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Die entgültige Ausprägung von mächtig.

Tamarin


Clairon

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Hallihallo!

Nachdem ich aus einem Fantasy-Fanfiction-Forum geflogen bin, weil ich dort versucht habe, eine StarTrek-Fanficton in Fortsetzungen zu posten, wurde mir geraten, es hier zu versuchen.

Bestünde denn Interesse?

Die Story ist lang, aber abgeschlossen.

Sie spielt zur Zeit der Classic-Serie und stürzt sich nach einer nur angedeuteten Vorgeschichte in die vollen. Eher amüsant zu lesen.

Ich hab sie vor etwa zehn Jahren verzapft und fand sie beim jetzigen Wieder-Lesen immernoch ziemlich klasse.

Beste Grüße

C.

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Prolog

Ch'Rihan.

Dunkelheit senkte sich über den östlichen Kontinent. Der Lärm des Tages verklang allmählich. Es war ein besonderer romulanischer Feiertag gewesen. Einer, der regelmäßig alle zehn Jahre abgehalten wird, um der Gründung des romulanischen Imperiums zu gedenken. An diesem Tag werden traditionsgemäß alle Schiffe nach Ch'Rihan beordert, damit die Besatzungen an den Festlichkeiten teilnehmen können und um der Bevölkerung die Stärke der ruhmreichen Flotte zu demonstrieren. Einige Strategen verbringen dann den Tag mit Gebeten, auf das die Föderation nichts von dieser speziellen Attraktion der Feierlichkeiten erfährt. Die Grenzen waren ja ein, zwei Tage lang völlig ungeschützt. Wie leicht könnte eine Invasionsflotte... Bloß nicht daran denken. Glücklicherweise ahnten die Terraner nichts, oder sie hatten einfach keine Lust anzugreifen.

Dieses Mal war es wieder ein wirklich ereignisreicher Tag gewesen.

Die Kinder hatten schulfrei bekommen und wirbelten fröhlich durch das Geschehen. Alle Lokale verteilten kostenlos Speisen und Getränke. Paraden und wilde Feiern wechselten einander ab. Wettbewerbe waren ausgetragen worden: sehr beliebt unter den Jüngeren waren zur Zeit Simulatoren, bei denen man einen Angriff gegen Terra leiten konnte oder mit Phasern schießen oder Föderationsspione eliminieren,... Schützenkönig wurde ein 13jähriger Junge, der in einer Simulation der Stufe 4a innerhalb von fünfzehn Minuten zwei Schlachtkreuzer und einen Handelsstützpunkt der Föderation in die Luft gejagt hatte. Er wurde vom Prätor höchstpersönlich gelobt und erhielt mit sofortiger Wirkung einen Ausbildungsplatz in der Militär-Akademie. Der Prätor hatte auch einige Kommandanten geehrt und andere abgesetzt; mehrere Gefangene waren freigelassen, andere öffentlich exekutiert worden. Der ganze Tag war ein unvergleichliches Ereignis; darin waren sich alle Historiker einig.

Doch nun wurde Nacht und der Planet sank in einen tiefen, erschöpften Schlummer.

Die meisten Schlachtschiffe hatten den Orbit längst wieder verlassen und kehrten auf ihre Posten zurück. Nur der kleiner Angriffskreuzer FEUERPFEIL kreiste noch um den Planeten. Der neuernannte Kommandant des Schiffes war derzeit nicht aufzufinden und so mußte der Raumer noch warten. Vermutlich lag Commander Aharan wie die meisten Bewohner Ch'Rihans derzeit sternhagelvoll in irgendeiner Ecke und hatte keine Ahnung, wie spät es war. Die Bürokraten waren zwar zu Recht verärgert, aber da das Schiff nur für einen routinemäßigen Patrouillenflug in der Nähe der Neutralen Zone eingesetzt worden war, hing von dieser unplanmäßigen Verspätung nichts ab, deshalb verzichteten sie auf eine großangelegte Fahndung. Abgesehen davon hatte Commander Aharan eben eine hohe Ehrung des Prätors für große Tapferkeit und dieses Kommando erhalten. Man wollte ja auch nicht unangenehm auffallen, indem man derzeitige Günstlinge des Prätors verärgerte. Und da die meisten Milizionäre ebenfalls blau war, hatte man gar nicht die Möglichkeit nach einem verlorengegangenen Kommandanten zu suchen.

Doch Aharan war nicht betrunken und sich der Verzögerung und all ihrer möglichen Konsequenzen auch voll bewußt. Aber sie hatte noch etwas zu erledigen. Etwas, das auf keinen Fall ein weiteres halbes Jahr aufgeschoben werden durfte.

"Wo steckt sie? Verdammt noch mal, ich will wissen, wo sie ist!"

"Ich weiß nicht, was du meinst, Aharan." Silura blieb gelassen, doch ganz wohl war ihr nicht. Einen derartigen Wutanfall hatte sie nicht erwartet. Doch nicht wegen so einer nutzlosen Person.

Vor einem knappen halben Jahr hatte Aharan ihr ein völlig verstörtes Mädchen gebracht. Dieses blöde Ding sprach kein Wort Romulanisch, war für Haushaltsarbeiten völlig unbrauchbar und sogar zu schwach für niedere Dienste. Aharan konnte nicht erwarten, daß sie nett zu ihr war. Und nun war die ihr anvertraute Sklavin fortgelaufen. Aus welchem Grund auch immer.

Aharan kochte. "Silura, ich will sofort wissen, wo Sarah ist."

"Meine Liebe, auf jedem Kolonialplaneten bekommst du eine fähigere Dienerin."

"Silura!"

"Na schön. Was hast du für sie bezahlt? Ich gebe dir das Doppelte und du hörst auf, so ein Theater zu machen, ja?"

"Verdammt nochmal! Wenn ihr etwas passiert ist, bringe ich dich um!"

Silura verlieh ihrem Gesicht einen Hauch von Würde. "Meine liebe Cousine, ist dir denn eine billige und nutzlose Sklavin wichtiger als deine Familie?"

"Durch diese <billige und nutzlose Sklavin> bekomme ich meine Familie zurück. Sie ist keine Sklavin, sondern eine Föderationsgeisel. Und das weißt du sehr gut. Ich habe dir gesagt, du sollst sie schonen. Ich könnte dich umbringen!" Die Romulanerin ballte unwillkürlich die Hand.

Silura wich erschrocken zurück. "Aharan, ich bitte dich! Wie sollte ich wissen, daß sie..."

Aharan trat drohend näher. "Habe ich dir gesagt, du sollst sie schonen?"

Silura tauchte unter Aharans Arm durch und eilte Richtung Tür. "Ja, aber ich wußte doch nicht, daß sie derart empfindlich ist. Wenn alle Föderierten so sind, brauchen wir wirklich keine Angst vor ihnen zu haben."

Sofort beruhigte sich Aharan. Mit dieser Person zu diskutieren hatte keinen Sinn. "Silura, du bist dumm. Stockdumm! Und hör auf zu zittern. An dir werde ich mir nicht die Hände schmutzig machen. Sag mir sofort, wohin sie gelaufen ist!"

"Ich habe wirklich keine Ahnung. Au!"

Mit einem schnellen Griff hatte Commander Aharan ihrer Cousine den Arm auf den Rücken gedreht und drückte ihn jetzt langsam hoch. "Ich habe dich gewarnt. Nun?"

"Sie ist fortgelaufen."

"Das dachte ich mir schon. Wann?"

"Gestern früh."

"Wohin?"

"Ich weiß es nicht. Sie rannte in den Wald."

"Hat sie etwas mitgenommen? Eine Waffe vielleicht?"

"Nein. Alles ist da. Ich habe sofort nachgesehen."

Mit einer ärgerlichen Bewegung ließ Aharan den Arm los. "Natürlich hast du sofort nachgesehen. Hüte deinen Besitz, denn da du weder Herz noch Verstand hast, ist das das einzige, das dir bleibt." Aharan zögerte und dachte nach. "Ich gehe sie suchen."

Silura - in sicherer Entfernung - rieb sich das Handgelenk. "Ja, bist du denn verrückt? Da draußen wimmelt es von wilden Tieren."

Aharan lachte hart auf. "Hättest du für sie gesorgt, liebste Cousine, müßte ich mich jetzt nicht in Gefahr begeben."

Mit einigen geübten Griffen überprüfte sie Disruptor und Schilde, dann verließ sie das Haus, ohne Silura einen weiteren Blickes zu würdigen.

Bearbeitet von Clairon
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Schön, dass es euch gefällt. Ich kann natürlich nicht garantieren, dass nicht doch einmal eine Zeitform vertauscht wird, aber ich geb mir Mühe. :engel:

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Prolog: 2. Teil:

Die nächstens Stunden durchstreifte Aharan ziellos die Wälder. Es war stockdunkel, doch wie alle Vulkanoiden konnte Aharan auch nachts sehen. Sie machte sich die größten Sorgen um das Mädchen.

Vor einem halben Jahr hatte sie sie aus dem Gebiet der Föderation entführt, unmittelbar nachdem sie entdeckt hatte, daß die junge Frau, die fast noch ein Teenager war, eine ziemlich wichtige Rolle in den Gedanken ihres ganz speziellen Feindes, des Föderationscaptain James T. Kirk, spielte. Es war eine spontane Idee gewesen und genauso spontan wollte sie ihre Rache gestalten, doch dann erhielt ihr Kommandant Befehl, die Handelsstation zu verlassen und Kurs auf Ch'Rihan zu nehmen, um dort neue Order zu erhalten. Was jetzt mit dem Mädchen? Sie mußte ihre Geisel schützen. Hätte der Prätor von ihrer Existenz erfahren, hätte er ihre Geisel für eigene Zwecke mißbraucht. Also nahm sie sie schweren Herzens mit. Um anatomische Auffälligkeiten zu vermeiden, hatte sie einen alten Freund, Dr. S'Tarven, eingeweiht und ihn gebeten, dem Mädchen spitze Ohren und vulkanoide Gesichtszüge zu modellieren und anschließend ihren gesamten Stoff- und Energiewechsel auf Blut auf Kupferbasis umzustellen. Die Operation war sehr schwierig und sie kämpften mit allerlei Komplikationen, aber letztendlich war es nicht so schlimm gewesen, wie sie anfangs gedacht hatte. Anscheinend war das Mädchen nicht vollständig menschlich; sie hatte auch ein paar vulkanische Gene in sich.

Äußerlich entsprach die junge Frau jetzt durchaus gewissen romulanischen Schönheitsidealen.

Aharan hatte ihr ausführlich erklärt„ weshalb sie es tun mußten und daß Sarah keine Angst zu haben bräuchte, trotzdem hatte das Mädchen die erste Zeit nach der Operation nur geweint und konnte allein durch Sedative ruhig gehalten werden. Dann war sie in eine Art Apathie verfallen und nahm keinerlei Nahrung mehr zu sich. Wochenlang mußte sie künstlich ernährt werden, bis sie endlich wieder aufwachte und einen Fluchtversuch startete, der sie fast das Leben gekostet hätte. Aharan seufzte. Man konnte über die Föderierten sagen, was man wollte, aber einfache Gefangene waren sie gewiß nicht.

Solange sie keine Zeit für ihre Rache hatte, hatte sie das Mädchen bei ihrer Cousine Silura untergebracht. Doch Silura wußte nicht, wer die Kleine eigentlich war und hatte sie anscheinend behandelt, wie sie eben jede ungehorsame Sklavin behandelte. Menschen sind viel weniger kräftig als Romulaner, dazu kam noch die Tarnung... Kein Wunder, daß das Mädchen die Nerven verlor und davonlief. Menschen pflegen leider erst zu handeln und dann zu denken.

Aharan schickte ein Stoßgebet zum Himmel und hoffte, daß Sarah noch am Leben war.

Bearbeitet von Clairon
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Der war ja peinlich kurz. Ich häng mal noch ein längeres Stück dran. Eins mit Äkschn. :-)

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Prolog: 3. Teil

Plötzlich gellte ein Schrei durch den Wald. Aharan erstarrte und lauschte. Aufgrund der Dunkelheit und der Bäume war es schwer Richtung und Entfernung abzuschätzen.

Zögernd ging sie weiter.

Der Schrei wiederholte sich. Aharan nickte für sich und beschleunigte. Ihr feines Gehör sagte ihr, daß sie auf dem richtigen Weg war.

Als der Hilferuf ein drittes Mal ertönte, sprang sie schon über Baumwurzeln, hastete durch dichtes Unterholz, verfing sich in Gestrüpp und Bodenpflanzen.

Nach kurzer Zeit erreichte sie eine Lichtung. Im Dunkel erkannte sie die Gestalt des Mädchens, das auf dem Boden lag und mit einem Stein verzweifelt auf drei große Tiere einschlug, die sie ansprangen und bissen. Ein viertes hatte sich verletzt zur Seite geschleppt. Zwei der angreifenden Raubtiere und das verletzte erledigte Aharan ohne zu überlegen mit dem Disruptor, doch das letzte konnte sie nicht erschießen, ohne Sarah in Gefahr zu bringen. Sie griff nach einem starken Ast und stürzte vor. Das Tier war so in seinen Angriff verteift, daß es Aharan fast zu spät bemerkte. Dann aber sprang hoch und prallte gegen die Rihannsu. Die Wucht des Aufpralls war so stark, daß Aharan zu Boden stürzte. Nach eingen Momenten der Orientierungslosigkeit, rollte sie sich zur Seite und griff nach dem Disruptor, der ihr aus der Hand geschleudert worden war. Als das Tier wieder auf sie zusprang, schoß sie. Das Tier brach zusammen. Ein zweiter Schuß und es existierte nicht mehr.

Keuchend blieb Aharan mit dem Mädchen allein auf der Lichtung zurück. Als sie wieder bei Atem war, untersuchte sie ihre wiedergefundene Geisel. Die junge Frau sah schlimm aus. Vor allem die Beine waren übel zugerichtet. Und überall Blut. Trotz des Kupfers hatte es noch nicht die richtige Farbe. Ich werde mich nie daran gewöhnen, dachte Aharan bekümmert.

"Bist du in Ordnung?", fragte der Commander ihre Geisel besorgt.

"Nur ein paar Kratzer. Nicht der Rede wert." Sarah zögerte. "Wie kommen Sie denn hierher?"

"Ich war auf der Suche nach einer entflohenen Geisel."

Trotz der Schmerzen lächelte sie verlegen. "Kenne ich sie?"

"Sehr wahrscheinlich. Warum, zum Teufel, bist du weggelaufen?! Ch'Rihan ist viel zu gefährlich für Menschen, sogar für Flottenoffiziere."

Sie schürzte die Lippen. "Ich liebe das Risiko."

"Wenn du tot bist, kannst du nicht in deine Heimat zurück. Du hast sehr unüberlegt gehandelt.", rügte Aharan.

Jetzt wurde das Mädchen wütend. "Sie lassen mich sowieso nicht nach Hause zurück. Oh, Ihre Worte schon immer klangen nett und aufmunternd, aber ich habe begriffen. Also sparen Sie sich das Gouvernanten-Getue. Ich bin Ihnen doch im Grunde völlig egal. Nur eine Geisel. Ist diese tot, fangen Sie sich eben eine neue." Erschöpft hielt sie inne.

"Wenn du mir egal wärst, o mein tollkühner Lieutenant der Sternenflotte, würde ich nicht mitten in der Nacht durch die Wälder streifen, um dich zu finden.", stellte Aharan mit einer Spur Sarkasmus in der Stimme fest. Das Mädchen schnaubte verächtlich.

"Was weiß ich, was Sie hier gesucht haben.", versetzte sie störrisch. "Ich werde Sie auf keinen Fall als meinen Lebensretter betrachten. Hauen Sie ab!"

"Ich frage mich, ob die Hnoiyikas wieder auftauchen würden, wenn ich dich einfach hier liegenließe."

"Daß Sie anfangen zu drohen, beweist, daß ich im Recht bin." Sie wollte sich aufrichten, fiel jedoch mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück.

Aharan betrachtete Sarah prüfend. "Laufen kannst du jedenfalls nicht. Ich werde dich nach Hause tragen müssen."

"Lieber robbe ich auf allen Vieren den Weg zurück.", erklärte das Mädchen bockig und warf sich heftig zur Seite, um wegzurollen. Automatisch griff Aharan zu und hielt sie fest. Sarah schrie vor Schmerzen auf. Sofort lockerte Aharan den Griff wieder, doch auf Sarahs Arm zeigten sich schon fünf kleine, grünliche Flecke. Aharan unterdrückte das aufkeimende Schuldgefühl. "Du wirst dich mit dem Gedanken, daß du mir das Leben verdankst, anfreunden müssen.", brummte sie ungerührt. "Du kannst mir doch nicht einreden, daß du nicht am Leben hängst. Und du brauchst dringend ärztliche Hilfe... Soll ich dir helfen?", fügte sie sanft hinzu. Sarah drehte den Kopf zur Seite, um Aharan nicht ansehen zu müssen und nickte. Dann brach sie ohnmächtig zusammen.

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Insgesamt hat das Werk 218 Standardseiten. Ist also noch etwas übrig. ;)

Bitte nicht zu wild mit dem Vorschusslorbeer. Zwischendrin hat das Gesamtkunstwerk auch ein paar schwächelnde Stelle und mindestens zwei Unlogik-Patzer. Aber nfalls ich es noch nicht erwähnte: ich war damals 15 oder 16 Jahre alt und hab es seitdem nicht mehr in der Hand gehabt. Und ich korrigier jetzt auch nicht mehr drin herum, sonst verderb ich den nostalgischen Charme.

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Prolog: 4. Teil

(Ich hoffe, die Zählung irritiert nicht. Aber so wisst ihr gleich, ob ihr ein Stück verpasst habt. Besonders die Ich-kopier-mir-das-lieber-raus-und-les-das-mal-bei-Gelegenheit-Fans.

also nochmal...

Prolog: 4. Teil

Aharan trug das schwerverletzte Mädchen den ganzen Weg zu dem Haus Siluras. Dort brachte sie sie in ihr Zimmer, versorgte die Wunden und wartete neben ihr, bis sie wieder erwachte.

Es dauerte eine halbe Stunde bis Sarah die Augen wieder aufschlug.

Aharan beugte sich erleichtert über sie. "Wie geht es dir? Kann ich etwas für dich tun? Willst du etwas trinken?"

"Sie... Sie haben mich tatsächlich getragen.", flüsterte das Mädchen.

"In der Tat. Du warst nicht in der Lage zu kriechen."

"Sie haben mich gerettet." Fassungslos starrte sie Aharan an.

"Ja", antwortete die Rihannsu schlicht.

"Aber warum? Sie sind mein Feind. Weshalb haben Sie mich gerettet...?"

Sarah fiel erneut in Ohnmacht.

Diesmal lag sie fast zwei Wochen bewußtlos und phantasierte im Fieber. Und wieder einmal merkte Aharan, was für schwache Geschöpfe Menschen im Grunde waren. Sie ließ sich kurzerhand beurlauben und wachte an Sarahs Bett. Noch einmal würde sie das Mädchen nicht Silura anvertrauen.

Endlich öffnete Sarah die Augen und sah sich aufmerksam um.

Ruckartig stand der Commander auf und trat an das Bett heran.

"Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?"

Sarah schaute die Rihannsu groß an. "Wer sind Sie?"

Aharan blickte verblüfft auf sie hinunter. Das Mädchen hatte schon viele Taktiken probiert, um sie zu überlisten. Vielleicht war dies ein erneuter Versuch. Vielleicht war es aber auch Ernst. Wenn Menschen nur nicht so verdammt gute Lügner wären... "Du erkennst mich nicht?"

"Nein. Wo bin ich?" Sie versuchte sich aufzusetzen. Aharan half ihr, ging jedoch nicht auf die Frage ein.

"Du warst sehr krank, hattest hohes Fieber. Es ist möglich, daß du dich nicht mehr an alles erinnerst. Mein Name ist Aharan."

In den Augen des Mädchens flackerte ein Funken von Interesse. "Subcommander?" Sie runzelte leicht die Stirn. "Ich erinnere mich irgendwie, das gesagt zu haben."

"Das ist richtig. Allerdings bin ich jetzt Commander. Commander Aharan. An was erinnerst du dich noch? Wie heißt du?"

Langsam schlich sich Bestürzung in die Miene des Mädchens. "Ich weiß es nicht." Sie zögerte eine Sekunde, dann sah sie Aharan hoffnungsvoll an. "Da war ein Kampf. Mit Tieren. Raubkatzen. Ist das richtig ?"

Aharan lächelte. "Ja, auch das stimmt."

Das Mädchen geriet fast in Begeisterung. "Sie haben mir das Leben gerettet, Commander."

"Auch richtig."

Plötzlich sank das Mädchen in sich zusammen. "An mehr erinnere ich mich nicht."

Aharan unterdrückte die Regung, sie zu trösten und ging ein Stück zur Seite. "Hoffen wir es. Wenn das ein Trick sein sollte..."

"Ein Trick?", fragte das Mädchen verblüfft. "Weshalb sollte ich tricksen?"

"Mir fallen da gleich mehrere Gründe ein, aber wenn du dich tatsächlich nicht mehr erinnerst, sollten wir die alten Geschichten nicht noch einmal ausrollen. Ich bin gekommen, dich zu holen. Du wirst mich auf mein Schiff begleiten."

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Okay, dann das letzte Stück des Prologs. Und dann geb ich euch erstmal ein bissel Zeit, Begeisterung zu heucheln, bevor es mit Kapitel 1 weitergeht. ;)

Prolog: 5. Teil

Wie ein zutrauliches Hündchen trabte die Kleine hinter dem Commander her, als diese sie mit dem Schiff vertraut machte. Vor einer Tür blieb sie stehen.

"Das ist deine Kabine. Sie liegt unmittelbar neben der meinen. Es ist ein Raum für höhere Offiziere. Ich hoffe, du weißt das zu würdigen."

"Ja. Vielen Dank, Commander."

Aharan winkte einem jungen Centurio zu, der sofort stehenblieb und die Commander fragend ansah.

"Name?"

Der Romulaner salutierte. "Centurio Liv'Rius, Commander."

Aharan nickte und wandte sich wieder Sarah zu.

"Richte dich ein. Centurio Liv'Rius wird sich um dich kümmern. Wenn du etwas brauchst, wende dich an ihn. In zwei Stunden komme ich und zeige dir das restliche Schiff."

Das Mädchen sah den strammstehenden Liv'Rius neugierig an und schaute dann schüchtern zu Aharan auf.

"Commander?"

"Hmm?"

"Wie heiße ich? Ich komme mir so unsagbar dumm vor, wenn ich nicht einmal meinen eigenen Namen weiß. Bitte nennen Sie ihn mir, Commander."

"Dein Name lautet..." Aharan zögerte, dann beschloß sie, ihrer Rache an Kirk eine neue Wendung zu geben. "Du heißt Tamarin."

Das Mädchen wiederholte den Namen leise. "Es ist ein hübscher Name, finde ich. Was bedeutet er? Er bedeutet doch etwas, oder?"

"Ja. Du heißt: <Die An-Zwei-Orten-Geborene>."

"Oh."

"Ja, den Rest wirst du später erfahren. Eins noch..." Aharan überlegte eine Sekunde, dann lächelte sie grimmig. "Hör mir gut zu, Tamarin. Du bist eine Rihannsu und alt genug, um in der Flotte zu dienen. Du hast es bisher nicht getan, aber ich denke, das bist du deinem Vater schuldig. Deine Eltern starben bei einem Überfall der Föderation auf Ch'Rihan, als du noch sehr klein warst. Seit dieser Zeit lebst du bei mir."

"Sind Sie eine Verwandte, Commander ?"

"Du bist meine Mneii-sha, meine angenommene Tochter. Du wirst alles andere zu gegebener Zeit von mir erfahren. Centurio Liv'Rius weiß auch nichts über dich. Es hat keinen Sinn, ihn zu fragen."

"Ja, Commander."

"Gut. Wir sehen uns dann in zwei Stunden." Aharan ließ die beiden stehen. Liv'Rius schaute Tamarin aufmerksam an.

"Wollen Sie Ihre Kabine sehen?", fragte er endlich. Er berührte eine Taste und das Schott glitt auf. Tamarin trat ein. Liv'Rius folgte ihr.

"Das ist der Synthetisierer, Ihr Bett ist hier und die Hygienezelle ist dort. Das ist Ihr Computerterminal. Es wurde abgeschaltet, weil die Kabine leerstand. Ich werde dafür sorgen, daß es wieder aktiviert wird."

"Danke." Sie schaute sich staunend um. "Sind alle Kabinen so groß?"

"Nein. Das ist das Quartier für Ehrengäste."

"Ehrengäste?!"

"Oder für Senioroffiziere. Sie sind immerhin die Mneii-sha der Commander. Wenn das alles ist..." Liv'Rius marschierte zielstrebig zur Tür, doch dann drehte er sich noch einmal um. Tamarin stand hilflos und ziemlich verlassen in dem Raum. Eine Art <Großer-Bruder>-Gefühl übermannte ihn und er ging zu ihr hin. "Ähmm... Entschuldigen Sie die Frage, aber... Sie dienten bisher nicht in der Flotte, oder?"

Unsicher sah sie ihn an. "Nein. Das heißt ich weiß es nicht. Ich erinnere mich an nichts...,Centurio. Commander Aharan sagte, bisher nicht."

Er zögerte einen Moment, dann lächelte er. "Wenn Sie nicht in der Flotte dienen, sind Sie eine Zivilperson. Das heißt, Sie würden keine Vorschriften verletzen, wenn Sie mich nicht mit meinem Rang ansprechen. Wenn Sie möchten, nennen Sie mich Marec. Das ist nämlich mein Vorname."

Dankbarkeit leuchtete in ihren Augen. "Ich heiße Tamarin."

"Und Ihr Vorname?"

"Ich nehme an, das ist er."

"Hmm. Sagen Sie, Tamarin, ich denke, wenn Sie sich an nichts erinnern, haben Sie sicher auch keine Freunde an Bord..."

"Commander Aharan..."

"Commander Aharan ist die Kommandantin.", stellte Marec sachlich fest, "Sie wird nicht viel Zeit für Sie haben, auch wenn Sie ihre Mneii-sha sind. Das ist auch der Grund, weshalb sie mich Ihnen zugeteilt hat." Er zögerte. "Was ich sagen wollte ist, falls Sie einen Freund brauchen, stehe ich zur Verfügung. Und falls Sie irgendein Problem haben, können Sie mich natürlich auch fragen. Jederzeit. Auch wenn das Problem nicht in meinen Zuständigkeitsbereich fällt."

"Vielen Dank, Marec."

Nach zwei Stunden wurde Tamarin von Aharan abgeholt. Während des Rundgangs hatte sie Gelegenheit alle Fragen zu stellen, die ihr auf der Zunge lagen. Aharan antwortete ohne zu zögern. Ein Beweis, daß sie Tamarins Lebenslauf inzwischen sehr gründlich entwickelt hatte. "Deine Eltern starben bei dem Überfall. Du hast dir geschworen, Rache an dem Mann zu nehmen, der diesen Angriff damals leitete. Sein Name ist Captain James T. Kirk." Aharan beobachtete das Mädchen aufmerksam. Bei der ersten auffälligen Reaktion hätte sie dieses Experiment sofort abgebrochen, doch Tamarin schien ihr völlig zu vertrauen. Sie nickte grimmig.

"Ich werde ihn finden, wo immer er sich verstecken sollte."

Aharan lächelte. "Ich weiß. Wir werden ihn gemeinsam suchen, aber bis dahin mußt du noch viel lernen."

"Was muß ich tun?" Tamarins blaue Augen leuchteten vor Aufregung.

"Lerne ein Schiff zu führen, Tamarin. Lerne alles, was ein Commander können muß. Du wirst meine rechte Hand werden."

Und Tamarin lernte wirklich. Nach drei Wochen konnte sie die FEUERPFEIL steuern, als hätte sie nie etwas anderes getan.

Aharan ahnte, daß das Mädchen in ihrem Unterbewußtsein noch all das Wissen um die ENTERPRISE bewahrte und darum so schnell begriff, doch das störte sie nicht.

In nicht ganz einem Monat war Tamarin auf dem Schiff nahezu unentbehrlich geworden. Sie beherrschte den Bordcomputer und übernahm freiwillig den gesamten Papierkram, was ihr besonders die Sympathie der Kommando-Offiziere einbrachte. Und so wunderte es eigentlich keinen, daß Tamarin wenige Monate später (nach einem tragischen Unfall, der einigen höheren Offizieren das Leben gekostet hatte) in einer Blitzaktion zum Subcommander, dem romulanischen Äquivalent für Lieutenant Commander, befördert wurde und von Aharan den Posten des Ersten Offiziers erhielt.

Natürlich blieb auch Aharan nicht untätig, sondern bastelte ihrem Schützling eine völlig neue Identität. Niemand durfte wissen, wer Tamarin eigentlich war. Nebenbei lehrte sie das Mädchen alles über die Geschichte der Föderation und Ch'Rihans. Der Bordcomputer stand ihr zur freien Verfügung.

Dabei stieß Tamarin immer wieder auf den Namen <James Kirk>. Denn der zählte spätestens seit dem Raub der Tarnvorrichtung als Staatsfeind. Ein Feind ihres Volkes. Ihr Feind.

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Okay. Weiter geht's. Bei den Sternzeiten bitte ich um Nachsicht. ich erinnere mich finster, dass ich damals ein DOS-Programm hatte, das Sternzeiten ausrechnen konnte und VIELLEICHT hab ich mir damals bei den Zeitangaben etwas gedacht - aber mich plagen da im Nachhinein Zweifel. :)

Über Feedback freu ich mich weiterhin. Aber mein Ego kommt auch mit Schweigen klar - solange die Hits stimmen. ;)

Wie bereits erwähnt, lasse ich die vorhandenen Logikfehler oder kleineren Handlungsschwächen drin. Auch die eine angedeutete Liebesszene, die ich im zarten vor-pubertären Alter verfasst habe. Aber die kommt erst gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz weit hinten. Desweiteren erwarten euch eine Meuterei, zwei Prügeleien und ein Happy End. Aber erst müsst ihr den ganzen Rest lesen. Ätsch.

C.

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Erstes Kapitel: 1/x

"Logbuch des Captains, Sternzeit 6408.23.

Seit einer Woche durchfliegen wir diesen Quadranten. Wir warten auf die Erlaubnis des Obersten Flottenkommandos, um in einen der Neutralen Zone nahe, genauer: sehr nahe gelegenen Sektor vorstoßen zu dürfen. Bisher hatte nur eine automatische Sonde dieses Gebiet durchflogen und nicht Auffälliges bemerkt. Doch seit einiger Zeit empfangen wir seltsame Signale aus diesem Sektor und eine Untersuchung wäre gewiß interessant, aber die Romulaner könnten die Erforschung dieses Gebietes mit ein bißchen Phantasie durchaus als Akt der Aggression auslegen.

Scotty nutzt die Gelegenheit, um an unseren Materie-Antimaterie-Wandlern eine seiner kleinen Erfindungen einzubauen. Er behauptet, die Warpleistung damit um einige Prozent hochschrauben zu können. Ich hoffe nur, er weiß, was er tut. Ich habe es schon vor langer Zeit aufgegeben, mir irgendeine seine Verbesserungen näher erklären zu lassen. Ich glaube, auf dem ganzen Schiff versteht nur Mr. Spock, was genau Scotty da eigentlich tut.

Es ist langweilig.

Wir haben jedes Manöver geübt, das uns einfiel. Unsere durchschnittliche Leistung liegt bei 98% des von Computern errechneten Erwartungsbildes. Diese Tatsache stellt mich vor das Problem, daß ich auch keine Übungen mehr befehlen kann, denn eine Steigerung ist ja kaum mehr möglich. Meine Mannschaft fühlt sich unterfordert. Ich habe sogar erfahren, daß sich viele von ihnen wünschen in ein kleines Gefecht mit den Romulanern verwickelt zu werden. Daran sehe ich, wie langweilig ihnen tatsächlich ist. Die Mannschaft ist absolut topfit, und weiß nicht, was sie vor lauter Energie anstellen soll. Auch ich habe keine Idee mehr, womit ich sie beschäftigen könnte.

Mr. Spock meint, daß die Geschwindigkeit, mit der kleinere Gegenstände vom Traktorstrahl erfaßt und an Bord gebeamt werden, nur 95% der möglichen Höchstgeschwindigkeit beträgt. Wenn bis morgen keine Nachricht von Starfleet da ist, werde ich ein paar Traktorstrahl-Übungen befehlen. Auch wenn mir so der Haß der gesamten Besatzung sicher ist.

Dr. McCoy hat empfohlen, daß einige Fähnriche rund um die Uhr schmutzige Witze über Interkom erzählen sollen, damit die Mannschaft nicht einschläft. Langsam fange ich an, seinen Vorschlag wirklich in Erwägung zu ziehen."

Kirk zögerte und überlegte, ob er noch eine Bemerkung über die Geschwindigkeit, mit der Starfleet Anfragen bearbeitete, hinzufügen sollte. Einige Gedanken dazu lagen ihm direkt auf der Zunge.

"Bist du fertig, Jim?" McCoy stand neben ihm und beobachtete Spock, der wie immer mit seinem Computer beschäftigt war.

"Ja." Seufzend schaltete Kirk das Brückenlog aus. Der Satz war vielleicht eine Spur zu sarkastisch, und einen beleidigten Stabschef konnte er wirklich nicht gebrauchen.

"Irgendeine Nachricht, Lieutenant?"

"Nein, Sir. Seit Sie vor fünf Minuten zum letzten Mal gefragt haben, hat sich nichts geändert."

Schuldbewußt sah er auf. "Tut mir leid, Uhura. Ich will Ihnen nicht auf die Nerven gehen."

Uhura strahlte ihn nur an.

"Du bist müde, Jim.", stellte McCoy fest.

"Das Warten macht mich noch verrückt, Pille." Kirk begann mit den Fingerspitzen auf seine Armlehne zu trommeln. McCoy schnitt eine Grimasse, griff nach Kirks Hand und hielt sie fest. Der Captain hörte sofort auf zu trommeln, und McCoy ließ die Hand erleichtert los. Er nahm den Gesprächsfaden wieder auf.

"Ich schätze, da bist du nicht der einzige, Jim. Alle sind nervös. Außer Spock natürlich. Starfleet läßt sich ganz schön Zeit."

"Die Baba-Jaga soll die ganzen Bürokraten holen!", knurrte jemand.

Kirk stellte das resignierte Nicken ein und schaute seinen Navigator fragend an. Er hoffte auf Ablenkung. Vielleicht rückte Chekov jetzt mit irgendeinem seiner verrückten russischen Märchen heraus. Irgend etwas, das nicht langweilig war.

"Baba-Jaga, Mr. Chekov?", fragte er laut, als der junge Offizier nicht sofort reagierte.

"Eine Hexe, Sir." Chekov gestikulierte vage. "Sie lebt in Sibirien in einem Häuschen, das auf einem Hühnerbein steht und sich um sich selbst dreht."

"Eine Hexe?" Sulu liebte Hexen. Besonders russische.

"Nicht dein Typ, würde ich sagen.", meinte Chekov mit einem schnellen Seitenblick auf seinen Freund. "Sehr alt und häßlich. Sie hat drei Söhne, die entweder Riesen oder Drachen sind."

"Tatsächlich?" Der asiatische Steuermann klang enttäuscht.

"Ein wichtiger Bestandteil der russischen Märchen, Captain." Spock richtete sich auf und sah Chekov neugierig an. "Stimmt es, daß Kindern mit dieser Figur gedroht wird, Fähnrich?"

"Ja, Sir. Wie oft mußte ich hören: <Wenn du deinen Brei nicht ißt, Pavel Andrejewitsch, kommt die böse Baba-Jaga und holt dich!>"

"Und Sie haben es geglaubt?"

"Mr. Spock, ich war vier Jahre alt, da glaubt man den Erwachsenen alles."

Spock musterte Chekov interessiert, dann wandte er sich wieder dem Computer zu. Kirk glaubte, das Wort <Menschen> zu hören.

"Mir hat man gedroht, daß es schlechtes Wetter gibt, wenn ich nicht aufesse.", meinte McCoy nachdenklich. Offenbar hatte er Spock nicht gehört.

"Und?", fragte Kirk amüsiert.

Der Arzt zuckte die Schultern. "Natürlich habe ich gegessen. Alles. Immerhin wollte ich draußen spielen und nicht in irgendeiner Kammer pauken... Naja, wenn ich an meine damaligen schulischen Leistungen denke, wäre es vielleicht besser gewesen, ich hätte nicht immer aufgegessen."

Uhura lachte leise. Kirk drehte sich zu ihr um. "Hatten Sie auch solch erpresserische Eltern, Lieutenant?"

"Ja, Sir. Vater behauptete, alles, was ich nicht schaffe, frißt ein großes Ungeheuer und wenn es satt ist, kommt es, um mich zu holen. Ich habe nie etwas übrig gelassen."

"Und du, Jim?"

Der Captain blinzelte überrascht. "Du fragst mich? Keine Chance, mich festzunageln, mein Freund. Ich habe sowieso immer aufgegessen. Mir brauchte man nicht drohen."

In Zeitlupentempo wandte sich McCoy zu Spock um und wölbte eine Augenbraue.

"Sie brauche ich sicher nicht zu fragen, ob Sie als Kind an Geister glaubten."

Spock antwortete nicht.

Ungeduldig wippte der Arzt auf den Zehenspitzen. "Mr. Spock!"

Der Vulkanier schaute McCoy an. "Ja, Doktor?"

"Also?!"

"Sie hatten mir keine Frage gestellt. Nein, ich habe auch als Kind nicht an das Vorhandensein mystischer Gestalten, wie Mr. Chekovs Baba-Jaga oder Ihres Regengottes, geglaubt..."

"Ich wußte es!"

"...allerdings sagte mein Vater, daß er mit den Resten meinen Sehlat füttert."

"Und was taten Sie?"

"Aufessen. Ein Sehlat verträgt gewürzte Speisen nicht."

"Oh! Sie mochten Ihren Sehlat sehr, was?"

Ehe Spock sich gegen diese Unterstellung verwehren konnte, wurden sie vom Fiepen des Interkoms unterbrochen. Schmunzelnd nahm Kirk Spocks Erleichterung zur Kenntnis. "Kirk hier."

"Scott, Sir."

"Kirk wurde wieder ernst. "Was gibt's, Scotty?"

"Das Spielzeug ist angeschlossen. Falls Sie es testen wollen, Sir. Ich schlage Kurs 45.23 vor"

Leise lachend schüttelte Kirk den Kopf. "Tut mir leid, Scotty, aber uns fehlt noch immer die Zustimmung des Flottenkommandos."

"Aye. Aber einen Versuch war es wert."

"Abgesehen davon führt uns der direkte Kurs in die Neutrale Zone. Wir sind jetzt schon haarscharf an der Grenze. Und ich habe keine große Lust mit Romulanern aneinander zu geraten. Wissen Sie was, Scotty, Sie können jetzt Schluß machen. Wir warten noch die knapp drei Minuten bis zum offiziellen Schichtende und treffen uns dann mit Ihnen in der Offiziersmesse. Wollen einmal sehen, ob wir mit diesem öden Tag noch etwas anfangen können."

"Aye, Sir. Scott Ende."

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Ich hab mich geirrt. Ich lege doch Wert auf Kommentare. Sonst krieg ich Minderwertigkeitskomplexe und Selbstzweifel und poste nix mehr. Jawollja. :hehe

C.

__________________________________________________

Erstes Kapite: 2/x

"Tamarin!"

"Commander?"

"Wir nähern uns der Neutralen Zone. Schalten Sie die Sensoren auf Maximum und melden Sie sich, wenn Sie etwas finden."

Tamarin nickte und betätigte einige Tasten. Angestrengt blickte sie auf den kleinen Bildschirm an ihrer Station. Nach einigen Minuten sah sie auf.

"Ein Föderationsschiff auf der anderen Seite der Neutralen Zone. Es fliegt Kurs 37.32. Wenn sie nur um einige Lichtsekunden abweichen, verletzen sie die Neutrale Zone."

"Identifikation?"

"Es ist die ENTERPRISE, Commander."

Aharan warf ihrem Ersten Offizier einen schnellen Blick zu. Ein gefährliches Funkeln in Tamarins Augen verriet, daß sie sehr genau wußte, wer das Kommando über die ENTERPRISE innehatte.

Zufrieden lehnte Aharan sich zurück. "Berechnen Sie einen Kurs, der uns zur ENTERPRISE führt. Wir sollten sie warnen, damit sie nicht versehentlich die Grenze verletzen."

Der junge Offizier am Ruder schluckte. Tamarin wandte sich um. Sie fühlte sich verpflichtet, eine Warnung auszusprechen. Schon damit der junge Navigationsoffizier nicht bestraft wurde, wenn er protestierte, was er mit Sicherheit tun würde, wenn sie nicht vorher etwas unternahm.

"Commander, damit verletzen aber wir die Neutrale Zone. Es käme einer Kriegserklärung gleich."

"Ich weiß, was ich tue. Sie haben mich gehört, Centurio! Kurs in die Neutrale Zone. Bringen Sie uns in Funkreichweite. Ich muß mit dem Captain der ENTERPRISE sprechen."

"Sofort, Commander."

Die FEUERPFEIL drehte elegant ab, und schwenkte in die Neutrale Zone ein. Direkt auf die ENTERPRISE zu.

"Maschinenraum! Ich brauche mehr Energie für die Sensoren."

"Sofort, Subcommander."

Tamarin las einige Sensorwerte ab, dann nahm sie eine Einstellungskorrektur vor. Die Daten, die sie empfingen, gefielen ihr gar nicht. "Commander, sie haben uns entdeckt und ändern ihren Kurs. Sie erreichen die Neutrale Zone in fünf Sekunden. Vier...drei..."

"Schilde hoch. Deflektoren aktivieren.", befahl Aharan ruhig.

"Disruptorenphalanx und Torpedos...?"

"Negativ. Keine Waffen."

"Wir sind in Funkreichweite", meldete Tamarin.

Aharan lehnte sich zurück. Nun würde das Spiel um Tamarin beginnen. Wie weit würde Kirk gehen, um sie zurückzubekommen? Wie würde er reagieren?

"Rufen Sie das Schiff, Subcommander. Audio-Visuell, aber halten Sie sich außerhalb des Erfassungsfokus."

"Wie Sie wünschen, Commander."

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Erstes Kapitel: 3/x

Auf der ENTERPRISE spielten sich in etwa dieselben Szenen ab. Kaum hatten die Sensoren das romulanische Schiff in der Neutralen Zone geortet, hatte Kirk den Dienstschluß vergessen und ließ die ENTERPRISE neuen Kurs setzen und steuerte die Stelle an, an der das feindliche Schiff die Neutrale Zone verlassen mußte. Dann ließ er stoppen, die Schilde hochfahren und das fremde Schiff rufen.

"Alle Grußfrequenzen offen, Captain."

"Hier spricht Captain James T. Kirk..." Er brach ab, denn auf dem romulanischen Schiff war ein merkwürdiges Geräusch zu hören. Kirk warf seinem Ersten Offizier einen fragenden Blick zu, dann fuhr er langsam fort: "... von der USS ENTERPRISE. Sie befinden sich in der Neutralen Zone und haben damit die gegenseitigen Abmachungen verletzt. Wir bitten um eine Erklärung."

"Hoffentlich behaupten sie jetzt nicht, daß wir in die Neutrale Zone eingedrungen sind.", murmelte McCoy neben ihm.

"Hier ist die FEUERPFEIL. Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns bei dem Gespräch ansehen, Captain James T. Kirk?"

"Überhaupt nicht." Kirk gab Uhura ein Zeichen und der Hauptbildschirm zeigte statt des Weltraums die Brücke der FEUERPFEIL.

Jetzt war es an Kirk erstaunt dreinzublicken, denn im Kommandantensessel saß niemand anderes als seine alte Freundin Aharan. Und wie es schien, hatte man sie seit ihrem letzten Zusammentreffen befördert.

"Commander Aharan." Er betonte den neuen Rang besonders. "Wie nett, Sie wiederzusehen."

"Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Captain Kirk."

Aharan wollte anscheinend nicht mit der Tür ins Haus fallen. Kirk beschloß, erst einmal ein wenig höfliche Konversation zu betreiben. "Ich gratuliere zur Beförderung. Sie haben ein eigenes Kommando?"

"Ja, die FEUERPFEIL. Gefällt sie Ihnen, Captain?"

"Exzellentes Schiff.", gab Kirk neidlos zu. "Ich hoffe, Sie sind auch mit der Besatzung zufrieden?"

"Es könnte nicht besser sein. Ich habe sie selbst ausgewählt."

Schweigen schloß sich an. Die Brückencrew der ENTERPRISE musterte Aharan neugierig. Romulanische Kommandantinnen gab es zwar nicht selten, aber bei Kontakten mit der Föderation ließen sie doch meist ihre männlichen Stellvertreter agieren und blieben selbst im Hintergrund. Kirk merkte, daß McCoy die Frau regelrecht anstarrte. Amüsiert gab er ihm einen kleinen Stoß, so daß der Arzt zusammenzuckte. Eigentlich konnte Jim seinen Freund verstehen. Als er Aharan das erste Mal getroffen hatte, war er auch von ihrer aristokratischen Erscheinung beeindruckt gewesen.

Spock stand von seiner Konsole auf, ging zu Kirk und reichte ihm eine Datentafel.

Kirk warf einen Blick darauf. Aharan war nicht nur befördert, sondern auch öffentlich geehrt worden. Mit einem hohen Orden. Und sie hatte vor kurzem bei einem Unfall einen Teil ihrer Senioroffiziere verloren. Falls die Romulanische Bürokratie nicht schneller reagierte als die Starfleets, dürften die Spezialisten noch nicht ersetzt sein und deren Positionen folglich noch immer durch improvisierende Junioren gehalten werden. Das war möglicherweise ein wichtiger Vorteil für die ENTERPRISE, wenn es zu einem Kampf kommen sollte.

Er nickte Spock dankbar zu und gab ihm die Tafel zurück. Dann bemerkte er Aharans neugierigen Blick. "Habe ich Sie schon mit meinem Ersten Offizier bekannt gemacht? Mr. Spock - Commander Aharan."

Spock neigte leicht den Kopf. Aharan nickte ihm zu. Tamarin bemerkte irritiert, daß die Kommandantin über das ganze Gesicht strahlte.

"Ich glaube, Sie kennen meinen Ersten Offizier auch noch nicht...", sagte Aharan langsam. "Subcommander Tamarin - Captain Kirk."

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  • 2 Wochen später...

Erstes Kapitel: 4/x

Tamarin trat neben ihren Commander und überlegte, was dieses Theater solle. Sie fand keine logische Erklärung und hoffte, Aharan würde ihr sagen, was sie von ihr erwartete.

Aharan ignorierte die Verwirrung Tamarins. Für sie ging ein Traum in Erfüllung. Kirks Gesichtsausdruck entschädigte für alle Strapazen.

Der Captain wußte nicht, ob er <Angenehm> oder <Sarah!> gesagt hatte. Er mußte letzteres gesagt haben, denn er hörte McCoy ächzen und er sah Aharans Augen groß werden, als sie ihn mit grenzenloser Begeisterung anstarrte. Und Spock, der schnell aufstand und wirklich erschüttert wirkte, alles in Zeitlupe. Obwohl Spock fast auf ihn zu rannte und dabei den Datenblock fallen ließ, erschien es Kirk wie eine Bewegung unter Wasser. Seine Sinne waren so betäubt, daß er nichts hörte, weder den Aufschlag des Blocks noch Spocks Worte. Sein Blick war auf Sarah gerichtet, die mit gleichgültiger Miene neben Aharan lehnte.

Aharan riß die Augen auf und heuchelte Erstaunen - heuchelte Besorgnis - heuchelte alles, was ihr einfiel. "Sie kennen sich?"

Da erwachte er aus der Taubheit und sprang auf. "Sarah!" Er hoffte auf ein Lächeln, eine Geste oder etwas vergleichbares. Etwas, das ihm zeigte, daß es sich um einen Scherz handelte. Doch da war kein Aufleuchten ihrer dunkelblauen Augen, das ein Erkennen bewies, keine versteckten Handbewegungen, kein verstohlenes Grinsen,... Die Romulanerin sah mit unbewegter Miene durch ihn hindurch. Ernüchtert drehte er sich zur Seite und begegnete Aharans Blick.

"Was macht das Mädchen auf Ihren Schiff?", fragte er leise.

Aharan machte ein unschuldiges Gesicht. "Wen meinen Sie, Captain? Subcommander Tamarin? Sie arbeitet hier. Sie ist mein Erster Offizier. Sehr begabt, wenn Sie mich fragen. Wollen Sie sie abwerben?"

Kirk sah, wie das jetzt Tamarin genannte Mädchen Aharan erstaunt anblickte und etwas murmelte. Aharan lächelte ihr zu. "Bei denen kannst du sogar Captain werden."

"Commander..." Tamarin war verwirrt.

"Schon gut, Mneii-sha. Ich weiß, du magst solche dummen Scherze nicht."

Fassungslos blickte Kirk auf diese Szene, dann begriff er. "Was haben Sie mit ihr gemacht? Sie haben sie nicht nur entführt, sondern auch eine Gehirnwäsche..."

Aharan hob die Hand. "Bitte zügeln Sie Ihre Phantasie, Captain.", sagte sie ruhig. "Ihre Verdächtigungen sind völlig unhaltbar. Haben Sie Beweise für das, was Sie da behaupten?"

Kirk ballte die Fäuste. McCoy berührte ihm an der Schulter. "Brich den Kontakt ab, Jim! Wir müssen sprechen."

Automatisch gab der Captain Uhura ein Zeichen. Er wollte sprechen, aber seine Stimme versagte. Er räusperte sich. "Bitte entschuldigen Sie uns einige Minuten, Commander.", sagte er heiser. Sofort unterbrach der Nachrichtenoffizier die Verbindung.

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Absolute spitze. Ich finde deine Geschichte von vorne bis hinten, wie würde Spock sagen? Faszinierend. Bitte mehr davon. Ich schreibe selbst Fanfiction und muss sagen, an dein Niveau komme ich noch lange nicht ran. Es gibt nur einen Makel den ich gefunden habe, im ersten Teil des Prologs als die Romulaner diese Gründungsfeier abhalten gibt es zwei Dinge die mich etwas stören. Zum einen würden die paranoiden und sicherheitsfanatischen Romulaner niemals ihre Grenzen komplett unbewacht lassen und zum anderen kann ich mir kaum vorstellen, daß die Romulaner so dermaßen ausschweifend Feiern das ein Offizier der Flotte blau ist. Das passt doch dann doch eher zu den Klingonen oder nicht? Aber das ist auch nicht weiter tragisch. Ich bin sicher, das meine Storys vor Logikfehlern nur so strotzen obwohl mein Lektor was anderes behauptet. Die Romulaner haben zwar Gefühle, dennoch gönnen sie sich keinen Moment der Schwäche auch nicht bei einer wichtigen Feier. Sie sind kühl und berechnend. Ich glaube mich zu erinnern dass Romulaner von ganzem Herzen lieben und hassen. Aber dazwischen sind eiserne Disziplin und Gehorsam dem Prätor gegenüber. Trotzdem deine Geschichte ist Spitze und ich werde mich freuen, mehr zu lesen. Ich hoffe der Fanficbereich wird durch solche Geschichten wie diese weiter angereichert. Wenn du diese Geschichte fertig gepostet hast, hast du dann vor, ein weiteres Projekt zu starten?

Liebe Grüsse

J.J.

PS: (Titelvorschlag) "Das Tamarin Manöver" oder einfach nur "Tamarin"

Bearbeitet von Admiral J.J. Belar
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Guten Morgen, J.J.! Guten Morgen alle anderen!

Mit deinem Hinweis für den Prolog hast du selbstverständlich Recht. Ich hab da absichtlich übertrieben. Da das aber nicht handlungsrelevant ist, werde ich die Stelle entsprechend überarbeiten, sobald Paramount sich wegen einer Verfilmung an mich wendet. :-)

Ein viel gravierender (weil unbemerkter) Fehler hat sich im vorigen Teil eingeschlichen:

Spock stand unmittelbar neben Kirk, als Aharan Tamarin vorstellte. In der nächsten Sekunde springt er auf und rennt auf Kirk zu. Wann hat er sich denn zurück zu seinem Platz gebeamt? tsstsstss....

Diese "Tamarin"-Story ist ziemlich lang und die einzige, die ich je abgeschlossen habe. Es existieren noch größere Teile der Vorgeschichte, die hier nur immer erwähnt wird (Beziehung Kirk/Sarah) aber über der bin ich damals abgestorben, weil ich die nach dem Verfassen der "Hauptgeschichte" nicht mehr so spannend fand. Diese Vorgeschichte (Arbeitstitel damals: "Identitäten") würde Mr. Darwin vermutlich als "rudimentäre" Vorlage bezeichnen. :-)

Aber einige Teile (wie eine grandiose Raumschlacht) existieren und vielleicht stell ich die zur allgemeinen Erheiterung mal separat ein. Aber die Story selbst wird sicher nicht vervollständigt werden.

Herzliche Grüße

C.

Bearbeitet von Clairon
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