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...die letzte Verführung der Nacht

Fingerübungen und Splitter


Clairon

Empfohlene Beiträge

Da die Kommentare in letzter Zeit ein bissel rar sind, mach ich mal eine kleine Pause und besuch meine anderen Tummelplätze im Internet.

Ich guck aber regelmäßig rein und wenn sich wieder Interesse einstellt, poste ich auch weiter. NUR Lesen reicht nicht. So.

;)

Beste Grüße

C.

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  • 2 Monate später...

Schade, Clairon, dass du deine wieder rausgenommen hast – ich finde die Idee dieses Threads gut – ich poste jetzt mal eine Szene. Geschrieben habe ich sie im Sommer 2003. Die Geschichte wurde nie fertig (obwohl ich über ein „Reboot“ nachdenke) – kleinere und größere Details stimmen auch nicht mehr mit dem Canon von ENT zusammen, weil eben seither noch Episoden gedreht wurden. Sie sollten beide der Anfang einer Geschichte sein!

Übrigends habe ich meinen Nick von einem der Charaktere hier drinnen – den Namen habe ich mir schon vor 12 Jahren ausgedacht und ich hänge an ihm…

*****

Star Trek – Enterprise

Hannah C. Weinknecht

T’Pau hatte es sich in ihrem Sitz gemütlich gemacht und beobachtete durch das Fenster des Bodengleiters die vorüberziehende Landschaft.

Sev’anakh war tatsächlich eines der reizvollsten Wohngebiete auf T’Khasi. Große, weitläufige Grundstücke grenzten hier aneinander. Auf einer leichten Anhöhe gelegen, bot es nicht nur einen spektakulären Ausblick auf die Stadt Shi’Kahr mit ihren vielen weißen Türmen, sondern auch auf das dahinter gelegene Seleya Gebirge. T’Khut, T’Khasis Zwillingsplanet, ging gerade unter. Der höchste Gipfel des Seleya-Gebirges teilte die rot glühende Sichel bereits in zwei Hälfen. T’Pau lehnte sich etwas näher an das Fenster um die Eridiani Sonne zu erblicken. Auch sie stand bereits sehr tief und tauchte Shi’Kahrs Türme in ein goldiges Licht. Ihre langen schwarzen Schatten verliehen der Stadt beinahe ein gespenstisches Aussehen.

Es ist schon sehr spät für einen Besuch. Jedenfalls zu spät für einen Höflichkeitsbesuch.

Der Bodengleiter wurde langsamer und kam schlussendlich zum Stillstand.

„Wir haben unser Ziel erreicht, T’Pau.“, der junge Steuermann des Gefährtes drehte sich zu der älteren Vulkanierin um.

„Danke Senak. Bitte warte hier auf mich.“

Eine leichte Brise strich durch T’Paus kunstvoll aufgestecktes Haar als sie aus dem Bodengleiter stieg. Trotz der späten Stunde war es immer noch sehr warm. Zu warm für diese Jahreszeit.

T’Pau nahm sich einige Momente Zeit, dass Haus zu mustern, vor dem sie ausgestiegen war. Ein etwa 2 Meter hoher Zaun aus Lavagestein umgab das Grundstück und wurde nur an einer Stelle durch ein Kunstvoll geschmiedetes Eisentor unterbrochen. Hinter dem Zaun, an dessen oberen Ende grüne Pflanzen hervorschauten, erhob sich ein 2-stöckiges Gebäude. Es war weder besonders anspruchsvoll noch besonders schlicht, aber die Tatsache, dass es zwei Stockwerke besaß, machten es dennoch zu etwas besonderem, da die meisten vulkanischen Wohnhäuser nur ebenerdig waren. An einiges Stellen kletterten Pflanzen die Hausmauer empor. T’Paus geschultes Auge erkannte darunter den blau-blühenden centaurischen Efeu, eine sehr sonnenempfindliche Pflanze. Er brauchte beinahe verbotene Mengen an Wasser und es gehörte viel Geduld dazu, ihn erfolgreich zu kultivieren. Zahlreiche ebenso exotische Pflanzen säumten den mit weißen Steinen gepflasterten Aufweg zum Haus. Vier Säulen stützten das Dach über dem Haupteingang und begrenzten gleichzeitig eine kleine Veranda.

T’Pau rückte ihren schwarzen Umhang mit dem Familiensiegel am Kragen zurecht und schritt auf das Eingangstor zu. Leise klickten ihre Stiefel am Straßenpflaster. In einer Nische neben dem Eingangstor befand sich eine Sensorplatte. T’Pau zögerte einen Moment.

Sevin weiß durch mein spätes Kommen sicherlich bereits, dass dies kein angenehmer Besuch wird.

Dann presste sie ihren Daumen auf die Sensorplatte und sagte ihren Namen. Das kleine Gerät summte und piepste für einige Sekunden und ganz leiste öffnete sich das große Eisentor.

Vorsichtig, beinahe so als würde sie das Grundstück verbotenerweise betreten, ging T’Pau durch das Eingangstor. Plötzlich war es ihr, als würde sie sich in einer anderen Welt befinden. Um sie erschien alles grün und lebendig. Ein scharfer Kontrast zu T’Khasis zerklüfteter Landschaft. Es erinnerte sie sehr an den terranischen Regenwald, den sie vor langer Zeit einmal besucht hatte, nur dass T’Khasis Himmel stets rot war, nicht blau. Die Luft roch süßlich nach allen möglichen Pflanzen, die meisten waren nicht heimisch auf T’Khasi, dass ohnedies nur an wenigen Stellen eine natürliche Vegetation aufwies. Das trockene Gebiet um Shi’Kahr gehörte gewiss nicht dazu. Um einen solchen Garten gedeihen zu lassen bedurfte es nicht nur eines gutes Sachverstandes, sondern auch einer großen Disziplin.

T’Penn ist eine fabelhafte Botanikerin.

„T’Pau!“, eine sehr kleine und zierliche Vulkanierin erschien im Hauseingang. Sie war etwa in T’Paus Alter: Die Kinder waren schon ausgezogen, aber sie war noch nicht zu alt, um sich ausgiebig ihren Vorlieben zu widmen.

„T’Penn. Ich hoffe ich komme nicht zu spät. Ich wurde an der Akademie noch aufgehalten.“

Der Verzicht auf den vulkanischen Gruß war T’Paus höfliche Art zu zeigen, dass sie sich nicht länger aufhalten wollte als unbedingt nötig.

„Keineswegs. Sevin wartet bereits auf dich.“, entgegnete T’Penn. Ihre grauen Augen strahlten eine Art Wärme aus, die T’Pau wissen ließ, dass sie tatsächlich nicht ungelegen kam. T’Penn wandte sich um und bedeutete ihrer Besucherin ihr zu folgen.

„Dein Garten ist sehr schön.“, sagte T’Pau.

„Danke.“ erwiderte T’Penn und lies T’Pau eintreten.

Einige Sekunden mussten sich ihre Augen an das dünklere Licht im Haus gewöhnen, bevor sie erkannte, dass sie sich in der großen Eingangshalle befand, die über beide Stockwerke reichte. An der gegenüberliegenden Wand schlängelte sich eine Treppe in den ersten Stock. Auf der rechten und linken Seite führten Durchgänge in andere Teile des Hauses.

„Bitte. Sevin ist in seinem Arbeitszimmer.“ T’Penn führte ihren Gast durch ein geräumiges Wohnzimmer, dass durch die untergehende Sonne in ein rötliches Licht getaucht wurde. In der Mitte waren gemütliche Sitzmöbel um einen Holztisch gruppiert und an den Wänden zogen sich Regale hoch. Sie waren mit Büchern besonderen Steinen und einigen Pflanzen gefüllt. Eine Fensterfront ermöglichte einen Panoramatischen Blick in den Garten. Alles wirkte hell und einladend.

Zielstrebig schritt T’Penn an der Sitzgruppe vorbei auf eine Tür am linken hinteren Ende des Zimmers zu. Die Tür stand weit offen und ermöglichte einen Blick in Sevins Arbeitszimmer. Wiederum zogen sich an den Wänden Regale hoch – sie waren jedoch nur mit Büchern gefüllt. Das Zentrum des Raumes bildete ein massiver Holztisch, an dessen Enden sich dutzende Datenfolien stapelten. Dazwischen war ein Computerterminal angebraucht worden.

In einem komfortablen Lehnsessel hinter dem Schreibtisch ruhte Sevin. Er hatte die Augen geschlossen und presste die Fingerkuppen aneinander. Hätte T’Pau es nicht besser gewusst, hätte sie geglaubt, dass er meditieren würde. Sevin sah älter aus als er war. Sein kantiges Gesicht war faltig und er wirkte sehr müde. Sein grauweißes Haar sah etwas zerzaust aus. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte T’Pau, dass er außerdem stark an Gewicht verloren hatte.

„Gemahl.“, flüsterte T’Penn sanft.

Der Vulkanier blickte hoch.

„T’Pau ist da.“, erklärte T’Penn während diese das Zimmer betrat.

„Danke, Gemahlin.“ Sevin nickte T’Penn zu, die daraufhin in einem anderen Teil des Hauses verschwand. Auf Vulkan gab es immer noch Angelegenheiten, die ausschließlich Familienoberhäupter miteinander besprachen.

Etwas mühevoll erhob sich Sevin und hob die Hand zum vulkanischen Gruß. „Glück und langes Leben, T’Pau.“

Diese erwiederte die traditionelle Grußformel und setzte sich dann auf Sevins Aufforderung in einen Sessel ihm gegenüber. Eigentlich wäre sie lieber gestanden. Denn ihr Anliegen war kompliziert und gehörte zu den Dingen, die Vulkanier nicht gerne besprachen.

„Ich darf nicht annehmen, dass dies hier ein reiner Höflichkeitsbesuch ist.“, stellte Sevin fest.

„Allerdings.“, bestätigte T’Pau. „Ich habe ein konkretes Anliegen.“

Einige Sekunden sagte Sevin gar nichts, als würde er sich überlegen, sie überhaupt anzuhören. Dann: „Bitte.“

T’Pau hatte keinen Grund um den heißen Brei zu reden. „Mein Haus braucht einen Erben.“

„Du möchtest, dass ich mit T’Jara spreche.“, Sevin schien innerlich zu seufzen.

T’Pau nickte. „Ich habe heute morgen eine Nachricht von Skon erhalten. Er und T’Jara werden nächste Woche mit Botschafter Soval nach Vulkan heimkehren um an der Debatte teilzunehmen. Ich möchte, dass die Heirat dann vollzogen wird. Beide sind im richtigen Alter für eine Bindung.“

„Es ist aber nicht meine Entscheidung.“

“Dessen bin ich mir bewusst. Skon berichtete mir auch, dass er diesbezüglich eine Abmachung mit T’Jara hat, die die Eheschließung noch eine Weile aufschiebt,“ T’Pau machte eine kurze Pause um nach den richtigen Worten zu suchen, „Solange wird Solkar aber nicht mehr durchhalten können. Und ich kann Skon nicht zumuten, das Hause Suraks ohne Bindungspartnerin zu führen.“

Sevin schloss kurz die Augen und schien nachzudenken. Solkar, T’Pau’s Ehepartner und das derzeitige Oberhaupt des Hauses Surak, litt schon an geraumer Zeit an einer sehr aggressiven Form des Bendii-Syndroms. Er wusste dies nur, da Solkar zu seinen guten Bekannten zählte, und er wusste auch, wie viel es T’Pau abverlangte, mit ihm über den Zustand ihres Mannes zu sprechen. „Ich verstehe.“

„Mein Haus kann es sich nicht leisten, dass…“

„Ich weiß,“ unterbrach Sevin sie. „Meines ebenso wenig. Es lastet bereits Schande auf meinen Schultern. Aber meine Tochter kennt ihre Pflichten.“

Ein Schatten legte sich über Sevin’s Gesicht und mit einem Mal verstand T’Pau warum Sevin so müde war.

„Skon wird die Hochzeit ankündigen, sobald die Debatte beendet ist.“, T’Pau erhob sich, ein eindeutiges Zeichen für das Ende des Gespräches.

Sevin sagte nichts, er nickte nur knapp. T’Pau drehte sich um und eilte schnellen Schrittes hinaus.

Sevin schloss die Augen und nahm seine vorherige Position wieder auf. Mehr als jemals zuvor zweifelte er daran, dass es gut gewesen war, T’Jara an einen Sohn eines so bedeutenden Hauses zu binden. So sehr ihn Solkars und T’Paus Wahl ehrte, immer mehr glaubte er, dass es vernünftiger gewesen wäre, wie im Falle seiner älteren Tochter zu handeln. T’Pols Bindungspartner stammte aus einem angesehenen, aber einfachen Haus. Er führte einen respektablen Lebensstil und trug wesentlich weniger Verantwortung. Allerdings hatte T’Pol ihre Hochzeit ebenso aufgeschoben. Wahrscheinlich war T’Pau genau deswegen so beunruhigt – auch wenn T’Pols Aufschub im Vergleich weniger bedeutend war und außerdem anderen Gründe hatte. Aber er hatte es bis jetzt offensichtlich noch nicht verstanden, seinen Töchtern die Wichtigkeit ihrer Pflichten zu verdeutlichen.

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Hallo T'Jara!

Ich hab meine Teile wieder rausgenommen,w eil ich nun doch die Absicht habe, die unfertige Vorgeschichte irgendwann mal zu einem Ende zu bringen. :)

Deine Story gefällt mir sehr gut. Ist zwar genauso fragmentarisch wie der Name des Threads besagt, aber Du lässt Dir auch die Zeit, die eine Schilderung eben braucht.

C.

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  • 1 Monat später...

Schade, da$ keine komplette Geschichte daraus geworden ist,

T'Jara.

Aber ich kenne das Problem, ich mu$te zuletzt drei Story-Ansätze "verschrotten" weil mir entweder die Ideen ausgegangen sind oder ich sie für zu schlecht befunden habe. Hätte ich sie nicht auf Papier geschrieben, hätte ich sie gepostet.

Vielleicht wird ja irgendwann doch noch eine komplette Geschichte draus?

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Ha! Ich hab noch was gefunden, was vielleicht lustig zu lesen ist.

Das fällt definitiv unter Fingerübung, denn mehr als diese Szene wollte ich nie schreiben. Und wenn ich "geübt" habe, hab ich - wie bereits mehrfach erwähnt - bekannte Charaktere aufeinander losgelassen und geguckt, was dabei herauskommt.

In dem Fall waren es eben Q und Tamarin.

Wie gesagt: ich hätte auch andere Figuren nehmen können. Dieses Stückchen steht in keinem Zusammenhang zu irgendeiner anderen Folge und es gibt keine Bezugspunkte zu der eigentlichen Tamarin-Story.

C.

_________________________

Das romulanische Beiboot bewegte sich mit Warp 3 durch den Weltraum.

Schon seit mehreren Wochen näherte es sich der Neutralen Zone.

Der Pilot war sich den Gefahren voll bewußt. Die Chancen, in das Territorium der Föderation vorzudringen, waren schon minimal, aber die Idee, in das Starfleet-Hauptquartier gelangen zu wollen, grenzte an Wahnsinn.

Doch der Pilot nahm das Risiko in Kauf.

"Nehmen Sie Anhalter mit?", erkundigte sich plötzlich eine Stimme hinter ihr sehr höflich.

Die Romulanerin wirbelte herum und riß einen Disruptor aus dem Gürtel. Q lächelte, als Tamarin die Waffe aufatmend senkte. Er kam vor und setzte sich in den leeren Sessel neben sie.

"Ich gratuliere Ihnen; es ist das erste Mal, das Sie über Ihre niederen Instinkte siegten."

Ärgerlich verstaute Tamarin den Disruptor wieder unter ihrem Sitz. "Das klingt sehr - überlegen."

"Ich bin überlegen. Aber Sie müssen zugeben, daß es nicht besonders großartig ist, mich bei jedem unserer Treffen zu erschießen."

"Ich habe Sie nicht einmal um solche Treffen gebeten, Q."

"Höre ich da einen agressiven Ton in Ihrer Stimme?"

Tamarin verkniff sich eine Antwort. Q schien auch keine zu erwarten. Er machte es sich in seinem Sessel gemütlich und schaute die junge Frau von der Seite an.

"Jetzt weiß ich es. Liebe. Sie folgen einem entschwundenen Verehrer."

Das Mädchen schnaubte. "Machen Sie sich nicht lächerlich."

"Ist das ein <Ja>?"

"Sie rätseln jetzt schon mehrere Tage. Ich dachte, Sie sind allwissend."

"Natürlich bin ich das, aber die Gedanken von so niederen Lebensformen... Ich habe schon Mühe, mich auf Ihr Niveau runterzudenken."

"Sie sind also nicht vollkommen."

"Natürlich bin ich das. Ich bin Q."

"Ein Angeber sind Sie."

"Sehen Sie, das fasziniert mich so an Ihnen. Dieser Hang zur Selbstzerstörung, diese masochistische Ader. Sie wissen doch, was ich alles tun könnte, um meinen Ärger auszudrücken?"

"Sie sind also in der Lage, Ärger zu empfinden? Ich dachte, Ärger ist auch nur eines dieser primitiven Gefühle, über denen Sie so weit stehen?"

Q ignorierte sie und fuhr mit seinen Überlegungen fort:

"Nein, die wahrscheinlichste Lösung ist, daß Sie keinerlei Vorstellung von den möglichen Konsequenzen haben. Dummheit, nicht Mut. Und Glück. Das ist der Grund, weshalb Ihre Spezies noch nicht ausgestorben ist. Glück. Pures Glück."

"Das sagen sie mal besser nicht dem Prätor.", murmelte Tamarin, "Der würde gar nicht gern hören, daß die Erfolge der Flotte, von Dummheit und Glück abhängen."

"Entschuldigen Sie mich bitte eine Sekunde."

Q verschwand... und erschien wenige Sekunden später wieder.

"Wo waren Sie?"

"Beim Prätor."

Tamarin ächzte leise. "Wenn ich Sie jetzt frage, was Sie bei ihm wollten...?"

"Seine Reaktion war interessant. Aber ich muß zugeben, Sie sind treffsicherer als er."

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  • 1 Monat später...

Hey Clairon,

bin gerade zufällig über diesen Thread gestolpert. Interessante Idee. "Fingerübungen und Splitter"...

So etwas hab ich persönlich eigentlich nicht, vergleichbar wäre höchstens ein Haufen von "Randszenen", die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe...

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Hier eine meiner Fingerübungen - allerdings auf Englisch :)

Ich hab' sie auf Fanfiction.net eingestellt, allerdings nieamls die versprochene deutsche Version dazu geschrieben. Wollte einfach für ein größeres Publikum schreiben und irgendwie flutscht bei mir Star Trek auf Deutsch nicht so...

http://www.fanfiction.net/s/3044856/1/

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Hallo T'Jara!

Das wollte ich Dich eigentlich schon seit Deinem ersten Posting fragen: Hast Du die Figur der T'Jara später nochmal aufgegriffen?

Ansonsten: Ich sehe, Du magst Vulkanier. Und Du kannst mehrsprachig beschreiben, was in den angeblich achso emotionslosen Vulkaniern vor sich geht.

Schwer verfilmbar, aber gut. ;)

C.

Bearbeitet von Clairon
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Da ich neulich zum ersten Mal überhaupt einen Traum mit Kirk hatte, hab ich mal eine Story drumherumgestrickt. Natürlich nur sehr rudimentär und man müsste das richtig ausbauen und ausformulieren, aber ich hoffe, ihr nehmt es als das, was es ist. Ein kleiner Splitter. :)

C.

________________

Nachwuchssorgen

„Eindringlingsalarm! Eindringlingsalarm. Quartier des Captains...“

Kirk erwischte den nächsten Turbolift und war fast gleichzeitig mit dem Sicherheitsdienst vor seinem Quartier.

Als er in seinen Raum stürmen wollte, trat ihm Fähnrich Kelowitz entgegen.

„Warten Sie, Captain. Wir sind hier drin noch nicht fertig.“

Neugierig spähte er über Kelowitz’ Schulter, aber der Hüne versperrt ihm die Sicht und drängte ihn unnachgiebig in den Gang zurück. Aber da war doch...

„Spock?!“

Der Vulkanier stand mitten im Quartier des Captains und überprüfte die Anzeigen seines Trikorders. Er blickte nur kurz hoch. „Moment noch, Captain.“

Wie hatte Spock vor ihm da sein können? Von der Astrophysik war es weiter als von der Brücke. Missmutig trat Kirk von einem Bein auf das andere und wartete, bis irgendjemand sich mal bequemte, ihm mitzuteilen, was los war.

Endlich trat Spock aus dem Quartier, nickte Kelowitz zu und meinte gelassen:

„Was auch immer den Alarm ausgelöst hat: Es ist nicht mehr da und es hat keine Spuren hinterlassen.“

„Ein Fehlalarm?“

„Möglich, aber unwahrscheinlich. Ich werde noch einmal einen Ebene-3-Check veranlassen. Aber ich denke, Sie können Ihr Quartier wieder betreten.“

„Oh vielen Dank.“ Sein Sarkasmus prallte wie üblich an Spock ab. Sein Quartier sah aus wie immer. Bett, Schrank, Schreibtisch.... Unauffällig schob er die Datenspulen zu einem ordentlicheren Haufen und schlug mit der Ferse die Schranktür zu.

„Also keine Chance auf nächtlichen Besuch, was, Mr. Spock?“

„Dazu kann ich nichts sagen. Solange wir nicht wissen, was den Alarm ausgelöst hat, kann ich eine Wiederholung nicht ausschließen. Sicherheitshalber sollten wir eine Wache vor Ihrem Quartier postieren...“

„Solange die Wache nicht in meinem Quartier postiert wird, ist mir das eigentlich egal.“, brummte Kirk. „Haben unsere Gäste etwas von dem Aufruhr mitbekommen? Jemand sollte hingehen und sie beruhigen. Lady Donoé wirkte ohnehin sehr nervös.“

„Vermutlich hängt ihre Nervosität mit der bevorstehenden Hochzeit zusammen. Morgen erreichen wir Eleos II und die Trauung kann stattfinden.“

„Drücken wir die Daumen, dass nichts dazwischen kommt. Lady Donoé ist eine charmante Person, aber seit sie an Bord ist, hab ich unbändigen Appetit auf ein ordentliches Geflügelsandwich und darf nicht...“

Am nächsten Tag versammelte sich eine buntgefiederte Schar im Transporterraum. Lady Donoé war furchtbar aufgeregt. Ihr glänzendblaues Gefieder wirkte struppig und sie schaffte es kaum, wenigstens die Federn im Gesicht zu glättern. Noch nervöser schien ihr Bräutigam. Lord Anahé. Immer wieder knabberte er mit seinem Schnabel an den Schmuckfedern, stieß Lady Donoé liebevoll-drängend an, brachte durch seine Versuche, ihre Federn zu ordnen, noch mehr Unordnung in ihr Gefieder und verbreitete eine solche Unruhe, dass Kirk wahrlich froh war, als er die ganze Hochzeitsgesellschaft endlich los war.

Völlig erledigt ließ Kirk sich auf sein Bett fallen. Der Eindringlingsalarm hatte sich nicht wiederholt, die Mission („Seit wann in die Enterprise ein Taxi, Jim?“) beendet und sein Schiff flog gemütlich wieder auf Routinekurs.

Ächzend setzte Kirk sich wieder auf, zog die Stiefel von den Füßen und warf sie Richtung Schrank. Dann schälte er sich aus der Galauniform, schnappte sich ein Handtuch und ging duschen. Jetzt das Sandwich, dachte er, während er duschte. Geflügelsandwich. Ein großes. Dann Rührei. Und doppelte Portion Rührei. Und Spiegelei. Geflügelwürstchen. Vier Stück. Oder wenigstens drei. Er hatte plötzlich große Lust auf einen gemütlichen Abend in der Offiziersmesse. Ein Schritt und er war am Interkom.

„Kirk an McCoy.“

„McCoy hier.“

„Pille? Lust mit mir Abendbrot zu essen?“

„Ich hol dich in fünf Minuten ab.“

Kirk schmunzelte und trat zum Schrank, um sich ein angemessenes, ziviles Kleidungsstück auszusuchen. In Uniform Geflügel zu essen, war unter diesen Umständen vielleicht doch ein bisschen daneben.

Als er sein nicht sehr umfangreiches Repertoire an Shirts und Hosen musterte, entdeckte er auf einem der Fächer einen großen, offenbar eingewickelten Gegenstand. Einen Moment spielte er mit dem Gedanken, den Sicherheitsdienst zu rufen, aber der Gedanke, dass er dann wieder auf dem Gang warten durfte, während sie sein Quartier auf den Kopf stellten, gefiel ihm gar nicht.

Vorsichtig hob er den Gegenstand heraus. Er war recht schwer und unter der Umhüllung offenbar rund und glatt.

Während er noch überlegte, ob er das Ding irgendwo abstellen sollte, um es auszupacken, oder ob er das im Stehen bewältigen könne, summte es an der Tür und McCoy trat unaufgefordert ein.

„Stör ich?“

„Hmmm?“

„Was ist denn das?“

„Gute Frage, Pille. Es war in meinem Schrank.“

Kirk entschied sich, das Ding auf seinen Schreibtisch zu stellen. Allerdings stand es nicht, sondern kullerte. Egal wie er es hinlegte. Vorsichtig hob er die Decke ab.

„Oh....“

„Also DAS musst du mir erklären.“

„Würde ich gern, Pille. Aber ich hab keine Ahnung, wie das in meinen Schrank kommt.“

McCoy fuhr mit dem medizinischen Trikorder vorsichtig um das dunkelblaue Ei herum.

„Eindeutig eleosianisch. Und... oh... ähm.... es ist befruchtet.“

„Bitte?“

„Es ist befruchtet. Wir sollten es wieder einpacken. Sonst kriegt das... ähm... Küken schon vor dem Schlüpfen einen Schnupfen.“

„Befruchtet?“

„Ja. Du wirst Vater.“ Ungeduldig riss McCoy dem erstarrt stehendem Kirk die Decke aus der Hand und wickelte das Ei vorsichtig wieder ein. „Hör zu, Jim, DU findest heraus, woher das Ei kommt. Und ICH informiere mich über das künstliche Ausbrüten von eleosianischen Gelegen.“

„Ei?“

Kirks Reaktionszeit brach heute wahrlich keine Rekorde. McCoy drückte Kirk das Bündel samt Ei wieder in die Hand, deutete auf Kirks Bett und setzte sich selbst an den Schreibtisch.

Kirk schüttelte den Kopf, um ihn frei zu bekommen, stapfte brummelnd zu seinem Bett und legte das Ei vorsichtig darauf.

„Es fühlt sich warm an.“

„Hmm-hmm“, machte McCoy und blätterte im Computer. „34 bis 38°C braucht so ein Gelege. Da wird die Decke nicht reichen. Vom Legen bis zum Schlüpfen dauert es durchschnittlich achtundzwanzig Tage. Nunja... jetzt sind es wohl nur noch siebenundzwanzig.... wenigstens spricht die Statistik dafür, dass es sich um ein Einzelkind handelt.“

Einen grässlichen Moment lang hatte Kirk eine Vision von einer ENTERPRISE voller großer, blauer Eier.

Das Interkom fiebte. „Brücke an Captain Kirk.“

„Kirk hier. Was gibt es, Spock?“

„Eine persönliche Nachricht für Sie, Captain. Von Eleos II.“

„Ach tatsächlich? – Stellen Sie sie bitte auf mein Terminal durch.“ Kirk trat hinter McCoy und schaute auf sein Computerdisplay. Dort erschien das blaue Gesicht von Lady Donoé. „James Kirk, kümmern Sie sich bitte um das Kleine. Versprechen Sie es mir. Ich hole es ab, sobald.... Ich hole es ab. So schnell wie möglich. Kümmern Sie sich... bitte!“ Die Nachricht endete so abrupt, wie sie begonnen hatte.

„Das beantwortet jedenfalls die Frage nach der Mutter, würde ich sagen.“

„Eine blaue Rabenmutter“, sagte McCoy und kicherte. „Naja... Immerhin hat sie zwischen zwei Tänzen auf ihrer Hochzeit mal eben eine Mitteilung an dich abgesetzt.“

Kirk setzte sich auf sein Bett, nahm das eingewickelte Ei hoch und legte es auf seinen Schoß. „Ich kenne mich mit den moralischen Codices auf Eleos wirklich nicht aus, aber das Küken entstand eindeutig VOR der Hochzeit.“ Vorsichtig schlug er das Tuch an einer Seite zurück und tippte vorsichtig mit dem Finger auf die glatte Schale. „Hallo.“

„Ich weiß nicht, ob es dich schon hören kann.“ McCoy las wieder am Computer. „Die nächsten Tage sind problemlos. Halte es schön warm und vermeide grelles Licht und laute Geräusche.“

„Ich wollte eben vorschlagen, dass du das Ei mit in die Krankenstation nimmst.“

„Keine gute Idee. Wenn Lady Donoé gewollt hätte, dass alle auf dem Schiff davon erfahren, hätte sie ihr Nest auf dem Panoramadeck gebaut. – Betrachte die Sorge um ihren Nachwuchs als Teil deiner diplomatischen Mission.“

„Ha ha“, machte Kirk, verpackte das Ei wieder sorgfältig und legte es auf sein Bett zurück. „Auf jeden Fall brauch ich Spocks Hilfe. Ich brauche eine handliche Kiste mit Heizung.“

Spocks Augenbrauen kletterten fast bis zum Haaransatz, als er von Kirks Entdeckung erfuhr. „Faszinierend“, sagte er und Kirk beobachte amüsiert, wie McCoy die Augen verleierte und das Wort stumm mitsprach.

„Das ist es.“ Anklagend streckte Kirk seinem ersten Offizier das corpus delicti entgegen. Spock dachte jedoch nicht daran, ihm das Ei abzunehmen. „Ich schlage vor, Captain, dass ich Dr. McCoy auf die Krankenstation begleite und wir dort nach den medizinischen Vorgaben einen passenden Brutkasten bauen.“

„In Ihrem Quartier ist es aber viel wärmer als hier....“

„Das ist korrekt, Sir. Aber einen Brutkasten müsste ich auch dort aufstellen. Und da Lady Donoé Ihnen den Erbprinzen oder die Erbprinzessin anvertraut hat...“

„Erbprinz?!“ Fast hätte Kirk das Ei fallen gelassen. Spock hatte Recht. Es ging nicht nur um ein Ei. IN dem Ei befand sich Nr. 2 der eleosianischen Thronfolge.

Einige Wochen schon thronte das Ei – Kirk hatte es „Wendelin“ getauft – jetzt nun in seinem warmen Körbchen neben seinem Schreibtisch. Zwei- oder dreimal hatte Kirk es bereits fotografiert und die Aufnahme codiert an Lady Donoé geschickt, um sie über die Fortschritte ihres Nachwuchses auf dem laufenden zu halten.

Kirk hatte mit Schwangerschaften nur begrenzte Erfahrungen, aber er fand es sehr entspannend, über Wendelin zu streichen, ohne sich dabei Gejammer über geschwollene Beine und gespannte Brüste anzuhören.

Obwohl er persönlich den Musikgeschmack von Lady Donoé nicht teilte, hörte er mit Wendelin abends eleosianische Konzerte an und spielte ihm – wegen der kulturellen Vielfalt – auch Mozart und Chopin vor. Wendelin machte sich prächtig und McCoy, der regelmäßig vorbeischaute, das Ei wog und scannte, sagte ein gesundes, propperes Bürschchen voraus. Und zwar in den nächsten Stunden.

McCoy hatte Kirk also wegen Bauchbeschwerden (ha ha!) vom Brückendienst suspendiert und nun saß der Captain in seinem Quartier, betrachtete Wendelin und überlegte, ob Lady Donoé Wert auf eine Aufnahme der Geburt legte.

„Spock an Captain Kirk.“

“Sprechen Sie, Spock!”

„Captain, könnten Sie bitte in die Krankenstation kommen? Es gibt ein Problem.“

„Ähm... ich kann hier nicht weg.... Wende... ich meine, das Ei... ich glaube, das Küken schlüpft bald.“

„Bringen Sie das Ei am besten mit, Sir. Das Problem betrifft es.“

Kirk hatte sich bisher noch keine Gedanken darüber gemacht, was werden würde, wenn Wendelin tatsächlich geschlüpft wäre. Auch jetzt schob er den Gedanken noch von sich. Erst mal musste er mit dem Ei zur Krankenstation. Und zwar ohne größeres Aufsehen.

Im Trainingsanzug und mit einem großen Rucksack auf dem Rücken, aus dem der Griff eines Squashschlägers ragte, tänzelte Kirk Richtung Turbolift. Janice Rand schaute ein wenig verwundert, machte aber im Lift bereitwillig Platz und sagte keinen Ton. Auf Deck 7 angekommen, nickte Kirk ihr freundlich zu und hüpfte – vorsichtig, damit Wendelin keinen Knacks bekam – zur Krankenstation.

Kirk stellte seinen Rucksack auf dem Biobett ab, legte den Squashschläger beiseite und befreite dann Wendelin aus seinem Beutel. „Da sind wir, Spock.“

Der Vulkanier trat näher und prüfte mit der Fingerspitze einen feinen, fast unsichtbaren Riss in der dunklen Schale. „Captain, ich habe mir Gedanken über die Zukunft des Kükens gemacht.“

„Ich auch“, behauptete Kirk sofort. „Zu welchem Ergebnis sind Sie gelangt?“

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das Küken unmittelbar nach dem Schlüpfen geprägt werden.“

„Prägen?“ Kirk überlegte. „Das heißt, es nimmt die erste Person, die es sieht, als Mutter an?“

„So in etwa. Und das wäre verhängnisvoll, weil Sie nicht die Mutter des Kükens sind; es aber doch zu Lady Donoé zurückkehren wird.“

„Hmmm.... also was schlagen Sie vor? Bauen wir ein Modell von Lady Donoé?“

„So ähnlich, Jim“, erklärte McCoy, der das Zimmer betrat. „Du müsstest mal sehen, was Spock in den letzten Stunden konstruiert hat. Komm mal mit.“

Kirk hob Wendelin auf und bemerkte ein Zittern in der Schale. Es konnte nicht mehr lange dauern. Spock und Kirk folgten McCoy in einen kleinen Nebenraum, in dem McCoy normalerweise Medikamentenvorräte lagerte, die für einen Transport vorbereitet werden mussten. Der Raum war deutlich hochgeheizt und ein Teil davon abgetrennt. An den Wänden, der Decke und dem Boden dort waren Platten befestigt, auf denen eine Art Energieleitungen gitterförmig angeordnet waren.

„Was ist das?“

„Holografie, Captain.“

Spock trat zu einer an einer der Leitungen befestigten Konsole und ließ seine schlanken Finger spielen. Plötzlich entstand das realistische Abbild von Lady Donoé mitten im Raum.

„Das ist ja phantastisch!“ Kirk ging vorsichtig um die Projektion herum und betrachtete sie genau. „Kann sie sich bewegen?“

„Ich bin noch dabei, das Programm zu vervollständigen; aber ich denke, das Abbild würde ausreichen, um das Küken zu prägen.“ Wieder huschten Spocks Finger über die Tastatur. Lady Donoé plusterte die Federn auf, drehte den Kopf und schaute Kirk jetzt direkt an. Kirk beugte sich nach unten und streckte seine Hand nach ihr aus. Seine Hand glitt durch die Projektion. Kein Widerstand.

„Unglaublich! Spricht sie auch?“

„Das ist das Problem, Sir. Wir haben keine offizielle Tonaufzeichnung von Lady Donoé. Die Verhandlungen und Gespräche wurden damals von ihrem Vater geführt.“

„Oh! Ich habe aber eine persönliche Mitteilung von ihr, die sicherlich aufgezeichnet wurde.“

„Das weiß ich. Dr. McCoy sprach davon. Ich hoffe, Sie würden sie mir für diesen Zweck zur Verfügung stellen.“

„Kein Problem, Spock.“ Kirk verließ das Zimmer, trat an McCoys Computer, rief die Nachricht ab und überspielte sie an Spock.

Wenige Sekunden später lief die Projektion auf und ab, schlug mit den Flügeln und brabbelte „James Kirk, kümmern Sie sich bitte um das Kleine...“ usw vor sich hin.

„Großartige Arbeit, Mr. Spock. Wirklich. Oh!“ Ein leises Knacken kündigte Wendelins Eintritt in die Welt an. Die dunkelblaue Schale bekam einen kleinen Riss. Knacks! Und noch einmal.... durch das winzige Loch in der Schale schien ein kleines Auge zu blinzeln.... Ruhig legte Kirk das Ei auf dem Boden vor dem Bild Lady Donoés ab und – zögerte. Spocks Finger flogen über die Konsole und erschufen einen flauschigen Fußboden. Knacksknacks. Der Riss wurde größer und das Loch erweiterte sich. Vorsichtig brach Kirk mit dem Finger ein Stück Schale ab. Knacks.

„Jim, zurück!“

Kirk sprang einen großen Schritt zurück und sah Wendelins Auge nach ihm suchen. Dann endlich fixierte der kleine Kerl die sich plusternde und vor sich hin murmelnde Projektion und arbeitete heftiger. Knacksknacksknacks....

Es dauerte zwanzig Minuten bis Wendelin halbnackt, struppig und erschöpft auf dem Fußboden hockte. McCoy überprüfte seine Werte und schien zufrieden.

„Prächtiger Bursche.“

Wendelin piepste und Lady Donoé beugte sich nach unten, um ihn andeutungsweise mit dem Schnabel zu berühren.

„Die Phase der Prägung dauert nur wenige Minuten“, flüsterte Spock. „Anschließend können Sie sich um die Fütterung kümmern, Sir.“

„Was fressen.. essen denn so kleine Eleosianer? Halten Sie mich nicht für spießig, aber ich möchte ihm nur ungern Würmer vorkauen.“

„Mach dir keine Sorgen, Jim. Es ist alles vorbereitet.“ McCoy hielt ein Gefäß in der Hand, das mit einer Art gelblicher Paste gefüllt war. „Nahrhaft und bekömmlich.“

Wendelin hatte sich unter die Flügel seiner „Mutter“ begeben, schloss die Augen und piepste leise. Lady Donoé murmelte weiterhin „James Kirk, kümmern Sie sich bitte um das Kleine.“ vor sich hin.

„Ich denke, die Prägung ist abgeschlossen, Sir.“

„Na schön.“ Mit dem Finger holte Kirk etwas von der Paste aus dem Becher und rollte sie zu einem Ball. „Puttputtputt... Kleiner.... Komm mal her....“

Wendelin öffnete kurz die Augen, kroch tiefer unter den Flügel und piepste.

„Sie sind nicht seine Mutter, Sir.“

„Das ist klar, Spock. Und so sollte es auch sein. Aber... er muss doch etwas essen. Hallo... Schau mal, was ich habe... Wendelin...“

„Wendelin?!“

Kirk biss sich auf die Lippe. Mist!

Erst nachdem James Kirk fast ebenfalls unter Lady Donoés Flügel gekrochen war, ließ sich Wendelin füttern. Als der Kleine eingeschlafen schien, machte Kirk ein erneutes Foto und sendete es umgehend nach Eleos II.

„Captain, wir empfangen eine Nachricht vom Hauptquartier.“

„Auf den Schirm, Lieutenant!“

„Captain Kirk“. Admiral Westervliet nickte Kirk freundlich zu. „Sie sehen erbärmlich aus. Was ist los? Haben Sie die Grippe?“

Kirk versuchte zu lachen, musste aber gähnen. Um das zu verbergen, täuschte er einen Hustenanfall vor und starrte dann mit wieder mit roten, verquollenen Augen auf den Hauptbildschirm. „Alles in Ordnung, Sir. Die Nächte waren ein wenig kurz in letzter Zeit.“

„Alter Schwerenöter!“ Der Admiral lachte dröhnend. „Hören Sie zu, Sie haben einen neuen Auftrag. Zurück zu Eleos II. Eine Delegation muss von dort zur Erde gebracht werden. Wir wollten ein anderes Schiff schicken, aber sie bestehen auf der ENTERPRISE. Angeblich hätten sie noch viel Scheu vor fremden Spezies und nur die Besatzung der ENTERPRISE würde ihnen genug Vertrauen einflößen. Hören Sie, Kirk –“ Der Admiral beugte sich vor. „Machen Sie ihnen bitte klar, dass sie nicht das Flaggschiff anfordern können, als wäre es ein Taxi. Okay? Der Präsident der Föderation hat einen Narren an den blauen Hühnern gefressen und daher tun wir ihm den Gefallen, aber das war das letzte Mal. Klar?“

„Klar, Sir.“

„Dann viel Spaß. Starfleet Command Ende.“

Der Bildschirm erlosch und Kirk gab die entsprechenden Befehle. Dann hievte er sich aus seinem Sessel und ging zum Turbolift.

„Mr. Spock, ich bin wieder in der Krankenstation und Sie haben die Brücke.“

„Ja, Captain.“

„Gute Besserung, Captain.“

Kirk starrte Uhura geistesabwesend an, nickte dann und trollte sich.

Wendelins Fütterrhythmus von derzeit zwei Stunden zermürbte Kirks Kondition. Als McCoy ihn fand, saß er schlafend in der Holokammer – den ebenfalls schlafenden Wendelin auf dem Schoß –, während die Projektion von Lady Donoé vor ihm auf und ab lief und ihn mit auf fast lautlos heruntergeregelter Stimme bat, sich um das Kleine zu kümmern.

Bei der Begrüßung der Eleosianer wenige Tage später war Kirk nicht anwesend. Dringende Angelegenheiten hielten ihn auf der Brücke fest. Spock übernahm also die Aufgabe, Lady Donoé in die Holokammer zu geleiten. Sie war überglücklich, als dort ein so munteres Kerlchen auf sie wartete. Sie gurrte, knurrte, schnäbelte so aufgeregt, dass der Translator keine Chance hatte. Wendelin antwortete voll Freude und Zuneigung. Die Erkenntnis, dass seine Mama über mehr Vokabular als die wenigen programmierten Sätze verfügte, schien ihn zu begeistern. Spock und McCoy standen daneben und freuten sich.

Kirk weigerte sich noch immer, mit Lady Donoé zu sprechen. Er überließ es Spock, die weitere Vorgehensweise zu klären. Es wurde abgesprochen, dass bis zum Erreichen der Erde, Wendelin in der Holokammer bleiben solle. Lady Donoés Programm wurde von ihr um weitere Sätze und Wendungen ergänzt und sie übernahm auch die Fütterung. Bei der Erde angekommen, sollte Wendelin dann mit ihr gemeinsam oder kurz nach ihr in ihr offizielles Quartier gebeamt werden. Nach dem planmäßigen Aufenthalt von sechs oder sieben Monaten würde sie mit dem flüggen Knaben nach Eleos II zurückkehren und hoffen, dass keiner genauere Fragen stellte.

Kirk hatte es den gesamten Weg zur Erde vermieden, mit Lady Donoé zusammentreffen. Als McCoy ihn einmal vorsichtig gefragt hatte, war er ziemlich wütend angeblafft worden und sollte der Eleosianerin etwas von einer „Hühnerallergie“ erzählen. Spätestens jetzt wurde McCoy klar, was los war.

Trotzdem musste Kirk als Captain seiner Pflicht nachkommen. Als sie die Erlaubnis bekamen, die diplomatische Delegation nach unten zu beamen, stand Kirk – geschniegelt und gebügelt – stocksteif im Transporterraum und wartete. Lady Donoé erschien zuerst. Förmlich begrüßte Kirk sie und bedauerte, dass er leider keine Zeit gehabt habe. Lady Donoé dagegen sprudelte über vor Freude. McCoy hatte ihr erzählt, dass es speziell Kirk gewesen sei, der sich um ihren Sohn gekümmert habe, und nun fand sie gar nicht genug Worte, ihrer Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Es ist sehr schwer, gegenüber ein Person reserviert zu bleiben, die wie Lady Donoé über soviel natürlichen Charme, Liebenswürdigkeit, Zuneigung und Dankbarkeit verfügt. Kirk merkte, wie sein Panzer langsam bröckelte, und er wünschte Lady Donoé von ganzem Herzen und wirklich aufrichtig alles Gute für ihre Zukunft.

Als sich dann das Schott öffnete und Spock und McCoy den verschlossenen Transportkorb hereinbrachten, stiegen Kirk fast Tränen in die Augen. Er trat hinzu und klappte den Deckel langsam nach oben.

Wendelin saß ruhig darin und blinzelte verdutzt ins Licht. Als er aber im Gegenlicht Kirk erkannte, schien er vor Freude fast zu explodieren. Nie gehörte Triller stiegen aus seiner Kehle empor und er gab nicht eher Ruhe, als bis Kirk ihn aus dem Korb gehoben und einmal richtig in den Arm genommen hatte.

Wendelin gurrte und schmuste; Kirk hielt ihn fest, streichelte ihm über das Gefieder und konnte nur flüstern. Lady Donoé stand daneben und plusterte sich.

„Jetzt ist es wohl an mir, James Kirk, Fotos zu versenden.“

„Darüber würde ich mich sehr, sehr freuen." Jetzt wurden seine Augen doch feucht. Er setzte Wendelin wieder zurück in die Kiste und strich ihm sanft über den Rücken. "Und vielleicht wird ja der junge Lord einmal der erste eleosianische Starfleetoffizier.“

Als die Eleosianer die ENTERPRISE verlassen hatten, kehrte wieder Normalität ein. Kirk bat Spock, die Konstruktionspläne der Holokammer zu dokumentieren und ging mit McCoy endlich in die Offiziersmesse, um das große Geflügelgelage nachzuholen.

Ende

Jenny Florstedt

Oktober 2006

Bearbeitet von Clairon
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Ja, nech?

Ich bin sehr gespannt, ob ich mal wieder einen so blöden Traum habe. Kirk und ein Ei... also wirklich... (Allerdings war es im Traum nur ein stinknormales Hühnerei; aber eine Story um Kirk, der ein Ei kocht, hätte vermutlich nur in einem Kochforum für Furore gesorgt. :D )

C.

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@Clairon

Ich bastle (manchmal, eher selten) an einer Enterprise Geschichte, in der auch T'Jara ihren Platz haben würde. Die Geschichte sollte etwa 2158 spielen, es sollte auch um die Föderation gehen, bzw. um das Entstehen der gleichen, sowie um Coridan. Im Grunde würde ich gerne den Grundstein für Reise nach Babel legen - ich habe auch schon Notizen zu Hause, aber ich habe es noch nicht geschafft, dass alles in eine Geschichte zu verwickeln. Nur bevor ich schreiben kann, muss ich persönlich wissen was passieren wird (nicht in Details, aber im Großen und Ganzen). Ich habe sogar einige Szenen, die mir im Kopf herumschwirren. Ich kann mich aber nicht von einer Geschichte tragen lassen, da einfach zu viele Logikfehler reinkämen. Ich kann mich ja nichtmal entscheiden, ob ich auf Deutsch oder auf Englisch schreiben soll!!

Sag, bist du eigentlich Lektor? (bekam so den Eindruck von den anderen Posts...)

Wie wird man denn sowas? Was studiert man da? Oder ist das eine Ausbildung?

Bearbeitet von T'Jara
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Hallo T'Jara!

Ich habe schon lektoriert (Belletristik und Sachbuch), vertreib mir aber eher die Zeit mit dem Erstellen von "Gutachten". Es kommen viele Manuskripte in den Verlagen an, die nicht bestellt worden sind. Bevor man sie einfach so zurückschickt, werden sie wenigstens mal quer gelesen. Das mach ich. Und dann gebe ich eine Empfehlung, ob wir es zurückschicken oder nochmal gründlich lesen.

Meistens schicken wir sie zurück.

Wenn ich aber denke, dass eine Geschichte grundsätzlich was taugt (nur eben in dieser Fassung nicht), dann schreib ich oft einen längeren Brief dazu, wo ich dann Hinweise gebe, was der Autor wie ändern könne/solle. Hoffnungslose Fälle kriegen nur ein Formschreiben. :)

Lektor ist kein Ausbildungsberuf. Die Lektoren, die ich kenne, sind meistens Quereinsteiger; haben Germanistik, Geschichte, Kommunikationswissenschaften oder sowas studiert. Oder ganz etwas anderes.

Inzwischen wird der Lektor als solcher wegrationalisiert. Es gibt jetzt so genannte Programmmanager. <würg> Und ich bin leider auch nicht fest angestellt, sondern arbeite auf Honorarbasis.

Liebe Grüße

C.

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Was für eine schicke Geschichte, Clarion.

Es ist wirklich au$erordentlich lustig zu lesen. Erstaunlich, was man sich im Traum alles vorstellen kann...

Woher hast du den Namen der "Hühner-" Rasse?

Das wäre eine verdammt lustige Serienepisode geworden...

(Stellt euch mal bildlich vor, wenn Kirk ein gro$es, blaues Huhn an Bord begrü$t.)

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Sooo präzise war mein Traum aber auch nicht. Ich bin völlig verwirrt aufgewacht und wusste nur noch: Es kamen Kirk und ein Ei drin vor. Aber ansonsten ging es mir gut. :D

Der Name der Hühnerrasse kam von alleine. Vermutlich indirekt dadurch beinflusst, dass ein minderjähriges Haushaltsmitglied gerade rund um die Uhr "Bibi Blocksberg und Elea Eluanda" hört.

C.

Bearbeitet von Clairon
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