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EVIL TWIN


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„Xytrix ist jedenfalls tot“, beendete der Leiter des Alphateams seinen knappen Bericht.

Keinerlei Regung war auf dem Gesicht der Bajoranerin zu erkennen.

„Wie?“, fragte sie als Evan dabei war die taktische Station zu verlassen.

Er führte mit seiner Hand ein Schnittbewegung entlang seiner Kehle und wandte sich wieder zum Gehen.

„Wie sah es aus?“ hielt sie ihn erneut auf.

Ein wenig überrascht drehte er sich um. „Wie es aussah?“ Er schüttelte mürrisch den Kopf. „So als hätte jemand ihm den Kopf abgeschlagen“, sagte er ironisch und verließ schließlich die Brücke.

Ranar seufzte innerlich. Terraner waren Idioten! Sie kämpfen verzweifelt um ihr Überleben, aber nur mit den Fäusten. Dass man auch sein Gehirn einsetzen konnte, um den Feind zu schlagen – auf diese Idee schienen sie einfach nicht zu kommen. Mit Ausnahme vielleicht von O'Brien. Dieser Terraner dachte zumindest nach, bevor er eine Entscheidung traf. Auch die meisten Vulkanier. Und auch Jeremiah - wenn er mal nicht gerade voller Begeisterung für seine Ideale einfach darauf losstürmte.

Doch die anderen? Sie hatten Augen und sahen doch nicht sorgfältig genug hin. Und wenn doch, dann begriffen sie nicht, was sie sahen.

Womöglich lag es daran, dass sie alle einfach schon zu viele Tote gesehen hatten. Erschossen, erwürgt, den Kopf gespalten, den Kopf abgetrennt, zerrissen von Explosionen... Wer macht sich bei einer offensichtlichen Todesursache noch die Mühe die Umgebung genauer zu betrachten?

Dabei konnte doch der Tatort einem alles sagen, was man wissen musste. Woher war der tödliche Schlag gekommen? Von links, von rechts? Wie groß war der Täter? Wie wurde der Schlag durchgeführt? War es ein sauberer Schnitt? Oder wurde er ruckartig durchgeführt? Was geschah davor? Was danach?

Genau wie bei den Regionalkommandanten. Erst beim letzten hatten sie sich die Mühe gemacht und die Leiche genauer obduziert. Dabei waren sie dann letztlich dem Hayitha-Schwert auf die Spur gekommen – selbst wenn erst Lt. Esteban die kristalline Substanz identifizieren konnte.

Die Bajoranerin dachte nach. Evan hatte ihr nicht gesagt, wie das Blut ausgesehen hatten. War es schon dunkel? Geronnen? Wie kalt war sein Körper? Sie hatte keinen Anhaltspunkt, wie lange der Yridianer schon tot war. Dennoch musste sie es zumindest versuchen. Vielleicht, wenn diese deltanische Ärztin gut war, vielleicht konnten sie mit Hilfe der Sternenflottentechnik den Todeszeitpunkt so genau bestimmen, dass man eine passende Warpsignatur ausfindig machen konnte.

Ranar inizierte einen Scan nach Warpspuren rund um Galador. Auf ihrem Display begannen Daten zu erscheinen. Aufgrund ihrer Stärke und Richtung konnte der Computer automatisch berechnen, wann ein Schiff den Planeten angeflogen und ihn wieder verlassen hatte. Zufrieden betrachtete die Bajoranerin die kleine Liste und beschränkte ihre Aufmerksamkeit dabei auf die Abflugzeiten und das jeweilige Zielsystem: Zwei Frachter - eines davon nach Draylon, das andere nach Trill -, ein Schiff nach Hanolan und ein Shuttle, das ins Kalestronsystem aufgebrochen war.

In den letzten Tagen war hier nicht viel los gewesen. Das schränkte doch den Kreis der Verdächtigen erheblich ein. Sie übertrug gerade die Daten auf ein Padd, als eine kodierte Nachricht eintraf. Ranar betrachte die verschiedenen Zahlen und Ziffern und erkannte schnell den Code der Rebellen. Sie leitete die Nachricht weiter an Jeremiahs Terminal in seinem Bereitschaftsraum und machte sich dann auf den Weg dort hin.

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Damar und der fette Cardassianer stritten sich noch immer. Nur für wenige Sekunden waren sie abgelenkt, doch diese wenigen Sekunden genügten Solak.

Seine Finger tasteten nach einer kaum fühlbaren Wölbung in der Bundnaht rechts an seiner Hose. Ein wenig Drücken, ein Einreißen an der passenden Stelle und ein kleines Päckchen balancierte auf den Fingerspitzen des Spitzohres. Jetzt bloß nicht wackeln...

Das Päckchen enthielt ca. 75 cm eines hauchdünnen, aber ultragehärteten Drahtes. Ein sehr vielseitiges Werkzeug, das durch Kehlen genauso sauber schnitt wie durch diverse andere Materialien. Die äußeren Enden waren mit einem Spezialkunststoff und mit kleinen Verstärkungen versehen, so dass man den Draht in Händen halten konnte ohne sich die eigenen Finger abzusäbeln. Vorsichtig packte Solak den Draht aus und wickelte die Enden um seine Daumen (nicht ohne sich in die linke Daumenkuppe zu schneiden...), so dass der Draht zwischen seinen Händen eine Schlinge bildete.

Er atmete tief auf, schloß die Augen und zwang seine Hände unter seinen hochgezogenen Beinen hindurch auf die Vorderseite seine Körpers. Seine malträtierten Schultern protestierten hörbar, doch er achtete nicht auf sie.

Zum Glück waren seine Beine nur mit Kunststofffesseln aneinander gebunden (noch so ein Fehler, den die Cardassianer nicht noch einmal begehen würden), die sich zwar nicht zerreißen ließen, durch die der Draht mühelos schnitt. Seine Hände ließen sich aus den Metallschellen nicht so einfach befreien, doch das war auch nicht nötig. Auf seine Beinarbeit war der Romulovulkanier schon immer besonders stolz gewesen...

Der cardassianische Gul stand Solak am nächsten. Der Mann hatte keine Zeit zu reagieren, als sich ihm eine Drahtschlaufe um den Hals legte, die Solak mit seinem gesamten Körpergewicht ruckartig nach hinten riss. Ein kurzer Widerstand... Und Damars Kopf löste sich fein säuberlich von seinem Rumpf und klappte langsam zur Seite. Sein Gesicht zeigte noch immer den wütenden Gesichtsausdruck, mit dem er den Agenten des Obisdianischen Ordens angestarrt hatte.

Der Agent reagierte schneller. Solak hätte ihm angesichts seiner Körperfülle derartige Reflexe gar nicht zugetraut, doch schon griff der Mann nach seinem Kommunikator.

"Sicherheit sofort zur...."

Weiter kam er nicht als Solaks Fuß ihn mit voller Wucht in den Magen traf. Ein zweiter Tritt zielte unter das Kinn des Löffelkopfes und warf den Getroffen von den Füßen. Schon war der Killer über ihm und riss den Kommunikator vom Körper seines Opfers.

Der obsidianische Agent winselte ängstlich, doch für Gnadengesuche war es zu spät. Solak riss ihm die Hose herunter, der dünne Draht wickelte sich um die Testes des Cardassianers und glitt wie Butter durch sie hindurch. Blut sprudelte hervor, während der (Ex-) Mann schrie wie ein terranisches Schwein. Solak hielt ihm die triefenden Gonaden vor's Gesicht. Er griente diabolisch und entblößte seine angespitzten Eckzähne. "Ich habe geschworen, dass ich dir deine Eier ins Maul stopfte und wenn es das letzte ist, was ich tue..."

Der Cardassianer versuchte noch verzweifelt, seinen Kiefern aufeinander zu pressen, doch ein gezielter Ellbogenstoß und einen Nasenbruch später öffnete sich der Mund reflexartig. Der Assassine rammte die Testikel tief in den Rachen des Agenten. Ein zertrümmertes Nasenbein und im Kehlkopf steckende Fortpflanzungsorgane waren nicht zwingend hilfreich bei der Atmung... Der namenlose Cardassianer begann schnell, sich zu verfärben und röchelnd zu zucken.

Ungerührt sah Solak ihm in seinem Todeskampf zu. Sein Grinsen wurde immer breiter. Die ganze Aktion konnte nicht mehr als ein paar Minuten gedauert haben. Und dank der schallgedämmten Wände war bis auf den kurzen Ruf des Agenten auch kein Laut nach draußen gedrungen. Niemand war daraufhein bisher aufgetaucht, das hieß, das Überraschungsmoment war noch immer auf seiner Seite. Er griff nach dem Phaser von Damar und schoß seine Handfesseln auf. Danach wischte er sich die Hände an der Kleidung des Gul ansatzweise sauber, griff nach der Hand des Mannes und schnitt sie mit dem Draht ebenso ab wie die anderen Körperteile zuvor. Er drückte die Hand auf die Scannerfläche neben der Tür, trat durch die sich öffnende Öffnung hindurch und schoß der Wache davor direkt ins Gesicht bzw. durch selbiges. Sein Kollege fiel nach einem gezielten Tritt in den Kehlkopf in sich zusammen.

"So, irgendwo auf diesem fvadt Kahn muß es doch eine Telefonzelle und einen Zigarettenautomaten geben..."

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Selina folgte schweigend einem der Rebellen, der den Computer des ermordeten Yridianers durch die Gänge schleppte.

Alle letzten Zweifel waren nun beseitigt. Diesen Mord hatte ihr Alter Ego durchgeführt. Die erste Offizierin schluckte hart. Das war ein Problem. Das war sogar ein großes Problem.

Wenn ihr Alter Ego die selben genetischen Eigenschaften hatte wie sie selber und der einzige Unterschied darin bestand, dass die Spiegel-Selina ein richtig böses Mäcchen war, so erschien es doch der ersten Offizierin fast unmöglich diese zu besiegen.

Wie sollte man gegen jemanden gewinnen, der genauso stark war wie man selbst?

Die Türe zur Brücke glitt zur Seite und der Rebell betrat neben Selina die Kommandozentrale.

"Lt. Esteban!"

Der junge OPS-Offizier sah auf und kam den zwei Personen entgegen.

"Was haben Sie da mitgebracht?"

"Das ist der Computer von Xytrix. Ich möchte, dass Sie ihn auswerten. Alles kann von Bedeutung sein."

Kyle trat sehr nahe an Jerry heran und flüsterte ihm ins Ohr.

"Sobald Sie die Analyse fertig haben, zeigen Sie mir Ihre Ergebnisse zuerst. Verstanden?"

Lt. Esteban nickte und ließ sich den Computer an einen ruhigen Ort bringen.

Selina verblieb nicht auf der Brücke, sondern begab sich zur Krankenstation. Sie wollte wissen, ob die deltanische Ärztin die Obduktion der Leiche schon durchgeführt hatte.

Die erste Offizierin betrat die Krankenstation:

"Dr. Assjima, haben Sie schon erste Ergebnisse von der Obduktion?"

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Derweilen auf Terok Nor: Völlig außer sich stürmte Bjørn von der Brücke der Norge Stjerne in Richtung Luftschleuse. Haben die 'nen Schatten, dachte er sich, warum bekam er keine Starterlaubnis? Was dachte sich dieser Bashir eigentlich, wer er ist, Bjørn war schließlich keiner seiner Rebellenuntergebenen und ihm schon gar nicht verpflichtet. Eigentlich schuldeten die Rebellen ihm eine ganze Menge, für die Vorräte und Ersatzteile, die er schon für sie beschafft hatte.

An der Luftschleuse wäre er beinahe in eine Frau mit langem Mantel und Kapuze hineingelaufen. Bjørn wollte schon eine halbherzige Entschuldigung murmeln, als er ihr Gesicht erkannte, es war Leena. Die hatte ihm gerade noch gefehlt! "Wie gut, dass ich dich treffe!" fing sie an und wollte sich an ihn anschmiegen. Doch Bjørn schubste sie von sich weg. "Was willst du noch, du alte Schlampe?!" beschimpfte er sie. "Was ist denn mit dir los, ich wollte mich doch nur einmal kurz umsehen. Ich weis es war eine dumme Idee, aber..." versuchte sie ihn einzulullen, jedoch schnitt er ihr das Wort ab: "Ja, das war eine wirklich sehr dumme Idee, und jetzt verzieh dich wieder in das Loch, wo du dich die letzten Stunden auch versteckt hast." "Aber das kannst du doch nicht machen." protestierte sie. "Und wie ich das kann!" entgegnete er und schloss die Schleusentür am Schiff und sicherte sie mit einem Schloß. Bjørn zückte einen Kommunikator und aktivierte ihn: "Søren?" "Ja, was gibts?" ertönte die Stimme des jüngeren Bruders aus dem Gerät. "Pass auf die Schleusentür auf, da kommt keiner rein außer mir, und niemand verlässt das Schiff. Sobald ich mit Bashir fertig bin fliegen wir los!" ordnete er an. Leena, die wie erstarrt neben ihm stand, ergriff er am Arm und zerrte sie aus der Schleuse, so dass sich die runden, zahnradähnlichen Schotten schließen konnten. "So und jetzt geh mir aus den Augen!" waren seine letzten Worte bevor er die völlig verdatterte Leena einfach im Gang stehen ließ. Bjørn bestieg den nächsten Lift. "Operationszentrale!" befahl er, und der Lift setzte sich in Bewegung.

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Die Blutschwerter flogen getarnt in das Deneva – System. Waren sie noch im Warptransit eng beieinander geflogen so lösten Sie sich jetzt in ihre Kampfgeschwaderformation auf. H´Qar saß auf der Brücke der Kampfgeheul die Ehrengericht und die Blutklaue flankierten das Schiff.

„Geschwader wa´ enttarnen und Untersuchungen aufnehmen, die Geschwader cha´ und wej sichern die Umgebung Und bringen alle Eindringlinge in das System auf. Die Tarnung bleibt aktiv. H´Qar Ende.“

Die Schiffe flogen an die ihnen befohlenen Positionen.

Wellenförmig schien sich der Raum um die Kampfgeheul zu verschwimmen als diese Ihre Tarnung fallen ließ und das Schiff der Vor´cha-Klasse für den Normalraum wieder sichtbar wurde. Einen kurzen Augenblick später wurde das gleiche Phänomen sichtbar als dich die beiden Schiffe der K´Vort-Klasse ebenfalls Sichtbar wurden und über der Kampfgeheul schwebten. Das Trümmerfeld der beiden Raumschiffe war nur wenige Meter entfernt.

„Nutzen Sie die seitlichen Sensorphalanxen der Blutklaue und der Ehrgericht in Verbindung mit unseren eigenen.“ , befahl H´Qar seinem Sensoroffizier. „Das sollte die Genauigkeit unserer Scans verbessern. An die Arbeit, ein klingonisches Schiff explodiert nicht einfach so und schon gar keines das den Blutschwertern angehört.

Nach einer halben Stunde waren alle Scans abgeschlossen und die Ergebnisse wurden dem Kommandanten vorgelegt. Der Sensoroffizier legte ein Bild der Sensoranalyse auf den Hauptschirm. Verschiedene Graphiken erschienen und Analysen scrollten herunter.

„Sir nach den uns vorliegenden Daten haben wir mehrere Waffensignaturen gefunden. Die Waffensignaturen der Kriegsgericht, die des remanischen Shuttles und die eines unbekannten Schiffes. Nach den Sensorscans und der Trümmerstreuung wurde die Kriegsgericht als erstes zerstört.“

Schnips

„Aber ich glaube das hat nichts zu bedeuten.“

H´Qar sah seinen Sensoroffizier merkwürdig an.

„Wie kommen Sie auf diese irrsi...“

Schnips

„Ich stimme ihnen vollkommen zu.“

„Danke Sir. Das remanische Shuttle muss ca. 5 bis 10 Minuten später zerstört worden sein. Von einer Position aus die Unmöglich zu der zerstörten Kriegsgericht gehört haben kann.“

Schnips

„Aber auch das hat meiner Meinung nach nichts zu bedeuten, Sir.“

Wieder schlich sich Argwohn auf H´Qars Miene.

„Sind Sie sic...“

Schnips

Seine Miene hellte sich sofort auf.

„Sicher, sicher. Fortfahren Ihre Ausführungen klingen interessant wir kommen voran.“

„JA, Sir. Des weitern haben wir eine zerfallende Warpspur gefunden die von einen Scoutschiff zustammen scheint, wie es die Rebellen benutzen, Die Warpspur führt in Richtung Galador.“

Schnips

“Aber ich glaube nicht das die Rebellen etwas damit zu tun haben, mein Lord.”

Jetzt wurde es H´Qar zu bunt. Er stand auf und zeigte auf den Sensoroffizier.

„Also jetzt...“

Schnips

„... haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Rebellen sind viel zu feige als das Sie sich mit einem Schiff der Allianz anlegen würden.“

„Das habe ich mir auch gedacht Sir.“ , bestätigte der Sensoroffizier. „Die Waffensignaturen die das Shuttle zerstört haben waren auch klingonischer Herkunft, wenn ihre Energiesignatur auch von den Standards abweichen.“

Schnips

H´Qar unterbrach den Sensoroffizier.

„Haben Sie nicht gesagt das die armen Rebellen nichts damit zu tun haben? Also hören Sie auf diese weiter zu verdächtigen.“

„Aye, Sir.“ , entgegnete der nun etwas kleinlautere Sensoroffizier. „Kommen wir also zur Logbuchsonde, die auch zerstört wurde. Augenscheinlich explodierte sie ohne jeden Grund, bis wir eine winzige Menge cardassianischer Energiesignaturen. Sie scheinen allerdings weder von einer Spiralwellen-Disruptorgeschütz noch von einer Disruptorwellenkanone zu kommen die, die Cardassianer einsetzen. Es sieht eher wie eine kleine Sprengladung aus.“

Schnips

„Ich glaube die Cardassianer waren es Sir.“

H´Qar hatte sich gerade wieder gesetzt, doch nun wollte er wieder aufspringen, aber er hielt inne und sah erst den Sensoroffizier an und blickte sich dann auf der Brücke um und schaute als würde er auf etwas warten. Da aber nach einigen recht peinlichen Augenblicken nichts geschah fing er wieder zu sprechen.

„DIE CARDASSIANER? Ich soll wirklich glauben das die Cardassianer ...“

Schnips

„... Unschuldig sind? Das hat doch wohl niemand gedacht. Ja, so muss es gewesen sein. Die Cardassianer...“

Schnips

„...wollten auch den zweiten Attentäter haben. Und Arrogant wie Sie sind wollten Sie uns nicht fragen, wenn wir den Flüchtling gestellt hätten. Also haben Sie ein Schiff ausgesendet. ...“

Schnips

„... das keine Warpsignatur ausstrahlt und keine Spuren hinterlässt. Und dann nachdem die Kriegsgericht das Shuttle gestellt hatte. ..:“

Schnips

„Und es in Trümmer geschossen hatten, haben die Cardassianer aus Rache die Kriegsgericht zerstört und die Logbuchboje in die Luftgejagt.“

Schnips, schnips, schnips, schnips, schnips, schnips, schnips

Die umstehenden Klingonen brachen in Beifall für die grandiosen Schlussfolgerungen ihres Kommandanten aus.

H´Qar setzte sich zufrieden zurück in seinen Kommandosessel, doch nun da ihn die Erkenntnis wie ein Blitz getroffen hatte was sollte er nun tun.

Schnips

„Wir holen uns diesen Solak zurück, Garak soll vor mir winseln und im Staub kriechen. Kurs auf Cardassia Prime. Die Gela soll weiterhin aufpassen und die Position von diesem cardassianischem Schiff geben auf der sich UNSER Gast befindet, sie soll allerdings in nichts eingreifen was passiert bis wir zu ihr stoßen. Wir werden das Schiff schon noch einholen, das hab ich im Gefühl.“

Die Kriegsgeheul, Ehrgericht und Blutklaue tarnten sich wieder und verschwanden wieder aus dem normalen Sicht- und Sensorbereich. Die Blutschjwerter vereinigten sich wieder zu einer Standart Warpflugformation und verschwanden im Warptransit in Richtung Cardassia

***

Eine Minute später im Deneva – System. Eine Stimme scholl durch das System.

„Was sollte das Q?“

Wie aus dem nichts, wurden die beiden Mitglieder aus dem Q-Kontinuum sichtbar.

„Was ist den Q?“

„Das weist du ganzgenau Q. Das Kontinuum hatte beschlossen sich in die Abläufe nicht einzumischen. Und schon gar nicht zu Gunsten dieser Menschen. Sie haben bekommen was Sie verdienen. Sie waren Grausam und haben die Galaxis terrorisiert, dafür wurden Sie versklavt und Du siehst doch das Sie sich nicht geändert haben. Gib ihnen eine Waffe in die Hand und Sie beginnen gleich wieder einen Krieg.“

„Aber doch nur weil sie unterdrückt wurden. Außerdem finde ich sie irgendwie putzig. Ich finde sie sollten eine Chance haben.“

„Q du kennst die Anweisungen von Q also beuge dich auch den Entscheidungen des Kontinuums. Hast du mich verstanden Q?“

„Das ist so Unfair, genau wie damals die Geschichte mit den Borg, die waren doch auch niedlich.“

„Die Borg wurden ausgelöscht und damit basta.

„Na gut aber die Menschen sind doch...“

„Schluss jetzt Q.“

„Aber die ...“

„Q.“

„Ab…”

Q.

„Na gut Ihr habt gewonnen. Ich werde es lassen.“

Er dachte such aber ‚Aber nur solange ihr nicht hinseht.’

„Q ich kann Gedankenlesen, ach ja und deine Borg-Farm im Deltaquadranten haben wir auch gefunden.“

In zwei hellen Lichtblitzen verschwanden die beiden Q und hinterließen das System so als ob sie nie da gewesen waren.

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Bishop materialisierte auf dem Planeten Galador und ging sofort aus der Schusslinie. Man hatte ihn von der Manta in eine dunkle Seitengasse gebeamt. Erst wollten ihn die Rebellen nicht gehen lassen, aber nachdem er Captain Esteban freundlich darum gebeten hatte, wurde er sofort runtergebeamt. Lucas grinste, als er daran dachte wie er Esteban das Wort „würgen“ buchstabieren ließ und dabei immer fester zudrückte. Er war die ganze Zeit höflich gewesen und hatte nicht gebrüllt und keine Schimpfwörter benutzt. Nachdem sich die Gesichtsfarbe des Rebellen-Captains ungesund verfärbt hatte, ließ der Halb-Romulaner los und leider war Esteban dann unbeherrscht geworden. Dabei hatte Lucas dem Menschen, wirklich aus Versehen das Handgelenk gebrochen. Aber der Rebell war so herzensgut, dass er den Profikillerassistenten auf dem Planeten abgesetzt hatte.

Doch eine Sache gefiel Bishop nicht so gut, der Händler Xytrix war enthauptet worden und konnte dem Halb-Romulaner kein Shuttle verkaufen. Auf der anderen Seite war es optimal, denn Lucas hatte noch Schulden bei dem alten Fiesling gehabt. Während er weiterging, überlegte er, bei wem er, ein Shuttle für sich und eines für die Zwillinge bekommen konnte. Außerdem brauchte er Information über den Verbleib von Solak. Als er nun an einem Freudenhaus vorbei gelaufen war, fiel ihm ein alter Bekannter ein, der Orioner Xela Mac. Diese grüne Kröte schuldete ihm noch einige Gefallen und es war an der Zeit, diese einzufordern. Hoffentlich hatte er die Gogo- und Stripbar „Der Zauberer von Galador“ noch.

Nach einem schnellen Blick in den Stadtplan, stand Bishop vor der besagten Bar und griente. Langsam ging er in das Etablissement und blieb dabei so cool wie ein Eiswürfel. Der Türsteher wollte den Halb-Romulaner nicht reinlassen, aber nachdem der Muskelberg betäubt war, hinderte ihn keiner mehr beim eintreten. In der Bar war einiges los, hübsche Frauen verschiedener Spezies tanzten entweder halbnackt oder nackt an Stangen oder in Käfigen. Sie bekamen von alten und geifernden Böcken Kreditscheine in die Höschen oder in Körperöffnungen gesteckt. Und genau in der Mitte auf einem erhöhten Podest mit Satinkissen saß ein dicker Orioner und 4 Tänzerinnen lagen um ihn herum. In dem Getümmel sah Xela Mac seinen alten „Kumpel“ und dank der lauten Musik konnte sich Bishop lautlos anschleichen und stand plötzlich auf dem Podest. Das Lurchgesicht wollte gerade seine Leibwächter rufen, als er schon eine Pistole im Maul hatte. „Ein Schrei und du bist tot!“ drohte Bishop und betätigte mit seinem Fuß einen Hebel. Nachdem der Hebel gezogen wurde, aktivierte sich ein Mechanismus, der das Podest nach unten fahren lies. Als sich die Decke geschlossen hatte, nahm er dem Breitmaulfrosch die Pistole aus dem Mund.

„Bishop, mein alter Freund. Was kann ich für dich tun?“ röchelte die dicke Kaulquappe und lächelte freundlich. Die vier Mädel hatten derweil ziemlich Angst und sahen ziemlich verwirrt aus.

„Ich brauche einen kleinen und schnellen Jäger. Mit guter Bewaffnung und Panzerung! Und vor allem kostenlos, denn du schuldest mir einiges…“ meinte Lucas unverblümt und setzte sich hin.

„Bist du wahnsinnig, platzt hier rein, hältst mir ne Knarre ins Gesicht und dann willst du ein Schiff… So geht das nicht!“ entgegnete Xela wütend und sein Kopf wurde dunkelgrün. Doch der Halb-Romulaner fackelte nicht lange, stand wieder auf und hielt dem Echsengesicht wieder die Pistole an den Kopf und grinste.

„OK, wie wäre es wenn dir Diamond einen bläst, damit du dich beruhigen tust?“ schlug der dicke Orioner vor und eine erwachsene und vollbusige Vulkanierin in Schulmädchenuniform näherte sich Bishop. Sie ging vor ihm auf die Knie und …

Eine Stunde später hatte Lucas ein fast neues und gepimptes Shuttle bzw. einen Jäger der Husnock. Die Husnock hatten gut gepanzerte Schiff und die größten Kampfverbände. Weder die Allianz noch die Rebellen trauten sich die Husnock-Vereinigung anzugreifen. Für die Zwillinge gab es ein altes Romulaner-Scout-Schiff, notdürftig zusammengeflickt. Jetzt brauchte Bishop nur noch Informationen über seinen Mentor Solak. Und da fiel ihm auch schon die passende Person ein, der Trill J’Onn J’Onzz!

to be continued…

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„Schön, dass ihr hier seid, Greg “, sagte der Captain der Lemura, als Ranar gerade seinen Raum betrat. Sie verdrehte die Augen. Livingstone! Der hatte ihr gerade noch gefehlt!

Jeremiah sah über den Rand des Bildschirms zur Bajoranerin. „Die Defiant ist hier“, erklärte er.

„Fantastisch“, kommentierte sie die Neuigkeit ironisch, worauf hin sich die Miene des Terraners verdüsterte. Genauso wie der Gesichtsausdruck Livingston auf dem Schirm. „Dieses Drecksstück lebt immer noch?“, zischte er.

Ranar griff über den Tisch und drehte den Bildschirm kurz zu sich. „Ja, tut sie, MENSCH!“ Dann drehte sie den Bildschirm wieder in seine ursprüngliche Position.

„Ich begreife nicht, dass du ihr immer noch vertraust, Jerry“, rief Greg wütend aus. Sie ist eine eiskalte Mörderin! Sie stand direkt daneben, als dieser Cardassianer Maggie erschossen hat! Sie hat einfach dabei zugesehen! Sie hätte ihn mit Leichtigkeit auf..“

„Es ist nicht mein Job dämliche Terranerinnen zu retten, die sich nicht wehren können“, gab die Bajoranerin mit nicht zu überhörenden Spott zurück.

„Verfluchte Schlampe! Ich werde dich.. “, brüllte Livingston.

„Beruhige dich, Greg“ bat Jeremiah ihn und warf Ranar einen bösen Blick zu, die diesen mit einem gleichgültigen Achzelzucken quittierte. Sie setzte sich lässig in den Stuhl gegenüber des Captains. Dabei sah sie die Würgemale an seinem Hals und den Verband an seinem Handgelenk. Was verflucht? Ein kurzer Blick in Jeremiahs Gedanken reichte. Bishop! Der kleine Wichser hatte sich freundlich aber bestimmt verabschiedet.

Jeremiah runzelte die Stirn. „Wir sehen uns später, Greg“, verabschiedete er sich von seinem Freund und deaktivierte die Leitung. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah seine Stellvertreterin an. „Jedes Mal..“, begann er.

„Jedes Mal fängt ER damit an“, unterbrach sie ihn hitzig. „Das Ganze liegt schon über ein Jahr zurück."

„Er hat sie geliebt.“

„Sein Problem.“

Jeremiah schüttelte den Kopf. „Wieso bist du damals nicht eingeschritten? Du standest direkt daneben. Du hattest freie Schussbahn...“

„Aber keinen Vertrag mit ihr.“ Ranar beugte sich vor. „Du solltest es langsam begriffen haben, Jeremiah. Ob ein Rebell neben mir stirbt, ist mir scheißegal, solange du es nicht bist. Unser Deal schließt nicht ein, dass ich andere von euch rette. Ich bin ausschließlich dir verpflichtet und sonst keinem.“

Der Terraner schüttelte ein wenig verärgert den Kopf. Jedes Mal kam sie mit dem Vertrag – und sie hielt sich verdammt genau daran. Um sie herum konnten Tausende sterben, sie würde einzig ihm das Leben retten - so wie sie es oft getan hatte.

Er griff zu seinem notdürftig geschienten Handgelenk und unterdrückte einen kleinen Schmerzenslaut, was die Bajoranerin besorgt beobachtete. Dann riss sie sich zusammen. „Ich habe die Warpsignaturen um den Planeten gescannt“, sagte sie. „Wir haben Glück, es waren nur wenige Schiffe hier. Wenn diese Assjima den Todeszeitpunkt genau bestimmen kann, dann haben wir womöglich eine Spur“, erklärte sie.

Jeremiah nickte zustimmend. Er griff mit seiner gesunden Hand zu seinem Rucksack und holte den Tricorder. Nachdenklich wiegte er das Gerät in der Hand, während er der Bajoranerin von den Ungereimtheiten am Tatort berichtete. „Vielleicht kannst du ja mehr damit anfangen“, meinte er und reichte ihr den Trikorder.

Die Bajoranerin nahm das Gerät und nickte. „Ich werde die Deltanerin nach den Ergebnissen der Obduktion befragen.“ sie warf einen Blick auf das Handgelenk des Menschen. „Du solltest das behandeln lassen“, meinte sie und ging dann.

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„Verdammt!“ Gereizt schleuderte Assjima das schwabbeliges Etwas, das sie soeben aus dem vor ihr liegenden Korpus entfernt hatte, in eine Plastikschale. Ein unangenehm fauliger Geruch breitete sich im Raum aus, als das Etwas aufplatzte und seinen dünnflüssigen graubraunen Inhalt freigab. „Kann man denn hier nicht mal ein paar Minuten in Ruhe … Ach Sie sind es, Commander … Entschuldigung. Sie sind wohl schon der fünfte oder sechste Besucher innerhalb der letzten zwanzig Minuten. Und alle kommen mit der gleichen Frage. Und deshalb noch einmal dieselbe Antwort: Nein, es gibt immer noch nichts Neues. Ich habe den Kerl gerade eben mal aufgeschnitten. Aber vielleicht können Sie mir sagen, wer diesen Schwachsinn hier geschrieben hat?“

Die Ärztin schob mit ihren blutverschmierten Handschuhen einen Zettel über den Tisch, den Selina mit spitzen Fingern aufnahm. Die krakelige Handschrift war kaum zu entziffern.

“Vür Docktor Aschiema.

Dass ist Xytrix, ein Xyrelianer von Galador. Bitte nachgucken, ob er tot ist, und voran er geschtorben is. Unt wan er geschtorben is. Där Kaptain will es ganz snell wissen.“

„Tut mit Leid, Doktor. Ich habe keine Ahnung von wem das stammt. Woher haben Sie das?“

„Der Zettel klebte an diesem Müllsack, der hier auf dem Tisch abgelegt wurde.“ Die Ärztin deutete auf eine zusammengeknüllte knallrosa Plane in der Ecke des Raumes. „Der Inhalt stellte mich zuerst vor ein Rätsel. Für einen Xyrillianer hatte der Körper eindeutig die falsche Hautfarbe und zuwenig Schuppen. Dann fand ich die kleine Plastiktüte eines intergalaktischen Supermarktes auf Rigel 3, die mitsamt Inhalt unter den Tisch gerollt war. “ Assjima packte den Kopf ihres Untersuchungsobjektes an den großen Ohren und hielt ihn dicht vor Selinas Gesicht. „Sympathisches Kerlchen, nicht wahr?“ Sie verzog angewidert den Mund. „Sehen Sie hier … der hat ein paar böse Hämatome, die unmittelbar nach dem Ableben entstanden. Jemand muss mit dem Kopf Fußball gespielt haben, nachdem er abgetrennt wurde.“

„Nun ja … mein Typ wäre er jedenfalls nicht“ grinste Selina verlegen.

„Commander – Sie waren doch dabei, als der Tote gefunden wurde. Lag er in einem Raum oder im Freien? War es warm, kalt, trocken, nass …?“

„Er befand sich im Inneren. Normale Raumtemperatur. Ich schätze etwa 20 Grad Celsius. Trocken …“

„Danke.“ Assjima betrachtete den Commander nachdenklich. Dann legte sie den Kopf zurück auf den Tisch, zog ihre Handschuhe aus und griff nach einem etwa 70 cm langen Metallrohr, das Selim ihr vor wenigen Minuten gebracht hatte.

„Commander – sind Sie Rechtshänderin?“

Selina nickte. „Ja, warum?“

„Bitte nehmen Sie diese Stange. Ich möchte ein kleines Experiment machen. Bitte holen Sie wie mit einem Schwert aus und schlagen ein paar Mal in der Luft herum … so als ob sie jemandem den Kopf abschlagen wollten. Ich werde das Ganze derweil visuell mit dem Tricorder aufzeichnen.“

Selina sah die Ärztin verdutzt an. „Was soll das werden, Doktor?“

„Nur ein kleines Experiment, das mir gedanklich auf die Sprünge helfen soll.“

Die Offizierin zuckte mit den Schultern und tat worum sie gebeten wurde. Sie vollführte ein paar gekonnte Schläge, die zeigten, dass sie mit einem Schwert durchaus umzugehen wusste.

„Commander – bitte tun Sie noch so, als ob Sie das Schwert am Rücken befestigt hätten und es mit einem Schwung herausziehen und zuschlagen würden.“

Selina kam sich vor der laufenden „Kamera“ sichtlich etwas albern vor, aber folgte dennoch den Anweisungen der Ärztin.

„Danke, das genügt!“ Assjima schaltete den Tricorder um, koppelte ihn an den Computer und gab einige Befehle ein. Auf dem Bildschirm erschien ein Koordinatenkreuz und verschiedenfarbige Kurven. Gedankenversunken tippte die Ärztin auf der Konsole herum. Die Kurven verschoben sich, überlagerten einander. Dann gab Assjima in schneller Abfolge einige Gleichungen ein, während Selina ihr verwundert über die Schulter schaute.

„Doktor …?“

Assjima winkte ab. Wenige Augenblicke später atmete sie auf. „Ich habe doch noch nicht alles vergessen …“

„Was haben Sie da berechnet?“

„Die Größe des Mörders, seinen Abstand zum Opfer während die Tat ausgeführt wurde und die etwaige Länge der Mordwaffe.“

„Wie können Sie so etwas ausrechen?“

„Es ist ganz einfach.“ Assjima ging zum Tisch zurück und griff erneut nach dem Kopf des Yridianers. „Sehen Sie … der Kopf wurde mit einer langen, schmalen und sehr scharfen Waffe vom Hals getrennt. Der Yridianer ist 1,72 groß gewesen und anhand der gekrümmten Wirbelsäule lässt sich erkennen, dass seine Haltung stark gebeugt war … wie bei allen Yridianern. Der Schnitt verläuft von links oben nach rechts unten – der Mörder hat den Schlag mit dem rechten Arm ausgeführt. Man kann erkennen, dass der Mörder größer war als sein Opfer – oder zumindest eine aufrechtere Haltung innehatte. Man kann ebenfalls sehen, dass die Waffe zuerst im Nackenbereich …“ Assjima drehte den Schädel, so dass man es deutlicher sehen konnte und zeigte mit dem Finger auf die Stelle „…eindrang. Täter und Opfer müssen sehr dicht beieinander gestanden haben.“

„Und warum musste ich eben den Hampelmann spielen?“ wollte Selina wissen.

Die Ärztin ging zum Terminal zurück und deutete auf den Monitor. „Diese konkaven Kurven zeigen Ihre Bewegungen. Ich habe sie in Relation zum Schnittverlauf gestellt und miteinander verglichen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Täter etwa 1,75 Meter groß ist, sehr dicht beim Opfer stand und eine scharfe Klinge benutzte, die mindestens 60 Zentimeter lang ist, eher länger. Ich bin mir fast sicher, dass er die Waffe auf dem Rücken getragen hat und sie meisterhaft führt. Um aus einer so nahen Position zum Opfer den Kopf mit einem einzigen Schlag abzutrennen erfordert viel Körperkraft und eine perfekte Technik. Ein Profi, würde ich sagen.“

Die Ärztin zog wieder ihre Handschuhe an. „Danke für die Hilfe Commander. Aber jetzt muss ich mich wieder den weniger angenehmen Dingen zuwenden.“

„Darf ich noch etwas zusehen?“

„Commander – DAS wollen Sie nicht wirklich sehen. Die Innereien eines Yridianers sind noch unappetitlicher als ihr Äußeres.“

„Aber …“

„Sie bekommen den Bericht, sobald ich hier fertig bin. Doch jetzt brauche ich wirklich meine Ruhe.“

Selina seufzte, aber Assjimas Auftreten erlaubte keinen Widerspruch. So verließ sie stillschweigend den Raum.

Endlich Ruhe! Etwas angewidert machte sich die Ärztin erneut an die Arbeit. Warum ausgerechnet ein Yridianer? Vulkanier haben ein schönes Innenleben. Auch Klingonen sind wider Erwarten innerlich sauber und aufgeräumt. Selbst bei Terranern ist eine solche Obduktion noch relativ angenehm. Aber Yridianer sind noch schlimmer als Mugatos.

Der Todeszeitpunkt … Assjima hob den Arm des Toten empor und ließ ihn los. Er glitt langsam wieder nach unten. Die Leichenstarre löste sich bereits wieder. Also ein bis zwei Tage bei normaler Raumtemperatur … Zu ungenau. Sie maß die Temperatur im Enddarmbereich. 22 Grad Celsius. Bei Raumtemperatur das Minimum. Normale Körpertemperatur eines Yridianers 43 Grad …21 Grad Differenz … mindestens 21 Stunden tot. Immer noch zu ungenau.

Verdammt, warum haben die hier auf diesem Fuchsschwanzschiff keine brauchbare medizinische Datenbank? Wie lange arbeiten die Magenenzyme eines Yridianers noch nach Eintreten des Todes? Allein der Gedanke daran, den Mageninhalt auf seinen Verdauungszustand überprüfen zu müssen stülpte ihr beinahe den eigenen Magen von innen nach außen.

Assjima holte tief Luft und drang entschlossen weiter in die Innereien ihres „Patienten“ vor. Mit einem gezielten Schnitt öffnete sie den ersten Magensack. Leer. Der zweite Magen – ebenfalls fast leer. Als der dritte Magen aufging, verbreitete sich ein bestialischer Gestank. Die Deltanerin konnte nicht mehr an sich halten und übergab sich in das kleine Handwaschbecken. Dann rannte sie nach draußen auf den Korridor und schnappte keuchend nach Luft.

Einige Minuten später hatte der Magen sich wieder beruhigt und die Knie wackelten nicht länger. Yridianischer Yak roch schon sehr unangenehm, wenn er serviert wurde. Doch frisch aus dem Magen eines Toten war es nicht mehr erträglich. Warum hatte dieser Raum keine brauchbare Ventilation? So konnte man nicht arbeiten. Sie aktivierte den seltsamen Kommunikator.

„Assjima an Selim“

„Ja Doktor?“ Die Stimme des Dicken klang verschlafen.

„Habe ich Sie geweckt?“

„Das macht nichts. Kann ich Ihnen behilflich sein?“

„Ich bräuchte so etwas wie eine Gas- oder Atemmaske. Haben Sie so etwas an Bord?“

„Ja, das gibt es. Ich bringe Ihnen sofort etwas Passendes vorbei.“

Einige Minuten später stand der kleine Mann vor ihr im Korridor und reichte ihr ein seltsam altertümlich anmundendes Gebilde mit einer Art Schnorchel im Mundbereich.

„Geht das, Doktor?“

„Es muss wohl. Danke!“ Assjima setzte das unförmige Ding auf und hatte plötzlich eine gewisse Ähnlichkeit mit einer großen Ameise.

„Kommen Sie voran?“

„Ja“ röchelte es aus dem Schnorchel hervor. „Aber nur gut, das Thad inzwischen auf seinem Quartier untergebracht ist. Diese Aktion hätte ihm den Rest gegeben.“

„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“

„Nein, jetzt nicht. Aber wenn ich fertig bin, müssen Sie ein Putzkommando besorgen. Und die brauchen mit Sicherheit auch solche Masken.“

Die Ärztin winkte Selim noch einmal dankend zu und verschwand erneut in ihrer Gaskammer. Widerwillig arbeitete sie sich nun weiter in den Darmbereich vor. Der halbe Wanst war voll von dicken graubraunen Gedärmen. Plötzlich hielt sie ein seltsames schlangenähnliches Gebilde in den Händen. Es wand sich blitzschnell um ihr Handgelenk und schlängelte sich den Arm hinauf. Vor Schreck stieß Assjima einen leisen Schrei aus, der durch den Schnorchel nur als ein Gurgeln zu vernehmen war. Dann packte sie das Vieh direkt an dem Ende, an dem sie den Kopf vermutete (wohl weil es zuoberst war) und zerrte es los. Mit ausgestrecktem Arm hielt sie es von sich weg. Ein yridianischer Darmwurm!

Erleichtert seufzte sie auf. Warum war ihr das nicht gleich eingefallen!

Sie hielt den zappelnden Parasiten unter den Wasserhahn und spülte die graue Schmiere ab. Leuchtend rote und gelbe Streifen auf schwarzer Haut kamen zum Vorschein.

Die Deltanerin riss sich die Maske vom Gesicht, trat auf den Flur hinaus und begann die gelben Streifen zu zählen.

„…31…32 …33 …34 - 34 mal 72 geteilt durch 60 … 41 Stunden!“

„Doktor! Was ist das?“ Selim stand schnaufend vor ihr und setzte eine große Kiste voller Gasmasken ab.

„Ein yridianischer Darmwurm.“

„Wo haben Sie den denn gefunden?“

„Der war dort wo er hingehört – im Inneren des Kopflosen.“

„Haben die alle so ein Kriechzeugs in sich?“

„Ja. Es ist ein Parasit … nein, eigentlich mehr ein Symbiont. Er reinigt die Verdauungstrakte seines Wirtes. Ohne den Wurm würden die Yridianer von ihren eigenen Gasen aufgebläht werden, bis sie platzen.“

„Oh – wie interessant! Und der ist auch noch recht hübsch. Schön bunt!“ Der Dicke beäugte das Tier neugierig.

„Selim, könnten Sie ein Gefäß für den Wurm besorgen. Und dann können Sie Captain Esteban mitteilen, dass der Yridianer seit ziemlich genau 41 Stunden tot ist.“

„Wie können Sie das denn so genau wissen? Entschuldigen Sie bitte meine Neugier – ich sammle doch Geschichten …“

„Ist schon in Ordnung“ lachte die Ärztin. „Das ist auch eine wirklich gute Geschichte. Der Wurm hat es mit erzählt. Sehen Sie her.“ Sie hielt den Wurm erneut hoch. „53 Streifen – jeder Wurm hat exakt gleich viel Streifen, unabhängig vom Alter. 34 sind gelb, der Rest ist rot. Solange der Wirt lebt, sind alle Streifen rot. Das hängt mit der energetischen Spannung im Inneren des Wirtes zusammen, die der Wurm in sich aufnimmt. Sobald der Wirt verstorben ist, baut sich diese Spannung ab und das wird sichtbar durch die Verfärbung der Streifen von Rot zu Gelb. Etwa alle 72 Minuten verfärbt sich ein weiterer Streifen. 34 Streifen mal 72 Minuten ergibt 2.448 Minuten, also knapp 41 Stunden.“

Selim starrte sie mit großen Augen an. „Wow … DAS ist wirklich eine tolle Geschichte. Sagen Sie: kann der Wurm auch ohne Wirt überleben?“

Assjima zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung.“

„Brauchen Sie den noch? Ich würde gerne ausprobieren, ob ich ihn am Leben erhalten kann.“

„Versuchen Sie es. Aber er will es bestimmt dunkel, warm und feucht haben. 43 Grad dürften perfekt sein. Und schön schlammig. Als Futter Küchenabfälle, am besten halb verfault …“

„Super! Ich werde das gleich organisieren. Aber erst Captain Esteban, dann der Putztrupp und dann suche ich nach einer passenden Kiste. Bist später Doktor!“

Mit dem zappelnden Wurm in der Hand rannte der kleine Dicke überraschend schnell davon. Tief seufzend setzte Assjima die unbequeme Maske erneut auf und ging zurück in die Krankenstation um die Innereien in ihr Behältnis zurück zu stopfen und es zuzunähen.

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In der einer Hand den Tricorder, in der anderen eine Tasse Raktajino - so ging Ranar in aller Ruhe in Richtung Krankenrevier und sah sich die Scans an. Jeremiah hatte Recht, das Ganze sah irgendwie seltsam aus: Der Kopf hatte in einer völlig anderen Ecke des Raumes gelegen als der restliche Korpus. Die Anordnung der Blutflecken und Blutspritzer im Raum - zumindest hatte Evan 'hingesehen', auch wenn er erst fotografiert hatte, nachdem sie Xytrix eingetütet hatten. Wenigstens verriet die Blutlache am Boden, wo und wie der Yridianer gelegen hatte.

Das Ganze fing an interessant zu werden...

Ein bestialischer Gestank empfing die Bajoranerin als sie schließlich die Krankenstation betrat. Angewidert verzog Ranar das Gesicht. Widerlich! Selbst Klingonen dufteten im Vergleich dazu nach Rosenwasser! Sie sah wie die Deltaner anscheinend gerade dabei war, Xytrix zuzunähen. Aber was hatte sie da auf dem Kopf? War das etwa eine Gasmaske? Woher ...? Noch bevor sie sich darüber weiter Gedanken machen konnte, sah sie den Kopf des Yridianers, der immer noch abgetrennt auf einem kleinen Tisch hinter Assjima lag. Leise um die Ärztin bloß nicht bei der Geruchsbeseitigung zu stören, zog sie sich zwei Plastikhandschuhe an, griff sie nach dem Kopf und besah ihn sich genauer. „PAH!“, schnaubte sie verächtlich nach zwei Minuten laut auf.

„Pschoak“ entfuhr es der Ärztin, als sie vor Schreck das Laserskalpell fallen ließ. Blitzschnell griff sie ein letztes Mal in die Gedärme und fischte das Werkzeug wieder heraus, bevor es in den unergründlichen Tiefen versinken konnte. Dann drehte sie sich um und erblickte Ranar, die den Kopf des Yridianers genau beäugte. „Müssen Sie so hier herum schleichen und nichts ahnende Leute erschrecken?“ gurgelte es durch den Schnorchel.

„Verzeihen Sie“, kam es ironisch zurück. „Aber schlechte Henker finde ich zum Kotzen!“

„Und deshalb schleichen Sie sich an?“ Assjima schüttelte verständnislos den Kopf. Wovon sprach der Giftzwerg? Dann zeigte sie auf die Kiste die Selim angeschleppt hatte. „Da drin sind noch ein paar von diesen seltsamen Masken. Sie sind furchtbar unbequem, aber doch leichter zu ertragen als dieser Gestank. Es wird noch etwas dauern, bis die Ventilation die Luft ausgewechselt hat.“ Nun griff sie nach einem Nahtgerät und schloss die Geruchsquelle.

„Danke, aber das ist nicht nötig“ Die Bajoranerin nahm wieder den Kopf unter die Lupe und glitt mit dem Finger entlang der Schnittstellen. „Links hinten. Relativ schnell“, murmelte sie vor sich hin. „Schlampige Arbeit“, kommentierte sie schließlich, als sie ihren Fingern hineinsteckte und einen Wirbel herauszog.

„Was um Himmels Willen machen Sie da? Lassen Sie die Finger weg. Ich habe den Schädel noch nicht fertig untersucht!“ Mit einem Ruck zerrte Assjima sich die Maske vom Kopf und funkelte die kleine Frau wütend an.

„Was gibt es daran zu untersuchen?“, fragte die Bajoranerin kühl. „Dem Yridianer wurde der Kopf mit einem scharfen Schwert von links hinten nach vorne der Kopf abgetrennt. Allerdings war der Schnitt nicht perfekt. Er hat ihm dabei einen Wirbel zertrümmert. Der Kopf wurde also von der Zentripetalkraft vom Körper weg geschleudert. Und das ist eine schlampige Arbeit!“

„Ob die Arbeit des Täters schlampig war oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn Sie weiterhin daran rumfingern wird die Schnittstelle für eine genauere Untersuchung unbrauchbar.“

„Was wollen Sie wissen, Doktor?“ Ranar hob mit dem Hauch eines Schmunzelns eine Augenbraue.

Die Ärztin machte einen Schritt auf Ranar zu. Dieses arrogante Miststück. Für wen hielt sie sich eigentlich? Dennoch verriet nur ein leichtes Zucken des Mundwinkels, dass sie nur schwer an sich halten konnte und beinahe eine scharfzüngige verbale Attacke gegen die Bajoranerin losgelassen hätte. „Ich habe alle meine Fragen bereits beantwortet. Aber ich weiß nicht, welche Antworten auf noch nicht gestellte Fragen hier zu finden wären … gewesen wären, wenn Sie nicht so unsachgemäß daran rumgefummelt hätten.“

„Gut, wenn Sie alle Antworten bereits haben...“ Die Bajoranerin legte Xytrix Kopf wieder auf den Tisch. „Wie starb er?“

„Ich habe nur die Antworten auf MEINE Fragen. Er starb durch Köpfung. Ausgeführt von einem etwa 1,75 Meter großen Rechtshänder mit mehr als durchschnittlichern Körperkräften, der sehr dicht vor seinem Opfer stand. Die Tatwaffe dürfte ein kürzeres Schwert gewesen sein, welches vom Täter auf dem Rücken getragen wurde. Nach der Enthauptung wurde der abgetrennte Kopf durch mindestens einen kräftigen Fußtritt gegen eine Wand getreten. Die Hämatome weisen darauf hin, dass der Fuß des Täters mit einem spitzen Schuh oder Stiefel bekleidet war … aber wie gesagt, den Schädel konnte ich bislang nur oberflächlich untersuchen. Ich bin gerade erst mit der Obduktion des Korpus fertig.“

Schweigsam hatte Ranar der Deltanerin zugehört und sich dabei die Handschuhe ausgezogen. Sie ging zu einer Konsole und übertrug die Daten des Trikorders auf dessen Bildschirm. Dann ordnete sie Aufnahmen neu. „Ja, das passt zu den Spuren.“ Sie zeigte von einem Bild auf das nächste. „Hier hat der Körper gelegen. Hier ist ein weiterer Abdruck. Dort ist der Kopf nach der Köpfung gelandet. Und hier ist der Fleck an der Wand. An dieser prallte er ab, nachdem er getreten wurde.“

Nachdenklich drehte die Bajoranerin um. „Sie sagten, ein spitzer Schuh. Kann man möglicherweise aufgrund der Größe der Flecken auf die Schuhgröße des Täters schließen?“

Assjima nahm den Schädel erneut bei den Ohren und drehte ihn vorsichtig hin und her.

„Anhand der Totenflecken ließe sich normalerweise viel aussagen, wenn die Leiche ordnungsgemäß behandelt worden wäre. Doch nachdem viel zu viele Hände überall dran rumgegrabscht haben, ist es schwer, eine genauere Aussage über die Bewegungen, denen die Leichenteile nach Eintritt des Todes ausgesetzt wurden zu machen. Sehen sie sich diese Verfärbung an.“ Die Ärztin zeigte auf eine dunkelgraue Stelle oberhalb der rechten Kinnlade. „Hier sieht man den Schuhabdruck. Der obere Teil läuft schräg zu und es ist gut zu erkennen, dass der Stoss mit der Spitze am kräftigsten war. Die Blutgerinnung ist hier tiefer ins Gewebe eingedrungen als im unteren Teil. Leider ist kein Absatzabdruck zu sehen. Der Absatz müsste sich in etwa dort befunden haben, wo vorher der Hals gewesen ist. Eine Aussage über die Schuhgröße kann also nur schwer gemacht werden.“

Ranar rieb sich die Nase. „Ich weiß nicht, wie das in Ihrem Universum ist, Doktor, aber hier tragen in der Regel Frauen spitze Schuhe.“ Das Reiben verstärkte sich. „Ich stimme Ihnen in allen Punkten Ihrer Untersuchung zu – bis auf einen einzigen. Der Täter muss keine außergewöhnlichen Körperkräfte besessen haben. Es genügt, dass er gut mit einem Schwert umgehen kann, schnell ist und zudem ein gutes Schwert besitzt. Was bedeutet, dass es genau so gut eine Frau gewesen sein könnte.“

„Ich weiß nicht, welches Schuhwerk hier bei Ihnen Mode ist. Aber ich muss Ihnen zustimmen. Auch ich glaube, dass es sich um eine Frau handelt. Jedoch nicht aufgrund der Schuhspitze, sondern aufgrund der Tatsache, dass der untere Teil des Abdruckes relativ abrupt aufhört. Ich glaube, der Täter trug einen hochhackigen Schuh. Bei einem flachen Schuh würde sich das Hämatom in Richtung Absatz sanft abschwächen, nicht aber so schlagartig aufhören.“ Die Ärztin kratzte sich den Handrücken. Der Ausschlag war wieder stärker geworden. „Doch was die Körperkraft angeht … Der Täter, oder die Täterin stand unmittelbar vor dem Opfer. Aus dieser geringen Entfernung kann nicht mit Schwung gearbeitet werden. Zudem muss der Schlagarm angewinkelt gewesen sein. Wenn ich von mir ausgehe … ich hätte nicht die Kraft aus dieser Position heraus einen Schädel vom Rumpf zu trennen. Und schon gar nicht bei einer Spezies, die eine derart dicke, fast lederartige Haut besitzt. Unsere Täterin muss für eine Frau sehr stark sein. Oder ein Mann, der auf hochhackige Stiefel steht.“

Ein schallendes Lachen war die Antwort. „Ja, sowas gibt es hier auch.“ Das Lachen verstummte gleich wieder. „Dennoch täuschen Sie sich. Es gibt verschiedene Arten das Schwert zu führen. Je nachdem wie die Haltung des Griffes ist, benötigt man mehr oder weniger Schwung. Wenn der Täter das Schwert auf dem Rücken getragen hat, dann genügte eine fließende Armbewegung um den Yridianer zu töten.“ Ranar betrachtete den Kopf. „Und es war ein scharfes Schwert. Ein gutes Schwert.“ Konnte es sein, dass ..?

„Vielleicht sollten Sie die Schnittstellen auf Rückstände des Schwertes untersuchen, Doktor“, sagte die Bajoranerin. „Ich glaube, dass Sie Rückstände einer kristallinen Substanz finden werden.“

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich nicht täusche. Egal welche Technik Sie benutzen – mit einem angewinkelten Arm dicht vor dem Opfer stehend bleibt von Ihrer fließenden Bewegung nicht mehr viel übrig. Aber wenn es in ihrem Universum keine weiblichen Personen mit großen Körperkräften gibt, dann muss ich auf einen Mann tippen. In meinem Universum hätte ich an eine Andorianerin gedacht. Groß gewachsen und im Vergleich zum Menschen überdurchschnittlich stark. Eine Vulkanierin oder Romulanerin wäre auch denkbar. Ach ja … die Rückstände an der Schnittstelle … Am Korpus und auch an der Kleidung habe ich Natrium-Aluminium-Silicat gefunden.“

„Natriu – was?“ Verblüfft starrte die Bajoranerin Assjima an. Auf die Schwerttechnik ging sie nicht weiter an, denn so manche Geheimnisse gingen Außenstehende nichts an. Wobei die Deltanerin aber natürlich nicht ganz unrecht hatte, zumal der Hieb nicht sauber durchgeführt worden war.

Die Ärztin nahm eine Petrischale vom Tisch und hielt sie Ranar unter die Nase. „Hier. Natrium-Aluminium-Silicat … ich glaube, auf der Erde nennt man es Jadeit oder umgangssprachlich einfach nur Jade. Ein sehr dichtes, fasriges Mineral … seit Jahrtausenden zur Schmuckherstellung verwendet, aber auch für die Waffenproduktion, bevor man Metalle kannte. Sehr widerstandsfähig. Eine ungewöhnliche, seltene Waffe.“

„Nein, nicht so selten wie Sie glauben.“ Ranar war ein wenig bleich geworden. „Bei uns nennt man die Waffe ein Hayitha-Schwert. Und mit eben so einem wurden die Regionalkommandanten der Rebellen getötet.“ Dann plötzlich schlug sie an die Stirn. „Jetzt macht es einen Sinn!“

„Also könnte die Mörderin des Yridianers mit den Attentaten auf die Kommandanten in Verbindung stehen? Oder rennen bei Ihnen viele Frauen mit solchen Hayitha-Schwertern herum?“ Assjima griff nach der Kleidung des Toten und bereitete sie sorgfältig auf dem Tisch aus.

„Nein, ein solches Schwert ist kostspielig und damit selten - auch wenn es noch seltenere Schwerter gibt. Ich denke, die Mörderin hat irgendwie erfahren, dass Xytrix Informationen über sie an Jeremiah verkauft hat und sich dafür gerächt. Das würde auch erklären, warum sie den Kopf getreten hat. Sie muss wütend gewesen sein. Ein Assassine hätte niemals eine solche Spur hinterlassen.“

„Ja, Wut scheint durchaus im Spiel gewesen zu sein. Aus der Sicht eines berufsmäßigen Killers wäre das wohl äußerst unprofessionell. Und das hier finde ich auch sehr verwunderlich.“ Die Ärztin zeigte auf einen langen schmalen Blutfleck auf dem Hemd des Toten. „Sie hat ihr Schwert an seiner Kleidung abgewischt. Wenn ich doch nur ein brauchbares Elektronenmikroskop hier hätte … ich bin mir sicher, ich würde noch viele Spuren an Körper und Kleidung finden. Aber so …“ Assjima seufzte und legte die Gummihandschuhe beiseite. „Ohne Werkzeug kann man schlecht arbeiten.“

„Vielleicht haben wir schon alles was wir benötigen, Doktor“, meinte Ranar nachdenklich. „Mein Lehrer sagte einmal, das einzige Werkzeug, das man wirklich benötige, sei der Verstand.“ Sie sah noch einmal auf den Körper, den Kopf und schließlich die Kleidung. Ein Detail fehlte noch. „Konnten Sie den genauen Todeszeitpunkt feststellen?“

Die Deltanerin nickte. „Ja, der Tod trat vor 41 Stunden … nein …“ Sie schaute auf ihren Chronometer. „Jetzt vor ziemlich genau 43,5 Stunden ein.“

Ein Lächeln glitt über das Gesicht der Bajoranerin. „Vor beinahe 44 Stunden hat genau ein Shuttle Galador verlassen. In Richtung des Kalestronsystems.“

Ranar griff nach ihrer Tasse und nahm genüsslich einen großen Schluck des mittlerweile kalt gewordenen Raktaqino.

Etwas neidisch blickte Assjima auf die Tasse. Es war Stunden her, dass sie etwas gegessen oder getrunken hatte. „Und was sagt Ihnen das?“

Der Blick war ihr nicht entgegen. Die Bajoranerin kramte in ihrer kleinen Gürteltasche herum und zog schließlich drei kleine Tütchen heraus, die sie der Ärztin reichte. „Mehr habe ich leider nicht da.“ Dann setzte sie sich. „Es sagt mir folgendes: Xytrix hat Informationen über den Killer der Regionalkommandanten an Jeremiah verkauft. Der Killer hat dies erfahren und wollte dem Yridianer das Maul stopfen. Er oder sie flog hier her, schlug ihm den Kopf ab und vor Wut trat er oder sie den Kopf. Er oder sie benutzte dabei die gleichen Waffe, mit der er oder sie die Kommandanten schon getötet hat. Aufgrund der Abdrücke gehen wir davon aus, dass es eine Frau ist, was dazu passen würde, dass der Yridianer seine widerlichen Finger von keiner Frau lassen konnte und auch, dass der Killer nicht in einer der üblichen Fallen des Yridianers fest saß, als der Tote gefunden wurde. Etwas später verlässt ein Shuttle den Orbit. Was der Täter nicht wissen konnte, war, dass zwischen unserem letzten Besuch und der Tat nur vier Schiffe den Planeten besucht und wieder verlassen haben – normalerweise sind es wesentlich mehr. Manchmal braucht man eben auch ein wenig Glück.“

Die Deltanerin betrachtete verwirrt die drei Tütchen. Sollte da etwa Kaffee oder Raktajino drin sein? Vorsichtig machte sie eines auf und roch daran. Dann steckte sie zaghaft den Finger hinein und leckte dran. Pfirsichkonzentrat. Sie lächelte. Das war nett gemeint von Ranar. „Danke. Das schmeckt gut. Aber ich glaube mir reicht ein Tütchen. Ihre Vorräte sind bestimmt nicht unerschöpflich.“ Sie gab der Bajoranerin die beiden anderen Beutel zurück. „Sparen Sie es für die Kinder auf Terok Nor auf. Was ich eigentlich wissen wollte: warum betonen Sie so sehr, dass ein Shuttle in das Kalestronsystem geflogen ist?“

„Wie Sie meinen.“ Sie steckte die Tütchen wieder ein. „Wir gehen davon aus, dass die Täterin wütend war oder nicht? Das bedeutet jedoch auch, dass sie unvorsichtig war. Denn sie ist direkt nach der Tat wieder weg geflogen. Sie ging davon aus, dass noch andere Schiffe das System verlassen oder dass man den Yridianer erst viel später findet und sich bis dahin ihre Warpsignatur so sehr zerstreut haben würde, so dass man sie nicht finden würde.“

„Und wenn es nun bloßer Zufall ist, dass kurz nach der Tat ein Shuttle abgeflogen ist? Sie sagen doch selber, dass normalerweise mehr Verkehr herrscht. Warum sind Sie sich so sicher, dass unsere Täterin gerade in diesem Shuttle saß? Möglicherweise sitzt sie gerade in einer Bar auf Galador und trinkt gemütlich ein Bier?“ Assjima nuckelte an ihrer Pfirsichkonzentrattüte und betrachtete ihr Gegenüber aufmerksam.

„Der Zeitpunkt stimmt. Es passt zu dem Täterprofil. Und es ist ein Shuttle. Stellen Sie sich vor, Sie möchten sich an jemanden rächen. Sie sind wütend. Dann fliegen Sie doch nicht mit einem langsamen Frachter hierher. Zugegeben, es wäre unaufälliger und man könnte leichter in der Masse verschwinden. Aber was wenn etwas schief geht? Dann müssen Sie die Möglichkeit haben, schnell zu fliehen. Was wäre da idealer als ein eigenes Shuttle?“

„Vielleicht eine Tasse Tee in einem Caféhaus trinken? Nur so zur Beruhigung?“ Assjima knüllte die Tüte zusammen und warf das Bällchen gezielt in die Plastikwanne, in der immer noch das graue Etwas aus dem Körper des Yridianers herum wabbelte. Mist! Das habe ich vergessen einzupacken. „Natürlich ist ein eigenes Shuttle praktisch. Aber in diesem Shuttle kann doch so ziemlich jeder gesessen haben.“

„Sicherlich, aber alles zusammen klingt nach viel zu vielen Zufällen und Übereinstimmungen. Ich halte aber die Tatsache, dass nur vier Schiffe das System verlassen haben eher für eine Bifurkation, Doktor. Eine, mit der die Täterin einfach nicht gerechnet hat.“

„Also … wir haben eine Profikillerin, die Kommandanten umbringt, dann mit hochhackigen Schuhen in die Wohnung des Yridianers hineinspaziert, ihn mit einem Jadeschwert einen Kopf kürzer macht und dann einen Wutanfall bekommt. Sie ist so wütend, dass sie alle Vorsichtsmaßnahmen vergisst und sofort nach der Tat mit ihrem privaten Shuttle abhaut … Nun ja … ich weiß nicht - das stimmt doch vorne und hinten nicht.“

Die Bajoranerin zuckte den Schultern. „Zugegeben, das alles sind nur Indizien. Und womöglich erscheint es Ihnen nicht logisch. Doch Logik spielt hier meist nur eine geringe Rolle“, seufzte sie. Ranar stand auf. „Ich danke Ihnen jedenfalls für ihre Bemühungen. Ich werde Esteban von Ihren Ergebnisse und unseren unterschiedlichen Schlussfolgerungen berichten.“ Die Bajoranerin ging zum Schott. Kurz davor drehte sie sich noch einmal um. „Es war wirklich ein Vergnügen sich mit Ihnen zu unterhalten“, sagte sie aufrichtig.

Die Deltanerin spürte deutlich, dass Ranar die letzte Bemerkung ernst meinte. Dennoch konnte sie das Gefühl des Vergnügens nur bedingt erwidern. So nickte sie nur „Und Ihnen danke ich für das Pfirsichkonzentrat.“

Ranar nickte ebenfalls und ging, um dem Captain Bericht zu erstatten.

Bryn und fee in CSI: Galador

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Selina verließ die Krankenstation wieder. Sie konnte den Abschlussbericht der Autopsie kaum abwarten. Die Untersuchungen die Dr. Assjima durchgeführt hatte, waren eine völlig neue Erfahrung für sie gewesen. Eine interessante Erfahrung. Der altmodische Kommunikator machte sich bemerkbar. "Kyle hier."

„Commander, ich muss Sie sprechen. Es könnte sein das unsere Anwesenheit hier in dem Sektor bald kein Geheimnis mehr sein wird.“, antwortete George.

"Wie kommen Sie darauf? Wo halten Sie sich gerade auf? Ich komme zu Ihnen." Selina war über diese Nachricht sichtlich schockiert.

„Ich befinde mich im Alpha Flyer, Commander. Am Besten wir treffen uns dort.“

"Gut. Bis gleich." Die erste Offizierin drehte auf ihren Absätzen um und begab sich zum Hangar der Manta. Die Türen glitten zur Seite und die junge Frau begab sich zum Alpha Flyer. Sheridan erwartete sie bereits. "Commander! Was genau ist passiert?"

„Ich habe mit den passiven Sensoren die Subraumfrequenzen überwacht. Und auf den klingonischen Frequenzen herrscht zurzeit rege Aktivität. Der Computer zeichnet im Moment noch auf. Aber ich befürchte, dass die Klingonen nervös werden, weil eines ihrer Schiffe sich nicht mehr meldet. “, erklärte George.

Selina strich sich nachdenklich über ihr Kinn. "Hm, das klingt nicht gut. Warten Sie die Analyse ab. Wir sollten dann Captain Esteban darüber in Kenntnis setzen. Nicht, dass uns noch ein klingonisches Empfangskomitee erwartet."

In diesem Moment piepste der Computer.“ Analyse der Aufzeichnung ist abgeschlossen.Auswertung besagt das die Kommfreqenzen klingonische Sicherheitscodes verwenden. „

„Das habe ich befürchtet.“, hauchte George.

Er setzte sich wieder hinter die Konsole. Selina trat an ihn heran und sah ebenfalls auf das Display. Der Computer zauberte aus einem Zeichensalat zuerst klingonische Schriftzeichen, bevor er es dann decodiert in Föderationsstandard Übersetzte. George fiel sofort ein Name ins Auge.

„General H`Quar?“, sagte George. „Commander wir scheinen noch tiefer in der Klemme zu stecken, als wir bisher angenommen haben. “

Die erste Offizierin biss sich auf die Unterlippe. H'Qar? Nie hätte sie gedacht, den Klingonen auf diese Weise wiederzusehen. Aber anderes wäre nicht zu erwarten gewesen. "Überspielen Sie die Daten auf ein PADD. Wir müssen es Captain Esteban geben."

George schnappte sich ein Padd und übertrug die Daten auf den kleinen Handcomputer.

„Erledigt Ma ´m.“, sagte George und reichte Selina das Padd.

Selina nahm das PADD entgegen. "Danke. Gute Arbeit, George." Mit diesen Worten verließ sie das Shuttle, um nach Captain Esteban zu suchen.

George folgte Commander Kyle ebenfalls. Warum musste dieser Rebellen Captain die Klingonen angreifen? In diesem Fall wäre es wirklich besser gewesen dieses remanershuttle seinem Schicksal zu, überlassen. Doch nun war die Tarnung möglicherweise aufgeflogen bevor sie auch nur im Geringsten daran Denken konnten den Plan umzusetzen.

Beide Offiziere erreichten die Brücke. Captain Esteban befand sich in seinem Büro. "Captain Esteban! Cmdr. Sheridan hat beunruhigende Scans gemacht. Sehen Sie selbst." Selina überreichte dem Mann die PADDs. George deutete sie mit einer Handbewegung an, die Inhalte der PADDs zu erläutern.

„Captain, den Sensoren zufolge hat der Subraumfunkverkehr auf den klingonischen Frequenzen um 85 % zugenommen.Es ist außerdem davon auszugehen das die Klingonen mit Sicherheit getarnte Schiffe ausgesendet haben, um nach dem Rechtem zu sehen. Die Sternenflotte hat einiges an Erfahrung gesammelt, was das Aufspüren von getarnten Schiffen angeht. Den hier vorliegenden Aufzeichnungen zufolge müssten die Klingonen schon unterwegs sein, um Nachforschungen anzustellen. “, erklärte George. Captain Esteban sah mitbesorgten Blick auf.

Ebenfalls besorgte Blicke kamen ihm entgegen. "Was werden Sie jetzt tun?" Leicht angespannt wartete Selina die Antwort des jungen Mannes ab.

Hoshi und Jones in "Bad News"

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Das war eine verdammt gute Frage. Jeremiah besah sich die Daten auf dem Padd genauer. Und schüttelte nur mit dem Kopf. Anscheinend hatte er General H'Qar unterschätzt. Und trotz Milseyas kleinen Ablenkungsmanövers war es nur eine Frage der Zeit, bis der Klingone in Galador eintraf. Er trat an das kleine Bullauge und blickte auf den unter ihm liegenden Planeten. „Sie sagten, Commander, sie hätten Erfahrung im Aufspüren von getarnten Raumschiffen. Wir leider nicht. Und es ist mir schon mehr als einmal passiert, dass ich plötzlich einen klingonischen Bird of Prey am Heck kleben hatte.“

Er drehte sich um und fragte: „Was schlagen sie vor?“

George musste an der Stelle überlegen: „Ihre Möglichkeiten sind an Bord der Manta recht eingeschränkt, Captain. Sie können kein Tachyongitter aufbauen und verfügen auch nicht über hochauflösende Sensoren. Das beste ist vermutlich, wir locken die Klingonen in ein Gebiet, wo ihre Tarnung ihnen nichts nützt.“

Der Kommandant runzelte die Stirn und überlegte. Dann hellte sich seine Miene auf und er klappte seinen Kommunikator auf.

„Esteban an Brücke.“ „Hier Johnson.“, meldete sich die Chefingenieurin. „Julia, wir fliegen ins Hanolansystem, Warp vier. Und sag der Defiant Bescheid.“, wies Jerry sie an. „Verstanden, Boss.“

Die beiden Sternenflottenoffiziere sahen den Rebellen etwas verwirrt an. „Wieso das Hanolansystem?“, wollte Selina wissen.

„Ich bin nicht zum ersten Mal dort.“, erklärte Jeremiah. „Dort gibt es zwei umfangreiche Asteroidengürtel. Und in denen habe ich schon mit ganzen Flotten Verstecken gespielt.“ „Sie sollten aber bedenken, dass Klingonen hartnäckiger sind.“, warnte George.

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Auf der Bloodeagle derweil herrschte eine seltsame Stimmung... eine sogar bedrohliche, denn wie Vinaras Erster Leibwächter ihr mitteilte machte sich unter den Nichtcardassianern trotz ihrer Ansprache zunehmend eine negative Stimmung breit. "Sogar Ihr Erster Offizier scheint Ihnen gegenüber nicht gänzlich loyal zu sein, zumindest habe ich ihn des Öfteren hinter Ihrem Rücken diverse Flüche murmeln hören."

"Damit muss ich mich abfinden... Irgendwie scheinen Klingonen und Bajoraner noch die angenehmsten Mitgliedsvölker der Allianz zu sein, aber gerade den Cardassianern kann man am wenigsten vertrauen. Zumindest nicht dem Obsidianischen Orden, ich habe gehört dass selbst das gewöhnliche Militär ihm skeptisch bis teils sogar feindselig gegenüber steht."

"Mylady, wäre es nicht besser alle Nicht-Andorianer einzusperren und durch Andorianer zu ersetzen? In Ihrer Weisheit haben Sie ja für alle wichtigen Posten andorianische Ersatzleute angefordert die nur darauf warten ihren Platz einzunehmen!"

"Geduld, Telis, noch besteht ja kein Grund gegen die anderen vorzugehen. Ich muss zugeben dass Tanrim seine Arbeit gut macht, meinetwegen kann er hinter meinem Rücken ruhig etwas Dampf ablassen solange er sonst halbwegs verlässlich ist. Und auch Molek ist ein hervorragender Techniker, zumindest hat er gute Kenntnisse in Astrophysik und weiß auch hier und da über diverse Dinge Bescheid."

Kaum hatte sie diese Worte gesagt als auch schon eine Nachricht durch den Bereitschaftsraum der Kommandantin erschallte: "Captain, es gab einen Zwischenfall vor dem Maschinenraum. Einer der Cardassianer hat den Zweiten Ingenieur niedergeschlagen..."

Vinara und Telis sahen sich an. Der Niedergeschlagene war genau der Ersatzmann für den Mizarianer...

"Hier Shral, ich bin unterwegs."

Der Cardassianer wurde von zwei andorianischen Soldaten festgehalten als die Kommandantin und ihr Leibwächter eintrafen. Der Maschinist blutete aus diversen Wunden in seinem Gesicht und sein linker Fühler hatte eine asymetrische Schieflage bekommen.

"Was haben Sie sich dabei gedacht?", fragte Vinara nachdem sie den Ingenieur auf die Krankenstation geschickt hatte.

"Dieser Schlumpf hat mich aus dem Maschinenraum geschmissen! Und er hat es gewagt mich als einen potentiellen Saboteur zu bezeichnen. Wie können Sie von uns Loyalität erwarten wenn Ihre Leute selbst nicht bereit sind uns zu vertrauen?"

"Sie hätten sich bei Tanrim oder mir beschweren können."

"Nur damit Sie die Beschwerde abweisen können?" Aus dem Maschinenraum war ein Betazoid getreten. Ein Hilfsmaschinist, doch als Telepath war er besonders empfänglich für die Stimmung an Bord.

"Vertrauen die anderen Nicht-Andorianer mir noch?", fragte Vinara ihn deshalb.

"Immer weniger, Ma'am, am ehesten noch die Bajoraner."

"Und am wenigsten wohl die Cardassianer?"

Der schwarzäugige Mann nickte.

"Gut, aber das habt ihr euch auch selbst zuzuschreiben", meinte die Andorianerin nun wieder an den Cardassianer gewandt. Dann holte sie mit der Hand aus und schlug ihm so heftig ins Gesicht dass man beinahe befürchten musste sein Kopf würde ihm davonfliegen. Beinahe euphorisch betrachtete sie das Blut das aus seinem Mund tropfte. Dann betätigte sie das nächste in der Wand eingelassene Com-Terminal. "Shral an Brücke, ich möchte eine erneute Ansprache an die Besatzung richten. - An alle Nicht-Andorianer, ich weiß dies sind schwere Zeiten und es bestehen gewisse Spannungen die sich leider nicht so einfach wegdiskutieren oder leugnen lassen. Ich werde aber nicht zulassen dass diese sich in Gewalttätigkeiten gegen die hier befindlichen Andorianer ausdrückt. Alles was einer von Ihnen einem der unseren antut wird ihm mit gleicher Münze heimgezahlt. Und noch eine Sonderbotschaft die unser zweiter Spion schleunigst Garak mitteilen sollte: Wir lassen uns nicht mehr von dem Obsidianischen Orden zum Narren halten. Sollte einer von Ihnen das Gefühl haben nicht länger auf diesem Schiff dienen zu können, in Kürze wird ein fast leerer betazoider Frachter an unserer gegenwärtigen Position vorbeifliegen. Sie können mit ihm zur nächst gelegenen Station der Allianz reisen und von dort aus weiter wohin Sie wollen. Es wäre mir sehr angenehm wenn ein gewisser Blauer Spatz sich auch für diese Lösung entscheiden würde, andernfalls dürfte es sich bald ausgezwitschert haben. Shral Ende."

Sichtlich angewidert kehrte der Betazoide zurück in den Maschinenraum.

"Ich schlage vor ihn in den Arrest zu werfen", meinte Telis mit Blick auf den Cardassianer.

"Nein, eskortieren Sie ihn zur Krankenstation", befahl die Kommandantin den beiden Männern die ihn immer noch festhielten. Zu dem Geschlagenen selbst meinte sie: "Noch so eine Aktion und Sie landen tatsächlich im Arrest!"

"Ha, dafür dürfte doch gar kein Platz sein für alle Nicht-Andorianer..."

Vinara schlug ihn kräftig in den Bauch dass ihm die Luft wegblieb, ehe die Andorianer ihn mit sich fortzerrten.

"All diese Bleichgesichter und Pinkyhäuter", murmelte sie ehe sie sich zu ihrem Quartier aufmachte.

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Die Lemura war soeben aufgebrochen, als die Bajoranerin die Brücke betrat. Verwundert sah sie auf den Sichtschirm. Wieso brachen sie auf? Und vor allem wohin?

„Johnson, was ist los?“, fragte sie als sie vor der Chefingenieurin stand.

„Wir fliegen in das Hanolansystem. Die Defiant begleitet uns“, erklärte Julia.

Ranar runzelte die Stirn. Hanolan? Das war die komplett falsche Richtung – zumindest ihrer Meinung nach. „Ich bin bei Esteban“, meinte die Bajoranerin und machte wieder kehrt.

„Hanolan?“, fragte sie, als sie Jeremiahs Bereitschaftsraum betrat.

Schnell berichtete der terranische Captain ihr von den Scans, die Sheridan durchgeführt hatte, und reichte ihr dabei das Padd.

„Sie sind also nicht darauf reingefallen“, seufzte Ranar und besah sich die Daten.

„Leider nicht. Daher werden wir in den Asteroidengürteln untertauchen.“

Die Bajoranerin schüttelte den Kopf nachdem sie alles gelesen hatte. „Das wird schwer werden. Wenn dieser H'Qar mit seiner gesamten Flotte unterwegs ist - und davon ist auszugehen, da solche Kampfverbände immer geschlossen fliegen - dann haben wir es mit mindestens zehn Schiffen zu tun“, sagte sie skeptisch. „Das schaffen wir nicht mit einem lädierten Frachter und der Defiant.“

„Ich habe nicht vor die Klingonen anzugreifen“, erwiderte Jeremiah, was bei seiner Stellvertreterin ein ironisches Lachen auslöste. „Ja, genau wie beim letzten Mal! Da wolltest du das auch nicht und hast es dennoch getan! Das Resultat kennen wir ja.“

Böse sah er sie an. DAS würde sie ihm wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit unter die Nase reiben! „Was hat Assjima bei der Obduktion herausgefunden?“, wechselte er das Thema.

„Sie vermutet, dass der Yridianer von einer etwa 1,75 Meter großen Frau mit außergewöhnlichen körperlichen Kräften geköpft wurde. Der Todeszeitpunkt liegt nun etwa 44,5 Stunden zurück. Anschließend hat die Killerin den Kopf getreten, so dass gegen die Wand geprallt ist. Danach hat sie das Schwert an dem Körper abgewischt und ist wieder verschwunden.“

„Wie kommt sie darauf, dass es eine Frau ist?“

„Aufgrund der Schuhabdrücke auf dem Gesicht des Yridianers. Der Täter muss hochhackige Schuhe getragen haben. Und ich stimme ihr zu, zumal wir beide wissen, dass Xytrix kein Kostverächter war. Nur die Aussicht auf eine schnelle Nummer würde ihn dazu gebracht haben, seine Fallen außer Kraft zu setzen.“

Jeremiah verzog das Gesicht. Er war ein einziges Mal mit einer Frau bei dem Yridianer gewesen und hatte alle Mühe gehabt, diese vor dessen gierigen Finger zu bewahren. Seitdem war er stets alleine zu dem Händler gegangen. Er stimmte mit einem Kopfnicken zu und bat sie fortzufahren.

„Die Scans unterstützen die Ergebnisse der Obduktion“, sagte Ranar, die kein weiteres Wort über die verwendete Schwerttechnik oder die angeblichen körperliche Kräfte der Frau verlor. „Doch Assjima hat noch etwas sehr Interessantes gefunden: eine kristalline Substanz an der Schnittstelle.“

Die Bajoranerin konnte sehen, wie sich Jeremiahs Miene verdunkelte.

„Jade?“ spekulierte er.

Sie nickte. „Korrekt. Die Täterin hat ein Hayitha-Schwert verwendet. Und wir beide wissen, dass es davon nicht allzu viele gibt.“

In dem Kopf des Terraners überschlugen sich die Gedanken. Wieder ein Hayitha-Schwert, dass von einer Frau geführt wurde! Konnte es wirklich sein,dass .. Er brachte den Gedanken nicht zu Ende als er den interessierten Blick Ranar bemerkte.

„Liest du meine Gedanken?“, fuhr er sie an.

„Sicher! Ich habe ja sonst nichts anderes zu tun!“, spottete sie. Als wäre das etwas Neues! Sie sah ständig seine Bilder. Und nur die wenigsten waren wirklich interessant.

„Hör auf damit!“, befahl er, was sie mit einem „Schade“ kommentierte, bevor sie fortfuhr.

„Wenn der Todeszeitpunkt stimmt - und davon gehe ich aus, denn diese Deltanerin arbeitet sehr korrekt - dann passt eine einzige Warpsignatur auf eine mögliche Flucht des Täters. Die des Shuttle in Richtung des Kalestronsystem. Wobei Assjima der Ansicht ist, dass die Frau noch irgendwo auf dem Planeten ist und bei Kaffee und Kuchen feiert. Doch das ..“ Ranar zeigte auf das Fenster, durch das man die vorbei flirrende Sternenlichter sehen konnte „.. ist ja nun hinfällig.“

Der Terraner lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Wäre es uns möglich noch später die Warpsignatur dieses Shuttles aufzuspüren?“

„Nein. Bereits als ich den Scan bei Galador durchgeführt habe, war die Signatur nur noch sehr schwach. Ich denke, in drei, vier Stunden wird sie sich so weit zerstreut haben, dass wir sie nicht mehr aufspüren können.“

„Vielleicht mit dem Alpha..“, begann Jeremiah, als er von einem Ruf von der Brücke unterbrochen wurde.

„Johnson an Esteban“

„Was gibt’s Julia?“

„Wir haben einen dringenden Ruf von Terok Nor erhalten.“

„Hierher durchstellen.“

„Er ist nicht für dich, sondern für Ranar.“

Der Terraner sah sich überrascht zu der Bajoranerin, die ebenso perplex zurück sah. „Niemand weiß, dass ich hier bin“, sagte sie beunruhigt.

„Milseya ist hier. Durchstellen.“ Jeremiah drehte das Terminal zu der Bajoranerin hin.

Ranar erkannte, dass der Ruf von Terok Nor an die Lemura weitergeleitet wurde. Sie öffnete die Leitung mit ihrem Code. „Was ist?“, fragte sie zunächst ungehalten. Dann sah sie in das vollkommen verweinte Gesicht ihrer Mutter. Besorgt setzte sich die Bajoranerin. „Mutter?“

MALECHAR“ heulte jene auf.

„Was ist mit ihm?“

„Er ist krank! Schwer krank! Er wird sterben!“ rief Mhena aus und begann hemmungslos zu weinen.

Bestürzt starrte Ranar auf den Bildschirm. „Beruhige dich.“ Die Bajoranerin rieb sich sich die Nase. „Was hat er?“

„Der Arzt weiß es nicht. Malechar hat beinahe 42 Grad Fieber, er kann nicht schlucken und an seinen Armen und Beinen sind große rötliche Ausschläge“, presste Mhena unter Tränen hervor. „Und seine Zunge ist rot!“

„Rot?“ Ranar sah hoch zum mittlerweile besorgt dreinblickenden Jeremiah, der mit den Schulter zuckte. Er wusste auch nicht, was das sein könnte. „Wie rot?“

„ROT!“ kam es beinahe kreischend zurück

„Hast du noch einen weiteren Arzt konsultiert?“, fragte die Bajoranerin.

„Zwei. Aber sie kennen diese Krankheit auch nicht. Es ist keine haliianische oder bajoranische Krankheit!“

Das Gesicht der Bajoranerin verfinsterte sich. Das bedeutete, dass es eine Krankheit sein musste, die bei der Spezies des Vaters bekannt war. Ranar atmete tief durch. „Wir haben hier eine Ärztin die sich mit den Krankheiten der verschiedenen Spezies gut auskennt, Mutter. Beschreib mir genau die Flecken.“

„Sie sehen aus wie kleine Teller und sie breiten sich überall auf seinem Körper aus“, schniefte Mhena.

„Und welche Farbe hat die Zunge genau? So wie eine.. „Milseya suchte nach vergleichbaren Farben. „.. wie eine Morviam-Frucht oder eher wie eine Hanli-Beere?“

„...Anli“ kam es verschnupft zurück.

Ranar nickte. „Ich werde die Ärztin fragen und dich dann kontaktieren“, versuchte sie ihre Mutter zu beruhigen.

„Beeil dich, Tochter“, flehte Mhena. „Vergiss nicht, es ist dein Sohn.“ Sie begann wieder zu weinen. Dann wurde der Bildschirm wieder dunkel.

Ranar lehnte sich betroffen in dem Stuhl zurück und sah zu Esteban. Nein, sie starrte regelrecht durch ihn hindurch, während sie versuchte nachzudenken. Ihr Sohn. Schwer krank. Sterben. Hohes Fieber. Rötliche Ausschläge. Rote Zunge. Nur noch wenig Zeit.

Diesmal konnte Jeremiah regelrecht dabei zuschauen, wie sich die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen. „Milseya?“

Aus ihren Überlegungen gerissen, stand sie abrupt auf. „Ich muss zu dieser Deltanerin“, erklärte sie.

Jeremiah nickte. „Natürlich, aber beeil dich.“

Ranar nickte ihm dankbar zu und verließ eilig den Raum.

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Der Lift erreichte die OPS und Bjørn ging zielstrebig auf den Kommandotisch in der Mitte des Raumes zu. "Wo ist Bashir, das Arschloch?" wollte er von einer Menschenfrau wissen, die gerade an dem Tisch arbeitete. Völlig überrumpelt stotterte sie nur: "Ddddder ist iiim Bbbbüro!" Schon hatte Bjørn sich abgewendet und stieg schnell die Treppe zum Büro des Stationskommandanten hinauf. Die große Doppeltür öffnete sich vor ihm und er betrat unaufgefordert das Büro.

Überrascht sah Bashir vom Computer auf. Bjørn schritt bis an den Schreibtisch heran und schlug mit beiden Fäusten auf diesen. "Was soll der Scheiß mit der Abflugsperre? Ich hab dringende Geschäfte zu erledigen!" fuhr er den Rebellencaptain an. "Was erlauben sie sich hier hereinzukommen und in diesem Ton mit mir zu reden? Das ist immernoch unsere Station, hier bestimmen wir wos langgeht!" erwiederte Bashir zornig. "Ihre Station? Ohne meine Lieferungen wären sie doch niemals in der Lage gewesen die Station zu halten, also tun sie mal nicht so selbstgefällig!" Bei diesem Kommentar rastete Bashir aus und wollte dem Frachtercaptian eine verpassen, doch Bjørn konnte seinen Arm ergreifen und hielt ihn fest. "So keine Händler wie sie haben wir tausende, wir sind auf sie nicht angewiesen!" "Ach, nein? Erst gestern hat ihr Ingenieur mir gesagt, dass sie die Teile dringend benötigen würden. Wo sind denn ihre ganzen Helfer, oder sind die alle schon von der Allianz ermordet worden?" entgegnete Bjørn zynisch. Mittlerweile hatte Bashir seinen rechten Arm ergriffen und die Beiden rungen über den Schreibtisch hinweg. "Die Allianz wird uns niemals besiegen! Und glauben sie ja nicht, dass wir wegen so einem kleinen Fisch wie ihnen unsere Pläne ändern müssten!" Bashir konnte sich kurz aus Bjørn Griff lösen und ein Messer ziehen, bevor er den Arm wieder packen konnte. Jetzt war die Spitze des Messers gefährlich nahe an Bjørns Gesicht. Ringender Weise schnitt Bashir ihm in die Wange. Bjørn reichte es so langsam und machte einen Schritt zurück, dadurch verlor Bashir das Gleichgewicht und fiehl mit dem Oberkörper auf den Schreibtisch, wobei er seinen Griff um Bjørns Handgelenk lösen musste. Er ging einige Schritte vom Schreibtisch zurück und zog mit der Rechten eine Baretta. Auf Bashirs Kopf zielend wischte er sich mit der Linken das Blut von der Backe. Dieser seinerseits hielt nun einen cardassianischen Phaser in der Hand. Bjørn tastete sich langsam zur Tür vor, die Waffe weiterhin auf den Rebellen gerichtet. "Und damit sies wissen, Arschloch, ich werde auch ohne ihre Starterlaubnis hier veschwinden!" stichelte er. "Wir werden jeden abschießen, der versucht die Station zu verlassen!" warnte Bashir. "Das glauben sie doch selbst nicht, dass sie es schaffen mich daran zu hindern!" erwiederte Bjørn abfällig. Dann schritt er aus der Tür hinaus und die Treppe hinunter. "Das wird ihnen noch Leid tun!" schrie Bashir ihm hinterher und warf den Phaser wütend gegen die Wand. Bjørn steckte die Pistole weg und ging quer durch die OPS zum Lift. Als sich die Kapsel in Bewegung gesetzt hatte, aktivierte er ein Kommunikationsgerät und befahl nur "Aktivieren!" und er verschwand in einer Transportersäule.

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Nach Vinaras zweiter Ansprache hatte sich die Lage seltsamerweise mehr entspannt als nach der ersten, obwohl sie diesmal deutlich weniger freundlich geklungen hatte. Die Aussicht, diesem Schiff bald den Rücken kehren zu können schien viele der Nichtandorianer zu beruhigen. Für die Kommandantin war es Zeit eine Bestandsaufnahme zu machen. Die Bloodeagle hatte im Moment noch genau 352 Besatzungsmitglieder, Talana und Sta'el mit eingerechnet. Davon waren exakt 191 Andorianer, vom Rest stellten die Cardassianer mit 79 Vertretern eindeutig den größten Anteil. Dann folgten die Bajoraner mit 50, die Betazoiden mit 25 und der Rest waren meist Einzelvertreter wie Tanrim, Molek oder Sta'el.

Als der Frachter unter Warp ging und sich dem andorianischen Schiff näherte meldeten über 60 Personen dass sie von Vinaras Vorschlag Gebrauch machen wollten. Die meisten von ihnen waren wie erwartet Cardassianer, genau gesagt 43, aber auch 17 Betazoiden, 2 Bajoraner und ein Andorianer wollten nicht länger unter Vinaras Kommando dienen.

Ein Andorianer?

Tiefblau vor Wut rannte Vinara zu den Transporterräumen wo der Transfer bereits im vollen Gange war. Der Verräter - war es am Ende gar Blue Sparrow? - entpuppte sich als ein rangniederer junger Mann vom Sicherheitsdienst. Neben ihm stand eine Cardassianerin deren Hand er demonstrativ drückte.

"Fähnrich Vrol, was wollen Sie mit dieser Frau?"

"Ich liebe sie, Captain, und das können Sie mir nicht verbieten. Ich weiß dass mein Abzug als Verrat gelten wird, aber ich trete hiermit aus der andorianischen Militärflotte aus, genau wie auch Amena dem cardassianischen Militär entsagen wird. Alles was wir wollen ist uns auf einen friedlichen Planeten niederzulassen und dort eine Familie zu gründen!"

Vinara starrte die beiden wutentbrannt an. "Eigentlich müsste ich Sie auf der Stelle töten - Sie haben 10 Sekunden Zeit um das Schiff zu verlassen. Gehen Sie mir aus den Augen, ich will Sie nie wieder sehen!" Kurz darauf wies sie den Techniker des nächst gelegenen Transporterraums an die beiden Turteltäubchen als nächstes zu beamen.

Die Desserteure waren allesamt auf dem Frachter als von diesem eine Meldung kam dass zwei Personen auf die Bloodeagle gebeamt werden wollten. Etwas irritiert gab die Kommandantin dieser Bitte nach und bald darauf materialisierten ein Vulkanier, nein ein Romulaner und ein Haliianer auf der Plattform. Ersterer, er trug einen leichten, gepflegten Vollbart, trat herunter und lächelte Vinara an. "Ärger mit dem Personal? Ich bin Torak, das ist mein Partner Meslik. Geben Sie uns eine bescheidene Unterkunft, anständige Verpflegung und ordentlichen Sold, dann werden wir alles tun wozu die ganzen Typen eben sich offenbar zu fein waren."

Vinara seufzte. Söldner, genau die Art von Personen die sie gleich nach den Rebellen und ihnen zugetanen Verrätern am meisten hasste. Ihre Loyalität hing lediglich von der Höhe der Bezahlung ab... Aber trotzdem, es waren eben nicht wenige von Bord gegangen und Torak hatte ihr gerade auch seine Visitenkarte in die Hand gedrückt. Sie kannte die Gilde, sie war angesehen und tendentiell mehr der Allianz gewogen. "In Ordnung, Sie können vorerst bleiben."

Dennoch, sicher war sicher. Zwei schwer bewaffnete Bajoraner und ebensoviele Andorianer begleiteten die Gäste zu ihren Quartieren, während der Frachter sich wieder von der Bloodeagle entfernte. Vinara verspürte für einen kurzen Augenblick das Bedürfnis ihn zerstören zu lassen, ließ es dann aber doch sein. Stattdessen beobachtete sie den Haliianer welcher ein großes Schwert auf dem Rücken trug. "Gehören Sie der Ivorii-Gilde an?", fragte sie voller Erwartung.

"Nein", brummte Meslik, "die wollten mich irgendwie nicht haben. Elitäre Snobs wenn Sie mich fragen. Aber man muss ja nicht in deren Verein sein um ein Schwert tragen zu können. Ich bin jetzt in derselben Gilde wie Torak, die sind längst nicht so spießig wie die Ivorii-Pfaffen. Vor allem kann ich bei denen soviel trinken wie ich will!" Er lachte lauthals.

Vinara verzog angewiedert das Gesicht. Die Ivorii-Gilde, auch wenn deren Loyalität weitaus schwankender war repräsentierte soweit sie wusste wenigstens einen gewissen Stil, ausgefeilte Technik und Eleganz - die Andorianerin hätte gerne mal mit einem Ivorii-Kämpfer die Schwerter gekreuzt und sei es nur zu einem Übungskampf.

Als sie wieder auf der Brücke war sah Tanrim seine Vorgesetzte pikiert an. "Sie hätten wenigstens nach meiner Meinung fragen können bevor Sie die beiden Söldner an Bord ließen! Aber Sie scheinen Ihre Entscheidungen in letzter Zeit ja ohnehin lieber mit Ihren eigenen Leuten zu treffen."

"Tanrim - ich danke Ihnen dass Sie noch an Bord sind. Ich habe mich stets bemüht meine Vorbehalte Ihnen gegenüber so gering wie möglich zu belassen. Und ich glaube Ihnen dass Sie nicht Blue Sparrow sind. Aber ich muss auch zugeben dass ich die Möglichkeit nicht ganz ausschließe dass Sie für den Obsidianischen Orden arbeiten."

Tanrim wurde sichtlich wütend. "Wie kommen Sie denn auf so einen Unsinn? Es gibt haufenweise Cardassianer an Bord, auch jetzt noch, wieso sollte ausgerechnet ich..."

"Weil es Garak zuzutrauen wäre. Ein Cardassianer als Agent wäre zwar der Standard, aber irgendwie auch zu offensichtlich."

"Captain! Wenn ich das gewusst hätte hätte ich das Schiff ebenfalls verlassen. Ich empfinde Ihre Verdächtigung als eine persönliche Beleidigung! Aber wenn wir schon dabei sind uns gegenseitig die Wahrheit zu sagen, ich hätte da auch einiges... Ich finde Ihre Kompetenz lässt zu wünschen übrig, Sie schaffen es nicht einmal einen einzelnen Spion zu enttarnen, geschweige denn Ihre Crew, die ja eigentlich fast ausschließlich aus Allianzmitgliedern besteht zusammenzuhalten! Und noch etwas: Wenn Sie mich noch einmal würgen kündige ich!"

Vinara lachte. "Kündigen? Eher würde ich Sie töten! Aber Sie sind zu gut um Sie entbehren zu können. Auch wenn Ihre Kompetenz ebenfalls nicht immer auf höchstem Niveau zu sein scheint. In Ordnung, ich werde Sie nicht mehr würgen. Nicht wenn es nicht unbedingt sein muss!" Dann ging die Andorianerin zu ihrem Sicherheitsoffizier. "Der romulanische Söldner sagte er kenne sich mit Spionage und deren Abwehr aus, er ist auch bereit uns bei der Suche nach dem Spion zu helfen..."

"Eine riskante Entscheidung, dafür müsste man ihm vollen Zugang zu unseren Systemen gewähren und das können wir nicht zulassen. Und, Captain, unsere Vorschriften verbieten normalerweise die Kooperation mit solchen Personen!"

"Ich weiß, aber besondere Umständer erfordern nun einmal besondere Maßnahmen. Und Torak meint er könne auch mit eingeschränktem Zugang einiges erreichen, er müsste eigentlich nur die Kommunikationskanäle überwachen können."

"Das können wir besser und selbst wir haben bisher nichts erreicht, was aber daran liegt dass Blue Sparrow seit seiner ersten Transmission nicht mehr gesendet hat!"

"Dennoch, wenn er es wieder tut ich will jede Möglichkeit nutzen ihn zu enttarnen, gewähren Sie Torak den eingeschränkten Zugriff."

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Die Finger der Bajoranerin flogen über das Padd, während sie zur Brücke zurückeilte. Sie hatte nicht viel Zeit. Bald würden sie das Hanolansystem erreichen und dort mussten sie Funkstille halten, um nicht von den Klingonen aufgespürt zu werden.

Hastig ergänzte sie die Informationen, die ihr Dr. Assjima schließlich - wenn auch erkennbar widerwillig - gegeben hatte.

„Das kann alles Mögliche sein“, hatte die Ärztin gemeint, nachdem Ranar ihr die Symptome geschildert hatte. Und am liebsten wäre ihr die Bajoranerin dafür an die Gurgel gegangen, was sie jedoch tunlichst vermied. Schließlich brauchte sie die Hilfe Assjimas und zwar verdammt schnell.

„Und ohne den Patienten zu sehen und ihn zu untersuchen, stelle ich so oder so keine Diagnose“, führte die Deltanerin weiter aus.

„Doktor“, versuchte es Ranar noch einmal und bemühte sich höflich zu bleiben. „Ihr Patient hat nicht so viel Zeit – die anderen Ärzte geben ihm nicht mehr so viel Zeit. Sie kennen die Krankheit nicht. Und ich weiß keinen anderen, den ich jetzt fragen kann“, gab sie kleinlaut zu.

Stirnrunzelnd hatte Assjima sie angesehen und sich dann noch einmal alle Symptome von der Bajoranerin aufsagen lassen.

„Und wer ist der Patient?“, fragte sie.

„Ein Kind. Ein dreijähriger Junge.“

„Spezies?“

Ranar biss sich auf die Unterlippe. „Er ist zur Hälfte Terraner.“

„Und die andere Hälfte?“

„Spielt keine Rolle. Es ist keine Krankheit, die es bei dieser Spezies gibt.“

Die Deltanerin schnaubte auf.

„Glauben Sie mir, es muss eine terranische Krankheit sein“, beharrte Ranar.

Murrend gab Assjima die Daten in den Trikorder ein. „Sie sagten, er hat eine rote Zunge?“, fragte sie.

„Ja. Sie muss so richtig tief dunkelrot sein“, erklärte die Bajoranerin. „Warum?“

Die Ärztin zeigte ihr die Anzeigen des Trikorders. „Scharlach.“

„Scharlach?“ Davon hatte Ranar noch nie gehört.

„Eine ansteckende bakterielle Kinderkrankheit bei Menschen. Sie wird verursacht durch eine Infektion mit Streptokokken-Bakterien, die ein Toxin produzieren. Durch dieses Gift kommt es zur Bildung von Antikörpern. Das Gift kann zu Schläfrigkeit, sehr hohem Fieber, Krämpfen, Kreislaufkollaps - und sogar zum Tod führen“, erläuterte Assjima, die beobachten konnte, wie die Bajoranerin leicht in sich zusammensackte.

Ranar holte tief Luft. „Gibt es ein Mittel dagegen?“

Die Deltanerin hatte genickt und ihr alles genau erklärt. Dann hatte Ranar die Daten auf ein Padd überspielt und sich bei der Ärztin erleichtert bedankt, bevor sie wieder gegangen war.

Noch einmal überprüfte die Bajoranerin die Nachricht an ihre Mutter, als sie die Brücke betrat. Sie hatte nichts übersehen, nichts vergessen.

Ranar reichte Jeremiah das Padd, damit er überprüfen konnte, was sie antworten würde.

Der Mensch überflog die Zeilen, die mit den Zeilen endete:

... Die Ärztin empfiehlt ein Breitband-Antibiotikum über 10 Tage lang zu verabreichen, damit das Gift in seinem Blut bekämpft werden kann. Das Fieber und die Rötungen verschwinden nach einigen Tagen. Dann beginnt sich die Haut an Händen und Füßen abzuschälen. Es können nach wenigen Wochen Komplikationen auftreten, wie Entzündungen am Mittelohr oder am Herzmuskel. Achtet darauf!

Der Captain nickte. „Vielleicht solltest du hinschreiben, dass du ihn liebst und an ihn denkst“ schlug er leise vor, damit niemand hören konnte, was er sagte.

„Das würde ihm auch nicht viel helfen“, entgegnete sie ebenso leise. „Außerdem weiß er, dass ich es tue.“

Jeremiah seufzte lautlos. „Sende die Nachricht. Wir sind bald da.“

Sie ging an ihre Konsole und übertrug die Daten des Padds. Die Bajoranerin verschlüsselte die Botschaft und schickte sie los – in der Hoffnung, dass diese ihr Ziel rechtzeitig erreichen würde.

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Lucas Bishop lehnte an einer Steinwand. Direkt daneben war eine hölzerne Tür, doch jetzt war nur noch der Türrahmen übrig. Der Assasine wischte sich mit einem Tuch die blutverschmierten Finger ab, er hatte ein paar Orioner und einen Trill verdroschen. Aber er wusste nun, dass sein Mentor Solak noch lebte. Die Klingonen hatten ihn geschnappt und wollten ihn dem obsidianischen Orden übergeben, doch in welchem System die Übergabe stattfand wusste der Informant nicht. Leider hatte er das erst nach Zahn Nr. 5 zugegeben!

Lucas machte sich dann auf den Weg zum Spaceport, dort bekam er mit, dass die Lemura den Planeten verlassen hatte. Er wollte dem Rebellenschiff eigentlich nicht folgen, doch dann stellte er fest, dass sein Sexspielzeug Hanni noch an Bord war. Leider fehlte auch sein Gamegear mit den Spielen Mortal Kombat und Streetfighter. Daher blieb ihm nichts anderes übrig als diesem Streuner Esteban zu folgen.

Er schwang sich in seinen genialen Husnock-Hunter, den er „Brave Star“ getauft hatte. Er folgte der Lemura in das Hanolansystem!

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Solak sah traurig auf den toten Körper vor sich. Welch eine Verschwendung! Er hatte nicht vorgehabt, die Ärztin zu töten. Wirklich nicht. Sie war nett zu ihm gewesen. Und sie hatte leidlich gut ausgesehen. Aber als sie versucht hatte, ihm mit dem Laserskalpell zu Leibe zu rücken... Sein Körper hatte so schnell reagiert und ihr mit einem einzigen Teishô uchi den Nasenrücken in den Cortex gerammt, dass er erst Sekunden später realisiert hatte, was geschehen war... Eine wahre Schande! Er hasste Verschwendung!

Seufzte schob er die Leiche zu den anderen in der Ecke. Dann sah er sich in der Krankenstation des cardassianischen Schiffes um. Prima - es gab einen Replikator, an dem er sich erstmal ausgiebig bediente (und der nach ein wenig Überzeugungsarbeit sogar halbwegs brauchbare Zigaretten ausspuckte!). Kauend setzte er sich auf eine Krankenliege und überdachte seine Situation.

Es würde nicht lange dauern und die Cardassianer würden die Krankenstation stürmen. Dass sie es bisher noch nicht getan hatte, verdankte er einzig und allein der Dummheit namens 'mílitärischer Strategie', der alle größeren Organisationen dieses Quadranten anhingen. Ineffektiv, unflexibel und dumm! Laut militärischer Strategie wollte ein Gefangener, der von einem Schiff zu fliehen gedachte, sich in den Besitz von Waffen und eines Fluggerätes bringen. Also sicherte man unter großen Gewese alle Shuttles, die Waffensysteme, Brücke und Maschinenraum. Außerdem jagte man Gruppen von mindestens drei Schwerbewaffneten durch die Korridore, die Ausschau hielten nach dem Flüchtling - den man selbstverständlich mit den internen Sensoren überwachte und zurück in den Arrest oder wahlweise auch in den Weltraum zu beamen trachtete.

Dumm, dumm, dumm! Patrouilien hörte das geübte Ohr schon auf meilenweite Entfernung. Was gab es einfacheres, als denen aus dem Weg zu gehen? Interne Sensoren und Transportersysteme waren extrem anfällig und ließen sich täuschen. Und an das Naheliegenste dachte sowieso niemand: Dass nämlich ein Gefangener, der seit Tagen kaum Nahrung und Flüssigkeit zu sich genommen hatte, der neben einer Gehirnerschütterung auch diverse Knochenbrüche, Hämatome und andere Spaßigkeiten vorzuweisen hatte - dass diesem Gefangenen der Gang auf eine Krankenstation viel näher lag als der zu einem Shuttlehangar.

Der Assassine hatte die Krankenstation unbewacht vorgefunden. Es hatte ein wenig 'Überzeugungsarbeit' bedurft, bis jemand aus dem medizinischen Personal bereit war, ihn zu behandeln. Doch die letzte noch verbliebene Ärztin erledigte den Job schließlich. Wieder seufzte der Romulovulkanier. Es war wirklich eine Schande, dass sie nicht klüger gewesen war!

Der Flüchtling zündete sich eine seiner nigelnagelneuen Zigaretten ein und schloß genießerisch die Augen, als der Qualm seine Atemwege überflutete. Herrlich! Natürlich kein Vergleich zu seiner Lieblingsmarke, aber in der Not rauchte der Teufel auch cardasianisches Pfeifenkraut.

Laute Geräusche vor der (selbstverständlich sorgfältig verriegelten) Tür zur Krankenstation ließen ihn aufhorchen. Er nickte. So, sie hatten ihn also endlich gefunden. Jetzt blieben ihm nur noch Minuten, bevor sie ihn stellen würden. Uhuhu, er bekam Angst!

Solak griente. Er machte sich nichts vor: Egal wie gut er war, gegen die geballte Streitmacht der Schiffsbesatzung hatte er keine Chance. Es gab also nur einen logischen Schluß: Er musste diese Streitmacht loswerden. Lässig schlenderte er zu den Chemikalienschränken der medizischen Station, brach das Schloß auf und machte eine schnelle Bestandsaufnahme. Prächtig! Alles da, was er brauchte!

Die Gruppe Cardassianer vor der Tür war siegessicher. Nur noch eine Minute, dann würden die Schneidbrenner das Metall durchtrennt und damit die Versiegelung der Krankenstation aufgehoben haben. Danach würden sie einfach alles, was sich auf der anderen Seite der Tür befand, mit einem Phaser-Flächenfeuer eindecken. Der Gefangene hatte keine Chance! Der würde nicht mal die ersten fünf Sekunden überleben!

Als der erste von ihnen diesen durchdringenden Gestank nach faulen Fisch wahrnahm und seine Kollegen auf den gelblichen Nebel aufmerksam machen wollte, der sich im Gang ausbreitete, war es bereits zu spät. Einige versuchten noch die Luft anzuhalten und verzögerten das Unvermeidliche dadurch nur um Minuten. Das O-Ethyl-S-2-diisopropylaminoethylmethylphosphonothiolat drang durch Cutis und respiratorische Organe der Cardassianer in deren Körper ein. Innerhalb kürzester Zeit spülte das Blut diesen uralten Kampfstoff in die Nervenzellen, und blockierte dort den Abbau des Acetylcholin. Eine fortwährend Dauerregung aller cholinergen Nerven war die Folge. Krampfanfälle, Schmerzen, Atemnot, Tod.

Solak zündete sich eine neue Zigarette an. Zu seinem Glück war Giftgas einfach herzustellen - nicht schwieriger als ein handelsübliches Pflanzenschutzmittel. Vor allem alte Kampfstoffe erforderten lediglich Chemiekenntnisse, die jeder Nachwuchskiller bereits im ersten Jahr erlernte. Diese uralten Hausmittelchen hatten zudem den Vorteil, dass die meisten modernen Schiffssicherheitssysteme nicht nach ihnen suchten. Sie erschienen den meisten Spezies einfach als zu primitiv, um Aumerksamkeit zu verdienen. Vor allem die Cardassianer, die in ihrer Borniertheit nichts ernst nahmen, das nicht sie selbst erfunden hatten, vergaßen regelmässig, dass auch andere Spezies eine gewisse Kreativität beim Töten an den Tag legen konnten.

Sie vergaßen außerdem, dass sich die Körperchemie der meisten Humanoiden so ähnlich war, dass Gifte bei den meisten Rassen ähnlich wirkten. Ob es nun gewisse Unterschiede in der Verarbeitung und Geschwindung gab, interessierten den gewieften Mörder dabei nicht besonders. Mochten bei Menschen (die diesen kleinen Lebensretter im 20. Jahrhundert (im allgemeinen ein sehr kreatives Zeitalter dieser Spezies) zuerst entdeckt hatten) anderen Symptome auftreten, mochte die letale Dosis unterschiedlich hoch sein, mochten unterschiedliche Nerven angesprochen werden - Hauptsache war doch, dass das Resultat dasselbe war...

Nach und nach wurden die Geräusche vor der Krankenstation leiser. Schließlich hörte auch der interne Funkverkehr auf. Im gesamten Schiff breitete sich eine gespenstische Stille aus.

Es vergingen einige Stunden, in denen das VX in ultrahoher Dosierung durch das Schiff schwemmte - ausgenommen durch eine kleine Krankenstation, deren Filtersysteme tapfer Widerstand leisteten. Einige weitere Stunden arbeiten alle Sauerstoffpumpen auf Höchstleistung und entfernten das Gas wieder aus den Korridoren und Schächten. Bald herrschte überall ein Raumklima wie auf einer Bergwiese.

Solak reckte sich und rieb sich die Augen. Sonderlich gut hatte er nicht geschlafen, aber das tat er schon seit Jahren nicht mehr. Man musste eben mit dem zufrieden sein, was man kriegte. Er bereitete sich ein schnelles Frühstück am Replikator, schmauchte eine morgendliche Zigarette und bewaffnete sich dann wieder. Er prüfte gewissenhaft den Ladungsstand seiner erbeuteten Phaser - man konnte schließlich nie wissen. Vielleicht war es dem einen oder anderen Cardassianer gelungen, sich gegen das Gas zu schützen. Vielleicht warteten sie schon dort draußen auf ihn. Vielleicht hatten sie auch noch einen Notruf absetzen können. Hilfe war sicherlich unterwegs. Er musste das Schiff nun so schnell verlassen. Nicht nur, um seine Haut zu retten - bald begannen die vielen Körper hier zu verfaulen und zu verschimmeln... Nichts für seine sensible romulovulkanische Nase!

Der Assassine überbrückte die Türversiegelung und spähte um die Ecke. Er liebte diese Momente der Spannung! Dann machte er einen Schritt nach vorne. Den Zigarettenautomaten hatte er gefunden, nun brauchte er nur noch eine Telefonzelle...

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Um in Ruhe arbeiten und um auf bessere Ressourcen zurückgreifen zu können, hatte sich Jeremiah dann noch nach langen Überlegen in den Alpha Flyer zurückgezogen. Dort baute er musste er eine ne Überbrückung bauen um den Rechner von Xytrix an das Energiesystem des Shuttles anzuschließen, aber dann konnte er loslegen.

Währenddessen gefiel es den beiden Kofgeldjägerinnen ganz und gar nicht, dass sie von Lucas so mir nichts, dir nichts im Stich gelassen wurden. Aber die beiden Frauen hatten wenig Lust bei den Rebellen zu bleiben.

Also schauten sie sich ein wenig auf der Manta, nach den geeigneten Gefährt um. Doch sie fanden nichts. „Irgendwo müssen dies Typen doch einen Hangar haben.“, murmelte Hanni ärgerlich.

Wenig später entdeckten sie dann doch das zum Hangar umgebaute Frachtmodul. Und natürlich den Alpha Flyer. "Wow, das ist ja mal ein geiles Shuttle.", staunte Nanni. "Das Baby muss ich unbedingt mal fliegen.", stimmte ihre Schwester ihr zu.

Die beiden Frauen umrundeten denn Flyer und waren mehr und mehr begeistert. "Das Ding ist schnell, schnittig und vor allen gut bewaffnet.", bemerkte die Pinkhaarige. "Es ist einfach perfekt für uns." "Nur werden es die Rebellen nicht verkaufen.", gab ihre Schwester zu bedenken. "Pah, diese Torfnasen wissen doch ein gutes Shuttle gar nicht zu schätzen.", entgegnete Hanni beruhigend und klopfte kurz entschlossen an der hinteren Luke.

In Erwartung, das es sich bei den Klopfer um einen seiner Kollegen, möglicherweise auch um sein Alter Ego oder Evan Haley handelte, öffnete Jeremiah den einzigen Zugang ins Innere des Shuttles. Und erstarrte. Er brauchte mindestens eine ganze Minute, um zu realisieren, das vor ihm die Doubles seiner Freundin und deren Schwester standen. Und besonders stach ihm die gefärbten Haare ins Auge. Doch dann setzte er ein freundliches Lächeln auf.

Aber auch die Zwillinge musterten ihren Gegenüber. Nicht das sie den Sternenflottenoffizier nicht irgendwie attraktiv fanden. Nur waren sie es nicht gewohnt mit eine freundlichen Lächeln begrüsst zu werden.

Natürlich lächelten die meisten Männer, wenn sie die beiden zu Gesicht bekamen, aber eben auf eine andere Art und Weise.

„Hi.“, unterbrach Hanni das Schweigen. „Cooles Shuttle.“ „Ja, dass Ding ist ganz nett..“, erwiderte der Lieutnant. Nanni hatte ihn die ganze Zeit gemustert und bemerkte: „Irgendwoher kenne ich dich doch.“ „Na, klar. Er ist der Zwillingsbruder von dem Captain dieses Schiffes.“, entgegnete ihre Schwester.

Es wird jeder verstehen, das Jerry es für besser hielt, nicht zu erwähnen, dass er aus einen Paralleluniversum kam. Weswegen er Hanni auch nicht korrigierte, sondern entgegnete: „Das stimmt. Ich bin David Esteban. Mein Bruder Jerry kommandiert das Schiff.“

Er machte eine Pause und fragte: „Was wollt ihr zwei Hübschen den eigentlich.“ „Wir wollen runter von diesen Schiff, den wir haben noch etwas zu erledigen.“, erklärte die Pinkhaarige. „Und das Baby hier, ist anscheinend, das einzige Shuttle, dass ihr zur Verfügung habt. Würdest du es uns verkaufen.“

Doch der Einsatzoffizier schüttelte mit Kopf: „Nein, das geht leider nicht.“

„Warum denn nicht, Süßer.“, säuselte die Blauhaarige. „Weil es mir nicht gehört.“, erklärte Jeremiah.

„Etwa deinen Bruder.“, wollte ihre Schwester wissen. „Nein, wir haben noch andere Gäste an Bord. Und denen gehört es.“, erklärte der Sternenflottenoffizier.

„Und was machst du dann hier?“, konterte Hanni.

Jerry versuchte sie mit einen Lächeln hinzuhalten, denn das war der Schwachpunkt in seiner Geschichte. Aber als Kind und auch als Jugendlicher war der Einsatzoffizier niemals um eine Ausrede verlegen gewesen. Und das kam ihm jetzt zu gute. „Ich soll eine Wartung durchführen.“, erklärte er und hoffte, dass jetzt niemand hereinkommen würde.

Doch seine Rechnung ging auf. „Ach so ist das.“, erklärte Nanni. „Na, dann viel Spaß. Wenn das Shuttle aber an uns verkauft hättest, könntest du noch mehr Spaß haben.“ Doch der Lieutnant hob nur amüsiert die Augenbrauen und schloss die Luke wieder.

Jeremiah war froh, dass er die beiden Frauen nun endlich los hatte. „Wenigstens kann man die beiden gut unterscheiden.“, dachte der Lieutnant amüsiert. Und dann bekam er eine, seiner Meinung nach, geniale Idee. Er würde seiner Freundin vorschlagen, das sie sich die Haare färbt. „Kastanienbraun steht ihr bestimmt.“, überlegte der junge Terraner noch laut, bevor er sich mit einen breiten Lächeln wieder an seine Arbeit machte.

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Terok Nor

Kaum das Björn verschwunden war, fuhr der Lift wieder hoch und entließ Selar. „Julian, wir müssen reden.“, erklärte sie. „Nicht jetzt. Ich habe andere Probleme.“, erwiderte der Angesprochene ärgerlich. „Das ist wichtig. Ich weiß vermutlich wer unser Spion ist und vor allen wo er, besser gesagt sie gerade steckt.“, erklärte die Vulkanerin ungerührt.

Etwas überrascht drehte sich Captain Bashir zu ihr um. „Schieß los.“

„Ich habe mir nochmal den Code angeschaut, mit der das Kommunikationssignal verschlüsselt wurde. Es ist der persönliche Code von Intendantin Kira.“, berichtete Selar

„Die ist tot.“, widersprach ihr Vorgesetzter jedoch. „Das dachte ich auch erst.“, bestätigte die Frau. „Aber dann habe ich routinemäßig die angedockten Schiffe gsscannt. Und an Bord der „Norje Sterne“ im Quartier des Captains ein bajoranisches Lebenszeichen entdeckt. Und wir wissen doch noch, wie sehr Kira Nerys auf terranische Frachterkommandanten steht.“

Julian nickte grimmig: „Und Björn van Richthoven hat mir gerade mitgeteilt, dass er starten will, auch ohne eine Erlaubnis von uns.“

Eine unheilvolle Pause entstand. „Diesen hochmütigen Hurensohn werde ich es zeigen.“, schwor Bashir wütend. „Wer hat heute Patrouillendienst?“, blaffte Captain Bashir seine Untergebenen in der OPZ an. „Die Red Wings sind dran.“, kam die prompte Antwort. „Dann gebt mir deren Staffelkommandeur auf dem Hauptschirm. Aber dalli.“

Wenig später erschien das Gesicht eines jungen Asiaten: „Was gibt es Julian. Ihr klingt ja gerade so als sei die gesamte Allianzflotte im Anmarsch.“ „Noch nicht, Harry, aber wenn wir nicht aufpassen., könnte das bald passieren. Die Dreckskerle haben eine Bajoranerin eingeschleust. Und ihr Schiff will ohne meine Genehmigung starten.“, erklärte Julian die Situation.

Harry Kim grinste: „Und du möchtest, dass ich und meine Jungs es abschießen.“ „Nein, ich will die Kleine und ihren Lakaien van Richthoven lebend. Ich habe mit ihnen noch ein Hühnchen zu rupfen. Also nur Waffen und Antrieb ausschalten.“

„Du gönnst mir aber gar keinen Spaß.“, beschwerte sich der Rebell. „Aber okay, wir kümmern uns darum.“

Der Monitor wurde wieder dunkel, als sich Selar räusperte. „Ich hoffe du weißt noch, dass die 'Red Wings' Staffel nur über bajornische Sublichtjäger verfügt. Wenn der Frachter auf Warp geht, sind wir genauso klug wie wie zuvor.“

Captain Bashir nickte stumm. „Und Smiley hat die 'Defiant' zur Verstärkung von Jerry geschickt. Verdammt!“

„Was ist mit der 'Black Dragon'.“, schlug die Vulkanerin vor. „Sie ist zwar startklar, aber Jeremiah hat fast seine gesamte Crew mitgenommen.“, erklärte der Kommandeur der Rebellen.

Doch dann überlegte er: „lass die T'ner mit acht von seinen Leuten antreten und treib ein paar Techniker und nen Piloten auf. Wir starten in 15 Minuten.“

**********************************************************************

Rebellenschiff Manta

Das war wieder einer dieser Tage, an denen es Captain Esteban doch bereute, sich eine führende Rolle bei den Rebellen erarbeitet zu haben. Nicht nur das irgendwie seine bisherigen Entscheidungen sich als Fehler herausgestellt hatten, jetzt war auch noch Milseya Sohn ernstlich krank. Und das machte ihm Sorgen.

Jerry hinterfragte in solche Momenten immer wieder, warum er für den kleinen Malechar eigentlich etwas empfand. Vermutlich lag es einfach daran, dass er selbst der einzige war mit dem Milli über ihren Sohn reden konnte.

Der derzeitige Kommandeur der Manta wusste stets, wie es den Jungen ging, welche Fortschritte er machte. Jeremiah hatte zusammen mit Milseya die Aufzeichnung seiner ersten Worte angesehen, er teilte mit seiner Stellvertreterin die Sorge um ihn.

Und gleichzeitig fühlte der Rebell sich ein wenig schuldig, weil Malechar wegen ihn ohne Mutter aufwachsen musste.

Scheinbar geistesabwesend griff er nach dem Padd, auf dem die Behandlungsmethode gespeichert war. Und hoffte, dass sie anschlagen würde.

Doch es gab andere Dinge, um die er sich auch kümmern musste. Eigentlich wäre ein sofortiges Wenden in Verbindung mit einen Flug nach Kalestron angebracht. Aber der Rebell abwarten, was sein Alter Ego aus dem Computer von Xytrix herausholen konnte, denn er wollte, nein musste wissen, was die Allianz in dem Sektor plante.

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Nur Bruchteile einer Sekunde später rematerialisierte Bjørn auf der Transporterplattform der Norge Stjerne. "Ist alles vorbereitet?" fragte er seinen Bruder, der die Regler bedient hatte. "Der Valkyrie ist einsatzbereit und die Waffen sind geladen." bestätigte der Jüngere. "Gut! Wir treffen uns bei Trivas wieder. Und hör auf Mor!" erwiederte Bjørn und lief dann den Gang hinunter. Geht klar, wollte Søren noch antworten, doch da war er schon weg. Ein leichter Rück durchzog das Schiff, als die Verankerungen der Norge Stjerne gelöst wurden. Terok Nor jedoch hatte die Verankerungen nicht gelöst. Jetzt setzte ein Vibrieren ein, als die Maschinen des Fachters hochgefahren wurden. Unterdessen hatte Bjørn die äußere Ladeluke der letzten Frachtsektion manuell geöffnet, nur das Kraftfeld war noch aktiviert. Dann stieg er in den Valkyrie und schloss die Cockpithaube. Mit einer Fernbedienung deaktierte er das Kraftfeld und der Valkyrie wurde durch die Dekompression in den Raum hinausgesogen. Mit noch nicht eingeschalteten Hauptsystemen ließ er sich ein Stück wegtreiben und konnte dann beobachten, wie sich sein Schiff aus dem Griff der Station befreite und dabei ein Stück von der Andockschleuse der Station herausriss. Die Norge Stjerne entfernte sich etwas von Terok Nor und richtete sich in Flugrichtung aus. Dann ertönte ein Ruf von der Station, es war Bashir: "Docken sie sofort wieder an und bereiten sie sich darauf vor geentert zu werden, oder wir werden sie zerstören!" Seine Stimme war voller Agressionen. Doch Søren antwortete nicht, wie verabredet. Auf den Sensoren wurde angezeigt, dass sich 4 Raider näherten um die Verfolgung des Frachters aufzunehmen. Sind die blöd, dachte er sich, da schicken die Impulsjäger. Komm Søren beschäftige die ein bischen!

Die Raider verfolgten die Norge Stjerne und konnten auch langsam aufholen. Auf der Brücke des Frachters krallte sich Søren Klaas am Stuhl des Captains fest. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Raider in Waffenreichweite kommen würden. "Søren! Wir können denen nicht mit Impulsgeschwindigkeit entkommen, wir sind zu schwerfällig mit dem Frachtmodul." schaltete sich Magdalena ein. "Du hast recht, Mor! Aber wir müssen sie lange genug hinhalten" stimmte er ihr zu. Dann ordnete er an: "Kepler, hol alles aus den Impulstriebwerken raus! DiNozzo, So viel Energie wie möglich auf das Integritätsfeld und die Schilde! Waffen hochfahren." Die Norge Stjerne floh weiter und nur knapp hinter ihr die Rebellenschiffe. Schon streiften die ersten Phaserstrahlen die Schutzschilde der Norge Stjerne. "Heckgeschütz, feuer!" schrie Søren. DiNozzo betätigte ein paar Tasten und der Heckphaser erfasste einen der Raider, richtete jedoch keinen größeren Schaden an. Im Gegenzug traf wieder eine Phasersalve die Schilde des Frachters. Mitlerweile hatte die Raider sie eingeolt und begannen den Fachter zu umkreisen und mit allem zu feuern was sie hatten, auch mit Microtorpedos. Daraufhin befahl Søren: "kepler, Backbord nach Steuerbord, hart! DiNozzo, feuer frei!" Die Norge Stjerne folg jetzt einen Zickzack-Kurs und konnte dem meisten Phaserentladungen entkommen. Auch wenn der romulanische Schildgenerator zuverlässig war, ewig würden die Schilde nicht halten. Als die Rebellen begannen sich anzupassen, orderte Søren: "Jetzt rollen und danach Trägheitsdämpfer ausschalten und trudeln. Für das vordere Backbordtriebwerk volle Power vorbereiten." Das Schiff vollführte die Manöver und konnte sich die Angreifer weiter vom Leib halten. "DiNozzo, vordere Waffen laden! Kepler, jezt!" führte Søren weiter aus. Mit einem Ruck drehte der Frachter entgegen der Flugrichtung und brachte sich in eine gute Schussposition. DiNozzo feuerte die Phaser und 2 Torpedos ab. Zwei der Raider konnten früh genug ausbrechen, doch der andere wurde von den Phasern und einem Torpedo voll erwischt und Verlor die Energie. "Einer weniger." kommentierte Søren. Waren das nicht eben noch vier, fragte er sich.

Als die Norge Stjerne die Raider von der Station weggelockt hatte, aktivierte Bjørn die Hauptsysteme des Valkyrie und flog nahe am Andockring entlang auf die Black Dragon zu. Schon wurde angezeigt, wie die Systeme der Dragon hochgefahren wurden. Das Schiff der Defaint-Klasse durfte nicht die Verfolgung aufnehmen, sonst würde es ziemlich schwierig werden heil aus der Geschichte herauszukommen. Bjørn beschleunigte weiter und rollte dann um den Pylon über der Dragon. Er lud die Phaser und zielte auf Auslassöffnungen des Impulsantriebs. Wie 2 grelle Blitze trafen die Phaser ihr Ziel. Dann flog er eine Schleife und steuerte wieder auf die Black Dragon zu. Als nächstes musste der Warpplasmaverteiler dran glauben. Da ging plötzlich der Annäherungsalarm los. Ein einer der Raider hatte ihn wohl entdeckt und klebte jetzt an Bjørns Heck. Schon schossen Phaserstrahlen an dem Valkyrie vorbei. Bjørn musste sich jetzt scharf konzentrieren um nicht abgeschosssen zu werden. Er zog steil hoch und ging auf Umkehrschub um den Verfolger vorbeirauschen zu lassen, doch der andere Pilot reagierte schnell und drosselte ebenfalls die Geschwindigkeit. Bjørn beschleunigte jetzt wieder und flog näher an die Station heran und der Raider folgte ihm. Zwischen den Verstrebungen von Andock- und Habitatring flog er einen Slalom und nutzte, dass der Valkyrie etwas wendiger war als der Raider. Die Station war beinahe einmal umrundet, da ließ Bjørn den Valkyrie sich um die Querachse drehen und das brachte den Raider genau in sein Schussfeld. "Nimm das, du alter Dreckskerl!" schrie er und betätigte den Abzug. Die Phaser rissen die rechte Tragfläche des Raiders auf. Darauf folgten einige Sekundärexplosionen in dem kleinen Rebellenschiff. Der Raider driftete langsam weg ohne Energie. Jetzt aber schnell weg, dachte Bjørn, bevor die Black Dragon wieder repariert ist oder noch einer von denen Auftaucht. Er steuerte von der Station weg in der entgegengesetzten Richtung zur Norge Stjerne. Dann beschleunigte er auf volle Impulsgeschwindigkeit und ging dann auf Warpgeschwindigkeit, als er etwas Abstand von der Station gewonnen hatte.

"Der Valkyrie ist auf Warp gegangen!" meldete DiNozzo. Søren nickte ihm zu. "Kepler, Kurs setzen auf das Trivas-System Warpfaktor 4." ordnete er an. "Bereit!" kam die prompte Bestätigung. "Dann beschleunigen!" Aus der Mitte der beiden Rebellenraider schoss die Norge Stjerne hinfort, als die Warpblase die Subraumbarriere durchbrach und der Frachter in einem Blitz verschwand. Bjørn musste nicht lange bei Trivas warten bis sein Bruder eintraf. Sofort rief er sein Schiff: "Wie siehts bei euch aus?" "Bis auf ein paar kleinere Beschädigungen ist hier alles in Ordnung." vernahm er Sørens Stimme über das Interkom. "Gut, dann komme ich wieder an Bord. Es wird nicht lange dauern, bis die Rebellen die Black Dragon wieder repariert haben." erklärte er die weitere Vorgehensweise. "Verstanden!" bestätigte der Jüngere noch, dann war die Verbindung wieder unterbrochen. Es dauerte nicht lange bis Bjørn wieder auf seinem Stuhl auf der Brücke saß. Um den Rebellen die Suche zu erschweren, ließ er Sonden abschießen, die die selbe Warpsignatur aussandten wie die Norge Stjerne und in verschiedenen Richtungen davonflogen. Die Norge Stjerne selbst verschleierte ihre Warpsignatur. Wie gut, dass ich auf alles vorbereitet bin, dachte er sich. Dann befahl er einen Kurs nach Rigel zu berechnen und auf Warpgeschwindigkeit zu beschleunigen.

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Als der Rechner des Alpha Flyers endlich das erlösende Piepsen von sich gab, lächelte Lieutnant Esteban erleichtert. Vor allem, da anscheinend fast die gesamten Daten entschlüsselt worden waren. Und dabei waren es eine ganze Menge. Der Sternenflottenoffizier legte aber die ganzen Personenbeschreibungen und Allianzkommuniques beiseite und konzentrierte sich auf die Sensorenwerte. Zur Übersicht liess er nur die Thermalsensoren anzeigen und das mit achtfacher Abspielgeschwindigkeit.

Beinahe hatte er den entscheidenden Moment verpasst, aber dann stoppte der Einsatzoffizier, wechselte auf die mit Restlichtverstärker verbesserte optische Aufzeichnung und spulte zuruck. Dummerweise hatte die Killerin dem Aufnahmegerat meist den Rücken zugekehrt. Aber an dem Punkt wo sich sich mit dem Yridianer unterhielt, war ihr Gesicht ganz gut zu sehen. Nur glaubte Jeremiah, dass er seinen Augen nicht trauen konnte. Schnell zoomte er heran, aber es war eindeutig. Die Killerin war das Double seiner Vorgesetzten.

Mechanisch, fast ohne eigenes Zutun, tippte der Sternenflottenoffizier auf seinen Kommunikator: „Esteban an Commander Kyle.“

Selina Kyle hatte die letzte Stunde in dem kleinen Quartier zugebracht. Da sie keinen Schlaf finden konnte, hatte sie es mit Meditation versucht. Die Stimme ihres OPS-Offiziers holte die erste Offizierin ins Hier und Jetzt zurück. "Kyle hier. Was ist los?"

"Commander, sie sollten besser in den Flyer kommen.", entgegnte der Lieutnant etwas angespannt. "Ich habe ein Bild von unseren Killer. bzw. er ist eine sie."

"Verstanden. Ich bin unterwegs." Selina beendete das Gespräch und starrte für einen Moment für sich hin. Jetzt war es also offiziell. Es gab ein Gesicht zu den furchtbaren Morden und Selina war sich so sicher wie nie zuvor, dass ihr Alter Ego dafür verantwortlich war. Keine 5 Minuten später betrat die erste Offizierin das Shuttle. Sie ging auf Jerry zu. "Zeigen Sie es mir."

"Sie sollten sich setzen.", erklärte der junge Offizier. "Ich war selbst sehr überrascht." Dann drehte er den Deskviewer so herum, dass seine Vorgesetzte, das vergrösserte und geschärfte Bild gut erkennen konnte.

Selina schluckte hart. Ein winzig kleiner Teil in ihr hatte gehofft, dass sie sich irren würde. Mit diesem Bild war nun auch der winzig kleine Teil völlig überzeugt. Estebans Vorgesetzte bekam im ersten Moment nur ein "Oh!" heraus. Nach einigen Sekunden schien sie sich wieder gefasst zu haben. "Meine Vermutungen haben sich also bewahrheitet. Das ist jetzt der Beweis."

Zur Überraschnung des Einsatzoffiziers, nahm es die stellvertende Kommandantin der Community recht gefasst auf. "Darf ich fragen, wieso sie diese Vermutung hatten?", fragte er daher vorsichtig, sich an das Gesprach auf Terok Nor erinnernd.

Selina wandte ihr Gesicht vom Desktopviewer ab und sah dem jungen Offizier tief in die Augen. "Erinnern Sie sich noch an die Jade-Verbindungen die in den Wunden der Opfer gefunden wurden?" Jerry nickte. "Nun, ich selber besitze ein Schwert mit solchen Jade-Applikationen. Mein erster Gedanke galt meinem Alter Ego und dies hat sich nun bestätigt. Jade-Applikationen bei einem Schwert sind sehr selten."

Da war der sonst nicht leicht zu verbluffende Lieutnant echt baff. "Sie besitzen ein Schert mit Jade- Apllikationen?", wiederholte er. "Woher haben sie es?"

"Es war ein .... Geschenk." Mehr konnte und wollte Selina nicht dazu sagen. Sie hatte eh schon genug gesagt. "Wir sollten dringend Captain Esteban von der Entdeckung berichten."

Ein Geschenk? Jeremiahs Neugierde war nun restlos geweckt. Aber er ging vorerst nicht weiter darauf ein. "Da haben sie Recht." Er machte eine Pause: "Während ich auf die Auswertung und Entschlüsselung der Daten gewartet habe, habe ich ein wenig in der Datenbank nach alten Berichten uber das Spiegeluniversum gesucht. Die mesiten kannte ich bereits. Abgesehen des Berichtes eines Lieutnants Theodor Steven Murdochs. Er soll Cremuitglied der Community gewesen sein. Kennen sie ihn?"

"Aber natürlich kenne ich ihn." Selina wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, wenn sie an ihn dachte. Noch nie hatte sie einen solch verschrobenen Kerl wie ihn kennengelernt. "Was stand denn in dem Bericht?"

"Nur das er auf ein paar wüste Gesellen gestossen ist.", erwiderte Jerry. "Die Alter Egos aus diesen Universum von ihnen, Solak, Lt. Talbot, Lt. Lefler und anderen die ich gar nicht kenne. Gerade dieser Solak soll ein blutrünstiger Killer gewesen sein."

"Ich glaube, ich kann mich dunkel erinnern. Hier im Spiegeluniversum sind tatsächlich so viele Dinge verkehrt und andersrum. Es ist auf eine Weise faszinierend und gleichzeitig schockierend."

"Schockierend ist das passende Wort.", bestätigte der Lieutnant. Er ging zum Replikator um sich eine Tasse Cappucino zu holen. "Möchten sie auch etwas?"

Ein Lächeln umspielte Selinas Lippen. "Ja gerne, Kaffee wäre jetzt genau das Richtige!" Jerry nickte und brachte seiner Vorgesetzen den gewünschten Kaffee. Selina genoß den ersten Schluck der dunklen heißen Flüssigkeit. "Wie geht es Ihnen eigentlich? Vermissen Sie Ihre schwangere Freundin?" Die erste Offizierin konnte sich nach wie vor nicht merken, welcher der beiden Zwillinge nun jetzt die Freundin des OPS-Offiziers war.

"Ich vermisse sie wahnsinnig. Einfach nicht zu wissen wie es Hanni geht. Ich habe die letzten Nächte deswegen nur etwa sechs Stunden geschlafen, wenn überhaupt." Der Sternenflottenoffizier machte eine Pause und trank einen Schluck. "Das Witzige dabei ist, vor ein paar Stunden waren die Alter Egos der Zwillinge hier und wollten mir den Flyer abkaufen."

Amüsiert wölbte sich Selinas rechte Augenbraue nach oben. "Ich habe beide Damen bis jetzt noch nicht gesehen. Aber sie scheinen ein großes Thema auf diesem Schiff zu sein. Ich hoffe Sie haben unser kleines Schmuckstück nicht verkauft?"

"Naturlich nicht.", erklarte Jerry gespeilt entrustet. "Ensign Anquenar würde mir den Kopf abreissen. Und seitdem ich ihr Alter Ego kenne bin ich vorsichtig." Dann holte er tief Luft. "Darf ich sie etwas persönliches fragen?"

Die erste Offizierin leerte die Tasse. Wie sehr sie doch Kaffee liebte! "Was möchten Sie denn wissen?"

Jeremaih druckste ein wenig herum: "Nun ja. Ich möchte gerne verstehen, wie sich die Schwangerschaft auf Hanni auswirkt. Ich habe mich schon mit Commander Sheridan darüber unterhalten aber ..."

"Aber? Was hat er denn Ihnen erzählt? Ich denke, bei jeder Frau läuft die Schwangerschaft anders ab. Wie verhält sich Hanni denn Ihnen gegenüber?"

"Naja sie ist ab und an ganz launig. Ein paar Tage bevor wir abgeflogen sind, hatten wir einen kleinen Streit.", erzählte der werdende Vater. "Wir haben uns wieder versöhnt, aber dennoch mache ich mir Sorgen, da Hanni auch ihre Kollegen anfaucht. Das Problem ist in meinen Augen, dass Hanni manchmal zu sehr nach Unabhängigkeit strebt, immer alles selbst machen will, obwohl sie ... " Jeremaih suchte nach dem richtigen Wort. " .. etwas eingeschränkt ist."

"Ich verstehe. Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, wie ich mich bei meiner Schwangerschaft gegenüber anderen verhalten habe, aber ich weiß es schlichtweg einfach nicht mehr. Oder ich war glaube ich sehr umgänglich ...." Selina stellte die leere Tasse auf den Tisch ab. "Geben Sie Hanni Zeit. Ich denke sie muss sich erst daran gewöhnen schwanger zu sein. Es war ja nicht geplant und so ein Ereignis wirft alles komplett durcheinander. Sie wird es sehr bald lernen, dass sich die Dinge für immer geändert haben. Und ich hoffe, dass sie ihre Schwangerschaft bald geniessen kann. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, nochmals schwanger zu werden ...." Selina räusperte sich. Da hatte sie wohl ein wenig zu viel verraten.

"Oh.", erklarte der Einsatzoffizier grinsend. "Kenne ich den potenziellen Vater?"

Selina sah leicht verlegen zu Boden. "Davon gehe ich aus .....Es ist Dr. Gilmore."

"Wenigstens wäre der nicht so nervös wie ich bei einer Schwangerschaft.", dachte Jerry so bei sich. "Da muss es ja fur sie überraschend gewesen sein, sein Alter Ego als Pilot zu sehen. Was hält denn die kleine Yasmin von ihm?"

"Überrascht? Nein, ich war wohl eher schockiert. Dieser Pilot ist fast schon widerlich!" Selina verdrängte das Bild des Spiegel-John vor ihrem inneren Auge. "Yasmin? Nun, ich glaube die beiden verstehen sich ganz gut."

"Das ist ja gut." Er lächelte und fragte: "Wie wäre es, wenn sie zusammen mit John und Yasmin zu mir und Hanni zum Essen kommen, wenn wir zurück sind?"

"Das ist eine sehr nette Idee. Aber vorher sollten Sie das mit Hanni abklären. Nicht das die Fetzen fliegen ..." Selina zwinkerte ihm zu.

"Dafur kann ich nicht garantieren.", erklarte der Lieutnant, das zwinkern erwidernd. "Aber da ich kochen werde, wird das sicherlich kein Problem."

Er stand auf und meinte ernst: "Jetzt sollten wir aber gehen. Ich lade noch schnell die aufgefangenen Allianzfunksprüche auf ein Padd."

"Ahh! Wieder ein Mann der Kochen kann! John kocht auch sehr gerne und vor allem gut. Sie beide sollten sich unbedingt mal austauschen."

Selina erhob sich ebenfalls. "Gut. Ich bin gespannt, wie Captain Esteban reagieren wird."

Ein mulmiges Gefühl beschlich die erste Offizierin ....

Alex und Hoshi in "Das Bildnis des Killers"

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Die Lage an Bord der Bloodeagle hatte sich spürbar weiter entspannt, auch wenn sie noch lange nicht vollkommen so war wie Vinara es gerne gehabt hätte. Ein Teil von ihr schimpfte mit einem anderen Teil und nannte diesen einen alten, feigen Hund. Was war nur aus der Vinara geworden die jeden Nicht-Andorianer der ihr blöd kam und entbehrlich war einfach um die Ecke gebracht hatte? Ließ sie sich wirklich so sehr von Garak einschüchtern? Es schien tatsächlich als würde die Kommandantin allmählich alt werden...

"Captain, eine Nachricht vom andorianischen Oberkommando. Admiral Kwaal möchte mit Ihnen persönlich sprechen", meldete der Kommunikationsoffizier.

Vinara sprang wie elektrisiert auf. "Legen Sie sie in meinen Bereitschaftsraum." Mit einem ähnlich unguten Gefühl wie vor der letzten Unterhaltung mit Garak begab sie sich dann in selbigen.

"Admiral, was ist los?"

"Was los ist, Captain? Das wollte ich Sie fragen! Erst fädeln Sie hinter meinem Rücken mit der Regierung einen Spionageplan ein paar Zivilbeamten ein, deren Anführer zufälligerweise Ihr Cousin ist! Und dann erhalte ich vor Kurzem eine Nachricht von einem betatzoiden Frachter, auf dem Sie einen Großteil Ihrer Crew oder zumindest dem cardassianischen Teil davon ausgesetzt haben!"

"Die Leute sind freiwillig von Bord gegangen, es war die einzige Möglichkeit eine offene Meuterei zu verhindern..."

Kwaal beugte sich ganz nahe an ihren Bildschirm, so dass Vinara unwillkürlich zurückzuckte.

"EINE MEUTEREI?"

Vinara wäre am liebsten auf Daumengröße geschrumpft. Sie wusste sie hatte ihr Kommando in erster Linie dieser Frau zu verdanken und sie so enttäuschen zu müssen schmerzte sie viel mehr als Garaks Zorn auf sich zu ziehen. Kleinlaut berichtete sie von ihrer Mission, Esteban zu finden sowie von Blue Sparrow und den bisherigen Bemühungen ihn zu enttarnen.

Die Admirälin wurde daraufhin sehr ruhig, was ein schlechtes Zeichen war. Wenn sie tobte wollte sich jeder nur im Boden verkriechen, aber wenn sie nach außen hin so ruhig und gefasst tat war einem als würde man zu Eis gefrieren und bei der leichtesten Berührung in tausend Stücke zerspringen. "Und während der ganzen Zeit", sprach Kwaal im frostigen Konversationsstil, "fliegen Sie weiter durch den Weltraum und geben diesem Spion die Möglichkeit Sie und damit auch uns alle weiter zu verraten?"

"Bei allem Respekt, bisher wurden keine weiteren verdächtigen Signale in Richtung Terok Nor registriert!"

"Aber das könnte sich jederzeit ändern. Garak hat Recht, unter diesen Umständen sind Sie handlungsunfähig. Sie werden daher mit sofortiger Wirkung wieder zurückkehren."

"Aber... aber..."

"Kein Aber. Tun Sie es."

Der Bildschirm wurde dunkel und Vinara musste die Eissplitter zu denen sie zerfallen war selbst wieder zusammenkehren. Dann begab sie sich steif und auch ein wenig zitternd auf die Brücke und verkündete dort krächzend: "Kurs auf Andor, Maxim... Warp 6."

Tanrims Gesichtsausdruck spiegelte Genugtuung, aber auch ein Stückchen Mitleid wieder. "Ich kann mir denken wie Sie sich jetzt fühlen mögen... Aber angesichts der Situation vielleicht die taktisch klügste Vorgehensweise."

Die Andorianerin starrte ihn finster an, doch ihre Hand bewegte sich wie in Zeitlupe als sie auf den Hals des Zakdorn zuschoss und kurz vor dem Ziel kraftlos nach unten fiel. "Sie haben die Brücke, Commander."

In ihrem Quartier war Sta'el gerade dabei auf seiner vulkanischen Harfe herumzuklimpern und auch ein wenig zu singen, eine Beschäftigung die auf Vinaras Nerven zuweilen wie Balsam wirkte, aber jetzt fand sie diese Klänge eher nervtötend.

"Was ist nur los mit dir, Tante Vinny? Du siehst ja noch schlimmer aus als nach deinem Gespräch mit Garak!" Talana wirkte sichtlich besorgt.

"Alles... aus. Wir werden zurück nach Andor fliegen und wahrscheinlich erst dann wieder aufbrechen können wenn die gesamte Crew ausgetauscht wurde."

In diesem Augenblick piepte der Türsummer und die beiden Söldner baten um Einlass.

"Ich fürchte Ihre Dienste werden vorerst nicht mehr benötigt", murmelte Vinara als sie eintraten. Normalerweise hätte sie die beiden Privatsoldaten sofort hochkant hinausgeschmissen, wenn nicht gar -geprügelt, doch in ihrer derzeitigen Lähmung konnte sie nur noch hinzufügen: "Ich wurde zurückberufen. Ich habe nicht Maximum-Warp befohlen, aber dass Sie bis dahin den Spion finden halte ich trotzdem für unwahrscheinlich..."

Torak grinste nur und meinte: "Warten Sie nur ab, wie schnell fliegen wir denn?"

"Warp 6, aber ich werde bald auf Warp 7 hinaufgehen."

"Nun, das wäre immer noch genug Zeit. Aber jetzt - entschuldige, darf ich mal?"

Der Romulaner nahm dem verdutzten Sta'el die Harfe ab, drehte an den Reglern und meinte: "Das ist ein alter terranischer Song, aber ich denke der ist in dieser Lage genau das richtige." Als er in die Saiten griff erklangen heftigst verstärkte Dissonanzen wie man sie allenfalls von klingonischer Oper gewöhnt war. Meslik stapfte mit seinen schweren Stiefeln im Rhythmus auf dem Boden und nickte mit dem Kopf, während Torak mit kreischender Stimme schwer verständliche Worte intonierte, von denen die eingängisten, weil sich immer wiederholenden "Highway to Hell" lauteten. Auch Talana mutierte zu einer Moscherin, während Sta'el und Vinara nur regungslos dasaßen. Aber während das meist regungslose Gesicht des Vulkaniers sich zu einem kaum sichtbaren Entsetzen formte begann um die Mundwinkel der Andorianerin tatsächlich ein leichtes Lächeln zu zucken.

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Seine erste Tat, nachdem er die Brücke erreicht hatte, war die Warptriebwerke auszuschalten. Das war eines dieser Hindernisse, die er mit eingeplant hatte, als er die Crew des Schiffes tötete - niemals würde er dieses Schiff alleine fliegen können. Und ein Schiff auf Warp ohne funktionsfähige Wartungscrew....

Solak hatte nicht überlebt, um sich nun von einer Fehlfunktion den Arsch aufreißen zu lassen.

Dann schwang der Assassine sich auf den Stuhl der Kommunikationskontrolle - nicht ohne vorher den verblichenen Inhaber dieser Position auf den Boden zu schubsen. Er - also, Solak, nicht die Leiche - fingerte einen Glimmstengel aus seiner Hosentasche, zündete ihn an und blickte dem davonschwebenden Rauchwolken nach. Jetzt hatte er seine Telefonzelle, aber wen sollte er anrufen?

Er kicherte ein wenig albern vor sich hin. Da hatte er doch gerade die sinnlose Idee gehabt, die Gilde anzurufen und um ein Taxi zu bitten! Er stellte sich die Gesichter der Oberen vor, wenn eines der Gildenmitglieder einen solchen Gefallen einfordern würde! Mal angesehen davon, dass dies nicht im Mindesten die Aufgabe der Assassinengilde war: Ein Killer mit einem solchen Anliegen müsste gute Gründe vorweisen können, die mindestens für das Überleben der Gilde unerlässlich waren. Oder er musste verdammt viel zahlen können. Anderenfalls wäre er nach seinem Hilferuf in einer Gesellschaft von Einzelkämpfern Hohn und Spott hiliflos ausgeliefert. Nein - dieser Meuchler hier hatte sich nicht seinen Ruf hart erarbeitet, um jetzt bei der Gilde bettelnd an der Türschwelle zu erscheinen (dafür hatte sein Ruf schon genug Strahlkraft eingebüßt...).

Wer also blieb?

Natürlich der Naheliegenste: Bishop. Solak versuchte seine geliebte 'Dragonlady' zu kontaktieren, doch keine Chance. Weder das Schiff noch seine rechte Hand reagierten. Seltsam.... Dem Kleinen war doch wohl nichts zugestoßen?! Der Romulovulkanier runzelte die Stirn. Dann schickte er seinem Verwandten eine Nachricht an dessen stationäre Empfängeradresse. Sollte es dem Pfaffen gut gehen, dann würde er sicherlich seine Mailbox kontrollieren.

Vielleicht noch die Zwillinge? Vielleicht hatte sich Bishop bei den beiden eingezeckt? Doch auch hier hatte der Killer keine Chance. Niemand reagierte auf seinen Ruf. Also hinterließ er auch hier eine entsprechende Botschaft.

Weitere Botschaften schickte er an einige ausgewählte andere, die ihm noch einen Gefallen schuldeten. Er wusste nicht genau, wieso er das tat - immerhin hatte er ein ganzes Shuttlehangar nur für sich - aber eine innere Stimme zwang ihn dazu.

Was blieb ihm nun noch auf diesem Schiff zu tun? Es war zu groß, als dass er es hätte alleine steuern können. Verbündete waren sicherlich schon auf dem Weg, um den Cardassianern beizustehen. Und solange er unter Warp flog, lag er praktisch auf dem Präsentierteller. Es war also Zeit, sich von hier zu verpissen. Und zurück nach Galondon Core zu fliegen, in der stillen Hoffnung, dass sein getreues Schiff dort auf ihn wartete.

Solaks Befürchtungen bewahrheiteten sich just in dem Moment, in dem er die Brücke verlassen wollte: Ein klingonischer Vor'cha-Kreuzer erschien vor dem cardassianischen Schiff. Der Kommandant der Klingonnen verlangte mit herrischer Stimme Auskunft über den Grund, warum ein cardassianischen Schiff träge wie ein heptasianischer Wal in der Gegend herumhing.

Kurz überlegte Solak, ob er die Vorkommnisse mit dem Klingonen diskutieren sollte. Doch irgentetwas sagte ihm, dass sein Gesprächspartner nicht offen für die Erörterung der Notwendigkeiten im Vorgehen des Killers war. Also entschied Solak sich, die Klappe zu halten. Und da niemand sonst auf dem Schiff antworten konnte, führte der Klingone eine sehr einseitige Kommunikation, während das Spitzohr seine Beine in die Hand nahm und so schnell wie möglich das Shuttlehangar zu erreichen versuchte...

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Vinara wartete ab bis Torak seine Darbietung beendet hatte und meinte dann: "Dieses Lied hat etwas, auch wenn es die Primitivität der Terraner nur unterstreicht. Ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie es in Zukunft nicht wieder spielen würden."

"Aber warum denn nicht, es klingt doch irgendwie geil, fast so wie klingonische Oper!", widersprach Talana.

Die Kommandantin sah sie streng an. "Wage es nicht dieses Gekreische mit klingonischer Oper zu vergleichen! Die ist um vieles eleganter."

Torak gab die Harfe an Sta'el zurück, welcher sogleich die Regler wieder in ihre alte Position brachte. Dann begab er sich mit Meslik und Vinara in das Casino, wo die beiden Söldner bei einer kleinen Mahlzeit der Andorianerin Rede und Antwort standen.

"Würden Sie für Geld auch jemanden töten?"

"Nicht ausschließlich, das ist Aufgabe der Assasinen, unser Einsatzgebiet ist breiter gefasst, vom Personen- und Objektschutz über Spionage und Antispionage bis hin zum Kriegseinsatz", erklärte Torak.

"Und wenn zwei oder mehrere von Ihrer Gilde sich auf gegnerischen Seiten begegnen?"

Meslik grinste und diesmal war er es der die Frage beantwortete. "Damit muss man als Söldner rechnen, wobei der Kampf in so einem Fall sehr lang werden kann, da wir alle etwa gleich stark und geschickt sind. Um aber zu verhindern dass Freunde gegeneinander kämpfen müssen, arbeiten wir immer in Gruppen die zusammenhalten und meist nur gemeinsam angeheuert werden können. Wir sind mindestens zu zweit wie Torak und ich. Er ist mein Meister, auch wenn er jünger aussieht als ich."

Eine Frage lag Vinara noch auf den Lippen. "Offiziell sind fast alle Gilden politisch neutral, wie etwa die der Assasinen. Ihre allerdings hat eine stärkere Tendenz in Richtung Allianz, heißt das Sie würden niemals für die Rebellen arbeiten?"

"Niemals nicht", meinte Torak, "wir würden ihnen nur halbe Leistung zum doppelten Preis bieten." Dann lachten er und Meslik als hätte er soeben den Witz des Jahrhunderts gerissen.

In diesem Augenblick begann ein Gerät das der Romulaner bei sich trug zu piepsen und gleichzeitig erklang die Stimme des Kommunikationsoffiziers aus Vinaras Kommunikator: "Captain, Blue Sparrow zwitschert wieder und diesmal sieht es so aus als ob wir das meiste davon aufzeichnen können!"

"Hier Shral, ich komme sofort!"

Torak besah sich derweil den Datenstrom über eine mobile Einheit an die er mit dem Kommunikationsnetz des Schiffes verbunden hatte.

Als die Andorianerin auf der Brücke ankam war die Transmission auch schon fast wieder zu Ende.

"Konnten Sie den Verräter ausfindig machen?"

"Leider nicht, immer wenn ich dachte ich habe ihn war er irgendwie auch schon wieder entwischt..."

In diesem Moment betraten Torak und Meslik die Brücke. Die ihnen entgegengestreckten Gewehre der Wachen ignorierend ging ersterer auf die Kommandantin und ihrem Kommunikationsoffizier zu. "Ich weiß warum Sie ihn nicht entdecken konnten. Er muss ein Mitglied der Obscuro-Gilde sein, ich habe ein paar ihrer grundlegenden Codes wiedererkannt."

"Obscuro-Gilde?", fragten die beiden Andorianer verwirrt.

"Sie ist so geheim dass offiziell schon ihre Existenz als ein bloßes Gerücht gilt. Sie sind spezialisiert auf Spionagetechniken aller Art, wahre Meister im Tarnen, Verschleiern, Verhören, Kodieren und Dekodieren. Einige von ihnen sollen als Lehrer in der Assasinengilde und diversen anderen Gilden arbeiten, was mir durchaus realistisch erscheint. Auch ich hatte einen Meister der sich mit ihren Methoden auskannte. Unser Freund hier allerdings scheint noch ein Anfänger zu sein, ansonsten hätten Sie seine Transmission gar nicht erst speichern können."

"Und er verwendet einen Rebellencode", fügte der Kommunikationsoffizier hinzu.

"Das muss er wohl wenn er mit Ihnen Kontakt aufnehmen will... Möglicherweise gibt es auch gewisse Inkompatibilitäten zwischen Rebellen- und Obscuro-Code, womit der Spion nicht zwangsläufig ein Anfänger sein muss", meinte Meslik.

"Könnten Sie ihn vielleicht ausfindig machen?", fragte Vinara.

"Nur wenn ich vollen Zugang zu Ihren Systemen erhalte, zumindest passive Einsicht", entgegnete Torak.

Die Kommandantin nickte und etwas widerwillig gab der Kommunikationsoffizier den Berechtigungscode ein. "Sie können an der Sekundärkonsole dort drüben arbeiten".

Der leitende Sicherheitsoffizier folgte dem Romulaner und seinem Schüler sogleich mit gezogenem Disruptor.

Nach einigem Minuten meldete Torak: "Ich konnte das Signal bis zu diesem Terminal zurückverfolgen, weiter ging es nicht."

Es stellte sich heraus dass besagtes Terminal in der Wand eines wenig besuchten Seitenkorridors eingelassen war. Nichtsdestotrotz waren die internen Überwachungssensoren hier genauso aktiv wie überall auf dem Schiff, doch seltsamerweise zeigten ihre Logdateien für die Dauer der Übertragung einen vollkommen verlassenen Korridor.

"Blue Sparrow muss die Sensoren deaktiviert und ein Standbild eingespeist haben", überlegte Torak, "am besten sehen wir uns das Ganze vor Ort an."

Zusammen mit zwei schwer bewaffneten Soldaten und einem bajoranischen Techniker machten Vinara und die beiden Söldner sich zu jenem Korridor auf. Es wurden gründliche Scans vorgenommen ehe der Techniker die Verkleidung abschraubte. Nach weniger als einer Minute des Suchens hatte er einen kleinen Sender gefunden.

Der Romulaner pfiff anerkennend durch die Zähne. "Nicht schlecht, so muss er gar nicht in der Nähe des Terminals gewesen sein."

Der Techniker nickte bestätigend. "Es ist cardassianische Technologie, aber soweit ich sagen kann modifiziert. Das Ding dürfte überall auf diesem Schiff hinsenden können und das Signal aus dem üblichen internen Kommunikationsdschungel zu isolieren dürfte nicht leicht sein..."

"Dann fangen Sie gleich damit an", befahl Vinara, "je eher Sie zu einem Ergebnis kommen umso besser. Und kein Wort zu niemandem bis wir den Schuft haben! Sicherheitshalber auch nicht zu Molek."

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