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möchte von jetzt an nur noch Loretta genannt werden. Das ist ihr Recht als Internetseite!

Go(ue)rilla Diplomatie


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Natürlich dachte Talana gar nicht daran sich in ihr Quartier zu begeben. Stattdessen wollte sie zuerst Vinara einen Besuch abstatten um sich wieder einmal zu beschweren - doch die war voll und ganz mit den Vorbereitungen für die Besucher beschäftigt. Nur ein kurzes "Kannst du dich nicht wenigstens einmal zurückhalten?" gab die Wissenschaftsoffizierin als Antwort, gefolgt von einem "Wenn du dich nicht anderweitig nützlich machen kannst geh wieder in dein Quartier. Aber stopf dir nicht schon wieder diese Süßigkeiten rein!"

Wütend rauschte die Praktikantin von dannen. Auf ihr Quartier hatte sie momentan keinen Bock, stattdessen dachte sie nach wo sie auf diesem Schiff überhaupt noch willkommen wäre, wo sie sich wenigstens halbwegs gut aufgehoben gefühlt hatte und wo sie sogar...

Nur zwei Minuten später stand sie - immer noch in ihrer Kadettenuniform - vor dem Hangardeck und kaum hatten die Türen sich geöffnet wollte sie angesichts des Chaos vor ihren Augen auch schon wieder kehrt machen.

Da fiel Fähnrich Bruchettes Blick auf sie und die Pilotin informierte X'Kles durch bloßen Augenkontakt. Diese rannte regelrecht zur Andorianerin und fragte barsch: "Was wollen Sie hier?"

"Äh... mich nützlich machen?"

"Dann kommen Sie rein und stehen hier nicht rum!" Schnell wurde Talana auf das Flugdeck gezerrt und die Türen schlossen sich hinter ihr mit einem Zischen, das beinahe wie ein kleiner Stoßseufzer der Erleichterung klang.

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„Auf diesem Schiff sind alle wahnsinnig geworden!“ Sam warf sich erschöpft auf das Sofa. „Stell dir vor … ich bastle da so nichts ahnend an dem mechanischen Sehlat von der kleinen Telar herum und da stand plötzlich ein vollkommen aufgelöster Miauz und heulte mir die Ohren voll, dass seine thermischen Lockenwickler verschmort seinen, als er versucht hätte, in die Zotteln von Lt. Dr. Dr. Rubenfeld etwas mehr Form hineinzubringen. Und da ausgerechnet heute alle einen Termin bei ihm haben wollten … also hab ich den Kurzschluss beseitigt und kaum war ich fertig und wollte ’ne Pause machen, tanzte Rupert an und richtete mir von der Zwergenkönigin aus, dass sie mich beim Hangardeckschrubben bräuchte … so was hat man nun davon, wenn man sich ein wenig nützlich machen will. Ich dachte, ich hätte Urlaub.“ Er zog die Stiefel aus und warf sie mit einem Seufzer der Erleichterung quer durch den Raum in Richtung Badezimmer, wo Assjima rumorte. „Aber ich hab mich jetzt abgesetzt. Schließlich muss ich dir doch bei deiner Galauniform behilflich sein. Alle klagen und stöhnen über das Ding und reden über nichts anderes. Ist die wirklich so unbequem?“

„Ich denke, es sind eher die Ereignisse, die mit dieser Uniform in Verbindung gebracht werden“, tönte es aus dem Badezimmer zurück. „Ich finde sie nicht unbequem, aber die Farbe ist schrecklich. Ausgerechnet Weiß! Haben die Designer der Sternenflotte noch nie etwas von Farbtypologie gehört? Weiß steht eigentlich nur dunklen Typen … am besten, wenn sie schwarze Haare haben. Alle anderen lässt es blass erscheinen. Und wer will schon auf einem Empfang farblos wirken?“

Sam lachte. „Da hast du Recht. Sag, was machst du da drin? Der Empfang beginnt doch erst in ein paar Stunden.“

„Ich probiere die Uniform an. In den letzten Wochen habe ich ein paar Pfunde verloren und es wäre möglich, dass noch der eine oder andere Abnäher gemacht werden sollte.“

„Komm’ raus und lass das mal einen Fachmann begutachten!“

„Seit wann hast du Ahnung von so was?“

„Habe ich nicht. Aber ich will DICH sehen.“ Es streckte sich gähnend auf dem Sofa aus um dann im nächsten Augenblick mit einem Satz aufzuspringen.

Assjima stand in der Badezimmertür und schaute ihm überrascht in die weit aufgerissenen Augen.

„Sieht es so schrecklich aus?“

„Ne … nein …“ stotterte er. „Du siehst … unglaublich aus …“

„Ach was, dieses Weiß ist so unendlich langweilig. Ich komme mir darin richtig krank vor.“

„Du wirkst total fremd … irgendwie unnahbar …“

„Eine Deltanerin, die unnahbar wirkt? Na das ist ja mal wirklich was Neues“, schmunzelte die Ärztin und zupfte an ihrem Kragen herum. „Warum nur muss der Kragen so eng sein? Da bekommt man ja kaum Luft …“

„Mach doch den Reißverschluß ein Stückchen auf. Warte, ich helfe dir.“ Sam trat auf sie zu doch Assjima wich lachend zurück.

„Finger weg! Du hast lauter Öl und Schmutz an den Händen. Geh’ duschen … ich muss mich noch ein paar Minuten hinlegen. Der Abend wird mit Sicherheit sehr anstrengend werden.“

„Gut. Aber ich will den Reißverschluß aufmachen. Und dann helfe ich dir beim Entspannen, denn mein Abend wird bestimmt sehr ruhig.“

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Zufrieden, nein, sehr zufrieden überprüfte Milseya das Hangardeck.

Ihre Leute hatten fantastische Arbeit geleistet. Alle Shuttles standen vorschriftsmäßig gewartet, voll funktionsfähig und blitzblank in ihren Ports. In der Werkstatt und dem Ersatzteillager herrschte eine seltene Ordnung, bei der sogar ein Erbsenzähler in tiefste Verzückung geraten könnte.

Nichts, aber wirklich nicht das geringste wies noch auf das Chaos hin, das hier noch vor ein paar Stunden geherrscht hatte. Nicht ohne Stolz sah die Haliianerin zu den Piloten hinüber, die sich alle gerade eine kleine Erfrischung in Form eines irdischen Eis gönnten. Unter ihnen Talana, die ebenso zufrieden an dem Gefrorenen schleckte.

Milseya nickte anerkennend als sie den letzten Port überprüfte. Zum allerersten Mal hatte die Haliianerin beobachten können, wie eingespielt ihr Team war - selbst auf 'festem' Boden. So wie sie jedem von ihnen ihr Leben in einem Shuttle, Jäger oder Raumschiff anvertrauen würde, so sehr konnte sie sich auf auf ihre Leute verlassen, wenn es darum ging, dass ihre Anweisungen hier durchgeführt wurden.

Das galt auch für Talana, die immerhin nicht mehr zu Flight Control gehörte. Doch auch diese hatte sich perfekt eingefügt. Es war beinahe so, als wäre sie nie weg gewesen. Die Haliianerin bedauerte ein Mal mehr, dass die Andorianerin nicht mehr zu ihrem Team gehörte. Sie war ein Teil dieser Abteilung geworden und im Gegensatz zu anderen Abteilung hatte sie hier nie Ärger gemacht. Zumindest hatte Milseya die Eskapaden Talanas nie als Ärger empfunden. Vielleicht, weil sie hier alle ein wenig durchgeknallt waren und die Andorianerin deshalb einfach nicht besonders auffiel...

Lächelnd kehrte Milseya zu den Piloten zurück, die mittlerweile laut schwatzend und lachend ihr Eis verdrückten. Als sie vor diesen stand, kehrte schnell Stille ein. Die Haliianerin sah alle glücklich an. „Ich danke euch. Ihr habt hervorragende Arbeit geleistet. Das gilt auch für dich Talana. Wir sind froh, dass du uns geholfen hast.“

Ein zustimmendes Nicken in Richtung Andorianerin ging durch die Runde, woraufhin Talana eine leichte violette Färbung annahm.

„Wie ich angekündigt habe, stehen euch die Informationen über die Grodd zur Verfügung. Ich möchte, dass ihr sie studiert. Der Dienstplan ist wieder in Kraft. Han hat angeboten, die nächsten zwei Schichten zu übernehmen. Ich habe zugestimmt. Mit Ausnahme von X'Kles und mir könnt ihr euch erst einmal ein wenig ausruhen. Nach dem Bankett gilt die einfache sechsstündige Rotation, wobei ich neben meinem Dienst die ständige Bereitschaft übernehmen werde.“

Lautes Schlecken war die wohl zustimmende Antwort. Milseya lächelte.

„Miller, du hast die erste Schicht auf dem Hangardeck, bis X'Kles und ich ganz in weiß wieder hier auftauchen. Das wärs. Ab mit euch!“

Grinsend erhoben sich die Piloten und verließen einer nach dem anderen das Hangardeck. Alle, bis auf Talana, die ein wenig verloren herumstand.

„Ist noch etwas?“, wollte Milseya wissen.

Die Andorianerin druckste herum, rückte aber schließlich damit heraus, dass sie gerade von ihrem Dienst bei der Sicherheit suspendiert sei. Als die Haliianerin nachfragte, kamen schließlich immer mehr Details ans Licht - einschließlich der Tatsache, dass sie eine tüchtige Tracht Prügel von H'Qar bezogen hatte.

„Er hat dich grün und blau geschlagen?“, hakte Milseya noch mal nach. „Weshalb denn?“

„Er behauptete, das wäre das Standardtrainingsprogramm.“

Die Haliianerin seufzte laut. Vermutlich war es das sogar gewesen, aber Talana war mit Sicherheit untrainiert. „Das tut mir leid, Talana."

„Kannst du nicht mit deinem Macker reden?“

Die Haliianerin grinste. Wenn H'Qar das Wort Macker hören würde, dann wäre wohl noch eine Tracht Prügel angesagt. „Nein“, erwiderte sie. „H'Qar gehört zur Sicherheit. Und Bishop ist der Leiter dieser Abteilung. Ich werde den Teufel tun und mich da einmischen.“

„Aber ihr seid verlobt!“

„Ja, aber das ist unsere Privatsache. Das hat nichts mit unserer Arbeit zu tun. Ich versuche prinzipiell Privates nicht mit dem Job zu vermischen. Wäre H'Qar Pilot, wäre das etwas anders, aber so bleibt dir nur Bishop.“ Milseya seufzte. „Was ich nicht verstehe, ist warum du anscheinend in jeder Abteilung aneckst - außer hier. Ehrlich gesagt, wir waren zunächst alle nicht begeistert, als du hier her gekommen bist. Dein Ruf eilt dir weit voraus. Aber dann hast du uns alle überrascht. Du hast dich schnell angepasst, deine Arbeit sehr gut erledigt. Deine Prüfungsergebnisse waren hervorragend. Du bist nicht auf den Kopf und schon gar nicht auf den Mund gefallen! Warum also fällt es dir so schwer, dich auch in anderen Abteilungen anzupassen?“

Schweigend sah Talana die Haliianerin an. Milseya legte freundschaftlich eine Hand auf deren Schulter. „Hör zu, du bist hier immer willkommen, das weißt du. Aber Sinn eines Praktikums ist es alle möglichen Bereiche eines Schiffes kennen zu lernen. Doch du machst es dir unnötig schwer. Ich weiß nicht warum. Vielleicht liegt es einfach daran, dass dies deine Art zu leben ist. Daran ist nichts Schlechtes. Vielleicht bist du auch nur auf der Suche, nach etwas, das dir wirklich gefällt und rebellierst gegen alles, was dir nicht in den Kram passt. Das kenne ich zu gut. Aber so wirst du nie herausfinden, zu was du wirklich in der Lage bist.“ Die Pilotin holte kurz Luft. „Keiner von uns hätte vermutet, dass du auch nur weißt, was eine Fluglagenkontrolle ist oder dass du es je begreifen wirst. Und heute? Betrachte dich selbst, Talana. Du hast wie selbstverständlich Anweisungen befolgt. Du wusstest genau, was du zu tun hast, und hast es getan. Ohne Murren. Du hast Verantwortung übernommen. Warum kannst du das nicht auch in anderen Abteilungen? Es macht keinen Unterschied, ob du hier Verantwortung übernimmst oder woanders. Das Prinzip ist das Gleiche.“

Milseya lächelte kurz. „Ich gebe zu, mir wäre es lieber, wenn du hier Verantwortung übernimmst. Wir alle glauben, dass du das Zeug zu einer wirklich guten Pilotin hast. Du hast eine wundervolle Begeisterungsfähigkeit und die gewisse Verrücktheit, die jeder von uns hier an den Tag legt. Aber du musst auch einen gewissen Grad an Beherrschtheit und Vernunft besitzen – gerade wenn du am Steuer sitzt. Wir wissen, dass du das kannst. Ich habe gesehen, wie konzentriert du warst, als du geflogen bist. Versuche dich auch in allem anderen so zu konzentrieren und dir steht alles offen.“

Die Pilotin nickte Talana nochmals kurz zu, die nachdenklich dreinschaute. „Denk darüber nach. Und jetzt – raus hier!“

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Fast zwei Stunden hatte George zusammen mit Ripper an der Holodeck Datei geackert, bis diese sich ebenfalls überspielt und in die Backupdatei hinzugefügt werden konnte. Die nachfolgenden Arbeiten würden schnell erledigt werden. Daher befand es George das Er sich nun seiner Gala Uniform Widmen sollte.

Als George das Quartier betrat waren die Kinder gerade von der Schule zurückgekehrt gewesen. McGregor hatte es sich nicht nehmen lassen in dem heutigen Unterricht den Kindern etwas über die Prozedur des Erstkontakts zu fremden Welten und Zivilisationen zu erzählen. Dabei zeigte sie auch einige Filme und Dokumentationen, die dieses Thema behandelten.

Am Ende des Unterrichts trug die Lehrerin den Kindern auf, über das Gesehene und auch Gelesene, einen Aufsatz zu schreiben. George streckte seinen Kopf ins Wohnzimmer und sah, wie die Beiden mit ihren Hausaufgaben beschäftigt waren. Jerry Lee lag quer über dem Teppich und wachte über die Beiden. George lächelte kurz und begab sich ins Schlaffzimmer. Die Gala Uniform hing noch knitterfrei im Schrank. Die dazugehörigen Stiefel waren auch Blitz Blank poliert in einem Stasisfeld aufbewahrt. Nachdem alles bereitlag, ging George dann unter die Dusche.

20 Minuten später, war George frisch geduscht und dabei sich die Gala Uniform anzulegen. Mit Erleichterung stelle er fest das Sie ihm noch passte. Ja sogar noch etwas Luft hatte. Dennoch wirkte Sie an ihm wie eine zweite Haut. Minutenlang sah er sich im Spiegel an, um den Sitz der Uniform zu kontrollieren. Irgendwie war der Kragen immer wieder zu eng. Aber das erging einigen anderen Leuten auch so. Es schien eine Art ungeschriebenes Gesetz zu sein, das die Kragen der Gala Uniform grundsätzlich fast eine Nummer zu eng waren.

George versuchte den Kragen etwas zu lockern. Doch es half nur bedingt. Er konnte in der Uniform Atmen und sich bewegen, was bei einem Bankett sehr überlebenswichtig sein kann.

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Niels seufzte, seit einer Viertelstunde war Patricia damit beschäftigt an dem Kragen seiner Galauniform herumzuzerren. Dabei war der Kragen gar nicht so eng, es kam Niels eher so vor, als wenn ihm die Uniform etwas zu groß geworden war. Konnte es sein, dass er diese Uniform schon so lange nicht mehr getragen hatte? Er dachte kurz nach, ja es musste schon vor seiner Versetzung auf die Community gewesen sein. Patricia schien irgendwas immer noch nicht zu gefallen, denn sie schaute den Kragen schief an.

Er würde gleich bei dem Bankett mit den Abgesandten der Grodd zusammentreffen. Er freute sich schon auf diese Zusammenkunft, denn die Grodd schienen eine hochentwickelte Biotechnologie zu besitzen. Jedenfalls nahm Niels das an basierend auf den Daten, die ihm die zweite Offizierin des Schiffes geschickt hatte. Je näher das Bankett rückte, desto nervöser wurde Niels auch. So hatte Patricia ihn schon mehrmals ermahnt nicht so rumzuzappeln.

Mitlerweile schien auch Patricia zufrieden mit dem Kragen. Dann konnte es ja jetzt losgehen. "Ich mach mich dann auf den Weg. Ich kann dir ja nachher noch erzählen, wies gelaufen ist." meinte Niels. "Du bist echt süß!" entgegnete Patricia und ergriff seine Hand. Langsam stieg Niels die Röte ins Gesicht. Er wollte etwas sagen, doch er brauchte kein Wort über die Lippen. Patricia lächelte ihn an, dann umarmte sie ihn. "Ich hab dich gern!" flüsterte sie ihm ins Ohr. "Ich dich auch!" flüsterte Niels mit Mühe zurück. Sie lockerte die Umarmung und trennte sich wieder von ihm. "So jetzt musst du aber los, sonst kommst du noch zu spät." meinte sie und schaute ihm tief in die Augen. Niels machte aber keine Anstalten zu gehen. "Na komm, los jetzt!" lachte sie und zog ihn zur Tür.

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Was alle Welt nur mit dieser Galauniform hatte? Zugegeben, das strahlende Weiß war gewöhnungsbedürftig. Und außerdem musste man sich höllisch vor irgendwelchen Flecken in Acht nehmen - was gab es eigentlich zu essen und zu trinken auf dem Bankett?

Doch auf der anderen Seite..

Weiß stand ihr einfach toll!!

Milseya drehte sich vor dem mannshohen Spiegel und betrachte sich von allen Seiten. Die Uniform saß wirklich wie maßgeschneidert. Die Ärmel und Hosenbeine hatten genau die richtige Länge. Und was hatte X'Kles die ganze Zeit mit dem Kragen gehabt? Der saß doch einfach perfekt. Weder zu eng noch zu weit.

Die Haliianerin seufzte, während sie begann ihre Haare abzuteilen, damit sie sie zur einer Banane (war das nicht doppeldeutig, fragte sie sich kurz in Gedanken) hochstecken konnte. Zu schade nur, dass man keinen Schmuck tragen durfte. Sie hatte zwei wunderbare kleine Ohrstecker mit Saphiren auf DS9 erstanden und die würden dazu einfach nur hinreißend aussehen..

Mit wenigen Handgriffen und einigen Klämmerchen sahen schließlich auch ihre Haare dem Anlass entsprechend 'festlich' aus. Noch ein wenig Festiger – man konnte schließlich nie wissen, ob getanzt wurde. Dabei fiel ihr ein, dass sie nicht wusste, ob Klingonen tanzten UND kam H'Qar überhaupt zu dem Bankett? Sie hatten sich den ganzen Tag über nicht gesehen. Und – nach einem Blick auf den Chronometer – jetzt war es zu spät ihn noch zu kontaktieren. Nun, sie würde es früher oder später beim Bankett sehen. Zumindest wusste er, dass sie den ganzen Tag über auf dem Hangardeck gearbeitet hatte und auch, dass sie zu diesem Bankett geladen war.

Es summte an der Tür. Das musste X'Kles sein.

„Herein!“

Es war X'Kles, die irgendwie unzufrieden in der Galauniform aussah. Wozu sie aber keinen Grund hatte.

„He, seit wann ist es klug seiner Chefin die Schau zu stellen?“, scherzte Milseya, die noch einen letzten Blick in den Spiegel warf.

„Ich hasse dieses Teil“, murrte ihre Stellvertreterin.

„Dafür steht es dir aber verdammt gut!“

„Ich weiß nicht ..“

„Hör auf zu motzen. Wir müssen los“, erklärte Milseya und zerrte X'Kles aus ihrem Quartier.

Sich gegenseitig noch die letzten Fusel von der Uniform klopfend, gingen die beiden Frauen eilig zum Hangardeck.

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Pünktlich zum berechneten Zeitpunkt traf die Community im Groddan-System ein. Mit gesenkten Schildern, aber erhöhter Wachsamkeit näherte sich das Sternenflottenschiff Groddan 4 und flog nun im Orbit um den Planeten.

Schnell war die Kontaktaufnahme zur der SAB - Partei erfolgt, deren Anführer die Einladung zu dem Bankett dankend angenommen hatten. Nach einer kurzen Begrüßung auf dem Hangardeck hatten Captain Tanrim, Commander Kyle sowie Councelor Solak die Gäste ins Casino geführt und dort mit den restlichen Führungsoffizieren bekannt gemacht. Nach einigen Minuten des ' Miteinander Warmwerdens' schlug der Zakdorn schließlich gegen sein Glas, um die Aufmerksamkeit auf sich zu richten.

„Sehr geehrte Damen und Herren von Groddan, ich freue mich das sie so zahlreich erschienen sind, um uns kennen zu lernen. Die Föderation fühlt sich sehr geehrt, dass die Grodd um eine Aufnahme gebeten haben. Des Weiteren freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit ihrem Volk und ich denke wir können einiges von einander lernen…“ sprach der Captain die Begrüßungsworte, dann stellte er seine Führungsoffiziere vor.

Nun trat einer der Grodd vor und verbeugte sich. Es war ein männlicher Schimpanse, 1,85 cm groß und ca. 55 Jahre alt mit grauem Fell und braunen Augen. Er trug einen blauen Anzug und eine goldene Krawatte. Es handelte sich um den Ratsvorsitzenden Master Guldak. „Es ist den Grodd eine Ehre die Community und die Offiziere unter Captain Tannenbaum (Fehler in der Übersetzungsmatrix) begrüßen zu dürfen. Wir werden ihnen unsere ganze Kultur offenbaren und hoffen das ihr Urteil für eine Aufnahme bei der Föderation ausreichen wird.“ Dann hob er sein Glas und prostete alle Anwesenden zu.

„Ich möchte nun den Rat und die Stellvertreter der einzelnen Bereiche vorstellen.“ meinte Guldak und winkte seinen Landsleuten zu. Die stellten sich nun in einer Reihe auf.

Von links nach rechts:

„Das ist Prime Chutz, er ist der oberste Richter und Vorsitzender im Rat der Richter“, begann Guldak mit der Vorstellung. Der männliche Pavian mit dem weißen Fell und den rote Augen wirkte in seiner traditionellen Robe sehr ehrenvoll auf die Anwesenden.

Neben ihm stand ein weiblicher Schimpanse mit schwarzem Fell und dunkelbraunen Augen. Sie trug einen roten Hosenanzug und einen weißen Schal und wurde als Botschafterin Meral vorgestellt.

Die Kleidung des neben ihr stehenden männlichen Kapuzineraffen verriet den spirituellen Führer der Grodd. Schlicht aber dennoch von einer religiösen Erhabenheit beobachtete der ergraute Melvek mit seinen ebenso grauen, aber dennoch scharfen Augen die Sternenflottenoffizier in dem Raum.

„Das ist Grand Melvek unser geistiger Führer.“

Neben ihm stand mit ebenso wachsamem Blick die 35-jährige Leibgardistenchefin Lurma. Die silberne-schwarze Uniform der großen, tibetanischen Affenfrau zeugte deutlich davon, dass sie das Leben der von ihr beschützten Personen bis in den eigenen Tod beschützen würde.

„Das ist Caster Lurma, sie ist Leiterin der inneren Sicherheit.“

Ebenso so wie die Uniform ihres Nebenmannes: General Solbock. Einem 58-jährigen Löwenaffen, deren schwarz-dunkelrotes Fell perfekt mit seiner schwarzen, einer Rüstung ähnlich sehenden und dennoch leichten Uniform harmonierte.

„Das ist General Solbok, er die äußere Sicherheit und kommandiert alle Streitkräfte.“

Im krassen Kontrast dazu erschien Dr. Sevarius. Der 46-jährige Schimpanse trug einen dunklen, violett getönten Gehrock über einem hellviolettem Hemd mit hohem Stehkragen und ein elegantes dunkelviolettes Foulardhalstuch. Dazu eine enganliegende, farblich perfekt abgestimmte Hose über den nackten Füßen. Auf dem Kopf eine trug er eine Art Melone und hielt in der Hand eine elegante Aktentasche.

„Das ist der leitender wissenschaftliche Berater der Groddakademie für Wissenschaften, Dr. Soyus“, stellte Guldak den 81-jährigen Orang-Utan vor, dessen rot-orangefarbenes Fell nur von wenigen grauen Strähnen durchzogen war. Seine Kleidung war von wissenschaftlicher Einfachheit in schlichtem Blau gehalten. „Leider ist seine Assistentin Dr. Felkas verhindert“ fügte der Ratsvorsitzende hinzu.

Schließlich stellte der Redner noch Klerus, den leitenden Techniker der Grodd-Energiegewinnung und Verteilung vor. Das 39-jährige Kapuzineräffchen sah aus seinem weiß-schwarzen Gesicht freundlich lächelnd die Anwesenden an.

Dann schaute Maste Guldak zu Ensign Milseya Anquenar, die ihm als Pilotin vorgestellt wurde und meinte: „Commander Splizz konnte ebenfalls nicht teilnehmen, seine Frau liegt in den Wehen.“

Und nun nahm das Bankett seinen Lauf!

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Während Captain Tanrim die Anwesenden vorstellte, hatte Assjima sich still im Hintergrund gehalten und die Gäste aufmerksam beobachtet. Im Nachhinein war sie sich nicht mehr ganz sicher, was sie eigentlich erwartet hatte. Jedenfalls entsprach das Erscheinungsbild der Grodd keinesfalls ihren Vorstellungen. Irgendwie hatte sich die Idee in ihr festgesetzt, die Botschafter würden nur mit einem Lendenschurz bekleidet sein. Sie war fast erleichtert, dass diese Damen und Herren tatsächlich eine weit entwickelte Kultur zu repräsentieren schienen.

Kaum hatte Master Guldak die Präsentation beendet setzte sich der violette Schimpanse in Bewegung. Mit dem linken Arm umklammerte er seine Aktentasche, die rechte Hand benutze er, um sich immer wieder auf dem Boden abzustützen, während er zielstrebig auf die Ärztin zusteuerte. Mit einigen flinken Hüpfern schlängelte er sich zwischen den Anwesenden durch um sich dann aufzurichten und mit einer eleganten Verbeugung seinen runden Hut zu ziehen.

„Madame … ich bin überaus erfreut, Sie kennen zu lernen. Gestatten Sie … mein Name ist Sevarius.“ Dann setzte er die Melone wieder auf und reichte der Ärztin die Hand.

Assjima griff lächelnd nach den langen haarigen Fingern. „Willkommen an Bord, Doktor. Ich bin Lt. Commander Assjima.“ Sie war immer noch überrascht von dem gepflegten Auftreten des Primaten. Noch mehr jedoch faszinierte sie die eigenartige Sehhilfe, welche der Grodd sich ins rechte Auge geklemmt hatte. So etwas hatte sie in alten terranischen Lehrbüchern gesehen und wenn sie sich richtig erinnerte bezeichnete man das runde Glas auf der Erde als Monokel.

Sevarius hielt ihre Hand fest. Dann fletschte er seine Zähne und begann, aufgeregt auf und ab zu hüpfen, wobei ihm das Monokel aus dem Auge fiel. Glücklicherweise hing es an einer Kette und pendelte nun vor seinem Bauch hin und her.

„Es ist wahr!“ gackerte er. „Man spürt tatsächlich ein leichtes Kribbeln. Ich finde es ungemein aufregend, einer Deltanerin zu begegnen. Ich habe schon so viel über ihre Spezies gelesen. Sagen Sie, können Sie das tatsächlich beeinflussen – dieses Kribbeln meine ich?“

„Ja, ich kann das innerhalb gewisser Grenzen steuern. Aber ich kann es nicht gänzlich abstellen.“

„Das wäre ja auch allzu schade. Ein wunderbares Gefühl!“ Sevarius klemmte sich erneut sein Monokel ins Auge. „Sie gestatten?“ Dann nahm er ihre Hand gründlich in Augenschein. „Tatsächlich … kaum Körperbehaarung …feine dünne Fingernägel … wie können Sie mit diesen zerbrechlichen Nägeln graben? Die müssen doch ständig abbrechen …“

„Ich komme selten in die Verlegenheit, mit den Händen zu graben. Aber es stimmt – die Fingernägel brechen tatsächlich gelegentlich ab, wenn ich einmal damit graben muss.“ Assjima hatte Mühe, ernst zu bleiben.

„Ja, ich verstehe. Die Position Ihres Daumens ist ungewöhnlich … bitte tun Sie mir den Gefallen und ballen Sie Ihre Hand zu einer Faust.“ Die Deltanerin tat, worum er sie gebeten hatte. „Faszinierend! Sie können mit dem Daumen tatsächlich besser greifen als unsereiner“ Er ließ die Hand los und kramte ein Notizbuch aus seiner Aktentasche. „Bitte entschuldigen Sie, Doktor. Ich muss mir das unbedingt notieren. Schon lange vertrete ich die Ansicht, dass wir bestrebt sein sollten, die Position unseres Daumens chirurgisch zu verändern, um so unsere Hand zu einem vielseitigeren Werkzeug umzugestalten.“ Sevarius zog eine Art Füllfederhalter aus der Brusttasche und kritzelte etwas in das kleine graue Büchlein.

„Es gibt mit Sicherheit sehr viel für Sie zu entdecken. Und glauben Sie mir, Doktor … ich bin genauso begierig, mehr über Ihre Spezies zu erfahren. Doch haben wir in den nächsten Tagen sicherlich genug Zeit dazu. Lassen Sie mich heute Abend damit anfangen, Ihnen die kulinarischen Besonderheiten der vielen Förderationswelten vorzustellen.“

„Eine wunderbare Idee! Sie gestatten?“ Sevarius richtete sich auf und bot Assjima seinen Arm an. Die Deltanerin musste sich ein wenig zur Seite beugen, um sich bei dem Schimpansen einhaken zu können. Dann führte er sie auf seinen krummen Beinen watschelnd zum Büffet hinüber.

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Zielstrebig bewegte Dr. Soyus sich auf die Andorianerin zu, an deren Seite van Richthoven stand.

"Madam, es ist mir eine Ehre Ihre Bekanntschaft zu machen. Ich bin überrascht so viele verschiedene Spezies in derselben Uniform zu sehen... Ich bedaure außerordentlich dass Dr. Felkas nicht hier sein kann, aber ich hoffe sie wird rechtzeitig ankommen um an der Führung durch Ihr Schiff teilzunehmen."

"Die Ehre ist ganz meinerseits, Doktor, dies ist Fähnrich van Richthoven, unser Spezialist für Biotechnologie."

Der Orang-Utan schüttelte die ihm dargebotene Hand des Menschen mit einer Kraft die für einen 81-Jährigen nicht ganz selbstverständlich schien. "Ich freue mich dass auch Sie mit organischen Komponenten arbeiten, aber wieso nur Fähnrich?"

Vinara antwortete an seiner Stelle: "Im Großen und Ganzen mag unsere Technologie denen der Grodd voraus sein, aber die Biotechnologie ist ein noch junger Zweig der Sternenflotte. Speziell das Berufsbild des Bio-Ingenieurs ist ein vergleichsweise neues, als ich die Akademie besuchte gab es das noch nicht. Zuvor haben sich Ärzte und konventionelle Ingenieure die Aufgaben geteilt, aber van Richthoven wird Ihnen diesbezüglich mehr sagen können - nach dem Bankett."

"Ja, das Bankett..." Neugierig ließ Soyus seine Augen über die dargebotenen Speisen schweifen, ehe er sich auf die Salate zubewegte, von denen es ihm vor allem die Selleriestangen angetan hatten. "Ich finde Sie haben hier eine vorzügliche Auswahl getroffen, mein Kompliment an Ihren diplomatischen Offizier. - Sagen Sie, was sind denn das für komische Früchte?" Er nahm eine Banane in die Hand und beschnupperte sie skeptisch.

"Das ist eine Banane, Doktor", erklärte Vinara irritiert.

"Banane? Nie gehört, sowas haben wir nicht auf Grodd, zumindest nicht in dieser Form. Werde ich mal probieren." Prompt legte er die gelbe Frucht auf die Selleriestangen.

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Kurz bevor die Rede begann hatte George McNeil, Suval, Mandrake, Cybele, O´Tra und die Crewmen DiNozzo, Kepler und Zag ausgemacht. Jeder von ihnen trug die Galauniform. Zufrieden, darüber das alle mit Anwesenheit glänzten wandte sich George der Begrüßungsrede zu, die der Captain hielt. Kurz danach stellte dann ratsvorsitzender Master Guldak seine Delegation vor. Die Grodd waren in der Tat in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Die Ähnlichkeit mit ihren Vettern von der Erde war geradezu unheimlich, aber dennoch waren Sie vollkommen anders.

Nachdem die Rede beendet war und die Gäste begannen sich unter die Crewmitglieder zu mischen. George machte Klerus aus der sich seinen Weg durch die wesentliche größeren Menschen bahnte. Der Kapuzineraffenmann wirkte sehr Kompetent und freundlich.

„Sind Sie Lieutenant Commander George Sheridan?“, fragte Klerus mit einer überraschend dunklen Stimme. Dennoch klang Sie sehr Kultiviert.

„Das ist Richtig, Sir. Es freut mich Sie Kennenlernen zu Dürfen Mr Klerus. Ich möchte Sie nochmals im Namen meines technischen Stabes an Bord Willkommen heißen.“, sagte George und reichte Klerus die Hand.

„Vielen Dank.“, sagte Klerus und erwiderte etwas zögerlich die Begrüßungsgeste.“ Ich habe mich etwas umfassend über die Menschen und die Föderation Informiert. Ihr technischer Stand muss unglaublich sein.Ich bin begierig zu erfahren, wie weit ihre Technologie entwickelt ist. Ich habe so viele Fragen.“, begann Klerus etwas Aufgeregt.

„Das kann ich mir vorstellen. Über ihre Technologie habe ich auch einiges gehört. Auch ich würde gerne mehr über ihre Technologie erfahren die eine derart naturverbundene Lebensweise ermöglicht.“

„Gewiss.“, stimmte der Kapuziner Affe zu.

„Mr Klerus ich möchte ihnen meinen technischen Stab noch vorstellen, bevor wir uns weiter unterhalten.“, begann George. „Dies ist mein erster Stellvertreter Lt Elizabeth McNeil, Mein zweiter Stellvertreter Lt Lionel Mandrake, Lt Suval, Chief Cybele, Leiter der Sensorenkontrolle Chief O`Tra und die Crewmen DiNozzo, Kepler und Zag.“, die Angesprochenen neigten sich zur Begrüßung leicht nach vorne. Klerus erwiderte diese Geste bei jedem einzeln.

„Ich bin Hocherfreut Sie alle kennen lernen zu dürfen. In den nächsten Tagen werden Sie viel Neues sehen und auch lernen. So wie ich. Seien Sie versichert das dies mir eine sehr große Ehre sein wird.“, sagte Klerus an die Maschinendeckcrew. George wechselte mit McNeil noch einige Worte, dann verteilten sich alle im Casino. George und Klerus gingen zu dem aufgebauten Buffet.

Klerus füllte seinen Teller mit einer großen Auswahl an Gemüsen und Fleischgerichten. Dabei wanderten seine Augen vor Erstaunen hin und her. George erklärte ihm einige Gerichte. Aufmerksam folgte Klerus den Erklärungen. Dabei lies er aber auch seinen Blick durch das Casino schweifen. Jedes Mitglied der Grodd Delegation hatte sich nun in ein Gespräch mit einem der Sternenflottenmitglieder vertieft.

„Commander, ich habe von einer Technologie gehört, die Sie das Holodeck nennen.“, begann Klerus nachdem Sie auf einer Sitzecke Platz genommen hatten.

„Ich würde gerne dieses Holodeck in Aktion sehen.“

„Das lässt sich einrichten Mr Klerus.“, versicherte George.

„Gut. Den auf Groddan 4 haben wir nichts in der Art Vergleichbares vorzuweisen. Außerdem Interessiert mich die Energiespeisung ihres Warptriebwerks..“, sagte Klerus.

„Verstehe. In den nächsten Tagen werden wir voneinander sehr viel lernen. Ich bin sicher das jeder für seine Arbeit neue Inspirationen bekommen wird.“, sagte George.

„Gewiss Commander.“, Stimmte Klerus zu. Während die Beiden aßen, besprachen Sie im Groben den Verlauf der Zusammenarbeit. Beide versprachen sich einen lohnenden Austausch an Wissen.

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Freundlich hatte Milseya dem Ratsvorsitzenden Guldak zugelächelt, als dieser sie angesprochen hatte. „Das verstehe ich vollkommen“, sagte sie. Und sie meinte es in diesem Moment auch wirklich so.

Doch wenige Minuten später, als sich die Grodd bereits angeregt mit den anderen Offizieren unterhielten, kam sie sich ein wenig fehl am Platze vor. Und sie spürte eine gewisse Enttäuschung. Sie hätte sich so gerne mit diesem Commander über diese KI-Schiffe unterhalten. Deren Möglichkeiten, die Technologie ..

Milseya sah aus dem großen Aussichtssfenster hinunter auf den Planeten. Aber verriet ihr dieses Verhalten nicht schon eine Menge von dem Commander? Und von der Gesellschaft der Grodd? Dies war mit Sicherheit einer der wichtigsten Momente für die Vertreter der Affen und doch zog Commander Splizz es vor, bei seiner Frau zu bleiben und sie bei der Geburt zu unterstützen. Ein liebevoller Ehemann. Jemand, auf den man sich verlassen konnte. Pflichtbewusst - soweit man hierbei von einer Pflicht sprechen konnte.

Konnte sie diese 'privaten' Eigenschaften auch auf den Piloten übertragen? Wenn sie sich selbst betrachtete, dann musste Milseya dies definitiv verneinen. Doch nicht jeder war so wie sie. Sie seufzte. Es würde ihr nichts anders übrig bleiben, als alles einfach auf sich zukommen zu lassen. Und war dies nicht eine gute Übung sich in Geduld zu üben - gerade für sie?

Ohne den Blick vom Planeten zu nehmen, sandte die Haliianerin ein stilles Stoßgebet zu den Himmeln und alle guten Wünsche aus, dass die Geburt gut verlaufe...

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Milseya konnte sich einfach nicht mehr ein Gähnen unterdrücken. Der Tag war lange und arbeitsreich gewesen. Es war Zeit, dass sie ein wenig schlief – gerade weil sie in den nächsten Tagen ständige Bereitschaft hatte. Höflich verabschiedete sie sich von Guldak sowie von Captain Tanrim und verließ das Casino.

Bereits im Turbolift begann sie herzhaft und ausgiebig zu gähnen und als sie ihr Quartier betrat, schien es so, als könnte sie ihren Mund gar nicht mehr schließen. Milseya ließ sich einfach auf ihr Bett fallen und begann im Liegen ihre Stiefel und die lästige Uniformjacke ausziehen.

H´Qar hatte den gesamten Tag über Dienst auf der Brücke gehabt und war nun nach einer Doppelschicht endlich wieder in seinem Quartier. Er wusste nicht, ob der diplomatische Empfang schon zu Ende war oder noch lief.

„Computer, wo befindet sich Fähnrich Anquenar?

Die Stimme des Computers antwortete: „Fähnrich Anquenar befindet sich in ihrem Quartier.“

Anscheinend war der Empfang schon zu Ende. Also verließ er sein Quartier wieder und ging zu Milseya.

OHHH, ihre Füße brannten wie Feuer. Immer noch gähnend, massierte Milseya ihre malträtierten Füße. Alle hatten über die Galaunifom geschimpft, aber keiner - kein einziger! - hatte was zu den dazu gehörigen Stiefeln gesagt! Vielleicht, weil die anderen diese vorher eingelaufen hatten? DAS hätte noch auf ihre Memo-Notiz gehört! Sie rieb gerade die Sohle ihres linken Fußes als sich wie von Geisterhand die Schotts öffneten. Milseya sah hoch und lächelte erfreut. „nuqneH, H'Qar“

„Nyvam, mach blQDep. Wie war dein Tag?“

Kritisch sah er sich im Raum um. Überall lagen Kleidungsstücke, unter anderem auch das Oberteil ihrer Galauniform.

„Sehr lange, sehr anstrengend!“, seufzte Milseya und sah den Klingonen überrascht an. Haliianisch! Er hatte sie auf haliianisch begrüßt. Sie war sich unsicher, wie sie darauf reagieren sollte. Vielleicht so, wie er damals, als sie ohne es wollen, verraten hatte, dass sie klingonisch lernte? „Irtam wev is Haliim?“ (Du sprichst Haliianisch?)

„Nelo iltas.“ (Nicht sehr viel)

Er genoss ihren überraschten Gesichtsausdruck. Bis jetzt hatte er noch nicht viel Gelegenheit gehabt, sich in seine Sprachstudien zu vertiefen.

„Batar eriam jev geltsan.“ (Aber es wird täglich mehr.)

„Eriat nariem“ (Darüber bin ich glücklich.) Sie stützte sich auf. „Ich habe dich vermisst. Komm her.“ Sie streckte ihre Hand nach ihm aus.

Mit einem zufriedenen Lächeln ging er durch den Raum und setzte sich neben Mili.

„Diese Affen scheinen ja das ganze Schiff in Atem zu halten.“

„Sie sind interessant“, gähnte Milseya und legte ihre Füße auf den Schoß von H'Qar. „Aber leider war dieser Commander Splizz nicht dabei“, fügte sie enttäuscht hinzu.

„Nun, du wirst ihn noch früh genug kennen lernen.“

H´Qar war nicht wütend darüber gewesen, dass er bei dem Empfang nicht anwesend sein musste. Immerhin war er Krieger und kein Diplomat.

„Ich hätte ihn aber gerne HEUTE kennen gelernt!“ Sie hob einen Fuß leicht in die Höhe und winkte damit. „Könntest du?“, bat sie.

„Dass du immer so ungeduldig sein musst.“

Ihren Fuß ignorierte er derweil.

„Es gibt für alles einen richtigen Zeitpunkt. Also gedulde dich bis er hier ankommt. Du wirst sicherlich eine der ersten sein, die ihn kennen lernen.“

„Fuß!“, sagte Milseya das eben Gesagte ignorierend und untermalte ihren 'Wunsch' in dem sie mit dem Bein vor seinem Gesicht herumfuchtelte.

„Richtig, das ist ein Fuß. Und?“ Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Soll ich hinein beißen?“

„Später vielleicht“, grinste Milseya. „Aber jetzt tut er weh. Ich wäre dir dankbar, wenn du ihn nur ein klitzekleines Bisschen massieren würdest. Sehr dankbar!“, erklärte sie verheißungsvoll.

„Willst Du mich bestechen? Wenn ja, muss ich dir sagen, dass ich unbestechlich bin.“

Er sah ernst drein, fing aber an mit den Händen den Fuß zu kneten.

„Ich würde es allerdings machen, weil ich dich liebe.“

„Noch besser! Dann muss ich mich dafür nicht revanchieren!“, lächelte die Haliianerin, die im nächsten Moment glücklich aufstöhnte. Oh ja, das war himmlisch! Hoffentlich würde er nie damit aufhören! Sie schloss entzückt die Augen. „Ich bin nicht ungeduldiger als sonst. Aber diese Grodd fliegen Schiffe mit KI“, sagte sie.

„Jeder Computer ist eine KI. Also, was ist so aufregend daran?“

Der Fuß zuckte zurück, als sie sich abrupt aufsetzte. „Was daran aufregend ist?“, fragte sie den Klingonen perplex. Hatte er denn nicht die geringste Ahnung vom Fliegen? „Stell dir vor, du könntest ein Schiff nur deinen Gedanken fliegen! Keine Konsolen! Kein Steuerknüppel! Du denkst dir einfach, du willst ein Manöver fliegen und es geschieht! Das ist .. das ist..“ Ihr fiel einfach nicht das richtige Wort ein. „Davon träume ich, seit ich fliege!“

„Das wäre in einem Kampf bestimmt von Vorteil. Nun ja, aber bist Du dir sicher, dass du es auch kannst? Immerhin werden die Raumschiffe der Grodd bestimmt nicht darauf warten, dass eine Haliianerin einsteigt.“

Er bearbeitete gerade den Fußballen.

„Zweifelst du an meinen Fähigkeiten als Pilotin?“ Ihre Stimme hatte einen leicht bedrohlichen Unterton angenommen.

Er schüttelte seinen Kopf. Und verdrehte die Augen.

„Das habe ich nicht behauptet. Aber woher willst du wissen, dass ein Groddschiff die Hirnwellen einer Haliianerin überhaupt verarbeiten kann?“

Zufrieden ließ sich Milseya wieder auf das Bett fallen. „Das weiß ich tatsächlich nicht. Aber warum sollte ein solch hoch entwickeltes System sich nicht auch meinen Hirnwellen anpassen können. So verrückt bin ich nun auch wieder nicht! Ein kleines Bisschen höher, bitte!“

„So wie ich die Daten über die Grodd interpretiert habe, wissen wir so gut wie gar nichts über die Technologie dieser Spezies. Außer dass sie auf Biologie basiert, aber was das heißen mag, kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht leben diese Schiffe.“

Seine Finger wanderten weiter nach oben und machten mit den kreisenden Bewegungen weiter.

„Sei einfach vorsichtig.“

Milseya hatte sich wieder aufgerichtet und strich mit ihrer Hand seinen Rücken entlang. „Ich liebe dein Misstrauen“, sagte sie leise. „Es ist so ausgleichend zu meiner Begeisterung.“

„Irgend jemand muss ja misstrauisch bleiben, wenn du in deinen Träumen schon mit Raumschiffen spielst.“

Er empfand ein angenehmes Kribbeln als ihre Fingernägel leicht über seinen Rücken strichen.

„Oh, ich spiele nur mit ihnen? Ich dachte immer, ich würde sie fliegen“, spottete Milseya, die mittlerweile hinter ihm saß, und küsste seinen Nacken. Dann beugte sie sich leicht seitlich nach vorne und sah H'Qar in die Augen. „Misstraust du prinzipiell allem Neuen oder hast du hier einen besonderen Grund dafür?“

„Ich misstraue grundsätzlich allem Fremden, das mir in meinen Kopf herumpfuscht.“

Er sah sie ernst an.

„Lässt Du dich prinzipiell auf alles ein, was mit Raumschiffen zu tun hat?“

Eine verdammt gute Frage! Sie glitt an ihm vorbei und setzte sich auf seinen Schoß. „An sich - ja. Bislang waren Raumschiffe die einzigen Dinge in meinem Leben, die mich nie enttäuscht oder verletzt haben.“ Bei allen Himmeln, wie musste sich das für H'Qar anhören! „Es ist wie mit dem Schwimmen. Ich vertraue einem Raumschiff so wie ich dem Wasser vertraue.“ Das klang ja noch verrückter! Aber anders konnte sie es nicht erklären. Besorgt sah sie den Klingonen an, ob er sie verstehen würde.

Seine Augen weiteten sich etwas. Wie konnte man sich von Wasser geborgen fühlen? Erinnerungen aus seiner Kindheit wollten sich gerade in sein Bewusstsein drängen, aber er verscheuchte sie mit einem Kopfschütteln.

„Ich glaube zu wissen, was Du meinst, aber du musst ein sehr einsames Leben geführt haben, bis Du mich kennen gelernt hast.“

Entrüstet öffnete sie ihren Mund und wollte dem Klingonen gerade ein paar deutliche Worte über ihr 'ach so einsames Leben' sagen, doch dann besann sie sich eines besseren. Es war mit Sicherheit besser, wenn er so wenig wie möglich über ihr bisheriges Leben erfuhr – insbesondere was Ein- oder Zweisamkeit beanlangte

Milseya schloss ihren Mund und setzte eine Leidensmiene auf. „Oh ja, ich darbte dahin, bis ich dich traf“, erklärte sie melodramatisch.

Wieder verdrehte er die Augen. Oh ja, das war wieder einmal typisch Milseya.

„Hast Du dir eben zu gehört? Gut, vielleicht war dein Leben nicht einsam, aber nach deiner Aussage hat dich jeder enttäuscht bis auf Raumschiffe oder das Wasser.“

Das letzte Wort presste er hinaus.

„Ich frage mich, wie du überhaupt zu anderen Vertrauen aufbauen kannst.“

„Nein, ich sagte nur, dass Raumschiffe mich noch nie enttäuscht haben. Ich sagte nicht, dass mich alle Personen, denen die begegnet bin, enttäuscht haben. Die Meisten haben das bislang noch nicht, aber eben nur die Meisten. Und es gibt einige, in deren Hände würde ich ohne zu zögern mein Leben legen. Noch mehr Vertrauen kann man nicht beweisen.“

„Du sagtest, dass Raumschiffe, die einzigen Dinge waren, die dich nicht enttäuscht haben. Dann musst Du dich deutlicher ausdrücken.“

„Ja, das bezog sich auf jedes einzelne Schiff, dass ich je geflogen bin. Ohne Ausnahme. Bei Personen gilt das eben nicht so allgemein gültig. Aber gut, ich werde es anders sagen: Bislang hat mich noch keine Schiff, das ich geflogen habe, je enttäuscht, aber einige Personen haben das getan. Bist damit zufriedener?“

„Du musst damit rechnen, dass man dich missversteht, wenn du dich so missverständlich ausdrückst. Aber anscheinend bist du nicht ausgelastet.“

Mit einem Grinsen schob er sie sanft von seinem Schoß und massierte weiter ihre Füße.

„Ausgelastet?“, fragte sie verwirrt. „Jetzt drückst du dich missverständlich aus.“ Sie hob ihren Zeigefinger nach oben um H'Qar anzudeuten, dass er doch bitte ein klein wenig höher massieren solle.

„Na ja. Anscheinend hast du noch genug Energie eine Diskussion zu führen. Also bist du anscheinend nicht ausgelastet.“

Er grinste als seine Finger weiter über ihre Fußsohlen wanderten.

„An sich .. „ Milseya lächelte verschmitzt, dann winkte sie ab, schloss genüsslich ihre Augen und schwieg.

Schweigend massierte er weiter. Irgendwie genoss er es, dass Milseya einmal keine Widerworte gab. Also beschloss er, sich ebenfalls nicht weiter zu äußern.

Kleine zufriedene Seufzer waren in dem Quartier zu hören – unterbrochen von herzhaftem Gähnen. „Ich bin müde“, sagte Milseya nach einigen Minuten leise und zog sich langsam das Oberteil über den Kopf.

fee und Shane in „Endlich hält Mili mal die Klappe“

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George beobachtete wie sich seine Leute verteilten und mit den Gästen sich unterhielten. Nur O´Tra schien sich irgendwie in Richtung des Schotts zu bewegen wollen. Er hatte doch nicht vor sich zu verdrücken? George sah den Chief fest an. Je näher der Bolianer dem Schott kam um so Düsterer wurde der Blick des Menschen.

O´Tra verdrehte die Augen und begab sich wieder zum Buffet. An den Panoramafenstern konnte er sehen, wie Mili nach draußen sah, Doktor Assjima unterhielt sich mit ihrem Pendant der Grodd Delegation, die beiden schienen sich glänzend zu verstehen. Botschafterin Meral ging beinahe auf jedes Crewmitglied zu und suchte das Gespräch mit den Gastgebern. Im Moment hatte Sie Suval in Beschlag, dieser beantwortete ihre Fragen mit ausgesprochener Höfflichkeit. Klerus selbst hatte seine Mahlzeit beendet.

„Das war wirklich Köstlich.“, Lobte Klerus mit zufriedenen Gesicht.

„Unserem Chefkoch wird dies sicher sehr freuen, wenn es ihnen geschmeckt hat. Wenn Sie wollen, dort drüben sind noch eine reihe von Desserts aufgebaut.“

„Ja gerne Commander.“, Klerus und George standen auf und begaben sich zu den Desserts. Klerus suchte sich einige Desserts mit Schokolade, vanille Eis und diverse Obstsalate aus. Dann sah er, wie sich ein Fähnrich einen Kaffee eingoss. Klerus schnupperte leicht und blickte fragend zu George.

„Dieses Getränk Commander, was ist das?“, fragte Klerus.

„Das ist Kaffee, ein koffeinhaltiges Heißgetränk von der Erde. Ich selbst trinke sehr gerne Kaffee.“, erkälte George.

„Es riecht auch Gut. Ich werde mir ebenfalls eine Tasse eingießen.“, Klerus holte sich nun noch eine Tasse Kaffee. Kurz darauf hatten George und Klerus wieder Platz genommen. Als Erstes nahm Klerus vorsichtig einen Schluck von dem Kaffee.

„Ein wirklich ausgezeichnetes Getränk Commander.“, staunte Klerus und setzte die Tasse ab.

„Es hat eine sehr belebende Wirkung.“, Klerus rutschte etwas unruhig auf dem Stuhl hin und her.

„Ist der Kaffee ihnen zu stark?“, fragte George besorgt.

„Nein, nein es geht schon.“

„Wenn Sie möchten, können sie sich auch eine heiße Schokolade holen.“

„Danke Commander, vielleicht später.“, sagte Klerus und lächelte tapfer. Er vertrug das Koffein in dem Kaffee nur sehr schlecht. George nickte zwar, dennoch holte er ein Glas wasser, das er vor Klerus hinstellte.

„Es gehört zum Kaffee Trinken dazu das man auch ein Glas Wasser dabei zu sich nimmt.“, sagte George. Klerus nahm das Glas und leerte es in einem Zug.

„Ich sehe ich werde hier noch vieles Lernen,“ lächelte Klerus.

„Gewiss Mr Klerus.“, sagte George und prostete Klerus mit seinem Kaffee zu. Der Kapuziner Affenmann erwiderte die Geste höfflich. Der Geräuschpegel des Banketts indessen nahm immer mehr an Intensität zu. Fast alle hatten sich in angeregte Diskussionen vertieft und scherzten sogar hier und da. Im Moment wirkte die Stimmung so, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte. Dennoch schien die Tatsache, dass diese Welt mit einer geteilten Stimme sprach, wie ein Damoklesschwert über dem Ganzen zu schweben.

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Jeremiah hatte sich während des Bankettes im Hintergrund gehalten. Doch auch wenn Solak alles organisiert hatte. Und das, wie der der Einsatzoffizier zugeben musste, auch noch hervorragend. Bei ihm dagegen lief es nicht ganz so gut. Hanni hatte mal wieder ihre Anwandlungen. Und auf der Suche nach den Problemen mit dem Update hatte man ihn gewissermaßen von Pontius zu Pilatus geschickt.

Während Jenax dann weiter zu Astrometrie gefahren war, hatte sich der leitenden Einsatzoffizier in das neue Operation Center auf Deck 4 zurückgezogen. Ihm war das gar nicht aufgefallen, das auch die OPS-Crew mit der neuen Primärsektion auch einen eigenen Raum bekommen hatte. Erst Sean hatte ihn nach seiner Rückkehr aus dem Spiegeluniversum darauf hingewiesen.

Jeremiah war zwar skeptisch geblieben, als er sich aber das neue Labor nun ansah, war er regelrecht begeistert. Der Raum war wesentlich größer als sein Büro und bot auch genügend Sitzplätze für alle. Dann kam noch der der etwas kleinere Hautbildschirm und die große Hauptkonsole hinzu. Außerdem musste man nur durch einen kurzen Korridor gehen und man war sofort am Computerkern der Primärsektion.

Nun setzte sich der Lieutnant an die große Konsole und stellte eine gesicherte Kommverbindung zum Planungsbüro der Wartungsabteilung herstellen. Auf dem Monitor erschien wenig später das Gesicht einer jungen Frau. „Wartungsabteilung Ensign Mirelle Danvers.“ „Lieutnant JG Jeremiah Esteban von der USS Community.“, stellte sich der Einsatzoffizier vor. „Wir haben vor ein paar Tagen ein Update für unsere Computersystem von ihrer Abteilung erhalten. Seitdem haben wir ein paar Probleme mit einigen Bordsystemen“.

„Da kann ich ihnen nicht weiterhelfen, Sir.. Ich verbinde sie mit Commodore Qinteros.“, entgegnete die junge Frau. Das Föderationslogo erschien und darunter ein Schriftzug: „Please hold the Line.“

Geschlagene drei Minuten später wurde das Logo durch das Bild eines schon an Jahren vorgerückten Mannes ersetzt. „Ich bin Commodore Orfil Qinteros. Was kann ich für sie tun?“ „Ich bin Lieutnant JG Jeremiah Esteban, der Chief of Opüerations an Bord der USS Community.“, stellte sich der Lieutnant wieder vor. „Wir haben vor ein paar Tagen ein Update für unsere Computersystem von ihrer Abteilung erhalten. Seitdem haben wir ein paar Probleme mit einigen Bordsystemen.“ „Probleme nach einen Update.“, wiederholte der Flagoffizier nachdenklich. „Ich brauche den Namen des Schiffes, die Registriernummer und den Typ.“

„USS Community, NCC 89503, Prometheusklasse.“, erwiderte Jerry, und wirkte langsam genervt.

Orfil gab die Daten ein und nickte. „Ja, sie haben vor etwa einer Woche während ihres Aufenthaltes aus Deep Space Nine ein Update erhalten. Und damit haben sie Probleme, Lieutnant. Könnten sie diese bitte beschreiben.“

Jeremiah nickte erleichtert, da ihm endlich jemand zuhörte: „Wir hatten Probleme mit unseren astrometrischen Sensoren. Sie haben dauern vorbeifliegende rosa Elefanten angezeigt. Dann sind auch einige Replikatoren und Schallduschen in unseren Gästequartieren durchgedreht. Gerade die Schallduschen haben durch einen Resonanzeffekt die Hülle vibrieren lassen. Und dann sind noch die Daten im Backupspeichers für die Holodecks durcheinander gekommen.“ „Das sind ja größtenteils keine lebenswichtigen Systeme.“, erwiderte Orfil. „Ich verbinde sie mir Ensign Sorek.“ Und bevor der leitende Einsatzoffizier der Community etwas sagen konnte, erschien wieder auf dem Bildschirm das Föderations-Logo mit einem „Please hold the Line“

Doch auch der vulkansiche Ensign konnte ihm an der Stelle nicht weiterhelfen. „Unsere Testreihen liefen alle korrekt. Es sollte nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,0032 Prozent zu den von ihnen beschrieben Fehlern kommen, Lieutnant.“, war seine eigene Aussage.

Mit anderen Worten, Jerry hatte so gut wie nichts erreicht. Aber er wollte sich bei Gelegenheit mit seinen Amtskollegen von der USS Prometheus und der USS Ticonderoga, den beiden Schwesterschiffen der Community, in Verbindung setzen und mit ihnen über ihre Erfahrungen mit dem letzten Update sprechen.

Wenigstens hatte Merkin herausgefunden, dass die Probleme mit den Schallduschen und dem Replikator an einer Automatikfunktion lagen, die erst durch das neue Update funktionierte.

Und dann machte auch noch der Universaltranslator etwas Ärger. Zwar nur anscheinend etwas unbedeutendes, aber so wie es aussah, gab es noch ein paar Probleme mit den Eigennamen. Aber da der Captain gesagt hatte, dass alles wirklich reibungslos funktionieren sollte, war das der nächste Punkt auf der ToDo Liste des Lieutnants. Und plötzlich war er doch ein wenig froh, nicht so viel mit den Gästen zu tun zu haben, denn neben seinen Pflichten als Führungsoffizier, hatte er auch privat eine Menge zu klären.

Jedoch stimmte der Grund für die Abwesenheit von Commander Splizz ein wenig nachdenklich. Natürlich konnte Jaerry den Grodd gut verstehen. Er selbst hätte an dessen Stelle genauso gehandelt. Nur musste der Mensch sich eingestehen, dass er noch nicht darüber nachgedacht hatte, was er in Zukunft in seine Leben ändern musste um ein guter Vater zu sein. Aber das war ein Thema das der werdende Vater mit seiner Freundin noch ausdiskutieren musste.

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Es war fürchterlich feucht-warm im Casino. Wer um alles in der Welt hatte an der Klimaanlage herumgespielt? Assjima lehnte an der kleinen provisorischen Bar und beobachtete das Treiben. Solak hatte sich wirklich große Mühe gegeben und alles perfekt organisiert. Nur war die Raumtemperatur nicht an deltanischen Bedürfnissen ausgerichtet. Die Ärztin zerrte an ihrem Kragen, in der Hoffnung, auf diese Weise etwas mehr Luft zu bekommen. Die Wirkung war jedoch so kurzfristig, dass sie sich entschloss, auf die Etikette zu verzichten und den Reißverschluss ein Stückchen zu öffnen. Viel besser!. Befreit atmete sie auf.

Schon ein ganzes Weilchen hatte sie Commanders Sheridan beobachtet, während er mit seinem gewaltigen technischen Stab das kleine Kapuzineräffchen namens Klerus überrannte. George war mit sage und schreibe acht Mitarbeitern aufgetaucht. Was nur mussten die Ärmsten ausgefressen haben, dass sie von ihrem Vorgesetzten derart hart bestraft wurden? Die drei Crewman kamen sich sichtlich fehl am Platz vor, während Chief O’Tra immer wieder Anstalten machte, sich auf hinterlistige Weise dem Schauplatz des Geschehens zu entziehen. Warum nur meinte George, mit der halben Belegschaft antanzen zu müssen? Er machte eigentlich nicht den Eindruck, dass er der moralischen Unterstützung seiner Mitarbeiter bedurfte. Im Gegenteil: Es war faszinierend zu beobachten, wie sich der Commander strotzend vor Selbstsicherheit zwischen den Gästen bewegte, ohne zu bemerkten, dass er Grand Melvek, dem spirituellen Führer der Grodd, beinahe auf den Schwanz getreten wäre.

Als Klerus dann noch den Eindruck erweckte, nach dem ersten Schluck Kaffee einem Herzanfall zu erliegen, wollte Assjima eingreifen. Doch George rettete die Situation unerwartet diplomatisch mit einem Glas Wasser und der Botschafter erholte sich umgehend. Dennoch nahm Assjima sich vor, die beiden - nein, die zehn Techniker - etwas im Auge zu behalten.

Die Temperatur im Raum nahm weiterhin zu. Wobei die Qualität des Stickstoff-Sauerstoff-Gemisches prozentual zum Ansteigen der Luftfeuchtigkeit abnahm. Die Ärztin wischte sich mit einer Serviette die feinen Schweißperlen von der Stirn, während Doktor Sevarius sich zum sechsten Male an diesem Abend den Teller am Büffet füllte. Assjima selber hatte bereits nach dem ersten Gang kapituliert, als sie beobachten musste, wie der wissenschaftliche Berater der Groddakademie, Dr. Soyus, seinen Selleriestengel fein säuberlich mit einer Banane dekorierte um wenig später diese gewagte Geschmackskomposition durch mutiges Stippen in ein Tässchen Espresso abzurunden.

Schwebte da soeben Fähnrich Anquenar durch den Raum in Richtung Türe? Assjima schüttelte verwirrt den Kopf und fächelte sich mit der Hand etwas Luft zu, um dann schlagartig in der Bewegung innezuhalten. Commander Sheridan hatte sich zu Klerus hinunter gebeugt. Diese Chance nutze die prachtvolle Muskelmasse seines Oberkörpers um sich nun endlich aus dem engen Gefängnis der Uniformjacke zu befreien, indem sie die Nähte gewaltsam aufsprengte. Er stand mit einem Male mit vollkommen freiem Oberkörper da und das begeisterte Kreischen von mindestens zwanzig weiblichen Kehlen schnitt durch den Raum.

„’Tschuldigung“ tönte die Stimme des Crewman Zag durch das Casino, während er an einem Computerterminal stand und peinlich berührt auf der Konsole herumtippte. „Ich wollte eigentlich einen guten alten irdischen Rock ’n Roll auswählen, bin aber aus Versehen in die Datei mit den klingonischen Opern abgerutscht.“

„Doktor – ist Ihnen nicht gut?“ Der Orbicularis Oculi des Grodd-Mediziners klemmte sich besorgt um sein Monokel.

„Doch … ähm … danke, es geht schon wieder … es ist nur sehr warm hier drin.“ Assjima hielt sich krampfhaft an der Bar fest.

„Ah – ich erinnere mich, davon gelesen zuhaben. Das Klima auf Ihrem Planeten ist etwas kühler. Kommen Sie, setzen wir uns am Besten irgendwo hin.“ Der Blick des Grodd schweifte durch den Raum. Alle Tische waren besetzt. „Ich regle dass …“ Er nahm die Ärztin am Arm, balancierte in der anderen Hand seinen übervollen Teller und steuerte zielbewusst auf den Tisch zu, an dem DiNozzo, Kepler und Suval saßen. „Entschuldigung. Wären die Herren bitte so freundlich uns diesen Tisch zu überlassen?“

Kepler starrte den Arzt dumpf an, doch der Vulkanier sprang sofort auf und zerrte seinen angetrunkenen Kollegen hoch. „Aber selbstverständlich!“

„Vielen Dank. Sehr freundlich von Ihnen.“ Sevarius schob Assjima den Stuhl hin und holte ihr dann ein Glas Wasser. „Geht es jetzt wieder besser?“

Dankbar nahm sie einen Schluck „Ja, es geht wieder. Sie haben Recht … dieses tropische Klima bekommt mir nicht sonderlich gut.“

„Tropisches Klima? Also ich finde es etwas kühl hier drinnen. Auf dem Planeten ist es wesentlich wärmer.“

„Na dann werde ich mir etwas einfallen lassen, bevor ich Ihre Heimat besuche“ lächelte die Ärztin etwas verhalten Oh je … das kann ja heiter werden!

„Sagen Sie mal, Assjima … die drei da eben waren doch von der technischen Abteilung? Die ist hier sehr stark vertreten. Nimmt die Technik in der Förderation eine solch’ wichtige Stellung ein, dass sie auf diplomatischen Empfängen überprozentual stark vertreten sein muss?“

„Nein, eigentlich nicht. Die Einladungen zu diesem Empfang waren ziemlich allgemein gehalten und ich vermute, Commander Sheridan wollte seinen Mitarbeitern etwas Gutes tun.“

„Ach so … ich verstehe … Commander Sheridan? Welcher war denn das noch gleich?“

„Der Große da drüben mit dem nakt …“ Assjima unterbrach sich erstaunt. Wer hatte die Uniformjacke so schnell wieder zusammen genäht? „ … mit den vielen Muskeln.“

„Ah – der mit der eng anliegenden Uniform? Sehrrrr schick“ schnorrte Sevarius und fletschte die Zähne.

War das jetzt ein anerkennendes Lächeln oder ein spöttisches Grinsen? Es würde wohl noch einige Zeit dauern, bis die Deltanerin die vielfältige Mimik des Grodd exakter interpretieren konnte. „Ja, wie ein Konfirmandenanzug …“ murmelte sie leise.

„Wie bitte?“ Ihr violettes Gegenüber schaute sie fragend an. Doch dann erkannte er, dass sie nicht beabsichtigte, näher drauf einzugehen und nickte verstehend.

„Mal etwas anderes, Doktor. Der freundliche Herr da eben … der mit den spitzen Ohren. War das ein Vulkanier?“

„Ja, Lt. Suval ist Vulkanier …“

„Oh wie aufregend!“ Sevarius rutschte aufgeregt auf seinem Stuhl hin und her. „Der machte einen sehr zuvorkommenden Eindruck. Ob er wohl …. Bitte entschuldigen Sie mich einen Augenblick, Doktor.“ Er sprang auf, griff nach seiner Tasche und eilte hinüber zur Bar, an der die drei Techniker nun standen. Assjima sah, wie er mit Suval redete und dann ein eigenartiges, zangenförmiges Gerät aus der Tasche zog. Suval beugte den Kopf leicht zu ihm hinunter und Sevarius legte das Gerät an seiner Stirn an, schraubte daran herum, setzte erneut am Kiefer an, machte sich einige Notizen in sein graues Büchlein, bedankte sich gestenreich bei dem Techniker und hüpfte freudestrahlend zurück an den Tisch.

„Fantastisch … einfach fantastisch.“ Das Monokel hatte sich wieder selbständig gemacht und genoss eine freudige Schaukelpartie an seiner Kette.

„Assjima … wenn ich schon gerade dabei bin … dürfte ich auch bei Ihnen …? Wer weiß, ob ich jemals wieder einer Deltanerin begegne … Es geht auch ganz schnell.“

Auch wenn Assjima nicht richtig verstand, was er damit bezweckte – was tat man nicht alles im Sinne der Diplomatie. Zudem konnte sie den bittenden dunklen Augen nicht widerstehen und zum Affen machen konnte man sich ja in diesem illustren Kreise auch nicht. So beugte sie sich vor und ließ sich das seltsame Gerät anlegen. Und das musste man dem Grodd lassen: er nahm seine Messungen äußerst gründlich vor.

Nachdem er seine Ergebnisse in sein Büchlein eingetragen hatte und der Monokel wieder fest im Auge klemmte lehnte er sich genüsslich zurück. „Einfach wunderbar! So ist dieser Tag nun der großartige Auftakt eines neuen Kapitels geworden!“

Die Deltanerin betrachtete ihn mit einer Mischung aus Unverständnis und Belustigung. „Doktor, würden Sie mir erklären, was Sie mit dieser Untersuchung bezwecken?“

„Aber natürlich, Gnädigste. Ich beschäftige mich seit langem mit anatomischen Studien. Insbesondere bin ich dem Os intermaxillare auf der Spur. Aber da wir bislang nicht soviel Kontakt zu Außerweltlichen hatten, musste ich meine empirischen Studien auf die Grodd beschränken. Doch nun kann ich sie endlich auf galaktische Ebenen ausdehnen. Sie und der Vulkanier haben die Ehre, die ersten Nicht-Grodd in meiner Sammlung zu sein. Und ich hoffe, im Rahmen unseres Zusammenseins noch viele Messungen vornehmen zu können.“

Assjima machte ein sehr ernstes und interessiertes Gesicht, auch wenn sie innerlich schmunzeln musste. Die Begeisterung des Kollegen war herzerweichend.

„Wie interessant – Sie untersuchen also im Besonderen den Zwischenkieferknochen?“

„Ja, der Os intermaxillare … der Beweis, dass wir Grodd eine gemeinsame Entwicklungslinie mit den Säugetieren haben. Und nun kann ich endlich andere Humanoide vergleichend mit einbeziehen! HACH …!“ Der Monokel setzte sich wieder auf seine Schaukel.

„Dann habe ich da etwas für Sie, Doktor … einen Moment bitte.“ Assjima stand auf und ging hinüber zu einem Terminal. Dort öffnete sie die Bibliotheksdateien und lud eine Textdatei auf ein herumliegendes leeres PADD und reichte es dem Grodd freundlich lächelnd. “Ich denke, das wird von einigem historischen Interesse für Sie sein. Goethes Abhandlung „Über den Zwischenkiefer des Menschen und der Thiere“ von 1786.“

„Oh … ein antiker deltanischer Text? Fantastisch!“

„Nein, Johann Wolfgang von Goethe war ein Mensch. Aber er zeigte die gleiche wunderbare Begeisterung für den Os intermaxillare wie Sie. Und er gilt bei den Menschen als dessen Entdecker. In einem Brief an seinen Freund Herder brachte er die Bedeutung seiner Entdeckung sehr schön zum Ausdruck.“ Sie dachte kurz nach und rezitierte frei aus dem Gedächtnis: „ Nach Anleitung des Evangelii muss ich Dich auf das Eiligste mit meinem Glücke bekannt machen, das mir zugestoßen ist. Ich habe gefunden – weder Gold noch Silber, aber was mir eine unsägliche Freude macht – das Os intermaxillare am Menschen! Ich verglich mit Lodern Menschen- und Tierschädel, kam auf die Spur, und siehe, da ist es. Nur bitt ich Dich, lass Dir nichts merken, es muss geheim gehalten werden.

„Weder Gold noch Silber … oh ja, eine wissenschaftliche Entdeckung dieser Tragweite lässt sich nicht bezahlen … der Mann war weise.“ Sevarius überflog den Text. „Das ist unglaublich spannend … Doktor – ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber gestatten Sie mir kurz darin zu lesen? Es ist so fantastisch!“

„Aber natürlich. Mein Magen hat sich inzwischen wieder etwas beruhigt und ich werde mir noch einmal etwas zu Essen holen.“

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Selina hatte die ganze Zeit neben Captain Tanrim gestanden. Nach den ersten Begrüßungsfloskeln hatte sich die erste Offizierin, wie jeder andere auch, dem Essen zugewandt. Selina war gerade dabei ein paar Mangostücke zu verspeisen, als sie von der Seite angesprochen wurde.

„Sie sind also die stellvertretende Kommandantin?“

Botschafterin Meral musterte die erste Offizierin durch ihre dunkelbraunen Augen aufmerksam.

„Ja, das bin ich.“

„Ich kenne mich noch nicht sehr mit Ihrer Spezies aus aber trotzdem wirken Sie noch ein wenig jung auf mich. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich sehe hier nur weitaus ältere Menschenfrauen die nicht eine so hohe Position besetzen.“

Selina nippte an ihrem Sektglas und lächelte die Schimpansin an.

„Nicht jeder hat die selben Ziele bzw. den selben Ehrgeiz. Nicht jeder strebt eine bestimmte Karriere an. Deswegen gibt es viele die weitaus älter sind aber einen sehr niedrigeren Rang bekleiden. Sowas ist immer vom Typ abhängig ...“

Die Botschafterin nickte.

„Ich verstehe. Dann sind Sie besonders ehrgeizig?“

„Ja .... so könnte man es ausdrücken.“

„Interessant! Ich möchte nicht indiskret sein aber dürfte ich Sie fragen, ob Sie Familie haben?“

Die erste Offizierin lächelte über das ganze Gesicht.

„Ich habe eine Tochter. Sie heißt Yasmin.“

Die Augen der Botschafterin weiteten sich für einen Augenblick.

„Das ist wirklich bemerkenswert. Wie schaffen Sie es Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen?“

Selina dachte kurz über Merals Worte nach. Wie schaffte sie das eigentlich? Eine gute Frage.

„Nun, ich habe Hilfe. Wir haben hier an Bord eine Kinderbetreuung. In meiner Arbeitszeit befindet sich Yasmin dort. Gäbe es diese Betreuung nicht, dann könnte ich Karriere und Familie nicht unter einen Hut bringen.“

Meral betrachtete die Menschenfrau eingehend.

„Was würde geschehen, wenn diese Kinderbetreuung nicht mehr gegeben wäre? Würden Sie dann trotzdem auf diesem Schiff Ihren Dienst tun?“

„Darüber habe ich schon oft nachgedacht. Was wäre, wenn es die Kinderbetreuung nicht mehr geben würde?“

„Und zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?“

„Ich würde meinen Posten aufgeben und das Schiff verlassen. Yasmin ist noch sehr klein. Es wäre unverantwortlich sie über Stunden alleine zu lassen.“

Meral nickte zustimmend.

„Ja da haben Sie Recht.“ Ihr Blick viel auf die vielen verschiedenen Speisen. „Können Sie mir etwas empfehlen?“

Selina lächelte abermals und zeigte der Botschafterin die große Auswahl an Früchten. Für einen kurzen Moment ließ sie ihren Blick durch den Raum gleiten. Fähnrich Anquenar schien den Empfang schon verlassen zu haben. So blieb der ersten Offizierin nichts anderes übrig, ein anderes Mal mit der Pilotin zu sprechen.

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Das Essen schien Dr. Soyus offenbar zu schmecken und das obwohl oder gerade weil er die Geschmäcker auf ungewohnte Weise miteinander kombinierte.

"Ich dachte Sie wären auch in dieser Hinsicht so konservativ wie ich über Ihre Person gelesen habe...", meinte Vinara etwas verwundert.

"Oh, in manchen Dingen bin ich durchaus traditionell veranlagt, was aber größtenteils daran liegt dass ein Mann in meinem Alter sich nicht mehr grundsätzlich neue Ideen aneignen kann. Was das Essen betrifft, da bin ich hin und wieder auch Ungewohnten Dingen gegenüber aufgeschlossen, zumindest wenn ich sicher sein kann dass die einzelnen Bestandteile nicht giftig sind." Der Orang-Utan hielt inne und hielt sich für einen Moment die Brust. "Dieses Gebräu, Sie nannten es Espresso, ist in der Tat stimulierend. Ich denke ich sollte es nicht weiter trinken... Aber keine Sorge, noch geht es mir gut." Er griff mit leicht zitternder Hand nach seinem großen Glas Wasser und trank ein paar langsame Schlücke. "Sagen Sie, Ihre Uniformen scheinen mir nicht allzu bequem zu sein... Die Jacke Ihres Chefingenieurs scheint mir sogar kurz davor aus allen Nähten zu platzen!"

"Es scheint Tradition bei der Sternenflotte zu sein dass die Gala-Uniformen fast immer eine Nummer kleiner sind als das was wir während des Dienstes tragen. Glücklicherweise habe ich in den vergangenen Wochen abgenommen, weshalb ich keine großen Probleme habe - abgesehen vom Kragen vielleicht."

"Dann öffnen Sie doch den obersten Knopf, man würde immer noch nichts sehen und selbst wenn es gegen Ihre Kleidervorschriften verstoßen sollte: Ich werde nichts sagen. Es ist immer wichtig bequeme Kleidung zu tragen, sehen Sie Ihre glatzköpfige Kollegin, sie scheint sogar ganz schön ins Schwitzen gekommen zu sein!"

Vinara sah zu Assjima und Dr. Sevarius hinüber. "Das Klima in diesem Raum ist für die meisten Menschen ungewohnt... Ich selbst bin von Vulkan sogar noch höhere Temperaturen gewohnt, aber dort gibt es keine Luftfeuchtigkeit", sagte sie und öffnete tatsächlich den obersten Knopf ihrer Uniformjacke. Mit einem Nicken lud sie van Richthoven ein es ihr gleichzutun.

Dr. Soyus runzelte seine Stirn. "Sagten Sie eben Vulkan? Aber Sie sind doch Andorianerin!"

"Ja, aber auf Vulkan aufgewachsen. Auf Andoria ist das Klima wiederum etwas mehr wie hier, aber ich war nur ein paar Mal dort und dann auch nur kurz."

"Eine bemerkenswerte Föderation, deren Mitglieder sogar auf den Welten jeweils anderer in ihr vertretenden Völker aufwachsen können... Dennoch würde ich Ihnen raten die Wurzeln Ihrer Geburt nicht zu sehr zu vernachlässigen. Vulkanier, das sind doch diese ansonsten den Menschen ähnelnden Humanoiden mit den spitzen Ohren, so wie Ihr diplomatischer Offizier?", fragte Soyus.

"Das ist korrekt, die beiden Völker waren vor Gründung der Föderation sogar miteinander verfeindet. Die Andorianer waren eine kriegerische, von Paranoia getriebene Rasse und die Vulkanier ein Volk von Logikern. Was letztere übrigens immer noch sind."

"Und die Andorianer? Wie kommen sie in der Föderation zurecht? - Ich weiß, ich klinge gerade wie ein Diplomat, aber in gewisser Weise sind wir das im Moment alle."

"Nun, die meisten meiner Spezies haben sich angepasst, nur selten gibt es Individuen bei denen die alten Instinkte die Oberhand gewinnen."

Nun, in Wahrheit war dies auf die gegenwärtig wieder stärker gespannte Lage Andorias bezogen etwas untertrieben, aber Vinara zog es vor dieses Detail unter den gegebenen Umständen für sich zu behalten.

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Faszinierend. Der Councelor sah sich um. Er hatte nicht erwartet, dass die Grodd eine dermaßene Ähnlichkeit mit ihren terranischen Verwandten aufweisen würden. Nicht nur, dass man die einzelnen Rassen und Arten auseinanderhalten konnte - auch in Mimik, Körperhaltung und Bewegungsabläufen waren sie den Affen ähnlichen als den anderen anwesenden Humanoiden. Auffallend war das Interesse der Grodd für die Daumen der anderen Gäste. Allerdings fragte der Councelor sich, warum er bisher nur Grodd gesehen hatte, die an terranische Affenarten erinnerten. Natürlich waren die Repräsentanten auf dem Empfang nicht repräsentativ für das gesamte Volk der Grodd, aber unwillkürlich stellte sich die Frage nach dem missing link zwischen Erde und Groddan 4.

"Lt. Solak?"

Der Romulovulkanier drehte sich um und sah nach unten. "Grand Melvek?"

Der grauhharige Kapuzineraffenmann nickte. "Melvek reicht vollkommen. Ich sehe, dass Sie meine Kollegen und Kolleginnen intensiv mustern?"

"Ja, ich muß gestehen, dass Ihr Volk sehr faszinierend ist. Ich habe mich zur Vorbereitung auf diesen Empfang mit terranischen Affen beschäftigt und die Ähnlichkeit zwischen Ihnen und diesen 'kleinen Brüdern der Menschheit' ist verblüffend. Können Sie sich diesen Umstand erklären?"

Melvek nippte an seinem Weinglas. "Das überlasse ich meinen wissenschaftlichen Kollegen. Was mich angeht, so lautet die Antwort: Magudus Wege sind unergründlich." Er verzog die Lippen und entblösste seine Zähne.

Solak wertete dies als Lächeln. "Ich habe in Ihrer Akte gelesen, dass Sie Magudus Lehren an einer der ältesten Universitäten Ihres Planeten studiert habe. Und im Nebenfach Psychologie. Man könnte also sagen, dass wir so etwas wie Kollegen sind - in abgeschächter Form, bin ich doch weit davon entfernt, der spirituelle Führer meines Volkes zu sein."

"Ist nicht jeder, der sich um das Wohl und das Seelenheil anderer sorgt, eine Art spiritueller Führer? Ich habe ausdrücklich darum gebeten, dass meine Kontaktperson in diesem Bereich arbeitet. Schließlich interessiert mich weniger die Technik der Föderation, sondern ihre Seele." Er nahm einen weiteren Schluck Wein. "Wobei ich gestehen muß, dass mich auch die Seele dieses Getränkes gefangen genommen hat. Wie nennen Sie es?"

Der Councelor nahm sich ebenfalls ein Glas. "Das ist ein Rheinhesse, aus einer terranischen Region namens Deutschland. Jahrgang 2377 - das Jahr der Indienststellung dieses Schiffes."

Melvek schlürfte den Rheinhessen in sich hinein. "Köstlich! Und dieser Rote hier?"

"Ein Bordeaux - aus einer benachbarten Region namens Frankreich. Was ich Sie fragen wollte: Leider habe ich kaum Informationen zu Ihrer Religion finden können. Geschweige denn zu Ihrer Kultur im allgemeinen. Mir ist bisher vor allem bekannt, dass Ihr Planet in zwei Parteien gespalten ist. Und ein Kastensystem herrscht, das..."

"Später, Lt. Solak, später. Ich werde Ihre Fragen sicherlich noch alle beantworten. Doch heute möchte ich vor allem Sie kennenlernen. Bzw. die Föderation. Es ist extrem stimulierend, sich in einem Raum mit so vielen unterschiedlichen Spezies aufzuhalten. Ich war sehr gespannt auf diese Erfahrung. Wir haben leider nur wenig Kontakt mir anderen Völkern. Sie sind Vulkaniern?"

"Ja - aber nur zu 50%. Mein Vater war Romulaner, ein verwandtes Volk, das allerdings nicht Mitglied der Föderation ist." Solak deutete auf einige seiner Crewkollegen. "Das dort drüben ist Doktor Assjima. Sie ist Deltanerin. Und unser Captain dort ist Zakdorn. Und...." So ging es von Crewmen zu Crewmen, wobei der Romulovulkanier ein ums andere Mal die erschreckende, terranische Übermacht feststellen musste.,

"Das ist alles wirklich sehr aufregend! Meinen Sie, es besteht die Möglichkeit, mehr zu erfahren? Über die verschiedenen Rassen und ihre Kulturen?"

"Selbstverständlich. Ich kann Ihnen gerne ein wenig Literatur zusammenstellen. Ich hoffe, Sie können dasselbe für mich tuen? Vor allem die Unterschiede zwischen SID- und SAB-Partei interessieren mich. Und Ihr Kastensystem. Sowie anderen kulturelle Kontexte."

"Kurzum: Unsere Seele?" Wieder entblösste der Grodd seine Zähne.

"Ja, so könnte man es nennen. Wie Sie selber sagten: Das ist auch mein Beruf."

Melvek nickte. "Ich denke, wir werden noch viele interessante Gespräche führen, Lt. Solak. Wenn Sie mich entschuldigen würden? Dahinten sind noch einige Weinsorten, die ich noch nicht gekostet habe...."

Der Councelor musterte den sich entfernenden geistigen Führer der Grodd. Er war sehr verschlossen gewesen wenn es um nähere Informationen zu seiner Kultur ging. Vielleicht brauchte es dazu einfach noch mehr Zeit. Vielleicht aber auch....

Solaks romulanische Seele begann sich zu regen.

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Solak sah Melvek hinterher. Ein faszinierendes Individuum. Dann spürte er, wie sein Magen sich leise bemerkbar machte. Sollte er tatsächlich den ganzen Abend über noch nichts gegessen haben? Er trat an das schon sehr abgegraste Buffet und griff nach einem Teller. Vor den vegetarischen Mini-Pizzen blieb er stehen.

„Die kann ich nur empfehlen, Councelor.“ Assjima stand direkt hinter ihm und kämpfte mit einer Olive.

Der Angesprochene drehte sich um. "Ah, Doktor. Danke für den Tip." Er musterte die Deltanerin. "Fühlen Sie sich wohl?"

„Danke … es geht so. Es ist einfach viel zu warm hier drin. Und diese Gerüche …“ Die Ärztin verzog angewidert die Nase. „Aber die Stimmung ist sehr gut. Das haben Sie wirklich wunderbar organisiert!“

Solak häufte Mini-Pizzen und andere Leckereien auf seinen Teller. "Ja, die Gerüche sind mir auch schon aufgefallen. Man kann über die Grodd sagen was man will, aber mit einer feinen Nase vertragen sie sich nur bedingt." Er nahm den ersten Happen zu sich. "Und ich danke Ihnen im Namen 'meiner' Leute für das Lob. Mr. Vendetta und Mr/Ms Elohim haben das Meiste erledigt. Ich habe sie nur mit diplomatischen Traktaten traktiert."

Assjima lachte, legte die Gabel beiseite und schob die Olive mit den Fingern in den Mund. „Ein paar diplomatische Traktate hätten Sie auch in den Maschinenraum hinunter reichen können.“ Sie deutete schmunzelnd auf Crewman Kepler, der inzwischen in besorgniserweckender Schieflage an der Bar hing.

Der Councelor griente und deutete auf seinen Kontaktmann Melvek, der sich gerade schnuppernd über die diversen Weinsorten beugte. "Nicht nur dort. Einige der Grodd scheinen Geschmack am Wein gefunden zu haben." Er bedeutete Vendetta, sich um Kepler zu kümmern. Unauffällig lotste der Ensign den Techniker weg von der Bar. "Lt. Cmdr. Sheridan scheint heute abend viel Verstärkung zu brauchen. Und Sie sind alleine hier?"

„Ja … meine Mitarbeiter sind auf solche Empfänge nicht allzu versessen. Außerdem haben die noch genug in den Krankenstationen zu tun. Sie sind wohl immer noch am Schrubben.“ Die Deltanerin angelte nach einer neuen Olive. „Sheridan hingegen glaubte wohl seinen Leuten etwas Gutes zu tun.“

"Sie mal die weite Luft abseits des Maschinenraums schnuppern lassen?" Solak entdeckte O'Tra in einer Ecke. Wer hatte denn die Pflaume aus seinem Bau gelassen? Schnell wandte er sich wieder der Ärztin zu. "Ich muß gestehen, dass ich nicht zwingend auf Ihre Kollegen angespielt habe, sondern auf Ihren neuen Gefährten."

„Ach so …Sam mag solche Veranstaltungen noch weniger. Selbst wenn er eingeladen gewesen wäre … ich hätte ihn niemals in einen Anzug hinein bekommen.“ Assjima folgte Solaks Blick. Was in aller Welt trieb O’Tra denn da? „Nein, ich glaube auch nicht, dass es gut angekommen wäre, wenn Sam in seiner alten Lederjacke hier aufgetaucht wäre.“

Das Spitzohr schmunzelte. "Er wäre ein Farbklecks in dieser weißen Tristesse gewesen. Erzählen Sie mir von ihm. Ich habe leider seine Bekanntschaft noch nicht machen dürfen - allerdings hat Miauz mir schon einiges von seinen geschickten Fingern vorgeschwärmt."

Was meinte er denn nun damit? Geschickte Finger? Assjima schaute den Romovulkanier überrascht an. „Woher will Miauz das denn wissen?“ Dann fiel der Groschen. „Ach, Sie sprechen von dem Fön! Ja, er ist ein recht geschickter Handwerker.“ Schnell verschwand eine weitere Olive. „Auf dem Fest haben Sie nicht mit ihm gesprochen?“

Der Teller Solaks lehrte sich zusehenst. "Leider nein. Als ich eingetroffen sind, waren die meisten Festteilnehmer anderweitig... beschäftigt. Auch Sie und Sam habe ich nicht finden können."

„Ja, ich war wohl noch irgendwo am anderen Ufer … Der Abend gehört immer den Freunden … das Geburtstagskind hält sich da für gewöhnlich etwas abseits. Aber er ist ja nun einige Tage mit an Bord. Sie werden bestimmt Gelegenheit bekommen, ihn kennen zu lernen. Deck zwölf, Frachtraum acht hat er seine Bastelstube aufgemacht. Wenn was kaputt geht, Sam der Heimwerkerkönig wird’s schon richten.“

"Ich werde es mir merken - wobei deutlich weniger zu Bruch geht, seitdem Niklan nicht mehr an Bord ist." Zum ersten Mal wünschte Solak, er könne in Assjimas Kopf hineinsehen. Sie schien nicht gewillt, mit schmutzigen Details herauszurückend. Was durchaus verständlich war, angesichts ihrer bisher sehr distanzierten Beziehung. "Ich habe es sehr bedauert, dass ich nicht an Ihrem Geburtstagsritual teilnehmen konnte. Spiritualität fasziniert mich sehr."

„Ich habe Sie auch vermisst, Solak … Es wäre mir wichtig gewesen.“ Die Deltanerin knabberte an einer Peperoni. „Na, jetzt fragen Sie schon – bevor Sie platzen … Was wollen Sie wissen?“

"Leider war ich so sehr mit Niklans Aufbruch beschäftigt, dass ich von der Einladung zu der Feier zu spät erfahren habe. Aber ich habe mir sagen lassen, dass Sie sich nackt von den Anwesenden Zeichen auf die Haut haben malen lassen? Welchen Hintergrund hat dieses Ritual? Und... welchem tieferen Zweck dient es?" Er zwinkerte der Frau ein wenig zweideutig zu. Welches Volk zog sich schon nackt aus, wenn es damit nichts Entsprechendes bezweckte?

Assjima schnappte sich bei einem vorübergehenden Kellner ein Glas Wein und nippte vorsichtig daran. „Oh, der ist gut! Wir haben schon darüber gesprochen, dass Deltaner sehr zum Sensualismus neigen. Eine Erkenntnis entsteht bei uns sehr oft aufgrund von Sinneseindrücken. Einen Stein verstehen … das geht nur, wenn man ihn berührt hat. So besagt es zumindest unsere Tradition. Genauso ist es mit den Personen, die uns umgeben. Wir glauben, dass ein tieferes Verständnis zwischen zwei Individuen erst dann wirklich möglich ist, wenn man sich gegenseitig begriffen hat. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dieses Ritual ermöglicht es den Freunden und der Familie, dieses Verständnis regelmäßig zu erneuern und zu vertiefen. Die Zeichen hierbei sind an sich unwichtig, wobei tierische oder pflanzliche Abbildungen bevorzugt werden. Jedoch spielt die Farbe eine wichtige Rolle. Die Grundfarben rot, gelb blau und die Farbe der Natur grün. Hergestellt werden die Farben aus den Elementen der Erde und Wasser. So wird in diesem Ritual symbolisch die Verbundenheit zwischen den Elementen Wasser, Erde, Tiere, Pflanzen und den Nerillar, den Bewohnern Deltas dargestellt.“

"Interessant - das ähnelt in gewisser Weise Aspekten der vulkanischen Philosophie. Auch wir glauben, dass man seine Umgebung erst dann verstehen kann, wenn man sich in ihr vertieft und sich ihren Energien. Darum spielt die Meditation in der Wüste während unserer Erziehung eine so große Rolle. Und darum können wohl nur wenige Vulkanier über längere Zeit ohne die Wüste leben. Allerdings beschränken wir bei unseren Ritualen die körperlichen Kontakte auf engste Familienangehörige und Freunde. Die Vorstellung, sich dermaßen... 'zur Schau zu stellen' wie Sie das während des Festes getan haben und sich zudem von Außenstehenden berühren zu lassen, wäre für einen Vulkanier undenkbar."

Die Ärztin schmunzelte. Die Vorstellung, Solak nackt in einem Labyrinth stehen zu sehen war recht eigentümlich. „Auf Ihrem heißen Wüstenplaneten würden Sie auch ziemlich schnell anbrennen, wenn Sie längere Zeit nackt im Freien herumlaufen würden. Doch für Deltaner ist Nacktheit das Natürlichste auf der Welt. Und insbesondere in diesem Ritual darf uns nichts von unserer Umwelt trennen. Als ’zur Schau’ stellen empfinden wir das keineswegs.“

"Vulkanier sind recht robust. Und die Wüste ist groß genug, um auch uns hin und wieder ein Stück Nacktheit zu erlauben. Was meinen Sie, wie viele Kinder in der Wüste gezeugt worden sind?" Das Grinsen das Councelors wurde schnell in einem Weinglas versenkt, das der Trägers des Grinsens von einem vorbeihuschenden Tablett angelte. "Ich denke, hier unterscheiden sich unsere Kulturen am Stärksten: Wir sind von Natur und Erziehung her unverbesserliche Einzelgänger, während die Nähe zu anderen für Sie lebensnotwendig ist. Wie geht Ihr neuer Gefährte mit diesem Bedürfnis um?"

„Sam ist Betazoide. Er spürt meine Bedürfnisse instinktiv. Es ist fast schon seltsam … ich musste es ihm nie erklären. Und ich konnte bei ihm nie erkennen, dass er sich dadurch belastet fühle. Im Gegenteil. Er scheint diese für ihn neue Erfahrung zu genießen. Und er liebt es, immer jemanden um sich zu haben. Diesbezüglich könnte man ihn schon fast für einen Deltaner halten.“ Assjima nickte lachend zu Sheridan hinüber, der immer noch von seinem Stab umringt war. „So wie unseren Chefschrauber.“

"Ob Sheridan es liebt, jemanden um sich zu haben? Oder ob es dabei um Bestätigung geht? Wer weiß..." Solak trank sein Weinglas aus, als Benei Elohim ihm von hinten auf die Schulter tippte und dem Councelor etwas ins Ohr flüsterte.

„Ich sehe schon, Solak – die Pflicht als ’Gastgeber’ ruft Sie. Ich wollte noch wissen, wie es Niklan bei seinen Großeltern geht. Und wie es Ihnen ohne den Kleinen geht.“

"Niklan geht es gut - seinen Großeltern weniger. Der kleine Wildfang stellt deren Haus ganz schön auf den Kopf. Als ich ihn zu mir genommen habe, war er noch um einiges jünger, niedlicher und harmloser. Aber sie genießen die Zeit mit ihm dennoch. Und ich... Nun, es ist unglaublich, wie langweilig ein aufgeräumtes Quartier auf Dauer werden kann." Der Councelor lächelte traurig.

„Wie lange wird er denn auf Betazed bleiben?“

"Das wissen wir noch nicht. Er muss sich einfach von seiner Krankheit erholen. Ich hoffe jedoch, dass er in einigen Wochen wieder hier ist, vielleicht schon nach dieser Mission." Elohim räusperte sich in Solaks Rücken.

„Ich wünsche es ihnen, Solak, dass Sie den kleinen Wildfang bald wieder um sich haben dürfen. Jetzt möchte ich sie aber nicht länger von Ihren Verpflichtungen abhalten. Mein werter Kollege dort drüben dürfte seine Lektüre auch bald beendet haben.“ Assjima stellte das leere Weinglas ab und lud sich noch ein paar Oliven auf den Teller.

„Auf Bald, Doktor. Es würde mich freuen, wenn wir unser Spiritualitätsgespräch irgendwann fortsetzen könnten. Ja, ich komme ja!" Er warf Assjima noch einen verabschiedenden Blick zu, dann folgte Solak Elohim, der ihn zu Melvek und diversen leeren Weinflaschen führte....

Idic und Bryn bei Weingeist, Wohlfühltemperatur und widerspenstigen Oliven

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O’Tra gähnte. Wenn die Arbeit in der Sensorkontrolle stinklangweilig war, so war sie doch wesentlich spannender als das hier… ‚Kannst du nicht wenigstens so tun, als würde Dich das hier interessieren?’ hatte ihm der Captain vor einigen Minuten zugeraunt. Doch das war leichter gesagt als getan. Die Laune des Chiefs war schon vor Beginn des Banketts auf einem Tiefpunkt angelangt, als er beim Anziehen der Galauniform gemerkt hatte, dass ihm diese nicht mehr passte und er sich eine neue replizieren musste...

„Schmeckt es Ihnen nicht?“ fragte Lt. McNeill und setzte sich mit einem Teller voller Käsehäppchen und Weintrauben und einem Glas Rotwein zu O’Tra. Der Bolianer rollte mit den Augen und blickte auf seinen noch fast vollen Teller. Wie er befürchtet hatte, entsprach das von Chef hergerichtete Büffet überhaupt nicht seinem Geschmack. Jede Menge Obst, vor allem gelbe Früchte, die die Menschen Bananen nannten… Ekelhaft! Wo steckte nur Tassadar wenn man ihn mal brauchte?

„Nein, nicht besonders“, antwortete er müde und schob den Teller von sich weg. Elisabeth musste lachen, als sie das gelangweilte Gesicht des Bolianers sah. „Sie amüsieren sich ja prächtig, Chief“, feixte sie. Hätten O’Tras Blicke töten können, wäre die Offizierin kurz darauf nur noch ein Häuflein Asche gewesen…

Doch McNeill störte sich nicht daran. „Den Käse sollten sie versuchen, der schmeckt prima“, empfahl sie. „Glauben Sie mir Chief, ich bin auch nicht gerne hier, auch wenn meine Anwesenheit als stellvertretende Chefingenieurin gerade noch gerechtfertigt erscheint. Aber man muss halt das Beste aus der Situation machen.“

Täuschte sich O’Tra oder hatte McNeill das Wort ‚stellvertretende’ gerade etwas zu sehr betont? Schon öfters hatte O’Tra einen gereizten Unterton bei McNeill mitbekommen, wenn es um den Posten des Chefingenieurs ging. Er kam nicht dazu weiter nachzufragen, denn McNeill erzählte irgendwas von Käse und Wein. Gerade von letzterem schien sie schon ein paar Gläser intus zu haben, denn auch wenn sie auch nicht betrunken war, so wirkte sie doch ungewohnt fröhlich und locker. Das meinte sie also mit ‚das Beste aus der Situation machen’…

„Tja, Sheridan passt auf, dass ich hier nicht verschwinde. Vielleicht sollte ich doch mal von dem Käse probieren…“ meinte O’Tra schließlich resigniert.

McNeill reichte ihm grinsend den Teller. „Ich werde noch etwas Wein holen, bevor dieser Melvek uns alles wegtrinkt“, schlug sie vor und machte sich auf den Weg zur Bar, um eine Flasche Rotwein und ein Glas für O’Tra zu holen.

Als sie wiederkam, stand der Bolianer gerade auf. „Chief, wo wollen Sie denn hin?“ fragte sie überrascht, während sie das Mitgebrachte auf dem Tisch abstellte.

„Sheridan schaut gerade nicht her, ich verschwinde“, antwortete der Bolianer leise. „Kommen Sie mit? So eine Gelegenheit zur Flucht bekommen wir vielleicht nicht wieder.“ Elisabeth blickte über ihre Schulter. Ihre Augen suchten den Chefingenieur und entdeckten ihn in einer angeregten Diskussion mit einem Delegationsmitglied. Sie nickte O’Tra zu. „Nichts wie raus hier!“

Kurz bevor sie die Tür erreichten, zögerte McNeill. „Was ist? Haben Sie es sich anders überlegt?“ fragte O’Tra und wollte schon alleine weitergehen… „Warten Sie!“ raunte ihm die Offizierin zu und ging zurück, um die Flasche Wein und die beiden Gläser vom Tisch zu holen. „Das nehmen wir besser mit. Echten, nicht replizierten Wein bekommt man so selten...“

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Der Empfang dauerte nun schon mehrere Stunden und nach dem Schiffscronometer war es schon weit nach 2:00 Uhr morgens. Lucas Bishop stand nun schon eine ganze Weile mit dem Grodd General Solbok und der Sicherheitscheffin Lurma und unterhielt sich über viele Kleinigkeiten. Der General schien sich allerdings nicht allzu sehr in dem Gespräch zu beteiligen und stellte ein missbilligendes Gesicht zur Schau. Auf Lucas Nachfrage hin bemerkte Solbok das er mit einem Militärführer sprechen wolle und nicht mit einem Polizisten. Lucas entschuldigte sich bei dem General und bemerkte, das es auf der Community keine Soldateneinheiten gab, das er es aber einrichten könne das der General mit einem Soldaten einer anderen Spezies reden könnte der sich zur Zeit auf dem Schiff aufhielt.

Die Delegation der Grodd wirkte langsam auch sehr ermüdet. Nur Dr. Sevarius schien noch immer jeden Gast des Banketts zu vermessen und alles fein säuberlich zu notieren. Auch zu jeder Speise schien er Notationen gemacht zu haben. Dr. Assjima musste schmunzeln als Sevarius begann George Sheridan zu vermessen. Bei George schien er sich nicht nur mit der Kopfvermessung zu begnügen, er holte ein eigentümliches Gerät heraus und eine Horde kleiner Partikel stob daraus hervor und hüllte den Techniker ein, so schnell wie dieses sonderbare Material aus dem Gerät heraus stob verschwanden sie auch wieder in dem Gerät. Murmelnd und notierend ging der Arzt zurück zur Schiffsärztin. Er murmelte etwas von Muskelmasse im vergleich zu Hirnmasse und Muskelmasse in Relation zu Kraft.

Der Captain schlug sanft gegen sein Glas und stellte sich neben Commander Kyle.

„Sehr verehrte Damen und Herren ich glaube wir haben heute alle einen sehr langen Tag genossen.“ Bei den Worten drehte er beständig sein Glas. „Wir haben heute einen kleinen Ausblick auf die kommenden Tage errungen.“

Bei einigen Gästen konnte man nicht erkennen ob sie begeistert oder unerfreut waren.

„Wir werden unsere Gäste in den nächsten Tagen noch besser kennen lernen und auch Sie werden uns genauer in Augenschein nehmen können. Doch für heute möchte ich dieses Bankett beenden. Wir werden in den kommenden Tagen noch viel von voneinander lernen und erfahren.“

Der Captain wand sich nun direkt an die Vertreter der Groddgemeinschaft.

„Sie meine Damen und Herren werden nun von Lt. Solak zu ihren Quartieren gebracht. Ich hoffe Sie sagen ihnen zu. Ich wünsche allen anwesenden eine angenehme Nachtruhe.“

Der Captain war sichtlich erleichtert als sich die Gesellschaft endlich auflöste und er schloss sich Cmdr. Kyle und Dr. Assjima an die gerade das Casino verließen. Hektisch öffnete er seinen Kragen und sog tief die Luft ein.

„Ich hasse diese Uniform.“ ,rutschte es dem Zakdorn heraus. „Ich meine dieser Empfang war doch ein Erfolg. Nun den ich wünsche den Damen noch eine angenehme Nachtruhe.“

Mit diesen Worten bog der Zakdorn in einen Seitengang und verschwand.

***

Zur selben Zeit führte Solak Die Gäste der Sternenflotte auf direktem Wege zu den Quartieren die extra für diese hergerichtet worden waren. Die Grodd unterhielten sich untereinander über den vergangenen Abend.

Dr. Sevarius war in sein Büchlein vertieft und murmelte unverständliche Worte vor sich hin.

Guldak und Meral unterhielten sich über die Eigenartigkeit und Vielseitigkeit dieser fast haarlosen Wesen.

„Ich finde Sie sehr interessant.“ Fing Meral an.

„Ja sie sind fremd aber scheinen sehr nett zu sein. Aber die Frage ist ob Sie uns für ebenso interessant halten und für würdig ihn Ihre Vereinigung aufgenommen zu werden.“

„Ich glaube das wir gute Chancen haben.“

„Wir werden sehn, wir werden sehn.“

Der geistige Führer Melvek lehnte sich an den Richter, Melvek hatte sich anscheinend etwas zu sehr in die Weine vertieft. Denn er wirkte eindeutig beschwipst. Chutz blickte eindeutig missbilligend zu dem Priester.

„Es ist eine Unverschämtheit das man mich einem einfachen Polizisten überantwortet hat, das mag für dich genügen aber mir hätte wenigsten ein Soldat zur Seite gestellt werden sollen.“

Lurma antwortete mit einem gewinnenden Lächeln.

„Ich fand ihn ganz nett und er hat euch doch angeboten, euch einem Soldaten, einem stolzen Krieger, wie er sagte. Also grummelt nicht herum wie ein alter Cerunz.“

Klerus schien noch immer von dem Kaffee aufgewühlt worden zu sein oder lag es einfach an diesem aufdringlichen Menschen. Es war sicherlich gut von dem Mann gemeint, zumindest nahm er an das er ein männlicher Vertreter dieser Spezies gewesen war. Aber es waren einfach zu viele gewesen. Klerus hoffte das er bald wieder Ruhe hatte. Dr. Soyus klopfte dem Techniker auf die Schulter.

„Nun keine Angst Sie sind bald wieder in ihrem Kraftwerk und die Menschen werden nicht so zahlreich zu uns hinunter kommen.“

Das Lächeln das der Orang-Utan ähnliche Grodd war nicht eindeutig zu deuten, entweder zeiget es ein aufmunterndes oder leicht spöttisches Lächeln.

Nachdem Solak jedem Grodd sein Quartier gezeigt und erklärt hatte zog sich der Romuvulkanier müde in sein eigenes Quartier zurück.

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Kaum hatte Commander Kyle sich verabschiedet flüchtete Assjima sich in eine kleine Nische in einem Seitengang und zerrte sich die Schuhe von den Füßen. Oh … das tut gut! Erleichtert wackelte sie mit den Zehen. Dann hakte sie die Stiefel an der oberen Zierschnalle zusammen, warf sie sich über die Schulter und stakste barfuss durch die Korridore. Ein kleiner Spaziergang in frisch gefilterter Luft war zum Abschluss des Abends genau das Richtige. Es konnte nicht schaden, auf den drei Krankenstationen noch schnell nach dem Rechten zu sehen. Auf der Tertiär- und auf der Sekundärstation war alles still und dunkel. Nur in der großen Station auf der Primärsektion brannte Licht. Lt. Serik und Ensign McChicken hatten Nachtschicht und waren gerade damit beschäftigt, drei betrunkene Crewmen in Ausgehuniform ruhig zu stellen. Abgesehen von einem Eimer voller halbverdauter Büffetreste war auch diese Station blitzblank geputzt.

Assjima war stolz auf ihren Staff. Während sie auf dem Empfang den Pflichten einer Chefärztin nachgegangen war hatten ihre Leute hier wirklich schwer geschuftet. Sie war nahe dran, ein schlechtes Gewissen zu bekommen, denn gar so schlimm wie sie befürchtet hatte, war es glücklicherweise nicht geworden. Beinahe hätte man die Veranstaltung schon vergnüglich nennen können. Der Grodd-Mediziner war ein wirklich unterhaltsamer, charmanter Mann und sie freute sich auf die Zusammenarbeit in den nächsten Tagen.

Leise vor sich hinsummend spazierte die Deltanerin nun in Richtung Quartier. Sie dachte amüsiert zurück an den kurzen Blick, den sie während der Unterhaltung mit Solak erhascht hatte: O’Tra und McNeill, die sich mit zwei Gläsern und einer Flasche Wein bewaffnet gemeinsam klammheimlich aus dem Staub machten. Zu gerne würde sie jetzt irgendwo Mäuschen spielen …Dann wollen wir dem Blauen doch mal beide Daumen drücken, dachte sie, als sich die Tür zu ihren Räumen öffnete.

Im diffusen Licht der Nachtbeleuchtung tapste Assjima in Richtung Badezimmer, als sie mit einem Male etwas zwischen den Füßen spürte, stolperte und der Länge nach auf den Boden knallte. Sams Stiefel! „Verdammt!“ fluchte sie und schleuderte die Treter quer durch den Raum.

„Bist du das, Schatz?“ kam es verschlafen aus dem Nebenzimmer. „Was ist den passiert?“

„Was passiert ist? Deine Stiefel … das ist passiert.“ Ächzend erhob sie sich und rieb sich die Hüfte. „Das wird einen schönen blauen Flecken geben … Kannst du nicht deinen Kram beiseite räumen?“ Assjima hinkte ins Badezimmer und zog die Uniform aus. Die gute Laune war wie weggeblasen. Für ungefähr zwei Minuten. Dann stand Sam in der Türe, legte seine Arme um sie und flüsterte „Entschuldige bitte. Ich bin vorhin auf dem Sofa einfach eingeschlafen und habe es dann vergessen.“

Hatte sie nicht erst die Tage mit Vinara darüber gesprochen? Dass eine Beziehung auch Tiefen benötigt, um nicht ins Alltägliche abzugleiten? Unglaublich – sie hatte es heute geschafft ganze zwei Minuten lang auf Sam böse zu sein. War sie womöglich auf dem Weg, tatsächlich zu einer Art Ehefrau zu mutieren? Zwei Minuten … gar nicht schlecht für den Anfang.

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"Commander Splizz erbittet Lande- oder Andockerlaubnis", meldete sich eine männliche Stimme per Interkom bei der OPS auf der Brücke. Er bekam die Landeerlaubnis und steuerte das Hangardeck an. Das Hangartor öffnete sich und ein lauter Signalton schrillte.

Milseya sah überrascht auf, als der Signalton ertönte. Auch wenn sich das Kraftfeld aufgebaut hatte, verschlossen sich automatisch alle Schotts luftdicht. Sie ging zum Sichtfenster und beobachte, wie ein fremdes Schiff mitten auf ihrem Hangardeck landete. Nachdem sich das Hangartor wieder geschlossen hatte, öffnete sie das Schott und blieb dort abwartend stehen.

Splizz scannte die Umgebung. Er wollte sichergehen, dass ein Druckausgleich stattgefunden hatte. "Commander, der Druck ist im grünen Bereich..." meldete die KI seines Schiffes. "Danke Morna, dann öffne den Deckel" meinte der Commander und wartete ab, bis sich das Cockpit öffnete. Nachdem es offen war, sprang er in hohem Bogen heraus. "Wer von Ihnen ist Anquenar?"

Grunther sah überrascht vom Affen zu Milseya, zum Affen und wieder zu Anquenar. Milseya verdrehte die Augen. „Ich bin Fähnrich Anquenar“, sagte sie und sah den fremden Piloten an. „Sind Sie Commander Splizz?“

"Ja, der bin ich und ich möchte mich erstmal bei Ihnen entschuldigen...", entgegnete der Spinnenaffe und verbeugte sich. Dann stand er wieder gerade und schaute sich im Hangar um. Plötzlich blinkte ein gelbes Licht und ein Lichtstrahl projizierte ein holographisches Bild. Es war ein Abbild der KI und man sah einen weiblichen Spinnenaffen. "Ich bin A2-C5, aber Commander Splizz nennt mich immer Morna..."

„Wofür?“, fragte die Haliianerin verwundert. Als das holografische Bild erschien, stutzte sie, doch dann... „Ich begrüße Sie, Commander, und Sie, A2-C5, an Bord der Community. Willkommen.“

"Danke, ich freue mich an Bord zu sein. Die Entschuldigung ist wegen meinem Fehlen auf dem Bankett, aber meine Frau hat mir zu diesem Zeitpunkt einen gesunden Sohn geboren." meinte Splizz und lächelte.

„Ich gratuliere, Commander. Ich hoffe, Mutter und Kind geht es gut?“, beglückwünschte ihn die Haliianerin und lächelte erfreut.

Ja, beide sind wohlauf. Danke der Nachfrage" bedankte sich der Grodd und schaute neugierig Milseya an. "Aber trotzdem hat er seine Pflicht vernachlässigt!" meckerte A2-C5 dazwischen.

„Das hängt vom Standpunkt ab, A2-C5“, erklärte Milseya. Irgendwie erinnerte sie diese Holografie gerade an einen bestimmten Klingonen. Dann wandte sie sich wieder Splizz zu. „Auch wenn Sie das Bankett verpasst haben, bin ich mir sicher, dass wir im Casino mit Sicherheit etwas Delikates bekommen. Oder möchten Sie gleich das Hangardeck besichtigen?“

"Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung. Zeigen Sie mir am Besten alles oder wollen Sie erst etwas zu meinem Schiff wissen?"

„Sie sind mein Gast.“ Milseya lächelte aufrichtig. „Aber wenn ich einen Vorschlag machen darf? Wir könnten uns zunächst bei einem kleinen Frühstück über unsere mit Sicherheit unterschiedlichen Flugerfahrungen unterhalten. Anschließend werde ich Ihnen dann unsere Shuttles und die Brücke zeigen. Und dann..“, Milseyas Augen leuchteten vor Vorfreude auf. „..hoffe ich, dass Sie mehr über Ihre KI-Schiffe verraten.“ Sie atmete kurz tief durch. „Sie wissen nicht, wie lange ich mich nach einem Schiff mit künstlicher Intelligenz gesehnt habe“, gab sie offen zu.

„Wenn wir dann gemeinsam auf meinen Planeten runterfliegen, hoffe ich, dass ein KI-Schiff für Sie bereit steht. Und ihr Vorschlag klingt gut..." antwortete Commander Splizz und hielt sein Bauch, denn er hatte großen Hunger.

„Das wäre wundervoll! Wollen wir?“ Sie deutete auf die Tür, doch dann „Was wird aus A2-C5?“, wollte sie wissen. „Ist die Holografie auf den Jäger beschränkt?“

"Ja, sie wird mich begleiten, aber Sie werden Morna nicht sehen können" entgegnete Splizz und schrie dann "Jäger auf Stand By."

Erschrocken zuckte Milseya zusammen. Es dauerte einige Sekunden bis sie sich wieder gesammelt hatte. „Wie meinen Sie das: 'sie wird mich begleiten'?“ Die Haliianerin stockte kurz. „Ich möchte Sie nicht beleidigen, aber Morna steht nicht auf der Gästeliste. Und da es sich um ein hochentwickeltes Programm handelt, muss ich darüber die Sicherheit informieren.“

"Nein, Morna ist in meinem Kopf und da wird sie bleiben. Die Sicherheit kann aber gerne kommen und mich scannen, wenn Sie möchten...."

Sie hob entschuldigend ihre Hände. „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ihre Technologie ist uns so gut wie unbekannt. Wir kennen nicht deren Möglichkeiten.“ Sie dachte kurz nach. Sie wollte ihren Gast nicht beleidigen, auf der anderen Seite wollte sie kein Risiko eingehen. „Ein Vorschlag. Ich werde die Sicherheit darüber informieren. Scannen werden ich Sie allerdings vorerst selber. Die weitere Vorgehensweise liegt dann bei der Sicherheit.“

"Gut, dann machen Sie das und dann zeigen Sie mir mal die irdische Küche oder sind Sie kein Mensch?"

„Nein, ich bin kein Mensch“, sagte Milseya, nachdem sie kurz der Sicherheit Bescheid gegeben hatte. „Ich bin zur Hälfte Haliianerin und Bajoranerin. Aber ich lebe auf der Erde seit ich 14 Jahre alt bin. Und da ich mit irdischen Bräuchen vertraut bin...“ Die Haliianerin lief rasch zu dem Aufenthaltsraum und kehrte mit einer kleinen Kiste zurück. „Auf der Erde ist es Brauch, dass ein frisch gebackener Vater, diese an alle verteilt, denen er begegnet.“

"Und was ist das?"

„Man nennt es Zigarren. Sie werden angezündet und dann schlichtweg gepafft. Wohlgemerkt gepafft, nicht inhaliert“, erklärte die Haliianerin. „Ich weiß nicht, ob Sie etwas Vergleichbares auf Ihrem Planeten kennen. Was sind Ihre Bräuche bei einem solchen Ereignis?“, fragte sie, während sie den Tricorder öffnete und mit dem Scan begann.

"Wir trommeln gemeinsam mit Freunden und Verwandten und erbitten damit den Segen des großen Magudu. Dann benutzen wir Schongaschnut", erklärte der fremde Pilot und versuchte das Fremdwort zu erklären. Der Scan zeigte eine implantierte Einheit im Kopf des Spinnenaffen.

„Etwas Vergleichbares gibt es auch auf Halii“, entgegnete Milseya nachdenklich, während die Beiden bereits auf dem Weg zu Casino waren. „Eine Frage, Commander. Dieses Implantat in ihrem Kopf - ist das Morna?“ Waren Pilot und Schiff tatsächlich so miteinander verbunden?

"Nicht direkt, aber die KISE ermöglicht die Verbindung mit Morna. Jeder Grodd-Kampfpilot hat so ein KISE implantiert. Es gibt auch ein KISE, das gesteckt wird, aber die Implantate sind bequemer..."

„Nun, für den täglichen Gebrauch sicherlich.“ Milseyas Begeisterung war merklich gedämpft. Mit einem Schiff verbunden zu sein, war eine Sache, aber es ständig in einer Art Implantat mit sich herumtragen? Leise Zweifel regten sich.

Im Casino war wie gewöhnlich gegen 5 Uhr morgens nur sehr wenig los. „Was möchten Sie probieren?“, fragte Milseya den Affen, nachdem sie sich gesetzt hatten und die Bedienung vor ihnen stand.

"Pfannkuchen oder wie das heißt... und was kommt da noch dazu?" fragte Splizz mit Begeisterung. Doch dann sah er eine kopfschüttelnde Morna, die er wie immer ignorierte.

Milseya unterdrückte ein lautes Lachen. „Pfannkuchen mit Ahornsirup?“

"Genau, aber was ist denn Ahorn? Eine Frucht oder ein Dschonga?"

„Dschonga?“ Milseya sah ihn verständnislos an. „Ahornsirup wird vom Ahornbaum gewonnen. Es ist also ein pflanzliches Erzeugnis.“

"Dschonga, in ihrer Sprache Käfer..." erklärte der Spinnenaffe und freute sich auf die Pfannkuchen.

„Nein, keine Käfer“, erklärte Milseya und konnte gerade noch ein Schütteln unterdrücken. Sie bestellte eine große Portion Pfannkuchen für den Commander und für sich einen Mangosaft. Dann sah sie den Commander erwartungsvoll an. „Erzählen Sie mir, warum Sie Pilot geworden sind.“

„Ich bin in die Fußstapfen meines Vaters getreten. Obwohl wir Spinnenaffen alle Piloten sind - oder man geht zum Reinigungspersonal. Es ist kastenabhängig. Das klingt langweilig,aber ich liebe die Höhe und die Geschwindigkeit. Man ist so frei ...", begann Commander Splizz zu erzählen und wartete gespannt auf die Pfannkuchen...

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Am darauffolgenden Morgen war Vinara wieder früher wach als geplant, doch sie kam nicht mehr dazu sich noch einmal kurz hinzulegen da Dr. Soyus an der Tür zu ihrem Quartier "klingelte".

Noch unschlüssig ob sie sich wieder in die Gala-Uniform zwängen sollte vergingen mehrere Sekunden der Untätigkeit, bis die Andorianerin sich für die Standarduniform entschied. Wer jetzt noch oder schon wieder die unbequemen weißen Varianten trug war selbst schuld.

Soyus bewies eine angenehme Geduld, welche ihn aber zunehmend zu verlassen schien, denn je länger die Wissenschaftsoffizierin auf sich warten ließ umso kürzer wurden die Intervalle zwischen den einzelnen Pfeifsignalen.

Als Vinara ihm endlich öffnete entschuldigte der Orang-Utan sich sogleich bei ihr. "Normalerweise bin ich nicht so ungeduldig, aber Dr. Felkas hat mir mitgeteilt dass sie bald an Bord kommen möchte. Und stellen Sie sich vor, sie will beamen!"

"Und deshalb klingeln Sie so früh vor meinem Quartier Sturm? Wenn sie den Transporter nehmen will soll die ruhig, wir verwenden ihn jeden Tag!"

Ein Hauch von Angst spiegelte sich in den Augen des leitenden Beraters der groddschenWissenschaftsakademie als er mit nicht mehr allzu fester Stimme verkündete: "Noch nie ist ein Grodd gebeamt worden. Gestern Abend kamen wir alle per Schiff hierher und das ist auch die einzig vernünftige Art für unsereins zu reisen. Bei allem Respekt vor Ihren technologischen Errungenschaften, aber einer Höllenmaschine die vermag feste Materie in ihre Bestandteile aufzulösen und nach dem Transfer an einen anderen Ort wieder zusammenzusetzen, würde kein Wesen bei klarem Verstand sein Leben anvertrauen."

"Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, allein die Menschen verwenden Transporter seit über 200 Jahren, manche Völker der Föderation sogar schon länger, Unfälle kommen praktisch nicht mehr vor."

"Ha, das sagt sich so leicht, dabei können Tausende von Dingen schiefgehen, glauben Sie mir, wenn ich anfinge die alle aufzuzählen würden auch Sie sich nicht mehr sicher fühlen. Allein die Speichermenge die nötig ist um einen einzelnen Humanoiden zu beamen und wenn auch nur ein einziges Bit verloren geht..."

Vinara schüttelte den Kopf. "Wir haben Sicherheitsvorkehrungen die so etwas verhindern. Ich kann Ihnen nach dem Frühstück gerne etwas mehr darüber sagen, wenngleich einer unserer Ingenieure dazu qualifizierter wäre als ich."

Dr. Soyus aß nur wenig, die Art und Weise in der seine Assistentin demnächst an Bord kommen würde schlug ihm sichtlich auf den Magen und daran änderte auch das gute Zureden der anwesenden Crewmitglieder nichts.

Es war fast Mittag als die bevorstehende Ankunft Dr. Felkas gemeldet wurde. Wiederwillig ließ der alte Grodd sich von der Andorianerin zum nächst gelegenen Transporterraum begleiten, wo er gleich nach dem Erklingen der ihm vertrauten Stimme über Kom rief: "Ich verbiete Ihnen diesen Transporter zu benutzen, nehmen Sie eins von unseren hochwertigen und sicheren Schiffen!"

"Ach Doktor, nun seien Sie doch nicht so nervös! In der Föderation beamen die Leute fast alle täglich und es geschieht rein gar nichts!"

Auf ein Nicken Vinaras hin aktivierte der diensthabende Techniker den Transporter und eine deutlich jüngere Orang-Utan-Dame materialisierte auf der Plattform. "Nun, was sagen Sie, habe ich mich irgendwie verändert?", fragte sie ihren Vorgestzten mit einem verschmitzten Lächeln und stellte sich in Pose; sie trug die gleiche Art von Uniform wie Dr. Soyus.

"Ich sehe zwar nichts, aber Sie sollten sich lieber von Dr. Sevarius untersuchen lassen." An die anwesenden Sternenflottenoffiziere gewandt fuhr er fort: "Wehe auch nur eines ihrer Moleküle ist nicht am richtigen Platz, dann werden Sie erleben wozu wir Grodd fähig sind!" Mit diesen Worten nahm er Dr. Felkas Hand und zog sie mit sich richtung Krankenstation, wo er seinen Kollegen vermutete. Seine Assistentin setzte ein leicht wehmütig-verlegenes Gesicht auf und Vinara folgte den beiden seufzend.

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John packte den medizinischen Tricorder ein und schnappte sich das kleine Medi-Kit. "Wo wollen Sie hin, Doc?" Crewman Tucker sah den Mediziner fragend an. "Ich mach noch einen Hausbesuch." Mit einem Zwinkern verließ John die Krankenstation. Wenige Minuten später stand er vor H'Qars Quartier und klingelte an der Türe.

Verwundert sah H´Qar zur Eingangstür, er erwartete keinen Besuch Milseya hatte Dienst auf dem Hangardeck und ein anderes Crewmitglied hatte sich bis jetzt noch nicht hier her verirrt. ´Deshalb ging der Klingone auch zu den Schotts und öffnete die Tür von Hand. Zu seiner Überraschung stand John Gilmore vor dem Quartier.

„Ja?“

"Ich grüße Sie, H'Qar! Ich bin vorbei gekommen um eine abschließende Untersuchung bei Ihnen durchzuführen."

Misstrauisch blickte der Klingone zu dem Menschen hinunter.

„Ist das Standartvorgehen?“

John nickte. "Ja. Ich war mir nicht sicher, ob Sie nochmals auf der Krankenstation vorbeischauen würden .... also komme ich eben bei Ihnen vorbei. Nach dem was passiert ist, muss ich eine erneute Untersuchung vornehmen. Das ist Vorschrift."

„Wenn es eine Vorschrift ist legen Sie los. Aber beeilen Sie sich ich habe bald Dienst.“

Er machte noch immer keine Anstalten John in sein Quartier zu bitten.

John sah zur rechten Seite und dann zur linken Seite. "Soll ich das hier im Gang machen oder wollen Sie doch mit auf die Krankenstation kommen?" Klingonen hatten einfach kein Benehmen. Aber vielleicht war ja Mili noch im Stande das dem Krieger beizubringen.

Mürrisch blickte der Krieger John an und trat einen Schritt beiseite und gab den Blick auf sein Quartier frei. Das dunkle Licht und die fast spartanische Einrichtung. Allerdings schien hier auch alles an seinem Platz zu sein.

„Dann kommen Sie herein und setzten Sie sich. Möchten Sie etwas zu trinken?“

Vorsichtig betrat der Mediziner das Quartier des Klingonen. Für Johns Geschmack war das Quartier doch recht spartanisch ausgestattet aber für H'Qar schien es ausreichend zu sein. John nahm Platz und ließ seinen Blick weiterhin durch den Raum schweifen. "Ein Mineralwasser bitte."

Wasser wie konnte man so etwas nur freiwillig trinken. Aber der Klingone ging zum Replikator und bestellte das geforderte und für sich bestellte er einen zim´kach-Saft. Beide Getränke stellte er auf den Tisch und setzte sich John gegenüber auf einen unbequem aussehenden Sessel.

„Gut wie sieht diese Untersuchung aus?“

John nahm einen großen Schluck aus dem Glas. "Das ist nichts großes. Ich führe einen kompletten Scan durch und sehe mir die Stelle an, wo das Mittel injiziert wurde."

„Dann beginnen Sie mit ihrer Untersuchung, es sei denn sie bezwecken mit ihrem Besuch noch etwas anderes. Sie hätten mich ja auch einfach auf die Krankenstation rufen können.“

Auch der Klingone nahm einen Schluck aus seinem Glas und ließ die süße Flüssigkeit genüsslich seine Kehle hinab gleiten.

Johns Augenbraue wanderte nach oben. Was war denn das eben gewesen? Warum war H'Qar so skeptisch? Oder hatte er sogar Angst davor, wieder einen allergischen Schock zu bekommen? John erhob sich und holte den Tricorder heraus. "Ich bin hier, weil ich annahm, dass Sie ungern auf die Krankenstation kommen würden. Aber da dem nicht so ist, weiß ich ja für das nächste Mal Bescheid." Der Arzt begann mit dem Scan.

„Doktor machen Sie sich darüber keine Gedanken ob ich ungern auf die Krankenstation komme. loQ ´oy´DI´ SuvwI´ bepbe´. (Ein Krieger beschwert sich nicht über physische Unannehmlichkeiten) Wenn ich mich dabei nicht wohl fühlen sollte so würde ich es einfach überwinden.“ Er sprach in einem neutralen Tonfall.

Der Klingone setzte sich ruhig hin damit John in ruhe seine Untersuchung beginnen konnte.

Der Tricorder begann mit der Aufzeichnung der Daten. John blickte konzentriert auf die Anzeigen des Gerätes. Bei H'Qar war von der schweren allergischen Reaktion nichts mehr zu sehen. Sein Körper hatte sich komplett erholt. John legte den Tricorder beiseite und sah sich die Injektionsstelle auf dem Hals an. Auch dort war keine Schwellung oder Rötung mehr erkennbar. "Hatten Sie noch irgendwelche Beschwerden?" Vorsichtig tastete John die Halslymphknoten des Klingonen ab.

„Nein ich hatte keine beschwerden.“ Er ließ die Betastung durch den Arzt anstandslos über sich ergehen. Und neigte den Kopf sogar noch etwas zur Seite damit John besser an die gesuchte Stelle herankam.

John war erstaunt darüber, dass H'Qar so problemlos alles über sich ergehen ließ. Vielleicht hatte ja Mili einen besonderen Einfluss auf den Klingonen? "Gut. Ihre Lymphknoten weisen auch keinerlei Schwellungen auf." John entfernte sich einige Schritte von H'Qar und griff nach dem Glas Wasser. "Die Untersuchung ist abgeschlossen. Sie sind kerngesund und haben keine bleibenden Schäden davon getragen." In einem Zug leerte der Mediziner das Glas und stellte es zurück auf den Tisch.

Der Klingone betrachtete den Menschen nun eingehender.

„Doktor sie verwirren mich. Obwohl Sie mich offenkundig nicht mögen oder das ich mit Milseya… wie sagen die Menschen so schön… zusammen bin. So geben Sie sich doch die größte Mühe höflich und freundlich zu bleiben. Sie behandeln mich sogar anders als andere Crewmitglieder, zuvorkommender. Entweder wollen Sie mich verspotten, was ich nicht glaube denn Sie sind kein Klingone. Oder Sie versuchen das Beste aus der Situation zu machen.“

John hatte wieder Platz genommen und sah den Klingonen erstaunt an. "Ich verstehe nicht ganz. Wie kommen Sie darauf, dass ich Sie nicht mögen würde? Schließlich haben wir uns erst kennen gelernt. Ich war nicht damit einverstanden, dass Mili mit einem Klingonen zusammen gekommen ist. Das hat nichts mit Ihrer Person zu tun. Ich will einfach nur das Beste für Mili. Sie hat so viel Leid erlebt ...." John verstummte kurz und dachte an die Zeit mit Thovan zurück und an das was auf dem Planeten geschehen war. "Ich möchte einfach nur, dass sie glücklich ist. Verstehen Sie? Und ich habe keinerlei Interesse daran, Sie zu verspotten, noch bin ich zuvorkommender oder netter zu Ihnen. Ich bin zu jedem Crewmitglied höflich und freundlich. Das bringt allein schon mein Berufsbild mit sich. Außerdem gibt es für mich noch keinen Grund unhöflich oder unfreundlich Ihnen gegenüber zu sein."

„Wieso glauben Sie das ein Klingone schlecht für Milseya ist. Glauben Sie wir sind zu wild? Zu unzivilisiert? Zu kriegerisch? Glauben Sie das Sie unglücklich mit einem Klingonen ist?“

H´Qar sah John an und war sich nicht sicher was er von dem Mann halten sollte.

John schüttelte den Kopf. "Nein. Ich hab bis jetzt Klingonen mit einer kürzeren Lebensdauer verbunden. Ich wollte einfach nicht, dass Mili wieder den Tod ihres Partners durchmachen muss. Sie hat nach Thovans Tod so sehr gelitten ..."

„Der Tod gehört zum Leben eines Klingonen und das weiß Milseya auch. Und glauben Sie mir nicht alle Klingonen sterben jung, ich für meinen Teil hatte nicht vor schon bald zu sterben, es gibt noch viele Schlachten zu schlagen und viele Kämpfe zu gewinnen. Insbesondere gegen Milseya.“

H´Qar zwinkerte John zu, um zu zeigen das er es nicht todernst meinte.

"Das klingt sehr positiv. Bitte nehmen Sie mir mein Verhalten oder meine Äußerungen nicht übel. Mili ist meine kleine Schwester. Ich mache mir einfach nur Sorgen um sie und möchte das Beste für sie."

„Entweder lassen sie sich eines Tages davon überzeugen das ich das Beste für Sie bin oder Sie lassen es bleiben. Aber seien Sie mir nicht böse wenn ich dann trotzdem bei Mili bleibe. Ich rechne es Ihnen hoch an das Sie sich um Milseya sorgen.“

Seine Stimme klang fest und gefasst und John konnte keine Falschheit in seinen Worten entnehmen.

John grinste H'Qar an. "Nun bis jetzt scheint Mili sehr glücklich zu sein und wenn sie es ist, bin ich es auch." John erhob sich griff nach dem Tricorder und dem Medi-Kit. "Ich muss jetzt gehen. Ich werde erwartet."

„Wir werden uns noch weiter Unterhalten, aber dann sollte es sein wenn Sie keinen Dienst haben.“

Der Klingone stand auf und geleitete John zur Tür.

John ahnte schon auf was H'Qar hinaus wollte: Blutwein. "Ja stimmt." Die Türe öffnete sich und John trat auf den Gang hinaus. "Ich wünsche noch einen schönen Tag, Sogh H'Qar."

„Qapla', Doktor. Wir sehen uns wieder.“

Hoshi und Shane in: "Schwester! Tupfer! Sterbeurkunde!"

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