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...und dann passiert Unglaubliches!

Die Titan-Reihe ist da


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Nun ja, wenn du von meiner sogenannten konservativen Geisteshaltung sprichst, die ich aus Deiner Sichtweise repräsentiere, fühle ich mich da natürlicherweise schon angesprochen.

Aber irgendwer hat ja immer das letzte Wort(und ich wette dass wirst Du wieder sein)

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  • 3 Wochen später...

Ich habe es auch gelesen, und zumindest in einem Punkt kann ich mich Deus Irae anschließen: was wirklich besonderes ist es nicht, geschweige denn die Neue Ära, welche der Titel versprechen will. Insofern auch mal von mir ne kleine Rezension:

Die Grundidee der Titan und ihrer Besatzung ist sicherlich nett und bietet einiges an Potential, doch dummerweise wird dies gleich zu Beginn ad absurdum geführt, indem das Schiff eine Mission bekommt, welche aber auch gar nichts mit dem Zweck des Schiffes zu tun hat.

Warum man ein neu in Dienst gestelltes Forschungsschiff (mit möglichen Kinderkrankheiten) diese hochbrisante Mission unternehmen lässt, noch dazu ohne wirklich Diplomaten zur Seite zu stellen (selbst bei TNG gab es gewisse Missionen, wo aufgrund der Bedeutung des Ganzen nicht Picard, sondern schiffsfremde Diplomaten die Sache übernommen haben).

Ebensowenig einleuchten will mir die Tatsache, dass ausgerechnet die Klingonen den Geleitschutz übernehmen sollen ... in eine ohnehin schon hochexplosive Situation. Da sollte man Sternenflotte und Föderation mehr Augenmaß zurechnen. Für die Spannung im Buch mag es ja nett sein, nur geht es zu sehr auf die Kosten jeglicher Logik. Ganz davon abgesehen, dass die Klingonen - stärker noch als die Romulaner - viel zu stereotypisch dargestellt sind.

Die Querverweise auf andere Folgen und Filme finde ich eigentlich nett und keineswegs störend. Vielleicht bin ich da ja auch einer der Konservativen, die es schätzen, wenn das geschaffene Universum halbwegs konsistent ist ;)

Doch gerade unter diesen Voraussetzungen sind die vielen logischen Patzer ebenso wie die sehr schlecht und bestenfalls oberflächlich bleibenden Charaktäre kaum zu erklären.

Man nehme nur das Beispiel Riker ... es wird sogar kurz darauf eingegangen, dass er in seiner Vergangenheit auf der Pegasus schon mal gegen das Abkommen bzgl. der Tarnvorrichtung verstoßen hat ... was er später zutiefst bereut und zugegeben hat. Kaum taucht aber ein Admiral auf und lässt ihn einen vergleichbaren Verstoß nochmal begehen, tut er es ohne größeres Zögern? Und selbst wenn ... wo bleiben dann die Selbstzweifel? Stattdessen verschwindet das Ganze aus den Köpfen der Protagonisten eine Seite, nachdem der Einsatz abgeschlossen ist.

Da wurde viel an Tiefe verschenkt.

Ganz zu schweigen davon, dass es meinen Augen nicht zu Riker passt, ausgerechnet einen solchen Verstoß gegen die Vorschriften noch einmal zu begehen ... das nimmt jegliche Glaubwürdigkeit.

Generell finde ich es schön, dass sich in Deutschland wieder ein Verlag "erbarmt" hat, neue Star Trek Bücher auf den Markt zu bringen. Ob es dabei allerdings intelligent ist, ausgerechnet solche vollkommen unbekannten Reihen wie Vanguard oder jetzt Titan zu bringen, wage ich zu bezweifeln. Zumal die Qualität von Titan zumindest beim ersten Buch alles andere als hochklassig ist.

Gut, vielleicht waren da die Rechte halt billiger, als wenn man DS9/TNG usw Romane bringen würde, wer weiß. Ob es sich rechnet, werden wir ja sehen. Persönlich hoffe ich es, damit evtl auch noch bessere Serien eingekauft werden.

Ob sich dieser Erfolg allerdings einstellen wird, wage ich mal zu bezweifeln. Die Bücher sind zwar optisch nett aufgemacht, und Details wie der faltbare Schiffsplan der Titan sind sicher auch eine positive Entwicklung im Vergleich zu zB Heyne, aber der Preis ist auch (wohl eben angesichts des kleinen Verlags) doch ziemlich hoch.

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  • 2 Monate später...

Ich kämpfe mich gerade durch den zweiten Band, der bisher (Seite 150) kaum Handlung und dafür sinnloses Techo-Gebabbel bis zum Abreihern bietet, um eine völlig abstruses Theorie zu pseudountermauern, die so wissenschaftlich ist, wie schamanistisches Bäumepimpern.

Ich hoffe, auf den nächsten 200 Seiten dreht sich die Handlung um 180 Grad, und wird etwas ernsthafter ...

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  • 2 Wochen später...

Meine niegelnagelneue Rezi ... noch nicht korrekturgelesen .. wer einen Fehler findet, darf ihn behalten ...

Titel: Der rote König

Serie: Star Trek Titan

OT: Star Trek – Titan: The Red King

Autoren: Michael A. Martin & Andy Mangels

Ü: Stephanie Pannen

Seiten: 377

ISBN: 978-3-941248-02-1

Verlag:CrossCult, 2009

Der vorliegende Roman knüpft unmittelbar an das Cliffhanger-Ende des ersten Titan-Bandes an. Wer darüber Näheres erfahren möchte, muss allerdings wohl oder übel an anderer Stelle suchen, denn ich bin um jede Zeile froh, die mich weiter von „Nemesis“ wegbringt.

Shit happens! Eine Raumanomalie saugt die geheime Raumflotte der Romulaner, das Flaggschiff Commander Donatras, einen klingonischen Paranoidenkreuzer sowie die U.S.S. Titan, jenes Föderationsforschungsschiff, auf dem sich Captain Riker und seine Liebesdienerin Deana Troi ihren Imzadiflüstereien hingeben, einschließlich dessen etwa 350 Mitglieder zählende Crew aus Pi mal Daumen 500 unterschiedlichen Spezies, in sich hinein, um sie justament in der etwa 200000 Lichtjahre entfernten Kleinen Magellan'schen Wolke wieder zu erbrechen. Eine solche kosmische Wurmloch-Bulimie wirft zwar keinen wackeren Kosmonauten emotional aus der Bahn – erst recht nicht Jan und Hein und Klaas und Pit oder wie sie hier heißen: Shenti Ysec Eres Ree, Torvig Bu-kar-nguv, Xin Ra-Havareii und K'chak'!'op -, aber dennoch greift zunächst ob der fremden Umgebung eine gewisse Irritation Raum.

Während die Datenbanken der Titan bis knapp unter das oberste Luk mit Informationen über diesen Weltraumsektor gefüllt sind, da in dieses Loch schon des Öfteren Föderationsschiffe fielen – unter anderen die U.S.S. Excelsior unter Captain Sulu -, tappen Donatra & Co. im Stockdusteren.

Erfreulicherweise gelingt es der Romulanerin, einen Vertreter der hier heimischen Neyel - einer mit der Menschheit verwandten Rasse mit lustigen Schwänzen (hinten) und mehr als zwei Armen (seitlich) - aus dem luftleeren Raum zu pflücken, um ihn ganz nach Art romulanischer Gastfreundschaft einer mehr peinlichen als hochnötigen Befragung zu unterziehen, nach dem Motto „Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum?“. Bedauerlicherweise erweist sich ausgerechnet dieser Alien namens Frane als gestandener Esoteriker und Gutneyel, der seinem Volk ob dessen böser Unterdrückung anderer Spezies dieses Sektors den Tod oder wenigstens die biochemische Fluktuation an den Hals wünscht.

Sei es drum. Ohne eine Zusammenarbeit von Titaniern und Romulanern wird es erstens schwierig, den blind herumirrenden Rest der Flotte einzufangen und zweitens einer ominösen Gefahr Herr zu werden, die – als könnte nichts naheliegender sein – von den Föderationswissenschaftlern mit unaussprechlichen Namen im Handumdrehen als schnell expandierendes sapienogenisches Protouniversum identifiziert, d.h. als kleines Quantending mit Bewusstsein, das den großen Macker markieren will und dabei – wie Kinder nun einmal sind - den Rest des Sektors mit sich selbst überschreibt.

Ärgerlichweise hält das Viech gerade die Computersysteme der romulanische Irrläufer besetzt, ob mit Vorsatz oder aus Dusseligkeit lässt sich schwer sagen. Tatsache ist: das Ding muss da raus! Ist für die „Födies“ auch keine große Sache, nur dass das schnell expandierendes sapienogenisches Protouniversum dadurch Migräne bekommt und übellaunigerweise ausgerechnet das Sonnensystem als nächstes auszuradieren droht, das den Heimat-Planeten der Neyel beherbergt. Sowas geht ja nun gar nicht! Und was ein echter Riker ist, der versucht einen ganzen Planeten zu evakuieren, auch wenn es auf der Titan echt eng werden sollte. Aber wo Platz für 300 ist, da passen auch ein paar Hundert Millionen rein ... naja ... vielleicht auch zwei, drei weniger ..

Hammerhart! Bei der Lektüre dieses Romanes fühlte ich alter Sack mich wieder 20 Jahre jünger, zurückversetzt in eine Zeit, in der sinnloses Technobabbel und abstruse, hanebüchene Storys zumindest für uns einfach gestrickte SF-Fans noch den TV-Show-Himmel auf Erden bedeuteten.

Da ist dann schon mal von geordneten Energie- und Verbrauchskurven die Rede, von enormen Vorkommen akkumulierender negativer Entropie sowie anderen zahlreichen extremen und anhaltenden umgebungsbedingten Unausgeglichenheiten. Saugeil! Da geht dem Nerd doch gleich einer ab!

Die ersten 100 Seiten sind voll von diesem sinnlosen Zeug, voll von Namen, Zusammenhängen und Bezügen zu trek'schen TV-Episoden und Romanen, die zum Teil noch immer ihrer deutschen Veröffentlichung harren. Und genau deshalb ist das Buch für „normale“ Leser und Gelegenheits-Trekkies stellenweise so unterhaltsam wie das Telefonbuch von Tokio.

Der Grundplot um das schnell expandierende sapienogenische Protouniversum und alles was damit zusammenhängt – der pseudowissenschaftliche Hintergrund, die oberflächlichen Analysen, die schamanistischem Bäumepimpern gleichkommen, die letztlich haltlosen Schlussfolgerungen, der abstruse Gedanke, dass das kollektive Gedächtnis von Spezies – manifestiert in ihren Mythen – Milliarden Jahre zurückreicht, usw. – ist demgegenüber weniger langweilig als vielmehr strunzdämlich.

Wissenschaftsoffizier ZcHnr²Zorr~zarg' hängt seinen Sensor aus der Ladeluke, dreht sich auf seinen vier kukurukuzuwuzförmigen Rudimentärwurzeln zweimal rechtsrum im Kreis, klopft auf seine Diagnose-Glaskugel, um mit Grabesstimme zu sagen:

„Hey! Captain! Da draußen randaliert ein intelligentes Protouniversum“.

Auf der Brücke bricht spontaner Applaus aus. Mehre Crewmen fangen angesichts so viel wissenschaftlichen Sachverstandes vor Rührung an zu weinen, während sich Riker auf die Stirn schlägt:

„Na klar! Was sonst!“

Ok! Star Trek ist als Science Fiction grundsätzlich entschuldigt, aber zumindest mich befriedigen Storys aus dem Niveau von „Da draußen schwirrt der böse Wolf rum (warum auch immer) und versucht, unsere Torpedophalanx umzupusten!“ schon seit geraumer Zeit nicht mehr.

Ein gutwilliger Leser könnte einwenden, dass auch der haarsträubendste Plot als Aufhänger für moralische Dilemmata und faszinierende Charakterzeichnungen dienen könnte, zumal – glaubt man den Harcore-Fans – solcherlei Tiefgründigkeiten immer schon das Salz in der Star Trek-Suppe gewesen sein sollen. M & M (Martin & Mangels) jedenfalls kredenzen ihre Suppe quasi salzlos. Zum einen sind Haupt-Protagonisten des Romans – an erster Stelle Donatra, Riker und Frane - in ihren Rollenklischees, die sich gerade bei Star Trek (u.a.) immer aus der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Spezies (Mensch, Klingone, Romulaner, usw.) ableiten, gefangen und verhalten sich so vohersehbar, dass keinerlei Spannung aufkommt, zum anderen werden Dilemmata und interessante Fragen - Welche Bedeutung hat die Menschheit innerhalb und für die Föderation? Nach welchen Kriterien erfolgt die Evakuierung des Neyel-Planeten (Oghen), d.h. nach welchen Kriterien wird über Leben und Tod entschieden? - höchstens angerissen, nicht aber diskutiert.

Zugegeben, einige Dialoge sind recht unterhaltsam – weil bissig geführt -, aber dieses ist unter Strich viel zu wenig, um eine 377-Seiten-Buch anzuheben, geschweige denn zu tragen.

Als Griff ins Klo erweist sich bisher auch der Speziesreichtum an Bord der Titan, dessen Handlungsrelevanz vor allem anderen darin besteht, den Leser mit unaussprechlichen Namen aus den seelischen Gleichgewicht zu bringen, um so den trägen Fluss der drögen Handlung stellenweise zum Erliegen zu bringen.

Was als zentrale Botschaft des Romans bleibt, ist ein gutmenschliches „Wir sind doch alles Freunde und müssen an einem Strang ziehen“, und damit die Erkenntnis, dass die Titan-Reihe – im Gegensatz zur Vanguard-Serie - aller Voraussicht nach eine Stagnation des Franchise auf niedrigem Niveau bedeutet.

Fazit: Ein Star Trek-Roman für Fans (mehr muss an dieser Stelle nicht gesagt werden, oder? ^^).

Bearbeitet von Deus Irae
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Eine Frage:

Wieso liest du ST-Bücher, wenn dein Fazit doch eigentlich immer das gleiche ist? Ist doch ganz offensichtlich, dass du ST hasst und dich daran aufgeilst.

:sleeping:

Vanguard fand ich gut, den ersten Titan-Band zumindest gerade noch erträglich .. hatte auf eine Steigerung gehofft ... wurde bitter enttäuscht

:sleeping:

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  • 1 Monat später...

Rezi:

Titel: Die Hunde des Orion

Serie: Star Trek Titan

OT: Star Trek – Titan: Orion's Hounds

Autoren: Christopher L. Bennett

Ü: Stephanie Pannen

Seiten: 327

ISBN: 978-3-941248-03-8

Verlag:CrossCult, 2009

Ahhhh ohh ahhhhh uuuaaajaa! Weit entfernt von randalierenden Rommulanern, kleingeistigen Klingonen und faktisch faden Födi-Fuzzis können sich Riker und seine Crew endlich dem widmen, für das die Titan ursprünglich in den Dienst gestellt wurde: dem freudvollen, forschen Forschen.

Das Kartographieren des Gum-Nebels im Arm des Orions führt die U.S.S. Titan in bis dahin weitgehend unbekanntes Gebiet.

Aus heiterem Himmel zerreißt ein Todesschrei die Gedankenwelten der an Bord befindlichen Empathen und Telepathen. Riker und seine Crew beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen und werden Zeugen, wie eine unbekannte Spezies – die Pa'haquel – Sternenquallen, jene empfindsamen Wesen, denen Riker und Troi auf ihrer ersten Farpoint-Mission begegneten, jagt und tötet, um sie in eine Art Zombie-Raumschiffe zu verwandeln.

Entgegen der Ersten Direktive und die Tatsache ignorierend, dass es sich bei den Pa'haquel zwar um mürrische, aber dennoch höfliche und hilfsbereite Wesen zu handeln scheint, beschließt Riker, Partei für die Sternenquallen zu ergreifen. Jedoch erst Tuvok, der dunkelhäutige Vulkanier an Bord der Titan, begeht, als er die Gedankenschreie und Qualen der sterbenden Himmelsriesen psychisch nicht länger erträgt, einen verhängnisvollen Fehler, indem er den Quallen Informationen übermittelt, mit denen sie für ihre Jäger undurchdringliche Schilde generieren können.

Dadurch wird ein Gleichgewicht gestört, dass seit Jahrtausenden das Überleben sämtlicher Spezies – nicht nur der Pa'haquel – in diesem Teil des Raumes zwar nicht gänzlich sicher stellte, aber zumindest wahrscheinlicher machte, denn hier, nahe der Wiege neuer Sterne, treiben gigantische Lebensformen unterschiedlichster Natur – sogenannte Kosmozoane - durch das All, die ganze Planeten verschlingen und denen nur die Waffen in den Leibern der toten Sternenquallen etwas anhaben können.

Nachdem in den ersten beiden Bänden die Nachwehen von Shinzons schrägem Putschversuch in schwerer, anstrengender und ganz und gar freudloser trek'scher Trauerarbeit verarbeitet und hoffentlich endgültig in einer kleinen imaginären Urne hinter dem Mond links zur ewigen Ruhe gebettet wurden, entführt „Die Hunde des Orion“ den Leser in eine neue, frische, aufregende und phantastische Science Fiction-Welt.

Nicht nur, dass das Schiff und das Universum mit lebendigen Wesen bevölkert werden, die sich – endlich - durch weitaus mehr als nur unaussprechliche Namen auszeichnen – nämlich durch Humor, Exentrik, spezielle körperliche Bedürfnisse und kulturelle Hintergründe -, auch zahlreiche Probleme des Zusammenlebens unterschiedlichster Spezies werden ohne belehrenden Unterton thematisiert. Behutsam lenkt der Autor das Augenmerk des Leser immer wieder auf Details bzw. Konsequenzen einer bestimmten Lebensweise, die selbst dem abgebrühtesten Science Fiction-Fan das eine oder andere Licht aufgehen lassen.

Zugleich rückt eine Diskussion um die Erste Direktive der Föderation, welche den Umgang mit fremden Zivilisationen regelt, in den Vordergrund, in deren Verlauf eine verantwortungsethisch basierte Interpretation und eine deutliche pragmatischere Herangehensweise gefordert wird als sie in Star Trek bisher üblich war.

Die Hundert Millionen Toten, die das Eingreifen Rikers in das Gleichgewicht zwischen Jägern und Gejagten nach sich zieht, werden bemerkenswerterweise nicht als Anlass genommen, die Forderung des Verbotes einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten einer fremden Gemeinschaft erneut zu erheben, sondern implizit zu fordern, Irrtümer in der Beurteilung der Auswirkungen des eigenen Handelns durch sorgsam(er)e Situationsanalysen zu vermeiden.

Höchstwahrscheinlich wäre ein Traktat zur Soziologie von fiktiven Alien-Rassen, eine Abhandlung über den kant'schen Imperativ im Lichte neuer Sonnen oder ein Wörterbuch „Technobabbel für Loser“ eine wenig erbauliche Lektüre, würde nicht nebenbei auch noch eine Geschichte erzählt werden.

In dieser Hinsicht beweist Christopher L. Bennett - wie schon in seinem gelungenen Franchise-Roman „X-Men: Feind meines Feindes“ (erschienen bei Panini) - nicht nur ein erstaunliches Gespür für die leise Töne, für situative Komik und Atmosphäre, für das Wesentliche, das uns von denen da draußen unterscheidet, sondern bringt das Ganze auch noch in einem so lockeren, gefälligen Stil an den Leser, dass selbst Moral spannend wird.

Auf sinnloses, plakatives Technobabbel wird so radikal verzichtet, dass der eingefleischte Star Trek-Fan dieses geradezu als Affront auffassen muss. Ebenso sind vordergründige, ausufernde Action-Sequenzen – das Kauf-Argument eines jeden Padawans – , nervtötend eindimensionale Charaktere oder die gutmenschliche Moralkeule nicht Bennetts Sache. Seine Figuren, die immer auch bereit zum Dialog sind, wollen durchweg nur das Beste, glauben dem richtigen Weg zu folgen und haben für ihre Entscheidungen regelmäßig nachvollziehbare, plausible und – vor allem – moralisch akzeptierbare Argumente.

Fazit: Ein großartiger Science Fiction-Roman, voller Exotik, Humor, Emotionalität und Tiefgründigkeit. So gut wie hier, war Star Trek nie zuvor.

Action-Boys und Freunde von Achsen des Bösen sollten lieber mit ihren G.I.Joe-Püppchen spielen.

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  • 7 Monate später...

Danke für die unterhaltsamen Berichte Deus Irae, auch wenn Deine Kritik meiner Meinung nach manchmal über das Ziel hinausschießt.

Ich selbst kann mir leider keine ST-Bücher mehr durchlesen, nur Kritiken, weil die meisten mich, obwohl ich doch in allen StarTrek TV-Serien etwas für mich entdecken konnte, bitter böse enttäuschten.

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  • 2 Jahre später...

ALso ich habe nun die ersten 3 Romane gelesen. Zunachst fand ich die Reihe ziemlich gut, soll heißen das erste Buch, welches an Nemesis anschloss hat mir richtig gut gefallen. Allerdings hatte mich da schon ein Punkt gestört, der später immer wieder aufgegriffen und immer schlimmer wurde.

Die Handlungsbögen werden nämlich durch epische Charakterdarstellung, die zu diesem Zeitpunkt kaum einen Sinn machen, unterbrochen. Dadurch bricht die Spannung vollkommen ab. Irgendwie sind die Bücher dashalb nicht stimming und fesseln vor allem nicht.

Ich bin deshalb echt am überlegen, ob ich die Titan-Reihe weiter verfolgen soll. Hat jemand Erfahrungen mit den weiteren Büchern?

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