehen hast haben wir uns nur umarmt und Du hast sie bis eben nicht erkannt egal was Du sagen magst. Aber das Prinzip erst denken und dann handeln setzt Du ja sowieso nicht allzu häufig ein. Hätte ich dich mit jemanden gesehen den ich im ersten Augenblick nicht kenne und ich hätte hier rum gebrüllt hättest Du mich erst ausgelacht und dann hättest Du mich einen Narren genannt. Aber wenn du es willst mach doch was Du willst.“

Er ließ sie los und schüttelte den Kopf.

„Nein“, fauchte sie zurück. „Ihr habt euch umarmt, und dann hat sie so getan, als würde sie dich küssen wollen. Was zur Hölle hast du von mir erwartet? Dass ich da stehen, euch zu sehen und dann nach Beifall klatschen würde?“ Milseya trat einen Schritt zurück. „Aber wenn dir sooo viel daran liegt.“ Die Haliianerin begann auf typisch bajoranische Art zu klatschen. „Freu dich, du hast mich reingelegt. Streich dir den Tag im Kalender rot an. Mach daraus einen Jahrestag!“ Dann trat sie nahe an H'Qar heran. „Ja, meine Freunde umarmen mich, aber keiner würde es wagen mich küssen oder gar beißen zu wollen. Und falls dir das noch nicht klar war, ich dulde es auch nicht, dass es jemand bei dir versucht – gleichgültig ob es deine Schwester oder jemand anders ist.“

„Mir wirfst Du vor ständig mit zweierlei Maß zu messen aber es ist schon in Ordnung. Ich bin schuldig Du hast recht und ich brauche jetzt was zu trinken.“

Er machte eine wegwerfende Handbewegung und ging von den beiden Frauen weg in Richtung des Quarks.

Als Mili ihm gerade hinter herstapfen wollte um ihn zur Rede zustellen. Oder ihm einfach irgendwelchen Schimpfworte an den Kopf zu werfen.

Da stellte sich Tewar in ihren Weg.

„Lass ihn aus zwei guten Gründen. Erstens war es meine Schuld die Idee mit den so tun als ob ich ihn küsse stammte von mir und zweitens ist es egal was Du ihm jetzt sagst, wenn er in dieser Stimmung ist hört er auf niemanden da hat er nicht mal auf unseren Vater gehört. Aber so was wirst du wohl auch schon mal erlebt haben.“

Milseya schnaubte auf. „Verflucht – jedes Mal das gleiche. Was glaubt er, wie ich mich fühle, wenn eine scheinbar wildfremde Frau ihn küssen will? Er ist MEIN Verlobter! Er kennt mich mittlerweile gut genug – nein, er weiß, dass ich verdammt eifersüchtig bin. Ich war es, als du das erste Mal aufgetaucht bist und ihn mit großen Augen angehimmelt hast! Denkt er, ich würde mir das gefallen lassen? Glaubt er, ich würde es einfach hinnehmen?“

„Eifersüchtig ist er auch, aber er würde wahrscheinlich nicht Dich angreifen. Na ja wenn man einen Becherwurf als Angriff wertet.“ , lächelte die junge Klingonin fröhlich.

„Na komm lass uns irgendwo etwas trinken ich wollte dich schon lange mal kennen lernen. Ich zahle auch.“

Auch wenn Tewar um einiges größer war merkte man deutlich das sie viel jünger war als Mili.

Die Haliianerin rieb sich ihre Stirn und schüttelte dann traurig den Kopf. „Das Kleid kann ich mir wohl abschminken. Schade, dabei hatte es einen klingonischen Ausschnitt. Aber gut..“ Milseya sah Tewar an und nickte freundlich. „Whiskey - und eine Menge davon! Und wir teilen uns die Zeche.“

„Ein Kleid mit klingonischen Ausschnitt? Das musst du mir zeigen. Und danach gehen wir trinken.“

Einkaufen war eine große Leidenschaft von ihr. Leider kam sie nicht allzu oft dazu denn der Dienst für das Reich erlaubte nicht viel Freizeit

Verwundert sah Milseya die junge Klingonin an. Das war ja noch besser! Wer wusste über die Vorlieben klingonischer Männer in Sachen Kleidung besser Bescheid als Klingoninnen? Und wer kannte H'Qar besser als seine Schwester? „Na dann“, forderte sie Tewar auf. „Es ist rot und hat Lederverzierungen am Ausschnitt.. und da gibt es noch ein blaues Kleid, das ist noch viel besser. Es betont alle richtigen Stellen...“

Gemeinsam gingen die beiden Frauen in Richtung des Geschäftes.

Zwei Stunden später hingen die beiden Frauen über einem Tresen und stießen - umgeben von etwa 21 Taschen, Tüten und Schachteln - gemeinsam das erste Glas an. „Das war ein verdammt erfolgreicher Einkauf“, erklärte Milseya sehr zufrieden. „Auch wenn ich sauer bin, dass du mir die schwarzen Stiefel vor der Nase weggeschnappt hast. Aber solange es nicht mein Mann ist, kann ich sehr gut damit leben“, sagte sie schmunzelnd und trank das Glas in einem Zug leer.

Amüsiert und zufrieden blickte Tewar auf ihren Teil der Einkäufe. Es war erstaunlich das die Läden hier doch beträchtliche anteile an Klingonischer Mode hatten. Anscheinend lag es an der dauerhaften Präsenz klingonischer Soldaten.

„Immerhin hast du mir das schwarz-graue Lederoutfit vor der Nase weg geschnappt.“

Sie setzte den Becher an und stürzte den Inhalt hinunter.

„Das ist lecker was ist das?“

„Es steht mir so wieso besser“, grinste Milseya. „Das ist Whiskey. Dein Bruder findet ihn auch nicht schlecht.“ Sie winkte dem Kellner zu, der kam und nachschenkte. „Die Flasche kann gleich hier bleiben“, meinte die Haliianerin und lächelte. Die Flasche blieb auf dem Tresen stehen.

„Was, das kann doch nicht dein Ernst sein, für das Outfit habe ich eindeutig die bessere Figur.“

Sie nahm den Becher und lehrte auch diesen in einem Zug.

„Warum sind die Becher hier eigentlich so klein?“

Milseya musste lauthals lachen. Sie winkte wieder dem Kellner zu. Verwundert kam er zurück. „Bring uns eine neue Flasche“, bestellte sie. „ Aber da ist noch eine..“ „Das ist meine. Die neue ist für sie“, erklärte sie und kippt wieder ihr Glas. „Und nicht mit dem Nachschub geizen.“ Er verstand und brachte die zweite Flasche. „Wenn du größere Gläser brauchst, trink direkt aus der Flasche. H'Qar macht das ständig. Da fällt mir ein .. ich muss meinen Vorrat auffüllen. “

„H´Qar verträgt auch mehr als die meisten. Aber deshalb muss ich ja nicht aus der Flasche trinken wie mein lieber Bruder.“

Sie schenkte sich wieder nach.

„Wie habt Ihr euch eigentlich kennen gelernt? Mein Bruder erzählt ja von sich aus nichts.“

"Meinst du als wir uns das erste Mal gesehen haben oder das erste Mal.." Sie hob süffisant die Augenbrauen.

„DAS will ich gar nicht wissen. Wann habt Ihr euch zum erstenmal gesehen und wann Hast Du gemerkt das er der jenige für dich ist?“

„Puh“ Milseya nippte immer wieder an ihrem Glas. „Das erste Mal gesehen haben wir uns auf dem Holodeck. Es war früh morgens und er war gerade an Bord gekommen. Ich habe eine Zen-Meditation durchgeführt und er ist voll rein geplatzt. Jedenfalls war ich gehörig geladen und habe mich prompt mit ihm angelegt. Er hätte mich schier verprügelt.“ Das Glas war leer. Sie schenkte sich und Tewar nach. „Wann ich gemerkt habe, dass er mein Inoumerii ist?“ Nachdenklich starrte sie in ihr Glas. „Ich weiß es nicht. Als wir im Aboretum die Meditation der zwei Herzen durchgeführt haben, da war er mir nahe wie seit langem keiner zuvor. Dann auf der Außenmission ist es einfach passiert und dann .. ich saß in der Pilotenkanzel und dachte darüber nach, wie es dazu kommen konnte, dass ich mich ausgerechnet mit einem Klingonen ....“ Milseya schloss ihre Augen. „Mit dem Kerl, der mich bis aufs Blut gereizt hat. Dem ich ins Gesicht gesprungen wäre, wenn er mich nur schief angesehen hätte. Den ich mit einem Phaser bedroht hatte. “ Sie blickte Tewar ernst an. „Und das einzige, das ich hörte, das ich spürte, war sein Herzschlag. Er überdeckte alles. Bestimmte alles. Es schlug in meiner Brust.“ Sie nahm einen großen Schluck. „Und als wir zurückgekehrt waren, erklärte er mir, dass wir verlobt wären. Ich hätte viel früher damit anfangen sollen, Klingonisch zu lernen“, schüttelte sie schmunzelnd den Kopf. „Nicht dass es etwas daran geändert hätte. Ich trug ihn bereits damals in meinem Herzen und meiner Stirn.

Tewar seufzte kurz. Und trank dann den nächsten Becher aus.

„Wie hast du es geschafft das er dich nicht gleich bei eurem ersten Treffen umgebracht hat? Ich habe Ihn mal gereizt als wir noch Kinder waren, Ich konnte drei Tage nicht aus meinem Zimmer gehen. Er hat mich grün und blau geschlagen.“

Tewar fing an herzhaft zu lachen als sie davon erzählte. Als Milseya von der Meditation der zwei Herzen gehört hatte seufzte kurz auf das war ja wirklich romantisch.

„Ach ja das klingt sehr nach meinem Bruder, er kann einen schon zum verzweifeln bringen.“

Wieder lachte sie laut auf. Das sich einige der Gäste besorgt umdrehten.

„Nun ja, er hat sich aber auch nicht unbedingt die einfachste Frau in diesem Universum ausgesucht. Schon gar nicht die vernünftigste oder gar sanfteste“, erwiderte Milseya ebenfalls lachend. „Wieso er mich nicht gleich getötet hat? Er hat mich erst mal nicht zu fassen bekommen und als dann doch - nun ich denke, er wollte nicht gleich am ersten Tag unangenehm auffallen..“

„Ich glaube kaum das ihn das gestört hätte, er hatte sich nicht wirklich auf dieses Austauschprogramm gefreut. Eigentlich hätte ich gedacht das er gleich den ersten killt den er sieht, um wieder von diesem Föderationsschiff runter zu kommen.“

Sie grinste denn Tewar konnte sich vorstellen das es noch einen anderen Grund geben konnte. Aber sie behielt es für sich.

„Aber ich glaube er hat sich eine gute Frau ausgesucht.“

„Hmm“ Nachdenklich starrte Milseya in ihr Glas. „Ich weiß es nicht“, sagte sie bevor sie wieder in einem Zug leerte.

„Doch ich glaube schon, was er mir erzählt hat könntest Du eine Klingonin sein. Nun ich glaube das er die richtige Wahl getroffen hat, nachdem ich dich kennen gelernt habe.“

Sie trank ihren Becher aus und ließ einen gewaltigen Rülpser verlauten.

„Und genau das ist das Problem. Ich bin eben keine Klingonin.“ Die Haliianerin winkte den Barmann zu, der sofort verstand. „Und das werde ich nie sein“, fügte sie sehr leise an.

„Ja und? Und ich werde niemals eine Schönheitskönigin auf der Erde, ok das will ich auch nicht, aber wieso willst Du etwas anderes sein als Du bist?“

Auffordernd hielt sie dem Bratender Ihren Becher hin.

„Darum geht es nicht.“ Auch Milseya hielt das Glas hin und schenkte dem Mann einen vernichtenden Blick als er es nur halbvoll schenkte. Er goss es voll. „Aber H'Qar ist Klingone. Ich meine...“, Milseya dachte darüber nach, wie sie es Tewar am Besten erklären konnte. „Wenn wir zusammen sind, dann ist es...“ Sie seufzte und ihre Augen bekamen einen schwärmerischen Glanz. „...einfach fantastisch. Es ist lange her, dass ein Mann mich so berühren konnte und auch wenn die meisten es nicht verstehen, es ist berauschend. Erregend - jedes Mal aufs neue. Aber ich bin keine Klingonin. Sicher, das Kratzen, Schlagen, Beißen, Würgen und mit Sachen werfen, das findet alles statt. Doch während ich mich austoben kann, muss er sich zurückhalten - alleine schon um mir nicht das Genick zu brechen. Ich ..“ Wieder suchte sie nach Worten und nahm einen großen Schluck. „Ich habe vorerst keine Möglichkeit, ihm das zu bieten, was eine Klingonin könnte, und selbst wenn, weiß ich nicht, ob er damit einverstanden wäre. Zumal, da es nicht real wäre - auch wenn es sich so anfühlen würde. Und daher - es mag albern klingen, aber ich sehe in jeder Klingonin eine potentielle Versuchung.“

„Das glaube ich nicht. H´Qar würde sich garantiert mit keiner anderen einlassen wen er sich einmal festgelegt hat.“

Als der Becher voll war, war er auch schon wieder leer.

„Du hast dafür andere Qualitäten zu bieten. Meinst Du er hätte sich mit dir eingelassen oder währe noch bei dir wenn er nicht gefallen an dir hätte?“

„Ich weiß, dass H'Qar zu seinem Wort steht. Ich weiß, dass er mich liebt. Es liegt ja auch nicht an ihm, sondern ganz alleine an mir. Ich will, dass er glücklich ist. Dass jeder Bereich seines Lebens erfüllt ist - eben auch das Bett. Vor allem, da es vorerst nicht die Küche ist – zumindest wenn ich koche.“ Unwillkürlich musste sie kichern. Der Alkohol zeigte Wirkung. Was sie jedoch nicht hinderte, gleich noch ein Glas hinunter zustürzen.

„Du kannst nicht kochen?“ Tewar blickte kritisch zu Mili hinüber. Wie konnte es sein das ein Erwachsener nicht kochen konnte. Nun ja andre Völker andere Sitten. Gerade hatte sich ein junger Mann zu den beiden Frauen gesellt und hatte Tewar und Milseya auf die Hintern gehauen. „Na ihr...“ Noch bevor Mili reagieren konnte hatte Tewar sich umgedreht dun ihren Handballen gegen das Kinn und der Mann lag schneller am Boden als er gedacht hatte.

„Wie kann es sein das Du nicht kochen kannst?“ , sagte sie ungerührt.

Milseya grinste kurz und warf dann dem Kerl auf dem Boden einen Blick zu, der sein Herz zu Eis erstarren lassen konnte.

„Nun ja, ich kann nicht klingonisch kochen – zumindest noch nicht all zu viel. Zu einem guten Racht reicht es gerade, aber das ist ja auch einfach.“ Ordentlich beschwipst lehnte sie sich leicht zu Tewar hinüber. „Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?“

„Ist Kahles ein Klingone?“

„Gut.“ Milseya sah sich um, ob nicht irgendwelchen lauschenden Ohren in der Nähe waren. Zur Sicherheit winkte sie die junge Klingonin näher zu sich heran. „jIHaD (Ich lerne es)“, flüsterte sie. „Aber bind ihm das bloß nicht auf die Nase!“

„Warum sollte ich? Meinst Du ich sage Ihm alles was ich weiß?“

Sie leerte wieder einen Becher und schlug Mili auf die Schulter.

„Kochen ist nicht schwer, also viel Erfolg.“

„Kochen ist die Hölle“, erwiderte Milseya lauthals lachend und hielt ihr ihren Becher hin, damit sie anstoßen konnte. „Und jetzt will ich alles über deinen Bruder wissen.“

Sie stieß ihren Becher an den von Milseya. Sie zwinkerte ihr zu.

„Muss ich Dir denn alles auf die Nase binden?“

„Oh ja, und ich bitte um möglichst viele und bildliche Details.“ Milseya trank den Becher halb leer. „Fangen wir mit unseren Einkaufen an. Wird ihm das gefallen?“

„Sehe ich aus wie eine romulanische Lügnerin? Meinst Du ich hätte dich das kaufen lassen wenn ich nicht der Meinung wäre das es meinem Bruder gefallen würde?“

Vier Stunden später gingen die beiden Frauen Arm in Arm aus der Bar, sangen Laut und torkelten über das Promenadendeck.

„Ich muss in mein Bett“, lallte Milseya. „Und das ist meine Tüte. Da ist das schwarz-graue Outfit drinnen. Her damit!“ Sie griff nach der Tüte und umarmte Tewar, wobei ihr wieder ein paar Tüten aus der Hand fielen. „Upps ich bin schwer betrunken.“

„Das merkt man gar nicht.“ , giggelte Tewar. „Und das mit der Tüte hätte ja klappen können.“

Nun pruste Sie los vor lachen. Und er hat diesen Adrian wirklich einmal durch die Community geprügelt?“

Sie sah Mili an. Nun ja sie blickte einfach auf die mittlere von den dreien.

„Vielleicht solltest Du dich gleich in dein Bett beamen lassen.“

„Die Frage ist nur in welches.“ Milseya bückte sich kichernd um die Tüten aufzuheben. „Ich glaub, ich nehm' mein Quartier, dein Bruder er wird da ja wohl nicht auftauchen, denk ich .. hoffe ich ..“ Noch einmal herzte sie Tewar, dann aktivierte sie den Kommuniaktor. „Gute Nacht!“

„Du auch vielleicht sehen wir uns noch mal.“ Tewar sah noch der Frau nach als diese sich im blauen Transporterstrahl auflöste. Danach drehte Sie sich um und torkelte in Richtung Ihres Schiffes. Sie sollte etwas schlafen immerhin hatte sie schon in 3 Stunden wieder Dienst.

Milseya ließ einfach Tüte um Tüte fallen als sie auf ihr Bett zuwankte. Dort angekommen ließ sie sich einfach drauf plumpsen. Sie beugte sich leicht nach vorne um ihre Stiefel auszuziehen und kippte dabei einfach vorneüber.

Einen Stiefel umklammernd, den Hintern in die Höhe gereckt, schlief sie einfach ein

...

Weitere drei Stunden später schwankte H´Qar durch die Gänge der Community. Da Milseya nicht in seinem Quartier war, vermutete er das sie in ihrem Quartier war. Als er vor den Schotts zu Milis Raum stand sah er noch einmal auf einen Monitor der in der Wand eingelassen war, für Diensthabende war es schon langsam wieder Zeit aufzustehen. Er ging in das Zimmer und fand ein Chaos vor und mitten in diesem Chaos lag Milseya noch genau so wie sie eingeschlafen war. Er fing an zu lachen, bekam sich aber schnell wieder unter Kontrolle er wankte zu Mili und nahm sie auf um sie ins Bett zulegen. Er ließ sich gleich neben sie fallen und begann schon fast im Fall einzuschlafen.

Fee und Shane in: "Blut- oder Einkaufsrausch?"

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Gewaltiger konnte kein Unterschied jeh sein. DS9 war mal einst Terok Nor gewesen, doch im Gegensatz zu dem Terok Nor der Rebellen war DS9 wie aus dem Ei gepellt. Kein Schmutz. Keine Schäden. Der Teppich in den Korridoren war mal wieder den Farben der Saison angepasst worden. Die Menschen sahen nicht ausgehungert aus.

George sah sich ungläubig um. Menschen, die er vor kurzem Sterben sah, waren hier wieder quicklebendig. Gingen zivilisiert miteinander um.

„DAD!“ Kam es wie aus einem Mund. George sah seine beiden Kinder auf ihn zustürmen. Gerade noch rechtzeitig kniete er nieder und breitete seine Arme aus. Das Gefühl Sie wieder in den Armen zu halten war überwältigend. So das George zu Weinen begann. Auch die Kinder schluchzten leicht.

„Nicht Weinen.“, flüsterte George.

„Du weinst doch auch Dad“, erwiderte Amanda. George musste lächeln.

„Ja Kleines das tue ich. Aber nur, weil ich glücklich bin, euch wieder zu sehen.“, sagte George.

Claire und Walther standen etwas abseits entfernt und beobachteten die Szene. Dann gingen Sie auf die Drei zu.

„Willkommen zurück mein Sohn.“, der Admiral umarmte seinen ältesten Sohn kräftig. Dann nahm George seine Mutter in den Arm.

„Wir hatten schon gedacht es wäre um dich geschehen. Doch Michael hatte sich geweigert dich aufzugeben. Er hatte recht behalten.“, erklärte Walther.

„Wie fühlst du dich?“, fragte Claire.

„Ich könnte eine heiße Dusche und was Frisches zum Anziehen gebrauchen. Glaubt mir ich hatte lange Zweifel daran das Wir überhaupt zurückkehren würden.“

„Lass uns das in unserem Quartier besprechen.“, George nickte. Die Sheridans machten sich nun zur Excelsior auf.

Geschlagene 50 Minuten Stand George unter der Brause. Er genoss jede Sekunde davon. Nachdem er sich wieder in eine neue Uniform umgezogen hatte Rasierte er sich den Vollbart wieder ab, so das sein alter Bart wieder fein gestutzt wieder zum Vorschein kam.

Kaum hatte er das Wohnzimmer betreten erwartete ihn auch sein Vater.

„George, was ist passiert?“, George blieb nur stehen und starrte geradeaus.

„Eine lange Geschichte.“

„Kann ich mit Denken. Immerhin sind für die Suchaktion nach euch 30 Raumschiffe mobilisiert worden, wir haben sogar einen Zwischenfall, mit den Cardassianern beinahe heraufbeschworen,“ Walther bat George mit einer Geste sich zu setzen,“ das sollte kein Vorwurf sein. Die letzten 2 Wochen waren für uns hier die Hölle. Viele hatten wirklich euch aufgegeben.“, Walther nahm eine Tasse Tee in die Hand und reichte George ebenfalls eine Tasse.

„Mir hatte man sogar die Teilnahme an der Suchaktion verweigert, weil ich befangen sein könnte. Und ich muss sagen. Starfleet Command hatte Recht. Ich hätte sogar die Cardassianische Union Schraube für Schraube auseinander genommen, nur um zu erfahren, wo ihr gewesen wart. „, George nippte an dem Tee. Dann setzte er die Tasse auf den Glastisch ab.

„Du willst wirklich wissen, wo wir waren?“

„Ja das will ich.“

„Wir waren hinter dem Spiegel. Wir wurden von den Terranischen Rebellen entführt. Sie hatten es geschafft mit ihrem Schiff ein Wurmloch künstlich zu erzeugen und einen Transferwechsel herbeizuführen der es ihnen ermöglichte das ganze Schiff in unser Universum zu transferieren.“

„Klingt beinahe unglaublich.“

„Es ist aber geschehen. Und es ist auch viel zu viel um es bei einer Tasse Tee zu erzählen Dad. Ich werde wie meine drei Kollegen ebenfalls einen umfassenden schriftlichen Bericht abfassen.“, Walther nickte. Zwar war er nach wie vor neugierig, wollte aber seinen Sohn nicht bedrängen.

„In Ordnung. Wir können noch später darüber Sprechen. Kümmere sich um deine Kinder George.“, der junge Vater nickte und stand auf.

„Ich werde mit ihnen erst einmal auf das Promenadendeck gehen.“, sagte George und machte sich auf die Kinder abzuholen, die sich im Nebenzimmer aufhielten.

Das Promenadendeck von DS9 füllte sich zusehends. George verließ mit den Kindern den Turbolift und versuchte sich einen Weg in den Strom aus Passanten zu bahnen. Amanda umklammerte ihren Vater, der Sie auf dem Arm Trug. Michael hielt sich an seiner Hand fest. Eine gute halbe Stunde lang schlenderten die Drei so über das Deck. Schauten in die Geschäfte hinein.

Einmal hätte George schwören können Milseya und eine Klingonin mit Tüten und Schachteln bis zum Zusammenbrechen bepackt in Richtung Quarks gehen zu sehen. Das bedeutete das nun auch die Community wieder an der Station angedockt war. George beschloss nach dem Bummel gleich auf die Community zu gehen und seinem Captain Bericht zu erstatten.

Die Kinder hatten George in Richtung eines Spielewarenhändlers gezogen. Der Inhaber war ein Ferengi der Spielsachen von wahrhaft zweifelhafter Qualität zu überteuerten Preisen anbot.

Das Einzige was einigermaßen gut verarbeitet aussah waren zwei Stofftribbels. Diese gaben sogar leise Geräusche von sich und fühlten sich wirklich kuschelig weich an, aber der Preis war so hoch das man nach Georges Meinung einen Korb voll von hätte kaufen können. Trotzdem gab er sich geschlagen und kaufte die Stofftribbels. Dann sah er zu das Er die Kinder den Überredungskünsten des Ferengis entzog.

Nachdem die drei wieder einige Meter zurückgelegt hatten, erblickte Amanda in einer Ecke einen Korb stehen. Daneben befand sich ein Trödlerladen, der von einem menschlichen Händler geführt wurde.

Amanda bat ihren Vater mal zu dem Korb hin zu gehen, um nachzusehen, was sich darin wohl befinden mag. Ohne an etwas Böses zu denken, gab George der Bitte nach und ging auf den Laden zu. Als er noch drei Schritte entfernt war, erkannte er zwei Spitze aufrechtstehende pelzige Ohren, die sich aufgeregt in jede Richtung drehten. Kurz darauf begann ein Schwanz aufgeregt zu wedeln. Alles zusammen gehörte zu einem Welpen. Genauer gesagt einem 2 Monate alten Deutschen Schäferhund.

„Der ist aber Lieb!“, juchzte Amanda. Michael stimmte ebenfalls zu und kniete neben dem Korb und begann den Hund zu streicheln. Amanda wollte abgesetzt werden und begab sich ebenfalls zu dem Hund. George ahnte irgendwie jetzt schon das die Community ein zusätzliches Crewmitglied bekommen würde.

„Ja es ist ein lieber Hund Kinder.“. sagte George sanft. Er wusste nur nicht ob der Hund überhaupt zu verkaufen war und eigentlich dem Ladenbesitzer gehörte.

Jedenfalls näherte sich jemand dem Trio. George bemerkte dies und sah auf. Nein das konnte doch nicht sein!

„Guten Tag, Sir.“, begrüßte ihn ein etwa 18 Jahre alter junger Mann. „Das ist der Letzte aus dem Wurf. Ich dachte schon es würde sich niemand mehr führ ihn Interessieren.“, fügte er hinzu. Und bestätigte Georges Befürchtung. Denn die nächste Frage er Kinder war so unvermeidlich wie das Amen in der Kirche.

„Dad?Bitte dürfen wir“, George seufzte. Er verwöhnte die Beiden zu sehr. Das war ihm bewusst aber was sollte er machen. Im Insgeheimen hatte auch er den Welpen ins Herz geschlossen.

„Ist ja Ok. Wir nehmen ihn.“ , sagte George.

Der junge Mann nickte nur.

„Ist irgendetwas Sir?“, fragte der junge Mann, der den Blick von George nicht si zu deuten wusste.

„Nein nichts. Es ist nur, Sie sehen jemanden ähnlich den ich vor einigen Tagen kennen gelernt habe. Mr?“

„ Connors, Thaddeus Connors. Die meisten nennen mich Thad.“, stellte sich Thad vor. Dieser war so anders wie der Thad auf der anderen Seite des Spiegels. Dieser hier wirkte um längen selbstbewusster.

„In Ordnung. Das macht etwa 4 Streifen goldgepresstes Latinum. Den Korb und das Zubehör bekommen Sie so mit, Sir.“, sagte Thad.

„Danke Mr Connors.“, kurz darauf war das gesamte Zubehör für den Hund in den Korb gepackt worden und der Hund selbst wurde von Michael getragen. Amanda hielt mit ihrem Bruder tapfer Schritt und konnte nicht mehr die Augen davon ablassen. Der kleine Rüde wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Die Beiden diskutierten auch schon eifrig darum, welcher Name der Hund bekommen sollte.

George beschloss nun die Community aufzusuchen. Bevor die Kleinen noch mehr einkaufen würden.

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Selina sog den Duft in der Luft ein. Immer wieder ließ sie sich heißes Wasser in die Badewanne zulaufen. Zu herrlich war das Gefühl der totalen Entspannung und die Möglichkeit dabei auch noch richtig sauber zu werden. Schweren Herzens stieg sie aus der Wanne aus und wusch sich die Haare. Ihre Gedanken kreisten dabei immer wieder um die Geschehnisse im Spiegeluniversum. Sie sah all den Luxus der ihr zur Verfügung stand und dann erinnerte sie sich an die Bilder der ausgehungerten, kranken und verdreckten Kinder. Sie hoffte sehr, dass es irgendwann mal zwischen all den Völkern Frieden geben würde.

Die erste Offizierin war gerade dabei den Bericht über ihren Aufenthalt im Spiegeluniversum zu verfassen, als sie plötzlich über die Komm gerufen wurde.

„Cmdr. Kyle, die Community hat soeben angedockt.“

„Verstanden. Kyle Ende.“

Die junge Frau sprang auf und rannte zur Türe. Kurz davor hielt sie inne und aktivierte nochmals ihren Kommunikator. Schließlich musste sie wissen, wo genau die Community angedockt hatte. Nachdem sie die den genauen Andockplatz erfahren hatte, sprintete sie los. Hier und da rempelte sie andere Besucher oder Offiziere der Station an aber sie konnte es nicht erwarten ihre Lieben wiederzusehen.

„Selina!“

Die Stimme klang wie Musik in ihren Ohren. Ihr Herz fing augenblicklich schneller an zu schlagen. Hitze stieg in ihr auf. Die Gerufene wirbelte herum und sah John mit Yasmin auf dem Arm nur wenige Meter von ihr entfernt stehen.

„John! Yasmin!“ Tränen stiegen der ersten Offizierin in die Augen und sie lief auf die beiden geliebten Menschen zu. Endlich konnte sie ihre Tochter wieder in die Arme nehmen. Sie übersähte das kleine Mädchen mit Küssen und knuddelte sie dabei die ganze Zeit.

Endlich wandte sie sich auch John zu. Mit ihrer linken freien Hand berührte sie vorsichtig sein Gesicht. Er war rasiert, perfekt frisiert und seine grünen Augen leuchteten wie funkelnde Sterne. Mein Gott! Was für ein schöner Mann!

„John .... ich habe dich so sehr vermisst.“

Der Arzt ergriff Selinas Hand und küsste diese sanft.

„Und ich erst! Ich bin fast verrückt aus Sorge um dich geworden.“

Langsam näherten sich Selinas Lippen den seinigen und beide küssten sich zärtlich.

Selinas Körper wurde regelrecht von Glück und Liebe durchströmt.

Endlich war sie wieder zu Hause ....

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Es war wirklich keine gute Idee gewesen, die Augen aufzumachen. Wieso zur Hölle war es nur so verdammt hell in dem Raum? Stöhnend griff Milseya zu ihrer Stirn, wo sich anscheinend ein Bautrupp gerade dazu entschlossen hatte, alle im Universum verfügbaren Presslufthammer gleichzeitig anzuwerfen. Wann zur Hölle hatte sie eigentlich dafür die Baugenehmigung erteilt?

Nur nicht bewegen! dachte sie sich. Die Jungs machen bestimmt gleich Pause. Und lass bloß die Augen zu! Nicht dass sie dich sehen und deshalb weitermachen. In ihrem Magen rumorte es verdächtig laut. Entweder hatte sie Hunger - was nach einer Sauftour am wahrscheinlichsten war - oder das ganze Zeugs überlegte sich gerade, welchen Ausgang es nehmen sollte. Egal, was es war, es bedeutete, dass sie aufstehen musste und zwar bald. Und sie sollte sich darauf vorbereiten.

Entgegen ihrer ursprünglichen Absicht richtete sie sich leicht auf. Auch wenn sie es langsam tat, so schien dies die Bauarbeiter geradezu in Panik zu versetzen. Ihr Schädel brummte nicht, er dröhnte. Milseya öffnete gaaaanz vorsichtig ihre Augen und ihr Blick fiel auf die andere Seite des Bettes. H'Qar! Wann war der denn hier aufgetaucht? Oder war er etwa schon da gewesen, als sie ankam? Und wieso zur Hölle tat ihr der Nacken weh? Hatten sie etwa noch Sex gehabt? Und hatte sie dabei ihre Uniform und Stiefel anbehalten? Wie hatte DAS denn funktioniert?

Denken war überhaupt nicht gut in ihrem Zustand. Es verschlimmerte das Dröhnen nur noch. Milseya stöhnte laut auf. Wie bescheuert muss man eigentlich sein, um sich mit einer Klingonin zu betrinken! Sie krabbelte vorsichtig vom Bett herunter, hin zum Replikator. „Spezialmischung Ranar-Gilmore 2.“ Langsam griff sie in das Ausgabefach, hielt sich die Nase zu und stürzte das Gebräu so schnell es ging hinunter. Auf dem Boden sitzend an die Wand gelehnt, wartete sie bis es seine Wirkung tat.

H´Qar schmiss sich auf dem Bett herum und zog sich die Decke über den Kopf. Musste Mili denn so einen Lärm machen? Irgendwie erschien ihm der Replikator heute besonders laut. Und wieso war Mili beim Trinken so laut? Er ließ ein Knurren hören und bereute es sofort, sein eigenes Knurren hallte in seinem Schädel wieder und es kam ihm so vor, als würde der Schall in jede Verknöcherung fahren und dort Nachkommen zeugte.

„Mach nicht so einen Lärm“, murmelte er in das Kissen, in dem er sein Gesicht vergrub.

Milseya stöhnte. „Schrei nicht so!“ flüsterte sie.

Dieser letzte Drink muss wohl schlecht gewesen sein. Oder hätte er nicht jedes alkoholische Getränk auf der Karte probieren sollen. Auf jeden Fall war er zu einem Schluss gekommen: Die Drinks mit Schirmchen waren die gefährlichsten von allen.

„Mhhhpf“, war das Einzige, was er zurück gab.

Langsam zog sie sich an der Wand hoch und ging vorsichtig mit zusammengekniffenen Augen wieder Richtung Bett. Ganz sachte setzte sie darauf und legte sich dann wieder hin. „Ich werde nie wieder mit deiner Schwester einen trinken gehen, wenn wir uns gestritten haben“, flüsterte sie.

„Warum, die verträgt doch nichts?“, nuschelte er am Kissen vorbei. Er hatte seinen Kopf gedreht um Mili ansehen zu können, allerdings sah er nichts. Was wahrscheinlich daran lag, dass er die Augen noch geschlossen hatte.

„Genauso wenig wie ich“, musste sie grinsen, was sie gleich wieder bereute. Milseya stöhnte auf und massierte ihre Stirn. „Aber sie hat einen sehr guten Geschmack was Kleidung betrifft“, sagte sie sehr, sehr leise.

„Aha.“ H´Qar hatte sich nie wirklich fürs Einkaufen begeistern können, aber anscheinend war es eine Naturkonstante, dass alle Frauen aller Rassen sehr lange und ausgiebig einkaufen konnten. Was die Tüten am Boden untrüglich bewiesen. Wahrscheinlich konnte Mili auch zu jedem Stück eine lange Geschichte erzählen. Alleine bei dem Gedanken daran verstärkten sich seine Kopfschmerzen um einige Stufen.

So langsam setzte die Wirkung des widerlichen Trankes ein. Die Bauarbeiter verdrückten sich einer nach dem anderen auf eine andere Baustelle. Erleichtert atmete Milseya durch. Aber ihr wurde langsam kalt. „Decke“, bat sie.

„Richtig.“ Allerdings machte er keine Anstalten Mili seine Decke zu geben. Eigentlich war er gerade wieder dabei einzuschlummern.

Sie murrte. Und sie fror. Und sie hasste es zu frieren. „Decke! Sofort!“, knurrte sie laut und unmissverständlich, dass sie noch lauter werden würde.

„Grmmmg.“ Er drehte sich so, dass Mili nun auch unter die Decke kriechen konnte. Seine Augen waren immer noch geschlossen und das Reich der Träume schien ihn zu rufen.

Rasch kuschelte sie sich darum und schmiegte sich an ihn. Sehr schnell wurde ihr wieder warm. Milseya schloss ihre Augen. „Es tut mir leid wegen gestern“, sagte sie plötzlich in die Ruhe des Raumes.

„Mmmhm.“ Er nickte Mili zu und legte seinen Arm um sie. Er hatte es gehört, aber er wusste im ersten Augenblick wirklich nicht, wie er die Worte einordnen sollte. Als ihm der Grund seiner Kopfschmerzen schlagartig wieder ins Gedächtnis geprügelt wurde.

„Ist schon gut, meine Kleine.“

Milseya hatte nach seiner Hand gegriffen und umschloss mit ihren Finger seine riesigen. „Nein, ist es nicht, aber wir ...“, gähnte Milseya, als es gerade an der Tür summte. „Ich bin nicht da“, reagierte sie darauf. „Wenn es etwas Wichtiges wäre, dann würde die Person die Komm benutzen.“

„DU STEHST AUGENBLICKLICH AUF UND MACHST SOFORT DIE TÜR AUF“, keifte eine Frau plötzlich laut aus dem Kommunikator. Die Stimme riss Milseya regelrecht hoch. Verdattert saß sie auf dem Bett und starrte in Richtung Tür.

„Bitte nicht! Sag, dass das nicht wahr ist!“, flehte sie leise, aber dafür umso inbrünstiger.

Was fiel dieser Person, wer auch immer es war, ein so herum zubrüllen. Zwar fing sein Stoffwechsel schon dran an den Alkohol abzubauen, doch bei den Mengen, die er gestern zu sich genommen hatte, brauchte selbst der robuste klingonische Stoffwechsel etwas länger.

Die Augen immer noch fest geschlossen, bewegte er sein Gesicht in die Richtung wo er Milis Gesicht vermutete.

„Diese Frau muss dich gemeint haben.“

Milseya starrte immer noch mit offenem Mund und mittlerweile entsetztem Blick auf die Tür.

„WENN DU NICHT IN EINER MINUTE DIESE TÜR AUFGEMACHT HAST, DANN LASS ICH SIE AUFBRECHEN!“, kam es brüllend und eindeutig wütend aus dem Kommunikator. Das Dröhnen in Milseyas Kopf kehrte beim Klang der Stimme zurück. Jetzt wusste sie, wer die Bauarbeiter beauftragt hatte..

„Alles nur SIE nicht“, keuchte Milseya.

„Dann nicht, aber sorg' dafür, dass sie die Tür leise aufbricht.“

Er legte seinen Schädel wieder behutsam auf das Kissen.

Milseya sprang wie elektrisiert auf und lief zur Tür. Als sich die Schotts öffneten, ging sie automatisch in eine geduckte Haltung. Man wusste schließlich nie was einen bei ihrer Ziehmutter erwartete. Musste sich so nicht auch H'Qar manchmal in ihrer Gegenwart fühlen, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf

„Warum zum Teufel hat das so lange gedauert? Wie zur Hölle siehst du aus? Und was ist das für ein Chaos hier?“ Mit den Fäusten in die Hüften gestemmt, betrat die Frau das Quartier und riss augenblicklich lautstark das Kommando an sich - so wie es immer tat. „Hatte ich dir nicht Ordnung eingebläut? Warum bist du nicht beim Training? Hast du etwa in deiner Uniform geschlafen? Und bei allen Höllen, wer ist DAS?“ Der herrische Finger zeigte auf H'Qar.

Diese Person war auf jeden Fall nicht gerade ein leiser Vertreter seiner Art, welcher Rasse die Frau auch angehören würde. Er entschied sich die Augen zu öffnen und bereute es augenblicklich. Es gab gute Gründe, warum klingonisches Licht sehr viel dunkler war als das Licht bei der Föderation. Und er kämpfte sich aus dem Bett. Mit jedem Augenblick ging es ihm besser, in voller Größe stand er nun neben dem Bett.

„Mili, trinke nie etwas in dem ein Schirmchen steckt. Und DAS bin ich. Und wer bist DU?“

Er sah die Fremde an. Als ihm etwas in den Sinn kam und er blickte gleich wieder zu Milseya.

„Es hat schon mal jemand versucht, dir Ordnung bei zubringen?“

„Ähmm“, Milseya sah betreten auf den Boden.

„Natürlich und es funktioniert“, erklärte die ältere Frau energisch. „Man muss nur wissen, wie man die Kleine anfasst..“

„Nahi..“

„Halt die Klappe!“, fuhr die ältere Haliianerin die jüngere an. „Du gehst duschen und wirst dich anziehen! Beweg dich!“, herrschte sie diese an. „Du bist in 10 Minuten fertig. Und dann gebe ich dir noch 5 Minuten um diesen Schweinestall aufzuräumen. Abmarsch!“

Milseya kam sich vor, als wäre sie wieder 18 und im Hause Nerves. Und es gefiel ihr überhaupt nicht. Am liebsten hätte sie klipp und klar NEIN gesagt, aber das hätte Nahima bis aufs Blut gereizt. Und das sollte niemand versuchen – selbst ein Klingone im Blutrausch war dagegen noch ein Lämmchen. Milseya musste es wissen, sie hatte einmal NEIN gesagt und .... Sie schnappte sich eine Tüte und verzog sich in Windeseile ins Badezimmer. Sie hatte noch genau neuneinhalb Minuten und wehe ihr, wenn sie nach Ablauf des Ultimatums nicht sauber und anständig angezogen vor Nahima stand.

Die Uniform von H´Qar war zum Glück knitterfrei und bedurfte keiner aufwändigen Reinigungsarbeit. So stand er da und sah die Fremde fast neugierig an. Wer war das, wenn Mili ihr so gehorchte? Vielleicht konnte er von ihr noch etwas lernen. Er ging an einen der Schränke und holte etwas (Nichtalkoholisches) heraus und nahm sich auch ein Glas.

„Auch etwas zu trinken? , fragte er die immer noch fremde Person.

„Muskanischen Punsch.“

„NEIN!“ gellte es aus dem Badezimmer.

„Du hast noch sieben Minuten“, erklärte die ältere Haliinanerin ungerührt und wandte sich dem Klingonen zu. „Da du hier übernachtet hast und dich scheinbar gut in diesem Quartier auskennst, gehe ich davon aus, dass du H'Qar bist.“

„Genau. Und du bist?“

Er ging zum Replikator und bestellte den Punsch für sein Gegenüber. Als das Gerät die Arbeit aufnahm, dröhnte der Materiestrahl wie das Starten einer altmodischen Turbine. Als das Getränk erschienen war, nahm er es aus dem Replikator und brachte es zum Tisch, der einigermaßen frei war. Und stellte die Tasse ab. Er selbst trank seinen Zilmkach-Saft.

„Ich bin Nahima“ Die Selbstverständlichkeit dieser Aussage war mehr als selbstbewusst.

„Hast dir Seyanan nie von mir erzählt?“

„Ich wollte nicht, dass er Alpträume bekommt“, rief Milseya aus dem Bad.

„Fünf Minuten.“

„Nein, hat Sie nicht. Also wieso hört sie auf dich?“

Nahima lachte rau auf „Hört sie denn nicht auf dich?“ Sie nahm einen großen Schluck von dem Punsch und leckte sich über ihre Lippen. „Nun, ich bin ihre Ziehmutter.“

„Ich hab dich nicht darum gebeten“, maulte Milseya aus dem Bad.

„Zwei Minuten!“

„Nein, vier Minuten.“

„Drei.“ Die Stimme duldete keinen Widerspruch.

Nahima lehnte sich leicht zu H'Qar vor. „Macht sie dir das Leben zur Hölle?“

„Von Zeit zu Zeit hört sie auf mich, aber was ist Hölle? Wenn du meinst, ob sie mir das Leben schwer macht, so kann ich das nicht unbedingt behaupten. Sie bringt immerhin etwas Schwung mit. Für einen Sternenflottenoffizier.“

Er trank sein Glas leer.

„Und warum hast du dich betrunken?“ Nahima lachte wieder. „Schwung? Egal, wie ihre Nase aussieht, sie ist Haliianerin. Sie ist impulsiv in allem was sie tut. Im Guten wie im Schlechten. Wenn du das nicht begreifst, wird sie nie auf dich hören.“

„Sie versteht keinen Spaß. Das war der Grund. Und gerade ihre Impulsivität ist ja das, was ich in ihr liebe.“

Ein lautes „Pah“ war aus dem Badezimmer zu hören, was die ältere Haliianerin wieder laut auflachen ließ. „Ich verstehe, meine 'fremde Tochter' war eifersüchtig.“ Sie schüttelte den Kopf. Schmunzelnd nahm sie noch einen Schluck. „Du hast noch nicht begriffen, was Inoumerii bedeutet, nicht wahr, H'Qar?“

„So wie ich es verstanden habe, bedeutet es, dass es für sie keinen anderen mehr gibt und das sich unsere Herzen verbunden haben. Und sie war auf meine Schwester eifersüchtig, die mich umarmt hat, weil wir uns wieder gesehen haben.“

Er blickte in Richtung Bad. Und sagte dann etwas lauter.

„Und ich erinnere nur an die beiden männlichen Commander.“

Dann etwas leiser wieder zu Nahima.

„Auf die durfte ich nämlich ihrer Ansicht nach nicht eifersüchtig sein. Und ich habe das sogar noch hinterfragt damals. Ich hätte die Beiden auch gleich töten können.

Nahima musste lächeln. „Ich verstehe. Und du dachtest, du drehst einfach einmal den Spieß um. Schlechte Idee. Insbesondere da deine Schwester ja wohl auch Klingonin ist, denn sie hat große Angst...“

„Das genügt, Nahima.“ Milseya stand an der Tür zum Badezimmer. Die Spuren der vergangenen Nacht waren zwar noch nicht ganz getilgt, dennoch waren ihre Augen klar und blitzten die ältere Hallianerin warnend an. Das blaue Outfit, dessen klingonischer, mit Organza bedeckter Ausschnitt mehr zeigte, denn zu verbergen, schmiegte sich an ihre Konturen.

Ihre Ziehmutter betrachtete sie zufrieden von oben nach unten. „Wieso hast du es ihm nicht gesagt?“, fragte sie.

„Wir sind nie dazu gekommen. Und es war nie ein Problem. “

„Und wie war das bei DS3?“

„Das war etwas anderes“, erklärte Milseya, die begann die Tüten und Schachteln auszupacken und die Kleider und Schuhe in den Schrank zu packen.

„Nein“, antwortete Nahima energisch. „Es ist genau das Gleiche. Du solltest es ihm sagen. Und zum Teufel welche Commander meint er?“

„Ephraim. Und Adrian - aber den habe ich in die Wüste geschickt.“

„Foster kann ich nicht ausstehen!“ erklärte sie zufrieden, dass Mili den Kerl abserviert hatte. „Also springst du keine wildfremden Männer an, sondern lässt nur die in deine Nähe, denen du dein Leben anvertraust. Gut, ich dachte, du hättest alles vergessen, was ihr dir gesagt habe. Aber du solltest es H'Qar erklären. Du kannst nicht erwarten, dass er es versteht oder dass es ihm gefällt.“

„Was soll mir nicht gefallen, dass sie andere Männer umarmt oder dass ich nicht verstehe oder dass es mir gefällt? Und mal so nebenbei WAS soll mir nicht gefallen und wo von reden wir hier überhaupt?“

Nahima erhob sich und sah ihre Ziehtochter an. „Ich erwarte, dass du diese Angelegenheit regelst, bevor wir übermorgen abend essen gehen. Max freut sich dich wieder zu sehen. Und bevor du", sie drehte sich zum Klingonen „meinen Mann tötest nur weil er sie umarmt, sollte ich dir sagen, dass er wie ein Vater zu ihr ist und er nur eine Frau liebt. MICH. Heute Abend 20 Uhr. Das klingonische Restaurant auf dieser Station. Ich erwarte EUCH BEIDE dort zu sehen.“ Sie nahm das Gesicht Milseyas in beide Hände. „Klär das. Mavym.“ Nahima verließ das Quartier.

Erwartungsvoll sah H´Qar Milseya an, als Nahima das Quartier verlassen hatte.

„Na, dann leg mal los.“

„Womit?“

„Nun gut, du musst es wissen. Wenn ich bis zum Essen keine Erklärung für das Gespräch bekomme, das hier gerade statt gefunden hat, werde ich es ihr einfach sagen.“

„Dir ist klar, dass du damit ein Blutbad anrichtest?“ Milseya griff zur letzten Tüte. „Nein“, entschied sie, nachdem sie hinein gesehen hatte. „Das war als Geschenk für Tewar gedacht.“ Dann setzte sie sich an Tisch zu H'Qar. Mit einem angeekelten Gesichtsausdruck schob sie die Tasse mit dem Punsch weit von sich. „Es geht darum, dass ich Angst habe“, sagte sie unvermittelt.

Es ist ja nicht mein Blut, wollte er gerade sagen, verkniff es sich dann aber doch.

„Und warum erzählst du mir so was nicht?“

Milseya seufzte und schaute verschämt auf die Tischplatte. „Na, weil du mich auslachen oder weil du mich anschreien würdest. Es ist auch irgendwie ... dämlich.“

„Jeder begegnet einmal Tribbels, sogar hier auf der Community. Also, wieso sollte ich dich auslachen oder anschreien? Als,o sag mir jetzt, was so dämlich ist.

„Klingoninnen. Ich habe Angst vor Klingoninnen.“

Die Gesichtszüge entglitten ihm.

„Wieso hast du Angst vor Klingoninnen? Und wieso bist du dann gestern mit meiner Schwester losgezogen?“

Milseya musste lächeln. „Ich habe nicht SO eine Angst vor Klingoninnen. Wie soll ich..“ Sie stockte, dachte kurz nach und versuchte einen neuen Anlauf. „Wenn wir beide miteinander schlafen, dann ist fantastisch - ausfüllend - befriedigend. Zumindest für mich. Du aber .. wir haben nie darüber gesprochen. Ich fühle, dass du dich zurückhälst, um mir nicht aus Versehen das Genick zu brechen. Und das .. wie soll ich dir das erklären? Du wirst mit mir niemals 'richtigen' klingonischen Sex haben – ohne dass ich auf der Krankenstation lande. Ich frage mich, wie befriedigend, das für dich sein muss. Ob du etwas vermisst? Versteh mich nicht falsch, ich weiß, dass du mich liebst und ich liebe dich auch. Aber ich habe Angst, dass du es irgendwann so vermissen wirst, dass du ..“

„Richtig klingonischen Sex hast?“ , vollendete er den Satz.

Er schüttelte seinen Kopf.

„Das braucht dich nicht beunruhigen.“

„Tut es aber“, erklärte sie. „Vielleicht vermisst du es nicht jetzt. Aber vielleicht in ein paar Wochen oder auch Monaten und dann? Was dann? Was, wenn es passiert, wenn wir bereits verheiratet sind oder sogar schon Kinder haben?“ Milseya stand auf und holte sich einen Tee aus dem Replikator. „Ich trage dich in meiner Stirn und meinem Herzen, H'Qar. Im Gegensatz zur klingonischen Kultur gibt es auf Halii nicht so etwas wie eine Scheidung. Ich kann dich nicht einfach aus mir entfernen oder herausschneiden. Wir verbinden uns von Tag zu Tag mehr. Und sollten wir jemals heiraten, dann werden wir uns auch auf meine Weise verbinden. Du wirst ein Teil von mir werden. Was wenn du eines Tages beschließt, dass ich dir nicht genug bin, dass ich deine Wünsche im Bett nicht mehr erfülle?“

Sie setzte sich wieder ihm gegenüber. „Ich betrachte jede Klingonin als potentielle Versuchung. Jede zeigt dir auf, was du haben könntest. Was das Feuer in deinem Blut noch mehr zum Kochen bringen könnte. DAS ist meine größte Angst.“

„Das wird nicht geschehen. Und wenn du jede Klingonin als Bedrohung ansiehst, dann gibt es ne Menge Bedrohungen für dich und ich sage dir jetzt, es gibt weder jetzt noch in Zukunft eine weibliche Bedrohung für dich.“

Er legte seinen Arm um Mili und zog sie zu sich heran. Er küsste sie auf die Stirn.

„Es gibt nur eine Frau, die mein Blut zum Kochen bringt.“

„Eine MENGE Bedrohungen?“ Milseya ließ sich zwar zu H'Qar hinüber ziehen, doch ihr Körper versteifte sich ohne dass sie es verhindern konnte. „WIE VIELE?“, versuchte sie zu trotz allem zu scherzen. „Und wer ist die Frau?“

„Nun ja, es gibt viele Klingoninnen.“Bei dem letzten Satz griff er fester zu und drückte sie ganz fest an sich.

„ES GIBT NIEMANDEN AUßER DIR“ , sagte er bestimmt und sah ihr in die Augen.

„Und es wird auch nie jemand anderen geben, das schwöre ich dir.“

Milseya seufzte erleichtert auf. „Dann begreifst du es also? Dann verstehst du, warum ich gestern so ausgerastet bin, als ich gesehen habe, dass eine fremde Klingonin - denn ich habe Tewar wirklich nicht erkannt - dich küssen wollte.“

„Ja.“

Ihr Gesicht näherte sich seinem „Küss mich, mIl'od.“

Er presste seine Lippen auf die ihren und küsste sie lang und ausdauernd. Ihm ging es eigentlich schon wieder viel besser.

Shane und inanfe in „Nahima am Morgen, bringt Kopfweh und Sorgen“

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Hinter dem Spiegel

Es war eine rauschende Siegesfeier und eine für Ranar sowie auch Shral sehr befriedigende Nacht gewesen. Als die Bajoranerin die Augen aufschlug, schnarchte H'Qar noch selig neben ihr. Sie drehte sich zu ihm und biss sanft in seine Lippen, bevor sie aufstand, sich anzog und dann auf ihr Schiff hinüber beamte. So sehr sie H'Qar schätzte und liebte, so wenig konnte sie mit klingonischem Essen anfangen.

Und so saß sie wenige Minuten später am reich gedeckten Frühstückstisch in ihrem Quartier und ließ sich opulentes und exquisites Mahl munden.

„Ich sehe, du lässt es dir schmecken.“ Wie aus dem Nichts stand plötzlich eine schlanke, kahlköpfige Frau vor ihr. Die enge schwarze Lederkleidung stand in scharfem Kontrast zu ihrem blassen Gesicht. Nur um den Hals trug sie ein schweres Collier mit tiefblauen Steinen, deren Farbe sich in ihren Augen widerspiegelte. „Feierst du den Sieg der Allianz oder den Anfang von deren Ende?“

Ranar war der Pfirsich aus der Hand gefallen als sie die Stimme des umwerfendsten Geschöpf des Universums hörte. Sie blickte auf und sah in diese betörenden Augen, die sofort wieder gefangen hatten. „Amijssa“, hauchte die Bajoranerin hingebungsvoll. „Wie könnte ich feiern, wenn du nicht bei mir bist, Geliebte?“

„Doch wie ich sehe, hast du dich gehörig mit diesem stupiden Klingonen vergnügt … ich muß zugeben, ich kann diesbezüglich deinen Geschmack nicht ganz teilen. Diese andorianische Kriegerin ist da doch wesentlich attraktiver. Nun, mein Schatz, es sei dir gegönnt.“ Den Bruchteil einer Sekunde später stand die Frau hinter Milseya, legte ihr die Hände auf die Schultern und flüsterte ihr leise ins Ohr. „Erzähle! Wie ist es gegangen?“ Ihre Lippen berührten leicht die Ohrmuschel der Bajoranerin.

Jene neigte leicht den Kopf und stöhnte leise begehrlich auf. Leichter Schwindel überfiel sie, wie jedes Mal wenn Amijssa in ihrer Nähe war. Schwindel, der einem Strudel glich und sie immer näher, immer stärker in den Bann der Deltanerin zog. Ein süßer Rausch gegen den Ranar nicht ankämpfen konnte, selbst sie es gewollt hätte – was nicht der Fall war.

„Es war beinahe schon zu einfach. Ich bin von den Terranern geflohen und die Gilde hat mich einfach so wieder aufgenommen. Mein Ehemann ebenso. Keiner hat mich je gefragt, was ich erlebt oder wem ich begegnet bin. Sie alle glauben mich zu kennen. Sie alle wissen nicht das Geringste.“

Sie öffnete die Augen. „Hat dir das kleine Spektakel bei Terok Nor gefallen, meine Süsse?“

„Oh ja, das hast du wirklich sehr gut gemacht. Es war ein fantastisches Feuerwerk. Und welch’ herrliches Chaos ihr hinterlassen habt. Es war eine Freude euch zuzusehen. Der Klingone war sehr effektiv. Werden wir ihn für uns gewinnen können?“ Amijssa massierte die Schultern der kleinen Frau. „Du bist verspannt, meine Schöne. War es der Klingone, die Andorianerin oder die Anstrengungen der Schlacht?“

„Wer könnte dir widerstehen?“, schmunzelte Ranar. „Vielleicht findest du ja doch noch Geschmack an klingonischem Fleisch. Oh ja, ja genau da...“, bat sie aufstöhnend. „Herrlich!!!“ Sie griff nach der Hand ihrer Geliebten und presste zärtlich ihre Lippen darauf. „Ich denke, es waren die drei Jahre, in denen ich mich verstellen musste. Und nur ein einziges Mal wäre ich beinahe schwach geworden – nämlich als ich dein Spiegelbild gesehen habe.“

„Ja, ich habe davon gehört … diese Sterneflottenleute. Es war sicherlich schwer für dich. Doch du bist eine tapfere kleine Frau. Erzähle mir – wie war sie so, mein Spiegelbild?“

„Distanziert, überheblich, kalt – kein Vergleich zu dir“ Ranar hatte sich zu Amijssa gedreht und sah ihr tief in die Augen. „Aber sie ist eine gute Ärztin. Sie hat sich gleich der Kinder angenommen.“

„Ah, jetzt verstehe ich, warum die Kinder so wohlauf waren, als meine Männer sie aus der Fluchtkapsel holten.“ Die Deltanerin fuhr ihrem Gegenüber zärtlich mit dem Finger über die Lippen. „Nur … es waren nicht alle. Der Junge, dieser Marcus fehlt. Du weißt mein Schatz … ich dulde kein Versagen.“ Ihre Stimme wurde kalt und die schmale Hand schloss sich wie ein Schraubstock um Milseyas Kinn. „Wo ist er?“

Die Bajoranerin rang nach Luft, griff hart nach dem Handgelenk Amijssa und drückte zu. „Ich .. weiß .. es .. nicht.. Wir .. konnten .. nur .. 16 .. heraus ..beamen.. Bedanke.. dich .. bei .. H'Qar.“

„Der Klingone!“ Die deltanische Hexe stieß die beiden Worte fast verächtlich aus. Dann ließ sie locker und strich der Bajoranerin wieder sanft über die Wange. „Ja, so sind sie die Männer. Und insbesondere die Klingonen. Nur Töten – mehr können sie nicht. Ihnen fehlt jegliches Gespür für die Feinheiten. Wir können auf den Jungen verzichten. 16 neue Krieger, formbare, junge Krieger … Kinder, deren Geist noch offen ist für das Chaos. Ich bin zufrieden. Sie werden ihren Teil zum Neubeginn beitragen.“

Ranar hustete, schnappte nach Atem und nur langsam wich die bläuliche Färbung aus ihrem Gesicht. „Vergib mir meine Geliebte“, presste sie hervor. Sie griff nach der Hand, die eben noch ihren Hals umklammert hatte, und küsste diese. Schließlich stand Ranar mit noch zitternden Knien auf. „Aber vielleicht kann ich dich für deinen Verlust entschädigen.“ Die Bajoranerin aktivierte ein Terminal und lud einen Datenkristall. Auf dem Bildschirm erschien das Bild eines Wurmlochs. Daneben scollten eine Unmenge von Daten hinab. „Den Zugang zu weiteren, anderen Welten.“

Die Augen der Deltanerin leuchteten auf. „Woher hast du das?“

„Die Sternenflotte war sehr kooperativ“, musste Ranar schmunzeln. „Nicht nur, dass sie ihre Daten während der Benutzung nicht geschützt haben - dieser Sheridan hat auch noch diesem Trill Grof diese Daten gegeben.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Es war leichter als gedacht, ihn dazu zu überreden mir das Padd zu schenken.“ Die Bajoranerin schlang liebevoll ihre Arme um die Deltanerin. „Gefällt es dir?“

„Oh ja … du bist großartig! Es war eine weise Entscheidung, dich zu meiner rechten Hand zu erwählen. Niemand hätte diese Aufgabe besser lösen können als meine Thai.“ Amijssa beugte sich leicht nach unten und küsste die Bajoranerin, bevor sie fortfuhr: „Und wie du diesen Esteban um den Finger gewickelt hast. Ich muss gestehen, es war nicht leicht, diese Liaison mit ansehen zu müssen. Aber immerhin hat er die gutgläubigen Leute von der Förderation mit all ihrer Technologie hierher geholt. Und nun stehen uns die Tore zu der Förderationswelt offen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, und ihre jämmerliche Ordnung wird dem Chaos weichen müssen. Sie werden bald erlöst werden.“

„Ich bitte dich, Esteban ist nichts weiter als kleiner Unwürdiger. Verblendet von seinen Idealen.“ Ranar leckte sich nach dem Kuss über die Lippen. „So verblendet, dass er tatsächlich glaubte, ich würde mich wirklich ändern. Aber das alles ist nicht mein Verdienst. Ich hatte eine gute Lehrmeisterin. Und dein Plan war bis auf das letzte ausgeklügelt. Selbst meine Begegnung mit H'Qar war - wenn auch ein Zufall - ein großer Vorteil. Für das Chaos.“

„All diese Wesen mit ihren skurrilen Träumen …“ Amijssa verdrehte die Augen. „Dabei zählt doch nur Eins: Leben! Unser Leben. Was nützen Ideale, wenn man sie in Regeln pressen muss? Regeln ersticken alles. Du und ich … und alle die sich uns anschließen werden leben. Und der Rest … pffft!“ Sie machte eine wegwerfende Geste. „Sie sind es nicht wert. Was meinst du, werden sich der Klingone und die Andorianerin für das Leben entscheiden? Oder stehen ihnen ihre Träume und Ideale im Weg?“

„Die Andorianerin?“ fragte Ranar verwundert, dann begriff sie...schließlich sollte sich Amijssa nicht langweilen, wenn sie sich mit H'Qar vergnügte. Die Bajoranerin lächelte. „Ich finde, wir sollten ihnen zunächst einmal keine Wahl lassen. Ich zumindest habe keine Lust auf H'Qar zu verzichten, nur weil er glaubt, er könnte Imperator werden. Zumal, da es bald kein klingonisches Reich mehr geben wird. Und wenn die beiden einmal begriffen haben, wie unbegrenzt und lustvoll unser Leben ist - nun beide sind keine Kostverächter ...“

„Wir werden sehen. Sie werden sich entscheiden wenn es soweit ist. Wir haben Zeit – alle Zeit des Universums und dank deiner guten Arbeit haben wir auch bald die Zeit des anderen Universums. Du sollst dafür belohnt werden.“ Die Hand der Deltanerin glitt hinunter zu Milseyas Gürtel. Sie zögerte kurz, dann schaute sie der Bajoranerin in die Augen. „Was ist mit deinem Canar? Er ist so … still.“

Still? Ranar hob fragend eine Augenbraue und nahm den blutroten Stein. Nichts! Nachdenklich starrte sie darauf, versuchte es wieder, doch nichts geschah. Sie ließ den Canar auf den Tisch fallen, wo er in Tausende Splitter zersprang. Sie schüttelte den Kopf. „Das ist nicht mein Canar“, sagte sie verwirrt zu der Deltanerin. „Ich verstehe nicht..“

Amijssa nahm einen der Splitter auf und betrachtete ihn eingehend. „Das ist ganz normaler roter Quarz. Ein Duplikat. Zugegeben, ein gutes Duplikat, aber es funktioniert natürlich nicht. Wann hast du ihn das letzte Mal benutzt?“

„Bei Esteban als er schlief. Welch ein Müll in seinen Gedanken und Träumen“, erklärte Ranar kopfschüttelnd. „Danach nicht wieder. Schließlich hatte ich alles was ich wollte.“

„Seltsam. Ich würde sagen, dass dich da jemand übers Ohr gehauen hat. Könnte Esteban den Canar ausgetauscht haben?“

„Möglich – nur was will er damit anfangen? Er hat nicht die geringsten telepathischen Fähigkeiten und der Stein selbst enthält keine Informationen. Der Canar ist nur ein Vermittler.“ Ranar seufzte. „Nicht weiter wichtig. Es gibt genügend Steine auf Halii.“ Dennoch empfand sie eine gewisse Trauigkeit über den Verlust.

Eine Empfindung, die die Deltanerin deutlich wahrnahm. Doch vorerst interessierte sie etwas ganz anderes. „Jemand, der noch raffinierter ist, als du es bist … interessant.“ Amijssa musterte die Bajoranerin nachdenklich. „Wir sollten das nicht leichtfertig abtun. Wenn wir diese Person finden könnten, wäre sie womöglich ein guter Zugewinn für unsere Sache. Oder sie könnte eine Gefahr werden. Wir sollten es auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Doch nun sei nicht traurig. Du bekommst einen neuen Canar. Den schönsten Canar, den du dir vorstellen kannst. Zeige ihn mir!“

Amijssa hatte mit Sicherheit Recht. Diejenige, die den Canar an sich genommen und sie damit reingelegt hatte, durfte ihrer Sache nützlich sein. Doch die Bajoranerin schalt sich zunächst tüchtig in Gedanken. Wie konnte sie nur so unvorsichtig sein? Dann hob sie ihren Blick und sah der Deltanerin tief und lange in die Augen. Ein perfekter Cabochon. Makellos. Rot. Wie Feuer. Wie Blut. Mächtig. Beherrschend. Jeden Widerstand brechend.

Die deltanische Hexe schloss die Augen und nahm die Vorstellung Milseyas in sich auf. Dann erfüllte ein bläuliches Licht den Raum und der rote Stein materialisierte in ihrer Hand. „Er ist sehr schön. Du hast einen guten Geschmack, Liebste. Nehme ihn als Ausdruck meiner Dankbarkeit.“

Ranar sah den Stein an, doch griff nicht danach. Statt dessen legte sie nur ihre Hand darauf, schmiegte sich an die Deltanerin, zog langsam deren Kopf zu sich und küsste diese lange und intensiv. Ich danke dir, meine Drachenbezwingerin.

Du weißt, dass ich dir nichts abschlagen kann. Lass uns reiten gehen. Fafnira wartet schon auf uns. Der normalerweise eher fordernde Ausdruck in den blauen Augen verwandelte sich in eine Bitte.

Ranar presste sich noch enger an die Deltanerin an. Ich liebe es mit dir in den Sonnenaufgang zu reiten, Amijssa. Ihre Augen strahlten. „Lass uns gehen“, hauchte sie.

Im nächsten Augenblick saßen beide auf dem Rücken des Drachen. Vor ihnen die gewaltige Wölbung des wie ein Opal schimmernden Planten Bajor. Umkränzt von der leuchtenden Aura des dahinter befindlichen Sterns schmiegte sich die Bajoranerin an ihre Geliebte und bedeckte deren Hals mit heißen fordernden Küssen.

Fee und Bryn in "Jippijayeah"

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* Hinter dem Spiegel *

Vinara wollte eigentlich noch nicht aufwachen, doch der Klingone neben ihr - irgend ein Sogh, das hieß Lieutenant, schnarchte so laut dass sie mit Kopfschmerzen aufschreckte und den Mann unsanft vom Bett stieß. "Du bist hier in meinem Quartier, auf meinem Schiff, also sei gefälligst leiser oder geh!"

Mit einem Grunzen wachte der Klingone auf. "Ha, dein Bett war sowieso viel zu weich... Ich hatte doch gleich gesagt wir sollten zu mir gehen."

"Das werden wir vielleicht beim nächsten Mal... Aber um eines mal klar zu stellen: Wir hatten nur Sex, was festeres läuft nicht zwischen uns. Akzeptier es oder stirb wie ein Krieger!" Drohend zog sie ihr Darth-Schwert aus dem Kleiderberg neben den Bett hervor.

Der Klingone wurde auf einmal ein vollkommen anderer. "Ich könnte mir keine größere Ehre vorstellen als durch Eure Hand zu sterben, Gebieterin... Mit Verlaub, hier sieht es ja aus, vielleicht hätten wir doch zumindest einen Gefangenen machen sollen und sei es nur um Euch einen weiteren Haussklaven zu beschaffen!"

"Nun, der klingonische Ordnungssinn ist mir sehr wohl geläufig... Zeig ihn mir indem du mein Quartier aufräumst!"

Der immer noch von Blutweindämpfen benebelte Mann machte sich sofort an die Arbeit während Vinara sich gemütlich zurücklehnte. "Du bist gut, in jeder Hinsicht... H'Qar hat schon angedeutet dass er auf dich eine Weile verzichten kann. Wie wär's wenn du mich nach Andor begleitest?"

"Nur wenn es da auch ordentlich Blutwein gibt!" Er rülpste und warf Vinaras Kleidung in eine Kiste.

"Den gibt es und noch viel mehr..."

******************************************************************

Die Defiant näherte sich derweil als erstes der beiden Schwesternschiffe wieder dem bajoranischen Sektor - Smiley hatte ein paar alte Kontakte wiederbelebt und dabei persönlich dafür gesorgt dass Talana Raan alias Blue Sparrow und der Vulkanier Sta'el in Sicherheit gebracht wurden. Obwohl sie genauso gut auf Terok Nor hätten bleiben können schien es dem Anführer der Rebellen besser wenn die beiden dort blieben wo sie waren...

Auf der Brücke hatte Julian Bashir das Kommando als die Frau an der Taktischen Konsole mehrere Rettungskapseln voraus meldete - aus dem System kommend auf das die Defiant gerade zusteuerte.

"Was bei allen... Rufen Sie sie!"

Auf den Schirm erschien das Gesicht eines älteren Mannes den Bashir schon das eine oder andere Mal auf Terok Nor gesehen hatte.

"Captain, nehmen Sie soviele von uns auf wie Sie können und dann kehren Sie um, ich beschwöre Sie: Kehren Sie um! Die Allianz... hat Terok Nor vernichtet, eine Flotte der Klingonen größtenteils, aber auch die Ivorii und Andorianer haben ihren Beitrag geleistet..."

"Wovon reden Sie da, Terok Nor kann doch unmöglich..."

"Boss, ich empfange keinerlei Signale aus dem bajoranischen Raum, zumindest keine die von Terok Nor ausgehen... Stattdessen mehrere Allianzsignaturen", meldete die Frau von der Taktik.

Bashir fluchte und rief Smiley auf die Brücke. Dieser konnte ebenfalls nicht glauben was sie da empfingen und er befahl weiter zu fliegen - dank der Tarnvorrichtung würden sie schon nicht gleich entdeckt werden.

Der Anblick der sich ihnen bot war schlimmer als jeder Albtraum, ein Trümmerfeld und mittendrin Schiffe der Allianz.

"Ich habe es Ihnen doch gesagt", meinte der ältere Mann den sie an Bord der Defiant genommen hatten, "aber seien Sie versichert: Ihre Feinde sind von nun an auch meine, ich habe bei dem Angriff meine ganze Familie verloren. Ich weiß einen Ort wo wir zumindest im Moment sicherer sind, mein Volk und weitere Völker werden sich Ihrer Sache anschließen."

"Tja, das ist ein... Wer sind Sie überhaupt?", fragte Smiley skeptisch.

"Mein Name ist Tolian Soran, ich bin El-Aurianer." Er überreichte dem Rebellenführer ein PADD mit Koordinaten.

O'Brien nahm es entgegen und warf einen Blick darauf. Nach einem Nicken wies er den Steuermann an Kurs zu setzen und nannte die Koordinaten. "Melden Sie der Black Dragon sie soll ebenfalls direkt dorthin fliegen. Hier hält uns jetzt nichts mehr..."

"Verdammte Scheiße!", schrie Julian, "sollen wir sie wirklich so kampflos ziehen lassen? Lass uns wenigstens diese andorianische Fregatte dort erledigen, sie scheint ohnehin angeschlagen..."

"Nein", antwortete Smiley ungewöhnlich kalt, "wir dürfen keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Wer überlebt hat wird zu uns finden, trauern können wir noch wenn wir in Sicherheit sind."

Mit knirschenden Zähnen gab der Captain nach.

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Tausende von Gedanken schwirrten durch ihren Kopf. Tausende von Dinge musste sie noch erledigen, damit Nahima sie heute Abend nicht in aller Öffentlichkeit - und das würde sie bedenkenlos und unbarmherzig - vor allen herunterputzen würde.

Ein Kleid, dazu passende Schuhe, ein Friseurtermin, Maniküre, Gesichtsmasken, Bissspuren und blaue Flecke entfernen, vielleicht noch eine entspannende Massage....

Und dann hatte sie auch noch Kurzdienst auf dem Hangardeck. Ausgerechnet heute! Aber es ging nicht anders. Schließlich kamen heute die neuen Shuttles an.

Doch zuvor sollte sie unbedingt was Essen. Ihr Magen hing mittlerweile in den Kniekehlen. Sie hatte nicht im Quartier essen wollen, denn da hatte sich H'Qar - der Mistkerl hatte heute seinen freien Tag - wieder hingelegt.

Mit dem Padd auf dem Kopf - Haltung- und Geschicklichkeitsübungen konnten nie schaden - betrat Milseya das Casino und ignorierte das Gelächter der Anwesenden und holte sich ein kleines Frühstück.

Nanni Stevenson saß ohne ihren geliebten Lucas im Casino der Community und schmollte. Vor ihr stand ein riesengroßer Eisbecher mit vielen Schokoladenstücke, Schokoladenchips, Schokoladenmousse und Schokoladensoße. Obendrauf war viel Sahne und eine große rote Kirsche. Es war Nannis Spezial-Schmoll-Eisbecher und den brauchte sie jetzt, denn Lucas war sauer auf seine Freundin.

Milseya sah sich um und entdeckte die Biologin, die scheinbar Frust schob. Nein, das konnte sie nicht gebrauchen! Sie hatte gerade genügend eigene Probleme. Die Haliianerin sah sich nach freien Plätzen um und entdeckte nur einen freien Tisch - und der lag genau gegenüber von Nanni Stevenson. Das Padd auf dem Kopf, das Tablett auf einer Hand balancierend - irgendwie fühlte sich Milseya wie ein dressierter Seehund - ging sie dort hin und setzte sich an den Tisch. Sie nickte vorsichtig Nanni zu (deren Eisbecher sah verdammt gut aus!), bevor sie sich über ihr Frühstück hermachte.

Nanni wusste im Moment nicht, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollte. Ihr war nach Heulen zu mute, aber sie hatte wegen Lucas schon einmal geweint. Dann war sie enttäuscht von ihm, er wollte einfach keinen weiteren Schritt in eine gemeinsame Zukunft tun. Aber am meisten wollte sie schmollen, weil sie einen schlechten Aprilscherz gemacht und ihr Freund erst sehr geschockt war und dann wutentbrannt das gemeinsame Quartier verlassen hatte. Mit eisernem Griff hatte Nanni sich den Löffel gekrallt und hatte ihn in das wehrlose Eis gebohrt. Krampfhaft schmollend führte sie ihn zum Mund und ließ das ungesunde und kalte Zeug ihre Zunge und ihren Gaumen berühren.

Oh Mann, dieser Zwilling hatte wirklich schlechte Laune! Wie sonst konnte man eine solche Leckerei derart behandeln? „Lass die Schokolade in Ruhe“, murmelte Milseya kopfschüttelnd.

"Wieso denn das?" motzte Nanni, sie hatte den Kommentar der Haliianerin gehört. Aber dieses Mal würde sie sich von dem kleinen Biest nicht schlagen lassen. Sie konnte zwar nicht kämpfen, denn keiner wollte es ihr richtig beibringen. Ihr Freund Lucas, der Sicherheitschef der Community war, wollte für sie den Helden und Beschützer spielen. Aus diesem Grund konnte er es nicht ertragen, dass Nanni sich selbst verteidigen konnte.

„Weil sie mit Sicherheit nicht der Grund für deine schlechte Laune ist“, sagte Milseya. „Lass deine Wut an dem aus, der sie verursacht – oder an einem Sandsack.“ Ein große Ladung Pfannkuchen mit Ahornsirup verschwand in ihrem Mund. „Bringt jedenfalls mehr!“ erklärte sie schmatzend.

"Aber ich weiß doch gar nicht wer die Wut verursacht hat..." entgegnete Nanni und löffelte nun viel zärtlicher das leckere Eis aus dem Becher. Erst jetzt genoss sie die Süßigkeit aufrichtig und langsam, ganz langsam wurden Glückshormone ausgeschüttet.

Milseya schluckte. „Blödsinn!“

"Du weißt anscheinend immer alles..." kam es von Nanni ironisch zurück.

Die Haliianerin lachte laut auf. „Klar doch!“ Sie beruhigte sich wieder. „Ich sehe eine Frau, die wütend und trübselig zugleich über einer Schokoladenbombe sitzt. Schokolade, die sich auf ihren Hüften ansetzen wird, denn die Frau ist nicht oft in der Sporthalle anzutreffen.“ Freundlich sah sie Nanni an. „Ärger mit Lucas?“, fragte sie leiser.

Da platzte es aus Nanni heraus, dicke Krokodilstränen flossen ihre Wangen hinunter. "Ja, aber diesmal bin ich schuld, ich ganz alleine..." jammerte die Biologin und schob sich den nächsten Frustlöffel in den Mund.

OH NEIN! Bitte nicht! Diese Frau würde doch nicht wieder anfangen zu tröten? Das konnte Milseya heute wirklich nicht gebrauchen! So schnell es das Padd auf ihrem Kopf erlaubte, stand sie auf und setzte zu Nanni. „Schon gut!“, versuchte sie diese zu beruhigen. „Erzähl mir, was passiert ist!“ Aber bitte fang' nicht an zu tröten, flehte Milseya in Gedanken.

Nanni kämpfte die Tränen zurück und sammelte sich. "Ich habe Lucas erzählt, ich sei schwanger. Heute ist der 1. April und da machen wir Menschen Scherze und rufen dann April April..." erzählte Nanni und sie kam sich extrem kindisch vor.

„Bist du irre?“ motzte Milseya Nanni an. „Mit so was macht man keine Scherze!“ Sie schüttelte den Kopf so heftig, dass das Padd in weitem Boden in eine Ecke knallte. „Welcher Teufel hat dich geritten, so einen Blödsinn zu verzapfen?“

"Ich bin halt eine blöde Kuh... Aber er redet nicht einmal mit mir über eine gemeinsame Zukunft mit eigenen Kindern. Das macht mich sehr traurig..." meinte Nanni und stopfte ihren Mund mit Schokoladeneis voll.

„Und?“ Verständnislos sah die Haliianerin den Zwilling an. „Ich verstehe nicht ganz, was das Problem ist. Ihr Beiden seid doch nicht mal verheiratet. Wieso denkst du über Kinder nach? Du solltest froh sein, dass du noch eine Weile Ruhe vor Fläschchen, Windeln und Zähnchen bekommen hast.“ Milseya seufzte laut. „Ich bin es jedenfalls.“

"Wir sind da wohl sehr unterschiedlich, aber Hanni hat so ein Glück..." bemerkte Nanni und schwärmte, aber innerlich wusste sie, dass sie nicht ihre Schwester war und das Lucas nicht Jerry war.

„Glück?“, fragte Milseya, der so langsam dämmerte, was der Grund für das Ganze hier war. „Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, du willst schwanger werden, nur weil deine Schwester es auch ist? Entschuldige, wenn ich das dir jetzt sage – aber das ist bescheuert!“

"Du verstehst rein gar nix..." meckerte Nanni und zog einen Schmollmund.

„Möglich, aber ich sehe es so. Hanni ist schwanger und du willst es auch sein. Wahrscheinlich hat sie immer den ersten Schritt getan und du bist ihr wie ein getreues Schoßhündchen gefolgt und hast ihr alles nachgemacht. Hast du kein eigenes Leben? Etwas, das nur dir gehört? Das nur du gemacht hast?“

"Doch, aber bei meinen Eltern zählte immer das, was Hanni machte mehr. Und Lucas ist Gott sei dank nicht wie Jerry... Ich dachte nur, wir sollten unsere Liebe gegenseitig bestätigen, aber er tut das wohl anders, wie ich mir das wünsche."

Milseya stöhnte auf. „Nanni, ein Kind ist ein großes Zeugnis einer Liebe. Das leugne ich nicht. Aber es ist auch eine Verpflichtung für ein ganzes Leben. Und noch habt ihr beide euch nicht für ein Leben miteinander entschieden. Ja, ich weiß, ich sehe das anders als viele. Aber erst solltet ihr euch füreinander entscheiden und dann für ein Kind. Gemeinsam und nicht weil deine Schwester schwanger ist oder weil es dir gerade mal so in den Kram passt.“ Sie holte tief Luft. „Du solltest nicht vergessen, dass sich mit einem Kind alles ändert, auch die Beziehung die man führt. Mittelpunkt ist nicht mehr der Partner, sondern einzig das Kind. Willst du das wirklich? Bist du dazu bereit?“

"Ich weiß es nicht..." heulte Nanni und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen. Mein Gott, war sie doch eine verstörte und verheulte Kuh. Und wenn sie noch mehr auf ihre Hüften bekommen würde, dann hätte Lucas einen wirklich guten Grund sie zu verlassen.

„Hör auf rumzuheulen. Ich hab keine Taschentücher dabei“, sagte die Haliianerin seufzend. „Wenn du nicht bereit bist, dein ganzes Leben für ein Kind zu ändern, dann bist du nicht bereit für ein Kind. Punkt! Und jetzt solltest du aufstehen, dein Gesicht in kaltes Wasser tauchen und dann direkt zu Lucas gehen und dich entschuldigen.“

"Ich habe es doch schon versucht, aber er redet nicht mit mir. Milseya, warum bist du eigentlich so nett und hörst dir immer meine banalen Probleme an?"

„Hab ich denn eine andere Wahl?“, versuchte Milseya zu scherzen und grinste. „Nanni, du hast gerade gesagt, dass du willst, dass ihr eure Liebe gegenseitig bestätigt. Sich entschuldigen zu können, gehört dazu und niemand hat behauptet, dass das einfach ist.“ Ist es auch nicht, dachte Milseya und dachte zerknirscht an das gestrige Debakel mit H'Qar und seiner Schwester. „Also lass dir was einfallen, wie er dir wieder zuhört, damit du dich entschuldigen kannst. Aber lass ihn erst mal ein wenig abkühlen, dann ist es meist einfacher.“

Die Haliianerin stand auf, holte das Padd und setzte es sich wieder auf den Kopf, nachdem sie sich wieder gesetzt hatte.

"Na dann hab ich ja einiges zu tun, denn ich habe es Lucas auch nicht einfach gemacht." gestand Nanni ein und seufzte. "Und ich kann nicht so gut kochen wir mein Schatz" fügte sie gekränkt hinzu. Dann löffelte sie wieder ihren Eisbecher weiter, doch mittlerweile konnte sie ihn trinken.

„So, wie er dir das letzte Mal, wenn ich mich richtig erinnere. Nur er hat sich mit dem Sandsack geprügelt und nicht Millionen von Kalorien in sich reingestopft“, erwiderte Milseya ein klein wenig ironisch, als sie Nanni dabei zusah. „Vielleicht sollte H'Qar dir mal einer seiner Holo-Kampfsimulationen zur Verfügung stellen. Das ist wirklich sehr befreiend.“ Sie erhob sich. "Und dir wird mit Sicherheit etwas Wundervolles einfallen."

"Kannst du mir nicht das Kämpfen beibringen?" fragte Nanni und sah Milseya herausfordernd an und strahlte wie die Sonne.

„Was?“ Das Padd schepperte laut auf den Tisch. „Wie kommst du jetzt darauf? Und wieso ich? Wäre da Lucas nicht der wesentlich besser Geeignete?“

"Ja, aber Lucas will es mir nicht beibringen, er hat wohl Angst mir weh zu tun..."

Milseya fing an sich vor Lachen den Bauch zu halten. „Ent.. schul .. di .. ge!“ Weh tun! Ob sie das H'Qar mal erzählen sollte? Wobei sie beide hatten ja einen unterschiedlichen Humorgeschmack... Aber sie könnte ja mal H'Qar auf Lucas ansetzen? Wieso wollte der Sicherheitschef seiner Freundin nicht ein paar Kampftechniken beibringen? So was konnte doch nie schaden.

Das Lachen hatte sich mittlerweile beruhigt. „Ich kann dir ein paar haliianische Verteidigungstechniken beibringen. Aber wenn man etwas richtig lernen will, dann sollte man sich einen guten Lehrer suchen. Und das ist auf diesem Schiff nun mal Lucas. Und wahrscheinlich auch H'Qar.“

"Aber ich habe gehört, dass du auch gut bist im Kämpfen. Oder vielleicht redest du mal mit Lucas?" meinte Nanni und ließ den letzten Löffel in ihrem Mund verschwinden.

„Ich bin nicht gut. Würde ich sonst Unterricht bei H'Qar nehmen?“ Wobei das hatte natürlich mittlerweile auch andere Gründe. So ein Training war sehr inspirierend… „Meine Art zu 'kämpfen' beruht zum Großteil auf meiner Gelenkigkeit – also darauf Angriffe ins Leere laufen zu lassen.“ Nachdenklich sah sie den Zwilling an. „Aber ein paar Techniken sind auch ohne artistische Einlagen möglich. Na gut“, willigte sie schließlich ein. „Wir werden gemeinsam ein paar Techniken üben. Aber tu mir einen Gefallen und sag Lucas nichts davon. Ich bin mir sicher, der reißt mir den Kopf ab. Und - es wird weh tun.“

"WEH tun? Na ja tröten haste mich schon gehört..." scherzte Nanni und stand auf. Sie nahm das Tablett mit dem leeren Eisbecher und dem Löffel und meinte dann zu Milseya: "Bis dann - und ein PADD ist als Kopfbedeckung nicht sonderlich gut geeignet." Mit diesen Worten verließ Ensign Stevenson den Tisch und das Casino.

Milseya verdrehte die Augen. Diese Bemerkung würde sie mit einem riesigen blauen Fleck auf Nannis Hintern vergelten. Seufzend sah sie auf den Chronometer. Es war Zeit. Die Shuttles warteten auf sie.

U_E und inanchfe in „Schmollende Eisbecher und flache Kopfbedeckungen“

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Neue Shuttles! Endlich!

Sie hatte seit Ewigkeiten ellenlange Anträge in vierfacher Ausführung gestellt, sich mit den Bürokraten herumgeschlagen, gefleht, gebettelt, getobt, gebrüllt - und schließlich waren sie bewilligt worden.

An sich hatte sie ja dabei ja nicht viel zu tun. Die Rückfuhr der alten Shuttles musste bestätigt werden, ebenso die Ankunft der neuen. An sich eine Sache von einer Stunde - wenn sie nicht wieder alles in vierfacher Ausführung machte musste. Und das war - leider! - zu befürchten. Und bei ihrem heutigen Glück flogen Kadetten im ersten Jahr die neuen Shuttles. Ihr Magen krampfte sich schon alleine bei der Vorstellung zusammen (oder waren das die Pfannkuchen?). Insgeheim stieß sie eine Million Stoßgebete an alle drei Himmel aus.

Immer noch mit dem dem Padd auf dem Kopf betrat Milseya das Hangardeck und sah sich dem schallenden Gelächter ihrer Kollegen ausgesetzt.

„Was ist denn mit dir los? Gehört das zum klingonischen Paarungsritual?“ lachte Rupert sie aus.

„Schlimmer“, entgegnete Milseya, die immer noch das Padd auf ihrem Kopf balancierte. „Haliianische Anmut!“

„Du hast Besuch von zuhause bekommen?“, fragte X'Kles erstaunt und zugleich darum bemüht ein Lachen zu unterdrücken, was ihr kaum gelang.

„Nicht direkt. Nahima und Max sind auf Bajor.“ Dabei fiel Milseya ein, dass sie eigentlich überhaupt nicht wusste, weshalb. Nahima war mit der Wucht eines Zyklons in ihr Quartier eingedrungen und hatte sich nur auf sie eingeschossen. Milseya schüttelte leicht den Kopf, was das Padd dazu veranlasste leicht zu rotieren.

„Heb bloss nicht ab“, grinste X'Kles, die dem Padd dabei zusah.

„Könnten wir anfangen?“ Die kleine Navigatorin war sichtlich entnervt.

„Aber sicher doch. Und du bist dir sicher, du willst das Ding auf dem Kopf lassen?“, schmunzelte Rupert.

„Klappe halten und anfangen.“

Mit einem immer noch breiten Grinsen machten sich X'Kles und Rupert auf den Weg zu der Konsole. „Gut, dann wollen wir mal“, erklärte der Mann. „Uns verlassen Typ 9 „Tucker#5“, Typ 15 „Kirk#4“, Typ 12 „Harriman“ und das Runabout. Dafür bekommen wir Typ11, ein weiteren Typ 6, ein Argo und ein neues Runabout.“

„Ich hoffe, bei dem Argo ist auch der Jeep mit dabei“, murmelte Milseya. Sie hatte wirklich keine Lust sich deshalb noch einmal mit mit den Bürokraten herumzustreiten. Im schlimmsten Fall würde sie Niels und George darum bitten so ein Ding zu bauen. Das wäre schneller und zumindest wüsste sie dann, dass es auch funktionieren würde.

„Gehört zur Standardausstattung“, beruhigte sie Rupert.

„DS9 hat gerade den Abflug der neuen Shuttles bestätigt“, meldete X'Kles.

„Dann wollen wir mal. Wir beginnen mit dem Runabout“, erklärte Milseya.

Das Ganze verlief erstaunlich reibungslos. Die Piloten flogen die neuen Schiffe einzeln hinein. Nach einer kurzen Inspektion durch X'Kles erhielten sie von Milseya die Bestätigung und nahmen die alten Shuttles mit. Währenddessen parkte Rupert die neuen Schiffe in ihren Buchten.

Als das letzte Schiff, das Argo, geparkt war, begannen sie drei die Schiffe genauer unter die Lupe zu nehmen.

„Was für einen Mist haben die da wieder eingebaut?“, motzte Rupert, der unter einer Konsole lag.

„Kann es sein, dass ich irgendwie auf die anderen abfärbe?“, fragte Milseya grinsend X'Kles.

„Nein“, schüttelte diese schmunzelnd den Kopf, wobei das Padd auf diesem herunterfiel. „Fluchen gehört zum Handwerk.“

„Ich denke, die Wartungstechniker werden eine Höllenfreude haben, die Shuttles zu modifizieren und anzupassen“, erklärte Rupert, der wieder hervorkroch.

„Gut, wer hat Dienst?“ Milseya hob das Padd auf und besah es. Sie wählte ein paar Namen aus, als ihr eine Begegnung wieder in den Sinn kam. „Sagt mal, es gibt hier einen Bolianer an Bord. Sein Name war Oma.. nein.. Opa.. nein ... O'Tra!“

„Der mürrische Kerl in der Sensorenkontrolle?“ Rupert hob überrascht eine Augenbraue.

„Der mürrische Kerl hat X'Kles' Jäger getauft. Mitten in der Nacht.“ Milseya fiel ein, das sie ihm noch einen Flug in dem Jäger versprochen hatte. Sie sollte ihn unbedingt einmal deswegen kontaktieren. „Ich hatte das Gefühl, dass es ihm auf dem Hangardeck gefällt. Und ich glaube, er versteht eine Menge von Schiffen und Shuttles. Und wir alles wissen, dass die Sensorenkontrolle nicht gerade der spannendste Job auf der Community ist.“

„Und?“ X'Kles hatte nicht die geringste Ahnung worauf Milseya hinauswollte.

„Ich werde ihn fragen, ob er nicht als Wartungstechniker auf das Hangardeck möchte. Wenn ich mich richtig erinnere, ist er Ingenieur.“

„Ja für Sensorik.“

„Wunderbar, die Sensoren aller Shuttles müssen angepasst werden“, kam es knapp zurück.

„Und wer er nicht will?“

„Dann hat er schon gehabt. Mehr als anbieten kann ich es ihm nicht. Und ich werde den Teufel tun, ihn hier her zu befehlen lassen.“

Die beiden anderen Piloten zuckten mit den Schultern. Beiden gefiel die Aussicht den eigenbrötlerischen Bolianer auf dem Hangardeck zu haben nicht besonders. Doch auf der anderen Seite hatte Milseya nicht ganz Unrecht. O'Tra hatte seine Führungsqualitäten scheinbar früher schon bewiesen. Angeblich war er sogar mal Commander gewesen und dann wegen Missachtung von Befehlen degradiert worden. Er wäre in dem Team der Wartungstechniker mit Sicherheit nützlich.

„Dann frag ihn und schlag es dem Commander vor, wenn du die neuen Dienstpläne vorlegst“, erklärte X'Kles.

„Dienstpläne?“ Milseya war bleich geworden. Was denn noch alles?

X'Kles verdrehte die Augen. „Schon vergessen? Es obliegt dir als Abteilungsleiterin die Dienstpläne aufzustellen. Wann hast du das letzte Mal dein Terminal gecheckt?“

„Vorgestern. Muss das noch heute sein?“ Milseya dachte mit Schrecken daran, dass sie noch einen Haufen anderer Dinge zu tun hatte.

„Nein, aber spätestens morgen Abend sollte es auf dem Tisch des Commanders liegen.“

„In Ordnung“, seufzte Milseya. „Ich gehe davon aus, dass ihr alle mir schon eure Vorstellungen geschickt habt?“

Die lauten Seufzer der Beiden genügte als Antwort.

„Noch etwas“, sagte Rupert. „Wir sollten uns Namen einfallen lassen für die vier neuen Shuttles.“

Nachdenkliches Schweigen.

Bis es in Milseyas Augen begann zu leuchten. „Nein, nicht wir.“

Verdutzt sahen die anderen Beiden sie an.

„Wir haben hier doch ne Menge Kinder an Bord. Lasst uns daraus einen Wettbewerb machen. Die Kinder sollen sich die Namen ausdenken. Dabei lernen sie gleich ein wenig über die Shuttles. Und die Gewinner dürfen dann mit 'ihrem' Schiff eine Runde drehen.“

X'Kles lachte. „Ich verstehe, man muss kriegen wenn sie noch jung sind.“

„Jepp“ stimmte Milseya in das Lachen mit ein. „Und jetzt muss ich los. Ich muss in zwei Tagen in den Augen einer unbarmherzigen Haliianerin bestehen, sonst werde ich als Hauptgang serviert.“

....

Es war immer wieder erstaunlich, wie die Vorstellung von ihrer Ziehmutter herunter geputzt zu werden, die kleine Haliianerin antrieb, alles zu unternehmen es nicht dazu kommen zu lassen.

Der Friseur hatte zwar ungnädig drein geschaut, als sie ohne Termin plötzlich vor ihm stand, doch schließlich hatte er sich ans Werk gemacht. Vielleicht lag es daran, dass sie gleich auch noch eine Maniküre sowie eine Gesichtsbehandlung bestellt hatte. Vielleicht lag es aber auch am unheilvollen Blick der Kosmetikerin, die irgendetwas von „Wunder dauern länger“ murmelte. Was letztlich bedeutete, dass Milseya eine Menge Latinum liegen lassen würde – was sie auch bereitwillig und ohne Murren tat, als sie nach über zwei Stunden den Salon verließ.

Die beiden Meister im Dienste der Schönheit hatten gute Arbeit geleistet und waren zudem auch noch schneller fertig geworden, als Milseya es erwartet hatte. Und so hatte sie sich noch an ihr Terminal gesetzt und begonnen die beiden neuen Dienstpläne aufzustellen. Wie gesagt, begonnen. Denn das Ganze entpuppte sich als ein Puzzlespiel, bei dem immer wieder ein kleines Stückchen zu fehlen schien. Erst nach einer Stunde entdeckte sie den Fehler: Sie hatte vergessen sich selber in die Dienstpläne einzubauen. Den Kopf über so viel Dummheit schüttelnd, begann sie wieder von vorne. Als sie schließlich fertig war, betrachtete sie ihr Werk. Irgendwas gefiel ihr überhaupt nicht daran. Doch je länger sie darauf starrte, desto weniger konnte sie sagen, was es war. In beiden Plänen hatte immer einer Dienst auf dem Hangardeck, einer auf der Brücke und einer war immer in Bereitschaft. Der Plan schien aufzugehen. Konnte das wirklich sein? War es wirklich so einfach?

War es natürlich nicht. Nachdem Milseya durchgezählt hatte, blieb ein kleiner „Schönheitsfehler“ zurück: Solo. Als Nightcrawler schob er sechs Mal Nachtdienst. Allerdings hatte er dafür nie Dienst auf dem Hangardeck sowie keinen Bereitschaftsdienst. Und laut seiner Wunschliste hätte er sogar sieben Mal Nachtschicht geschoben, doch das empfand Milseya als ungerecht. Jeder von ihnen sollte mindestens einmal Nachtdienst schieben. Vorerst hatte sie jedoch aber nur sich selber eingetragen. Im Laufe der Zeit würde sie das aber jedem aufs Auge drücken.

Nachdenklich rieb sie ihre Stirn. Die Dienstpläne standen. Sie waren ihrer Meinung nach nicht schlecht, aber empfanden die Anderen das genauso? Sie hatte Glück, dass die Truppe sich untereinander so gut verstand. So musste sie nicht irgendwelche Animositäten berücksichtigen, dennoch wollte sie nicht einfach über deren Kopf hinweg bestimmen. Also schickte sie die Pläne zunächst an alle Piloten mit der Bitte etwaige Änderungen bis spätestens morgen früh durchzugeben. Solo schickte sie noch den zusätzlichen Vermerk, dass er als einziger sechs Mal Dienst hintereinander schob, mit der Frage, ob dies in Ordnung ginge, da er sonst keine weiteren Aufgaben übernahm.

Milseya hatte gerade das Kleid angezogen und zog den Ausschnitt enger, als es an ihrem Terminal piepste. Überrascht öffnete sie den Kanal und sah in die ernste Miene von X'Kles. „Was soll das?“, fragte jene ohne ein Wort des Grußes.

„Ich verstehe nicht. Stimmt was nicht mit den Plänen?“, entgegnete die Haliianerin. Also doch. Sie musste wieder von vorne beginnen.

„Mit den Dienstplänen ist alles in Ordnung. Sie sind sogar gut. Aber warum fragst du nach unserer Meinung?“, wollte ihre Stellvertreterin wissen.

Milseya schluckte. „Ich wollte niemanden auf die Zehen treten oder über eure Köpfe hinweg entscheiden.“

„Aber genau das ist dein Job. Du führst diese Abteilung. Du bestimmt die Richtung. Du kannst nicht wegen jeder Kleinigkeit eine Besprechung einberufen oder jeden Wunsch respektieren. Du kannst es nicht jedem Recht machen, Mili.“

Die Haliianerin schwieg.

„Es ist nett von dir das zu wollen, aber wenn du jetzt damit anfängst, dann kommst du nicht mehr zu deinen eigentlichen Aufgaben“, fuhr X'Kles fort. „Du darfst niemals vergessen, dass die Piloten sich dir und deinen Anordnungen unterordnen müssen. Wenn es um dienstliche Angelegenheiten geht, hast du die Entscheidungsgewalt. Du bist die letzte Instanz. Natürlich kannst du dir Vorschläge anhören und bislang hast du das immer getan. Etwas, das uns alle von Anfang an verblüfft hat, denn bislang gab es das hier nicht in dieser Form. Und wir alle schätzen das an deinem Führungsstil. Aber du bist nun lange genug bei uns. Es wird Zeit, dass du dich nicht nur als Teil unserer Mannschaft siehst, sondern auch als Führungsoffizier von Flight Control. Du bist diejenige, nach der wir uns zu richten haben - nicht umgekehrt“, belehrte sie Milseya.

Geknickt ließ sich die Haliianerin auf den Stuhl plumpsen. „Ich mag aber nicht so 'führen'“, sagte sie schließlich. „Wir alle tragen viel Verantwortung. Und wir alle sind uns dessen bewusst. Ich möchte, dass ihr alle das Gefühl habt, dass ihr ein wichtiger Teil dieser Crew seid, dass ihr eure Meinung stets offen sagen könnt, dass mitbestimmen könnt.“

„So funktioniert es aber nicht. Das führt unweigerlich ins Chaos. Mach dir klar, dass du das Sagen hast. Bislang hat deine Methode gut funktioniert und ich bin mir sicher, dass auch weiterhin jeder seine Meinung offen sagen wird. Aber letztlich triffst du die Entscheidung - und die muss nicht jedem schmecken. Das ist eben so.“ X'Kles seufzte laut. „Wir alle haben gemurrt, als du uns einfach so vor die Nase gesetzt wurdest. Auch ich. Schließlich bist du diejenige, die am 'kürzesten' bei der Sternenflotte ist. Doch du hast mehr Fortbildungen, mehr Flugerfahrungen gesammelt in der Zeit, wo du nicht im aktiven Dienst war, als viele von uns. Ja, wir haben uns deine Akte genau angesehen“, sagte sie, als sie Milseyas verdutzten Blick sah. „Du glaubst doch nicht, das wir uns von jedem was sagen lassen“, lachte sie. „Aber jetzt ist es an der Zeit, dass du dich auch bei der Sternenflotte 'weiter bildest'. Es wird Zeit, dass du an deinen Führungsqualitäten arbeitest. Und das bedeutet auch, Entscheidungen zu treffen, die unpopulär sind. Du darfst keine Rücksicht auf Freundschaft oder mögliche beleidigte Leberwürste nehmen. Und fang sofort damit an. Nimm dein Angebot, die Pläne zu ändern zurück und schicke diese direkt am Commander Kyle. Und dann solltest du dir das Handbuch für Führungsofffiziere vornehmen. Du findest es in der Datenbank.“

Milseya seufzte laut. Noch ein Buch! Hatte sie nicht schon genügend Lektüre?

„Tu es!“, befahl X'Kles. „Du willst doch mit Sicherheit nicht ewig Fähnrich bleiben. Also setz dich auf deine vier Buchstaben und fang an zu lernen.“

„Ja, Mami“, antwortete die Haliianerin und lächelte.

„Übrigens, nettes Dekollté“, grinste X'Kles und beendete das Gespräch.

So wie es X'Kles 'vorgeschlagen' hatte, nahm Milseya das Angebot an alle Piloten zurück und schickte die Dienstpläne an Commander Kyle. Dann öffnete sie die Datenbank und lud sich das Handbuch auf ein Padd herunter und legte dieses auf den Tisch. Ihre Schichten auf dem Hangardeck würden damit mit Sicherheit nicht mehr langweilig sein - wobei das hing vom Standpunkt ab. Dennoch waren die Zeiten, in denen sie nach Lust und Laune an den Shuttles herumschrauben konnte, nun wohl vorbei.

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