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...für die moderne Dame

Go(ue)rilla Diplomatie


USS Community

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Vinara war gerade auf dem Hangardeck wo sie eine sichtlich verstörte Talana beruhigen musste (den Weg dorthin hatte sie sich kletternder Weise durch bloße Muskelkraft freigestemmt) als durch die mühsam wiederhergestellte interne Kommunikation die verrauschte Botschaft kam dass die Impulsenergie wieder zur Verfügung stand. Doch nicht für lange, eine Art Rückkopplungsimpuls beförderte die Energie wieder zurück in den Antrieb welcher sich daraufhin in Rauch auflöste. Auch die Schwerkraft wurde wieder geringer und Vinara glaubte sogar dass die Notbeleuchtung dunkler geworden war. Dafür funktionierte aber noch die improvisierte interne Notkommunikation, bei welcher die Kommunikatoren einiger ausgewählter Crewmitglieder durch jeweils einen Tricorder versorgt wurden. Durch diesen Weg erfuhr die Andorianerin auch von dem Desaster und bekam die hörbare Hilflosigkeit der Ingenieure an Bord mit. Obendrein sank die Notenergie zusehends, in etwa drei Stunden würde auch sie ausfallen.

"Tante Vinny, könnten wir nicht irgendwie die Shuttles anschmeißen und dadurch Energie gewinnen?", schlug Talana vor.

"Die Shuttles... Natürlich! Vorausgesetzt die Waffe legt wirklich nur laufende Systeme lahm. Sieh sie dir zusammen mit Samylax an, einschließlich seinem eigenen Schiff sowie der Jäger."

Der Betazoide der die ganze Zeit erwartungsvoll im Hintergrund gestanden hatte machte sich sofort mit Talana an die Arbeit.

Wie sich herausstellte waren die Shuttles tatsächlich noch funktionsfähig, zumindest der Alpha-Flyer, das Runabout und Sams Weltraumtaxi. Vorerst wurde nur das Runabout mit Minimalenergie in Betrieb genommen um die Kommunikation mit der Primärsektion herzustellen. Knapp fasste Vinara den derzeitigen Status zusammen und fügte hinzu: "Wir werden versuchen zumindest ein oder zwei Systeme mithilfe der Energie aus den Shuttles wiederherzustellen. Vorerst nur mit Impulsenergie um bei einem möglichen weiteren Angriff mit der Absorptionswaffe möglichst geringen Schaden davonzutragen."

"Tun Sie das, wir arbeiten derweil weiter an einer Lösung", erwiderte Tanrim und beendete die Verbindung.

Etwas mehr als eine halbe Stunde später verliefen dicke Leitungen zwischen dem Runabout und einem Energieverteiler in der Wand des Hangardecks. Vinara befahl die Sensoren wieder online zu bringen, was auch gelang, aber nur der Nahbereich wurde abgedeckt und auch das nur zu 80 Prozent. Als weiteres System erkor die Andorianerin die Türen und Turbolifts aus, wobei von letzteren aber nicht mehr als zwei auf einmal laufen konnten und auch das nur mit reduzierter Geschwindigkeit. Was Wasser und Notrationen anging, so stellte Sam die Replikatoren seines "Falken" zur Verfügung.

"Vielleicht werden wir die nicht brauchen, ich habe nämlich vor so schnell wie möglich wieder alle Systeme online zu bringen", meinte die diensthabende Kommandantin.

Als weiterer Notplan wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, die Sekundär- und wenn es sein musste auch die Tertiärsektion mit den funktionierenden Shuttles per Traktorstrahl so nahe an die Primärsektion zu bringen dass eine Ankopplung vielleicht möglich wäre oder zumindest eine Versorgung mit Energie. Das Hangartor würde sich dafür sogar öffnen lassen wenn man kurzfristig die Versorgung von den anderen Türen und Turbolifts abklemmte. Allerdings würde sich kaum ein funktionierendes Kraftfeld aufbauen lassen, was hieß dass alles gesichert werden und die auf dem Deck befindlichen Personen Raumanzüge würden tragen müssen.

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Selina und Solak verließen gemeinsam die Brücke und betraten den Turbolift. Die erste Offizierin hatte sich zwar ihrer Prothesen entledigt und trug wieder ihre Uniform aber etwas sehr wichtiges hatte sie noch nicht tun können. "Solak, ich muss noch schnell im Kindergarten vorbeigucken. Ich muss wissen, wie es Yasmin geht." Nicht nur um Yasmin drehten sich Selinas Gedanken, auch um John. Schließlich sah die Sekundärsektion nicht gut aus. Selina ballte ihre Hände zu einer Faust. Elende Drecksaffen!

Man musste kein Telepath sein, um die Gedanken der ersten Offizierin lesen zu können. Solak schmunzelte. "Natürlich. Geh du zu Yasmin, ich kümmere mich darum, dass die Grodd-Piloten nach uns auf dem Planeten gebeamt werden. Jetzt, wo der Kaiser unsere vorläufigen Beweise auf dem Tisch liegen hat und uns sogar zu einem Gespräch gelanden hat, müssen wir ja guten Willen demonstrieren." Doch sein Blick signalisierte der Freundin, dass er eigentlich andere Pläne für den Umgang mit den hohen Tieren gehabt hätte....

Ein kurzes Lächeln huschte über Selinas Lippen. "Gut, dann treffen wir uns in 10 Minuten im Transporterraum." Ihre Hände entspannten sich wieder. "Ich gebe zu, die Verlockung ist groß den Kaiserpalast in Schutt und Asche zu legen. So eine Gelegenheit wird man nicht mehr so schnell wieder bekommen."

"Ja, von Zeit zu Zeit denke ich, dass es etwas für sich hätte, der Sternenflotte den Rücken zuz kehren und sich der romulanischen Flotte zuzuwenden." Das Zwinkern des Councelors machte deutlich, dass er diesen Plan nicht ernsthaft verfolgte. Wenngleich er gerade tatsächlich seinen rechten Arm für ein schickes Geschwader Warbirds gegeben hätte.

Dann trennte er sich von der Menschenfrau und organisierte den Transport der Grodd-Piloten. Im Geiste ging er die aktuelle Situation durch. Vor gut einer Stunde hatten sie dem Kaiser alle Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen zur Verfügung gestellt und waren daraufhin von dem Grodd eingeladen worden, unbewaffneterweise zu einem Gespräch im Palast zu erscheinen. Eine Chance, die Situation doch noch friedlich zu lösen? Oder eine weitere Falle? Man würde sehen...

Selina begab sich zum Kindergarten. Dort sah es zum Glück nicht ganz übel aus. Die Kindergärtnerin hatte alle Kinder um sich herum versammelt und las gerade eine Geschichte vor. "Cmdr. Kyle!" begrüßte Monica Sonderguaad die erste Offizierin. "Ist bei Ihnen und den Kindern alles in Ordnung?" Monica nickte. Yasmin hatte sich erhoben und war gleich auf ihre Mutter zugelaufen. Selina nahm sie auf den Arm und drückte sie fest an sich. "Hey Kleines! Hattest du viel Angst?" Yasmin sagte nichts, drückte ihre Mutter nur so fest wie sie konnte. Nach ca. 10 Minuten trennte sich Selina wieder von ihrer Tochter und begab sich zum Transporterraum. Solak wartete bereits auf sie. Beide stellten sich auf die Plattform und wurden direkt in den Kaiserpalast gebeamt.

Die Horde Wachen, die sie im Palast empfing, war nicht unerwartet. Wovor hatte man hier nur Angst? Sie waren zu zweit, sie waren unbewaffnet (insofern man bei Selina von 'unbewaffnet' sprechen konnte...). Aber zumindest stand auch Kolak bereit. Mit finsterer Miene musterte er die beiden Sternenflottenoffiziere. "Vielleicht interessiert es Sie zu erfahren, dass ich meinen Berater unter Arrest gestellt habe. Zumindest solange, bis ich mir Ihre angeblichen Beweise angesehen habe. Und nun folgen Sie mir!"

Selina wechselte mit Solak einen vielsagenden Blick und folgte dem Äffchen. Die erste Offizierin ließ dabei immer ihre Blicke durch die Gegend schweifen. Schließlich wusste man nicht, ob hier Gefahren lauerten oder nicht. Los! Gebt mir einen Grund euch zu vernichten! Der Kaiser führte die beiden Sternenflottler in einen großen Konferenzraum und bot ihnen einen Platz an. Mit strengem Gesichtsausdruck musterte er beide. "Also, was können Sie vorweisen?" Selina legte dem Kaiser ein PADD auf den Tisch. "Lesen Sie selbst. Count Letitsch hat nicht nur künstliche klingonische DNS generiert, sondern auch unsere Computersysteme angezapft und manipuliert."

"Diese 'Beweise' haben Sie mir schon geschickt! Erklären Sie mir, was Sie daraus lesen!" Kolaks Augen funkelten misstrauisch, also nahm Solak das Padd an sich.

"Wir haben klingonische DNA an der Leiche Ihres Sohnes gefunden. Auf den ersten Blick ein handfester Beweis, doch wenn Sie sich diese Nukleotidsequenzen ansehen und sie mit der echten DNA unseres Crewman vergleichen, dann können Sie die Unterschiede deutlich erkennen." Der Councelor deutete auf die Auffälligkeiten und versuchte allgemein verständlich die Ergebnisse seiner Kollegen zu erläutern.

Kolak vertiefte sich in die Angaben die auf dem PADD gespeichert waren. "Und hier haben Sie die Beweise für die Manipulationen an unseren Computersystemen. Sie sicherlich sofort erkennen werden, handelt es sich hierbei um Rückstände von Grodd-Technologie." Selina schob dem Kaiser das PADD rüber. "Die Grodd-Technologie ist einzigartig. Wir könnten niemals in so kurzer Zeit Ihre Technik anwenden."

Solak übernahm wieder. "Und hier schließlich sehen Sie die Analysen eines Giftes, von dem wir Spuren in Ihrem Sohn gefunden haben. Dieses Gift war vollkommen unbekannt für uns. Ein SAB-Arzt hat uns geholfen, es zu identifizieren - ein Grodd-Gift, das bisher in keiner unserer Datenbanken geführt wurde."

Der Kaiser fuhr auf. "Ein SAB hat Ihnen geholfen?! Warum sollten unsere Feinde ein Interesse daran haben, zu helfen?! Sie warten doch nur darauf, dass mein Haus untergeht! Ja, wer weiß, vielleicht haben sie sogar meinem Sohn das Gift gegeben! Haben Sie daran schonmal gedacht?!"

Selina warf dem Schimpansen einen allesvernichtenden Blick zu. "Contenance, Kaiser! Selbstverständlich haben wir daran gedacht aber jemand von den SAB ist auszuschließen, da sich keiner von ihnen zum Mordzeitpunkt auf unseren Schiff befundet hat." Kolak musterete das menschliche Weibchen vor sich. Noch nie hatte ein Weibchen so dermaßen die Stimme gegen ihn erhoben ... und dieser Blick! Ein Schauer huschte ihm über den Rücken. "Was haben Sie noch?"

An dieser Stelle zückte der Councelor ein zweites Padd und reichte es Kolak. "Abgesehen davon, dass wir bei dem Besuch Ihrer Kinder und Ihres Beraters auf unserem Schiff den Eindruck hatten, dass Letitsch und der Prinz ganz und gar nicht einer Meinung waren... Ein Außenteam von uns hat Ihre Regierungsgebäude untersucht." Der Kaiser murmelte etwas vor sich hin, doch abgesehen von 'Einbruch', 'Terroristen' und 'heimtückischer Hinterhalt' konnte man nicht viel verstehen. Solak ging darüber hinweg. "Dabei haben meine Kollegen Proben des besagten Giftes sowie geklonte Klingonen-DNA in den Räumen des Count sicherstellen können. Dies verstärkte unseren Anfangsverdacht gegen den Count."

Der Kaiser wollte Solak soeben etwas antworten, als ihm Selina zuvor kam. "Kaiser, um Ihnen zu beweisen, dass unsere Absichten absolut ehrlich sind, werden wir Ihre Piloten frei lassen." Kolak warf Selina einen ungläubigen Blick zu. Diese tippte auf ihren Kommunikator. "Kyle an Community. Lassen Sie die Gefangenen frei!" Nur 2 Minuten später bekam der Kaiser die Nachricht, dass die Piloten wieder frei waren.

Der Kaiser war sprachlos. Solak war kurzfristig versucht, etwas anzuwenden, was man ihm im Studium als das 'Margarethe-Schreinemakers-Tätscheln' beigebracht hatte. Doch dann überlegte er es sich doch anders. "Sie sehen, Kaiser, wir streben eine friedliche Lösung mit Ihrem Volk an. Wir haben kein Interesse an diesem Konflikt. Wir bedauern zutiefst, was Ihrem Sohn und damit Ihrem Volk angetan worden ist. Wir unterstützen Sie gerne bei der Suche nach dem Täter."

Kolak nickte nachdenklich. "Ich werde Ihre Beweise meinen Wissenschaftlern und Ermittlungsbehörden vorlegen. Und danach entscheiden, wie es weitergehen kann. Bis dahin bitte ich Sie, das System nicht zu verlassen. Aber um auch Ihnen meinen guten Willen zu signalisieren, wird sich meine Flotte zurückziehen." Er warf einer Wache einen Blick zu, die sich daraufhin zurückzog um den Befehl des Kaisers weiterzugeben.

Selina verspürte eine unglaubliche Erleichterung. Hoffentlich waren die Schäden auf der Sekundär- und Tertiärsektion nicht zu groß. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass der Kaiser einlenken würde. "Danke, Kaiser." Mit diesen Worten erhoben sich alle.

"Wir werden jetzt auf die Community zurückkehren." Mit einem Nicken verabschiedeten sich beide Parteien und Solak und Selina verließen den Konferenzraum. "Ich bin immer wieder erstaunt, dass sich manche Dinge tatsächlich ohne Gewalt lösen lassen."

Der Romulovulkanier warf einen Blick über seine Schulter und feixte. "Wenn du so weiterredest, dann könnte man dich fast für ein Spitzohr halten."

Selina musste unweigerlich kichern. "Ja, es geschehen noch Zeichen und Wunder!" Sie aktivierte wieder einen Kanal zur Community. "Kyle hier. Zwei zum Beamen!" Beide Sternenflottenoffiziere verschwanden in dem vertrauten blauen Schimmern ....

[Hoshi und idic in "Selina und Solak retten die Welt"]

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Da die Hauptenergie in absehbarer Zeit nicht wieder zur Verfügung stehen würde und der Antrieb außer Funktion war beschloss Vinara es mit den beiden noch freien Shuttles zu versuchen. Als die Sensoren registrierten dass die Flotte der SID sich zurückgezogen hatte gab sie den Befehl alle Vorbereitungen zu treffen.

Jedes Werkzeug und was sonst auf dem Hangar nicht niet- und nagelfest war wurde entweder zurückgelegt und eingeschlossen oder mit Halteseilen befestigt. In Sams Shuttle flog ein Crewman von der Technik mit, Talana hätte auch mitgewollt aber Vinara zog es vor sie auf der Sekundärsektion zu behalten. Den Alpha-Flyer übernahm Fähnrich Fargoth und Talana durfte schließlich die ganze Aktion über das Kom-Systems des Runabouts koordinieren.

Endlich war es soweit, alles und jeder war gesichert und das Hangartor öffnete sich. Sofort entwich die Luft aus dem Deck, doch die auf ihm Befindlichen hatten sich in ihren Raumanzügen angeseilt. Es war wie vor 200 Jahren als es noch keine Energiefelder gegeben hatte...

Langsam starteten die beiden Shuttles und als sie in einer gewissen Enfternung waren aktivierten sie ihre Traktorstrahlen. Der von Sams Falken wurde von einer anderen Technologie erzeugt, was eine besondere Vorsicht bei der Dosierung der Kraft erforderte. Langsam gelang es den beiden Kleinschiffen die Sekundärsektion von der Stelle zu bewegen; die Primärsektion welche ihre Bemühungen erkannte kam ihnen ebenso behutsam entgegen. Kurz vor dem endgültigen Andocken mussten die Traktorstrahlen noch einmal gelöst werden und nur der des Alpha-Flyers übernahm mit einem neuen Ansatz die Feinmanövrierung. Die Koordination hatte inzwischen Fähnrich Bruchette von der Primärsektion übernommen. Schließlich konnten auf der Sekundärsektion sogar die Manövriertriebwerke wieder aktiviert werden, was ausreichte um den Rest des Andockvorgangs von alleine zu bewerkstelligen. Da die Klammern aber auf Seiten der Sekundärsektion nicht von selbst einrasteten wurde es ein sehr heikles Spiel bei dem beide Sektionen eine zeitlang nur schwach miteinander verbunden waren. Aber kaum war die Energieversorgung der Primärsektion angeschlossen schlossen sich auch die letzten Verbindungen; das normale Licht ging unter einem allgemeinen Jubelschrei wieder an, das Kraftfeld auf dem Hangardeck wurde aktiviert und die Atmosphäre wiederhergestellt. Nun hieß es nur noch die Tertiärsektion einzusammeln...

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Kaum hatte George mit seinem Bericht an den Captain geendet, schon traf die nächste Hiobsbotschaft ein.

„Commander. Die Sensoren Melden einen massiven Rückkopplungsimpuls in den Systemen der beiden betroffenen Sektionen. Die Impulsreaktoren sind wieder ausgefallen und die Notenergie ist weiter gesunken.“, meldete Suval emotionslos.

„WAS?!“, entfuhr es George. Er konnte nicht Glauben, was er sah. Wertvolle Ersatzteile waren nun im Begriff sich wieder in Rauch und Schall aufzulösen. Auch viel zu allem Übel die Kommverbindung aus die man sich mühsam erarbeitet hatte.

„Warum haben die Sensoren diese Restladung nicht entdeckt?“, fragte George.

„Unbekannt, Sir.“

„Wunderbar!“, George machte eine ausladende Geste. Er Überlegte. Suchte nach einem Ersatzplan. Commander Shral würde mit Sicherheit ebenfalls einen eigenen Plan umsetzten. Da war sich George sicher.

„Voller Sensorscan der beiden Sektionen. Ich will wissen, was dort noch übrig ist. Und was wir noch retten können. „

„Aye Commander.“, Suvals Hände flogen über die Kontrollen. Die Sensoren lieferten schnell ein niederschmetterndes Ergebnis.

Die Primärspulen wurden depolarisiert und sind somit unbrauchbar. Weitere Kupplungen waren überlastet worden und sind ebenfalls nur noch Schrott. Die Warpkerne waren noch mehr Instabiler geworden. Berichtete der Vulkanier. George raufte sich die Haare. Ausgerechnet jetzt, wo sie eine Flotte von feindlichen Schiffen, sich gegenüberstehen hatten.

„Tanrim an Sheridan.“, auch das noch. Der Captain dachte George.

„Hier Sheridan.“

„Commander, die SID werden uns vorerst nicht angreifen. Damit haben wir zunächst etwas mehr Zeit gewonnen.“

„Verstanden Sir.“

„Wie steht es mit den beiden Sektionen Commander?“

„Schlecht, Sir. Der Warpantrieb hat durch die erneute Entladung noch mehr Potenzial verloren. Wenn das System anläuft, haben wir nur 70 % der Hauptenergie zur Verfügung Captain. Die Schäden sind so schwer das man diese nur noch im Trockendock beheben kann.“

„Verstehe Commander. Versuchen Sie ihr Bestes. Tanrim Ende.“, der Captain hatte gut Reden. Noch ein Treffer und man konnte das Wort Warpantrieb aus dem Wortschatz streichen. Frustriert und schlecht gelaunt ging er wieder zu seinen Leuten.

„Suval. Sie bleiben weiterhin dran diesen Effekt der Waffe zu erforschen. Schließen sie sich dafür auch mit der Astrometrie zusammen.“, der Vulkanier nickte.

„Mandrake. Sie bereiten das gesamte Schiff für den Betriebsmodus Grau vor. Denn der wird uns nur noch bleiben, wenn alles wieder gedockt ist und die beiden anderen Sektionen von der Primärsektion gespeist werden.“

„Aye, Commander.“, Mandrake machte sich auf.

„Zag. Sie werden alle Holodecks stilllegen. Jeder Replicator, der nicht benötigt wird, wird deaktiviert. Wir brauchen diese Energie, um zu überleben. Wenn es Probleme gibt. Meldung an mich. Ich werde mich dann darum kümmern.“

„Ja, Sir.“

„Elohim. Sie Stellen wieder die Kommunikation zu den Sektionen her. Und wenn Sie dazu zwei Dosen, zwei Knöpfe und eine Schnur verwenden müssen. Es ist mir egal Hauptsache in 10 Minuten ist die Verbindung da.“

„Aye, Sir.“, Elohim schluckte, dann machte er/sie sich auf.

Weitere 20 Minuten später, meldeten die Sensoren, dass das Runaboat und der Alphaflyer, die Sekundärsektiom in Schlepp genommen haben. George verfolgte das andock Manöver auf dem Monitor.

„Fertig machen die Energie zu den Anschlüssen an den Andockklammern zu leiten.“, befahl George. Wenige Augenblicke später war die Sekundärsektion angedockt und der Warpkern transferierte Energie in die dunkle Sekundärsektion, die wieder sich erhellte.

Erleichterung machte sich breit. Vorallendigen, als sich auch McNeil wieder über die frisch wiederhergestellte Kommleitung meldete.

„In Ordnung Leute. Das war der erste Schritt. Es ist aber noch lange nicht vorbei. Weiter so.“, versuchte George seine Leute aufzumuntern. Es gab noch sehr viel zu tun. Verdammt viel.

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Nicht auch noch das!

Als hätten sie nicht eh schon genügend Probleme. Und jetzt auch noch die geplatzte EPS-Leitung. Und der weitere Verlust von Notfallenergie. Und die zusätzlichen Verletzten.

Milseya wünschte sich gerade ganz weit weg. Auf einem Absatz sitzend presste sie eine frische Mullbinde auf die Platzwunde, die wieder angefangen hatte zu bluten.

Der Versuch den Impulsantrieb wieder in Gang zu bringen und das Scheitern dessen hatte extrem viel Energie gekostet. Die reichte gerade mal noch für eineinhalb Stunden. Sie mussten einen Weg finden, so schnell wie möglich wieder an die anderen beiden Sektionen zu docken.

Lucas saß noch immer auf seinem Stuhl und dachte nach. Er war kein Techniker, aber es musste irgendwas unternommen werden.

Na los, komm schon Mili! Streng mal deine grauen Zellen an! Du bist doch sonst immer die, die großen Töne spuckt! Also los! Fang an! Seufzend erhob sich Milseya und ging zu Lucas. Vielleicht konnten sie ja ihre Ideen zusammenwerfen? „Commander? Was machen wir jetzt?“, fragte sie leise.

Irgendwie musste das Schiff bewegt werden, doch wie? Lucas dachte nach. Einen Antrieb... was hatten sie zur Verfügung? Er rief auf einem Tricorder den Bauplan der Tertiärsektion ab. Materievorrat, Torpedowerfer, Antimaterievorrat... "Ensign Anquenar, können wir irgendwas davon zu einem Antrieb modifizieren? Was ist mit der Antimaterie?“

„Bringt uns direkt in den Himmel oder die Hölle!“, kam es müde zurück. Die Haliianerin schüttelte den Kopf, doch in diesem begann sich die kleinen Rädchen träge in Bewegung zu setzen. „Sie wollen eine Art Rückstoß erzeugen?“, fragte sie. Gute Idee. Ein kleiner Schubser würde ja genügen. Die Sektion würde sich dann einfach in Bewegung setzen und auf die anderen Sektionen zudriften und die könnten sie dann mit dem Traktorstrahl einfangen. Aber womit wollten sie schubsen? Antimaterie? Schalt dein Gehirn ein! Antimaterie hat die dumme Angewohnheit zu explodieren!! „Wir sollten aber die Finger von der Antimaterie lassen“, erklärte sie. „Bei der wenigen Energie können wir nicht garantieren, dass ein eindämmendes Magnetfeld halten würde, bevor wir den Anti-Wasserstoff richtig platziert hätten. Und das hieße ...BUMM.“

„Nein, ich möchte das Schiff nicht in die Luft sprengen. Wir sollten uns etwas anderes ausdenken." antwortete Lt. Cmdr. Bishop und schaute sich weiterhin die Pläne der Tertiärsektion an.

Die Haliianerin nickte und überlegte weiter, während sie den Anderen bei den Reparaturarbeiten auf der Brücke zusah. Wie konnten sie aus dem, was sie hatten, einen Antrieb herstellen? War das wirklich alles, was ihnen zur Verfügung stand? Sie beugte sich neben Lucas über den Tricorder und begann mit ihrem Finger den Weg des Antriebs nachzuvollziehen. Ihr Finger blieb bei den Warpgondeln stehen.

Bei den Warpgondeln kam dem Commander eine zündende Idee. "Wir könnten Warpplasma ablassen und damit einen Rückstoß erzeugen. Irgendwelche Einwände?" meinte Lt. Cmdr. Bishop und schaute interessiert in die Runde. Leider blieben die zwei Techniker stumm, ob das ihnen wohl beigebracht wurde?

„Ja, das könnte funktionieren“, murmelte Milseya dafür. „Wir müssten nicht alles ablassen. Nein, wir sollten den Ausstoß sogar regulieren, so könnten wir sogar ein wenig steuern“, spann sie den Gedanken weiter. Sie trat an eine Konsole, die wieder Energie hatte und nickte. „Gut, das ist eine Notfallprozedur, das bedeutet, dass wir nur wenig Energie benötigen, um die Schotts zu öffnen und zu schließen. Aber wir sollten die anderen Sektionen warnen, dass wir Plasma ablassen, Commander.“

"Gut, dann müsste als erstes die externe Kommunikation repariert werden. Das ist dann ihre Aufgabe, meine Herren..." entgegnete der Commander zu den beiden Technikern. Dann schaute er wieder auf den Plan und strich über seinen Bart. "Im Moment funktioniert ja nur diese eine Konsole oder?"

„Sieht so aus..“, erwiderte Milseya als Jenax sie unterbrach und auf den Sichtschirm zeigte. „Commander, die Sekundärsektion dockt an die primäre an.“ Wie gebannt verfolgte die Pilotin das Manöver und schließlich das Andocken. „Tja, dann fehlen ja wohl nur noch wir“, lächelte sie aufmunternd zu Lucas. „Ich schlage vor, dass wir diese Konsole hier sichern und primär mit Energie versorgen. Dann sollten wir damit beginnen zu berechnen, wie groß ein einfacher Ausstoß sein muss, um einen Effekt zu haben und ich kümmere mich um den 'Flugplan'.“

Wieder füllten sich die beiden Techniker nicht angesprochen, die beiden tüftelten weiter an der externen Kommunikation. "Man muss hier wirklich alles selber machen..." murmelte Bishop vor sich hin und scannte mit einem technischen Trikorder die Konsole. Dann legte sich der Commander unter die Konsole und öffnete den Zugangsschacht.

Die Haliianerin dagegen drehte sich zum Sichtschirm und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Reiner Sichtflug! Wann hatte sie das das letzte Mal gemacht? In einem anderen Leben.. Es half nichts.. Sie blendete alles um sich herum aus. Ein ruhiger Referenzpunkt: der Planet. Die Eigenbewegung: tendenziell backbord. Fremdkräfte: Gravitation, Zentripedalkraft. Einige Minuten später drehte sie sich wieder zu Lucas um, der bereits die Konsole gesichert und die Berechnungen abgeschlossen hatte. „Ich bin bereit“, erklärte sie leise. "Aber ich brauche Unterstützung von der Hauptbrücke. Haben wir Kommunikation?"

Lucas schaute finster die beiden Techniker an und wäre er Klingone, so hätte er bestimmt die Zähne gefletscht. Er bekam wieder keine Antwort. "Was ist denn nun mit der Kommunikation?" fragte er grimmig nach.

„Immer nur phasenweise. Wir bekommen keine permanente Verbindung“, kam es von einem Techniker zerknirscht zurück.

„Das muss reichen“, meinte Milseya. „Wir dürfen nicht länger warten, weil wir immer stärker in die Gravitation des Planeten gezogen werden, Commander.“

"Hier spricht Lt. Cmdr. Bishop von der Tertiärsektion, wir werden nun Warpplasma ablassen und mit dem dadurch entstandenen Rückstoß auf sie zusteuern." sprach der Australier und der Computer übermittelte es an die Primär-Sekundärsektion. Dann nickte Lucas Milseya zu und die Aktion konnte beginnen.

Diese stellte sich in die Mitte der Brücke und sah auf den Schirm. „Claudette - Plasma - Antrieb - Sichtflug - Traktorstrahl - Einweisung - Andocken - Ende“, gab Milseya stichwortartig noch einmal für die andere Pilotin durch, damit diese wusste, was sie vorhatte. Auf eine Bestätigung wartete sie nicht. Noch einmal blickte sie auf die berechneten Daten. „25 % beide“, befahl sie.

Das Schiff ächzte und begann zu zittern, doch es bewegte sich nicht. „Erhöhen auf 30 %“ Das Zittern nahm zu, doch.. „40 %“. Milseya ließ ihren festen Bezugspunkt nicht aus den Augen. „50 %“ DA! Eine winzige Bewegung. Die Pilotin änderte ihren Blickwinkel um einen Parallaxenfehler auszuschließen. Nein, das Schiff bewegte sich. Die Trägheit war überwunden. „30 % Steuerbord, 0 Backbord.“ Sehr langsam veränderte sich die Flugrichtung.

Lt. Cmdr. Bishop saß auf seinem Thron und betete. Aber er hatte sehr großes Vertrauen zu der kleinen Haliianerin und bis jetzt hatte sie ihn nicht enttäuscht.

Beinahe unendlich langsam driftete die Sektion den anderen beiden entgegen. „20 Steuerbord, 5 Backbord“. Immer wieder korrigierte Milseya den Kurs und beobachtete die Bewegungen der beiden Sektionen. „Gut, und jetzt 50 auf beide für zwei Sekunden, dann aus.“ Für einen Wimpernschlag 'beschleunigte' das Schiff beinahe. „Claudette, du bist dran“, flüsterte sie. Und beinahe so als ob jene es gehört hatte, veränderten die beiden Sektionen ihre Höhe. Der Traktorstrahl wurde aktiviert und die Tertiärsektion wurde herangezogen. „Energie für das Andocken.“ befahl Milseya. Nur knapp eine Minute später 'fühlte' sie die Erschütterung des Kontakts. Hörbar atmete sie aus. „Angedockt.“

"Super Arbeit, Ensign Anquenar..." lobte Lucas die Pilotin mit den Nasenfurchen. Kurz danach ging die Brückenbeleuchtung wieder an und die Brückencrew jubelte. "Alle Verletzten sofort auf die Krankenstationen - alle Anderen gehen wieder an die Arbeit" befahl Lt. Cmdr. Bishop und meldete sich dann beim Captain. "Milseya, Sie auch!" meinte Lucas und deutete auf die Kopfverletzung.

Klar doch. Super Arbeit! Dabei brauchte sie jetzt dringend eine neue Uniform. Oder ein besseres Körperdeodorant. Jedenfalls fiel ihr beim Jubel der Crew ein Meteorit vom Herzen. Mit wackeligen Knien verließ sie die Brücke - um beim Transport der Verletzten mitzuhelfen.

U_E und fee „surfen“ während des Dienstes, leider ohne Meer und Sonne!

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Endlich war das Schiff wieder vereint. Der Warpkern der Primärsektion versorgte vorerst die beiden anderen Sektionen notdürftig mit Energie. Nun ging es darum Festzustellen was alles noch Funktionierte. Die Liste dieser Systeme war erschreckend kurz. Die Hauptsysteme waren sprichwörtlich nur noch ein einziger Klumpen. Der Maschinenraum, in der Tertiär Sektion halb zerstört. Der Maschinenraum in der Sekundärsektion war nur noch durch ein Durcheinander aus Trümmer und Techniker die sich wieder daran machten die Teile einzusammeln.

George stand vor dem Warpkern der Sekundärsektion. An einigen stellen war dieser rußgeschwärzt. Die Luft Roch nach verbrannten Ozon und Plastik. George sondierte mit dem Tricorder die Schäden. Ganze 5 Minuten lang sagte er nicht ein Wort. Dann schaltete er den Tricorder ab.

Der Warpkern musste komplett ausgetauscht werden. Die Warpgondeln sind bei dem Angriff regelrecht gegrillt worden und waren in einem derart Schlechten zustand, das auch ihnen ein Austausch bevorstehen wird.

Ripper trat an Sheridan heran und reichte ihm den Schadensbericht der Tertiar Sektion.

„Klasse der Warpantrieb ist vollkommen hinüber. Die Phaserbänke sind auch unbrauchbar geworden.“, sagte George leise. „Alles in Ordnung Ripper?“, fragte George, nachdem er die Platzwunde an Rippers Stirn sah.

„Es geht Sir.“

„Ok, dennoch die Wunde wird versorgt.“, Ripper nickte. George ging den Bericht weiter durch. Diese Waffe hatte ganze Arbeit geleistet.

Nachdem George nun auch den dritten Maschinenraum gesehen hatte, traf er mit einem ausdrucklosen Gesichtsausdruck wieder im Maschinenraum ein. Suval und Mandrake kamen auf ihren Chef zu.

„Commander. Ich habe unseren Ersatzteilbestand durchgesehen.“, begann Suval.

„Ok. Kommen Sie zur Sache Suval damit wir es hinter uns haben.“, seufzte George.

„Wir haben noch genügend Warpspulen und EPS Verteiler im Lager um alle drei Systeme wieder in einen betriebsfähigen Zustand zu bringen.“

„Immerhin die erste gute Nachricht.“

„Ja Commander.“, erwiderte Suval und wölbte eine Braue.“ Aber die Hauptransferleitungen wurden so schwer beschädigt das eine Reparatur nur noch im Raumdock möglich ist.“, Suval reichte George einen Bericht.

„Ok diese Leitungen können umgangen werden. Wir Leiten alles durch das zweite Energietransfersystem.“, George kratzte sich an seinem Bart.

„Commander, der Warpantrieb wird zwar wieder online gehen, aber mehr als Warp 4 werden wir nicht herausholen können.“, sagte Mandrake niedergeschlagen.

„Wir können froh sein das Wir überhaupt aus eigener Kraft eine Werft anfliegen können.“, sagte George.

„Die Flottenwerft auf BetaZed, verfügt über geeignete Einrichtungen, um den Warpantrieb einer Prometheusklasse Austauschen zu können.“

„Richtig Suval. Die beiden Betroffenen Sektionen müssen komplett umgekrempelt werden. Das heißt, die Community wird mindestens 6 Monate im Dock bleiben müssen.“, George atmete durch.

„Sehen wir zu das Wir die Warpkerne wieder online bekommen und die Leitungen und Warpspulen ausgetauscht sind. Dann sollten auch die defensiv und offensiv Systeme des Schiffes wieder in Funktion gebracht werden. Für den Fall das Es sich die Grodd nochmal Überlegen. Noch Fragen?“, Suval und Mandrake verneinten dies stumm.

„Gut, dann an die Arbeit.“

4 Stunden später ging der Warpantrieb wieder in Betrieb. Jedoch mit der Einschränkung das die Community vorerst nur noch Warp 4 erreichen kann. Vorausgesetzt es würde auch nichts weiteres Passieren.

Auf das genaueste wurde vor der Inbetriebnahme geprüft, ob es doch nicht noch Restladungen der Waffe in den Systemen gab. Obwohl man nichts fand, war man vorsichtiger geworden, was die Erleichterung anging, die Arbeit geschafft zu haben.

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Megs Frisur war inzwischen deutlich in Unordnung geraten. Die krausen Haare standen in alle Richtungen ab als sie an das Biobett herantrat, an dem die Deltanerin gerade eben einen Crewman aus dem Maschinenraum verarztete.

„Assjima – soeben hat sich die Brücke gemeldet. Die Sektionen sind wieder zusammen gekoppelt und es gibt weitere Verletzte. Gilmore und Serik haben die meisten auf ihren Krankenstationen schon behandelt. Aber die haben Platzprobleme. Kannst du noch ein paar Patienten übernehmen?“

Die Ärztin schaute sich prüfend um. „Ja - die beiden hier können wir in ihre Quartiere schicken. Das sollte schon gehen.“ Sie nickte dem Crewman zu. „Alles in Ordnung. Schonen sie den Fuß die nächsten Tage etwas – bitte keine Joggingtouren durch die Korridore!“ Das Gelbshirt nickte und humpelte aus dem Raum. Auch sein Bettnachbar war inzwischen wieder aufgestanden und rollte den Ärmel herunter. Assjima wendete sich erneut der Krankenschwester zu. „Sag John und Serik Bescheid, dass wir Platz haben.“

Die Platzwunde über ihrem linken Augen ging Milseya inzwischen tierisch auf die Nerven. Nicht weil es weh tat (das tat es), aber ständig tropfte das Blut in ihr Auge und verschmierte die Sicht. Und ihr Nacken fühlte sich seltsam steif an und schmerzte. Aber eigentlich ärgerte das angebrochene linke Handgelenk die Haliianerin noch mehr. So konnte sie nur wenig bei der Bergung und Hilfeleistung der anderen Verletzten mithelfen. Dennoch bemühte sie sich. Schließlich waren die Krankenstationen von John und Serik voll, so dass sie die restlichen Verletzten auf die primäre Krankenstation bringen mussten.

Um Energie zu sparen, wurden nur die wirklich ernsten Fälle dorthin gebeamt. Jeder, der dorthin laufen konnte, tat dies auch. Auch Milseya. Sie hatte Zeit. Ihre Verletzungen waren nicht so schwer und bis sie bei der Krankenstation angekommen sein würde, wären die meisten sicherlich in Behandlung. Außerdem stand sie so nicht im Weg herum.

Das Schlimmste schien überstanden zu sein. Assjima gab der jungen Frau aus der Wissenschaft einen leichten Klaps auf die Schulter. „Keine Sorge – von dem Kratzer wird in zwei Tagen nichts mehr zu sehen sein. Sie können auf ihren Posten zurückkehren.“ In der Türe stieß die Wissenschaftlerin beinahe mit Milseya zusammen, die sich gerade einmal wieder das Blut aus den Augen wischte.

„Entschuldigen Sie, Lieutenant.“ Milseya kniff das linke Auge zusammen, was jedoch nicht sehr viel brachte. Genauso wenig wie der Versuch das Blut aus dem Auge zu wischen. Die Hand war mittlerweile ebenso blutverschmiert wie ihre Gesichtshälfte.

„Doktor Assjima?“ Sie sah sich halb blind um. „Sind Sie fertig mit den schwereren Verletzten?“

Die Deltanerin drehte sich um und sah Milseya an. „Nun, auf jeden Fall mit denen, die es noch schlimmer erwischt hat als Sie. Kommen Sie bitte hier herüber.“ Sie zeigte auf eines der freien Diagnosebetten. „Was ist passiert?“

Wohin? Milseya schloss das eine Auge und drehte ihren ganzen Körper in die Richtung, wohin die Deltanerin zeigte. Ah, da hin! Unsicher wankte sie dort hin und setzte sich vorsichtig auf das Bett. „Ich habe mir den Kopf an der Konsole gestoßen. Na ja, und mein Handgelenk tut weh. Ich vermute, es ist gebrochen - mal wieder. Aber ich kann kaum meinen Hals drehen.“ Die Pilotin demonstrierte wie eingeschränkt die Bewegung war.

„Dann wollen wir mal mit dem Offensichtlichen beginnen.“ Assjima reinigte die Platzwunde und verschloss sie mit dem Protoplaser. Dann scannte sie das Handgelenk und drehte es vorsichtig. „Tut das weh?“

„Jaaa.“ Milseya schnaufte kurz auf, während sie immer noch zwinkerte. Das Auge war zwar nun sauber, aber immer noch lag ein kleiner Film über dem Augapfel.

„Es ist tatsächlich gebrochen.“ Assjima warf einen prüfenden Blick auf ihre Anzeigen. „Aber nur ein einfacher Bruch. Das haben wir gleich.“ Während sie mit den Protoplaser über die Hand ihrer Patientin fuhr betrachtete sie diese forschend. „Sie können immer noch nicht klar sehen?“

„Nein, ich baggere Sie nur an, Doktor“, versuchte Milseya zu scherzen. „Aber ich hab wohl keine Chance“, lachte sie und bedauerte es gleich wieder. Ihr Nacken war offensichtlich nicht zu Scherzen aufgelegt. „Es geht schon.“

„Tut mir leid, Milseya, aber da sind Sie zu spät dran“ schmunzelte die Ärztin. „Aber es scheint doch nicht so einfach zu gehen.“ Sie scannte den Kopf der Pilotin und verzog überrascht das Gesicht. Dann schob sie Milseyas Haare zur Seite und untersuchte den Nacken. „Fähnrich … Sie haben da einen Knopf, den Sie bei der letzten Untersuchung noch nicht hatten. Haben sie sich den zum An- und Ausschalten einbauen lassen?“

„Einen Knopf zum was.. ?“, kam es überrascht zurück. „Oh, Sie meinen die KISE! Himmel, das Teil hatte ich vollkommen vergessen.“ Vorsichtig tastete sie mit der gesunden Hand nach der Einheit. „Das ist die Synchroneinheit für die Künstliche Intelligenz der Jäger. Ich wurde auf die Community zurückgerufen, bevor die SAB sie entfernen konnten.“

„Damit wird die Künstliche Intelligenz aktiviert? Das ist interessant …“ Neugierig untersuchte die Ärztin das kleine Gerät. „Versuchen Sie bitte mal den Hals so weit zu drehen wie es schmerzfrei ist.“

Muss das wirklich sein? Das tut höllisch weh! Milseya verzog das Gesicht, tat aber wie geheißen. Nach nicht mal 15 Grad fuhr ein gleißender Schmerz durch ihren Nacken und dann ihre Wirbelsäule hinab. Stell dich nicht so an, Mili, ermahnte sie sich und stieß einen spitzen Schrei aus als sie den Kopf leicht weiter drehte. „Weiter geht’s nicht!“, keuchte sie.

Die Ärztin schüttelte den Kopf. „Ich sagte doch, Sie sollen ihn soweit drehen wie es schmerzfrei möglich ist, nicht soweit wie es mit aller Gewalt geht …“ Dann studierte sie sorgfältig ihre Anzeigen. „Sie haben ein Schleudertrauma.“ In Gedanken sah sie sich erneut eine Eingabe schreiben, in der sie zum vierzehnten Male die Einführung von Sicherheitsgurten forderte. „Aber das erklärt noch nicht alles. Wie es scheint, wurde dabei diese KISE beschädigt. Ist Ihnen etwas darüber bekannt, ob und wie das Gerät entfernt werden kann?“

„An sich sollte es ganz einfach sein. Zumindest hat man mir das gesagt. Das Gerät muss aktiviert werden und dann die Injektionsnadel deaktiviert werden, so dass das Gerät herab fällt. Das ist alles, was ich weiß. Vielleicht können wir Commander Splizz kontaktieren oder auch Dr. Sevarius? Die müssten es eigentlich wissen.“

Milseyas Miene hatte sich verdunkelt. Was meinte Assjima damit, dass die KISE beschädigt wäre? Welcher Teil davon?

„Hm … ich glaube, es ist besser wenn ich kurz Doktor Sevarius konsultiere. Diese Technologie ist mir unbekannt. Bitte gedulden Sie sich einen Augenblick.“ Assjima ging ins Büro hinüber und setzte sich an das Terminal.

„Sicher doch.“ Milseya sah der Ärztin hinterher. Wohin sollte sie auch? Die Krankenstation war im Moment wohl der ruhigste Platz. Außerdem taten ihr die paar Minuten Erholung irgendwie gut.

Kurz darauf kam die Ärztin zurück. „Sevarius kannte das Problem. Es kommt öfters vor, wenn Grodd-Piloten sich bei ihren Flugmanövern nicht nach Vorschrift anschnallen. Um es mal banal auszudrücken: Die Nadel in Ihrem Pons hat sich verbogen. Wir müssen Sie gerade biegen und dann die Einheit entfernen.“

Milseya verzog das Gesicht. „Irgendwie klingt das, als könnte es wehtun“, meinte sie. „Aber ich vermute, dass es wohl nicht anders geht, oder?“ Sie seufzte.

„Keine Sorge – Sie werden nicht viel spüren, da ich Sie örtlich betäuben muss. Bitte legen Sie sich auf den Bauch und schieben Sie die Haare beiseite.“ Während Milseya den Anweisungen der Ärztin folge leistete rief diese Sid zu sich und tuschelte leise mit ihm. Der Medizintechniker nickte und suchte einige Geräte zusammen. Dann gab Assjima ihrer Patientin einen betäubenden Hypospray und machte sich vorsichtig an die Arbeit. Sid hatte inzwischen mit Hilfe der Angaben von Sevarius den anabolischen Protoplaser so modifiziert, dass er nicht nur auf organische Stoffe ansprach, sondern auch auf die spezielle Legierung der KISE ansprach.

„Sid – ich glaube, ich habe die Nadel erfasst – was sagen die Anzeigen?“

Der Techniker verglich die Daten auf dem Monitor mit denen des Groddarztes. „Ja, es sieht gut aus. Ich werde jetzt die Ist-Maße durch die Soll-Maße ersetzen.“

Die Haliianerin schaute skeptisch geradeaus, während die beiden sich an ihrem Nacken zu schaffen machten – und kam sich dabei hilflos vor. Und irgendwie ziemlich dämlich. Sie hatte nämlich nicht die geringste Ahnung was die Beiden da trieben, zumal sie nichts spürte. „Doktor? Was machen Sie da?“

„Wir biegen die Nadel wieder gerade. Ansonsten kann sie nicht in die Einheit zurückgeführt werden … Sid? Wie sieht es aus?“

„Gut … sehr gut! Die Nadel befindet sich wieder innerhalb normaler Parameter. Wir können die Einheit jetzt aktivieren.“

„In Ordnung – dann schalte ich jetzt an.“ Assjima drückte auf den kleinen Knopf an der KISE.

„Mili?“ Wie aus dem Nichts erschien der Spinnenaffe vor Milseya.

„Rox?“ Die Haliianerin sah ihn überrascht an. Wieso erschien das Abbild des Piloten, wenn der Jäger doch deaktiviert worden war? „Wieso kann ich dich sehen?“

Rox sah sich verwirrt um. „Ich begreife das auch nicht. Wo sind wir hier?“

„Auf der Krankenstation. Doktor Assjima will die KISE entfernen. Sie wurde beschädigt.“

Beunruhigt trat er näher. „Wie be..?“

Weiter kam er nicht, denn sein Bild verschwand so plötzlich wie es aufgetaucht war.

Verwirrt drehte sich Milseya sich zu Assjima um. „Haben Sie die KISE entfernt?“, wollte sie wissen.

„Ja. Hier ist der kleine Übeltäter.“ Die Ärztin hielt ihr das Gerät vor die Nase. „Aber warum sprechen Sie mit der Liege?“

Die Haliianerin betrachtete das Gerät, dann die Deltanerin. „Ich habe nicht mit der Liege gesprochen, sondern mit Rox, meinem KI-Copiloten. Aber ..“ Langsam setzte sie sich auf. „ich verstehe nicht, wieso ich ihn überhaupt gesehen habe. Der Jäger ist doch deaktiviert. Ich hätte den Affen überhaupt nicht sehen dürfen.“ Sie schüttelte den Kopf und verzog daraufhin sofort das Gesicht. „Seltsam“, wunderte sie sich.

„Sie sind sicher, dass der nur in Verbindung mit dem Jäger erscheinen dürfte? Soweit ich mich erinnern kann, hat auch dieser Grodd-Pilot seine KI immer bei sich gehabt als er auf der Community unterwegs war. Stand da sein Jäger aktiviert im Hangar?“

Nachdenklich starrte Milseya auf den Punkt, wo eben noch Rox gestanden hatte. „Splizz ist dauerhaft mit seinem Jäger verbunden. Er kann ihn zwar 'abschalten', aber dennoch bleibt die Verbindung ständig aktiv. Ich hatte Rox auf Stand By geschaltet, der Jäger ist angeblich deaktiviert. Ich hätte ihn gar nicht sehen dürfen.“ Ihr Blick richtete sich auf Assjima. „Vielleicht lag es aber auch daran, dass die KISE beschädigt wurde. Womöglich hat das das Ganze ausgelöst. Jedenfalls ist er jetzt weg.“

„Das wäre denkbar. Möglich wäre aber auch, dass der Jäger irgendwo da draußen unterwegs ist. Immerhin stehen da ein paar Grodd-Schiffe sowohl vor als auch hinter uns. Wir sollten die KISE ins Wissenschaftslabor geben. Die können vielleicht mehr damit anfangen. Wie geht es denn jetzt ihrem Nacken? Lässt er sich wieder besser bewegen?“

Irgendwie überzeugten die Worte Assjimas die Piloten nicht ganz. Hatte Splizz nicht gesagt, dass Pilot und Schiff miteinander verbunden blieben. Wenn sie die KI von Rox getragen hatte, dann war der Jäger nur damit zu fliegen. Aber auf der anderen Seite, wer weiß, welche Schäden die KISE hatte. „Gute Idee, Doktor. Ich bin mir sicher, Niels freut sich auf das Gerät“, nickte Milseya und stöhnte leicht auf. „Nein“, fuhr sie fort. „Es tut immer noch weh. Ziemlich sogar.“

Assjima rieb die Hände aneinander und tastete den Nacken der Haliianerin ab. „Das Schleudertrauma ist zum Glück nur leicht. Mit einer Lockerung der Muskulatur sollte es schon wesentlich besser gehen. So ein schicker altmodischer Schanzkragen bleibt Ihnen wohl erspart. Aber nur wenn Sie mir versprechen, sich in nächster Zeit etwas zurück zu halten. Keine heftigen Bewegungen, kein Sport … Sex nur sehr vorsichtig. Sonst bekommen Sie eine Halskrause von mir. Bitte entspannen Sie sich.“

Die Haliianerin zuckte nur leicht überrascht zusammen als sie das Kribbeln spürte, dass die Berührung von Assjimas Händen auslöste. „Ich hatte nichts Derartiges in den nächsten Stunden vor, Doktor“, erklärte sie schmunzelnd. Und so eine Halskrause werde ich mit Sicherheit NIEMALS anziehen! Sanft aber kraftvoll massierten die Hände der Deltanerin ihren Nacken. Oh verflucht, war das herrlich!! Milseya spürte, wie sich langsam, aber sicher ihr Nacken entspannte. Sie schloss ihre Augen und genoss die Massage in vollen Zügen. Immer wieder entschlüpfte ihr dabei ein zufriedenes Seufzen. „Ich glaube, das Zwinkern hat sich doch bezahlt gemacht“, nuschelte sie nach wenigen Minuten glückselig in die Liege.

„Wir Ärzte sind unbestechlich. Da hilft kein Zwinkern. Und wenn sie ein hässlicher Yridianer wären … für alle die gleiche Behandlung. Aber erzählen Sie es bitte trotzdem nicht herum. Sonst müssen wir hier in Zukunft Nummernzettel verteilen.“ Assjima lachte leise zu Sid hinüber, der der Behandlung etwas neidisch zuschaute. „Und du hältst am besten auch deine Klappe.“

„Kein Sterbenswörtchen wird meine Lippen verlassen“, schwor Milseya schmunzelnd. „Wer weiß, welche Behandlung Sie mir sonst beim nächsten Mal verpassen.“ Wieder ein Seufzer. „Aber könnten Sie H'Qar nicht Unterricht darin geben?“

Die Ärztin zögerte kurz und entschloss sich der Haliianerin noch nichts von H'Qar zu sagen. „Ich kann ihm ein passendes Holodeck-Programm empfehlen. Aber dennoch: Es gibt Dinge, die selbst ein Klingone nicht lernen kann. So, wie fühlt es sich denn nun an?“

Milseya setzte sich auf und bewegte vorsichtig ihren Kopf. Er drehte sich wesentlich besser und geschmeidiger als vorher. Auch der stechende Schmerz war kaum noch vorhanden. Grinsend sah sie die Deltanerin grinsend an. „Ich könnte Sie knutschen, Doc.“

Lachend wich Assjima zurück. „Bitte nicht – sonst bekomme ich noch Ärger mit dem Captain. Sie sind immerhin ein Besatzungsmitglied. Und ich möchte mich auch nicht einem eifersüchtigen Klingonen gegenübersehen – von Sam wollen wir erst gar nicht sprechen.“

Theatralisch laut seufzte die Haliianerin und sah ebenso oscarreif enttäuscht die Ärztin an, bevor sie in ein schallendes Lachen ausbrach. „Richtig! Ich wusste doch, dass da noch was war!“ Langsam glitt sie die Liege hinunter. „Jedenfalls danke ich Ihnen. Und auf das Holodeck-Programm komme ich mit Sicherheit noch mal zurück.“

„Gern geschehen. Aber bitte nicht vergessen: keine heftigen Bewegungen – egal welcher Art! Ich hab irgendwo noch so einen Kragen – ganz bestimmt.“ Assjima zwinkerte der Pilotin zu. „Und ich kann die Kindergartenkinder bitten, hübsche Blümchen drauf zu malen.“

Blümchen? Wenn, dann schon Schiffchen! Das konnten die Kinder nämlich gut. „Ich werde aufpassen, Doktor“, versprach Milseya. „Und ich werde es auch H'Qar sagen. Im Gegensatz zu ihm beschwere ich mich nämlich über physische Unannehmlichkeiten!“

Wieso sah Assjima auf einmal so, nun ja, beunruhigt aus?

„Was auch gut ist. Es ist nicht sehr erbaulich, wenn der Arzt immer erst zu Rate gezogen wird, nachdem der Patient tot ist.“

„Nein, nicht wirklich“, schmunzelte Milseya. „Ich werde noch einen Blick ins Hangardeck werfen, bevor ich mich in mein Quartier zurückziehe. Ich hoffe, das ist in Ordnung?“

„Aber sicherlich. Sie sind dienstfähig. Aber schonen Sie die Hand und den Nacken.“ Assjima begann, nebenher die Geräte zusammen zu räumen. Die Krankenstation hatte sich schon wieder zur Hälfte geleert. „Wir haben Glück gehabt, dass nicht mehr passiert ist.“

„Ja“, stimmte Milseya zu. „Das Ganze hätte wesentlich schlimmer enden können. Vor allem wenn man bedenkt, wie lange die Grodd den Angriff hinausgezögert haben. Beinahe so, als ob sie uns zermürben wollten.“ Sie wollte Assjima aufmunternd zunicken, erinnerte sich jedoch noch rechtzeitig an ihr Versprechen. Also blieb es bei einem Lächeln. „Ruhen Sie sich aus, Doktor. Ich werde das auch tun.“ Die Haliianerin war auf dem Weg zur Tür, da.. „Noch eine Frage.“ Sie drehte sich grinsend zu der Deltanerin um. „Sie haben nicht zufällig heimlich ein Foto von H'Qar gemacht, als er zum Affen wurde?“

Hatte sie doch gewusst, dass sie was vergessen hatte! Assjima seufzte. „Leider nein. Aber ich kann Sid bitten, die Sensoren zu überprüfen. Vielleicht ist da ja eine nette Aufnahme mit dabei.“

Die Haliianerin zwinkerte ihr zu. „Ich wäre Ihnen dankbar! Nur für den Fall, dass mich der Klingone mich mal wieder ärgert“, erklärte sie und verabschiedete sich.

Die Deltanerin warf Sid einen fragenden Blick zu. Der zuckte mit den Schultern und antwortete: „Könnte sein, das da was drauf ist. Ich schau mal nach, wenn wir etwas mehr Ruhe haben. Aber nur wenn ich dafür auch eine solche Massage bekomme!“

„Mal sehen – wenn wir einmal ganz viel Zeit übrig haben … und nur, wenn du ein wirklich gutes Bild finden kannst.“

Bryn und fee in „Ein Zwinkern bringt eine Deltanerin nicht ins Schleudern!“

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Das Schlimmeste schienen sie nun überstanden zu haben... Vinara machte einen schnellen Rundgang durch das gesamte Schiff um sich nach den Zustand der wissenschaftlichen Einrichtungen zu erkundigen. In der glücklicherweise unbeschädigten Astrometrie teite ihr T'Vok mit dass Fähnrich van Richthoven sich mit Lieutenant Esteban in das wissenschaftliche Labor begeben hatte um dort die Proben des Außenteams zu analysieren.

Bei ihrem weiteren Rundgang schnappte die Andorianerin Gespräche von Technikern auf die von einem Totalschaden bei den betroffenen Sektionen sprachen, die veranschlagte Reparaturzeit in einem Trockendock bewegte sich je nach Grad des Optimismus zwischen zwei und sechs Monaten. Angesichts dieser Umstände sowie der jüngsten Ereignisse würde Vinara der Aufenthalt auf einem klingonischen Forschungsschiff geradezu wie Urlaub vorkommen - daher begab sie sich in ihr Büro und ließ sie sich weitere Details zur Eisenstein zukommen.

Wie erwartet bestand die wohl größte Neuerung gegenüber anderen Klingonenschiffen in der voll ausgestatteten Krankenstation; an wissenschaftlichen Labors gab es sechs Stück - die Astrometrie nicht mit eingerechnet. Es handelte sich um je zwei biochemische und physikalische Labore sowie ein Mehrzweck- und ein Speziallabor.

Speziallabor? Die Andorianerin suchte nach weiteren Hinweisen, doch da stand nur die Anmerkung dass weitere Informationen direkt an Bord erfolgen würden. Die Klingonen und auch die Sternenflotte wollten ihre Geheimnisse wohl nicht gleich von Anfang an alle preisgeben. Auch gab es keinerlei Informationen darüber welche Sternenflottenoffiziere zumindest während er anfänglichen Phase der Einrichtung und Kalibrierung beteiligt sein würden - es wurde lediglich erwähnt, dass im Rahmen dieses erweiterten Austauschprogramms immer mindestens vier Sternenflottenoffiziere auf der Eisenstein stationiert sein mussten, von denen zwei einen permanenten Posten innehatten und daher fest zur Mannschaft gehören würden. Von der klingonischen Führungscrew gab es immerhin eine ausführlichere Liste. Der Kommandant hieß K'Olmos, ein Intellektueller der auf dem Bild sogar eine Brille trug - für jeden "normalen" Klingonen ein sicheres Zeichen von Schwäche. Er würde sich in Acht nehmen müssen dass sein Erster Offizier, ein gewisser Gar'Mok ihm nicht eines Tages nach dem Leben trachtete.

Leitender medizinischer Offizier war eine gewisse Dr. Kalis, eine Frau die auf dem Bild eher so wirkte als ob mindestens die Hälfte ihrer Patienten die Behandlung nicht lebend überstehen würde...

Vinara ergänzte diese Daten um eigene kurze Nachforschungen bezüglich des Namens. Demnach gab es gleich zwei Möglichkeiten:

Zum einen hatte ein russischer Regiseur von der Erde des frühen 20. Jahrhunderts, ein gewisser Sergej Eisenstein, einen Film über ein Kriegsschiff zu See gedreht, einen "Panzerkreuzer Potemkin". Dieses martialische Thema sowie der nach Kraft und Härte klingende Name konnten die Klingonen durchaus inspiriert haben; sie würden wohl selbst einem Forschungsschiff keinen Namen wie "Einstein" geben, zumal es schon das eine oder andere Föderationsschiff gegeben hatte beziehungsweise gab das so hieß.

Der andere Namensgeber - womöglich ein Nachfahre? - war der Anthropologe und Ethnologe Howard S. Eisenstein, welcher 2318 - genau 100 Jahre nach Ausbruch des Kriegs zwischen Klingonen und Föderation - die erste umfassende Arbeit über die klingonische Kultur abgeliefert hatte, welche bis Heute ein Standard auf diesem Gebiet war, wenn auch mit einigen Fehlern die inzwischen ausgemerzt worden waren. Die Beschreibungen waren so drastisch dass sich jahrzehntelang kaum ein weiterer Mensch auf die klingonische Heimatwelt getraut hatte. Darüberhinaus hatte Howard Eisenstein, selbst ein liberaler Jude, unter den Strenggläubigeren seiner Religion für den einen oder anderen Eklat hinsichtlich des klingonischen Essens gesorgt. Sein provokanter Aufsatz "Ist Gagh koscher?", den er vier Jahre nach dem Buch verfasst hatte war in den entsprechenden Kreisen vielfach zerrissen worden, beschränkten sich die umfassenden Verbote des Judentums doch nicht allein auf den Verzehr von Schweinefleisch.

Alles in allem konnten beide Männer in Frage kommen und waren vielleicht auch gleichermaßen ausschlaggebend für die Namensgebung der I.K.S. Eisenstein gewesen.

Vinara war nun fest entschlossen das Angebot anzunehmen, also schickte sie ihre Zusage auch gleich ab, mit der Einschränkung dass die derzeitige Mission noch nicht abgeschlossen sei. Gleich im Anschluss daran begann sie ihren endgültigen Bericht zu verfassen, welcher alle bisher gewonnenen Erkenntnisse über die Grodd beinhalten sollte. Dabei schweiften ihre Gedanken mehrmals zu Talana ab, sie würde für sie eine Beschäftigung während ihres langen Aufenthalts bei den Klingonen finden müssen...

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Jerry beobachtete die Lage auf dem Hauptbildschirm, bevor er sich an Niels wandte: "Ach entschuldigen sie, Ensign ..." Hier machte der Einsatzoffizier eine kurze Pause, um nach dem Namen zu suchen, denn sein Gedachtnis war in diesen Punkt noch nie das besste gewesen und ganz besonders nicht bei etwas komplizierteren Namen. "Ensign van Richthoven, richtig?"

"Ja, richtig, Lieutenant." erwiederte Niels. "Wie kann ich ihnen weiterhelfen?"

"Wie sie vielleicht mitbekommen haben, war ich zusammen mit Commander Kyle und Sogh H'Qar auf Groddan Vier.", erklärte Jeremiah. "Wir haben dort einige Behältnisse gefunden, deren Inhalt ich gern überprüfen würde. Und da sie gestern gute Arbeit bei der Analyse des Schleims, den Ensign Queel gefunden hatte, geleistet haben, dachte ich, ich bitte sie um ihre Hilfe."

"Danke, Lieutenant!" meinte Niels über das Lob erfreut. "Dann sollten wir am besten ins Labor gehen. Haben sie denn eine Vermutung, was in den Behältnissen ist?" Dabei deutete er zur Tür.

"In etwa.", erklärte der Einsatzoffizier und machte sich auf den Weg zum Schott. "Falls Hanni nach mir suchen sollte, ich bin im Wissenschaftslabor.", bemerkte er noch über die Schulter zu T'Vok und Carla. Dann wandte er sich wieder Niels zu: "In dem einem befinden sich biologsiche Rückstände mit klingonischer DNA. Ich will nur sichergehen, dass es auch geklonte Zellen von H'Qar sind. In derm anderen ist mit aller Wahrscheinlichkeit, das Gift, mit dem der Prinz vergiftet worden ist." Jerry lächelte kurz und bemerkte: "Ich will nur hundertprozentig sicher gehen. Sonst behaupten die Grodd wohl noch, unsere Tricorder seien defekt. Gehen wir."

Das würde ja nicht so schwierig werden, dachte Niels. Dann folgte er Esteban. "Da bin ich ja richtig froh, dass sie diese Beweise gefunden haben." meinte er im Gehen. "Ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass H'Qar der Täter war." Mit dem Turbolift ging es einige Ebenen nach Unten. Bald darauf, war das Labor erreicht. "Lieutenant, bitte treten sie ein in mein kleines Reich!" grinste Niels.

"Nett hier.", bemerkte Jerry. "Aber um auf ihre Bemerkung zurückzukommen. Die Verschwörer, um nicht zu sagen Count Letitsch, haben sich etwas dämlich angestellt." Dann holte er etwas umständlich aus den Taschen der Speizialhose die Petrischale und die Ampule mit dem Gift. Dabei fiel ihm ein, dass er noch dringend zu Miauz musste. "Hier. Kümmern sie sich um den Inhalt der Phiole, ich mache die DNA-Analyse."

Niels nahm das Gefäß in Empfang. "Das Mikroskop ist gleich hier." erklärte er und zog es auf der Führung etwas nach Vorne. Dann wandte er sich an den Computer: "Multispektralanalyse vorbereiten. Logbuch Wissenschaftslabor, 2 Proben von Groddan 4, anwesend Lieutenant Esteban, Ensign van Richthoven." Jetzt zog er sich Handschuhe über und begann die Phiole zu öffnen.

Jerry setzt sich an das Mikroskop, nahm den Deckel von der Petrischale ab und legte sie auf den Objektträger. Mehr zu sich selbst bemerkte der Einsatzoffizier: "Als ich das das letzte Mal gemacht habe, war ich Kadett im vierten Jahr. Und das ist doch eine Weile her."

Niels grinste. Vielleicht sollte man mal einen Zusatzkurs für die Nicht-Wissenschaftler einführen. Mitlerweile war das Behältnis offen und er gab etwas von der Substanz auf einen Objektträger. Dann legte er diesen unter den Scanner. "Computer, Scan ausführen." orderte er. Dann begann ein leises Piepen. In der Zwischenzeit bis der Scan abgeschlossen war, öffnete Niels die Aufzeichnungen von den Rückständen im Fell des Grodd und die Unterlagen von Doktor Servarius.

Es dauerte zwar ein wenig, aber dann hatte Jeremiah sein Mikroskop und die dazugehörende Scannereinheit dazu gebracht, die DNA der Zellen ,die sich in der Petrischale befanden, zu analysieren. Doch plötzlich ging das Licht aus.

"Na, toll!" ärgerte sich Niels, "nicht mal in Ruhe arbeiten kann man hier!" Wie gut, dass das Labor für die Einrichtung eine separate Energiequelle hat, dachte er, aber warum ist das Licht daran nicht angeschlossen?

"Warten sie, ich kümmere mich darum.", erklärte der Einsatzoffizier und tippte auf seien Insignienkommunikator. "Esteban an OPS." "Sean hier, was gibts Jerry.", meldete sich Lieutenant Coleman. "Sean, gibt es einen Grund, warum im Wissenschftlabor der Strom abgeschaltet wurde. Die System laufen auf Notagregat, aber es ist verdammt finster hier." wollte sein Vorgesetzter etwas verärgert wissen. "Die Grodd haben die Sekundär- und Tetiärsektion mit einer Art Energiedämpfungswaffe lahm gelegt. Wir müssen das Schiff komplett mit der Energie aus dem primären Warpkern betreiben. Der Captain hat Modus Grau angeordnet." berichtete Lieutenant Coleman. Alle nicht vitalen Systeme wurden abgeschaltet, inklusve der Labors." Das klang natürlich gar nicht gut. "Okay, wir lassen erstmal die Systeme über das Notagregat laufen. Reduziert die Gravitation auf 0,8g." ordnete der leitende Einsatzoffizier, denn die Lebenserhaltung war auch ein ganz schöner Stromfresser. Und in der aktuellen Lage zählte jedes Megawatt an eingesparter Energie. "Verstanden, Boss." bestätigte Sean. "Ich schalte im Labor eins die Notbeleuchtung ein. Coleman, Ende." Im selben Augenblick flammten kleinen rote LEDs, die sich etwa in Hüfthöhe befanden, auf. "Willkommen in Frankensteins Labor." witzelte Jerry. Doch dann wurde er wieder ernst. "Haben sie irgendwo Armlampen?"

"Hier unter der Konsole ist ein Notfallkit." meinte Niels und holte es hervor. Er nahm eine Lampe heraus und gab sie dem Lieutenant. Dann entnahm er noch eine für sich selbst.

"Danke.", erwiderte Jerry schlicht und schaltete die Lampe ein. In der Zwischenzeit hatte der Computer die DNA entschlüsselt und meldete sich mit einem Piepsen. Jerry leuchtete auf den kleinen Monitor und besah sich das Ergebnis. "das die DNA klingonsch ist, weis ich schon." bemerkte er mehr im Selbstgespräch zum Computer. Dann wieß er das Gerät an, die DNA mit der von Sogh H'Qar zu vergleichen. Da das doch etwas dauern konnte, stellte sich der Lieutenant hinter Niels und fragte: "Wie schaut es bei ihnen aus?"

"Gut, Lieutenant." entgegnete Niels. "Sehen sie hier." Er zeigte auf eine Grafik. "Das ist die chemische Struktur von der Substanz, die sie mitgebracht haben." Dann zeigte er auf eine weitere Grafik. "Und hier die Struktur aus den Unterlagen von Doktor Servarius." Er drückte einige Kontrollfelder und die beiden Grafiken fuhren übereinander. Sie stimmten exakt überein. Niels fuhr fort: "Außerdem sind alle chemischen Komponenten aus den Rückständen aus dem Fell des Prinzen in der Substanz vorhanden."

"Und es ist ja nicht gerade üblich, dass königliche Berater ein hochwirksames Gift in ihren Büros haben.", bemerkte Jerry. Hinter den beiden Männern piepste der Computer: "Der DNA-Vergleich ist wahrscheinlich komplett.", bemerkte der Einsatzoffizier und besah sich die Ergebnisse. "Die Übereinstimmung beträgt 99,634 Prozent." erklärte er nach einer Weile. "Und wenn ich mich noch richtig an meinen Genetikunterricht erinnere, ist eine solch geringe Abweichung typisch für Klone. Was mich nur wundert, ist die Tatsache, wie schnell die Grodd die Zellen dupliziert haben."

"Nun ja, im Klonen sind die doch Weltmeister. Gibt es eigentlich irgentwas, das nicht geklont wurde auf deren Planeten?" meinte Niels sarkastisch.

"Gutes Argument, Ensign.", erwiderte Jerry nachdenklich. "Aber dennoch müssen da ein paar Wissenschaftler die ganze Nacht geschuftet haben." Ersah sich um und meinte. "Ich würde sagen, wir machen hier Schluss und speichern unserere Ergebnisse, für den Fall, dass der Captain ein paar aussagekräftige Untersuchungsergebnisse braucht. Und dann sehen wir zu, ob wir nicht bei den Reperaturen helfen können."

"Computer, Scans im Logbuch abspeichern und dann den Logbucheintrag beenden." instruierte Niels den Computer. "Dann schauen wir mal, wo wir gebraucht werden." Doch bevor er gehen konnte, musste Niels die Substanzen in vorgesehenen Behältnissen einlagern und dokumentieren. "Gehen sie ruhig schon, ich bin hier gleich fertig."

"Danke und viel Glück mit Patricia.", bemerkte Jerry noch schmunzelnd, bevor er das Labor verlies und sich auf den Weg zum Operation Center machte, denn sicherlich waren auch die Computerkerne der anderen beiden Sektionen betroffen, so dass alles über den Haupt- und den Hilfscomputerkern der Primärsektion laufen musste.

[Alex und Phanan in 'Dr Frankensteins Labor']

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Müde lehnte sich George zurück als ihn der Chronometer an etwas Wichtiges Erinnerte. Die Kinder. Wie lange war er schon hier und hatte ohne eine Sekunde lang Pause zu machen gearbeitet? Die Mannschaft des Maschinenraums wurde schon vor 2 Stunden abgelöst. Aber George blieb und leitete die Reparaturen unermüdlich weiter. Doch dann schien sein Körper Protestieren zu wollen. Er hatte in den letzten Tagen sehr wenig schlaff gehabt und in den letzten 48 Stunden kaum gegessen oder etwas getrunken.

Also übertrug er das Kommando Elohim und verließ langsam den Maschinenraum.

„Computer! Wo befinden sich Michael und Amanda Sheridan?“, fragte George und konnte ein Gähnen unterdrücken.

„Michael und Amanda Sheridan befinden sich in der Bordschule.“, George schüttelte den Kopf. Dann ging er weiter.

Viele Eltern holten ebenfalls erst jetzt ihre Kinder ab. McGregor hatte reagiert und die Kinder beschäftigt, bis die Eltern sie dann auch abholen konnten. Ein Lächeln breitete sich auf Georges Gesicht aus als ihm sein Sohn und seine Tochter entgegen rannten. Nach einer ausgiebigen Umarmung musterten sich die Drei gegenseitig.

„Ist bei euch alles in Ordnung?“

„Ich denke schon Dad.“, sagte Michael leise. George strich ihm mit seiner Hand über das Haar.

„Ok. Wir sollten nach unserem Quartier sehen.“, die Kinder nickten und folgten ihrem Vater aus der Schule, nachdem er sich von McGregor verabschiedet hatte.

Während der Turbolift die Drei nach Deck 13 Trug schwirrten in Georges Kopf noch Zahlen und Diagramme der Sensorenwerte im Kopf herum. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Licht des Turbolifts flackerte mal kurz. Doch sonst verlief die Fahrt wie immer. Die Schotten glitten beiseite und gaben den Blick auf einen spärlich beleuchteten Korridor frei.

George holte Luft, bevor er das Schott zu seinem Quartier öffnete. Denn im Korridor warenVerkleidungen herabgefallen, zum Teil waren auch Kabelbündel zu sehen die raushingen und es roch nach verschmorter Elektronik.

Das Quartier sah aus, als ob eine Horde ´Klingonen darin vergnügt hätte. Die Möbel lagen durcheinander herum. In dem Chaos streckte Jerry Lee seinen Kopf heraus und fing sofort an vor Freude mit dem Schwanz zu wedeln. Der Hund sprang auf und Begrüßte seine Familie mit einem Bellen.

„Hallo Kleiner. Geht es dir Gut?“, fragte George Leise. Er streichelte den Hund und sah sich dann um.

„Es könnte schlimmer sein. Lasst uns etwas Aufräumen.“, sagte George. Michael ging in das Kinderzimmer. Dort blieb er schweigend stehen. Sein Voyager Modell hatte wie die Community einiges einstecken müssen. Die rechte Warpgondel war bei einem Sturz abgerissen. Die Deflektorschüssel lag auch daneben. George trat an den Jungen heran.

„Das kriegen wir schon hin Michael.“

„Bestimmt. Es ist eh nur ein Modell.“

„Michael?“, der Junge drehte sich um. Dann umarmten sich Vater und Sohn erneut. Als Sie sich aus der Umarmung lösten, lächelten beide wieder. Dann viel ihre Blick wieder auf das Chaos.

„Wird ganz schön lange dauern das hier wieder in Ordnung zu bringen.“

„Da hast du Recht Michael. Aber das Schaffen wir oder?“

„Ja das werden wir.“

„Gut.“

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Post von Assjima

Mit einem leisen Seufzer ließ Assjima sich in den Sessel fallen, streifte die Schuhe von den Füßen und schloss die Augen. Das Licht in ihrem Quartier flackerte. Die Energieversorgung war wohl noch nicht ganz wieder in Ordnung. Die letzten Ereignisse hatte die Deltanerin eigentlich nur am Rande mitbekommen, da es auf der Krankenstation jede Menge Arbeit gegeben hatte. Aber offensichtlich hatten die Grodd mit einer eigenartigen Wunderwaffe sowohl die Sekundärsektion als auch die Primärsektion vollkommen außer Funktion gesetzt.

Solak und Selina konnten derweil einen Waffenstillstand mit dem Kaiser aushandeln und irgendwie war es den jeweiligen Kommandanten der Sektionen gelungen, das Schiff trotz ausgefallenen Antrieben wieder zusammen zu fügen. Die Berichte Gilmores und Seriks waren bereits bei ihr eingetroffen und sie hatte Tanrim dahingehend informiert, dass es glücklicherweise nur leichtere und mittelschwere Verletzungen gab und keine Verluste zu beklagen gewesen seien. Serik und John waren immer noch damit beschäftigt, ihre beschädigten Stationen wieder auf Vordermann bringen zu lassen, ein Unternehmen, das offensichtlich nur schleppend voranging. So war es auch nicht verwunderlich, dass die beiden ihre stationären Patienten auf die Primärsektion geschickt hatten, die als einzige der drei Krankenstationen zu einhundert Prozent funktionierte. Alle waren versorgt und nachdem wieder so etwas wie Normalität eingekehrt war konnte Assjima den Betrieb nun getrost den fähigen Händen ihrer Mitarbeiter überlassen.

Das leise Piepsen des Terminals riss die Ärztin aus dem Halbschlaf. Mühsam quälte sie sich aus dem Sessel und stolperte hinüber zum Schreibtisch, wo sie den Monitor aktivierte. Das unrasierte Gesicht Sams grinste ihr entgegen.

“Hallo Imzadi." Er lächelte. „Du hast schon Feierabend gemacht?"

„Ja. Meg hat mich aus der Krankenstation geworfen und mir befohlen, endlich schlafen zu gehen."

„Es ist immer besser, ihr nicht zu widersprechen. Ich wollte dir eigentlich auch nur schnell sagen, dass du besser nicht auf mich warten solltest. Ich werde noch etwas bei den Reparaturen helfen."

Assjima nickte müde. „Gut, ich wäre dir augenblicklich sowieso keine gute Gesellschafterin. Aber bitte komme bald, ich sehne mich nach dir." Sie drückte einen Handkuss auf den Monitor und unterbrach die Verbindung. Bevor sie das Terminal wieder ausschalten konnte sah sie, dass eine Nachricht Tanrims eingegangen war. Er forderte alle Führungsoffiziere auf, möglichst umgehend eine Stellungnahme bezüglich des Beitritts der SAB zur Förderation zu schreiben. Die Deltanerin schüttelte stumm den Kopf. Wie konnte das unter diesen Umständen noch ein Thema sein? Der Bericht würde warten müssen, wenigstens noch ein paar Stunden, bis sie wieder einen klaren Kopf hatte.

Dann zog sie sich aus und legte sich schlafen – endlich.

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Irgendwie... Dieser Stachel in Solaks Nacken wurde einfach nicht kleiner. In den letzten Stunden seit dem Gespräch mit dem SID-Kaiser wurde er diesen Stachel nicht los. Egal, ob er mit Tanrim die Lage besprochen hatte, über Subraum dem Hauptquartier Meldung erstattet hatte, mit Agatha zusammen einen Rundgang durch das wieder zusammengefügte Schiff und die Krankenstationen gemacht hatte - der Stachel ließ sich einfach nicht vertreiben.

Das war es? So einfach ging es nun zu Ende? Nach all den dramatischen Wendungen? Nach Mord? Beinahe-Bürgerkrieg? Einer Raumschlacht, in der diese winzigen Schiffchen fast einem der besten Schiffe der Sternenflotte den Garaus gemacht hatte?

Das sollte es gewesen sein?

Und wie dumm der Count gewesen war. Unfassbar. So viel Vorbereitung. So viel Planung. Und dann dieser dumme, dumme, dumme Fehler die Beweismittel nicht zu vernichten, sondern in seinem Büro aufzubewahren. Das war zu einfach gewesen. Steckte noch mehr dahinter? Hatten sie den Falschen? Doch ein heimliches Attentat der SAB? Hatte die Schwester einen Rivalen ausgeräumt? Eine Untergrundbewegung der SID? Vielleicht doch Anquenar? So viele Verdächtige. Und sie gaben sich mit der einfachsten Antwort zufrieden. Manchmal war die einfachste Antwort tatsächlich die richtige. Doch warum dann dieser Stachel?

Er war vermutlich einfach nur zu romulanisch.

Und nun verlangten Sternenflotte und Föderation nach einem Abschlussbericht. Nicht nur zu der Grodd-Frage, sondern auch zu seiner Selbsteinschätzung als diplomatischer Offizier.

Die Groddfrage war einfach zu beantworten. Mitgliedschaft auf gar keinen Fall, Gespräche, wissenschaftlicher Austausch, eventuell Handelskooperationen, zarte Bande mit offenem Ende - das würde seine Empfehlung sein. Die Grodd mussten erst noch selber wachsen und selber Antworten für ihr Volk finden, bevor die Föderation mit geballter Macht über sie einbrechen konnte. Bis dahin... Auch wenn er den technischen Errungenschaften der Grodd nicht viel abgewinnen konnte, so sah er doch das Potential darin.

Und erst diese Waffe... Er konnte die Mächtigen der Flotte schon vor sich sehen, wie sie sich die Finger leckten. Massives Vernichtungspotential, das den Gegner lahmlegte, aber (noch) nicht zerstörte. Das schrie geradezu nach Sternenflotte. Und bevor es den Cardassianern oder den Romulanern in die Hände fiel... Nur: Woher hatten sie die Waffe? Hatten die Grodd sie schon bei ihrem letzten Besuch? Oder von außen eingekauft? Gab es also doch Handelsbeziehungen zu anderen Welten?

So viele Fragen, die sie alle noch nicht beantworten konnten. Doch egal: Seine Aufgabe war beinahe erledigt. Einfach nicht zu sehr drüber nachdenken.

Seine Aufgabe... Die nächste Frage. Sein erster diplomatischer Einsatz war für Solak verwirrend gewesen. Das ständige Lauern auf das, was die Gegenseite sagte oder tat. Das Lesen zwischen den Zeilen. Für einen Romulaner lag das geradezu in den Genen. Dann die Gespräche, das Paktieren, das Suchen nach einer zufriedenstellenden, friedlichen Lösung für alle Beteiligten. Seine vulkanische Seite hatte gejubelt (also, hätte sie, wenn vulkanische Seiten so etwas täten). Doch gleichzeitig... All diese Regeln. Dieses Leisetreten. Keine eigenen Entscheidungen treffen dürfen, aber die Konsequenzen ausbaden müssen. Das hatte ihm als Person widerstrebt. Er würde über die Frage, wie ihm dieser Einsatz gefallen hatte, noch einige Zeit meditieren müssen.

Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn Sta'el da gewesen wäre. Seine 'innere' Stimme, sein Gewissen, sein Geliebter. Der die Dinge immer aus einer anderen Perspektive sah, der sich niemals scheute, ihm die Wahrheit zu sagen. Sein Steuermann in dieser stürmischen See. Der Councelor schmunzelte still vor sich hin, als er sein Quartier betrat. Seinen Gatten hätte diese nautische Metaphern sehr amüsiert. Ein vulkanischer Seemann. Geradezu absurd. Sei's drum: Sheridan hatte ihnen mitgeteilt, dass die Reperaturen bis zu 6 Monaten erfordern könnten. Vielleicht ergab sich in dieser Zeit die Gelegenheit, Sta'el wieder zu seh....

"Oh, es war ja sooo fürchterlich!"

Etwas Blaus flog ihm um den Hals. Schluchzend, blau, warm, weich, mit Fühlern. Nackt.

Die Quartiertür schloß sich hinter Solak. Das Schluchzen der jungen Frau war das einzige Geräusch.

"Ähm... Talana...."

Aus großen verheulten Augen sah sie ihn an. "Halt mich einfach fest", hauchte sie und schmiegte sich noch enger an ihn.

Solaks Augenbraue verrutschte. Er kannte diesen Trick. Hilfloses Mäuschen. Funktionierte bei den meisten Männern großartig. Zum Beispiel bei Dozenten oder Tutoren. Auch bei einigen Frauen klappte dieser Trick - mit Variationen. Er hatte ihn selber schon einige Male angewandt. Und stellte nun fest: Irgendwie wirkte es nicht so recht, wenn man plötzlich das Opfer sein sollte...

Das Spitzohr wandte sich der kleinen Kochnische zu (der Replikator war ja ausgeschaltet) und zog dabei die noch immer nackt und schluchzend an seinem Hals hängende Frau mit sich. Talanas Füsse schleiften über den Boden. Solak wollte gar nicht wissen, was sie für ein Bild abgaben. Ob sie das für eine Art Vorspiel hielt? Zumindest ließ sie nicht los und klammerte sich mit großer Inbrunst fest. Scheinbar unbeeindruckt kochte der Councelor eine Kanne Tee und brachte diese nebst seinem Anhängsel und zwei Tassen (ein wahrer Balanceakt für die Teekanne) zur Sitzgruppe. Dort angekommen stellte er seine flüssige Last ab, setzte sich in einen Sessel und positionierte Talana auf seinem Schoß. Dann goss er Tee ein und drückte ihr eine Tasse in die Hand.

Sie musterte die Tasse eindringlich. "Ihr Spitzohren scheint ja echt ganz schön pervers zu sein..."

Warum fühlte er sich in ihrer Gegenwart nur so alt?! Er war knapp über 30! Für einen Vulkanier war damit nicht mal die Pubertät beendet!

"Du machst dir keine Vorstellung, WIE pervers wir sind!" Mit vielsagendem Blick nahm Solak einen großen Schluck Tee.

Talana tat es ihm nach. Fiebrige Erregung machte sich in ihren Augen breit. Schnell trank sie die Tasse aus. Mit rauer Stimme fragte sie: "Und jetzt? Was kommst jetzt? Verreibst du den restlichen Tee auf meinen Brüsten?"

"Nein..." Solak angelte vom Couchtisch ein Padd. "Ich habe hier etwas viel besseres... Warte, es wird dir gefallen..."

Die Andorianerin griff danach. Bilddateien waren zu finden. Pornos? Vulkanische Sexstellungen? Schnell rief sie die Datei auf. Sie stutzte. Dann die nächste. Ihre Verwirrung stieg. Da, diese war ein kleiner Film. Sie öffnete ihn und lautes Schnarchen erfüllte das Quartier. Ihr Schnarchen. Sie selbst, mit einem Plüschtier im Arm, im Bett des Councelors, sabbernd, schlafend. Ein Daumen im Mund. Leicht angewidert sah sie den Mann an, auf dessen Schoß sie saß. "Echt, du bist wirklich viel perverser als ich gedacht habe!" Dann überlegte sie. "Gefällt mir!"

Solak lachte. Er lachte laut und herzlich. Lachtränen kullerten über seine Wange. "Talana, du bist wirklich reizend! Nein, das soll dich nicht anheizen. Wir werden keinen Sex miteinander haben."

"Keinen Sex?! Aber ich habe doch extra meinen Lieblingsdildo mitgebracht. Ich mach dir auch den Mann! Wie, du meinst das wirklich ernst?! Nicht mal Petting?! Und wie ist es mit KNUTSCHEN?!" Schmollend schob sich die Unterlippe der Frau vor.

Sein Lachen war zu einem Lächeln verebbt. Zärtlich strich er ihr über die Wange. "Nein, nicht mal knutschen. Du bist schön, du bist begehrenswert. Aber du bist mir zu ähnlich. Mit dir Sex habe wäre... als würden ich mit meiner Zwillingsschwester schlafen. All das, was du tust - ich habe das selber getan. Über Jahre lang. Männer, Frauen, Hermaten, Transgender - alles, was ich bekommen konnte. Ich hatte viel Spaß. Und ich wusste, wie ich noch mehr Spaß bekommen konnte. Ich wusste, wie ich Personen in mein Bett bekommen konnte. Genau wie du. Aber dann..."

"Ja?" Talana hatte sich neuen Tee eingeschenkt und sah das Spitzohr erwartungsvoll an.

"Ich habe mich nie groß darum gekümmert, was mit den Gefühlen der anderen war. Einige sind meine Freunde geworden. Andere... Nun, sie haben es nicht so gut aufgenommen. Doch warum sollte es mich kümmern? Sie waren alle erwachsen, ich hatte sie zu nichts gezwungen. Aber dann hat sich jemand an mir gerächt. Eine Frau, die sich in mich verliebt hatte, die mehr wollte. Ich habe sie verlassen. Und Jahre später hat sie mir einen Sohn 'vermacht' - Niklan. Ihre Art mich zu behalten. Und nach ihrem Tod ihre Art, sich doch noch einen Platz in meinem Leben zu erobern."

Die Andorianerin begann zwei und zwei zusammen zu zählen. "Ich verstehe... Aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand von mir schwanger wird, sind doch verdammt gering!"

"Nicht unbedingt. Frag Sta'el. Eine Hautzelle, eine Eizelle... Heute ist viel möglich. Aber darum geht es mir nicht. Es geht darum, dass sich früher oder später jemand an dir rächen wird. Stell dir diese Fotos dort vor, wie sie die Runde auf dem Schiff machen. Talana, das Luder, sabbert beim Schlafen. Und guck mal, wie putzig sie aussieht... Was meinst, bei wie vielen Deine Verführungskünste noch wirken, wenn sie dieses Bild vor Augen haben?"

Sie schluckte. "Dann... Nein, Moment! Das ist ein Trick! Du hast mit Tante Vinny gesprochen! Du willst, dass ich anständig werde! Ist das ihr Plan?!"

Tante Vinny - entzückend. Er würde sich diesen Namen für Lt. Cmdr. Shral gut merken. "Im Gegenteil. Sie weiß von nichts. Und es ist mir egal, mit wem du schläfst. Hab Spaß! Viel Spaß! Nur: Überleg dir gut, was du den anderen zumutest. Nicht im Bett, sondern emotional. Rache ist etwas fürchterliches. Und ich möchte nicht, dass du das Ziel bist."

Talana wirkte tatsächlich etwas nachdenklich. Wer weiß, vielleicht hörte sie ihm ja tatsächlich zu?

"So, aber nun möchte ich ein wenig schlafen. Alleine!"

Die Nackte stand auf. Sie beugte sich über den Sitzenden und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann verließ sie das Quartier.

Solak lehnte sich zurück. Dabei fiel sein Blick auf Talanas Kleidung, die auf seinem Sofa lag...

"Warte!" Ein atemloser Councelor sprintete über den Flur. Shrals Nichte blieb stehen und lächelte ihn an. "Ich wusste, dass du..."

Das Spitzohr grinste. Er reichte ihr ihren Overall und ihren Dildo. "Du hast etwas bei mir vergessen. Danke für den schönen Abend!"

Als er in sein Quartier zurückkehrte, sah er in die erstaunten Gesichter einiger Crewmen. Zufrieden mit sich selbst nahm Solak sie zur Kenntnis. Er wollte doch nicht Talanas Ruf zerstören. Geschweige denn seinen eigenen...

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Ein Königreich für eine heiße, lange - sehr lange - Dusche. Noch besser wäre jetzt ein ausgedehntes Bad. Und noch ein weiteres Königreich für ein weiches gemütliches Bett.

Wenn sie zwei Königreiche gehabt hätte, dann wäre die Haliianerin sie jetzt ohne Zweifel los. So aber musste sie sich noch gedulden, bis sie sich einen Abstecher in ihr Quartier erlauben konnte.

Müde betrat Milseya das Hangardeck, auf dem sich auch die anderen Piloten eingefunden hatten. Auf deren Gesichtern spiegelten sich deutlich die Anstrengungen der vergangenen Stunden.

Die Haliianerin bat alle sich irgendwo hin zu setzen und zunächst über die Ereignisse zu berichten. Langsam fügten sich alle Stückchen der vergangenen Stunden zusammen. Die kurze Manöverkritik half sichtlich allen sich wieder ein wenig zu entspannen. Doch spätestens als Milseya nach den Schäden fragte, verdüsterten sich die Mienen wieder. Es war einiges zu Bruch gegangen und es würde dauern bis alles wieder soweit hergerichtet war, dass an einen normalen Hangardeckbetrieb zu denken war.

Milseya schnaufte tief durch. Eines nach dem anderen. Zunächst war wichtig, dass die meisten sich ausruhten und so schickte sie, nachdem sie sich bei allen für deren hervorragenden Einsatz bedankt hatte, Claudette und X’Kles zum Ausruhen auf deren Quartiere. Miller würde die Schicht nach Han, der sich gerade auf der Brücke befand und eingesprungen war, übernehmen. Grunther erklärte, er würde mit den Reparaturarbeiten an den Shuttles beginnen. Rupert schloss sich ihm an.

Die Haliianerin drehte sich zu Sam, der bislang schweigsam zugehört hatte. „Danke für alles“, sagte sie tief erleichtert. „Ich bin froh, dass Sie hier waren.“ Der Betazoide nickte nur und lächelte. „Für die Königin des Hangardecks tue ich doch fast alles.“

Milseya erwiderte kurz das Lächeln. „Ich hoffe, dass ich mich irgendwann revanchieren kann. Aber jetzt wollen Sie mit Sicherheit zu Assjima. Der Doc sollte sich ein wenig ausruhen.“ Er zwinkerte ihr zu und verließ das Hangardeck.

Gerade als sich das Schott hinter ihm schloss, erhielt Milseya einen Ruf von der Krankenstation, in dem man ihr mitteilte, dass H’Qar bei dem Außeneinsatz verletzt worden war und jetzt immer noch ohne Bewusstsein in einem Nebenraum auf der Krankenstation lag.

Milseya schien es, als würde sie in ein tiefes dunkles Loch fallen ...

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Merkin Muffley war der einzige der sich im Operation Center befand. Und der war so beschäftigt, dass er das Hereinkommen seines Vorgesetzten gar nicht bemerkte. Von daher war es doch verständlich, dass der Ensign etwas erschrak, als er mit einem: „Merkin, wie sieht es aus?“, angesprochen wurde. „Äh-äh Boss.“, stötterte der Einsatzoffizier vor sich hin. Dann sammelte er sich und erklärte: „Der Computerkern der Primärsektion und auch der Bachkupkern laufen unter Volllast.“

„Okay, das habe ich erwartet.“, erwiderte Jeremiah. „Aber sie wie du klingst, haben wir immer noch eine Menge Probleme .“ „Leider ja.“, musste Ensign Muffley zugeben. „Aufgrund des Ausfalles der anderen Kerne, laufen alle Datenzugriffe über den Hauptkern. Ich habe schon die meisten privaten Terminals, sowie die Rechner der Schule gesperrt, aber gerade die Ingenieursabteilung ruft ständig Kosntruktionspläne auf. Zu allen Überfluss kommt hinzu, dass die automatische Datenduplizierung, die bei jeder Separation durchgeführt wird, noch nicht ganz fertig war, als die Grodd die anderen beiden Sektionen beschädigten.“

„Mit anderen Worten, der Prozess verbraucht sinnlos Leistung.“, fasste Jerry das alles zusammen. „Können wir ihn nicht manuell abbrechen.“ „Leider nicht. Ich habe es nämlich schon versucht.“, berichtete Merkin. „Die einzige Möglichkeit, wäre ein kompletter, parallel laufender Neustart der verbliebenen Kerne.“ „Nur würde uns dann sofort darauf etwa 90% der Crew kielholen wollen.““, bemerkte sein Vorgesetzter.

„Alternativ wäre dann noch die Möglichkeit, dass wir versuchen, einen weiteren Computerkern zum Laufen zu kriegen.“, meinte Ensign Muffley.

Doch Jeremiah schüttelte mit dem Kopf. „Bevor die beiden Kerne wieder in Betrieb genommen werden, sollen erst mal ein paar Ingenieure in einer Werft drüber schauen. Du kannst das im übrigen schon mal auf die Reparaturliste setzen.“ „Geht klar. Und wenn wir die anderen beiden Reservekerne einsetzen.“

Jerry überlegte: „Sie waren ja auch aktiv. Aber ein Versuch ist es wert.“

Getrennt von einander begannen die beiden Männer eine kurze Diagnose von jeweils einen der beiden Hilfskerne der anderen Sektionen durchzuführen. „Den tertiären können wir leider vergessen.“, bemerkte der leitende Einsatzoffizier. „Ich bekomme keine Zugang. Laut der Diagnose ist die Energieversorgung unterbrochen.“ „Bei mir schaut es etwas besser aus.“ Der Hilfskern der Sekundärsektion ist zwar wegen einer Notfallabschaltung nur im Stand-By-Modus, aber zeigt ansonsten keine Defekte.“, berichtete Merkin.

„Dann boote ihn. Wenn er wieder online ist, müsste es dann wenigstens halbwegs laufen Auch wenn ich froh sein werde, wenn die Community in einer Werft liegt..“, entscheid der Lieutnant „Ich schaue mir jetzt erst mal meine persönlichen Nachrichten an.“

Darunter war auch eine Nachricht vom Captain, dass auch er eine Empfehlung zum Beitritt der SAB schreiben sollte, was den Einsatzoffizier ein wenigüberraschte. Aber Befehl war nun mal Befehl. Doch bevor er sich an die Ausführung machte, suchte er noch schnell seine Freundin, denn er wollte mit ihr nachsehen, wie es in ihren gemeinsamen Quartier aussah und sich außerdem umziehen.

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Mit leicht erhöhtem Pulsschlag näherte sich Selina der Sekundärkrankenstation. Die ganze Zeit hatte sie sich gefragt, ob es John gut ging und jetzt hatte sie endlich die Zeit das nachzuprüfen. Die Türe der Krankenstation glitt zur Seite und Selina betrat den Raum in dem sehr viel Umtrieb herrschte. Systematisch suchte sie den Raum nach John ab und entdeckte ihn wenige Augenblicke später. „John!“ Der Gerufene wirbelte herum und erblickte die Frau seiner Träume. Schnell kam er auf sie zugelaufen und nahm sie in die Arme. „Alles in Ordnung bei dir? Und Yasmin? Ist sie auch in Ordnung?“ Selina küsste den Arzt auf die Lippen. „Ja bei uns beiden ist zum Glück noch alles dran.“ Langsam ließ sie ihren Blick durch die Krankenstation schweifen. „Hier siehts ja aus ....“ John nickte. „Ja. Wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Ich ....“ Eine Stimme aus dem Gewusel unterbrach den Mediziner: „Dr. Gilmore! Kommen Sie! Sehen Sie sich das an!“ John verdrehte die Augen und küsste seine Freundin noch einmal sehr innig. „Ich muss leider wieder ran. Ich hoffe wir haben bald mehr Zeit für einander.“ Selina lächelte ihn an. „Ja das hoffe ich auch. Bis später.“ Mit einem langen Kuss verabschiedeten sich die Beiden voneinander und Selina kehrte zur Brücke zurück.

„Cmdr. Kyle! Soeben ist die Meldung eingegangen, dass sich mehrere Föderationsschiffe außerhalb des Sektors versammelt haben. Sie sind abrufbereit.“ Selina drehte sich zu dem jungen Mann an der OPS um. „Danke ....“ Für wenige Augenblicke fixiert sie den Offizier. Ihr fiel einfach nicht der Name des Mannes ein. Hatte sie ihn überhaupt schon mal gesehen? Wahrscheinlich gehörte er zur Nachtschicht und wirkte deswegen so fremd auf sie. Mit einem innerlichen Schulterzucken drehte sich die erste Offizierin wieder um und befasste sich weiter mit den Berichten der einzelnen Abteilungen.

Das Piepen des Kommunikationsterminals durchbrach die Stille die auf der Brücke herrschte. „Wir werden gerufen. Es ist Kaiser Kolak.“ Selina nickte dem Offizier zu. „Auf den Schirm!“ Wenige Augenblicke später erschien das Gesicht des kaiserlichen Schimpansen.

„Cmdr. Kyle, meine Wissenschaftler haben Ihre Beweise untersucht ...... und für richtig befunden. Sie hatten absolut Recht mit Ihren Vermutungen. Count Letitsch wurde bereits inhaftiert.“ Selina war aufgestanden um respektvoller auszusehen. „Ich verstehe. Konnten Sie herausfinden, warum Letitsch Ihren Sohn ermordet hat?“ Kolak schloß für einen Moment die Augen. Die Trauer um seinen Sohn war noch unendlich groß. „Ja, das hat er. Ihm waren die modernen Vorstellungen meines Sohnes zu wider. Letitsch konnte es einfach nicht ertragen, dass es eventuelle Umbrüche in der Gesellschaft gegeben hätte.“ Selina war ein wenig sprachlos. Was war das denn für ein Grund jemanden umzubringen? Affen!

„Was wird jetzt mit Letitsch geschehen?“ Plötzlich konnte man deutlich den Hass in Kolaks Augen brennen sehen. „Er wird sterben. Ich habe ihn augenblicklich zum Tode verurteilt.“ Selina wollte gerade etwas erwidern, doch der Kaiser sprach weiter. „Sämtliche Schiffe meiner Flotte werden sich zurückziehen. Es sind schon genug unnötig gestorben.“ Selina straffte ihre Schultern und sah dem Schimpansen direkt in die Augen. „Danke, Kaiser und ich möchte Ihnen nochmals mein tiefstes Beileid aussprechen.“ Kolak antwortete mit einem Nicken und beendete die Verbindung.

Nur zwei Minuten später betrat Captain Tanrim die Brücke. Sofort berichtete Selina ihm was alles geschehen war ....

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Nachdenklich ging Talana zu Vinaras Büro, ohne sich dessen bewusst zu werden dass sie immer noch nackt war und ihre Kleidung samt Dildo nur in den Händen hielt. Seltsamerweise deutete ihr körperliches Befinden auf eine schwer zu erklärende Leichtigkeit hin, sie hätte springen können, was ganz im Gegensatz zu ihrer seelischen Verfassung stand. Glücklicherweise sorgte die gedämpfte, wenn auch nicht ganz auf Notenergie-Niveau herabgesunkene Beleuchtung dafür dass sie nicht allzusehr im Rampenlicht stand beziehungsweise ging.

"Tante Vinny, was ist denn nur auf diesem Halbschrottkahn los, die Lichter auf Sparflamme, ich kurz davor Depressionen zu kriegen und trotzdem fühl ich mich irgendwie seltsam leicht..."

"Das liegt daran dass die Schwerkraft auf 80 Prozent der Normalstärke reduziert wurde um Energie zu sparen." Die Wissenschaftsoffizierin sah von ihrem Schreibtisch auf und fügte hinzu: "Du solltest dich anziehen, als nächstes werden sie vermutlich die Heizung herunterdrehen."

"Oh..." Erst jetzt wurde Talana ihr Zustand deutlich. Rasch stieg sie in ihre Kleider und meinte dann: "Egal was du demnächst über mich hören wirst, es ist nicht wahr, denn wenn es das wäre wäre ich nicht so depr... nein, sagen wir nachdenklich."

Vinara hob eine Augenbraue. "Du denkst nach? Dann müssen es wohl ziemlich wichtige Gedanken sein wenn sie dich davon abhalten deine Blöße zu bedecken..."

"Und ob die wichtig sind! - Ach Menno, warum musste mir der Kerl auch nur so den Spaß verderben..."

"Wer? - Lass mich raten: Lieutenant Solak?"

Talana suefzte ein "Ja". "Du wirst es wohl sowieso bald hören, nun, angesichts der Lage gerade auch etwas später, aber ja, er hat mir gesagt dass meine... Ach zum Geier, ich brauch jetzt nur ordentlich Süßigkeiten und dann geht's mir schon wieder besser!"

"Die Replikatoren wurden deaktiviert beziehungsweise sie geben nur noch Standard-Notrationen aus. Ebenso die Holodecks, wir werden unser Training die nächsten Tage, wenn wir es denn überhaupt fortsetzen können auf andere Weise durchführen müssen. Wobei ich es in Hinblick auf die veränderten Schwerkraftverhältnisse als nicht ganz so effektiv betrachten würde wie unter normalen Umständen." Vinara sah ihre jüngere Verwandte ernst an. "Ich habe dem erweiterten Austauschprogramm zugesagt, ich werde wenn dies hier vorbei ist für ein paar Wochen auf dem klingonischen Forschungsschiff dienen von dem ich dir erzählt habe."

"Na toll... Freut mich natürlich für dich, aber was mach ich so lange? Beinahe hätt ich sogar Lust mitzukommen, ich bin schon einmal von einem Klingonen geschlagen worden und heute hat mir ein Spitzohr verbal den Kopf gewaschen... Nur zu, ich kann noch einiges mehr vertragen, ist mir eh scheißegal!" Mit einem wehmütig-beleidigten Blick setzte sie sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.

Vinara dachte eine Weile lang nach. "Du scheinst dich gut mit Samylax zu verstehen und auch mit Dr. Assjima mehr oder weniger..."

"Schon, aber... meinst du ich könnte... ich sollte... Aber nein, die wollen sicher ihre Ruhe haben!"

"Ich bin zuversichtlich dass du ihre Privatsphäre respektieren wirst. Samylax ist ein guter Pilot für einen Zivilisten, du könntest auch bei ihm einiges lernen. Und auf Delta IV... Nun, es dürfte zumindest interessant werden wenn sie dich dorthin nehmen."

Talanas Miene hellte sich sichtbar auf. "Na das wäre doch was... Könntest du sie fragen, Tante Vinny?"

"Das werde ich mit Sicherheit, wenn wir alle wieder etwas mehr Zeit haben und das wird hoffentlich bald der Fall sein."

"Au ja, Tantchen, mach das!" Schon deutlich beschwingter, ja beinahe schon hüpfend verließ Talana Vinaras Büro, den Dildo lässig über die Schulter gehängt.

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Heute war wirklich ein schwarzer Tag für Lt. Cmdr. Bishop. Die Tertiärsektion wurde unter seinem Kommando lahm gelegt und war ziemlich beschädigt worden. Nachdem er bei den Aufräumarbeiten geholfen hatte, ging Lucas sofort zu seinem Quartier, um nach seiner Freundin zu sehen. Doch als der sich als Sicherheitschef sein Quartier betrat, fand er keine Spur von seiner Freundin. Aber es schien im Moment ziemlich egal zu sein, denn er zog das Oberteil seiner Uniform aus und warf es auf die Couch. Der gelbe Pullover der Uniform folgte dem Oberteil ebenfalls. Lucas stand nun mit nacktem Oberkörper vor dem Spiegel und begutachtete den Verband, den er trug, um die geprellten Rippen zu stützen. Als er sich umdrehte, entdeckte er einen kleinen Zettel der auf dem Tisch lag. Er holte nun ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit dem Wasser, aus der Flasche die auf dem Tisch stand. Dann setzte er sich auf den umgedrehten Stuhl, so dass die Lehne an den Tisch gelehnt war. Als nächstes griff er nach dem Zettel, öffnete ihn, las ihn und warf ihn dann zerknüllt weg.

Auf dem Zettel stand folgendes:

Hallo Lucas,

Ich brauche jetzt etwas Zeit für mich allein. Es ist viel passiert und ich muss über einiges nachdenken, deswegen habe ich unser gemeinsames Quartier geräumt und wohne nun in einem anderen Quartier. Bitte komm mich nicht besuchen, denn ich muss allein sein. Wenn die Zeit gekommen ist, dann werden wir uns wieder sehen. Diese Zeilen sollen jedoch nicht unsere Beziehung beenden, aber im Moment weiß ich nicht wie es weitergeht. Bitte hab etwas Geduld mit mir, denn ich glaube ich liebe dich noch immer.

Bis bald!

Nanni

„Na dann Prost!“ meinte Lucas zu sich selbst und nahm einen großen Schluck Wasser. Diesmal würde er nicht aufgeben, er würde kämpfen und seine Wut nicht mehr an anderen auslassen es sei denn es waren Personen, die vom Holodeck generiert wurden. Doch plötzlich sprang Lucas auf und durchsuchte wie wild sein Quartier. Nach 10 Minuten setzte er sich erleichtert wieder auf seinen Stuhl und trank das Glas Wasser leer. Lucas war wirklich froh, denn Nanni hatte ihren goldenen Herz-Anhänger nicht zurückgelassen, sondern mitgenommen. Diesen Umstand betrachtete der Sicherheitschef als die erste glückliche Wendung in dieser Sache. Da er sehr müde war und seine Rippen noch ziemlich schmerzten, beschloss Lucas sich hin zulegen. Um die Community und um Nanni konnte er sich genauso gut noch morgen kümmern. Er hatte auch total vergessen, dass er noch einen Bericht schreiben musste. Aber eines wusste er jetzt schon, von Affen hatte er in der nächsten Zeit die Schnauze voll. Und den Film "Planet der Affen" würde er aus seiner Datenbank löschen und Bananen aus seinen Speiseplan verbannen. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief der Sicherheitschef ein.

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Erschöpfung machte sich in ihm breit. Hatte er den Kampf gewonnen, war er in die Finsternis gefallen oder war dies alles nur ein Traum? Wieder fand sich der Klingone in dieser tiefen Dunkelheit wieder. Was war geschehen, wo war er hier? Das letzte an das er sich erinnerte, war die Faust des Gorillas, die auf seinen Schädel einschlug.

***

Reglos lag H´Qar auf dem Biobett und rührte nicht einen Muskel. Die Monitore zeigten das stetig gleiche Bild seiner Biodaten.

Die Arme vor der Brust verschränkt stand Milseya vor der Liege, auf der H’Qar sich befand. Der Klingone war wirklich übel zugerichtet worden und noch immer nicht aus der Bewusstlosigkeit erwacht. Minutenlang sah sie ihren Verlobten an. Minutenlang überlegte sie, ob sie in Tränen ausbrechen sollte oder ihm passend zum linken Auge noch ein Veilchen auf dem rechten Auge verpassen sollte. Verdammter Mistkerl! Hatte sie ihm nicht gesagt, er solle gefälligst aufpassen!? Und was passierte? Er ließ sich von einem Affen verprügeln! Sie schnaubte laut vor Wut auf.

„H’QAR!“

Als Milseya den Namen des Klingonen gebrüllt hatte, war eine seiner Hirnwellenlinien ausgeschlagen. Aber vielleicht war es auch nur Einbildung gewesen. Denn gerade kam der Klingone wieder in eine Phase der erhöhten Gehirnaktivitäten. Meg meinte, dass er wohl träumen würde.

***

Die Dunkelheit war verschwunden, so schnell, wie sie gekommen war, er war wieder auf einem Schlachtfeld. Allerdings konnte er sich weder an den Namen des Planeten noch an die Gegner erinnern. Sie schienen ihm wie dunkle Schatten. Aber diese Schatten waren stark und griffen immer wieder an, zu Dutzenden lagen tote Klingonen um ihn herum und er sah sich jetzt einer Übermacht gegenüber. Er würde den Kampf nicht aufgeben auch wenn die Gegner jetzt höhnisch seinen Namen riefen.

Milseya hatte den Ausschlag auf dem Monitor gesehen. Interessant! Fürchtete er etwa im Unterbewusstsein ihre Stimme? Fürchtete er sich vor ihr? Alleine bei dem Gedanken musste sie schmunzeln. Ganz bestimmt nicht! Wobei einen Versuch war es doch wert. Mal sehen, ob sie noch so einen Ausschlag auf dem Monitor hinbekam. Langsam ging sie zum Kopfende des Bettes und bückte sich zum Ohr des Klingonen. „H’QAR!“, keifte sie hinein. "Wach auf, du verdammter Mistkerl!"

Ein Schatten nach dem anderen griff an. Und jeder schien seinen Namen zu rufen. Tausendfach hallte sein Name über das Schlachtfeld. Jeder Schatten hinterließ eine tiefe Wunde bei dem Klingonen. Plötzlich gaben seine Knie nach und er sackte zu Boden, vor Wut und Verzweiflung brüllte er seinen Schmerz heraus.

***

Ein leises Stöhnen kroch förmlich aus dem Mund des Klingonen.

Die Monitore zeigten nun erhöhte Hirnaktivitäten an.

„Na hör mal, so schlimm ist meine Stimme nun auch wieder nicht!“, kommentierte die Haliianerin das Stöhnen grinsend. „Warte nur ab, was du zu hören bekommst, wenn du erst mal wach bist. Ich vergeude doch nicht meine schönsten Beschimpfungen, wenn du sie nicht mitbekommst.“ Sie griff vorsichtig nach seiner Hand und drückte sie. Wieder beugte sie sich zu seinem Ohr. „Inoumerii“, flüsterte sie „Mach die Augen auf.“

Wieder Dunkelheit. Hatte er wieder verloren? Aber die Stimme war noch immer da, nicht mehr so häufig. Es war, als wäre da nur noch eine Stimme, die ihn rief. Eine einzelne, klare und kräftige Stimme - aber weit entfernt. Er versuchte durch die Dunkelheit auf die Stimme zuzugleiten. In der Ferne war ein kleiner Lichtpunkt zu sehen. Kam die Stimme von dort? Er kannte die Stimme, zumindest glaubte er das.

***

Mit einem Schrei schlug H´Qar die Augen auf und versuchte sich aufzubäumen. Doch das Kraftfeld des Krankenbettes hinderte ihn daran.

Erschrocken sprang Milseya zurück. doch schnell fasste sie sich wieder und beugte sich über ihn. „Beruhige dich, H’Qar.“, versuchte ihn zu besänftigen und strich ihm über die Wange. „Es ist alles in Ordnung“, sagte sie und fixierte seine Augen.

"Wo bin ich? Und wieso kann ich mich nicht bewegen."

„Krankenstation. Kraftfeld“, lautete die knappe Antwort. Immer noch sah sie in seine Augen.

Seine Augen zuckten wild hin und her wie die eines gehetzten Tiers.

"Ich will aufstehen. Ich will hier nicht nutzlos herumliegen. Wieso bin ich überhaupt hier? Und wie bin ich hier her gekommen?"

„Du wirst schön da liegen bleiben!“ sagte Milseya liebevoll aber bestimmt. „Und zwar so lange, wie Doktor Assjima es für nötig hält. Und wenn du nicht spurst, werde ich ihr sagen, dass sie dich noch ein paar Tage länger hier behalten soll. War ich deutlich genug, H'Qar?“

"DAS WÜRDEST DU NICHT WAGEN."

Aber er wusste es sowieso besser. Sie würde es wagen.

"Sie soll das Begrenzungsfeld ausschalten. Ich gebe mein Wort, dass ich mich nicht zuviel Bewege."

„Du solltest dich vorerst gar nicht bewegen“, erwiderte Milseya ruhig. „Aber ich werde sie, bevor ich gehe, darum bitten, das Feld zu deaktivieren. Sie wird dann tun, was sie für richtig hält.“ Sie seufzte. „Auf der anderen Seite.. „ Die Haliianerin stemmte die Fäuste in die Hüften. „.. so musst du dir wenigstens anhören, was ich dir zu sagen habe.“ Sie beugte sich über ihn und ein wütendes Funkeln war in ihren Augen zu sehen. „MACH DAS NIE WIEDER!“

"Das wird sich nicht vermeiden lassen, was auch immer."

H´Qar hatte keine Ahnung, was er nie wieder machen sollte. Denn die Einzelheiten wie er hier her gelangt war, verschwammen unter der Faust des Gorillas.

"Ich muss wissen, wie schwer ich verletzt bin und ob es sich noch lohnt zu leben oder ob ich nutzlos geworden bin."

Sie verdrehte die Augen. „Mach dir keine Hoffnungen. So einfach entkommst du mir nicht.“ Milseya beugte sich über sein Gesicht. „In ein paar Tagen wirst du wieder knurren, hauen und beißen können - so wie früher“, flüsterte sie und küsste ihn.

Er grummelte nur.

"Wenn das so ist, dann kann ich auch jetzt schon wieder zum Dienst antreten."

„Ich sagte, in ein paar Tagen, du Dickkopf. Und je mehr du dich dagegen wehrst, desto länger wird es dauern. Also halte dich an die Anweisungen von Doktor Assjima.“ Sie verzog das Gesicht. „Tu einfach einmal das, was man dir sagt.“

"Das habe ich getan und nun liege ich hier. Sternenflottenvorschriften sind Mist."

Er konnte sich nicht einmal aufrichten, um Milseya zu küssen.

Auf einem klingonischen Schiff wäre er jetzt entweder wieder im Dienst oder aber tot.

"Wie schlimm stand es um mich?"

„Es sah nicht sehr gut aus. Und du siehst immer noch nicht gut aus“, schmunzelte sie und entschuldigte sich mit einem Kuss. „Du hast mir eine Höllenangst eingejagt“, sagte sie leise und strich über sein Haar.

"Lebensgefahr?"

„Nein“, antwortete sie. „Spielt das eine Rolle?“

"Ja, das spielt es. Auf jeden Fall für mich und meine Art zu leben. Du weißt, was wir Klingonen davon halten, jemanden vor dem Tod zu retten. Aber wenn ich nicht in Lebensgefahr geschwebt habe, ist alles in Ordnung."

„Soll das heißen, ich soll dich sterben lassen, auch wenn die Möglichkeit besteht, dass man dich retten kann?“

"Wenn es soweit ist, werde ich wahrscheinlich nicht hier auf dem Schiff sein. Mein Austauschprogramm wird bald enden und wir werden dann getrennt sein. Das ist nun mal unsere Art. Aber wenn mir so etwas in meiner kurzen Zeit passiert, die ich noch hier bin, passieren sollte, so mache ich mir keine Illusionen, dass nicht jeder dieser Crew sein Bestes geben wird, um mich am Leben zu halten."

Er blickte ihr tief in die Augen.

„Nein“, erklärte sie nach einem kurzen Zögern. „Wenn das dein Wunsch ist, dann werde ich mich daran halten.“ Milseya schloss ihre Augen. „Auch wenn es mir zutiefst widerstrebt. Aber - dein Glaube, deine Art, dein Wille.“

"Ich will dich mit so einem Wunsch nicht verletzten. Nur wäre es mir unmöglich als nutzloser Pflegefall in einem Bett zu liegen. Ich wäre ohne Ehre, ich wäre eine Belastung für die Familie, ich wäre eine Schande für das Reich. Ich wäre eine Schande für dich."

Wieder versuchte er sich zu bewegen, aber dieses Kraftfeld hinderte ihn weiterhin sehr hartnäckig daran.

Sanft legte Milseya ihre Hand auf seine Schulter. Es lag ihr auf der Zunge ihm zu sagen, dass er keine Belastung für sie wäre. Dass es in Ordnung wäre. Doch genau das war der Knackpunkt. FÜR SIE wäre es kein Problem. Aber für H'Qar wäre es das. Sie wusste es, sie verstand es sogar. Was aber nicht bedeutete, dass es ihr gefiel! „Wie ich schon sagte, wenn es dein Wunsch ist, dann soll es auch so geschehen“, wiederholte sie tonlos und konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Nein, es gefiel ihr absolut nicht, aber das spielte keine Rolle. „Du solltest dich noch ein wenig ausruhen“, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln.

"Ausruhen? Bin ich ein alter Mann?"

Ausruhen konnte H´Qar sich noch wenn er tot war. Aber das würde Mili wohl nicht verstehen.

„Nein.“ Ihr Gesicht verzog sich zu einer missbilligenden Schnute. „Aber verletzt. Und ich hätte dich gerne an einem Stück und voll funktionstüchtig wieder zurück.“ Hölle, war der Kerl stur!

„Ach, Verletzungen heilen. Ich bin schon oft verletzt worden und immer wieder bin ich gesund geworden auch ohne liegen zu müssen. Wie soll ich denn da bei Kräften bleiben?"

Die Sternenflotte ging viel zu weich mit ihren Verletzten um.

„Schon möglich, dass das früher so war. Damals warst du aber nicht mein Verlobter und du lagst nicht in einem Kraftfeld! Es ist ganz einfach, Inoumerii. Ich respektiere deine Wünsche und du meine. Du wirst hier liegen bleiben. Du wirst deinem Körper Ruhe gönnen. Und erst wenn Assjima es dir gestattet, wirst du aufstehen. Erst wenn Assjima es dir erlaubt, wirst du die Krankenstation verlassen.“ Ihr Blick war ebenso ernst wie ihre Stimme und ließ keinen Zweifel daran, dass sie nicht spaßte.

Er brummelte etwas, das Milseya nicht verstand.

"Solange ich hier gefangen gehalten werde, habe ich wohl auch keine andere Wahl."

Er zeigte ein beleidigtes Gesicht, er fühlte sich wie ein kleines Kind das gerade von seiner Mutter bevormundet wurde.

"Es ist demütigend hier zu liegen."

Also an sich .. dieses Kraftfeld bot irgendwie ungeahnte, interessante Möglichkeiten, schoss es Milseya durch den Kopf. Ob sie sowas auch in ihrem Quartier installieren konnte? Schnell verscheuchte sie das Bild aus ihrem Kopf. „Es wäre demütigend, wenn das Kraftfeld aktiviert bleiben würde. Noch schändlicher wäre es, wenn du dein Wort nicht halten würdest“, erklärte sie. „Habe ich dein Wort? Du wirst das tun, was Assjima von dir verlangt?“

"Ja, das hast Du. Und nun sorg dafür das ich aus diesem Kraftfeld heraus komme."

Seine Stimme war todernst.

Die Haliianerin drehte sich wortlos um und ging in das Büro der Deltanerin, wo sie jene über den Kommunikator kontaktierte. Nach zwei Minuten kehrte sie zurück. Ohne Worte deaktivierte sie das Kraftfeld. „Besser?“, fragte sie schließlich.

H`Qar bewegte sich leicht und wurde dieses Mal nicht von dem störenden Kraftfeld aufgehalten. Er hob den linken Arm. Als er den rechten Arm ebenfalls bewegen wollte, schoss ein Schmerz durch die Schulter und den Arm. Anscheinend war dieser Arm verletzt worden.

Er sah wieder zu Milseya: "Ja, viel besser."

Er versuchte seinen Oberkörper etwas anzuheben und gleich darauf wurde seine Bewegung mit Schmerzen belohnt. Anscheinend waren auch seine Rippen in Mitleidenschaft gezogen worden.

Skeptisch sah Milseya dabei zu. „Vielleicht hätte wir vorher definieren sollen, was 'liegen bleiben' bedeutet“, sagte sie.

"Ich liege doch, Bewegung wurde mir von Assjima nicht verboten."

Was natürlich auch daran lag, dass er noch nicht mit der Ärztin gesprochen hatte.

„Genauso wenig erlaubt“, kam es spitzfindig zurück. Milseya beugte sich kopfschüttelnd über ihn. „Sturer Klingone!“, grinste sie.

"Sture Haliianerin, alles was nicht verboten wurde, ist erlaubt."

Er ließ ihre Augen nicht aus dem Blick.

„Blödsinn! Dir wurde weder etwas erlaubt noch verboten! Nur das Kraftfeld wurde deaktiviert. Das ist alles! Und du wirst dich nicht bewegen.“ Sie erwiderte den Blick und lächelte weiter.

Zum Glück war Milseya nicht die Ärztin.

"Ich werde mich bei Assjima erkundigen, in wie weit ich still liegen muss."

Er erwiderte das Lächeln. Und spitzte die Lippen.

„So als wäre das Kraftfeld noch aktiv - sonst wird es das auch wieder.“ Die Haliianerin schmunzelte als sie die gespitzten Lippen sah. Ein kleinen Moment zögerte sie es hinaus, dann drückte sie sanft ihre Lippen auf die seinen. Und stöhnte leise auf. Ihr Gesicht hatte sich schmerzvoll verzogen als sie sich von ihm löste. Sie griff an ihren Nacken. „Mist!“, fluchte sie.

"Was ist los? Du scheinst Schmerzen zu haben?"

Er wollte fast aufspringen. Aber er hielt sich noch zurück.

"Kann es sein, dass du dich etwas überanstrengst?"

„Wehe, du bewegst dich!“, warnte Milseya ihn. „Es ist nichts. Nichts Schlimmes. Ich habe nicht aufgepasst, das ist alles.“ Plötzlich musste sie lachen. „Ich hoffe, Meg hat das nicht gesehen, sonst verpetzt sie mich bei Asjima und ich krieg doch noch so eine Halskrause!“

"Aha, hat sich da vielleicht jemand nicht an die ärztlichen Anweisungen gehalten?"

H´Qars Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen.

"Na, wenn ich da jetzt nicht was zu erzählen habe."

„Doch das habe ich - keine abrupten Bewegungen und schonen.“ Ein kleines heimtückisches Lächeln schlich sich über ihre Lippen, dann beugte sie sich sehr vorsichtig wieder über ihn. „Erzähle es Assjima und ich schicke Tewar ein kleines nettes Foto von dir – als Affe. Ich bin mir sicher, es wird ihr sehr gefallen.“

"Du hast ja gar kein Bild von mir als Grodd. Und wenn schon es war eine Notwendigkeit für den Einsatz."

„Du warst ein niedlicher Gorilla“, grinste Milseya. „Und ich habe sogar mehr als ein Bild. Du vergisst die Sensoren, die hier alles aufzeichnen.“ Behutsam zuckte sie mit den Schulter. „Und schon möglich, dass es für den Einsatz notwendig war, aber Tewar wird dich damit aufziehen. Kleine Schwestern lieben das“, fügte sie an und konnte sich vor Lachen kaum noch halten.

"Kleine Schwestern haben aber auch gelernt, dass es besser ist sich nicht mit dem großen Bruder anzulegen."

Er sah deutlich, dass die Bewegungen Milseya nun Schmerzen bereiteten.

"Wenn Du willst, dass ich mich an die ärztlichen Anweisungen halte, dann wirst Du das auch tun und soweit ich weiß, kann Assjima dich auch an ein Bett fesseln, wenn Du dich nicht daran hälst, was sie sagt."

„Ich tue, was Assjima sagt! Ich bin schließlich keine Klingonin.“ Sprachs und streckte ihm die Zunge heraus. „Dennoch wird es noch eine Weile dauern, bis die Schmerzen ganz verschwinden.“

"Aha, na, wenn du das sagst, frage ich mich wo die Schmerzen her kommen. Willst Du erzählen wie es zu der Verletzung kam?"

„Verletzungen“, korrigierte sie ihn. „Es ist bei bei dem Raumkampf passiert. Ich wurde aus meinem Sitz geschleudert und bin mit dem Kopf gegen eine Konsole geknallt und habe mir beim Abstützen die Hand gebrochen. Und eben das Schleudertrauma. Assjima hat die Platzwunde und das Handgelenk versorgt. Und dann kümmerte sie sich um meinen Nacken. Also nichts Besonderes“, erklärte sie gleichgültig. „Wobei die Platzwunde war eine echte Pracht. Ich habe vor lauter Blut beinahe nichts mehr gesehen.“ Sie griff an die Stelle „Ist leider nichts mehr davon zu sehen.“

"Siehst Du, also fast genauso wie bei mir, ein kleiner Bruch hier, eine Quetschung da, nichts Wildes. Also kann ich ja auch aufstehen. Die Ärztin hat ja nichts gesagt und versorgt hat sie mich auch."

Noch bevor er sich bewegen konnte, lag ihr Zeigefinger auf dem Knopf, der das Kraftfeld aktivierte. „Dann ist dein Wort also nichts wert?“ Sie schüttelte sacht den Kopf. „Warum sollte ich dann das Feld nicht wieder aktivieren?“

"Ich habe mich ja nicht bewegt. Aber wenn ich deine Argumentation gegen dich verwende drohst du gleich wieder mit Gefangenschaft, wie feige."

Er grinste immer noch schief. Das war wieder mal typisch Mili.

"Mach das und Assjima wird auf jeden Fall von deinen Schmerzen hören."

„Erzähl es ihr. So wie ich vorhin. Sie wird mir eine Halskrause verpassen - aber immerhin werde ich mich frei auf dem Schiff bewegen können. Du aber wirst hier in einem Kraftfeld liegen und dich nicht rühren können. Was ist dir lieber?“

"Selbst wenn du mich jetzt wieder unter das Kraftfeld zwingst, so wird es dann von Assjima wieder abgeschaltet und ich kann mich wieder bewegen und du hast trotzdem noch deine Halskrause."

„Nicht, wenn ich Assjima erzähle, dass du nicht kooperativ bist. Du kennst sie gut genug, um zu wissen, dass sie es aktivieren würde. Aber mach was du möchtest“, sagte sie und küsste ihn auf die Stirn. „Ich bin nur eine kleine Haliianerin, die sich Sorgen um dich macht. Aber das scheint ja nicht viel zu zählen.“ Milseya wandte sich zum Gehen.

Dieses Mal würde er nicht nachgeben, Milseya würde schon noch feststellen, dass er niemals aufgab - in keinerlei Hinsicht.

"Ich muss ja ein ganz schrecklicher Kerl sein, der keines seiner gegebenen Worte einhält. Ich frage mich bloß, warum ich mich nicht bewegt habe, seitdem wir uns hier unterhalten. Da ich ja nie auf jemand anders höre", sagte er theatralisch.

„Du bist der schrecklichste und sturste Kerl, den ich kenne!“, kam es lachend zurück „Und genau deshalb ..“ Sie stockte kurz. „.. liebe ich dich.“

"Und du bist fast so stur wie ich. Auch ein Grund, warum ich dich liebe."

Er drehte den Kopf, so dass er ihr nachsehen konnte.

„Auch?“ Sie rührte sich nicht.

"Es gibt noch andere Gründe, warum ich dich liebe."

Musste sie immer alles absichtlich falsch verstehen? Aber war das nicht auch ein Grund sie zu lieben? Man konnte herrlich mit ihr streiten.

„Welche?“ Sie trat einen Schritt vor.

"Du kannst alles essen, musst aber nicht alles wissen, pflegte meine Großmutter immer zu sagen. Außerdem habe ich dir einige Gründe, warum ich dich liebe, schon des öfteren gesagt. Auch ich darf noch kleine Geheimnisse für mich behalten."

Er drehte den Kopf ein wenig von ihr weg, allerdings nicht soweit, dass er sie aus den Augen verlor.

„Ja, das hast du - aber du hast es nicht HEUTE und auch nicht gestern gesagt. Soweit ich mich erinnere auch nicht vorgestern. Deine Geheimnisse will ich dir nicht nehmen. Ich habe schließlich auch meine. Aber ich frage mich, ob es wirklich so furchtbar für dich sein muss, mir nicht einmal entgegen zu kommen und wenn es nur ein winzig kleines Bisschen ist“, schmunzelte Milseya. „Aber vielleicht ist es auch gut so wie es ist.“ Ein weiterer Schritt.

"Ich gehe dir in genauso großen Schritten entgegen wie du mir. Wir sind beide stur und haben einen Dickkopf. Nähern wir uns zu schnell, rennen wir uns doch nur die Schädel ein."

Er grinste. "Und mein Schädel sieht etwas stabiler aus als deiner."

„Dafür ist mein Kopf hübscher!“, lachte sie zurück. „Ich hoffe nur, dass wir nicht bis in alle Ewigkeiten gegeneinander kämpfen - auch wenn das wohl sehr klingonisch wäre.“

"Ist nicht das gesamte Leben ein Kampf? Aber wenn wir uns zusammen gekämpft haben, werden wir miteinander kämpfen und nicht mehr gegeneinander. Du wirst sehen."

„Vielleicht ... eines Tages ... doch bis dahin solltest du so viel Kraft schöpfen wie du bekommen kannst. Denn es macht keinen Spaß, wenn du geschwächt bist“, erklärte sie. „So wie jetzt.“

"Ich bin gebunden durch mein Wort, das ich geben musste, Also schreib es dir selber zu. Ich bin schneller wieder bei Kräften als dir lieb sein wird. Aber da du selber geschwächt bist, ist es doch wieder ausgeglichen." entgegnete er.

Sie war wieder beim Bett angelangt. „Ich freue mich auf den Tag, an dem du die Krankenstation verlassen darfst. Und bis dahin werde ich bereuen, dass ich dich dazu gebracht habe, mir dein Wort zu geben“, nahm sie sich und ihn auf den Arm. „Doch zumindest kann ich das..“ sie küsste ihn auf die Stirn „..und das..“ ein Kuss auf sein heiles Auge „..und das.“ Ihre Lippen legten sich auf die seinen.

Er erwiderte den Kuss so leidenschaftlich, wie er es im Moment konnte.

"Ich warte ebenfalls voller Ungeduld auf den Tag, an dem ich hier raus kann."

„Gut.“ Sie lächelte. „Und als kleine Motivationshilfe.“ Sie biss ihn sanft in die Lippen, bevor sie sich wieder erhob. „Und jetzt werde ich mich schonen gehen.“

Er konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Wie Milseyas Art von Schonung aussah, wusste er nur zugut. Wahrscheinlich würde sie gleich in die Sporthalle gehen und von der höchsten Wand springen.

"Mach das, mein Schatz, das Quartier aufräumen sollte auch unter den Begriff Schonung fallen."

„Und wovon träumst du eigentlich nachts!“ lachte sie. „Ich werde ein heißes Bad nehmen und mich dann ins Bett verkriechen! Das Quartier ist morgen auch noch da!“

"Ja, und die Unordnung wird wahrscheinlich übermorgen auch noch da sein."

Auch er lachte kurz auf.

"Aber was erwarte ich schon von so einem Dickkopf?"

„Alles und nichts - das hängt eben ganz davon ab, was du willst. Aber bevor du hier raus bist, wird es aufgeräumt sein.“ Sie lächelte geheimnisvoll vor sich hin. „Und jetzt schlaf endlich, du Dickschädel!“

Ein 'Ich habe doch die ganze Zeit über geschlafen.' verkniff er sich.

"Jawohl, wie Ihr befehlt, Mylady."

Mylady - also irgendwie klang das richtig nett, auch wenn das so gar nicht zu ihr passte. Milseya lächelte H'Qar noch mal an und ging schließlich. Nachdem sich die Schotts der Krankenstation hinter geschlossen hatten, griff sie an ihren Nacken und massierte leicht die schmerzende Stelle. Als sie sich umdrehte um in ihr Quartier zu gehen, blieb sie geschockt stehen. Vor ihr stand ein Affe. Genauer gesagt, ein etwa 60-jähriger Spinnenaffe.

Es war Rox.

Shane und fee in 'Weckruf des Zwergs'

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„Was wirst du schreiben?" Sam massierte sanft den Nacken der Deltanerin, während sie lustlos auf den leeren Bildschirm starrte.

„Wenn ich das nur wüsste. Ganz persönlich würde ich es befürworten, in Zukunft mit Leuten wie Dr. Sevarius zusammen arbeiten zu können. Die medizinischen Methoden der Grodd wären für die Förderation eine Bereicherung. Aber.." Assjima rieb sich die Schläfen. „..ich glaube, sie sind einfach noch nicht so weit."

„Du meinst wegen der politischen Zweiteilung des Planeten?"

„Nicht nur das. Ihre Art und Weise mit lebendigen Wesen umzugehen, behagt mir nicht. Sie züchten sie nur zu einem einzigen Zweck, sperren sie in Käfige, stopfen sie in irgendwelche Maschinen hinein - die Grodd erheben sich zu Herren über andere, vermeintlich niederere Lebensformen."

„Andere Völker tun das auch. Alle, die Tiere züchten um sie zu essen oder um einfach nur Freude an ihnen zu haben - du selber machst das. Du hast zwei Tribbel, du hältst eine Eule, du züchtest Viren um sie medizinisch einzusetzen. Worin liegt der Unterschied?"

Die Deltanerin drehte sich auf ihrem Stuhl um und sah Sam ernst in die Augen. „Das ist es ja. Ich glaube etwas verurteilen zu müssen, ohne es selber besser zu machen. Miss Marple und Sherlock Holmes sind zufrieden so wie es ist. Sie wollen nur in ihrer Kiste liegen und immer wieder einmal gestreichelt werden. Das weiß ich. Aber Emma? Ich weiß nicht, ob sie im Arboretum glücklich ist. Ich werde sie fragen müssen. Vielleicht werde ich Lucas bitten, sie wieder mit zurück auf die Erde zu nehmen."

„Du willst sie fragen?"

„Aber natürlich. Woher soll ich denn sonst wissen, wie es ihr geht?"

Sam zog überrascht die Augenbrauen hoch. Er hatte noch nie ein Haustier gehabt, geschweige denn versucht, ernsthaft mit einem zu kommunizieren. Für Assjima hingegen schien es das Normalste der Welt zu sein. Nun denn, sollte sie Emma doch einfach fragen.

„Ich glaube nicht, dass die Grodd ihre Käfer fragen, ob sie in einem Plasmagewehr leben möchten", ergänzte er.

„Genauso wenig wie ich meine Virenkulturen frage, ob sie mit einem Hypospray in einen Körper injiziert werden oder lieber in ihrer Petrischale bleiben wollen. Nicht einmal diese Wahl lasse ich ihnen."

„Übertreibst du nicht ein wenig?"

„Vielleicht, aber wer kann es beurteilen? Ich habe es noch nie geschafft, die Gedankenbilder eines Virus oder einer Bazille zu lesen."

„Du hast es versucht?"

„Ja." Assjima lächelte still. „Aber es geht nicht. Entweder sie denken gar nichts oder sie denken nicht in Bildern oder sie sind einfach nur zu klein."

„Oder sie denken nur das, was sie kennen - nämlich die sie umgebende Nährflüssigkeit - und du verstehst ihre Gedanken nicht."

„Ja, das wäre auch möglich. Ich sollte versuchen, ihre Welt kennen zu lernen. Kannst du mich in eine Amöbe verwandeln?"

„Ich? Nein, du bist die Hexe vom Dienst. Aber rede doch mal mit einem dieser Käfer. Es gibt doch sicherlich Proben an Bord?"

„Das wäre anzunehmen. Ich sollte Vinara fragen, einen Versuch wäre es jedenfalls wert."

Schnell schrieb die Deltanerin ein kurzes Memo an die Wissenschaftsoffizierin, mit der Bitte um eine Übersicht der lebenden Exemplare an Bord und dem Wunsch, mehrere geeignete Tiere auszuwählen und sie auf die Primärstation zu schicken. „Vinara wird sicherlich momentan anderes zu tun haben, als sich sofort um solche Banalitäten zu kümmern. Lass uns derweil etwas essen. Der Bericht wird noch ein wenig warten müssen."

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Stunden lang dauerte das Aufräumen des Quartiers. Dann brachte George nach einem kleinen Abendessen die Kinder in ihre Betten. Die beiden Waren so Müde, dass George nur ihnen wenige Minuten lang was vorzulesen brauchte, bis diese dann eingeschlafen sind. Einige Minuten lang sah er seinen Kindern beim Schlafen zu. Dann Stand George auf. Und ging wieder Leise in den Hauptraum des Quartiers das Wohnzimmer, Büro und Esszimmer zugleich war.

Der Captain hatte einen Bericht von den Offizieren gefordert in dem Sie über ihre Erlebnisse über die Zeit bei den Grodd berichten sollten und ob Sie eine Mitgliedschaft der Grodd in der Föderation befürworten oder nicht. Zu dem hier Kamen noch die Schadensberichte, die sich Meterhoch stapelten. Vor allem die Tertiärsektion ist an einem Totalverlust knapp vorbei geschrammt. Dennoch würde man Sie in Schuss kriegen.

George schenkte sich eine Tasse Kaffee aus einer Thermoskanne ein. Bei Chef hatte George drei Thermoskannen sich besorgt in der Chef frisch aufgebrühten Kaffee eingefüllt hatte. Der angenehme Duft von Columbianischen gerösteten Hochland Bohnen drang in die Nase des Chefingenieurs. Dabei starrte er auf das leere Eingabefeld. Er wusste nicht so recht, wie er mit dem Bericht beginnen sollte.

Die Uhr zeigte das Es bereits 2 Uhr morgens Bordzeit war. Die Stunde des Wolfs kam es George in den Sinn. Mann konnte nicht schlafen und fand auch gedanklich keine Ruhe. Ein Abschalten war unmöglich. Als George zu Schreiben beginnen wollte, blinkte eine Schaltfläche an Georges Deskvierwer auf. Er betätigte die Taste und das Gesicht von Suval erschien auf dem Display.

„Hallo Suval. Was kann ich für Sie tun?“, fragte George leise.

„Ich entschuldige mich für die Störung um diese Zeit Commander.“, erwiderte der Vulkanier höflich.

„Nein Suval. Sie Stören nicht. Ich Sitze noch an meinen Berichten und anderen Papierkram, der nicht liegen bleiben kann.“, der Vulkanier wölbte leicht seine Brauen.

„Commander, möglicherweise haben wir eine Möglichkeit gefunden, die Dilithium Kristalle in den betroffenen Warpkeren zu stabilisieren.“

„Das ist eine gute Nachricht.“, sagte George. Er wirkte wieder etwas munterer, obwohl ihm die Müdigkeit gewaltige Schluchten in die Stirn fräste.

„Wenn die Berechnungen Stimmen die ich und Mr Mandrake gemacht haben Commander, so könnten wir sogar mit Warp 5 zur Werft fliegen. Auch wird die Beschränkung der Replicatoren etwas gelockert werden können. Aber die Holodecks werden nach wie vor nicht aktiviert werden können.“

„Dennoch sind das Gute Neuigkeiten. Gute Arbeit Suval.“, lobte George seinen Ingenieur.

„Danke Commander. Ich wollte Sie diesbezüglich in Kenntnis setzen.“, George nickte dem Vulkanier zu.

„Danke Suval. Ruhen Sie sich ebenfalls aus. Die Arbeit wird uns nicht davonlaufen.“

„Ich werde noch meditieren und dann Ruhen Commander. Ich Wünsche ihnen ebenfalls eine gute Nacht. Suval Ende.“, das Display wechselte wieder zum Textfile.

„Gute Nacht Suval.“, sagte George. Verdammt mir fällt immer noch nichts ein. Dachte George und lehnte sich zurück. Aus dem Fenster konnte er Groddan 4 erkennen. Jene Welt drehte sich langsam und friedlich unter dem Föderationsraumer. Doch dieser Eindruck war trügerisch. Die Bewohner dieser Welt hatten noch viel zu tun. Sicher gab es einige Idealisten, die Lieber heute als Morgen in der Föderation leben wollten. Aber die Masse der Bevölkerung musste sich darauf richtig vorbereiten. George legte seine Hände auf die Tastatur und begann zu tippen.

.............vor Allem die Energiegewinnung und die Einbindung von biologischen Komponenten in ihre Systeme ist beeindruckend. In vielen Gebieten sind die Grodd diesbezüglich der Föderation, um mehrere Jahrzehnte voraus. Dennoch obwohl die Grodd technisch viel zu bieten haben, muss ich persönlich der Föderation, davon abraten den Grodd die Mitgliedschaft in die Föderation, in absehbarer Zeit zu ermöglichen.

Die internen Differenzen in der Bevölkerung und das politische Klima eines Kalten Krieges sprechen dagegen. Auch scheint aus eigenen Beobachtungen und Erzählungen, wie auch aus den Nachrichten der Lokalen Medien ist zu entnehmen das die Bevölkerung noch nicht dazu gewillt und bereit ist dem Planetenbund beizutreten.

Dennoch empfehle ich eine enge Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wissenschaft, Raumfahrt und auch das Austauschen von Personal………………..

George hielt inne. Er musste an Adana und an die Prinzessin denken. Beide Grodd Frauen hatten ihren Wunsch bekundet, ins All Aufbrechen zu wollen. Adana traute George sogar zu das Sie sogar zur Sternenflotte gehen würde.

Doch er hielt es im Moment für keine gute Idee. Vielleicht in einige Jahren. Und selbst dann wäre Sie die erste Ihres Volkes bei Starfleet. Die einzige ihres Volkes. Obwohl sie dann unter Kollegen und auch neu gewonnene Freunden weilen würde, so wäre Sie einsam. Außerdem wird auf diese Weise langsam aber sicher das Kastensystem Risse bekommen. Viele Grodd würden ihr Folgen und damit die Gesellschaft für immer verändern. Ob dies einen guten oder schlechten Ausgang nehmen wird. Das wusste nur das Universum.

George fügte noch Kopien seiner technischen Berichte von den Besuchen bei den Grodd bei. Dann speicherte er den Bericht ab und sendete ihn an den Captain. Langsam aber sicher näherte sich diese Mission ihrem Ende. Jede Seite hat Blessuren davongetragen, doch es hätte Schlimmer kommen können.

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So musste es sich anfühlen, wenn man den Verstand verlor.

„Was machst du hier?“ Die Haliianerin starrte perplex die KI an. Es war vollkommen unmöglich. Die KISE war doch entfernt worden! Sie durfte Rox überhaupt nicht sehen!

„Ich habe Hunger!“ kam es klagend zurück.

„WAS?“ Milseyas Augen weiteten sich immer mehr.

„ICH HABE HUNGER!“, wiederholte der Spinnenaffe lauter und ein wenig zornig. „Ich will jetzt das essen, was ihr Schweinshaxe nennt. Mit Knödel und Kraut.“

Nein, SO musste es sich anfühlen wenn man den Verstand verlor.

Milseya drehte sich abrupt um und lief so schnell sie konnte den Korridor hinunter. Schwer atmend blieb sie schließlich in einem Nebengang stehen und sah sich um. Nichts! Erleichtert blickte sie wieder nach vorne, wo ...

„Ich will auf der Stelle was essen!“ quengelte Rox, der direkt vor der Haliianerin stand, die erschrocken auf ihren Allerwertesten plumpste.

„Kann ich ihnen helfen?“, fragte ein Crewman höflich, der gerade um die Ecke gebogen war. Er reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. Die Haliianerin klammerte sich an dessen Arm. „Sagen Sie mir, sehen Sie ihn auch?“ fragte sie verängstigt.

„Wen?“

„Den Affen!“

„Wo?“ Der Mann ging in Habachtstellung und sah sich um.

„Na da! Direkt vor Ihnen!“

Verwirrt sah der Crewman sich um, dann zu der Haliianerin. „Kann es sein, dass Sie einen Schlag auf den Kopf bekommen haben? Hier ist weit und breit keiner außer uns beiden!“

„HUUUUUUUUUUUUUUNGER“, brüllte Rox.

„Halt die Klappe“, fuhr ihn Milseya an. „Nicht Sie“, sagte die Haliianerin zu dem Crewman, der sie verdutzt ansah.

„Hören Sie, Fähnrich, Sie sollten sich auf der Krankenstation behandeln lassen“, meinte dieser nur und ging kopfschüttelnd weiter.

Krankenstation?! Sie war nicht krank! Nur verrückt geworden!

„Können wir jetzt was essen?“, nervte der Spinnenaffe wieder. „Ich nehme auch gerne was anderes. Wie wäre es mit diesem Sushi? Oder was ist Pizza? Oder..“

„Halt auf der Stelle die Klappe oder ich dreh dir den Hals um“, schrie Milseya.

„Nein.“

„Nein?“

„Ich will was essen.“

„Und ich meine Ruhe.“

„Dein Problem.“

„Du bist mein Problem.“

„Ich?“ Rox musste herzhaft lachen. „Du bist doch hier die Irre!“

Die Augen der Haliianerin füllten sich mit heißen Tränen. „Ich bin nicht verrückt!“

„Also dieser Crewman von eben hält dich für verrückt. Kein Wunder, du siehst Affen, die nicht existieren!“

Sie heulte los. Das Ganze war einfach zuviel. Erst der Kampf, dann die Verletzungen, die anstrengende Rückkehr, H'Qar, ein demoliertes Hangardeck und jetzt sah sie Affen, die nicht real waren. Milseya sackte erschöpft auf die Knie und ließ den Tränen freien Lauf, während der Spinnenaffe unbeweglich stehen blieb und zum Glück mal die Klappe hielt.

Nach ein paar wohltuenden, in Zähren aufgelösten Minuten atmete sie mehrmals tief durch und erhob sich. Sie musste mit jemandem reden. Jemand, der Ahnung von so was hatte. Entschlossen sah sie Rox an. „Ich werde dich jetzt aus meinem Kopf entfernen“, erklärte sie so bestimmt es ging und marschierte los. Der Spinnenaffe hielt locker mit ihr Schritt und fragte Milseya dabei, ob er auch ein Stückchen Käsekuchen haben könnte.

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„NIELS!!“

Eine aufgelöst wirkende Haliianerin rannte ins Labor als wäre der Teufel hinter ihr her.

„NIELS! Bist du hier?“

Eben dieser war gerade fertiggeworden Estebans Mitbringsel einzusortieren, als er die Schreie vernahm und dann Mili durch die Tür stürmen sah. "Hallo, Mili! Was ist denn passiert?"

Den Himmeln sei Dank! Sie stürzte sich auf den Mensch. „Du musst mir helfen. Ich glaube, ich verliere den Verstand! Ich sehe Affen, die nicht da sind! Ich glaube, ich werde verrückt!“ Prompt schossen ihr wieder die Tränen aus die Augen.

Das verwirrte Niels. Erst einmal versuchte er sie zu beruhigen. Er nahm sie in den Arm und redete ihr sanft zu: "Es wird alles wieder gut, ich bin ja bei dir." In Gedanken dachte er schon etwas weiter. Er hatte gehört, dass Mili eine Art Implantat bekommen hatte, vielleicht hatte das mit ihrer jetzigen Situation zu tun. "Was genau siehst du denn, dass du glaubst du seist verrückt?"

Sie war jedes Mal aufs Neue von der ungewöhnlichen Ruhe, die Niels ausstrahlte, überrascht.

„Ihn“ Milseya zeigte auf Rox, der sich in dem Labor interessiert umsah. „Rox ... die KI-Einheit..“

„Ich bin dein Co-Pilot“, sagte der Spinnenaffe ein wenig beleidigt.

„Und er redet mit mir“, erklärte Milseya verzweifelt.

Also doch. Anscheinend sah sie ihn auch in diesem Moment immernoch. "Aha, ich verstehe," erwiederte Niels, "Hattest du irgentwelche Probleme mit dieser KI, die auf ein technologisches Problem hindeuten können?"

„Nein“, heulte sie und wischte sich die Tränen weg. „Na ja, die Nadel hatte sich verbogen und Assjima musste sie gerade biegen, bevor sie die KISE entfernt hat. Dabei haben wir das Gerät aktiviert, so wie die Grodd gesagt haben. Da tauchte er kurz auf und verschwand wieder. Und gerade vorher tauchte er wieder auf - und nervt mich damit, dass er was essen will.“

„Ich glaube, ich will Spaghetti Carbonara!“, mischte Rox sich ein, was ein erneutes Aufheulen bei Milseya auslöste.

Hm, das war komisch. Wieso sollte eine KI Hunger haben. Es war doch nicht notwendig für eine KI zu essen. Vielleicht musste man diesen Hunger einfach anders interpretieren. Vielleicht sollte er einfach nur auf einen Energiemangel aufmerksam machen, oder auf einen Fehler bei der Übertragung, oder, oder, oder... So viele Gedanken schossen Niels durch den Kopf. "Die Nadel wurde verbogen? Das will ich mir einmal näher ansehen." meinte er ruhig. Dann holte er einen Tricorder hervor.

„Die KISE müsste hier sein“, meinte Milseya. „Dr. Assjima wollte sie dir schicken.“ Brav hielt sie aber ihren Kopf in Richtung Tricorder und schniefte laut.

Wahrscheinlich hatte einer von Doktor Assjimas Assistenten die Kise einfach nur irgentwo hingelegt ohne ihn zu informieren. Zunächste scannte er Milis Kopf. Deutlich waren noch die Vernarbungen und Gewebsverletzungen zu erkennen, wo die Nadel gesessen hatte. Niels ging das gesammte Spektrum durch. Vielleicht waren Rückstände geblieben, die bei einem Standardscan nicht zu sehen waren. Aber der Tricorder zeigte nichts an. "Ich kann dich zumindest in einer Hinsicht beruhigen: Es sind keinerlei Rückstände geblieben." erklärte Niels. Dann sah er sich kurz um. Auf einer kleinen Ablage lag etwas, das wohl die Kise war.

„Es würde mich mehr beruhigen, wenn Rox aufhören würde eine internationale Speisekarte aufzustellen“, seufzte Milseya erschöpft. „Er ist gerade bei Spanien angelangt“, flüsterte sie. „Bitte, mach irgendwas, damit er aufhört. Alleine schon vom Hören knurrt mein Magen noch lauter“, flehte sie.

"Vielleicht hilft es, wenn du an ein Raubtier denkst, das Affen frisst. Vielleicht vergeht ihm ja dann der Hunger." schlug er vor. Zunächst war jedenfalls erst einmal die Kise dran. Niels scannte sie ausführlich. Jetzt fehlte nur noch ein Anhaltspunkt um vergleichen zu können, ob sie beschädigt war. Da fiehl Niels ein, dass alle Grodd gescannt wurden, als sie an Bord kamen. Schnell suchte er in der Datenbank die Aufzeichnungen von dem Grodd-Piloten heraus. Beim Vergleich der Daten konnte er jedoch auch keinen Fehler an der Kise feststellen. "Also, die Kise schein vollkommen in Ordnung zu sein."

An ein Raubtier denken? War das sein Ernst? Welches Tier aß denn Affen?

Müde rieb sie sich die Stirn und massierte anschließend wieder ihren Nacken. Rox fragte sie derweil regelrecht Löcher in den Bauch über kantonesisches Essen. Milseya schüttelte nur den Kopf. „Wunderbar“, entgegnete sie Niels, als dieser fertig mit der Untersuchung fertig war. „Und jetzt? Kommen nun die Männer mit der Zwangsjacke?“ Entnervt stand sie auf und ging zum Replikator, wo sie zwei Notrationen bestellte. Die eine warf sie Rox zu, während sie die andere mit den Zähnen aufriss.

"So weit sind wir noch nicht!" erwiederte Niels. "Hat man dich über mögliche Nebenwirkungen der Kise aufgeklärt?" Er betrachtete, wie die Notration durch den Raum flog und dann an der Wand des Labors abprallte und zu Boden fiehl.

„Es soll keine geben“, schmatzte Milseya und ignorierte den Spinnenaffen, der ihr immer wieder sagte, dass er das Zeug in der Tüte nicht wollte, sondern richtiges Essen. „Außer eben bei der Anpassung am Anfang.“ Sie musste unwillkürlich grinsen, als sie sich erinnerte. „Ich habe schon lange nicht mehr so bunte Farben und Formen gesehen.“ Das Essen tat gut - auch wenn es eine Notration war.

„ICH WILL CANTON HUHN“ brüllte Rox.

„Halt die Klappe … Rox“, brüllte sie zurück.

"Ja genau, Rox, sei still!" meinte Niels und schaute dabei in eine Richtung, in der er den Affen vermutete. "Haben die Grodd bei der Anpassung den ähnliche Erlebnisse?" Mitlerweile glaubte er, dass es sich um ein Spezies-Problem handelte.

Der Spinnenaffe zog eine beleidigte Schnute und schwieg. Die Haliianerin musste beinahe lachen. „Er scheint auf dich zu hören.“ Sie dachte nach und schüttelte dann den Kopf. „Nein, Splizz meinte, dass die Anpassung problemlos erfolge. Zunächst werden KI und Pilot einander 'vorgestellt' und das erste Jahr lang trägt der Pilot ein solches externes Gerät, dann wird die KISE implantiert. Er meinte, die Technologie sei sicher und es käme zu keinen Problemen oder Nebenwirkungen.“ Sie seufzte.

Niels grinste. Dann konzentrierte er sich wieder auf das Problem. "Kennen die Grodd denn Telepathie? Ihr Haliianer denkt doch viel in Bildern. Ich weis noch, dass du mich einmal mitgenommen hast in deine Halle der Gedanken. Könnte die Kise sich auf die Bereiche im Gehirn ausgewirkt haben, die für die Telepathie zuständig sind?"

Sie verschluckte sich schier an der Notration und hustete. Telepathie? Milseya starrte Niels entgeistert an. Sie hatte nie ein Bild oder ein Gedanke von Splizz gesehen. Auch nicht von Djoula oder Spluzz. Genauso wenig als dieser ekelhafte Prinz ihr seine Zunge in den Mund gesteckt hatte. Kein einziges Mal! Aber sie hatte Rox Gedanken gehört beim Fliegen. Sie sah ihn jetzt.

„Ich glaube, die Grodd besitzen keinerlei telepathischen Fähigkeiten, ja, ich glaube sogar, dass Telepathie etwas vollkommen Fremdes für sie ist“, begann Milseya langsam. „Und wenn das stimmt .. was wenn die .. Wellen .. oder was auch immer .. der KISE sich mit meinem Gehirnwellen überlagert haben..“ Fragend und zugleich entsetzt sah sie zu Niels. Das Ergebnis wäre eine Katastrophe.

Niels hörte sich Milis Gedanken an. "Komm mit, wir sollten auf die Krankenstation gehen und einer der Ärzte sollte einen gründlichen Check bei dir durchführen." meinte er.

„Die haben alle Hände voll zu tun mit den Verletzten oder sie schlafen sich mal richtig aus“, erklärte Milseya. „Du wirst das wohl selber machen müssen.“ Sie stand auf.

Niels seufzte. Medizin war nicht so sein Fachgebiet. Da kam ihm eine Idee. Auch bei Modus Grau musste das Medizinische Notfallprogramm funkionieren und das Labor war mit Holoemittern ausgestattet. "Computer!" befahl er. "Das Holoprogramm für den medizinischen Notfall aktivieren!" Nur Sekunden später erschien der Photonenmann. "Bitte nennen sie die Art des... Wo bin ich hier überhaupt. Und wo ist der Notfall?" fing er auch gleich an zu meckern. "Das hier ist MEIN Labor und wir haben hier einen Notfall." sagte Niels in einem Ton, der keinen Wiederstand duldete. Dann begann er dem Hologramm den Sachverhalt zu erklären.

„Sie sieht Affen?“ Das MHN war sichtlich amüsiert

„Einen Affen! Und hören Sie auf so zu grinsen“, motzte Milseya ihn an.

„Nun ja immer noch besser als rosa Elefanten. Da soll vor kurzem..“

„Ich hätte gerne meine Privatsphäre zurück“, unterbrach die Haliianerin das Hologramm.

Beleidigt nahm das MHN den Tricorder und scannte Milseyas Schädel.

„Hmmm“, kam es nach einigen Momenten. „Ja, da ist eine überlagerte Aktivität. Scheinbar hat sich ihr Gehirn sehr schnell an diese KI angepasst und deren Ströme übernommen sowie integriert. Sie hatten ein Schleudertraum?“

„Ja“, antwortete sie entgeistert.

„Nun vermutlich hat das auf irgendeine Weise den Affen ‚aktiviert’. Tut mir leid..“ Das MHN klappte den Tricorder zu. „.. da kann ich nichts machen.“

"Ich glaube, am besten wäre es, wenn du mit deinem Canar meditieren würdest...aber Lieutenant Solak wird wohl viel zu tun haben im Moment." meinte Niels zu Mili. "Können sie ihr nicht etwas geben, dass diese Überlagerungen solange unterdrückt?"

„Das ist alles? Was bedeutet 'Ich kann nichts machen'. Verflucht, ich will dass der Affe aus meinem Kopf verschwindet!“ schrie Milseya wütend.

„Bitte nicht in diesem Ton, Fähnrich!“ empörte sich das MHN. „Mit dem Canar haben Sie die Möglichkeit diese Überlagerung selbst nach und nach zu entfernen, aber das wissen Sie selbst ja am besten. Und ja ..“ wandte er sich an Niels „man könnte ihr so lange einen Kortikaldämpfer verabreichen, das müsste den Affen verschwinden lassen. Wäre das dann alles?“, fragte das Hologramm entnervt.

"Ja, dann machen sie das doch." entgegnete Niels dem Holodoktor und verdrehte die Augen.

„Das geht nur auf der Krankenstation“ entgegnete das MHN und verdrehte seinerseits die Augen. „Ich werde es veranlassen. Fähnrich Anquenar, Sie sollten sich auf der primären Krankenstation melden, dann bekommen Sie ihr Anti-Affen-Medikament und jetzt will ich deaktiviert werden.“

"Computer, MHN deaktivieren!" veranlasste Niels. "Is der nervig, vielleicht sollte ich ihm mal einprogrammieren, dass er glaubt Affen zu sehen." Vor seinen geistigen Auge stellte er sich den Holodoktor vor, wie er schreiend durch die Gegend lief. "Dann solltest du am besten bleich zur Krankenstation gehen." wandte er sich an Mili.

„Ja“, seufzte sie. „Ach Niels, ich danke dir. Auf jeden Fall dafür, dass du mich nicht für verrückt erklärt hast. Scheinbar bringt dich wirklich nichts aus der Ruhe.“ Sie nahm die KISE. „Unglaublich, so klein und so viel Ärger.“ Ihr Blick fiel auf Rox, der immer noch schmollend in der Ecke stand. Dann ging sie auf Niels zu und herzte ihn einmal kräftig. „Danke.“

"Gern geschehen." erwiederte er. "Ich glaub, ich werd dann mal nach Patricia schauen. Vielleicht kann ich ja auch noch bei den Reparaturen helfen."

Sie musste schmunzeln. „Oder ihr beiden ruht euch aus. Genau das werde ich auch machen, wenn erst mal mein Gast verschwunden ist.“ Milseya begab sich zur Tür. „Nochmals danke. Ich schulde dir was.“ Sie zwinkerte ihm zum Abschied zu.

"Oder so." Niels zwinkerte zurück. Vielleicht sollte er sich auch ausruhen.

[Fee und Phanan in "Dem Bioingenieur ist auch ne quengelnde KI nicht zu schwör"]

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Vinara hatte es nicht mehr geschafft ihren Bericht in der vergangenen Nacht fertig zu schreiben, zu schnell hatte sie die Müdigkeit übermannt. Dafür holte sie es gleich nach dem Aufstehen nach; sie plädierte wie wohl die meisten ihrer Kollegen gegen eine Aufnahme der Grodd in die Föderation und schlug stattdessen eine genaue Beobachtung vor, gefolgt von einem möglichst baldigen Angebot zu einer privilegierten Partnerschaft. Auf ihre Geheimwaffe sollten die Grodd in Zukunft möglichst verzichten wenn sie wirklich den Subraum beeinflusste.

Nachdem der Bericht abgeschickt worden war wusch sie sich schnell im Waschbecken - die Schallduschen waren auch weitestgehend außer Betrieb - und zog ihre Ersatzuniform an. Dann verließ sie ihr Quartier und begab sich ins Kasino, in der Hoffnung dass es dort noch etwas halbwegs Anständiges zum Frühstück gab.

Lucas hatte sehr schlecht geschlafen, denn er schaffte es, sich immer wieder auf die geprellten Rippen zu drehen. Außerdem kam ihm das Bett ohne Nanni sehr groß vor. Nachdem er sich ins Bad geschleift hatte und angezogen war, stellte er fest, dass sein Replikator nicht ging. Alle nicht notwendigen Geräte waren deaktiviert worden. Also beschloss Lucas im Kasino zu frühstücken. Ein kleiner Spaziergang später erreichte er das Kasino und es war brechend voll.

Vinara hatte es mit Mühe und Autorität geschafft einen leeren Zweiertisch zu ergattern. Nur wenige Augenblicke später sah sie Bishop das Kasino betreten und winkte ihm zu, denn der Platz an ihrem Tisch war im Moment noch der einzig freie.

Lucas sah die andorianische Wissenschaftlerin und sprintete los um den einzig freien Sitzplatz zu ergattern. Er musste einigen Crewman mit Tabletts ausweichen und eine Technikerin schüttete ihm beinahe Kakao über. Aber er schaffte es vor Emma Frost sich den Sitzplatz zu ergattern, die Sicherheitsfrau zog schmollend ab. "Guten Morgen Vinara - Wie geht es Ihnen?"

"Den Umständen entsprechend, ich bin überrascht dass die Bordküche trotz Energieknappheit noch eine solche Auswahl an Nahrungsmitteln bereitstellen kann!"

Ein Kellner war an ihren Tisch getreten und Vinara bestellte Rührei und eine Tasse Kaffee.

Lucas bestellte Käsetoast und ebenfalls eine Tasse Kaffee. "Die Grodd haben uns schön dumm da stehen lassen... oder?" meinte Lt. Cmdr. Bishop und streckte seine müden Knochen.

"Ihre Energieabsorptionswaffe war in der Tat beeindruckend... Nach dem was ich bis jetzt darüber herausgefunden habe destabilisiert sie den Subraum im Bereich des Warpkerns, daher müsste man sie als Subraumwaffe deklarieren und als solche unter allen Umständen verbieten. - Was werden Sie hinsichtlich der weiteren Behandlung der Grodd empfehlen?"

"Auf keinen Fall eine Aufnahme, in den Sicherheitsbereichen sind sie gut organisiert. Aber ich finde es sehr rückständig, dass manche Aufgaben und Berufe unter den Geschlechtern strikt getrennt werden. Und das Kastensystem ist für die Sternenflotte höchst ungeeignet." entgegnete Lucas und wartete ungeduldig auf sein Frühstück.

Der Andorianerin entging die Ungeduld des Sicherheitschefs nicht. "Es dürfte nicht mehr lange dauern bis das Frühstück kommt, denken Sie einfach an 'RHP' - Rang hat seine Privilegien. Ich habe übrigens gehört dass Fähnrich Nanni Stevenson wieder aufgewacht ist, wie geht es ihr im Moment?"

"Ich hab leider keinen Ahnung, sie ist nun in ein anderes Quartier umgezogen und sie geht mir auch aus dem Weg." erzählt der Sicherheitschef missmutig und schaute den Kellner grimmig an.

Vinara sah den Menschen leicht besorgt an. "Sie braucht einige Zeit um das was geschehen ist zu verarbeiten, aber ich bin zuversichtlich dass sie wieder zu Ihnen zurückfinden wird."

Der Kellner hatte inzwischen den Kaffee gebracht und versprach dass eine Kollegin in Kürze mit dem Essen kommen würde.

"Aber sie hätte doch mit mir reden können und nicht nur einen Zettel schreiben. Ich will wissen woran ich bin, so ungewisse Sachen mag ich gar nicht." antwortete Lucas und nahm endlich einen Schluck Kaffee. Es tat sehr gut!

"Sie dürfen das nicht persönlich nehmen, momentan dürfte sie wohl allen Männern gegenüber Vorbehalte haben." Vinara trank nur einen kleinen Schluck Kaffe, denn auf nüchternem Magen wollte sie nicht zuviel davon in sich hineinschütten. Endlich kam auch eine Bedienung und brachte den Käsetoast und das Rührei.

"Dann wünsche ich ihnen einen guten Appetit." meinte Lt. Cmdr. Bishop höflich und aß seinen Käsetoast mit Messer und Gabel. "Vinara könnten sie mir einen Gefallen tun?"

Die Andorianerin war etwas überrascht wegen dieser Anfrage, hatte aber auch schon eine Ahnung in welche Richtung sie gehen könnte. "Wenn Sie mir sagen welchen werde ich sehen was ich tun kann."

"Könnten sie herausfinden in welchem Quartier Nanni nun wohnt?"

Vinara war angesichts der Einfachheit der Aufgabe verwundert. "Das könnte ich, aber wenn ich es Ihnen sagen würde, was würden Sie dann tun? Ihr einen Überraschungsbesuch abstatten, ihr Blumen schicken, eine Karte mit Genesungswünschen oder was sonst?"

"Sie haben Recht, ich würde etwas Dummes tun. Aber ich muss ihr doch zeigen, dass ich sie liebe...“ entgegnete Lucas und schob das nächste Stück Käsetoast in seinen Mund.

"Das können Sie am besten indem Sie ihr zumindest in den nächsten Tagen ihren Freiraum lassen und versuchen keinerlei Kontakt zu ihr aufzunehmen. Ich werde ihr Quartier ausfindig machen, aber lassen Sie Nanni wie gesagt Zeit, Sie könnten ihr dann nach ein paar Tagen eine unverfängliche Nachricht mit der Frage nach ihrem Befinden senden." Die Andorianerin konnte es kaum glauben: Redete sie tatsächlich schon wie ein Councelor? "Für alle Fälle sollten Sie aber noch mal Lieutenant Solak kontaktieren, er kann Ihnen wahrscheinlich weitergehende Tipps geben."

"Wenn sie meinen... Wie schwer wurde denn die Sekundärsektion beschädigt?" versuchte der Sicherheitschef das Thema wechseln.

"Wie es scheint nicht ganz so schwer wie die Tertiärsektion... Wir hatten glücklicherweise alle Shuttles bei uns, mit der Energie des Runabouts konnten wir einen Teil unserer Systeme wieder hochfahren. Der Alpha-Flyer und Sams Weltraumtaxi haben uns dann zur Primärsektion gezogen."

"Wir haben Warpplasma abgelassen und Ensign Anquenar ist dann per Sichtflug mit der Trägheit gesurft. Es ist gut eine so talentierte Pilotin an Bord zu haben."

"Ja, diese Frau scheint wirklich überaus fähig zu sein... Immerhin hat sie es als einzige geschafft Talana wenigstens annähernd zu zähmen oder ihr zumindest Respekt einzuflösen. Wie dem auch sei, wie es aussieht wird die Community für die nächsten Monate im Trockendock festliegen, haben Sie schon eine Option was Sie während dieser Zeit tun können, außer sich um Nanni Stevenson zu kümmern?"

"Nein, aber ich werde wohl meine Mutter auf Betazed besuchen. Außerdem wartet da noch Fido, mein Hund." smalltalkte der Australier weiter und aß den letzten Bissen auf.

"Familienbesuche sind immer etwas Angenehmes", meinte Vinara und aß ebenfalls ihren letzten Bissen, "ich werde einige Wochen auf einem klingonischen Forschungsschiff verbringen das mithilfe der Sternenflotte umgerüstet wurde... Vor allem soll es dort eine voll ausgestattete Krankenstation geben."

"Klingonisches Forschungsschiff? voll ausgestattete Krankenstation? Ha Ha Ha" Lucas brach in Gelächter aus. Er bekam vor lachen kaum noch Luft, als er sich wieder beruhigt hatte meinte er: "Vinara sie sind klasse, ich hätte es beinahe geglaubt".

Ungerührt zog die Andorianerin das PADD mit den Spezifikationen der I.K.S. Eisenstein hervor und reichte es Bishop. "Ich weiß es klingt wie ein Witz, aber diese Informationen stammen von höchst offizieller Stelle. Die Beziehungen zwischen dem Klingonischen Reich und der Föderation sind in eine neue Phase getreten, auch wenn Viele, besonders unter den Klingonen ähnlich reagieren dürften wie Sie."

Lucas kam sich wie ein Trottel vor. "Es tut mir leid Vinara, aber ich dachte sie scherzen. Soll sie jemand von der Sicherheit begleiten?"

"Nichts für ungut, ich hätte an Ihrer Stelle zuerst vermutlich ähnlich skeptisch reagiert. Das Besondere an der Eisenstein ist gerade auch dass mehrere Sternenflottenoffiziere auf einmal dort Dienst tun können, mit großer Wahrscheinlichkeit auch Sicherheitsoffiziere und ganz bestimmt diverse Techniker."

"Sie machen mich neugierig..."

"Lesen Sie doch die Spezifikationen", forderte Vinara ihn auf und deutete auf das PADD vor ihm, "mehr Details werde auch ich erst erfahren wenn ich an Bord bin."

"Meinen sie ich könnte mitkommen, wenn sie auf die Eisenstein gehen?" fragte Lucas unverblümt und trank etwas Kaffee.

Vinara fühlte sich auf einmal überrumpelt. "Nun, theoretisch ließe sich da etwas machen... Aber man sagte mir dass sie vorerst nur Bedarf an meinen Fähigkeiten hätten, wahrscheinlich auch weil sie den wissenschaftlichen Charakter dieses Projekts betonen möchten. Sobald alle Systeme kalibriert sind können Sie sich sicher auch dort melden, ich denke sogar es werden dann Einladungen an alle Führungsoffiziere der Community und anderer Schiffe der Sternenflotte geschickt."

"Verzeihung ich wollte sie nicht überrumpeln. Denn eigentlich braucht man auf einem Forschungsschiff wenig Sicherheitsleute." beendete Lt. Cmdr. Bishop den Satz als sein Kommunikator und es meldete sich der Caitianer K'Rissan. Er wollte unbedingt Lucas alleine sprechen. "Ich werde wohl gehen müssen. Es hat mich gefreut mit ihnen zu frühstücken - Bis demnächst!" verabschiedete sich der Sicherheitschef und trank in einem Zug seinen Kaffee leer.

"Ja, mich ebenfalls, und ich werde mich wie gesagt daran machen Nannis neues Quartier ausfindig zu machen, aber überstürzen Sie vorerst nichts." Auch die Andorianerin trank ihren Kaffee aus und verließ das Kasino zusammen mit Bishop, woraufhin sich ihre Wege trennten.

"Tolayon und U_E frühstücken mal nicht bei Tiffany's"

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Eine Reihe durchsichtiger Behältnisse stand auf dem Schreibtisch. In jedem saß ein Käfer, eine Made, eine Fliege oder ein anderes Tier, das groß genug war um mit bloßem Auge erkannt zu werden. Die Kollegen waren während der Besuche auf Groddan wirklich fleißige Sammler gewesen und so konnte die wissenschaftliche Abteilung tatsächlich eine ganze Reihe unterschiedlichster Gattungen zwecks Befragung präsentieren. Assjima kam sich etwas albern vor, während sie nachdenklich ein Tier nach dem anderen musterte. Sich mit einem Suizid gefährdeten Gecko zu unterhalten oder sich in die beruhigende - weil eintönige -Gedankenwelt eines Tribbels zu versenken, mochte ja noch angehen. Aber eine Made oder ein Käfer? Welch eine bescheuerte Idee.

James betrat mit einem Plasmagewehr in der Hand das Büro. „Das hat einer der Grodd-Piloten liegengelassen, bevor er auf seinen Planeten zurück gebeamt wurde. Der Bug ist sogar noch drin.“ Er reichte Assjima das Gewehr und blieb mit hinter dem Rücken verschränkten Armen mitten im Raum stehen.

„Danke, James.“ Assjima warf ihm einen fragenden Blick zu. „Ist noch was?“

„Äh … nein. Ich dachte ich bewache die Türe damit keiner reinkommt und dich stört.“

„Dann bewache die Türe bitte von außen.“ Enttäuschung machte sich im Gesicht des Crewman bemerkbar. „Entschuldige James. Aber hierbei kann ich wirklich keine Zuschauer gebrauchen. Wenn ich mich schon lächerlich mache, dann lieber alleine.“

„Ok. Aber wenn dir eines der Mistviecher mental zu nahe kommt, dann rufe sofort nach mir und ich komme mit der Fliegenklatsche.“ Mit grimmigem Gesicht verließ er den Raum und postierte sich draußen vor der Tür.

Die Deltanerin öffnete die kleine Kammer in welcher der Plasmabug eingesperrt war. Sie fixierte ihn mit ihren Blicken und konzentrierte sich. Vor ihrem inneren Auge wurde es eintönig grau. Keine Bewegung, keine Farben … nichts außer grau. Schlief der Käfer etwa? Sie stupste ihn mit dem Finger an. Der Bug bewegte sich, aber das Grau blieb unverändert. Vorsichtig nahm sie ihn heraus und setzte ihn auf die Handfläche. Das Grau wurde heller, aber weiterhin keine Bewegung. Konnte es tatsächlich sein, dass der Käfer außer dem Helligkeitsunterschied nichts wahrnahm? Assjima legte ihn in die Kammer zurück und aktivierte das Gewehr. Sofort verspürte sie eine Woge von Wohlbefinden. Das Grau nahm eine rötliche Färbung an. Sie nahm das Gewehr hoch und richtete es auf die Wand. Das dunkle Rot wurde heller. Dann richtete sie den Lauf auf die Glasscheibe in der Tür, hinter der der breite Rücken von James zu sehen war. Ihr Finger berührte den Auslöser. Rote Lichtblitze zuckten vor ihrem inneren Auge vorbei, freudige Erwartung … nein, das war eher eine starke Aggression … eine freudige Aggression. Der Käfer schien in sie hinein zu brüllen: „Ja! Ja! Drück ab! Kille ihn! Lass ihn uns platt machen! Ich will ihn in Rauch aufgehen sehen! Schieß doch endlich!“ Erschrocken ließ sie das Plasmagewehr auf den Tisch fallen. Enttäuschung war zu spüren. Unendliche Endtäuschung. Als sie die Waffe wieder deaktivierte wurde es erneut grau in ihr - ein sehr viel dunkleres Grau als vorher …

Nun öffnete die Deltanerin ein Gefäß, in welchem sich laut Beschriftung ein Plasmabug aus einer der Aufzuchtkäfige befand. Also ein Käfer, der noch nie in einer Waffe gesessen hatte. Als sie ihn aus seinem Behältnis nahm spürte sie Verwirrung in sich. Dann sah sie etwas. Ihre eigene Krankenstation. Dieser Bug hatte tatsächlich Bilder. Verschwommen, aber er nahm seine Umgebung war. Er kroch vorsichtig auf der Tischplatte herum. Dann entnahm sie dem Gewehr den Käfer und ersetzte ihn durch das Jungtier. Die Verwirrung in dem Käfer nahm zu, wich jedoch nach ein paar Minuten einem gewissen Wohlbefinden. Die Bilder wurden grau und als sie die Waffe erneut aktivierte verspürte sie von dem Tier die gleiche schon bekannte aggressive Erregung wie zuvor bei seinem Artgenossen. Mit spitzen Fingern angelte Assjima den Käfer wieder heraus. Die Bilder waren verschwunden. Als er so auf ihrer Handfläche lag, sah sie nur noch ein eintöniges, helles Grau.

Die Ärztin machte sich einige Notizen und griff dann nach einem der Behältnisse, in denen eine Pelzputzmade saß. Nachdenklich wog sie sie in der Handfläche. Auch von diesem Tier war nur Gleichgültigkeit und helles Grau zu empfangen. Wie sollte sie es nur testen? Assjimas Blick fiel auf die Kiste, in denen die beiden Tribbel friedlich schliefen. Warum nicht? Die einfachen Gedankenbilder der Tribbel würde sie sicherlich von denen der Made unterscheiden können, da sie mit ihnen vertraut war. Sie griff nach Sherlock Holmes, der genüsslich gurrte als er auf die Tischplatte gesetzt wurde. Dann setzte sie ihm die Made in den Pelz und sofort veränderte sich das Bild vor ihrem inneren Auge. Es wurde dunkelgelb und mit einem Male überkam Assjima ein starkes Hungergefühl das erst wider nachließ als sie die Made von dem Tribbel entfernte.

Auf diese Weise probierte sie jedes Exemplar durch, das ihr zur Verfügung stand. Das Ergebnis war überall dasselbe: die mentalen Aktivitäten der Tiere wurden erst in dem Augenblick aktiv, in dem es seiner Bestimmung zugeführt wurde. Und in diesem Zustand waren die Gedanken der Tiere nur auf die Erfüllung dieser Aufgabe ausgerichtet. Zumindest ließ sich mit ihren begrenzten Mitteln nichts anderes erkennen. Zur Sicherheit wiederholte Assjima die Prozedur und maß dabei die neurale Aktivität der Insekten. Die Ergebnisse dieser technischen Untersuchung stimmten mit ihren eigenen Eindrücken überein.

Nachdenklich starrte sie auf ihre Daten. Die Tiere schienen Gefallen an ihrer Arbeit zu haben. Doch brachte sie diese Erkenntnis tatsächlich weiter? Machte es einen Unterschied? Nein, genau genommen spielte dies keine Rolle Aus den Gesprächen mit Sevarius hatte sie die Schlussfolgerung gezogen, dass die Grodd sich niemals über die Befindlichkeit ihrer Nutztiere Gedanken gemacht haben. Hierin lag das Problem.

Verdammt noch mal – welch einen scheinheiligen Mist werde ich hier gleich von mir geben? Assjima sprang auf und ging hinüber zum Replikator. „Computer – eine Tasse Raktajino! Nein, halt … eine Tasse Tee. Kräutermischung 24.“ Ich muss mit dem Koffein aufhören. Mein Magen spielt schon verrückt. Mit dem dampfenden Getränk in der Hand setzte sie sich in einen der Besuchersessel und legte die Füße auf den Couchtisch. Wenn die Klingonen der Förderation beitreten wollten, würde man sich auch nicht davon abhalten lassen, dass sie Tiere zwecks Verzehrs züchten. Lucas hatte Geckos in einem Terrarium und nicht einmal sie störte sich daran. Bolianer halten Tiere um gelegentlich in den Genuss ihres eigenartig riechenden Bratens zu kommen. Und wie oft zertritt man gedankenlos eine Ameise oder Schnecke? Wie oft schon hatte sie selber diese unangenehmen großen Stechmücken am Ufer ihres Sees totgeschlagen? Nein. Den Grodd nur aufgrund der Tatsache, dass sie lebende Wesen technologisch einsetzten den Zutritt zur Förderation zu verweigern wäre wirklich scheinheilig.

Aber da waren noch all die anderen Dinge. Das strenge Kastenwesen, die politische Zweiteilung des Planeten, die bisherige freiwillige Isolation ihrer Gesellschaft, die offene Fremdenfeindlichkeit unter der Bevölkerung. Es war noch nicht an der Zeit. Das Volk beider Parteien brauchte Zeit um sich an den Gedanken zu gewöhnen irgendwann einmal Teil einer größeren Gemeinschaft zu werden. Vielleicht war es schon in fünf oder zehn Jahren soweit, womöglich auch erst in drei Generationen.

Entschlossen setzte sich die Deltanerin an ihren Schreibtisch um die gewünschte Stellungnahme an Tanrim zu verfassen. Eine Zusammenarbeit: ja. Eine langsame gegenseitige Annäherung: ja. Die Förderation als Vermittler zwischen den beiden Parteien: ja. Eine Mitgliedschaft? Nein. Noch zu früh … definitiv!

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Egal, wie nervig das MHN auch immer war – es hatte Recht behalten. Nachdem Milseya das Hypospray verabreicht worden war, verschwand der Affe ebenso plötzlich wie er erschienen war.

Wohltuende Ruhe breitete sich in dem Kopf und Körper der Haliianerin aus, die auch auf dem Weg zu ihrem Quartier anhielt. Und endlich nach diesem Tag, der zu den schlechteren gehörte, hatte sie sich einfach auf ihr Bett fallen lassen und war auf der Stelle eingeschlafen.

Als sie wieder aufwachte, war sie immer noch müde, aber immerhin erholter als noch ein paar Stunden zuvor. Sie stützte sich auf ihre Ellbogen und betrachtete ihr Quartier. Es sah eigentlich wie immer aus. Einmal davon abgesehen, dass alles - wirklich alles - auf dem Boden lag. Ein paar Scherben von einer Vase, Gläsern und Teller kündeten als einzige Zeugen davon, dass dies nicht ihre übliche Unordnung war.

Laut gähnend ließ sie sich wieder zurück auf ihr Bett fallen. Noch ein bisschen mehr schlafen! Das alles hier konnte noch ein wenig warten. Doch so sehr sie sich nach mehr Schlaf sehnte, so wenig wollte dieser sich einstellen. Der Dienst bei der Sternenflottte hatte ihren ehemals so ausgeprägten Schlafrhythmus komplett durcheinander gebracht. Nach einer Weile gab sie es auf und stand wieder auf.

Es dauert geschlagene zwei Minuten, bis sie begriff, weshalb der Replikator ihr keinen Tee lieferte. Wahrscheinlich liefen die Systeme mit den Notaggregaten, was bedeutete, dass ..

„Guten Morgen Mili“, Evan Haley stand lächelnd an der Tür seines Quartiers und betrachtete seine Nachbarin von Kopf bis Fuß. „Du siehst ja grauenvoll aus. Dabei habe ich außer deinem Schnarchen die letzten Stunden nichts von dir gehört.“

„Ich habe nicht geschnarcht“, protestierte jene müde.

Er lachte. „Doch, hast du. Aber bevor du mich niedermachst, ich habe an dich gedacht.“ Evan ging zu seinem Tisch und holte eine Thermoskanne. „War nicht einfach, aber ich dachte mir, dass du das unbedingt heute Morgen brauchst. Ceylon Tee, gesüßt und mit viel Milch.“

„Du bist mein Held des heutigen Tages“, erklärte Milseya entzückt, nahm die Thermoskanne und reichte ihm dafür ein Päckchen. Er warf einen Blick hinein und lächelte. „Immer wieder gerne.“

Nach den ersten zwei Tassen Tee machte sie sich schließlich daran, die Unordnung zu beseitigen - schließlich hatte sie das H'Qar auch versprochen. Es dauerte nicht lange, bis die Scherben und die Kleidung entsorgt waren. Die Bücher in die Regale geräumt, die Padds fein säuberlich wieder auf den Tisch gelegt waren. Als sie ihr Terminal wieder auf den Tisch stellte, entdeckte sie die Nachricht des Captains, der darum bat einen Bericht über die Grodd sowie eine Stellungnahme zu deren Aufnahmeantrag zu schreiben. Das musste bis nachher warten.

So langsam nahm ihr Quartier die Ordnung an, die H'Qar so schätzte. Wenn es ihn glücklich machte. Etwas anders sah es dagegen im Badezimmer aus. Mit Entsetzen stellte Milseya fest, dass all ihre Flakons mit den pflegenden Ölen und wohlriechenden Extrakten zerbrochen waren. Sie steckte ihre Nase in die Höhe und schnupperte. Nur ganz leicht konnte man erahnen, wie es hier regelrecht gestunken haben musste. Vorsichtig suchte sie die Scherben zusammen und entdeckte dabei diejenigen vom Flakon mit dem Lotusextrakt. Die Mönche hatten sich damit so viel Mühe gegeben und sie hatte es nur sehr selten benutzt. Nun war nichts mehr davon da. Traurig senkte sie den Kopf. Was würde Ming San Ho zu ihrer Unachtsamkeit sagen? Sie seufzte. Er würde lächeln und sagen: „Aus Verlangen entsteht Kummer, aus Verlangen entsteht Angst. Im Menschen frei von Verlangen gibt es weder Kummer noch Angst.“ Und dann würde er damit beginnen neues Extrakt herzustellen.

Sie hatte schon lange nicht mehr mit ihm gesprochen. Lange? Etwa eine Woche war es her. Er hatte sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigt und ob H'Qar sie gut behandle. Dabei hatte er für einen buddhistischen Mönch schon sehr grimmige Miene aufgesetzt. Er hatte mehr wie ein Vater geklungen, der mit einer Schrotflinte darauf achtete, dass kein Mann seiner Tochter zu nahe kam. Milseya setzte sich auf den mittlerweile scherbenfreien Boden. Ob H'Qar mit Ming zurechtkommen würde? Nun, der Klingone hatte immerhin Nahima überlebt. Ming wäre sicherlich eine vollkommen andere Erfahrung für ihn. Eine andere Facette ihres Ichs, das er kennen lernen würde. In Gedanken ging sie all ihre Bekannten, Freunde und ihre Familie durch und stellte fest, dass es sich dabei um einen kunterbunt durcheinander gewürfelten Haufen handelte. Manche würde er mögen, andere dagegen mit Sicherheit nicht. Wer weiß, welche Freunde H'Qar hatte. Wieder ein tiefer Seufzer. Erneut stellte sie fest, dass sie so gut wie nichts über den Mann wusste, mit dem sie verlobt war. Und wahrscheinlich würde sich das so schnell auch nicht ändern, denn H'Qar würde das Schiff bald verlassen…

Prompt kribbelte es heftig in ihrer Nase und sie schalt sich dafür. Sie hatte doch gewusst, dass H’Qar nur eine gewisse Zeit lang hier an Bord sein würde. Sie hatte es gewusst und sich dennoch darauf eingelassen. Also musste sie auch mit den Konsequenzen leben. Aus Verlangen entsteht Kummer.. Wenn es dem Klingonen besser gehen würde, mussten sie sich darüber unterhalten, wie es weitergehen sollte.

Nach einer Katzenwäsche - ging auf diesem Schiff eigentlich überhaupt noch was? - machte sie sich daran den Bericht an den Captain zu schreiben. Eine Aufnahme kam für sie überhaupt nicht in Betracht. Das würde zu noch mehr Unfrieden zwischen den beiden Parteien führen. Diese sollten sich zunächst einmal untereinander verständigen. Dabei könnte die Föderation möglicherweise als Vermittler agieren – wenn es von beiden Seiten gewünscht war. Ansonsten vorsichtige Annäherungen z.B. im wissenschaftlichen oder technischen Bereich. Doch auch hier sah die Haliianerin alleine schon aufgrund des Kastensystems der Grodd und des großen Argwohns gegenüber Fremden große Probleme. Alleine die Anwesenheit von wenigen Fremden konnte hier alles durcheinander bringen - wie man ja schon bei dieser Mission gesehen hatte. Sie schloss ihren Bericht mit allen Daten über die Flugabteilung der Grodd ab, denn sie bereits vorbereitet und nun noch mit ihren Erfahrungen mit der KI erweitert hatte.

Mit einem lauten Seufzer schickte sie den Bericht ab und beschloss zunächst bei H’Qar vorbeizuschauen, bevor sie ihren Dienst auf dem Hangardeck antrat.

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