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...mehr krass als man denkt

USS Community - Die Pause Teil V


Hoshi_Sato

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Nachdem sie wieder ihre Sternenflottenuniform angezogen hatte - an welche sie sich nun wieder zurückgewöhnen musste - sah Vinara in ihrer Abteilung vorbei, wobei sie die neue Kollegin gleich mit vorstellte und sich Mühe gab den Dreck den das Wiesel hinterlassen hatte so gut wie möglich wegzuwischen.

Tags darauf nahm sie die beiden klingonischen Handfeuerwaffen die sie als Abschiedsgeschenk erhalten hatte um sie ein paar ausführlicheren Tests zu unterziehen.

Es sollte zwar gerade ein neuer Schießstand auf der Community eingerichtet werden, doch war dieser noch nicht ganz fertig so dass die Wissenschaftsoffizierin die Sporthalle in Beschlag nehmen musste. Von der Sicherheit waren Lieutenant Marla Glen sowie zwei weitere Crewmen anwesend, die Technik wurde von Lieutenant Suval repräsentiert.

Als Zielobjekte dienten normierte Metallplatten. Zuerst war die erweiterte Standardwaffe der Klingonen dran: Ein Impulsdisruptor welcher kurze Energiestöße auf höchstem Niveau abfeuerte, ohne dass es eine Möglichkeit gab die Intensität zu regulieren. Dies war auch im Betäubungsmodus der Fall; Suval merkte die enorme Energiemenge an und riet zu weiteren Tests mit einem medizinischen Simulationshologramm.

Die zweite Waffe, ein vollkommen neu gestalteter Phasendisruptor, erwies sich in seiner Bedienung und Wirkung den Sternenflotten-Phasern sehr ähnlich - die Möglichkeit der Einstellungen reichte vom leichter örtlicher Betäubung bis hin zu vollkommener Vaporisierung. Nur die Frequenzen ließen sich nicht ganz so präzise einstellen wie bei ihren Föderations-Pendants und auch hier bestand eine Tendenz zu verstärkter Energieabstrahlung.

Auf der Krankenstation hatte während Assjimas Abwesenheit Dr. Gilmore das Sagen; dieser staunte nicht schlecht als Vinara samt Glen und Suval sein Revier betrat. "Sie tragen also doch keine klingonische Uniform... Es schwirren da ein paar böse Gerüchte über Sie an Bord, Commander, von noch die dagewesener Konkretheit dank eines wie mir scheint diffamierenden Zeitungsartikels..."

"Hier trage ich keine klingonische Uniform. Ich möchte aber die Wirkung dieses erweiterten Disruptors auf Menschen testen."

"Äh... das muss wohl ein Scherz sein, klingonische Disruptoren..."

"Dieses Exemplar hier hat wie einige seiner neuen Kameraden eine zusätzliche Betäubungsfunktion, aber wie im tödlichen Modus ohne die Möglichkeit die Energiemenge zu regulieren."

"Na das ist ja mal ganz was Neues! Heißt das dann an den Dingen die man über Sie hört ist doch einiges dran?"

"Allenfalls ein kleiner Kern. Und der beruht darauf dass ich an einem erweiterten Austauschprogramm teilgenommen habe in dessen Rahmen ich auch in die klingonische Flotte befördert wurde; darüber hinausgehende Gerüchte sollten Sie gleich wieder vergessen, auch was meine angeblichen Liebesaffären betrifft - bis auf die mit einer gewissen Ärztin. - Würden Sie jetzt die holografische Simulation eines Menschen mit allen medizinischen Parametern kreieren?"

Um die Tests so realistisch wie möglich durchzuführen bewegte das holographische Zielobjekt auf der Krankenstation sich so wie auch ein echter Mensch es tun würde; jeder Treffer wurde präzise registriert, analysiert und seine Wirkungen akurat umgesetzt - mit dem Unterschied dass das Test-Hologramm immer wieder aufstand, auch dann wenn ein normaler Mensch (dauerhaft) liegengeblieben wäre.

"Nun, Doc, wie lautet Ihre Meinung?", fragte Lieutenant Glen nach einer halben Stunde intensiver Tests.

"Klingonische Waffen dienen in erster Linie dem Töten und selbst dieser neue Betäubungsmodus hat sich gerade aus geringerer Nähe als oft tödlich erwiesen, zumindest dürften dauerhafte neuronale Schäden zu erwarten sein. Um einen Gegner möglichst ohne Folgen für selbigen außer Gefecht zu setzen würde ich nur zu Schüssen auf die Extremitäten raten, je nach Situation in den Arm oder ins Bein."

"Da fällt mir ein, wir haben bei unseren Tests noch nicht zwischen die Beine gezielt", grinste Glen.

Gilmore schien allein schon bei dem Gedanken daran selbst körperliche Schmerzen zu empfinden, nach dem wie er sein Gesicht verzog. "Das können Sie doch nicht ernst meinen..."

"Es wäre vielleicht nicht unbedingt notwendig, aber es ließen so mögliche Auswirkungen auf die Zeugungsfähigkeit feststellen", meinte Suval, welcher den ironisch-scherzenden Unterton in der Stimme seiner Kollegin nicht erkannt oder ignoriert hatte.

Vinara zielte und feuerte noch ein letztes Mal; glücklicherweise war das Hologramm auf stumm geschaltet worden, denn der Schrei den die zusammengekrümmte Gestalt jetzt von sich gegeben hätte hätte womöglich selbst den Vulkanier irritiert.

"Das hätte ich Ihnen auch so sagen können", meinte Dr. Gilmore, "das ist in etwa als ob ein Klingone ihm einen Tritt in die... Kronjuwelen verpasst hätte."

Es folgten noch einige Tests mit einen Hologramm das auf die Simulation der klingonischen Physiologie programmiert war; wie erwartet zeigte es sich weniger empfindlich gegenüber den Betäubungsimpulsen, doch gezielte Schüsse konnten auch bei ihm zu tödlichen Ergebnissen führen.

Nach einigen zusätzlichen Simulationen ließ sich am Ende Folgendes sagen: Der neue Phasendisruptor würde sich ohne allzu große weitere Probleme auch in der Sternenflotte einsetzen lassen, wohingegen die deutlich einfachere, um nicht zu sagen primitivere Impulsvariante nur beschränkt zu verwenden war - um einen Gegner damit wirklich nur zu betäuben durfte man vor allem aus geringer Entfernung nicht direkt auf seinen Kopf oder Rumpf schießen.

Ein Bericht basierend auf obigen Untersuchungen wurde an die Austauschkommission gesandt.

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„Und dann?“ Rupert hing wie gebannt an den Lippen von Milseya.

„Was dann? Der blöde Heini hat aufgegeben. Bist du noch nie von einem Klingonen verdroschen worden?“, erklärte Milseya und schaufelte eine volle Gabelladung in den Mund. Sie hatte beinahe vergessen, wie gut Sahnetorte schmeckte.

„Im Gegensatz zu dir? Nein“, lachte Rupert zurück und zeigte auf seinen Mundwinkel. „Du hast da noch was.“

„Donke“, schmatzte die Haliianerin und wischte sich das wirklich große Stückchen in den Mund, bevor sie ihren Bauch rieb. „Bei allen Himmeln, ich wurde in der letzten Zeit wirklich gut gefüttert.“

„Sieht man“, kicherte Claudette. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, du wärst im 3. Monat.“

„Wenn ich im dritten Monat wäre, dann würde ich bereits ne Kugel vor mich hinschieben“, antworte Milseya spitzfindig.

„Na sag ich doch“, grinste Claudette und ging vor dem angeflogenen Teller in Deckung.

„Ich weiß schon, warum ich euch kein Stück vermisst habe!“, lachte Milseya.

„OOOOHHH“, schallte es ihr spöttisch entgegen.

„Und genau deshalb hast du uns allen ja was mitgebracht!“, scherzte X’Kles und hob ihre Arme, die mit mehrreihigen Perlenarmbändern geschmückt waren. „Die sind echt wunderschön!“

„Eigentlich ne Frechheit!“, schimpfte Savannah Miller. „Nur weil du mehrere Arme hast, bekommst du mehr von den edlen Armbändern.“

„Was beschwerst du dich?“, mischte sich Rupert ein, während er gerade mit dem Korken der Champagnerflasche kämpfte. „Hast du die komische Hose gesehen, die ich bekommen habe? Damit kann man sich doch nicht unter die Leute wagen!“

„Wieso? Du hast doch hübsche Beine!“, grinste Claudette.

„Wann hast du seine nackten Beine gesehen?“, prustete Savannah los….

Milseya lächelte versonnen vor sich hin, während sie ihren Leuten bei den Neckereien zuhörte. Es war schön wieder zuhause am Bord zu sein. Noch schöner war es, dass man sie - und auch ihren Geburtstag - nicht vergessen hatte. Die Piloten hatten bei Chef eine riesige Sahnetorte bestellt und Rupert war es gelungen drei Flaschen echten Champagner zu organisieren. Als Milseya schwer beladen mit Geschenken das Hangardeck betreten hatte, da tönte ihr ein lautes, recht falsch gesungenes „Happy Birthday“ entgegen. Worüber sie sehr gerührt war, was sich jedoch gleich in ein schallendes Lachen auflöste, als sie die komischen Hütchen auf den Köpfen ihrer Kollegen sah – bis X’Kles ihr auch so ein Ding aufgesetzt hatte….

Bei der darauf folgenden ausdauernden Tortenschlacht erzählten alle wild durcheinander was sie im Urlaub bzw. Dienst getrieben hatten. Vor allem hatte Milseya alle Mühe ihre Leute davon zu überzeugen, dass an den Artikeln in der BIDL so gut wie kein wahres Wörtchen dran war (es hatte nicht viel gefehlt und sie hätte einen medizinischen Scan vorweisen müssen, um zu beweisen, dass sie nicht schwanger gewesen war). Doch auch der neueste Klatsch und Tratsch fehlte selbstverständlich nicht, wobei sich eigentlich alles um Talana und den Porno drehte.

„Also, ich find ihn gut“, hatte Milseya erklärt und sich eine neue Ladung Sahnetorte in den Mund geschoben.

„Du hast ihn gesehen?“, kam es verblüfft von X’Kles.

„Jopp“

„Wie? Ich meine wieso? Wann?“

„Reisen im Weltraum können lang und langweilig sein“, zitierte Mili den bajohaliianischen Sexshopbesitzer grinsend. „Ich habe den Film auf einem Datenchip. Ich wollte ihn Talana schenken, aber da wusste ich noch nicht, dass der Film sämtliche Postkanäle auf diesem Schiff verstopft hat. Na ja, und eines Abends, da war auf der Rio echt nichts los und ich dachte mir, ich sollte schon wissen, was ich Talana da schenke.“ Ein weiteres Riesenstück Torte landete in ihrem Mund.

„Doch nur Ausschnitte davon!“, empörte sich Rupert.

„Ja, und nicht die besten!“, stimmte Milseya zu.

„Leihst du mir den Chip mal?“, kam es hoffnungsvoll von dem Piloten.

„Nein“, war die knappe Antwort….

Der Korken gab endlich auf und der Champagner perlte aus der Flasche. Schnell streckten alle ihre Gläser hin, damit kein Tropfen verloren ging. „Nur nichts verkommen lassen!“, lachte Claudette, bevor sie alle ihre vollen Gläser zu Milseya hinstreckten.

„Auf unsere Zwergenkönigin!“, erklärte Rupert schelmisch.

„Auf unsere Zwergenkönigin!“ stimmten alle zu und die Gläser klirrten aneinander.

Milseya hatte bei dem Trinkspruch so lachen müssen, dass sie beim Trinken eine Ladung Prickelwasser in die Nase bekommen hatte. Sie hustete, prustete und ihr Gesicht nahm eine bedenklich rote Farbe an, was X’Kles veranlasste ihr mit den Worten „Man trinkt mit dem Mund, nicht mit der Nase“ eine Serviette zu reichen…

Klägliche zwei Stückchen waren auf dem großen Tortenteller übrig. „Finger weg“, haute Claudette Rupert auf die Finger. „Die sind für Han!“

„Wir können doch noch so ne Torte bestellen!“, maulte der Pilot.

„Nichts da!“, sagte Milseya. „Das ist das Mindeste – schließlich sitzt er gerade auf der Brücke, während wir hier schwelgen. Also, lass die Torte in Ruhe.“

Rupert grummelte immer noch vor sich hin, als Milseya aufstand. „Ich danke euch allen für die kleine Feier und eure Geschenke. Ich bin sehr gerührt. Doch das ändert nichts daran, dass ab morgen der Urlaub für uns alle wieder rum ist. Morgen früh um 8 Uhr ist wieder Besprechung – Savannah, du bist entschuldigt, da deine Flugtauglichkeitsprüfung ansteht. Wir haben noch einiges zu erledigen, bevor die Community wieder aufbrechen wird. Ich denke da an die neue Shuttlerampe (die Augen der Haliianerin leuchteten begeistert auf) sowie an die Vorbereitung für die Schiffstaufen. Außerdem müssen wir alle noch zur fliegerärztlichen Untersuchung.“

Die allgemeine Begeisterung hielt sich sichtlich in Grenzen.

„He, ich mache die Regeln nicht!“, erklärte Milseya grinsend. „Und wer feiern kann, kann auch arbeiten. Also, pünktlich um 8.“

Claudette, Samantha und Rupert standen widerwillig auf. Bevor sie jedoch tatsächlich der Aufforderung nachkamen, herzte jeder von ihnen Milseya noch einmal herzlich, wobei Rupert es sich nicht verkneifen konnte, Milis Hütchen auf ihren Kopf fatzen zu lassen. Ein kräftiger Kniff in seinen Allerwertesten war die Antwort darauf. „Aua“, ertönte es. „Das sagt ich H’Qar.“

„Tu das - wenn er sich mal wieder hier her verirren sollte“, seufzte Milseya traurig.

Der Pilot hätte sich selbst in den Hintern kneifen können. „Tut mir leid, Mili, ich wollte nicht ..“

„Schon gut“, winkte sie ab und lächelte schwach. „Wir müssen uns wohl alle daran gewöhnen“, sagte sie, während sie dabei war, den Tisch abzuräumen.

Rupert nickte geknickt.

„Ist es schlimm?“, fragte X’Kles, die der Bajohaliianerin beim Aufräumen geholfen hatte und nun nach einem Teil der Geschenke griff, um diese in Milis Quartier zu bringen.

„Es ist die Hölle“, flüsterte Milseya. Ihre Augen schimmerten feucht.

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Er hatte Niklan versprochen, pünktlich zum Abendessen zuhause zu sein. In den letzten Tagen hatte sein Sohn nicht viel von ihm gesehen - nachdem Vendetta und Elohim ihn 'entführt' und mit verbundenen Augen in sein neues Büro gebracht hatten.

Solak wusste noch immer nicht, ob er sich darüber freuen sollte. Tanrim hatte die Verlegung beschlossen, um Platz auf dem übervollen 'Promenadendeck' zu schaffen, Vendatta hatte die heimliche Ausführung übernommen. Man musste ihm lassen, dass er seine Sache gut gemacht hatte. Das neue Büro war wesentlich größer als das Alte. Endlich gab es genug Platz darin, um Gruppensitzungen abzuhalten. Auch hatten sie ihm die Großbildleinwand für die Vorführung von Lehrfilmen eingebaut, die er schon lange beantragt hatte. Und die Isolierung war auf dem neuesten Stand - weder Psi- noch Radio- noch sonstwelche Wellen konnten sie durchdringen. Egal was in diesem Büro gesprochen wurde, es würde auch drin bleiben, Lauschen ausgeschlossen. Und: Seine Patienten mussten sich nicht mehr der Peinlichkeit hingeben, über das 'Promenadendeck' schleichen, um zur Therapie zu kommen. Und doch.... Er würde sein altes Büro vermissen... Nur einmal über den Korridor und er war im Kasino.... Solak seufzte. Wenigstens hatte das neue Büro ein Fenster. Sie hätten ihn ja auch in eine Besenkammer sperren können....

Der Councelor erreichte sein Quartier und strich sich über's Kinn, was ein schabendes Geräusch erzeugte. Nicht nur sein Sohn hatte ihn seit Tagen nicht mehr gesehen, auch bei Miauz war er lange nicht mehr gewesen. Der ganze süße Klatsch war an ihm vorbei gegangen. War Bishop nicht wieder auf dem Schiff? Vendetta hatte so etwas erwähnt. Und Shral und Anquenar? Nun ja, das Büro war eingeräumt, seine Arbeit getan. Er könnte morgen früh also zu Miauz. Oder sollte er sich einen Bart wachsen lassen? Ob Sta'el das wohl gefiel?

Niklan strahlte seinen eintretenden Vater an. "Ich hab gekocht!"

Sein Vater musterte die Berge von Pommes und vegetarischen Burgern, die sich auf dem Esstisch türmten. Er wuschelte dem Kleinen grinsend durch's Haar. "Und auch noch dein Lieblingsessen! Prima, dann kann ich mir das Kochen in Zukunft ja schenken!" Er setzte sich an den Tisch und sah, dass neben Niklans Teller ein Padd lag. "Die Zeitung von heute?"

Kauend nickte der Junge. Er schluckte hinunter und sagte: "Ja. Und es waren heute viele Wörter drin, die ich noch nicht kenne. Ich muss sie gleich alle noch nachschlagen."

Vaterstolz durchströmte Solak. Niklan hatte vor einiger Zeit begonnen mit seiner 'Vulcan Times' Lesen zu üben. Unbekannte Worte schlug er nach der Lektüre nach und wurde so Tag für Tag ein Stückchen klüger. "Das ist gut. Stand denn etwas interessantes in der Zeitung?"

Der Kleine angelte nach einer Pommes. "Ja, aber ich habe nicht alles verstanden." Er sah seinen Vater nachdenklich an. "Du, sag mal, hat Cmdr. Shral dich auch schon mal in den Wahnsinn gefickt?"

Solak verschluckte sich an seinem Burger. "BITTE?!"

"Naja, in der Zeitung stand, dass sie das mit Vorgänger gemacht hat. Tut sowas weh? Und was ist eine Pornoszene?"

Der Romulovulkanier traute seinen Ohren nicht. "Und das stand in der Times?!"

"Neeeee. Ich habe im Korridor gehört, wie sich zwei Crewmen über eine Zeitung namens BIDL unterhalten haben. Der eine hat gesagt, dass man das gelesen haben muss. Also hab ich sie mir runtergelanden." Niklan reichte das Padd seinem Vater. "Guck."

Und Solak guckte. Und guckte. Und guckte.... Was dachten sich die Leute nur?! Da wollte man seine Kinder halbwegs ordentlich erziehen und sie auf die Galaxis vorbereiten - und dann konnten sie überall diesen Schmutz lesen! Was sollte er tun? Weder wollte er seinen Sohn anlügen, noch ihm zu Scham erziehen. Und vor allem sollte der Kleine auch morgen nich Vinara Shral mit Respekt begegnen....

Er räusperte sich. "Niklan, komm her, ich muss dir etwas erklären. Du erinnerst dich doch noch an das Gespräch mit Papa und mir darüber wo die Kinder herkommen, oder? Nun, das ist noch nicht alles....."

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Lt. Cmdr. Bishop saß an seinem Schreibtisch in seinem Büro und las einen sehr interessanten Bericht über die Waffentests mit den klingonischen Disruptoren. Zu gerne hätte er selbst die Tests durchgefüht, vielleicht sollte er Vinara bitten ihm einen solchen Disruptor auszuleihen. Er sollte sie eh zu sich rufen, denn es gab da noch einige Dinge zu klären. Lucas hatte die BIDL-Artikel ebenfalls gelesen, doch leider blieben ihm die Original Berichte versperrt. Also betätigte er seinen Kommunikator und kontaktierte seine Kollegin Lt. Cmdr. Shral. "Vinara, können Sie bitte in mein Büro kommen? Ich muss Sie in einer dringenden Angelegenheit sprechen!"

Die Andorianerin hatte schon eine Ahnung weswegen der Sicherheitschef sie sprechen wollte... Daher nahm sie den Impulsdisruptor für alle Fälle mit sich und Bishops Büro angekommen fragte sie gleich: "Weswegen wünschen Sie mich zu sprechen?"

Die Miene des Sicherheitschef verbesserte sich schlagartig, er lächelte. "Genau deswegen..." meinte er freundlich und deutete auf den Disruptor. "Und wegen Ihrer Zeit bei den Klingonen...", fügte er noch schnell hinzu.

Vinara setzte sich auf den Stuhl gegenüber und legte besagte Waffe auf den Schreibtisch. "Dies ist die einfache Variante, ein klassischer Impuls-Disruptor der ziemlich hässliche Löcher verursachen kann und in dieser neuen Version auch über einen Betäubungsmodus verfügt, der aber ebenfalls mit einem sehr hohen und nicht regulierbaren Energieausstoß arbeitet. Tests mit medizinischen Simulationen haben zumindest bei Menschen und Humanoiden mit vergleichbarer Kondition zu schweren Nervenschäden bis hin zum Tod geführt; daher steht im Bericht auch die Empfehlung möglichst nur auf Arme oder Beine zu schießen weil dort die geringsten Folgeschäden entstehen."

"Und diesen neuen Disruptor haben die Klingonen alleine entwickelt? Oder hatten Sie diese Idee?", fragte Lucas neugierig und hob die Waffe hoch und hielt sie in der Hand. Der Disruptor lag erstaunlich gut in der Hand.

"Soweit ich weiß haben die Klingonen ihn alleine entwickelt, schließlich bin ich keine Waffenexpertin. Und selbst wenn ich ihn entworfen hätte dann hätte ich ihn sicher mit einer zumindest groben Regulierungseinheit versehen... Aber auch so dürften lediglich 20 Prozent aller Klingonen bereit sein ihn zu verwenden, da sie eigentlich keine Gefangenen machen. H'Qar der meine Nachfolge als Erster Offizier auf der Eisenstein antrat hat sich ebenfalls geweigert diesen neuen Typ überhaupt zu tragen."

"Das sieht dem alten Dickschädel ähnlich. - Was entspricht denn nun der Wahrheit? Haben Sie wirklich einen Klingonen getötet?", entgegnete der Sicherheitschef mit zwei weitern Fragen.

Vinara wurde leicht ärgerlich als wieder dieses leidige Thema angesprochen wurde. "Ja, aber es war nicht zu meinem persönlichen Vergnügen sondern zum einen aus Notwehr und zum anderen um die klingonische Kultur zu respiktieren - immerhin war ich zu diesem Zeitpunkt als Commander der klingonischen Flotte tätig. Ich habe ihm aber nur ins Herz gestochen und nicht wie in dem Artikel zu lesen die Kehle durchgeschnitten, geschweige denn sein Herz herausgerissen. Zur Wahrheit gehört auch noch dass ich mit besagter klingonischer Ärztin liiert bin, aber ich habe mich nicht mit ihr vor den Augen der anderen Klingonen gepaart und auch mit sonst niemanden eine Affäre gehabt!"

"Entschuldigen Sie Vinara, es geht mich nichts an mit wem Sie liiert sind. Und ich bewundere Ihren Mut die klingonische Kultur zu respektieren. Es war bestimmt nicht einfach jemanden aus der eigenen Crew zu töten, geschweige denn überhaupt ein Leben zu beenden. Aber ich bin froh dass Ihre Fühler nach dran sind!", antwortete Lucas und schaute die Wissenschaftlerin verständnisvoll an. Im Dominionkrieg hatte er als junger Fähnrich selbst Cardassianer und JemHadar getötet.

"Nun, immerhin hatte Ma'truH zuvor ohne wirklich notwendige Veranlassung eine Art Transvestiten getötet der mit einigen Kameraden für eine Weile bei uns als Passagier an Bord war. Klingonen sind schon seltsam mit ihren unverrückbaren Vorstellungen und Idealen... Aber wie ist es Ihnen ergangen, ich habe gehört Nanni Stevenson wird bald wieder an Bord kommen?", erkundigte die Andorianerin sich nur ihrerseits.

"Ja, Nanni Stevenson wird in zwei Tagen an Bord kommen. Aber es ist viel passiert und sie ist nicht mehr die Alte", antwortete Lt. Cmdr. Bishop etwas unglücklich, obwohl er sich eigentlich freute. Aber die Kolleginnen seiner schwebend unwirksamen Ex-Freundin würde ihn wieder schief anschauen.

"Heißt das Sie sind nicht mehr zusammen?" Vinara schämte sich irgendwie ein derartiges Interesse am Privatleben ihres Kollegen zu zeigen.

"Sagen wir es mal so, ich bin auf Bewährung. Nanni entscheidet ob es aus ist oder ob es weitergeht. Ich muss mich anstrengen und ihr zeigen wie ernst es ist", versuchte Lucas die Zwickmühle zu erklären.

"Sie werden das schon schaffen", entgegnete die Andorianerin. "Um auf ein neues Thema zu sprechen zu kommen - haben Sie zufällig noch Kontakt zu Ihrer Ex-Freundin oder sonst jemandem auf der USS Sentinal?"

"Kontakt? Wie meinen Sie das?" Lucas kam ins Schwitzen, hoffentlich würde davon Nanni nichts erfahren. Doch dann wurde er gelassener, denn er hatte es Nanni erzählt zumindest teilweise. "Ja, ich war vor ein paar Wochen auf der Sentinal!"

Die zuerst unruhige Reaktion Bishops irritierte Vinara ein wenig. "Ich will keineswegs irgendwelche möglichen Details wissen, aber ich habe mich auf der Eisenstein etwas näher mit diesem Schiff befasst als es darum ging andorianische Offiziere für das Austauschprogramm zu finden. Und kurz vor meiner Rückkehr hierher habe ich vorübergehend einen klingonischen Wissenschaftsoffizier auf die Sentinal vermittelt, weil der alte - ein Mensch namens Glockner - plötzlich in die Eisregion von Andoria versetzt wurde. Gerade für ein Schiff das von Vulkaniern geführt wird erscheint mir diese Vorgehensweise die an eine Strafversetzung erinnert etwas seltsam, falls Sie zufällig etwas darüber wissen das nicht unbedingt der Geheimhaltung unterliegt wäre ich für eine Aufklärung dankbar."

"Naja dieser Glockner hat einen Admiral eingesperrt und noch ein paar ulkige Dinge gemacht. Aber der hat sich wie ein Schneekönig gefreut, er wollte da unbedingt weg!"

Die Wissenschaftsoffizierin hob eine Augenbraue. "Er ist erfreut darüber in einer Gegend zu arbeiten in der er sich - wie die Menschen manchmal sagen - den Allerwertesten abfriert? Ich weiß zwar dass Terraner auf der Sentinal in der Minderheit sind, aber dass sie dort schlecht behandelt werden kann ich nicht verstehen."

"Vulkanier können sehr anstrengend sein, vor allem wenn sie immer 150 Prozent geben und das ebenfalls verlangen. Also unsere Vulkanier an Bord sind irgendwie angenehmer... Aber lieber 150 Prozent geben, als frieren auf einem Eisplaneten. Ist Andoria nicht auf ein Planet gleicher Art?", gab Lucas wieder eine Frage zurück.

"Größtenteils ja, ich dachte sogar er sei dorthin versetzt worden!", antwortete Vinara etwas verwirrt.

"Keine Ahnung wo genau dieser Glockner hinversetzt wurde. Hoffentlich sind da keine Kinder bzw. Teenager, wie der sich benommen hat. Aber auf der Sentinal wollte ich auch nicht sein...", gab der Australier offen zu und schüttelte demonstrativ den Kopf.

"Wieso waren Sie dann überhaupt dort?" Ein Stück weit begann die Andorianerin ihre Neugier zu verfluchen, sie hoffte nur dass nichts von dem "Wiesel" auf sie abgefärbt hatte...

"Haben Sie neuerdings den Beruf gewechselt? Vinara Sie sind fast so neugierig wie ein Klatschreporter...", entgegnete Lucas und amüsierte sich prächtig.

Die Angesprochene wäre am liebsten im Boden versunken. Hatte sie nicht schon für genug Aufregung gesorgt? "Verzeihen Sie, es geht mich eigentlich gar nichts an. Ich versuche nur... mich in die Denkweise eines Journalisten hineinzuversetzen um Winnie das Wiesel so möglicherweise besser aufspüren zu können. Aber ich kann Ihnen versichern, im Gegensatz zu ihm bin ich nur an der Wahrheit interessiert und werde sie auch nicht hinausposaunen!"

"Kein Problem, Vinara, dass war nur ein Scherz. Es ist eine Sauerei was dieser Wiesel da erfunden hat, ich hab schon fünf Mal Ihr Poster aus den Sicherheitsbüros entfernen müssen und zehn Mal habe ich den Film von Talana konfiszieren müssen."

"Talana... Ich frage mich wie sie mit dem Ganzen fertig wird. Es wäre ihr zuzutrauen dass sie Abonnentin der BIDL ist, aber wenn sie das liest was da neulich drin stand..." Sie seufzte und stand auf. "Nun denn, ich möchte Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Sicher möchten Sie den neuen Schießstand einweihen... Den zweiten Disruptor kann ich Ihnen auch noch leihen wenn Sie wollen, aber der funktioniert im Grunde wie ein Phaser was die Einstellung und Dosierung angeht. Ich denke bei seiner Entwicklung könnten durchaus auch Föderations-Ingenieure beteiligt gewesen sein."

In diesem Moment klingelte es an der Tür. "Herein!", sprach Lucas automatisch.

Die Tür ging auf und Jolani stand im Büro. "Lucas, ich habe volle Punktzahlen beim Eignungstest!", freute sich die Kleine und sah ihren Bruder mit glänzenden Augen an.

"Vinara, darf ich Ihnen den Grund für meinen Aufenthalt auf der Sentinal vorstellen? Meine Schwester Jolani!"

Die Andorianerin sah die Halbromulanerin freundlich an. "Willkommen an Bord, junge Dame. Ich bin überzeugt Sie werden hier einen angenehmen Aufenthalt haben solange Sie sich nicht zu sehr von der Welt der Erwachsenen ablenken lassen, speziell was diverse Unwahrheiten in Zeitungen mit vier großen Buchstaben als Namen angeht."

"Danke - Sie sind doch diese Tante Vinny, die so abgeht!", meinte Jolani unverblümt und grinste.

Lucas musste ein Lachen unterdrücken und irgendwie schämte er sich. "Jolani, du wirst dich sofort entschuldigen...", befahl der Sicherheitschef streng.

"Entschuldigung", murmelte das Mädchen kleinlaut, war aber hörbar bemüht ein Kichern zu unterdrücken.

"Commander, auf Sie wartet noch eine Menge Arbeit", meinte die Andorianerin, auch mit einem Seitenblick auf Jolani, "ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg und falls Sie weitere Fragen haben, Sie wissen ja wo Sie mich finden können." Mit diesen Worten verließ Vinara das Büro wieder.

"Aber...", stammelte Lt. Cmdr. Bishop verdutzt. Wütend drehte er seinen Kopf zu Jolani und dann gab es eine saftige Standpauke nach der die Göre ins Quartier geschickt wurde. Hoffentlich war Vinara nicht nachtragend.

[ Tolayon und U_E in: "Wenn Teenager BIDL lesen und Andorianer zu Wieseln werden" ]

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Oh je! Was hatte sie nur da angestellt? Alle Piloten der Sternenflotte würden sie auslachen, wenn sie tatsächlich einen diese Namen auswählen würde.

Milseya schluckte schwer, als sie die Liste mit Namen nochmals durchging.

Harry Potter, Pippi Langstrumpf, Heidi, Nils Holgersson, Rapunzel, Huckleberry Finn ...

Woher hatten die Kinder nur diese Namen? Was zur Hölle hatten die Lehrerinnen sich dabei eigentlich gedacht? Hatten die nicht die Infos gelesen, die Milseya ihnen damals geschickt hatte? Es sollten männliche Namen sein oder die von Flüssen - so war die Tradition.

Doch die Bilder, die die Kinder gemalt hatten, die waren wirklich zu niedlich! Ein Haufen Papier lag vor ihr auf dem Tisch. Die meisten Kinder hatten nicht nur eines gemalt. Nein, einige hatten sogar gleich von jedem der neuen Shutttles eins gemalt und auch gleich mehrere Namensvorschläge eingereicht. Und sie hatten sich wirklich viel Mühe gegeben. Nachdem die Bilder bei der Tauffeierlichkeiten gezeigt waren, würden sie den Bereitschaftsraum der Piloten zieren...

Die Haliianerin seufzte laut. Auslachen hin oder her. Die Sternenflotte würde sich schon an ein paar neue Namen gewöhnen. Und so langsam wurde es Zeit, dass die neuen Shuttles endlich Namen bekamen - also musste sie nun entscheiden.

Jeder von Flight hatte bereits die eingereichten Namen gelesen und seine Favoriten genannt. Ganz oben auf der Liste stand dabei doch tatsächlich ein Name: Nils Holgersson. Wer bei allen Himmeln war der Kerl? Milseya fielen schier die Augen aus dem Kopf als sie die Geschichte von dem Jungen und der Graugans vom Computer erzählt bekam.

Ihre Leute hatten ebenfalls den Verstand verloren!

Aber zumindest hatte dieser Nils was mit Fliegen zu tun! Zwar im weitesten Sinne, aber immerhin. Sie nickte, übertrug den Namen sowie die Gewinner auf ein Padd. Das war der Name für den Typ 11.

Gut, dann für das Typ 6 Shuttle. Sie rieb sich die Stirn anschließend die Nase. So einfach wie vorhin war das nicht mehr. Denn jetzt waren sich auch ihre Leute wieder uneinig. Einige fanden diesen Huckleberry gut andere wiederum wollten Till Eulenspiegel. Doch irgendwie fand sie beide nicht so passend. Sie scrollte in der Namensliste weiter und fand einen Baron Münchhausen. War der nicht auf einer Kanonkugel geflogen? Kurzstrecke also! Würde zum Typ 6 doch hervorragend passen! Der Name und der des Gewinners landeten auf der der Liste.

Nur noch zwei!

…Juri Gagarin, Armstrong, Cochrane, Archer, Picard, Kirk, Themse ..

Themse? Warum nicht gleich Donau? Das würde doch perfekt zum Runabout passen, schmunzelte sie in Gedanken. Milseya seufzte laut auf. Hätte sie vorher gewusst, dass die Kinder einen solchen Ideenreichtum beweisen würden, hätte sie vielleicht vorgeschlagen, dass jedes Kind nur einen Namen vorschlagen darf. So aber musste sie sich mit einer Vielzahl von Vorschlägen herumschlagen. Nun, man lernte nie aus. Beim nächsten Mal würde sie es anders machen…

Milseya konnte sich einfach nicht entscheiden. Also beschloss sie den Zufall Glücksfee spielen zu lassen. Ein Abzählreim? Eine prima Gelegenheit mal wieder klingonisch zu üben! Sie rief sich den ellenlangen Kinderreim ins Gedächtnis und begann beim ersten Namen…

Treffer! Juri Gagarin - das war der Name des Argo. Sie übertrug ihn auf das Padd und entdeckte schmunzelnd, dass Amanda Sheridan den Namen vorgeschlagen hatte. Hatte nicht George eine dicke Beule in das Argo gefahren? War das überhaupt repariert worden? Schnell wühlte sich Milseya durch den Stapel an Reparaturberichten durch. Es war ..

Jetzt noch das Runabout. Die Haliianerin zählte wieder durch, als ihr Blick auf die Anwesenheitsliste fiel. Mist! Das Runabout war nicht mehr an Bord. Esteban hatte es sich genommen und war damit zur Erde geflogen. Der Chef-Opsi hatte auf seinen heiß geliebten Alphaflyer verzichtet? Wieso denn bloß? War der Flyer kaputt? Und wieso flog der ein Shuttle, das noch keinen Namen hatte? Wieso hatte X’Kles das gestattet? Himmel, brach hier denn das Chaos aus, wenn sie mal nicht da war?

Milseya stand auf und begann in ihrem neuen „Büro“ hin- und her zulaufen. Bei den Umbauarbeiten hatten die Ingenieure ganze Arbeit geleistet und den Piloten endlich einen anständigen Bereitschaftraum geschaffen. X’Kles hatte das Ganze noch verfeinert und eine Wand und ein Schott einziehen lassen – perfekt war das neue Büro des Flight XO. Doch ihre Leute hatten anscheinend ihren Raum gleich mal als Ablage für alle mögliche benutzen. Die Haliianerin fragte sich auch jetzt einen Tag, nachdem sie eingezogen war, wem der String-Tanga gehörte, den sie beim Aufräumen (!) gefunden hatte… nein, eigentlich war ihr das schnurz.

Sie sah sich um. Noch herrschte hier das reinste Chaos. Sie war nicht wirklich sehr weit gekommen, allerdings hatte sie es zumindest geschafft, den meisten Führungsoffiziren mitzuteilen, dass sie nun ein kleines Büro hatte. Es war allerdings fraglich, ob tatsächlich irgendjemand sie besuchen kam, immerhin musste jeder erst mal durch eine Horde Piloten – und gab es einen besseren Zerberus? Niemand würde sie hier stören. .. auf der anderen Seite würde sich auch hier niemals jemand finden. Milseya lachte laut auf. Es klang wie das perfekte Versteck!

Doch für den Fall der Fälle sollte es zumindest nach was ausschauen: ein paar Pflanzen, eine Couch, vielleicht sollte hier auch das eine oder andere Bild rein. Auch wenn nie jemand hier her kommen würde, sie selbst sollte sich zumindest wohl fühlen. Milseya kehrte zu ihrem überladenen Tisch zurück und griff nach einem Memo-Padd (wieso hatte das eigentlich eine solche grell gelbe Farbe?) und notierte sich ihre Ideen. Sie musste so oder so mit Vendetta wegen der Tauffeier und der Einweihungsfeier für die neue Shuttlerampe sprechen, da konnte sie das auch gleich noch mit ihm besprechen. Doch bevor sie überhaupt an eine Einrichtung denken konnte, musste hier erst mal Ordnung herrschen. Und so ging sie seufzend an die Arbeit. Immerhin war das hier ihr Büro und nicht ihr Quartier …

Doch immer noch fehlte ein Name: Milseya gestand sich ein, dass ihr keiner der eingereichten Namen gefiel. Dennoch blieb ihr keine Wahl, schließlich hatte sie ja diesen Wettbewerb ins Leben gerufen. Als zumindest einmal der Boden frei geräumt und nur noch ihr Schreibtisch schier unter der Last von Padds zusammen zu brechen schien, setzte sie sich wieder an diesen. Es sollte ein Flussname sein, entschied sie sich und so ließ sie alle anderen Namen von der Liste löschen.

Wieder ließ sie den Abzählreim entscheiden und runzelte die Stirn als der Gewinner feststand.

Wo zur Hölle floss der /die Po?

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Wer eine Reise tut ... - Part I -- Glück im Unglück

Mit höchst möglichster Geschwindigkeit schoss das Runabout der Community durch den Weltraum. Sein Pilot zwang es zu Höchstleistungen an, um rechtzeitig das Mutterschiff vor seinen Abflug von Betazed zu erreichen. Doch der Weg von der Erde war lang und ein normaler Mensch musste auch mal schlafen. Und im Vertrauen, dass er den Autopiloten richtig programmiert hatte, war Jeremiah zusammen mit seiner Freundin und seinen Sohn in der, im hinteren Bereich des Shuttles gelegenen, Hauptkabine schließlich schlafen gegangen.

Doch plötzlich wachte Jerry auf. Er brauchte eine Weile, um zu bemerken, dass nicht das Weinen von Benjamin ihn aufgeweckt hatte, obwohl das Baby gerade damit angefangen hatte. Genau wie sein Sohn hatte ihn ein Alarmton des Computers geweckt. Ein verschlafenes Brummen über ihn verriet, dass auch Hanni munter war. (Dabei fiel Jeremiah ein, sich dafür einzusetzen, dass die Kojen in den Shuttles breiter werden. Und so langsam fand er das Gerücht, dass H'Qar und Milseya in der Hauptkabine des alten Runabouts Sex gehabt haben sollen, ein wenig unglaubwürdig.)

"Was ist da los, Jerry.", wollte Hanni wissen. "Ich weiß es noch nicht. Ich will ja gerade nachsehen.", erklärte ihr Freund und zog sich an.

Kurz darauf betrat er das Cockpit und konnte sofort erkennen, dass das Shuttle nicht mehr mit Warpgeschwindigkeit flog. Viel schlimmer noch, es driftete vor sich hin. Jerry setzte sich sofort hinters Steuer und brachte das Runabout zum Stehen. Danach kontrollierte er die Position. Sie waren etwa 2,3 Lichtjahre von Argollis Sternencluster entfernt.

Doch nun war es ander Zeit sich um das eigentliche Problem zu kümmern. "Computer, Ursache für die Abschaltung des Warpantriebes.", wandte sich Jerry an den Bordrechner. In Notsituationen kommunizierte er gerne verbal. "Es wurde eine automatische Notabschaltung initiert." "Und warum?" "Der Plasmadruck in der Backbordwarpgondel überschritt den empfohlenen Wert."

Jerry seufzte. Offensichtlich hatte er den Antrieb des Shuttles offensichtlich zu viel zugemutet. Dennoch musste er den Flug mit Maximum Warp fortsetzen. Er hatte zwar etwas Pufferzeit eingeplant, aber an eine Panne unterwegs hatte er nicht gedacht. Jedenfalls war er sichtlich überrascht, als sich der Warpantrieb nicht rührte. "Computer, intialisiere den Warpantrieb.", erklärte er mit fester Stimme, obwohl er etwas verärgert war. Aber Emotionen brachten ihn da nicht weiter. "Befehl nicht ausführbar.", meldete die androgyne Stimme des Bordrechners.

Das überraschte den Lieutnant doch sehr. "Ursache." "Unbekannt."

Jerry biss sich auf die Lippen. Und dann tat er etwas, was er gleich zu Anfang hätte tun sollen. Er bat den Computer um einen Schadensbericht. "Interne Sensoren ausgefallen.", meldete der Computer. "Na bravo.", erklärte Jeremiah sarkastisch. "Bitte Eingabe wiederholen."", meldete der Bordcomputer des Runabouts der der Meinung war, dass er damit gemeint war, mit mit dem Satz aber nichts anfangen konnte.

Doch Jerry erwiderte nichts sondern holte einen Tricorder, eine Armlampe und ein Technik-Kit und ging wieder in die Hauptkabine.

"Was ist los.", fragte ihn Hanni zum zweiten Mal als er dort eintraf. Benjamin hatte sich in der Zwischenzeit wieder beruhigt und schlief wieder tief und fest, wie ein Baby eben. "Es hat eine Notabschaltung gegeben. Der Computer will den Warpantrieb aber nicht reaktivieren, weil

es einen Fehler bei den internen Sensoren gibt.", erklärte ihr Freund und öffnete gleichzeitig die Wartungsluke im Boden.

"Und wie lange wird das dauern, bis wir wieder unterwegs sind?, wollte Hanni wissen.

"Das kann ich doch jetzt noch nicht sagen." Es musste an dem Schlafmangel und den unerwarteten Problemen liegen, das Jerry hörbar gereizt klang.

Der junge Vater kroch in die enge Wartungsröhre die parallel zum liegenden Warpkern des Shuttles verlief. Da er aber kein ausgebildeter Ingenieur war, konnte er den Fehler nicht so richtig eingrenzen. "Hanni, aktiviere die Sensorengruppe Beta ..." Es entstand eine kurze Pause, weil Jeremiah versuchte die Bezeichnung zu erkennen. "Die Sensorengruppe Beta 16."

Seine Freundin setzte sich an die in der Hauptkabine befindliche Konsole und tat wie ihr geheißen wurde. Plötzlich sah sie, wie Funken aus der Wartungsluke stoben und Jerry: "Verdammte Scheiße.", fluchte. Erst dann kam ein: "Schalt das Mistding ab." "Was ist passiert.", fragte Hanni besorgt. "Du hast das falsche Modul aktiviert. Und das hat mir einen elektrischen Schlag verpasst.", erklärte Jeremiah wütend.

"Ich habe Modul Beta 16 aktiviert. Genau wie du gesagt hast.", verteidigte sich Hanni. "Ich weiß, was ich gesagt habe. Aber ich meinte Modul 15." "Woher sollte ich das bitte schön wissen. Außerdem ist es

sowieso dein Problem.", erklärte Hanni verschnupft.

Der Kopf von Jeremiah tauchte aus der Wartungsluke auf: "Wie meinst du das bitte schön." Hanni drehte sich zu ihm herum und bemerkte Selbstgefällig. "Du bist doch daran Schuld, dass wir hier gestrandet sind. Du musstest ja unbedingt gesamte Strecke mit Maximum Warp fliegen. Obwohl dein Vater dich gewarnt, dass das Probleme bringt." "Erstens gab es keien andere Möglichkeit um die Community rechtzeitig zu erreichen. Zweitens ist diese Modellreihe für einen Dauergeschwindigkeit von Warp sechs ausgelegt und drittens lass meien Vater da raus. Als er das letzte Mal einen Maschinenraum von innen gesehen hat, war ich noch ein kleines Kind."

Hanni stand auf und stemmte die Hände in die Hüften: "Zu ersten sage ich die nur zwei Worte: Schnelleres Transportmittel. Zu zweitens merke ich an, dass du die Schuld nur abwälzen willst auf Commander Sheridan und auf die Konstrukteure." Dann machte sie eine kurze Kunstpause und

bemerkte spitz: "Und so wie du dich benimmst, muss der letzte Besuch deines Vaters in einen Maschinenraum ja gar nicht so lange her sein."

Und das brachte Jeremiah so richtig auf die Palme.

Die beiden Erwachsenen waren so richtig in beim Streiten, als mal wieder eine Konsole piepste. "Wir werden gerufen?", wunderte sich Jerry. Er zählte langsam bis zehn um sich wieder zuberuhigen. Erst dann bestätigt er den eingehenden Ruf.

Auf den Bildschirm erschien ein menschlicher Mann von etwa 40 Jahren mit dunkelblonden lockigen Jahren. Der sichtbare Teuil seiner Uniformmund vor allen seine Rangpins wiesen ihn als Captain der Sternenflotte aus.

"Ich bin Captain Tobias Edwards, Kommandant der Morning Star .", stellte sich Jerrys Gesprächpartner vor.

"Lieutnant JG Jeremiah Esteban, Chief of Operations, USS Community.", erwiderte Jerry.

Eine kurze Pause entstand, in der die beiden Männer die Angaben ihres gegenübers überprüften. Und zu Jeryrs freudiger Überraschung handelte es sich bie der Morning Star um ein Schiff der Sovereignklasse. "Ich habe mich ein wenig gewundert, dass ein Runabout hier so einfach da steht. Und so habe ich mir gedacht, dass ich da mal nachfragen sollte.", erklärte Tobias den Grund für seinen Anruf." "Ich habe ein paar Problemen mit dem Antrieb.",musste Jerry zugeben.

"Da kann ihnen mein Chefingenieur sicherlich weiterhelfen. Können wir sie ein Stück mitnehmen, Lieutnant. Wo wollten sie den eigwentlich hin."

"Wir wollten nach Betazed.", erklärte Jerry.

"Das liegtleider nicht gerade auf unseren Weg.", gab Tobiasmit eien gewissen Bedauern zu.

"Und wo fliegen sie hin, Captain.", fragte Jeremiah neugierig nach. "Wir fliegen ins Bardezzisystem.", erklärte Captain Edwards.

Jerry wollte schon ablehnen, alsihm ein Punkt aus dem neuen Flugplan der Community einfiel. "Würde es ihnen große Umstände bereiten, Captain, einen kleinen Umweg über DS9 machen." "Wir könnten uns dort etwas umhören, Sir", bemerkte eine unbekannte männliche Stimme, deren Ursprung außerhalb des Bilderfassungsgerätes lag.. "Sie haben recht, Commander.", entgegnete Tobias. Und an Jeremiah gewandt, bemerkte er: "Das ist kein Problem, Lieutnant."

Doch damit hat der Captain nicht 100prozentig recht. Denn große Shuttles, wie eben ein Runabout passen nur in den am Heck befindlichen zweiten Hangar eines Schiffes der Sovereignklasse. Nur stand auf der Morning Star alles voll, weswegen letztendlich zwei Typ 8 Shuttles in den hinter der Brücke gelegenen Hangar 1 verlegt werden mussten.

Doch nach einer Weile, waren die Shuttles, dank Fernsteuerung, "umgeparkt". Jeremiah bedankte sich nochmals für die Hilfe und beendete die Verbindung. Danach ging er ins Cockpit und landete das Runabout im hinteren Hangar der Morning Star , worauf, das große Raumschiff sofort auf Warp ging.

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Trotz der unangenehmen Artikel von Winnie dem Wiesel verbrachte Talana noch eine wunderbare Zeit in Nelisch - vor allem mit Telisch; sie vergnügten sich jeden Tag miteinander, einmal spielten sie dabei mit ihren Dildos und ein anderes Mal gab es sogar einen flotten Dreier mit Ilischa. Gleich von zwei Deltanern verwöhnt zu werden konnte selbst einen Andorianer in eine gewisse Extase treiben...

Umso schmerzhafter wurde deshalb der Gedanke an den bevorstehenden Abschied; am liebsten hätte Talana dieses ungewöhnliche Kloster nie wieder verlassen.

"Dann bleib doch, meine Chemaschu, was treibt dich denn von hier fort?", fragte der Schmied und sie drückte sich mit einem Seufzer noch fester an ihn.

"Wie gerne würde ich das, aber ich habe noch andere Verpflichtungen! Tante Vinny braucht mich und Milli will mich zur Pilotin ausbilden..."

"Und du musst Autogramme verteilen", grinste Telisch.

"Autogramme? Nur weil ich Assjima gerettet hab?"

"Nein, du Dummliesel, wegen dem Porno natürlich!"

Für die "Dummliesel" kassierte der Deltaner einen deftigen Ellbogenstoß in die Rippen. "Wag es nur nicht mich so zu beleidigen, wir sind keine Tellariten! Aber der Porno, das ist wahr, den hatte ich ganz vergessen... Ehrlich, ich versprech's dir, ich werde nie wieder in einem mitmachen!"

"Aber wieso nicht? Ich bin Deltaner, ich hab nichts gegen deinen Lebensstil, im Gegenteil, ich finde ihn sehr anregend! Meinetwegen kannst du es mit so vielen Männern treiben wie du willst, wenn du Lust hast auch mit Frauen!"

Die Andorianerin verzog skeptisch das Gesicht. "Ich weiß nicht... Irgendwie ist mir nicht mehr danach zumute dazu seid ich mit dir zusammen bin." Sie schmiegte sich wieder etwas enger an ihn.

"Keine Angst, deine Libido wird schon wieder auf ein Normalmaß zurückfinden wenn du erst mal eine Weile von hier weg bist... Vergiss niemals, ich bin ein Deltaner und rein körperlich gesehen kann auch ich dir niemals treu sein."

Ein garstiges Gefühl machte sich in Talana breit, sie hasste es, doch es war ein fester Bestandteil, ein enger Verwandter der Liebe, welcher in Übermaß jedoch zerstörerisch wirken konnte: Die Eifersucht. "Ja, du... du wirst es also mit allen möglichen Deltanern treiben? Frauen wie Männern?"

Dank der nach wie vor bestehenden mentalen Verbindung spürte Telisch die aufkeimenden negativen Emotionen in seiner Geliebten und drückte sie so fest an sich bis sie nach Atem ringen musste. "Das ist nur reiner Sex, wie du ihn bevor du mich kanntest auch immer nur praktiziert hast! Genauso musst du es dir bei uns Deltanern vorstellen, diese Art von Kontakt ist alltäglich und geradezu lebenswichtig für uns! Aber das was wir beide miteinander haben geht darüber hinaus, keine Sorge, ich werde mich nicht in jemand anderen verlieben. Denn wenn es hier jemanden gäbe der mir soviel bedeuten könnte wie du wäre ich schon längst mit ihm oder ihr zusammen!"

Talana löste sich wieder aus der engen Umklammerung und sah auf den Solargleiter vor dem sie standen. Dank Sams Hilfe war sein Bau sichtbar vorangeschritten, aber noch nicht vollendet.

"Wir werden regelmäßig über Subraum miteinander sprechen oder uns wenigstens schreiben, versprochen?", meinte die Andorianerin in deren Hals sich langsam ein Klos bildete, eine weitere Emotion die ihr in dieser Intensität bis dato unbekannt gewesen war.

"Aber sicher doch, solange es geht... Ich muss dir ganz ehrlich sagen, die meiste Angst habe ich davor dass die Community in irgendeine Anomalie gerät und was weiß ich wohin ausgespuckt wird wo ich dich nie wieder erreichen kann!"

Talana grinste. "Keine Sorge, ich werde wieder zurückkommen und wenn es das letzte ist was ich tue!" Sie küsste ihn zärtlich. "Es könnte allenfalls sein dass irgendwelche künstlichen oder natürlichen Phänomene die Subraumkommunikation stören oder wir vielleicht aus Geheimhaltungsgründen Funkverbot kriegen... Also mach dir keine Sorgen wenn du mal ein paar Wochen lang nichts von mir hören solltest... Ach du Scheiße, ein paar Wochen, wie soll ich das nur aushalten?" Talana erkannte sich selbst nicht wieder und ein Teil von ihr hasste dieses weinerliche, ängstliche Wesen das aus ihr geworden war. Doch war diese weiche Seite wirklich nur ein Teil von ihr, dank des Re'slad-Trainings hatte sie gleichermaßen an Stärke und Selbstvertrauen gewonnen.

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Beinahe hatte sie es geschafft. Der Berg auf ihrem Schreibtisch war erheblich kleiner geworden. Es war erstaunlich, was alles an Bürokram immer wieder zu erledigen war. Und warum musste sie das alles noch mal lesen? X’Kles hatte doch das Sagen gehabt, während sie weg war. Also warum landete das Ganze noch mal auf ihrem Tisch? Seufzend griff Milseya zu einem neuen Padd und schüttelte den Kopf. Noch mehr neue Flugkonfigurationen! Ein abgrundtiefer Seufzer folgte…

Plötzlich summte es an der Tür. Nach einem kurzen "Herein!" traten Lt. Cmdr. Bishop und seine Schwester Jolani in das neue Büro des Flight XO. Das 15-jährige Mädchen lief freudestrahlend auf Milseya zu und rief: "Hallo Milseya, schön dich wieder zu sehen!" Der Sicherheitschef stand noch im Türrahmen und sah grummelig aus.

„Jolani!“

Die Haliianerin fiel schier aus allen Wolken. Vollkommen überrumpelt schaffte sie es gerade noch aufzustehen und das quirlige Mädchen in die Arme zu schließen. „Was bei allen Himmeln machst du hier?“ Ihr Blick fiel auf den säuerlich dreinschauenden Sicherheitschef. „Lucas! Wie geht es dir?“

"Hallo Milseya, mir geht es blendend. Ich habe die Vormundschaft für Jolani bekommen und darf sie nun erziehen..." entgegnete der Commander sarkastisch und grinste. Er mochte seine Schwester, aber man hatte ihn nicht vorher gefragt, ob er diese Verantwortung wollte.

„Du? Vormund?“ Milseya ließ Jolani los und glotzte Lucas perplex an. „Wie sind die denn auf diese abstruse Idee gekommen? Was ist mit deinem Vater? Warum kann das deine Mutter das nicht übernehmen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Und was sagt Nanni dazu?“

"Das ist eine lange Geschichte..." fing Lucas die Erzählung an. Dann stoppte er und schickte Jolani aus dem Büro. "Also, mein Vater sitzt nun im Gefängnis und hat mir irgendwie die Vormundschaft zugeschoben. Meine Mutter ist nicht mit Jolani verwandt, außerdem ist sie neu verheiratet. Nanni weiß da noch nichts davon, aber es wird ihr nicht gefallen. Unsere Beziehung ist auf Probe und wenn einen Fehler mache ist es vorbei..."

„Oi“

Milseya rieb sich über ihre Nase. Das Ganze klang recht verzwickt!

„Glaubst du, dass du das schaffst?“, fragte sie unverblümt. „Ich meine, ich erinnere mich, wie ich als 15-Jährige war und das muss für meine Mutter die Hölle gewesen sein. Und Jolani hat jetzt weder Mutter und Vater. Und du hast hier an Bord einen anstrengenden Job.“

"Mili, ich weiß es nicht. Zum ersten Mal stehe ich vor einem Berg, den ich nicht erklimmen kann. Aber die hätten Jolani in ein Internat gesteckt und dieses Schicksal wollte ich ihr ersparen..." gab Lucas offen und ehrlich zu.

„Das kann ich verstehen“, erwiderte sie und sah ihn nachdenklich an. „Aber ein Schritt nach dem anderen. Am Besten, du sagst so schnell wie möglich auch Nanni Bescheid. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann fordert sie vollkommene Aufrichtigkeit von dir. Es wäre fatal, wenn sie erst hier an Bord mit Jolani konfrontiert wird. Und wer weiß, vielleicht unterstützt sie dich auch bei der Kleinen.“ Milseya dachte an ihre vier Tage mit Valiqui zurück. Ohne H’Qars Hilfe hätte ihre Cousine ihr wohl auf der Nase herumgetanzt. Außerdem hatte Milseya erkannt, dass die Erziehung eines Kindes etwas war, das Eltern noch enger aneinanderschweißte. „Jolani wird es schwerer fallen, euch beide um den Finger zu wickeln.“

"Ja, ich habe nachher ein Gespräch mit Nanni und ich hoffe, sie ist mir nicht böse. Es ist echt frustrierend, ich darf Nanni nicht umarmen, nur ihre Hand halten. Ich muss wirklich Mist gebaut haben, wie schon so oft..." seufzte Lucas etwas melancholisch, obwohl er genau wusste, was er zu tun hatte.

„Du bist ein gedankenloser Idiot!“, fuhr sie ihn an.

Milseyas Miene hatte sich tiefschwarz verdunkelt. Was sollte dieser mitleidige Ton? Hatte er es denn nicht begriffen?

„Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass jede Berührung eines Mannes für sie eine qualvolle Erinnerung an die implantierten Erinnerungen ist? Und zwar jedes Mal? Kennst du das Gefühl, wenn man jemanden so wehrlos ausgeliefert ist? Nanni gibt dir gerade soviel an Kontakt, wie sie es ertragen kann.“

Ihre Augen funkelten gefährlich.

"Ja, es ist ja auch vollkommen in Ordnung, so wie es ist. Nachdem, wie ich Nanni behandelt habe, bin ich froh, dass sie mit mir redet! Ich bin echt der Richtige, um eine 15-Jährige zu erziehen..." entgegnete er vorsichtig. Er sollte besser auf seine Wortwahl achten. Draußen war es Jolani langweilig und so betätigte sie den Türsummer.

Die hatte Milseya vollkommen vergessen. „Komm rein.“

Die Haliianerin sah entschuldigend zu Lucas. „ Es tut mir leid, dass ich angemotzt habe“, sagte sie. „Und ich wollte dich nicht beleidigen. Aber ich kann nachvollziehen, wie es in Nanni ausschaut.“ Sie griff nach Lucas Hand und drückte sie freundschaftlich. „Sieh es doch so, ihr beide fangt vollkommen von vorne an ohne wirklich bei null beginnen zu müssen. Ihr lernt euch besser kennen. Ihr werdet Freunde, dann Vertraute und vielleicht werden eure beiden Seelen eins. Das ist eine große Chance, Lucas. Die bekommt nicht jeder ein zweites Mal.“

"Du hast wirklich Recht, so eine Chance bekommt nicht jeder. Ich sollte nur Geduld haben und es nicht überstürzen. Aber ich werde es schaffen, denn ich liebe Nanni von ganzem Herzen." schwärmte Lucas entzückt und dann fiel ihm ein, dass H'Qar nicht mehr an Bord war. Milseya musste sehr traurig sein. Jolani hatte in der Zwischenzeit den String-Tanga entdeckt und betrachtet die Augenklappe ganz genau.

Die Haliianerin brach in schallendes Gelächter aus. „Ich hab keine Ahnung, wem das gute Stück gehört, Jolani“, japste sie, als das Gedankenbild eines Piraten durch ihren Kopf schoss. „Aber es gehört mit Sicherheit nicht auf den Kopf!“

"Jolani, was machst du denn da? Leg das Ding sofort wieder hin!" meckerte Lucas und er musste den Lachanfall unterdrücken. Jolani nahm den Tanga zwar von ihrem Kopf, legt ihn aber nicht weg. "Wo gehört das DING denn sonst hin?" fragte die Kleine und schaute Hilfe suchend zu Milseya.

Die Haliianerin stand immer noch lachend auf und ging zu Jolani. Mit spitzen Fingern nahm sie das Wäschestück, drehte es in die richtige Position und hielt es an die richtige Stelle an ihren Körper. „Es ist Unterwäsche, Jolani. Wenn auch sehr dürftig! Aber wenn es dir gefällt, der Bekleidungsreplikator stellt dir bestimmt welche her, allerdings solltest du auf pink verzichten. Das passt nicht so gut zu grün.“

Lucas stand mit offenem Mund da und machte ein ratloses Gesicht. Hatte Milseya eben seiner kleinen Schwester gesagt wie sie sich einen Tanga beschafft? Nein, er musste sich eben verhört haben. "Lucas, ich möchte so eine Art von Unterwäsche haben. Wo ist so ein Bekleidungsreplikator?" schallte ihm die Stimme von Jolani entgegen. Zu dumm, er hatte sich nicht verhört.

„Der steht in jedem Quartier, Süße. Hat Lucas dir etwa nicht gezeigt wie die Geräte hier funktionieren?“, kicherte Milseya als sie die Miene des Sicherheitschef bemerkte. Oh, das würde bestimmt noch ein Heidenspaß werden! Eine pubertierende Schwester! Da war ja ein Baby einfacher! „Du solltest deiner Schwester wirklich ein kleine Garderobe zusammenstellen“, ermahnte sie Lucas grinsend.

"Ich soll ihr eine Garderobe zusammenstellen? Woher soll ich denn wissen, was Teenager anziehen?" antwortete Lucas gespielt böse und warf Milseya ebenfalls einen bösen Blick zu. Jolani hielt sich immer wieder den Tanga hin und freute sich. "Soll ich den mal anprobieren?"

„Nein.“ Entschlossen griff Milseya nach dem Höschen und warf es mit einer wegwerfenden Bewegung in die Ecke des Raumes. „Hör mal, Jolani. Man benutzt nur seine eigene Unterwäsche und nicht die eines anderen. Und man führt auch nicht die Unterwäsche vor – zumindest nicht wenn man kein Unterwäschemodel ist.“ Mili biss sich auf die Lippen um nicht laut über Lucas bösen Blick loszuprusten. Wo war ihre Kamera? Sie sah sich in ihrem Büro um, der kleine Stapel an Arbeit konnte auch noch nachher erledigt werden. Hier gab es ein wesentlich wichtigeres Problem zu lösen. „Ich mache dir einen Vorschlag. Wir gehen jetzt in dein Quartier und lassen dir eine Grundausstattung an Bekleidung replizieren. Dann kann ich dir auch gleich zeigen, wie die Kleider gereinigt und aufbewahrt werden.“ Milseya sah fragend zu Lucas. „Ist das in Ordnung für dich?“

"Ja, Mili, das ist in Ordnung und das Ding solltest du wegwerfen!" meinte Lucas erleichtert und hob den Tanga auf und trug ihn zum Mülleimer. Jolani freute sich riesig und rannte vor Begeisterung aus Milseyas Büro. Vor der Türe stand Claudette, die zu ihrer Chefin wollte. Die Frau sah nun wie Lt. Cmdr. Bishop einen rosafarbenen Tanga in Milseyas Büro in den Mülleimer warf. "So, das Ding macht erstmal kein Ärger mehr...." meinte Bishop und grinste. Das war ihm irgendwie peinlich gewesen, aber es kam noch schlimmer.

„Was tun Sie da, Commander“, zischte Claudette empört. „Der ist von Chanel! Reinste Seide! Mon Dieu!“ Kopfschüttelnd griff Claudette in den Eimer, holte den Slip wieder heraus und steckte diesen ein. Dann reichte sie, als wäre nicht gewesen, Milseya ein Padd, welches jene verdutzt nahm. „Die neuesten Spezifikationen des Argo.“ Claudette warf Lucas einen vernichtenden Blick zu und ging erhobenen Hauptes von dannen. „Sag, dass ich das gerade eben nur geträumt habe!“, bat Milseya Lucas. „Bei allen Himmeln, ich werde mein Büro mit einem Sicherheitscode sichern müssen.“

"Äh Milseya ich glaube du hast nicht geträumt, aber da hat jemand dein Büro zweckentfremdet!" brüllte Lucas vor Lachen und konnte nicht mehr aufhören. Er sollte ebenfalls den Sicherheitscode an seinem Büro verändern.

Sie fiel in das Lachen mit ein. „Na, Hauptsache, es hat ihr Spaß gemacht!“ Sie folgte Jolani, doch drehte sich nochmals zu Lucas um. „Bevor ich es vergesse, ich habe dir ein Geschenk von Halii mitgebracht, Lucas.“ Siedendheiß fiel ihr im gleichen Moment ein, dass sie keines für Jolani hatte, aber woher hätte sie wissen sollen, dass Lucas’ Halbschwester auch an Bord sein würde. Schnell ging sie all ihre Mitbringsel von Halii durch. Sie hatte sich zur Sicherheit noch ein paar Reservegeschenke besorgt. Eine rosé schimmernde Perlenkette! Ja, das war ideal! „Und für dich habe ich auch eine Kleinigkeit“, rief sie Jolani hinterher, die gerade den Bereitschaftsraum verließ. „Aber die sind in meinem Quartier. Ich werde sie euch heute Abend vorbeibringen, in Ordnung?“

"In Ordnung, wir sind da! Ach so gehst du mit Jolani jetzt Klamotten replizieren? Sie hat ein Zimmer in meinem Quartier." antwortete Lucas und verließ dann Milseyas Büro.

„Ja, ich glaube nicht, dass Jolani so lange warten möchte“, grinste die Haliianerin und zwinkerte ihm zu, bevor sie die Verfolgung des Mädchens aufnahm.

inanchfe und U_E in „Chanel - ce n'est pas pour la poubelle!“

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Vinara war überrascht dass das von ihr vorgeschlagene Holo-Labor so schnell eingebaut worden war, doch wie sie schnell herausfand war es bereits lange vorher geplant geworden, primär zur Konfigurierung des neuen THNs.

Angesichts dieser Neuerung konnte die Andorianerin nur den Kopf schütteln. Der nächste logische Schritt wäre dann wohl ein SHN, ein Sicherheits-Notfallhologramm.

Der Wahrnehmungssimulator war inzwischen auch installiert worden, auf Betazed hatte sich zufällig ein fertiges Exemplar befunden das bereit zum Einbau in ein Raumschiff war. Es fehlte lediglich noch eine gewisse Feinabstimmung für welche das THN aber noch nicht ausgereift war; qualifiziert für eine derartig heikle Angelegenheit waren eigentlich nur Personen mit dem eher seltenen Berufsbild des Psycho-Informatikers, eine Mischung aus Councellor und Ingenieur, in diesem Fall noch mit zusätzlichen medizinischen Kenntnissen.

Glücklicherweise gab es auf Betazed einige dieser Personen, doch das Problem bestand nun darin dass das Holo-Labor auch zur Konfiguration des THNs diente und diese bedurfte wie die Feinabstimmung des Wahrnehmungssimulators absoluter Ruhe. Vinara übernahm es nun einen effizienten geteilten Dienstplan aufzustellen für den nicht nur die für das THN zuständige cardassianische Ingenieurin dankbar war.

Nun drängte allerdings die Zeit, denn bald schon wieder sollte die Community Betazed verlassen und der Psycho-Informatiker konnte aufgrund anderweitiger Verpflichtungen nicht mitfliegen.

"Eine endgültige Feinabstimmung lässt sich ohnehin nur im Rahmen des Betriebs durchführen", meinte der in Zivil gekleidete betazoide Ingenieur, "vom inneren Aufbau her entspricht diese Vorrichtung der die Sie auf der Eisenstein kennelernten. Die eingebauten Sicherungen sollten Unfälle eigentlich unmöglich machen, dennoch sollten auch hier bei der Benutzung mindestens ein Mediziner und ein Techniker anwesend sein, zuzüglich des Councellors idealerweise."

"Ich verstehe", entgegnete Vinara, "heißt das die Feinabstimmungen die Sie ohne Inbetriebnahme durchführen konnten sind jetzt fertig?"

"Noch nicht ganz, Commander und ich werde es vielleicht auch nicht mehr schaffen, aber den Rest könnten dann auch Ihr Councellor oder ein auf Wahrnehmung spezialisierter Mediziner erledigen - die technische Bedienung dürfte dank meiner Vorarbeit fast ein Kinderspiel sein. Aber eines müssen Sie mir versprechen: Lassen Sie auf keinen Fall Ihr THN an dieses Gerät, ich habe mir Ihr neues Hologramm mal angesehen und muss sagen es könnte an dem Wahrnehmungssimulator mehr Schaden als Nutzen anrichten. Ganz zu schweigen von seiner Persönlichkeitsstruktur, als Psycho-Informatiker bin ich geradezu prädestiniert Hologramme mit einer ausgeglichenen Persönlichkeit zu versehen, aber Sie wissen ja, die Zeit..."

"Nun, ich danke Ihnen auf jeden Fall, den Rest werden wir auch mit unserem Personal schaffen."

In diesem Momnet betrat die Kadettin Tial Monkar das Labor und meinte: "Sie haben fünf Minuten überzogen, ich hoffe Sie sind jetzt endlich fertig?"

"Für den Moment ja", erwiderte der Betazoide, "und vergessen Sie nicht: Auch wenn Ihr THN noch so sehr darauf bestehen sollte, verweigern Sie ihm unter allen Umständen den Zugang zum Wahrnehmungssimulator!"

Die Cardassianerin seufzte. "Das haben Sie mir schon mindestens ein Dutzend mal gesagt, in dieser Phase wird das THN wenn es um komplexere Geräte geht generell nur an simulierte Hardware gelassen!"

Der Mann nickte zufrieden und verließ mit der Andorianerin das Labor.

Nachdem sie ihr Büro betreten hatte setzte Vinara sich sogleich an ihr Terminal und schrieb eine kurze Nachricht betreffs des Wahrnehmungssimulators an die Krankenstation und an Lieutenant Solak.

Dann versuchte sie aus einer spontanen Laune heraus das THN zu aktivieren, doch wie erwartet war sein schiffsweiter Einsatz außerhalb des neuen Labors und der Holodecks noch nicht vorgesehen.

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Wahrnehmungssimulator? Solak schüttelte ungläubig den Kopf, als er sah was seine Kollegin mitgebracht hatte. Was sollte dieser Mist? Wie bei allen Elementen hatte sie den Captain davon überzeugen können?! Niemand an Bord brauchte so ein Teil. Niemand hier betrieb psychometrische Grundlagenforschung. Der praktische Nutzen dieser Teile war extrem gering - vor allem, wenn sie weder fachmännisch überwacht noch ohne Training angewandt wurden. Der einzige, der ganz evtl. überhaupt etwas mit diesem Gerät hätte anfangen können, war er als Councelor (v.a. mit Hinblick auf die 'Ausbildung', die er von seinem Vater erhalten hatte). Doch hatte ihn jemand gefragt, ob er so etwas haben wollte? Gerade von Vinara hätte er mehr erwartet. Sie war eine logisch denkende und extrem intelligente Wissenschaftlerin. Zumindest war sie das bisher gewesen. Doch jetzt? Warum brachte eine Geologin und Astrologin so ein unnützes und teures Spielzeug mit? Er wettete, dass irgendjemand Vinara auf dem Klingonenschiff an das Ding angeschlossen hatte und sie diese Erfahrung suuuuper gefunden hatte. Die typische Reaktion von Nicht-Telepathen auf solche Spielzeuge. Wann würden sie endlich begreifen, dass Psi-Fähigkeiten kein Spaß waren, sondern ernsthaftes und jahrelanges Training bedurften?

Ganz abgesehen davon, dass diese Wahrnehmungssimulatoren gemessen an dem, was die romulanische Mind-War-Division in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hatte, wirklich nur ein Spielzeug war.

Noch immer nicht aus dem Kopfschütteln herauskommend machte Solak sich ernsthaft Gedanken über seine andorianische Kollegin. In seinen letzten Beurteilungen zu Vinara Shral hatte er diese stets nur loben können. Auch wenn es ihm nicht gefiehl, dass sie ihre Therapie abgebrochen hatte - sie hatte sich dennoch immer als verantwortungsbewusste Offizierin und Wissenschaftlerin gezeigt. Auch ihre Kommandofähigkeiten hatten sich stark verbessert. Vor seinem inneren Auge hatte er sie immer als erste Offizierin gesehen sobald Selina endlich zum Captain des Schiffes befördert worden wäre.

So langsam zweifelte er aber an diesem Urteil. Vinara war in der letzten Zeit wesentlich einfacher erregbar. Ihr wissenschaftlich-distanzierter Blick ließ zu wünschen übrig. Nun unsinniges Spielzeug, das auf der Community ungefähr so dringend benötigt wurde wie eine rosa Lackierung der Außenhülle. Dazu Tötung von Klingonen - nicht, dass er dies nicht prinzipiell begrüßen würde, aber Vinara war Sternenflottlerin und zudem vulkanisch erzogen. Dass sie dies beides so schnell über Bord warf, nur mit dem fadenscheinigen Argument damit die klingonische Kultur zu respektieren... Und schließlich ihr privates Verhalten. Dies war eigentlich nicht seine Sache und nicht von Belang für ihre Arbeit als Offizierin. Vinara hatte außerdem schon immer einen unkonventionellen Geschmack an den Tag gelegt. Aber jetzt die Beziehung mit der Klingonin... Die Gerüchteküche munkelte von Hochzeitsplänen. Natürlich war ihm der Gedanke an eine klingonische geliebte zuwider, als Councelor interessierte ihn allerdings mehr der Aspekt, was diese Wahl über Shral aussagte. Seit einiger Zeit suchte sie nach ihren andorianischen Wurzeln. Schön und gut. Allerdings tat sie das nicht auf Andoria, sondern bei den Klingonen. Die andorianische Kultur kannte sie mehr oder weniger nur aus Büchern. Und durch Talana, die beim besten Willen keine geeignete Lehrmeisterin war. Und nun eine Klingonin, um ihre andorianische Wildheit aus dem vulkanischen Korsett zu befreien?

Alles in allem war das Ergebnis von Shrals Suche nach sich selbst bisher alles andere als ermutigend. Sie zeigte Anzeichen emotionaler Instabilität und Unberechenbarkeit. Mehr noch: Solak fühlte sich immer stärker an ihren Vorgänger Murdoch erinnert. Dessen Faible für technische Spielereien und Klingonen... So langsam wurden Parallelen erkennbar. Und diese Parallelen gefielen dem Councelor überhaupt nicht.

Es wurde Zeit, dass er einschritt. Aus diesem Grund sendete er Vinara eine Aufforderung, sich bei ihm zwecks einer Therapiersitzung zu melden. Außerdem bat er um weitere Details zum Wahrnehmungssimulator. Ob er wollte oder nicht: Das Teil fiel ihn seinen Verantwortungsbereich und er musste sich darum kümmern...

Dann erhob er sich. Noch lagen sie im Orbit um Betazed. Solak hatte sich entschlossen, diesen Umstand zu nutzen und ein weiteres Mal zu Sirgun zu gehen (selbstverständlich mit einer Sondergenehmigung von Tanrim für diesen Ausflug). Ihn noch ein wenig persönlich zu 'beschnuppern', bevor sich ihre weitere Zusammenarbeit auf den Subraum beschränkte. Still seufzte der Romulovulkanier. Und wieder war er aufgeregt wie beim ersten Mal. Ob sich das jemals legen würde?

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Der letzte Tag am Opal Meer. George und Jenax hatten beschlossen diesen ausgiebig zu genießen. Die letzte Woche verlief wundervoll, wenn man von dem nächtlichen Besuch zweier Anfänger von Reporter außer acht lies.

Für viele Jahre glaubte George nicht mehr daran, dass er sich wieder so derart verlieben könnte. Daher erschien es ihm immer noch seltsam. Aber er genoss die Schmetterlinge, die in seinem Bauch ein Kunstflieger Wettbewerb abhielten. Auf der Veranda versuchte Jenax Jerry Lee von einem Badetuch zu trennen. Der Hund hing knurrend an dem Tuch und zog mit aller Kraft. Jenax stemmte sich dagegen und stieß einige derbe Kraftausdrücke aus. Langsam konnte man hören, wie der Stoff etwas nachgab.

„ Jenax lass es gut sein. Er wird nicht aufgeben.“

„Keine Sorge ich habe es gleich!“

„Hör bitte auf mich sonst….“, Jerry Lee ließ auf einmal los und Jenax fiel nach hinten in den Pool. In einer gewaltigen Wasserfontäne verschwand die Betazoide und stieß einen erschrockenen Schrei aus. George war dem Hund einen tadelnden Blick zu. Doch dieser hatte sich hingesetzt und beobachtete das Spektakel. Mit einem schadenfrohen Grinsen trat George an den Beckenrand.

„Ich habe dir doch gesagt das Du es sein Lassen sollst.“

„Witzig. Der Hund ist ja vollkommen verzogen.“

„Nein er ist nur ein Kindskopf.“

„Wie sein Herrchen.“

„Also ich muss doch Bitten.“, Jenax Schwamm zum Beckenrand.

„Hol mich wenigstens raus.“, George reichte ihr seine Hand. Jenax ergriff diese und ließ sich herausziehen.

„Schade, dass wir bald wieder auf das Schiff müssen.“

„Finde ich auch. Aber es wird schon werden.“, tröstete George seine Freundin.

„Nur, du weist, wie die Leute erst recht reden werden, wenn ich zu dir Ziehe.“

„Daran habe ich mich denke ich mal gewöhnt. Und lass Sie reden. Die sind noch wenigstens Harmloser als die Typen von den Klatschblättern.“, beide umarmten sich kräftig.

„Ich habe einen Plan.“, Jenax sah zu ihrem Geliebten auf.

„Ich höre?“

„Da du mich schon deinen Eltern vorgestellt hast, wäre es nur mehr als fair, wenn ich dich auch meinen vorstelle. Die Excelsior wird erst in drei Tagen abfliegen.“, Jenax legte den Kopf auf die Seite.

„In Ordnung. Ich freue mich schon darauf.“

„Gut, dann lass uns nach dem Frühstück gleich Packen. Denn nach dem Besuch können wir auch die Kinder mit auf die Community mitnehmen.“

„Klingt gut. Und nun lass mich frische Sachen anziehen.“

„Gleich.“, George küsste Jenax. Im Hintergrund hatte sich Jerry Lee inzwischen auf einer Sonnenliege eingerollt und hielt seinen vormittagsschlaff.

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Vinara hatte sich nun doch noch von Nachalek überreden lassen die restlichen freien Tage Urlaub zu nehmen während er sie vertrat.

In Zivilkleidung lag die Andorianerin in ihrem Bett und döste vor sich hin - sie hatte das Versprechen geben müssen sich wirklich in keinster Weise mit beruflichen Dingen zu beschäftigen - als ein Zivilist angekündigt wurde der sie persönlich sprechen wollte.

Ein Zivilist? Doch nicht etwa Murdoch... Mit müder Stimme dirigierte Vinara den Besucher zu ihrem Quartier.

Es war nicht Murdoch, sondern ein in einer Mönchskutte gekleideter Tellarit - einer der ihr sehr wohl bekannt vorkam.

"Leran! Was... was machst du denn hier?"

Der Mönch trat ein und setzte sich. "Verzeih mir, ich hätte mich anmelden sollen. Aber ich habe mich kurzfristig zu diesem Besuch entschlossen... Was schon seltsam anmutet wenn man bedenkt wie lange wir nichts mehr voneinander gehört haben."

"Dreizehn Jahre", murmelte die beurlaubte Wissenschaftsoffizierin und bot dem Mann etwas zu trinken an.

"Vielen Dank, ein Eistee mit Zitronengeschmack wäre mir angenehm." Leran Rul war drei Jahre älter als sie und mit ihr zusammen auf Vulkan aufgewachsen, wobei er von seinen leiblichen Eltern, welche als Botschafter tätig gewesen waren erzogen worden war. Im Gegensatz zu Vinara und den wohl meisten Vulkaniern hatte er nie ein besonderes Talent bei den Naturwissenschaften gezeigt, weshalb er auch nicht an der Sternenflottenakademie genommen worden war. Doch er hatte stets ein reges Interesse an philosophischen Dingen gehegt, weshalb seine derzeitige Aufmachung auch nicht weiter verwunderte.

"Wie ich sehe bist du einem christlichen Orden beigetreten." Ein einfaches Kreuz aus Metall baumelte auf seiner Brust. "Ich dachte immer dies sei eine rein für Menschen bestimmte Religion!"

"Nun, es gab tatsächlich eine hitzige Diskussion darüber ob auch Nichtmenschen die Lehren Jesu Christi annehmen könnten, aber schließlich sind die Theologen sich darin einig geworden dass ein einzig wahrer und zudem allmächtiger Gott unmöglich nur für ein Volk da sein konnte. Wie ich hörte bist du auf Pollux IV einem meiner Ordensbrüder, Pater O'Bril begegnet."

Vinara dachte nach und erinnerte sich wieder an den Bolianer der versucht hatte sie und die Crew der Schweitzer zu bekehren.

"Unser Abt, Pater Jalon ist sogar Andorianer, wenn auch ein Aenar. Er hat als erster von diesen unsäglichen Artikeln erfahren und nachdem er mich darüber informiert hatte habe ich beschlossen persönlich bei dir vorbeizusehen und mich nach deinem Wohlergehen zu erkundigen."

Es war schon eine seltsame Situation, nach all den Jahren wieder beisammen zu sitzen und Eistee zu trinken (die Andorianerin hatte sich auch gleich einen mit repliziert). "Es könnte mir besser gehen, aber ein paar Tage Urlaub und ich bin wieder einsatzbereit."

"Ja, immer noch die alte Workaholicerin", grinste Leran, "ich weiß Bescheid über das was du in den vergangenen Monaten wirklich getrieben hast und ich muss sagen, Respekt, meine Dame! Nur lassen sich vulkanische Philosophie und klingonische Lebensweise nur sehr begrenzt wenn überhaupt miteinander vereinbaren."

Die Andorianerin nickte langsam. "Das höre ich von allen Seiten und ich habe auch schon wieder seit langem eine Einladung von unserem Schiffs-Councellor zu einer Sitzung erhalten."

"Die solltest du auf jeden Fall wahrnehmen, auch wenn ich persönlich mit solchen Leuten noch nie richtig was anfangen konnte. Sie sind mir zu trocken, zu analytisch, manchmal habe ich den Eindruck sie wollen die humanoide wie nichthumanoide Seele um jeden Preis in Algorithmen und Formeln pressen und nur durch diese ausdrücken. Was mir da fehlt ist der lebendige Geist, das Unberechenbare!"

"Willst du damit etwa sagen du hättest eine weniger wissenschaftliche Lösung parat? Ich bezweifle dass diese alte Erdenreligion mich weiterbringen kann."

"Oh nein, Vinara, ich habe keineswegs vor dich zu bekehren. Ich möchte dir lediglich eine Option anbieten. Was weißt du eigentlich über das Christentum?"

"So gut wie gar nichts, nur dass dort ein humanoider Gott angebetet wird der sich freiwillig hat hinrichten lassen."

"Nun, ob Jesus tatsächlich die fleischgewordene Inkarnation Gottes oder nur dessen Sohn war, darüber streiten sich die Experten bis heute. Tatsache ist, er starb für seine Überzeugung und für die Sünden aller im Universum, die Römer nagelten ihn an ein Kreuz - damals eine gängige wie grausame Methode der Hinrichtung -, aber drei Tage nach seiner Beerdigung erstand er wieder auf. Und es ist gerade diese Überwindung des Todes die den christlichen Glauben ausmacht."

"Deinen Worten entnehme ich dass er Pazifist war..."

"Genau, er hätte seine Macht leicht einsetzen können um seine Feinde zu vernichten, eine Vorgehensweise die viele der damaligen Juden auch von ihrem Messias erwarteten. Es war das Judentum welches Jesus erneuern wollte, doch stattdessen erreichte er dass sich ein völlig neuer Glauben abspaltete dem schließlich auch Nichtjuden angehören durften. Es gibt eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der Lehre Jesu und der Suraks, nur dass ersterer den emotionalen Faktor, die Zuneigung, die Liebe sogar und vor allem zu seinen Feinden in den Vordergrund stellte."

Vinara dachte einige Augenblicke nach. "Ein solcher Glaube ließe sich nie und nimmer mit der klingonischen Lebensweise vereinbaren."

"Pah, Klingonen, diese kampfwütigen Dickschädel mit ihrem verschrobenen Ehrbegriff... Verzeih mir wenn ich dir damit zu nahe trete, aber das ist nun mal meine persönliche Meinung. Ich vermag diese Spezies zu tolerieren, ja sogar zu respektieren, aber ich kann und will sie nicht verstehen."

"So ganz wird auch mir das nie gelingen, aber ich gebe mir Mühe."

"Dennoch, die Ansichten der Klingonen unterscheiden sich in wichtigen Dingen so grundlegend von denen der Föderation dass du auf Dauer nicht beiden Seiten gerecht werden kannst. Ich habe von deinem Eintritt in die klingonische Flotte gehört, es ist mit Sicherheit eine große Ehre und ein Symbol, aber als mehr solltest du es auch nicht ansehen. Opfere niemals das wozu zu erzogen wurdest, opfere niemals deine innersten Überzeugungen nur dieser Frau zuliebe an die du dich erst vor kurzem gebunden hast."

"Ich sehe du bist gut informiert und ich danke dir auch für deine Bemühungen, aber ich sehe nicht wie dein Glaube mich weiterbringen könnte. Natürlich bin ich froh dass du deinen Platz im Universum endlich gefunden hast wie es aussieht, aber ich muss meinen Weg alleine finden."

Leran stand auf. "Nicht vollkommen alleine, hier auf diesem Schiff und auch anderswo gibt es Leute denen du etwas bedeutest, auch mir bedeutest du etwas und wenn ich einen bescheidenen Beitrag zu deiner Identitätsfindung beitragen könnte würde mich das mit ungeheurem Stolz erfüllen. Ich lasse dir auf jeden Fall diese andorianische Übersetzung der Bibel da und dieses Kreuz... Ziehst du es als reines Symbol oder als Kruzifix vor?"

Neben einem blanken Metallkreuz ähnlich dem das er selbst um den Hals trug, nur größer (wohl um es an die Wand zu hängen) hielt er eines in der anderen Hand an welches der gekreuzigte Jesus genagelt war. Vinara entschied sich für erstere Variante von welcher der tellaritische Mönch ihr auch noch eine verkleinerte Version als Anhänger gab. Die Bibel war ein richtiges Buch mit Seiten aus Papier, wohingegen die historischen Informationen zum Christentum auf einem PADD gespeichert waren.

"So dürftest du für alle Fälle gerüstet sein... Solltest du dich zur Annahme dieses Glaubens entscheiden müsstest du ihn mangels Mitgläubiger wohl vorerst in pietistischer Form ausleben, für richtige Gottesdienste bräuchtest du schon eine kleine Gemeinde von mindestens drei Leuten. - Also dann, Vinara, ich hoffe wir werden uns diesmal nicht schon wieder für so lange Zeit aus den Augen verlieren. Auf dem PADD steht auf jeden Fall wie du mich meistens erreichen kannst, allerdings sollten wir zwecks Einhaltung meiner mönchischen Ruhe nicht öfters als einmal im Monat miteinander kommunizieren. Möge der Herr mit dir sein und dich auf all deinen Wegen erleuchten!" Mit diesen Schlussworten machte er eine segnende Bewegung, murmelte noch ein paar unverständliche Worte in einer alt klingenden Sprache (höchstwahrscheinlich Latein) und ging dann seines Weges.

Vinara starrte noch minutenlang auf die religiösen Mitbringsel.

Nein, das Kreuz würde sie nicht gleich an die Wand hängen und auch in der Bibel wollte die Andorianerin im Moment noch nicht lesen... Aber wenn sie sich noch ein, zwei Stunden ausgeruht hatte würde sie sich ein wenig den glaubenshistorischen Schriften widmen, soviel schuldete sie dem alten Freund welcher unversehens wieder in ihr Leben getreten war mindestens.

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„Hallo Councelor!“

Mit einem Seufzer der Erleichterung stellte Milseya den Kasten auf eine freie Stelle des Tisches ab. Nicht, dass er schwer gewesen wäre, doch das Ding war irgendwie sperrig zum Tragen.

„Schön, Sie wieder zu sehen! Hatten Sie einen schönen Urlaub?“, fragte die Haliianerin, während sie sich im neuen Büro umsah.

Solak unterdrückte ein Schmunzeln. Nicht nur, dass Anquenar die erste Patientin in seinem neuen Büro war - sie war vermutlich auch die einzige, die zumindest den Eindruck erweckte, als würde sie gerne kommen. Er stellte der Frau einen Tee hin und setzte sich ebenfalls. "Mein Urlaub war kurz, aber erholsam, danke. Wie ich gesehen habe, war Ihr Urlaub sehr ereignisreich." Er deutete auf das Padd vor sich.

„In welcher Hinsicht?“ Milseya roch an dem Tee und schüttelte missbilligend den Kopf. „Darf ich mir einen anderen Tee holen?“, fragte sie höflich.

Was hatte sie nur gegen Theris-Tee? "Selbstverständlich. Ich meine, Ihre Councelor-Sitzungen auf Hali."

„Danke. Computer, eine Tasse Ohar-Tee, Heiß. Ungesüßt!“

Milseya setzte sich wieder hin und machte ein zerknirschtes Gesicht. „Nun das war eigentlich nicht meine Idee gewesen. An sich sollte nur dieser verrückte Affe in meinem Kopf unschädlich gemacht werden. Aber dann ..“ Sie seufzte. „Wissen Sie, ich hatte mich schon an Sie gewöhnt, Councelor. Und dann taucht dieser Kerl in einem Sarong auf und der andere mit der hellen Stimme – also begeistert war ich nun wirklich nicht.…“ Nachdenklich pustete sie in ihren Tee. „Doch im Nachhinein war es gut so. Ich glaube, die Beiden haben mir viel geholfen. Zumindest fühlt es sich so an.“

Ihr neuer Tee roch abscheulich. "Es freut mich, das zu hören. Und ich bin schon sehr neugierig zu hören, wie die Sitzungen abgelaufen sind. Sie wissen, dass ich Ihre haliianischen Therapeuten mich gebeten haben, die Arbeit mit Ihnen fortzusetzen?"

„Das will ich doch stark hoffen“, sagte Milseya. „Die Zwei haben Ihnen jedenfalls noch eine Menge übrig gelassen.“ Sie tippte lachend mit dem Zeigefinger auf ihre Stirn, bevor sie wieder ernster wurde. „Dennoch hoffe ich, Sie nehmen es mir nicht übel, dass ich einen anderen Councelor aufgesucht habe. Sie nach Halii zu bitten, wäre wohl etwas übertrieben gewesen - selbst für meine Ansprüche!“

Ein Lächeln umspielte die Lippen des Spitzohrs. „Selbstverständlich nicht. Davon abgesehen konnte ein Mentat sicherlich wesentlich besser auf viele Ihrer Bedürfnisse eingehen als ich."

„Nicht unbedingt“, entgegnete sie ihm. „Aber vermutlich fällt es ihm leichter in Bildern zu lesen oder diese zu interpretieren, als jemand, der nur selten oder nie den Canar verwendet hat.“ Nachdenklich starrte sie auf ihre Tasse. „Finden Sie es nicht seltsam, dass man so viele Erinnerungen in sich trägt und diese einen und auch die eigenen Entscheidungen beeinflussen?“

"Ich fände eher das Gegenteil seltsam. Unsere Erfahrungen und Erinnerungen formen uns. Hätten Sie Ihre Erinnerungen nicht, wären Sie nicht die Person, die Sie hier und heute sind."

„Möglich“, murmelte sie vor sich hin. „Aber ist es nicht besser einfach zu vergessen und damit auch zu vergeben? Mein Leben lang habe ich mich nach der Liebe - nein - nach den spürbaren Zeichen der Liebe meiner Mutter gesucht. Doch die gab es nicht. Obwohl..“ Milseya nippte an ihrem Tee. „Es gab sie schon, aber ich habe sie nicht gesehen, nicht verstanden. Wieso nicht?“ Fragend sah sie Solak an. „Können Sie mir das erklären?“

Der Angesprochene nippte an seinem Tee. Nachdenklich antwortete er: "Ich kann Ihnen verschiedene Interpretationen anbieten. Doch letzten Endes ist dabei nur eines entscheidend: Warum Sie es vorher nicht sehen wollten. Waren Sie wütend auf Ihre Mutter? Hatten Sie eine bestimmte Vorstellung von Zuneigung? Hatten Sie beide ein Kommunikationsproblem? Was meinen Sie?"

„Ja. Ja. Und ja“, musste Milseya wider Willen schmunzeln. „Ich war wütend auf Sie, weil sie mir meiner Meinung nach, nicht die Wärme gab, auf die ich glaubte, ein Recht zu haben – zumindest wenn ich daran denke, wie andere von ihren Eltern behandelt wurden. Und am Ende..“ Sie seufzte. „Ein „Kannst du mir mal das Brot reichen?“ war beinahe schon ein Gespräch.“ Milseya holte tief Luft. „Doch am meisten habe ich ihr wohl vorgeworfen, dass sie sich selbst kurz vor dem Tode nicht zu einem „Ich liebe dich“ durchringen konnte.“

"Ganz ehrlich: Kurz vor ihrem Tod sind die wenigsten Humanoiden in der Lage, so etwas zu sagen. Gleichgültig, wie sehr sie es wollen. Glauben Sie mir." Schnell trank er seinen Tee aus und wich so ihrem Blick aus. "Möchten Sie auch noch einen Tee?" Er beugte sich vor und schenkte aus einer Kanne nach. "Dennoch sind wir - die Lebenden - davon überzeugt, dass ein solcher Abschiedsgruß kommen müsse. Filme, Holoprogramme, Bücher, sie alle haben uns das gelehrt. Die wenigsten werden es in der Realität zu hören bekommen. Ich denke, ich sage Ihnen nichts Neues, wenn ich sage, dass Sie Ihrer Mutter vergeben müssen - aber nicht, indem Sie sie vergessen. Sondern indem Sie lernen, ihre Signale nachträglich zu verstehen."

„Sie hat es gesagt - auf ihre Art.“

Nachdenklich sah Milseya zum Fenster hin. „Ich habe nur nicht hingesehen. Das Fenster ist wirklich eine gute Idee.“

Der Councelor folgte ihrem Blick. "Nicht, wenn es meine Patienten ablenkt." Dann sah er Mili wieder an. "Und können Sie die Art Ihrer Mutter jetzt akzeptieren?"

„Nein, nicht wirklich. Denn sie hat mich vollkommen anders erzogen, als es auf Halii üblich ist. Körperliche Berührungen als Zeichen von Liebe und Zärtlichkeit sind dort gang und gebe. Doch Mhena war nie so.“ Milseya richtete sich leicht auf und ohne weiter nachzudenken zog sie ihre Beine hoch und umarmte diese. „Ich finde an diesem Blick nichts Ablenkendes – im Gegenteil. Es hilft mir, mich zu konzentrieren.“

"War Ihre Mutter eine typische Haliianerin? Beschreiben Sie sie."

Milseya lächelte. „Sie wurde wie eine typische Haliianerin erzogen. Doch sie hatte ihren eigenen Kopf. Meine Großmutter erzählte mir, dass Mhena stets das tat, was sie für richtig hielt. Von Traditionen hielt sie nur wenig, insbesondere wenn diese sich als intolerant erwiesen. Als sie mit mir schwanger war, da kehrte sie nach Halii zurück, aber wohl nur um Beistand bei der Geburt zu haben.“ Sie rieb sich ihre Stirn. „Obwohl meine Großeltern sie wohl vor allem beschützt hätten, verschwand sie aber mit mir bei Nacht und Nebel.“ Milseya hob die Tasse und trank einen Schluck. „Sie bereiste mit mir beinahe beiden Quadranten. Lakov, mein Großvater, erklärte mir, dass sie wollte, dass ich vorurteilsfrei aufwachse und ihrer Meinung nach war das nur möglich, wenn ich soviel wie möglich über andere Kulturen weiß, ja sogar für einige Zeit dort lebte.“

"Auch das ist eine Form Zuneigung zu zeigen."

„Hmm, ja schon möglich. Aber dafür jede Art anderer Zuneigung verweigern? Councelor, Sie sind doch selbst Vater. Nehmen Sie ihren Sohn nie in den Arm oder streicheln ihm über den Kopf?“

Solak nippte an seinem Tee. "Haben Sie bemerkt, dass Sie lauter geworden sind als Sie mir diese Frage gestellt haben?"

„Nun, was entweder an diesem furchtbaren Tee liegt oder daran, dass ich nie eine Antwort auf diese Frage bekommen werde“, erklärte sie seufzend. „Tut mir leid, Councelor. Aber seit ich meine Familie auf Halii kennen gelernt habe, weiß ich, dass Mhenas Verhalten nicht „typisch“ war – von liebevoll ganz zu schweigen. Und es tut immer noch weh … denn .. ich vermisse sie.“

Der Councelor nickte. "Ich weiß. Und es gut, dass Sie sie vermissen. Ich denke, wir werden demnächst etwas Neues versuchen. Ich möchte, dass Sie mit Ihrer Mutter sprechen."

„Schon wieder?“, schmunzelte Milseya.

"Ich denke, Sie werden noch viele Gespräche mit Ihrer Mutter benötigen." Solak erhob sich und ging zu einem Bild an der Wand. Er klappte dieses zur Seite und öffnete den Safe dahinter. Mit einer Schachtel in der Hand kehrte er zurück, nicht ohne ein Padd von seinem Schreibtisch mitzunehmen. "Bevor ich es vergessen: Ich habe Anweisung, Ihnen Ihren Canar zurückzugeben. Außerdem sind hier Ihre nächsten Sitzungstermine."

Die Haliianerin schüttelte den Kopf und griff nach dem Padd. „Darf ich Sie um etwas bitten, Councelor?“ Den Canar würdigte sie keines Blickes.

"Natürlich."

„Ich .. ähm .. ich .. der Canar .. ich denke nicht, dass ich wirklich bereit bin, ihn wieder ständig bei mir zu tragen“, sagte sie. „Wäre es möglich, dass wir es langsam angehen?“ Sie kratzte sich am Kopf. „Ich meine, erst mal zwei Stunden am Tag, dann vier Stunden, usw.“ Bittend sah sie den Councelor an. „Es ist so, dass ich .. nun ja .. ich habe Angst, dass ich Dummheiten damit anstelle.“

Solak musterte sie. "Sie haben eben über haliianische Riten gesprochen. Ihnen ist klar, dass der Canar dazu gehört, oder?"

„Ja. Und wenn ich mit ihm meditiere – ohne dass Sie mir dabei zusehen, genügen mir zunächst zwei Stunden.“ Sie suchte nach den richtigen Worten. „Ich will einfach .. Sie sind meine Sicherheitsleine, verstehen Sie das nicht?“

"Doch, ich verstehe sehr wohl. Ich möchte nur sicher sein, dass Sie es auch verstehen."

„Ich habe lange darüber nachgedacht. Ich will zunächst ohne Hilfe reflektieren und erst dann den Canar zur Hilfe nehmen, um meine Gedanken zu ordnen. Ist das schlimm?“

"Ensign, selbstverständlich ist das nicht schlimm. Sie müssen Ihren eigenen Weg finden. Das kann Ihnen niemand abnehmen - auch ich nicht. Und wenn Sie es auf diese Weise versuchen möchten, dann werde ich Sie dabei natürlich unterstützen."

Erleichtert atmete Milseya auf. „Danke.“

Ihr Blick fiel wieder auf den Kasten. „Aber an sich wollte ich Ihre Zeit gar nicht so lange in Anspruch nehmen, sondern Ihnen das hier bringen. Ich hoffe, es gefällt Ihnen.“ Sie langte zu dem Kasten und schob ihn zu Solak.

Solak schluckte. Vorsichtig und gerührt nahm er den Kasten entgegen. Sollte es etwa.... Behutsam klappte er den Kasten auf. Darin waren Kristalle in verschiedenen Farben und Formen. Er hatte davon gehört. Ein haliianisches Musikinstrument, das auch zur Meditation benutzt wurde - je ruhiger der Geist, desto klarer der Ton. Während der Ausbildung hatte er einen Haliianer darauf spielen hören. "Ich... Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das kann ich unmöglich annehmen!" Beinahe verwirrt sah er Milseya an.

„Oh doch, das können Sie!“, entgegnete sie entrüstet. Milseya stand auf und griff sanft nach seiner Hand. Vorsichtig führte sie diese über die Kristalle. „Versuchen Sie es.“

Gesagt, getan. Vorsichtig führte er seine Hand an den größten Kristall. Der daraus resultierende Ton war mehr als schief. "Ich fürchte, ich muss noch ein wenig üben." Solak klappte den Kasten zu. "Vielen Danke, Ensign. Ich weiß dieses Geschenk zu schätzen - auch wenn ich nicht weiß, womit ich es verdient habe."

„Nun, ich weiß es“, lächelte Milseya zufrieden und ging zur Tür. „Ein Tipp, wenn sie sich auf einen wundervollen Gedanken konzentrieren, dann wird der Ton ebenso wundervoll sein.“ Das Schott öffnete sich. „Wäre das dann alles Councelor?“

Er nickte. "Ja. Aber ich erwarte Sie Morgen früh - damit Sie Ihren Canar für zwei Stunden abholen können."

„Tse tse“, bestätigte sie und ging lächelnd.

idic und fee in "tee or not to tee - that is here the question

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Lt. Cmdr. Bishop hatte das PADD mit dem merkwürdigen Programm von dem Datenstäbchen wieder gefunden. An Bord gab es nur eine Person, die bestimmt herausfinden konnte um welches Programm es sich handelte. Diese Person war der Bio-Ingenieur Ensign van Richthoven. Nachdem der Sicherheitschef eine Ablenkung für seine Schwester gefunden hatte, machte er sich auf den Weg zu Labor 1. Der Computer hatte ihm mitgeteilt, dass der Fähnrich sich dort aufhielt.

Niels war im Labor gerade damit beschäftigt die Überreste eines Experiments wegzuräumen. Alles hatte so geklappt, wie er es vorausberechnet hatte.

Plötzlich summte es an der Tür und Lt. Cmdr. Bishop betrat das Labor. "Guten Abend , Ensign van Richthoven. Ich hoffe ich störe sie nicht, aber ich brauche ihre Hilfe?"

"Hallo, Commander Bishop!" begrüßte er den Sicherheitschef. "Sie stören nicht, ich war grad beim Aufräumen. Wie kann ich ihnen denn weiterhelfen?"

"Es ist etwas heikel, deswegen habe ich die internen Sensoren für diesen Raum ausgeschalten. Es geht um die Daten auf diesem PADD..." entgegnete Lucas und legte dem verdutzten van Richthoven das besagte Objekt vor die Nase.

Niels sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. "Was genau meinen sie mit 'heikel'?" Dann nahm er das PADD entgegen.

"Auf diesem PADD sind unbekannte Daten, die von einem romulanischen Datenstäbchen stammen. Fragen sie bitte nicht wie ich dazu gekommen bin, es unterliegt höchster Geheimhaltungsstufe!" antwortete der Sicherheitchef und schaute den Fähnrich ernst an.

"Ich verstehe." meinte er knapp. Er war noch nie für diese Geheimhaltungsgeschichten gewesen. Da es sich unbekannte Daten handelte, holte Niels zunächst eine "Testbox" heraus. Im Prinzip war das nur ein kleiner Computer, der nicht mit dem Schiffssystem verbunden war. Der Schiffscomputer sollte mit diesen Daten nicht in Berührung kommen, man kann ja nicht vorsichtig genug sein. Dann verband er das PADD mit der "Testbox" und lud die Daten herunter.

"Also die erste Untersuchung ergab, dass es sich um ein Programm handelt, welches Daten entschlüsseln kann. Welche Art von Daten, das ist unbekannnt." erklärte Bishop noch und schaute gespannt diese "Testbox" an.

"Sehr interessant!" Auch, wenn das Programm anscheinend schon mal untersucht wurde, führte Niels trotzdem einen Virenscann durch und testete das Progamm auf Datenlücken, die durch Kopieren entstanden sein könnten. Es schien soweit alles in Ordnung zu sein. Daraufhin startete er ein Unterprogramm, dass den Quellcode des unbekannten Programms anzeigte. Auf dem kleinen Bildschirm erschienen jetzt romulanische Schriftzeichen. "Haben sie denn irgenteine Vermutung was für Daten das sein könnten?" wollte Niels wissen.

"Nein, leider nicht. Aber das Datenstäbchen wurde im Bauch einer Person gefunden." verriet Lucas unabsichtlich.

Im Bauch? Wie verrückt waren diese Geheimdienstfritzen mitlerweile geworden. Aber das zeigte zumindest, dass das Programm sehr wichtig war. Nun, gut, irgendein Anhaltspunkt musste her, sonst würde er sich totsuchen und romulanischer Quellcode war nicht gerade einfach zu lesen. "Commander, ein bischen mehr muss ich noch wissen. Können sie mir vielleicht etwas über die Einrichtung erzählen, wo die Person gearbeitet hat?"

"Ebenfalls in einem Labor, ich glaube für Waffenentwicklung oder so ähnlich..." erzählte Bishop noch vorsichtig. Es war alles eine Vermutung, aber mehr durfte er nicht verraten.

Das war zumindest ein Anfang. Jetzt konnte Niels nach Stellen suchen, die ihm im Bezug auf Waffen aufschlussreich erschienen. Langsam ging er den Code durch. Da war etwas, und etwas weiter unten auch. Das konnten chemische Verbindungen sein. "Damit könnten sie recht haben." meinte er.

"Um Gottes willen... Ist das der Bauplan einer Waffe?" fragte Lt. Cmdr. Bishop erstaunt, während seine Miene sich verfinsterte. Irgendetwas war da Oberfaul mit der Befreiung von Jolani, mit diesem Datenstäbchen und der Verurteilung seines Vaters.

"Der Bauplan wahrscheinlich nicht." erklärte Niels während er weiter nach Auffälligkeiten suchte. "Ich denke, es könnte ein Programm sein, dass chemische Verbindungen verschlüsselt." währenddessen erstellte er eine Liste mit allem, was er als Molekül erkennen zu glaubte.

"Ich habe gewusst, dass sie der Richtige für diesen Job sind. Chemische Verbindungen gibt es aber viele..." antwortete Lucas fasziniert und schaute neugierig auf die Daten.

"Ja, da haben sie recht." fuhr Niels fort. "Um genau herauszufinden, für welche spezielle Anwendung dieses Programm ist, müsste man eine Datenquelle haben, auf die man das Programm anwenden kann, oder ein Eingabegerät, wie zum Beispiel einen kompatiblen Scanner."

"Moment mal... Was, wenn die Daten die gelesen sollen nicht anorganischen sondern orgarnischen Ursprungs sind?" fiel dem Sicherheitschef ein Geistesblitz ein.

"Das sollte durchaus möglich sein." meinte Niels. Er besah sich die Liste und meinte darunter auch organische Verbindungen zu erkennen, aber das musste jemand übersetzen, der mehr Erfahrung mit Romulansisch hatte, oder einfach viel Zeit.

"Haben wir auf der Community kein Übersetzungsprogramm für Romulanisch?"

"Romulanisch kann der Universalübersetzer schon übersetzen, das Problem liegt nur darin, dass es sich hier nicht um Romulanisch handelt, sondern um eine romulanische Computersprache, die ihre eigene Syntax hat. Diese Liste hier kann übersetzt werden, nur stehen hier anscheinend keine Namen zu den Verbindungen, sondern Strukturformeln auf romulansch. Das kann ich übersetzen lassen." erklärte Niels. Er übertrug die Liste auf ein PADD und ließ dann ein Übersetzungsprogramm darüberlaufen. Der Vorgang dauerte einige Minuten.

"Gut, dann warten wir mal ab, was dabei herauskommt..." meinte Bishop und setzte sich hin.

Niels grinste ihm zu. Es piepte. Die Übersetzung war fertig. Niels sah sich die Ergebnisse an. Da waren Bindungsarten, funktionelle Gruppen, Ketten, Angaben zu Energieniveaus,... Damit konnte man schon komplexere Sachen zusammenbauen. Das teilte er dem Commander auch umgehend mit. "Ich bin davon überzeugt, dass man hiermit auch komplexe organische Stoffe kodieren kann."

"Aber was ist es denn genau?" fragte Lucas erneut. Er wollte es genau wissen.

"Wenn ich mich festlegen müsste, dann würde ich sagen, es wird benutzt um DNS einzulesen und zu verschlüsseln. Aber das kann ich nicht 100% sagen. Dazu müssten sie einen Experten fragen." erwiederte Niels.

"Und sie sind da kein Experte?" erwiderte Lt. Cmdr. Bishop ratlos.

"Ich bin zumindest kein Humanbiologe." meinte Niels.

"Dann müsste doch Nanni so etwas können oder muss man da ein Experte sein?" fragte der Sicherheitschef weiter.

"Ich denke Ensign Stevenson sollte qualifiziert sein tiefergehende Fragen zu beantworten." antwortete er.

"Wunderbar! Dann bedanke ich mich bei ihnen für die Hilfe, aber sie dürfen keinem von den Daten oder diesem Gespräch erzählen." bedankte sich der Lt. Commander und verließ das Labor.

"Natürlich werde ich alles vertraulich behandeln." gab Niels ihm noch mit auf den Weg. "Und vergessen sie ihr PADD nicht." Nachdem der Commander gegangen war, räumte er noch die letzten Reste weg und verließ dann ebenfalls das Labor.

[ultimate_Enforcer und Phanan in "der Romulaner Code"]

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Solak betrachtete seine Fingernägel. Wie immer dauerte es einige Zeit, bis der Andockvorgang draußen abgeschlossen war. Und da direkt nach der Sitzung mit Anquenar aufgebrochen war, war er zu früh an der Schleuse eingetroffen. Doch die Vorfreude war einfach zu groß.

Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Noch nie hatte sie sich so sehr darauf gefreut, auf die Community zurück zu kehren. Das Schott glitt zur Seite und Selina erblickte sogleich den Romulovulkanier. "Solak! Schön dich zu sehen!"

Entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten breitete er seine Arme aus und drückte Selina einfach an sich. "Schön, dass du wieder hier bist. Ich soll John entschuldigen. Die Rugby-Mannschaften hatten einen kleinen 'Zusammenstoß' und er kommt nicht raus vor lauter Blessuren. Aber nun berichte: Wie war der Workshop? Warum bist du schon zurück? Wo steckt Yasmin?" Auch, wenn es albern war, einer Kampfmaschine die Taschen abzunehmen - er tat es trotzdem. Seite an Seite brachen sie auf in Richtung Selinas Quartier.

Selina hatte die herzliche Begrüßung sehr genossen, auch wenn John selbst nicht dabei gewesen war. Solak war regelrecht zum Gentleman mutiert. Ob das nur eine Phase war? Selina schmunzelte vor sich hin und hielt in der rechten Hand das Transportkörbchen. "Lass uns erstmal in mein Quartier gehen, dann werde ich dir alles erzählen." Die beiden erreichten Selina's Quartier und stellten die Sachen ab. "Zu allererst, möchte ich dir jemanden vorstellen." Selina stellte das Transportkörbchen auf den Couchtisch und öffnete das Türchen. "Darf ich vorstellen? Penelope!" Eine schwarze Katze streckte den Kopf heraus und sondierte die Umgebung.

Eine Katze? Solak sah ein zweites Mal hin. Tatsächlich. Ein wenig skeptisch beäugte der Romulovulkanier das Tier. Penelope spürte sofort die Skepsis ihres Gegenübers - und sprang mit einem großen Satz direkt auf seinen Schoß. Schnurrend rollte sie sich darauf zusammen. Irritiert tätschelte das Spitzohr ihr den Kopf.

"Ein äh reizendes Tier. Wo hast du sie her?"

"Sie ist mir beim Workshop sozusagen zugelaufen und sie wollte mich unbedingt begleiten. Da konnte ich natürlich nicht Nein sagen." Selina bemerkte den fragenden Blick des Counselors. "Hm, also wo fange ich nur an? Der Workshop hat wirklich sehr interessant begonnen ..... Willst du was Trinken?"

"Gerne. Einen Papaya-Saft, bitte." Ohne es zu merken war seine Hand dazu übergegangen, Penelopes Kopf sanft zu streicheln. Die Katze schnurrte wie ein defekter Rasenmäher. "Und? Der Workshop hat interessant begonnen. Und dann?"

Selina replizierte sich ebenfalls einen Papaya-Saft und stellte die beiden Gläser auf den Tisch. "Ja es war sogar richtig schön. Ich habe Cpt. Elizabeth Shelby näher kennengelernt. Eine beeindruckende Frau!" Selina nahm einen großen Schluck von dem Saft und fuhr dann fort. "Aus organisatorischen Gründen wurden wir nach wenigen Tagen zurück nach San Francisco verfrachtet, auf das Akademiegelände. Das war wirklich eine merkwürdige Erfahrung. Ich habe ja die Akademie nie besucht gehabt und trotzdem fühlte ich mich vertraut mit der ganzen Umgebung. Uns wurde eine Menge von diesen Standardvorgehensweisen nähergebracht. Du kannst dir sicher vorstellen, dass manches doch recht morbide klingt. Naja, typisch Föderation eben."

"Lies dir mal den Bericht durch, den Shral über ihre Zeit bei den Klingonen geschrieben hat. Dann weißt du, was morbide ist." Solak schüttelte den Kopf. "Und wie hat dir die Akademie gefallen? Hast du dir ein paar der Kneipen ansehen können, die ich dir empfohlen habe?"

"Leider hatte ich so gut wie keine Zeit. Ich war ja auch nicht so lange dort ...." Selina nahm das Glas zum Mund nippte unschuldig daran wie ein 9-jähriges Mächden. Doch der bohrende Blick ihres Gegenübers veranlasste sie weiter zu erzählen. "Ich hatte die Möglichkeit noch ein Geschenk für Esteban's Baby zu besorgen und das wars dann. Ich hatte es fest vorgehabt, die Kneipen zu besuchen aber ...." Die erste Offizierin stockte und kämpfte mit den Tränen. " .... ich konnte .... man hat mich ..... rausgeworfen."

"Man hat WAS?!"

Selina nickte. "Ja. Kannst du dich noch an das Tribunal vor einiger Zeit erinnern? Dort war Admiral Samantha Jones auch dabei gewesen. Sie war diejenige, die mich rausgeworfen hat." Mit einem Zug war das Glas geleert.

"Ich habe mich dann in meine Wohnung zurückgezogen und versucht zu verstehen, warum sie das getan hat. Diese Hexe scheint wohl persönliche Aversionen gegen mich zu haben, anders kann ich es mir nicht erklären. Wir hatten da eine Aufgabe zu lösen, schriftlich und auch als Situation im Holodeck. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es daran gelegen haben könnte!"

Solak sah nachdenklich in seinen Saft. "Nein, dafür hätte man dich wohl eher gerügt. Aber nicht gleich ausgeschlossen. Meinst du vielleicht... Also, meinst du sie weiß etwas?"

"Ich ...." Selina schüttelte den Kopf. "Nein, das glaube ich nicht. Ich denke die Sache damals hat sie mir wohl krum genommen und war wohl erbost darüber, dass ich weitere Karrierepläne hatte. Wie auch immer, sie hatte genug Macht, mich rauszuschmeißen. Vielleicht ist meine Zeit einfach noch nicht gekommen."

"Nein, das darfst du nicht denken. Dann hätte Jones schon gewonnen. Such einfach einen anderen Weg. Das war nicht die einzige Möglichkeit zur Fortbildung. Sie kann dich nicht von allem ausschließen. Das würde auffallen und Fragen aufwerfen."

"Nein, das darfst du nicht denken. Dann hätte Jones schon gewonnen. Such einfach einen anderen Weg. Das war nicht die einzige Möglichkeit zur Fortbildung. Sie kann dich nicht von allem ausschließen. Das würde auffallen und Fragen aufwerfen."

"Da magst du wohl Recht haben. Ich werde sehen, was sich alles anbietet aber zu erst werd ich mich meinen Aufgaben hier auf dem Schiff wieder verstärkt widmen müssen. Du hast vorhin Shral's Bericht erwähnt. Den werde ich mir wohl heute Abend zu Gemüte führen. Außer natürlich, ich werde abgelenkt ..." Selina zwinkerte Solak zu und replizierte sich ein weiteres Glas Papaya-Saft. "Wie ist es dir ergangen? Gab es hier irgendetwas Aufregendes?"

Solak musterte die Freundin. Sein Instinkt sagte ihm, dass da noch mehr war. Doch wenn sie es für sich behalten wollte, dann würde er sie nicht drängen. "Nein, nicht wirklich. John und ich haben viel Zeit miteinander verbracht. Und Niklan ist auch wieder bei mir. Stell dir vor: Seine Großeltern vermuten, dass er Pyrokinetiker ist."

Selina's Kinnlade samt Zunge fiel zu Boden und die erste Offizierin hatte Mühe alles wieder an seinen Platz zu bringen. "Das ist ja unglaublich! Wenn es wirklich so ist, wird eine Menge Arbeit auf dich zukommen!"

"Oh ja!" Solak nickte. "Ich möchte noch gar nicht darüber nachdenken. Sta'el und ich diskutieren, ob wir ihn testen lassen sollen wenn wir das nächste mal auf Vulkan sind. Auf der einen Seite ist es noch viel zu früh für so einen Test. Aber wenn es wahr wäre..."

" ... dann könnte es unter Umständen sehr heiß werden. Die Verantwortung für solch ein Kind ist enorm groß. Wann wird Sta'el wieder auf das Schiff zurückkehren? Ich glaube, ohne ihn wirst du es nicht schaffen." Selina's Gedanken drifteten kurz zu ihrer Tochter ab. Bis jetzt hatte sie überhaupt keine Vorstellung davon, was auf sie in den nächsten Jahren zukommen könnte.

"ich weiß es nicht... Sta'els Forschung macht momentan gute Fortschritte. Jetzt Vulkan zu verlassen wäre unlogisch." Wie jedes Mal, wenn er darüber nachdachte, befiel eine stille Traue den Romulovulkanier. "Du hast recht: Ohne ihn wird es schwer, Niklan entsprechend zu erziehen. Ich habe schon darüber nachgedacht, meinen Abschied bei der Flotte einzureichen und nach Vulkan zurückkehren, sollte es sich bewahrheiten."

"WAS?" Selina krallte sich in den Polstern der Couch fest. "Das kannst du nicht tun! Du musst hier bleiben. Bitte. Du bist mein einziger wahrer Freund hier. Du darfst nicht gehen!"

Solak lachte. "Beruhige dich. Ich sage doch nur, dass ich darüber nachdenke. Bevor ich eine solche Entscheidung treffe, möchte ich noch andere Optionen ins Auge fassen. Und selbst wenn ich es täte - du könntest mitkommen."

"Das könnte ich aber ob ich mich auf Vulkan wohlfühlen würde? Sicher, der Gedanke, mich in den Wüsten nach voller Lust und Laune austoben zu können, ohne dabei Angst zu haben erwischt zu werden, ist sehr verlockend. Aber ich glaube ein Leben mit und unter Vulkaniern wäre nicht das Richtige für mich." Ein weiterer großer Schluck Saft verschwand in Selina's Mund. "Aber vielleicht wäre Vulkan genau das Richtige für Yasmin?"

"Zumindest würden Niklan und sie uns töten, wenn wir sie trennen wollten." Er zwinkerte Selina zu. "Aber was meinst du damit, dass Vulkan das Richtige für sie sein könnte?"

"Ich denke da speziell an das mentale Training. Ich weiß überhaupt nicht, was alles in Yasmin steckt. Auf diese Weise könnte sie selber lernen mit gewissen Dingen umzugehen. Verstehst du?"

"Ja, ich denke schon. Aber ich warne dich: Es ist noch zu früh, um mit so einem Training ernsthaft zu beginnen. Gib ihr noch ein wenig Zeit. Vulkanische Kinder beginnen normalerweise erst langsam während der Schulzeit mit diesem Training. Erst mit Eintritt der Pubertät wird dann erwartet, dass sie ihre Emotionen und Fähigkeiten kontrollieren. Niklan ist eine Ausnahme, wie viele andere hybride Kinder auch. Doch wenn du möchtest, dann kann ich die ersten Grundlagen mit ihr durchgehen. Sie könnte dabei sein, wenn wir mit Niklan üben. Spielerisch Kontrolle lernen, du weißt schon."

"Das ist eine sehr gute Idee. Wir werden sehen, ob es ihr dann auch Spaß machen wird." Selina erinnerte sich an die Meditationsübungen die sie von Sta'el erlernt hatte. Wahrscheinlich war genau das das Richtige, um das immer noch anhaltende Gefühlschaos in ihr zu beruhigen. "Hm, jetzt mal was ganz anderes: Du hast vorhin erzählt, dass du viel Zeit mit John verbracht hast. Was denkst du über ihn?"

"Halte ihn gut fest. Er ist bodenständig, ehrlich und offen. Er wird dir gut tun. Außerdem ist er süß."

Selina lachte laut auf. "Und das aus deinem Munde! Ich bin beeindruckt! Aber du hast schon Recht. Er ist verdammt süß!"

Solak schmunzelte. "Mindestens ein Drittel der Crew sieht das genauso. Ich hatte schon zwei weibliche Crewmen mit Liebeskummer auf meiner Couch liegen. Und John hat erzählt, dass es auffallend viele kleine Verletzungen gibt wenn er Dienst hat."

Selina's Augen verformten sich zu äußerst böse aussehenden Schlitzen. "Wehe, es wagt auch nur Eine ihn anzufassen!" Ihre Augen entspannten sich wieder und auch sie musste schmunzeln. "Naja, ich kanns ja gut verstehen! Aber da mir absolut Keine das Wasser reichen kann, muss ich mir wohl keine Sorgen machen."

"Oh.... John und ich haben uns diesbezüglich auch schon gut kennengelernt..." Versonnen sah er in seinen Saft.

Die erste Offizierin war aufgestanden und stupfte den Counselor in den Oberarm. "Hey, was willst du damit andeuten?"

Die Antwort war ein Kichern. "Das muss du deinen Freund schon selber fragen." Penelope sah ihre neue Besitzerin böse an. Selina hatte sie geweckt. Solak musterte die Katze. "Niklan wird sie lieben! Und mich in den Wahnsinn treiben, weil er auch eine haben will."

"Tja, so sind Kinder halt, wollen immer das haben, was sie im Moment nicht besitzen. Aber du machst das schon!" Selina schenkte dem immer stärker werdenden Kribbeln in ihrer Magengegend endlich Aufmerksamkeit. "Verzeih mir aber die Sehnsucht ist zu groß. Ich muss endlich zu John!"

Vorsichtig setzte er die Katze auf dem Boden, die sich dort reckte und streckte. Dann musterte der Councelor hilflos die Haare auf seinem Schoß. "Dann hau ab. Essen wir in den nächsten Tagen zusammen? Also, wenn du dich an John satt gegessen hast?" Er stand auf.

"Aber natürlich! Ich freue mich darauf." Selina begleitete den Romulovulkanier zur Türe. "Danke, das du mich in Empfang genommen hast. Es hat wirklich gut getan, mit dir zu sprechen."

"Das hat es. Und es ist schön, dass du wieder da bist." Solak sah ihr tief in die Augen. "Und du weißt., dass du jederzeit zu mir kommen kannst, wenn dir etwas auf der Seele liegt."

"Ja, das weiß ich." Beide verabschiedeten sich voneinander. Noch bevor die Türe zuglitt konnte der Romulovulkanier vernehmen, wie Selina mit der Katze herumzoffte. Vereinzelte Satzfetzen wie "Hör auf mich vollzulabern" oder "Er wird dich bestimmt mal wieder streicheln" drangen dabei an sein Ohr ....

idic und Hoshi in: Catwoman, Earboy und ein Willkommenssaft

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Etwas wehmütig starrte Assjima in das dunkle Nichts vor sich. Vereinzelt in der Ferne vorbeiflitzende Lichtpunkte erinnerten sie daran, dass es irgendwo weit, weit weg zumindest Materie gab. Spontan musste sie an die alten Filme denken, die sie auf der Erde gesehen hatte. Damals stellte man sich vor, überall im Weltraum würden irgendwelche Gesteinsbrocken herumschwirren oder geheimnisvolle Nebel in allen Farben schillern. Aber das All war einfach nur unendlich leer. Gedankenverloren drehte sie die Tasse Raktajino in den Händen, während der Antrieb des Falken leise vor sich hin schnurrte. Sie waren am frühen Morgen in Nelisch gestartet, nachdem Sam die Ladung Klosterwein bereits am vorherigen Abend in dem kleinen Frachtraum verstaut hatte. Nicht alles hatte dort Platz gefunden. Und so standen noch drei Kisten im Aufenthaltsraum herum. Auf DS9 sollten im Auftrag von Quark noch zwei weitere Container geladen werden. So würde sich der Weiterflug nach Ferengi Nar für ihn wenigstens lohnen.

Ja, der Alltag hatte sie beinahe wieder eingeholt. Der Augenblick, vor dem sie sich seit Wochen fürchtete war in fast greifbare Nähe gerückt: Sam würde seine normalen Geschäfte wieder aufnehmen und sie für unbestimmte Zeit allein lassen müssen. Immer und immer wieder hatten sie darüber diskutiert. Sam konnte sich einfach nicht vorstellen, auf Dauer auf einem Schiff der Sternenflotte zu leben, während es für Assjima vollkommen unmöglich erschien, ihren Beruf an den Nagel zu hängen und das Vagabundenleben einer Spacecowboybraut zu führen. Also eben eine Subraum-Kommunikations-Beziehung, gelegentliche Treffen auf einer Raumstation, Asteroid Nummer 12 oder Plantet XY … wo immer sich auch ihre Wege kreuzen würden. Assjima seufzte fast unhörbar und starrte weiter in die Leere vor dem Fenster.

Ein Schatten fiel auf sie, und als Assjima aufblickte stand eine blasse und ungewöhnlich still wirkende Talana vor ihr. Waren ihre Augen tatsächlich roter als sonst?

„Störe ich, Doc?“

„Nein, Talana. Setz dich doch bitte.“ Die Andorianerin hatte sich seit dem Abflug nicht sehen gelassen und Assjima war froh, dass sie endlich aus ihrer Kabine heraus gekommen war. „Wie geht es dir?“

„Super … wie sollte es mir auch sonst gehen.“ Talana verzog das Gesicht zu einem müden Lächeln, das aber mehr die Form eines verzweifelten Grinsens annahm. Sie ließ sich neben Assjima auf das Sofa fallen, verschränkte die Arme vor der Brust und stierte Löcher in die gegenüberliegende Wand.

„Du weißt wie ich das gemeint habe …“

„Ja“ antwortete sie mürrisch. „Und um ehrlich zu sein: ich hätte nie gedacht, dass es mir jemals so beschissen gehen könnte.“

„Der Schmerz wird nachlassen, die Sehnsucht aber nicht … im Gegenteil.“

„Noch mehr? Ich frage mich jetzt schon, wie ich diese Nacht überleben soll. Scheiße … ich hätte echt in Nelisch bleiben sollen.“

„Warum hast du es nicht getan? Wir hätten es verstanden und auch Vinara hätte deine Entscheidung bestimmt respektiert.“

„Das ist es ja! Ich weiß es nämlich nicht so genau. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich müsse weg … einfach nur weg.“

Assjima war aufgestanden und füllte die Tasse auf. „Möchtest du auch einen Raktajino?“

„Ja bitte.“

„Das ist normal. Du brauchst Abstand. Die Nähe in Nelisch ist sehr ausgeprägt. Wie soll man Entscheidungen treffen, wenn einem der Blick versperrt ist?“ Sie reichte Talana den Kaffee, setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl und betrachtete sie traurig. „Es ist schwer, wenn man sich nach der Nähe einer bestimmten Person sehnt. Doch du wirst dich daran gewöhnen. Du wirst bald klarer sehen und in der Lage sein, den richtigen Weg zu wählen.“

„Viel Auswahl habe ich aber nicht. Ich kann wegbleiben oder zurückkehren … ich weiß nicht, ob ich wirklich auf Dauer dort leben möchte, aber ich möchte auch mit Telisch zusammen sein. Das geht doch nicht zusammen.“

„Du hast immerhin die Wahl. Du kannst jederzeit wieder zurück. Aber es gibt auch noch einen dritten Weg, nämlich Abwarten. Telisch braucht Zeit um sich selbst wieder zu finden. Solange ist er an das Kloster gebunden. Aber er wird es schaffen. Irgendwann kann er selber frei entscheiden. Und du selber brauchst Zeit um deinen eigenen Weg zu finden. Wenn du dich festlegst ohne vorher alle deine Möglichkeiten ausgelotet zu haben, wirst du immer das Gefühl haben, etwas zu versäumen. Entscheide zuerst für dich, wie dein Leben aussehen soll. Dann wirst du feststellen, ob es darin einen Platz für Telisch gibt.“

„Ohne Telisch leben? Das kann ich nicht …“

„Doch, du kannst. Du bist verliebt und Liebe macht bekanntlich blind. In einigen Wochen wird sich zeigen ob es sich nur um ein vorübergehendes Verliebtsein handelt oder ob dieses Gefühl aus dem tiefsten Inneren deines Herzens kommt.“

Talana sah die Ärztin zweifelnd an. „Sie meinen also, ich solle erst mal eine Ausbildung machen, mir irgendwo ein Plätzchen suchen und dann schauen, ob es groß genug ist für zwei?“

„Nicht ganz. Deinen Platz wirst du dann suchen wenn du weißt ob du Raum für ein oder für zwei Personen brauchst. Vielleicht wird es in Nelisch sein, vielleicht auf einem Raumschiff, auf Andor oder … ach was weiß ich. Das ganze Universum liegt dir doch zu Füßen! Nur lasse dir niemals die Flügel zu früh stutzen … und schon gar nicht durch einen Mann …“

„Doc, vielleicht täusche ich mich, aber irgendwie klingt das bei Ihnen so, als ob Sie nicht so richtig daran glauben, was Sie da eben gesagt haben.“

„Es mag augenblicklich so wirken, aber ich bin davon felsenfest überzeugt. Auch wenn es immer wieder zu schmerzhaften Erfahrungen führt - auch Schmerz macht blind. In diesen Augenblicken hinterfragt man, ob man die richtige Entscheidung getroffen hat. Immer und immer wieder … Aber glaube mir Talana: wenn du jemandem eine gleichwertige Partnerin sein willst, dann musst du vorher zumindest eine Ahnung von deinen eigenen Möglichkeiten haben. Du musst deinen Weg ausgelotet haben. Ob du ihn alleine beschreitest oder zu zweit – das steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Doch lasse dich niemals von irgendjemandem daran hindern, deine Flügel auszubreiten. Lerne zu fliegen bevor du dir dein Nest baust.“

Talana nickte stumm. „Ich glaube, ich verstehe jetzt was Sie meinen …“

In diesem Augenblick öffnete sich das Schott und Sam trat ein. „Hej Talana! Du bist ja wieder aus deiner Höhle heraus gekrochen. Hast du Lust, das Steuer zu übernehmen oder soll ich den Autopiloten aktivieren? Da vorne kommt ein Asteroidenfeld. Ich könnte den Computer so programmieren, dass er es umfliegt oder du steuerst durch. Ich muss jetzt jedenfalls mal eine Runde schlafen.“

„Oh ja, lass mich bitte fliegen!“ Die Andorianerin sprang auf und wollte sich an Sam vorbei durch die Türe drängeln. Doch auch Assjima war aufgestanden und hielt sie zurück.

„Talana, warte noch eine Sekunde.“

„Was ist denn noch Doc?“

„Ich hatte noch keine Gelegenheit dir zu danken.“

„Wofür?“

„Dafür, dass du mich von dieser Insel heruntergeholt hast.“

„Aber das war doch selbstverständlich. Da gibt’s nix zu danken.“

„Das war …“ setzte Assjima erneut an.

„Doc, jetzt hören Sie zur Abwechslung mal mir zu: Ich weiß genau, dass ich eine ziemliche Plage sein kann. Und trotzdem haben Sie und Sam mich mitgenommen. Und obwohl Sie mit Ihrem sturen Vater echt genug Probleme an der Backe haben kann ich immer zu Ihnen kommen. Glauben Sie ja nicht, ich würde das als selbstverständlich betrachten. Ich habe in diesen Wochen viel gelernt und das habe ich Ihnen zu verdanken. Auch wenn ich nicht immer alles kapiere was Sie da so von sich geben habe ich nicht vor, auf Sie zu verzichten. Nur, wenn Sie mal wieder im Schlamassel sitzen, dann suchen Sie sich bitte einen gemütlicheren Platz dazu aus. So ne Insel ist nämlich voll Kacke!“ Sie drehte sich um. „Sam, steh nicht so dumm rum, sondern lass mich endlich durch. Oder willst du, dass wir auf einen Asteroiden krachen? Ob ich euch da runter kriege weiß ich wirklich nicht. Ich habe nämlich meine Flügel noch nicht richtig ausgebreitet.“

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Irgendwie glaubte George zu frösteln, als er zusammen mit Jenax und Jerry Lee, im Transporterraum der Excelsior Rematerialisierte.Ob dies wirklich so war, oder es nur so empfand, konnte er nicht sagen. Admiral Walther Sheridan, Begrüßte seinen Sohn und dessen Freundin.

"Willkommen ihr zwei."

"Hallo Dad. Darf ich vorstellen? Fähnrich Jenax Queel.", stellte George seine Freundin vor.

"Sehr erfreut.", erwiderte Walther und reichte ihr die Hand. Jenax schüttelte diese mit leichtem Zögern. Sie stellte Fest, wie ähnlich ihr Imzadi seinem Vater sah.Das kantige Gesicht, die Augen und die Statur.Während andere Admiräle mit masse einen Bauchansatz bekamen, war Georges Vater muskulös.

"Ich freue mich ebenso, Sie kennen lernen zu dürfen.", erwiderte Jenax höflich.

„Gut, dann folgt mir. Ihr werdet schon erwartet.“, sagte der Admiral und ging voraus.

Auf eine merkwürdige Art und Weise kam sich Jenax seltsam vor. Anders konnte sie dieses Gefühl nicht in Worte kleiden. Im Quartier des Admirals verstärkte sich dieses Gefühl. So das Es Jenax schon zu erdrücken drohte. Langsam streckte sie ihrem emphatischen Fühler aus. Georges Eltern begegneten ihr mit freundlicher Neugierde.

Besonders seine Mutter musterte die Betazoide mit einem Lächeln.

„Hallo. Ich bin Claire Sheridan. Mein Mann und ich haben viel von ihnen gehört Jenax. Kommen sie, setzen sie sich zu uns.“, begrüßte Claire die junge Frau und führte sie behutsam zur Sitzgarnitur.

Der Hund hatte es sich in seinem großen Korb bequem gemacht, den Claire für ihn aufgestellt hatte. Inmitten von alten Decken kuschelte er sich leicht zufrieden knurrend ein.

Walther nahm George beiseite.

„Die Kleine sieht wirklich gut aus.“

„Vielen Dank Dad.“

„Nein wirklich. Ich freue mich für dich mein Junge. Du siehst richtig erholt aus.“, zwinkerte Walther seinem Sohn zu.

„Ja das bin ich.“, antwortete George Leise. „Wie habt ihr die Kinder überstanden?“

„Die wurden erst von Lwaxana Troi verarztet, danach als die Botschafterin wieder auf den Planeten gebeamt war, hatten sie nur noch Augen für ihren Onkel. Irgendwie seltsam, das Ganze nochmal durchzumachen. Aber jetzt genießt man es. Und geht es mit Ruhe an.“

„Das ist doch gut Dad.“, George mußte schmunzeln. „Seit ich mit Jenax zusammen bin….Naja ich würde gerne nochmal Vater werden.“

„Sie ist ziemlich Jung George. Und wenn du sie heiraten solltest, naja wäre sie auf einen Schlag zweifache Mutter. Die Frage ist, ob sie das auch will.“

„Ich Liebe sie Dad. Und sie mich.“

„Dann George, lasst es auf euch zukommen.“, Walther legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes.

Jenax und Claire unterhielten sich unterdessen angeregt. Das Eis war sehr schnell gebrochen. Es dauerte keine 3 Minuten schon vernahmen die Männer das erste Kichern der beiden Frauen.

„Sehen Sie? So sah George aus als er Kadett wurde.“, sagte Claire und reichte Jenax das Foto, das eingerahmt war.

Auf dem Bild war George noch nicht so Muskel bepackt, wie er heute war, vielmehr war er ein drahtiger, beinahe schon zu Dünner junger Mann gewesen. Auf einem weiteren Bild war George als Fähnrich zu sehen. Die alte Starfleet Uniform, die man noch vor ca 25 Jahren getragen hatte, wirkte etwas merkwürdig.

„Ich kann es kaum Glauben, das es schon so lange her ist.“, fuhr Claire fort.

„Oh Bitte nicht die Baby Fotos.“, flehte George leise.“Das macht sie doch mit Absicht Dad.“

„Kann lästig sein ich weis George. Aber tröste dich. Da muss jeder durch.“, das Grinsen seines Vaters sprach Bände.

„Schau mal nach den Kindern. Sie haben dich vermisst.“

„Ok.“, George warf den beiden Frauen eine Fratze entgegen, das wohl ein Lächeln darstellen sollte. Dennoch wirkte es gequält.

Kaum war George verschwunden kicherten die beiden Frauen erneut.

„Er ist weg.“, sagte Claire.“ Erzählen sie mal Jenax. Wie war es mit ihm am Opal Meer?“, fragte Claire.

„Nun …….. ich würde sagen leidenschaftlich. Ich würde zu gerne für immer mit ihm da unten Leben.“

„Das Glaube ich ihnen. „

„Er ist ein guter Mann. Auch mit seinen Fehlern und Eigenheiten.“

„Wissen Sie Claire. Die Gerüchteküche auf der Community hat davon schon einiges zutage gefördert.“

„Das hat er mir auch erzählt, ein Wunder, das er noch nicht verrückt geworden ist.“

„Sie haben keine Ahnung.“

„Interessant.“

„Glauben sie mir, es ist eine verdammt lange Geschichte.“

Kniend umarmte George seine Kinder. „Schön das Es euch gut geht Kinder. Ich habe euch vermisst.“, sagte George sanft.

„Wir haben dich auch vermisst Dad.“, sagte Amanda. Strahlend vor Freude zeigte Sie nun ihr neues Kuscheltier, das Lwaxana ihr geschenkt hatte. Es war ein kleiner Shelath mit einem treudoofen Gesichtsausdruck.

„Das hat mir Tante Lwaxana geschenkt!“

„Fein. Ich muss mit euch beiden Reden.“, Michael nickte.

„Ich weis. Es geht wohl um Jenax.“, George nickte.

„Ich liebe Jenax.Und Sie liebt mich Kinder. Wir wollen zusammenziehen, wenn wir wieder auf dem Schiff sind.“, sagte George. Michael dachte kurz nach.

„Wir können es ja versuchen Dad.“, sagte der Junge ernst.

„Vielen Dank, Sir.“, sagte George mit einem Schmunzeln.“ Nein im ernst Michael. Ich bin froh das Du es auch versuchen willst.“, Vater und Sohn Umarmten sich fest.

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Umgeben von zahlreichen Klingonen stand Vinara am Rande eines Weges; auf der anderen Seite waren ebenfalls viele Klingonen, die ganze Menge johlte und blickte von Vinara aus gesehen nach links.

Die Andorianerin drehte ihren Kopf ebenfalls in diese Richtung und sah eine Gestalt langsam auf ihre Position zu gehen die ein metallenes Kreuz auf ihren Schultern schleppte.

Vinara sah an sich herunter, sie trug ihre klingonische Uniform. Als sie wieder aufblickte stockte ihr der Atem: Der Mann mit dem Kreuz der nun auf ihrer Höhe war entpuppte sich als Councellor Solak! Sein Oberkörper war nackt und die Beine nur mit einer knielangen schmutzigen Hose bedeckt. Für ein oder zwei Sekunden sah er Vinara mit bitterem Blick an - eine Dornenkrone trug er zwar nicht, aber dafür war sein Gesicht auch so arg zerschunden.

Der Klingone hinter Solak hob seine Peitsche um den Deliquenten wieder zum Marschieren anzutreiben als die Andorianerin mitten auf den Weg sprang. "Ich werde ihm beim Tragen helfen!"

Ein Gemurmel ging durch die Menge und der Peitschenmann blickte sichtlich sauer drein. Doch schließlich erwiderte er: "Meinetwegen" und Vinara hob das Kreuz, welches aus zwei zusammengeschweißten dicken Streben bestand am hinteren Ende an.

Die Prozession bewegte sich auf einen Hügel zu auf welchem bereits einige Kreuze mit zum Tode Verurteilten standen - die meisten von ihnen Romulaner, aber es gab auch zwei Cardassianer und sogar ebensoviele Klingonen.

Das Kreuz wurde auf den Boden gelegt und vier Klingonen brachten Solak in eine horizontale Position auf der metallenen Konstruktion.

"Hier, Commander, Ihnen wird die Ehre zuteil den ersten Bolzen einzuschlagen mit dem er an das Kreuz geschweißt wird!"

Ein Gerät das etwa aussah wie ein überdimensionaler Disruptor wurde von rechts vor ihre Nase gehalten und Vinara drehte sich in Richtung des Sprechers um: es war H'Qar.

"Wieso? Was hat er getan?"

"Er ist ein Romulaner", erwiderte der Klingone mit starrem Blick.

"Ist das alles? Welche Verbrechen werden ihm vorgeworfen die eine derart bestialische Form der Hinrichtung rechtfertigen?"

"Er ist Romulaner. Und ein potentieller Spion des Tal'Shiar."

"POTENTIELL?" Die Andorianerin konnte nicht glauben was sie da hörte. "Sie sind doch nicht klar bei Verstand, nur auf Verdacht tötet man doch keinen Mann der obendrein auch nur zur Hälfte Romulaner und noch dazu Offizier der Sternenflotte ist!"

"Seine Mitgliedschaft in der Sternenflotte ist irrelevant, ebenso wie seine vulkanische Hälfte. Selbst wenn er nur zu einem Viertel oder gar einem Achtel Romulaner wäre, er wäre schuldig!"

Vinara drehte sich wieder um 90 Grad nach rechts und erblickte K'Olmos der in einer Sänfte herangetragen wurde.

"Also los, tun Sie was man Ihnen sagt, das ist ein Befehl!", rief der Captain und H'Qar legte das schwere Bolzenschlaggerät einfach auf ihre Arme.

Sie machte eine Drehung um 180 Grad nach links und Solak kam wieder in ihr Blickfeld. Für einen Augenblick verwandelte sein Gesicht sich in die von Hass und Schmerz verzerrte Fratze eines Vollblut-Romulaners, danach in das Antlitz Suraks welcher sein Schicksal mit stoischer Gelassenheit zu erwarten schien.

"Wieso eine Kreuzigung? Diese qualvolle und demütigende Art der Hinrichtung ist alles andere als ehrenhaft!"

"Dieser Mann hat keine Ehre, also hat er auch keinen ehrenvollen Tod verdient." H'Qar wurde hörbar ungeduldig.

"Was macht ihr denn da? Ich... ich habe Angst!", erklang eine weibliche Stimme von links hinter der Andorianerin. Es war Bishops Halbschwester Jolani.

"DAS REICHT JETZT!", brüllte Vinara und ließ den Bolzenapparat fallen und wandte sich an H'Qar. "Dieses Mädchen ist die Halbschwester eines Ihrer besten Freunde! Zumindest dachte ich immer Sie und Bishop verstünden sich gut."

"Ja, dieser Mann ist in der Tat mein Freund", sinnierte der Klingone mit grübelndem Blick, "aber dieses Balg ist zur Hälfte romulanisch und Sie wissen ja was das bedeutet... Solaks Hinrichtung sollte ihr auf jeden Fall erspart bleiben. Ihr soll ein schneller und schmerzloser Tod zuteil werden. Ich hoffe wenigstens dazu sind Sie in der Lage!"

Die Andorianerin blickte wieder an sich herunter; sie trug keinerlei Waffen, noch nicht einmal einen Dolch. Ein ihr unbekannter Klingone reichte ihr von links einen Disruptor; es war ein absolut tödliches Standardmodell ohne Einstell- oder Wahlmöglichkeiten.

Als sie immer noch zögerte trat auf einmal Kalis von schräg vorne in ihr Blickfeld. Sie war leicht bekleidet und lächelte ihre Gefährtin aufreizend an. "Tu's für mich, Vinara, für die Uniform die du trägst und für das klingonische Reich!"

"Nein! Sie ist noch ein Kind!"

"Ein halbes Kind bestenfalls und eine durchtriebene Romulanerin. Glaub mir, sie würde dir garantiert das Herz herausreißen wenn sie es könnte!" Die Ärztin hielt auf einmal ein Hypospray in der Hand und warf es Vinara zu welche dafür den Disruptor fallen ließ.

"Dies ist ein absolut schmerzloses und schnell wirkendes Gift, die mit Abstand humanste Methode. Aber jetzt beeil dich, H'Qar wird schon nervös!"

Vinara hatte den Disruptor inzwischen wieder aufgehoben. Sie weigerte sich nach wie vor das Todesurteil an Jolani zu vollstrecken und nach einer langen Zeit in der nichts geschah hörte sie hinter sich auf einmal einen Knall, gefolgt von einem gellenden Schrei. Die Andorianerin wirbelte herum und sah dass ein Bolzen bereits durch Solaks linkes Handgelenk getrieben worden war. H'Qar beugte sich mit grimmiger Mine über die andere Hand als Vinara ihren Disruptor auf den Klingonen richtete. "Lassen Sie das Gerät fallen!"

H'Qar sah sie mit einem verächtlichen Grinsen an. "Sie werden mich nicht erschießen, Sie wissen dass Sie das nicht können." Er brachte das Bolzenschlaggerät in Position.

Vinara schoss...

Mit einem stummen Schrei wachte sie auf und setzte sich kerzengerade in ihr Bett. Die Laken waren von Schweiß durchtränkt, sie erinnerte sich noch an den grellen Blitz mit dem der Albtraum abrupt geendet hatte. Hatte sie H'Qar getötet oder nur verletzt? Sie hoffte auf letzteres; auch wenn nichts von all dem wirklich geschehen war hatte es doch gezeigt auf welcher Seite Vinaras Unterbewusstsein stand. Dennoch würde sie sich hüten Solak von diesem Traum zu erzählen, es sei denn er würde mindestens noch einmal widerkehren was sie keinesfalls hoffte.

Nachdem sie die Laken gewechselt und ein wenig meditiert hatte schlief sie nur mäßig beruhigt wieder ein.

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Eng an John gekuschelt blickte Selina zur Decke. Wie sehr hatte sie seine Nähe, seine Wärme, seine Zärtlichkeiten und diese unglaubliche Kniekehlenakupressur vermisst! Eine ganze Weile schon herrschte Stille im Schlafzimmer der ersten Offizierin, bis John endlich den Mut aufbrachte und die Stille durchbrach. Er wollte jetzt endlich Antworten.

„Wo warst du die ganze Zeit? Ich habe vielfach versucht dich zu erreichen. Ich habe mir Sorgen gemacht.“

Selina hatte gewusst, dass diese Fragen kommen würden. Lange hatte sie darüber nachgedacht, was sie ihm sagen sollte und wie sie es ihm sagen sollte. Sie hatte sich einige Ausreden einfallen lassen, hatte diese aber dann sofort wieder verworfen. Dieser Mann hatte es einfach nicht verdient, belogen zu werden.

„Es tut mir Leid, dass du dir Sorgen gemacht hast. Ich weiß, dass ich mich hätte melden müssen aber ich war einfach zu sehr mit mir selber beschäftigt. Man hat mich aus dem Workshop geschmissen. Danach war ich so frustriert, dass ich mit niemanden mehr sprechen wollte.“

John fuhr wie von der Tarantel gestochen hoch und beugte sich über seine Freundin.

„Was ist geschehen?“

„Kannst du dich noch an das Tribunal erinnern? Admiral Jones hat mich aufgesucht und mir klar gemacht, dass ich Fehl am Platze bin. Sie hat mich rausgeschmissen. Ich glaube, sie mag mich nicht sonderlich.“

„Das ist doch skandalös! Was bildet sich die Tussi eigentlich ein? Also i......“

Selina hatte ihm zwei Finger auf die Lippen gelegt.

„Pssst. Reg dich nicht auf. Das ist es nicht wert. Wenn die, wie nanntest du sie gleich? Tussi? glaubt mich unterzukriegen, dann hat sie sich geirrt. Es wird immer wieder Chancen auf Fortbildungen geben und daran werde ich teilnehmen. Es tut mir Leid, dass ich mich nicht bei dir gemeldet habe. Im Nachhinein war das dumm von mir aber zu diesem Zeitpunkt konnte ich einfach nicht anders.“

Schweigend sah schon John sie an und nahm dann ihre Hand und küsste diese zärtlich.

„Wir beide wissen, dass du diese Fortbildungen eigentlich nicht nötig hast und wenn ich bedenke welchen Effekt dieser Austausch auf Cmdr. Shral hatte ..... naja, ich bin froh, dass du wieder hier bist.“

Selina machte sich die mentale Notiz dringend den Bericht von Shral zu lesen. Aber das musste noch ein paar Stunden warten. Jetzt wollte sie erstmal die Gemeinsamkeit mit John geniessen.

„Ach John, da fällt mir etwas ein. Solak hat mir erzählt, dass ihr beiden euch gut kennengelernt habt. Da war was in seiner Stimme, was mich stutzig gemacht hat. Möchtest du mir was dazu sagen?“

„Ähhhh ....“ Die Erinnerung an die eindeutig zweideutige Situation mit Solak nach dem vorabendlichen Saufgelage drang an sein inneres Auge.

„Also, das war so gewesen .....“

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Noch 4 Tage Urlaub. Zwar verbrachte George diese an Bord der Community, aber er konnte wenigstens diese herauskitzeln. Gestern Abend waren er, Jenax, die Kinder und der Hund wieder zurück an Bord gebeamt.

Die ganze Bande war so müde gewesen, dass diese nach dem Abendessen ins Bett fiel. George und Jenax hatten in Georges Bett die Nacht verbracht. Obwohl die Beiden nur kurz geschlafen hatten, wachte George zufrieden auf. In seinem Arm lag noch Jenax, die weiterhin schlummerte.

„Guten Morgen, Imzadi.“

„Morgen..“, krächzte Jenax leicht verschlafen.

„Ich gehe schnell mit dem Hund eine Runde laufen.

„ In Ordnung…“

„Es dauert nicht lange.

„Bis gleich Imzadi.“ Jenax schlummerte wieder ein. George küsste sie auf die Stirn. Dann stand er auf und zog sich seine Klamotten an. Gemeinsam mit dem Hund machte sich George auf.

Sollte sie oder sollte sie nicht? Milseya stand vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens, doch dann siegte der zwickende Hosenbund. „Computer, Papaya-Saft, einen großen Obstsalat, Joghurt und eine Kanne grünen Tee.“

Mit dem voll beladenen Tablett, das leider keine Pfannkuchen enthielt, suchte sie sich einen Platz in dem noch recht leeren Casino und fand einen Platz am Fenster mit herrlichem Blick auf Betazed.

Das Casino. Jerry Lee steuerte zielstrebig auf diesen Raum zu. Weshalb der Hund hier her wollte, musste einen Grund haben. Dennoch entschied sich George dafür Jerry Lee zu flogen. Kaum dort angekommen, begrüßte der Hund Chef mit einem kurzen Kläffen und einem euphorischen Schwanzwedeln.

„Hallo, mein kleiner Freund. Lange nicht mehr gesehen. Hier ich habe was für dich“, sagte Chef und gab dem Hund ein Stück replizierte Fleischwurst.

„Guten Morgen, Chef.“

„Guten Morgen, Sir.“

„Wie ich sehe, kennen Sie sich bereits.“

„Ja, Sir.“

„Na dann, geht es ihnen gut, Chef?“

„Bestens, wie immer, Commander.“

„Freut mich.“ Jerry Lee hatte sein Leckerli verspeist und sah sein Herrchen erwartungsvoll an.

„Ich muss dann los. Bis bald“, sagte George. Chef winkte dem Hund hinterher. Dann sah George Milli die sich mit einem gut beladenen Tablett an einen Tisch setzte. George überlegte kurz, dann holte er sich eine Tasse Earl Grey und ging zu ihrem Tisch. Der Hund trottete ihm hinterher.

„Guten Morgen Milli. Wie geht es dir? Du siehst richtig erholt aus.“

„Hallo George!“

Die Haliianerin riss sich von dem Anblick des Planeten nur schweren Herzens los.

„Danke, ich bin auch sehr erholt. Hallo Jerry!“, begrüßte sie den Vierbeiner und ließ ihn an ihrer Hand schnüffeln. Milseya sah den Menschen an. „Du dagegen siehst aus, als hättest du die Nacht durchgemacht!“, lachte sie. „Jenax oder die Kinder?“

„Nun, ersteres ist der Fall. Ich werde wohl ein Doppelbett replizieren müssen. Die Woche am Opal Meer war himmlisch. Meine Eltern haben dort ein Anwesen, das einen direkten Zugang zum Meer hat. Jenax und ich würden am liebsten für immer bleiben“, schwärmte George vor.

„Oh, ich empfehle dir die Datei XR- 267 für Doppelbetten“, schmunzelte Milseya, die an ihre eigene Suche für ein angemessenes Bett für H’Qar und sie erinnert wurde. „Ist es denn nun offiziell? Ich meine, dass ihr zusammen seid. Und was sagen Amanda und Michael dazu?“

„Ja, es ist offiziell. Die Kinder haben auch nichts gegen Jenaxs. Sie haben sich mit ihr gestern beschäftigt. Derart, dass Jenax wirklich kaputt war. Und sie hat sich auf Anhieb mit meiner Mutter verstanden, was zur Folge hatte, dass das Fotoalbum heraus gekramt wurde.“ George nippte an seinem Earl Grey. „Jedenfalls lief dies sanfter ab als das Treffen mit Jenaxs Eltern auf der Starbase. Ihr Vater hätte mich am liebsten filetiert. Er hat es nie verwinden können, dass sein Mädchen zur Sternenflotte geht und nun noch einen Stabsoffizier als Freund und möglichen Schwiegersohn anschleppt. Die Spannung dabei konnte man mit einem Phaser teilen. Na ja zumindest ihre Mutter scheint mich eher zu akzeptieren.“

„Und warum ist das so?“ Verwundert sah Milseya George an und griff gleichzeitig nach der Mango.

„Soweit ich das Beobachten konnte… Eifersucht. Ich kenne dieses Gesicht, Milli. Mein Dad hat es auch aufgesetzt als Laura ihren ersten Freund nach Hause geschleppt hatte. Mich würde es nicht wundern wenn auch ich das mache, wenn es bei Amanda mal eines Tages soweit ist. Bei Jenaxs Mutter vermute ich, nun, sie wird mich sympathisch finden. Aber um wirklich sicher zu sein, muss man sich noch besser kennen lernen. „ George setzte die Tasse ab. Und wie ist es bei dir gewesen? Wie ich hörte, warst du auf der Heimatwelt deiner Mutter?

„Oh, es war die Hölle und der Himmel zugleich!“, lachte Milseya. „Ich dachte immer, ich hätte einen einzigartigen Knall, aber ehrlich gesagt, ich bin nichts weiter als eine typische Haliianerin. Wir haben alle einen Knall.“ Sie gluckste vergnügt vor sich hin. „Da fällt mir ein, ich habe dir und den Kinder was mitgebracht. Soll ich es vorbei bringen oder gehen wir nachher gemeinsam an meinem Quartier vorbei?“

George überlegte angestrengt. „Am Besten, du bringst es nachher vorbei. Ich muss erst die drei wach kriegen“, sagte George. „Also alle Haliianer sind so wie du? Deinen Ansichtskarten nach ist es ein schöner Planet. Mal sehen, vielleicht plane ich meinen Urlaub nächstes Jahr dorthin.“ George blickte auf den Planeten.

„Ich sagte nicht, dass Halii nicht schön wäre, denn das ist es. Aber nur dort hin fahren, um Urlaub zu machen? Nee!“ Sie rümpfte die Nase. „Dann doch lieber wenn man einen richtigen Grund hat – zum Beispiel wenn man zu einer Hochzeit eingeladen ist.“

„Hochzeit? Also wollen H´Qar und du nächstes Jahr dann heiraten? , George lächelte aufrichtig. Neugierig blickte er zur Pilotin.

„Also heiraten bestimmt – aber wann, das steht noch im Wachstopf“, grinste Milseya. „Außerdem erwartet meine Großmutter, dass wir auch auf haliianische Art heiraten. Und das bedeutet für dich und die Kinder - und Jenax - essen und trinken bis ihr umfallt!“

„Jerry Lee wird das mit Sicherheit“, grinste George. „Wir werden gerne kommen, Mili. Keine Frage. Es wird wohl nicht die einzige Hochzeit sein. Stell dich mal mental darauf ein bei einer betazoidischen Hochzeit als Gast teilzunehmen“, sagte George und setze eine Unschuldsmiene auf.

„Mental? Wieso denn? So viel ich weiß müssen nur die Brautleute nackt erscheinen und nicht die Gäste“ Die letzte lilafarbenen Mirabelle verschwand in ihrem Mund. Schelmisch sah sie ihn an. „Und soweit ich mich erinnere, trennt mich nur ein äußerst ulkiger Boxershort vom deinem Adamskostüm. Also nicht viel!“

„Nein, die Gäste erscheinen ebenfalls nackt. Um dem Akt die Ehrerbietung zu zollen. Zumindest hatte mir das Lwaxana Troi so erklärt. Die Botschafterin hatte sogar bei Jenax und mir als Kuppler gedient. Die Kinder hatte sie auch gleich in der Tasche. Amanda hatte von ihr einen Stoff Shelath bekommen“ George schüttelte den Kopf. „Du glaubst nicht, wie diese Frau jeden an Bord beeindruckt hat. Sogar der Captain hat schon beinahe die Flucht angetreten.“ George nahm wieder die Tasse in die Hand.

„Also, nach Assjimas Geburtstagsfeier ist das Nacktsein wohl weniger ein Problem“, stellte Milseya zufrieden fest. „Und von Botschafterin Troi haben mir meine Kollegen schon erzählt. Schade, dass ich sie verpasst habe. Obwohl - eine anstrengende ältere Dame reicht mir“, lachte die Haliianerin und griff nach einem der wenigen Padds, das noch unbearbeitet geblieben war. „Ihr Schraubenzieher ward ganz schön fleißig während meines Urlaubs“, stellte sie fest.

„Das ist noch eine Untertreibung“, schnaubte George leicht. „Alleine für den EPS-Controller hätte ich einen neuen Krieg gegen die Cardassianer entfacht. Dann noch das neue Hololabor, der Prototyp des THN und eine neue Shuttlerampe, die in der Hauptsektion eingebaut wurde. Kurz, wir haben ein fast neues Schiff abgeliefert.“

„Nun, Cardassianer ist ein gutes Stichwort“, kam es kalt zurück. „Du hast einen dieser verfluchten Mörder in dein Team aufgenommen.“ Alle Freundlichkeit war wie weggeblasen.

„Schön ruhig bleiben. Es ist noch nicht lange her, da hatten wir einen Breen an Bord. Und sein Kopf saß noch an der vorgesehenen Stelle, als er die Community verließ. Was Kadett Monkar angeht, so hat sie es sich mit Sicherheit nicht ausgesucht, als Cardassianerin geboren zu werden.“ Georges Ton hatte nun dienstlichen Charakter angenommen. „Mir haben die Breen meine Frau genommen. Was ist es bei dir? Wenn man fragen darf?“

Sie schnaubte empört auf. „Was soll diese dämliche Frage? Sieh mal genau auf mein Gesicht! Fällt dir nichts auf, George? Ich bin zur Hälfte Bajoranerin. Und wenn du es schon so genau wissen willst, die Cardassianer sind schuld daran, dass ich ohne Vater aufgewachsen bin!“

„Deswegen steht also ein 19-jähriges Mädchen auf der Anklagebank? Mili, sie wurde in der Föderation geboren. Ihre Eltern waren Regimegegner.“ Georges Gesicht erstarrte. „Mili, ich habe die Kleine nur hier her gebracht, weil ich in ihr eine Ingenieurin sehe, die es noch weit bringen kann. Du musst sie nicht mögen. Das verlangt niemand, aber zwinge mich nicht bei Lucas Bishop Leibwachen für einen Kadetten anzufordern.“

„Das alles ist mir gleichgültig, George“, erklärte Milseya mit harter Stimme. „Sie ist was sie ist. Nicht, weil sie jung ist, ist sie unschuldig. Nicht, weil sie in der Föderation geboren wurde, ist sie anders.“ Die Haliianerin spürte wie sich in ihrem Inneren ein Knäuel voller Hass bildete. Und sie konnte sich nicht dagegen wehren. „Mir egal, was du tun musst, nur sorge dafür, dass sie mir niemals zu nahe kommt. Das Hangardeck ist für sie tabu. Betritt sie es dennoch, garantiere ich nicht für ihre Sicherheit.“

„In Ordnung Mili. Sie ist sowieso für das THN zuständig.“ George notierte sich in Gedanken, Monkar bei Bishop zum Kampfsport-Training anzumelden. „Ich bitte dich nur, falls du ihr woanders, außerhalb des Hangars, begegnen solltest, ignoriere sie meinetwegen. Aber du wirst ihr nichts tun. Und nun ist dieses Thema erledigt.

„Das wird es solange nicht sein, wie sie hier ist!“ entgegnete die Haliianerin stur. „Ich werde sie ignorieren, ich werde mich sogar zurückhalten, sie anzuspucken oder ihr gar mit einem Messer die Kehle durchzuschneiden. Aber das nächste Mal solltest du dir genau überlegen, wen du in dein Team aufnimmst. Ich habe mich bereits mit den Bajoranern an Bord unterhalten. Deine Wahl war äußerst schlecht! Du hättest uns zumindest vorwarnen können. Kannst du dir vorstellen, wie wir uns gefühlt haben?“

„Ich hoffe, dass du das auch tun wirst." George stand auf. "Wir sehen und spätestens beim Briefing", sagte George und verabschiedete sich stumm von der Pilotin.

Sie sah ihm mit einem seltsamen Gefühl hinterher. Der Knoten in ihrem Magen wurde größer. Es würde nicht lange dauern bis er platzte. Sie musste dringend mit Solak sprechen! Oder mit H’Qar. Oder einen Sandsack verprügeln.

Himmel, war sie froh, dass der Canar wieder im Büro des Councelors war.

CptJones und fee in "Kennst du eine, Kennst du alle!"

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Solak nahm vorsichtig die Deckplatte des kleinen, technischen Geräts ab. Elohim hatte ihm zwar angeboten seinen Psychotricorder zu warten, doch was sein Handwerkszeug anging war der Councelor empfindlich. Vor allem, was dieses spezielle Gerät anging.

Er besaß verschiedene psychometrische Scanner, die meisten davon Flottenstandard. Diesen allerdings hatte sein Vater ihm geschenkt als er sich an der Akademie für den psychologischen Studiengang entschieden hatte. Von außen sah er aus wie ein Standardgerät, auch die offensichtlichen Funktionen waren identisch. Nur dem erfahrenen Nutzer erschlossen sich die tieferliegenden Fähigkeiten dieses Schatzkistchens. Nichts verbotenes oder gar gefährliches, nur eben auf einem Niveau, das die Flottentechnik in dieser Hinsicht niemals erreichen würde. Dieser spezielle Psychotricorder zeichnete nicht nur die Standarddaten auf, überwachte Hirnfunktionen, Atmung, Herzschlag, viszerale Aktivität, Hautleitfähigkeit, Pupillenweite und weitere psychometrische Kennwerte. Darüberhinaus... Mit der richtigen Einstellung konnte man z.B. bei den meisten Spezies tiefer scannen - bis hin zur Aufzeichnung von Gedächtnisinhalten. Nicht in dem Sinne, dass konkrete Inhalte oder gar visuelle Elemente dabei herauskamen. Doch durch Korrelation bestimmter Werte und Signale konnten aktuell aktive Gedanken-Inhalte mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 28.73% berechnet werden - ein mittelstark begabter Telepath erreichte bei einem oberflächlichen Kontakt auch nicht mehr. Dieses Element war extrem praktisch bei der Diagnostik. Die wenigsten Patienten kamen freiwillig in die Therapie und die wenigsten öffneten sich bereitwillig der Diagnostik. Aus diesem Grund hatte die Psychometrie in der Flotte große Verbreitung gefunden, v.a. in der Diagnostik, Traumatherapie und Lügenanalyse - ein Raumschiff konnte es sich schließlich nicht leisten, dass der Cheftechniker verheimlichte Psychosen am Warpkern auslebte. Die Councelor-Vereinigung hängte den Gebrauch dieser Technik nicht an die große Glocke. Viele Individuen zeigten irrationale Ängste und fürchtete die totale Gedankenkontrolle - sei es gegenüber Technik oder Telepathen. Dabei konnten diese Scanner einen erfahrenen Councelor bei weitem nicht ersetzen und lieferten maximal ergänzende Daten - Solaks Spielzeug lieferten einfach diesen Tacken Information mehr.

Allerdings zeigte sein kleines romulanisches Schätzchen momentan Fehlfunktionen. Solak hatte das Gerät während des Gesprächs mit Anquenar routinemäßig mitlaufen lassen (etwas, was er von Zeit zu Zeit tat, mehr zur Kontrolle seiner eigenen Wahrnehmung denn zur Therapie) und anschließend die Auswertung erhalten, dass die Pilotin von kleinen rosafarbenen Plüschknollen fantasierte, die am liebsten Nektar aus Augenhöhlen schlürften und Bärenpantoffeln trugen. Ein höchst unwahrscheinliches Ergebnis, das in keiner Form mit seinem persönlichen Eindruck korrespondierte.

Konzentriert überprüfte er darum nun jeden einzelnen Schaltkreis, korrigierte ein paar Werte und schraubte das Gerät schließlich wieder zusammen. Zur Überprüfung richtete er den Psychotricorder auf seinen Sohn, der gerade zusammen mit Mortimer eine Bauklotzburg einnahm. Der Scanner sagte, dass Niklans Geist aktuell von einem tobenden Selath, verzweifelt schreienden Burgbewohnern, zusammenstürzenden Türmen und einer Feuersbrunst beherrscht wurde. Die Feuerbrunst ließ Solaks Augenbraue nach oben steigen. Manchmal gab es Dinge, die man als Vater nicht wirklich wissen wollte... Aber zumindest funktionierte das Gerät wieder.

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H´Qar hatte genug Zeit gehabt sich auf der Eisenstein einzuleben. Auch wenn dieses Schiff offiziell ein Forschungsschiff war so stand es in punkto Feuerkraft den anderen Schiffen der Vor´cha-Klasse nicht allzu sehr in Nachteil. Auch wenn das Hauptdisruptorgeschütz gegen eine Multifunktions-Emitter ausgetauscht wurde. Mit diesem Geschütz sollte es möglich sein fast jede bekannte Strahlung nachzuahmen, eigentlich war dieses sogar eine Verbesserung, denn theoretisch sollte es mit diesem Geschütz auch möglich sein andere Waffenstrahlung und Waffenfeuer zu imitieren. Die zwei fehlenden Disruptorbänke waren da leicht zu verkraften. Dieses Schiff würde sicherlich auch einen ehrenvollen Dienst in der Flotte tun können.

Allerdings würden solche Aufträge, wie die Eisenstein jetzt zu befolgen hatte, nicht gerade viel Ehre bringen. Eine rein wissenschaftliche Mission und dann auch noch in Kooperation mit andern Völkern. Föderation, Cardassianern und Romulanern. Aber vielleicht würden Die Waffen ja doch noch zum Einsatz kommen, bei Cardassianern und Romulanern konnte man ja nie wissen was die planten.

Er ging durch die Korridore der Eisenstein, seinen Blick hatte er in seine PADD´s gerichtet. Er überflog nochmals die Einsatzbefehle, Dienstpläne und Trainings- und Schulungsprogramme. K´Olmos war zu erst nicht von den Trainingsprogrammen nicht begeistert hat aber eingesehen das auch die Taktischeschulung für wissenschaftliches und medizinisches Personal notwendig sei. Und so hatte H´Qar sich bei den Föderationsoffizieren relativ unbeliebt gemacht und hatte verschiedene taktische Übungen angesetzt und hatte auch auf Übungen im Holodeck bestanden hatte. Die meisten Föderationsoffiziere hatten nicht einmal schlecht abgeschnitten, wobei das medizinische Personal eine mittlere Katastrophe gewesen ist. Dieser Jurgy Rosh war schon nach den ersten paar Minuten der Übung ein jappsendes Häufchen Elend, das war ein erbärmlicher Anblick. Und genau dieser erbärmliche Anblick stand nun genau vor ihm.

„la´ H´Qar, es freut mich Sie zu sehen, es besteht ein bedauernswerter Mangel an Besuchen auf der Krankenstation. Ich meine wir haben nur ein paar kleine Einsätze und meistens ist es Sternenflottenpersonal oder wir wurden von Sternenflottenpersonal gerufen und die Behandlung wurde uns dann von den klingonischen Patienten verweigert. Und ich dachte mir wenn Sie als erster Offizier mit gutem Beispiel voran gehen würden und der Besatzung zeigen das Sie hinter der Einrichtung der Krankenstation stehen, das Sie die Krankenstation als das akzeptieren was sie ist. Nämlich eine Bereicherung für das Schiff und die Besatzung, dann kann ich mir vorstellen dass der Rest der Besatzung es ihnen gleichtut und unsere Arbeit auf dem Schiff erleichtert. Wenn Sie dann also jetzt etwas Zeit hätten dann kommen Sie doch bitte jetzt mit mir auf die Krankenstation damit wir eine Standartuntersuchung bei Ihnen durchführen können.“

Dr. Rosh blickte H´Qar an als ob dieser gerade begeistert zugestimmt hätte, die Krankenstation zu besuchen. Während des gesamten Gespräches nestelte der Telarite an einem PADD herum, das eindeutig nicht von der Eisenstein stammte. H´Qar hatte die Litanei des Arztes mit stoischer Miene über sich ergehen lassen. Während des Wortschwalls hatte der erste Offizier das schweineartige Wesen genau beobachtet. Auf der Stirn des Arztes hatte sich ein leichter Schweißfilm gebildet und er schien auch bei dieser geringen Belastung vollkommen außer Atem zu sein. Das PADD in seinen Händen gehörte offensichtlich auch nicht zur Föderationsausrüstung. Auf der Rückseite waren vier Buchstaben eingeprägt BIDL. Ohne weiter auf die Worte des Arztes eingehen zu wollen, versuchte sich der Klingone an dem Telariten vorbei zu schieben. Dieser versperrte doch den Weg und wollte den Klingonen nicht vorbei lassen.

„Es ist mir sehr ernst damit la´ H´Qar.“ Quäkte der Schweinsgesichtige Arzt und blickte zu dem Klingonen empor.

„Erstens heißt es H´Qar la´ und nicht la´ H´Qar, zweitens habe ich nicht die Absicht diese Krankenstation auch nur einmal freiwillig zu betreten. Es sei denn ich bin so schwer verletzt das ich meinen Dienst nicht antreten kann und diese Verletzung NICHT tödlich ist. Und drittens wen sie sich über zuwenig Arbeit beklagen kann ich dafür sorgen das SIE ihr nächster Patient sind. Meine parmaqqay hat mir zum Abschied einen Dolch geschenkt der noch kein Blut gekostet hat, aber wenn sie sich freiwillig zur Verfügung stellen wollen?“

Mit diesen Worten schob H´Qar den Arzt beiseite und wollte weiter gehen. In Gedanken machte er sich eine Notiz um heraus zu finden wer dafür verantwortlich war das sein Quartier in der unmittelbaren Nähe der Krankenstation befand.

„Ich wusste gar nicht das Lt.Cmdr. Shral ihnen noch ein Abschiedsgeschenk hinterlassen hat, außer diesen Posten?“ quiekte der Telarit und verschluckte die Worte fast wieder als der erste Offizier der Eisenstein sich langsam umdrehte.

„Wer? Wie kommen Sie auf diese wahnsinnige Idee das Lt.Cmdr. Shral meine parmaqqay ist? Und dieser Posten ist garantiert kein Geschenk.“ Seine Stimme strahlte eine beunruhigende Ruhe aus, genauso wie einen tödlichen Unterton.

„Nu.. nu.. nun es steht so in der Zeitung.“ Wie einen Schild hielt der Arzt das PADD vor sich, ohne ein Wort schnappte sich H´Qar das PADD und begann zu lesen. Als erstes Überflog er die Schlagzeilen, die Hauptschlagzeile war eindeutig:

Leichen und zahlreiche Liebesaffären pflastern ihre Karriere

Die ganze Wahrheit über Lt. Commander Vinara Shral

Weitere Schlagzeilen waren nicht weniger sonderbar:

Admiral Picard und seine Toupet-Sammlung.

Wie enttarne ich meinen Nachbarn als cardassianischen Spion!

100 nützliche Tipps um eine erfolgreich Kariere als Snackhersteller zu starten.

1000 Wege Tribbles zu züchten

H´Qar Augen wanderten zurück zum Leitartikel und er begann zu lesen. Auch wenn der Artikel an den Haaren herbeigezogen schien, verfinsterte sich sein Gesicht zunehmend. Als er zu dem Abschnitt gelangte in dem er auftauchte, gefror die Maske des Zornes auf seinem Gesicht und seine Hände verkrampften sich so sehr das seine Fingerknöchel weis hervortraten und das PADD anfing zu knirschen und zu ächzen.

Dr. Rosh beobachtete den Krieger verzweifelt, er hätte auf jeden fall seinen Mund halten sollen. Er hätte wissen müssen wie Klingonen auf solche Artikel reagieren würden.

Langsam hob H´Qar seinen Kopf und blickte nun über den Rand des PADD´s genau in die Augen des nun noch mehr schwitzenden Telariten.

„Dieses PADD ist konfisziert.“

A… a… aber das gehört mir ich will es wieder haben.“ Gleich nachdem der Arzt die Worte hervorgebracht hatte, verfluchte er seine Worte innerlich schon wieder.

„Ich sagte es ist konfisziert und wenn Sie es wieder haben wollen können Sie es von mir haben. Aber dann werden Sie es wahrscheinlich operativ aus Ihren Eingeweiden entfernen.“

Der Telarit schluckte schwer. Als er etwas erwidern wollte öffnete sich zwar sein Mund doch drang kein Ton daraus hervor. In seinem Geist hatten sich die Worte gebildet und das Gehirn hatte den Befehl gegeben die Worte auszusprechen. Doch irgendwo auf dem Weg vom Gehirn zu den Stimmbändern gingen die Worte verloren und so drang nicht ein Ton aus dem geöffneten Mund des Arztes.

Der schneidende Blich des ersten Offiziers traf auf den Arzt

„Ab sofort ist es auf diesem Schiff verboten diese Zeitschrift zu lesen oder zu besitzen. Wer mit dieser oder einer anderen Zeitschrift dieses Herausgebers angetroffen wird. Muss mit disziplinarischen Maßnahmen rechnen. Wegtreten Doktor.“

Ein sichtlich erleichterter Arzt verschwand schnell in Richtung Krankenstation. H´Qar Überspielte die Daten des Artikels auf eine anderes PADD schrieb eine Notiz dazu und sendete es an K´Olmos und Kalis. Nachdem das geschehen war Schlug er mit dem PADD der BIDL Gegen die Wand des Korridors wo es in mehrere Teile zerbrach. Ein Schrei der Wut und des Zornes hallte durch die Gänge der Eisenstein. Er würde die verbleibenden zwei Stunden, mit einem Ausgedehnten Training verbringen. Ohne Umweg begab er sich in den Trainingsbereich des Schiffes.

Zwei Stunden später dockte das Schiff auf der Raumstation DS9 an um ein Wissenschaftliches Team an Bord zu nehmen.

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Wer eine Reise tut ... – Part II – Wahrheiten

Captain Edwards hatte es sich nicht nehmen lassen, seine unverhofften Gäste persönlich zu begrüßen. Anscheinend genoss er die Abwechslung von dem doch recht ereignislosen Flug.

Der jungen Familie war ein Gästequartier auf Deck 5 zugewiesen worden und sowohl Jeremiah als auch Hanni hatten zur eigenen Überraschung festgestellt, dass es etwas größer war, als ihr eigenes Quartier auf der Community.

Beide Erwachsene holten als allererstes etwas Schlaf nach. Doch nach ein paar Stunden waren sie schon wieder munter und Jerry, beschloss nach dem Runabout zu sehen. Er wollte gerade den Turbolift betreten, als er entdeckte, dass sich Captain Edwards in der Transportkapsel befand. Jerry nickte dem Kommandanten der Morning Star einen freundlichen Gruß zu.

Der erwiderte den Gruß und fragte: „Wo wollen sie hin, Lieutnant.“ „Zum Shuttlehangar. Ich will mir die Schäden am Runabout ansehen, Sir.“ „Das trifft sich ja gut. Ich war auch gerade auf den Weg dorthin.“, erklärte Tobias.

Nur Augenblicke später entließ die Kapsel die beiden Männer am Shuttlehangar 2. Jerry erkannte sofort, dass zwei Techniker sich mit der Backbordgondel beschäftigten. Sein Begleiter trat auf sie zu und fragte: „Mr. Patterson wie sieht es aus.“ Der ältere der beiden, das Rangabzeichen wies ihn als Master Chief aus, erklärte: „Ich weiß nicht so recht, Sir. Wir müssen glücklicherweise nicht die komplette Spulengruppe in der Backbordgondel austauschen, sondern nur die Überwachungssensoren. Die hat ein Energieimpuls überlastet. Aber ansonsten sollten sie vielleicht Lieutnant Conelly fragen. Sie ist im Runabout drin.“

Sowohl Tobias als euch Jeremiah folgten der Empfehlung des Chiefs und betraten das Shuttle durch die Bachbordluke. In der Hauptkabine saß ein junger Crewmen mit einen Technikkit neben der Wartungsluke aus der ein paar uniformierte Beine ragten. „Lieutnant Conelly!“, rief Captain Edwards. Aus der Wartungsluke kam ein gedämpftes: „Eine Augenblick, Captain.“

Kurz darauf kroch eine, nach dem ersten Ansehen, menschliche Frau aus der Wartungsluke. Doch als sie ihre blonden Haare hinter die Ohren steckte, entdeckte Jeremiah zu seiner Überraschung ein paar spitze Ohren, die auf eine Vulkanierin schließen ließen. „Lieutnant T’Lea Conelly, meine stellvertretende Chefingenieurin.“, erklärte Captain Edwards. „Und das ist Lieutnant Jeremiah Esteban. Er hat das Shuttle geflogen.“

Nachdem die Vorstellerei abgehakt war, wandte Jerry an die Ingenieurin: „Wie laufen die Reparaturen?“ „Wir müssen ein paar Sensormodule und ein paar ODN-Schaltkreise austauschen. Die sind von einen Energieimpuls überlastet worden.“, erklärte die Ingenieurin.

„Der Computer hatte gemeldet, dass der Plasmadruck einige Grenzwerte überschritten hätte.“, warf Jeremiah ein. „Das hat sicherlich keine Probleme verursacht.“, beruhigte T’Lea ihn. „Ingenieure sind auf dem Papier immer ein wenig konservativ. Und soweot ich das beurteilen kann, stammen die Einstellungen für die Grenzwerte noch von der Werft. Aber wir kontrollieren das EPS-System.“

Offensichtlich hatte Lieutnant Conelly mit ihren Team alles im Griff. Und da Tobias lieber seinen Leuten über die Schulter sah, widmete sich Jerry den in der Zwischenzeit eingegangen Nachrichten. Es waren nur ein paar vorhanden. Die erste war von Captain Tanrim, als Antwort auf die Meldung von Jeremiah, dass er erst auf DS9 zur Mannschaft stoßen würde.

Auch Sean hatte sich auf eine ähnlich lautende Mitteilung gemeldet und versichert, dass er bis dahin alles unter Kontrolle haben würde.

In der dritten Stand.:

Lieutnant, ich weiß sie interessieren sich nicht allzu sehr für Klatsch und Tratsch, aber das sollten sie unbedingt lesen. Ich habe Kopien an alle anderen Senioroffiziere verschickt.

Miauz

Jerry las die angehängten Artikel und wusste zuerst nicht, ob er lachen oder sich über dieses Geschmiere aufregen sollte. Er entschied sich für ersteres und erregte damit die Aufmerksamkeit von Captain Edwards. „Was ist los, Lieutnant.“

Jerry rückte zur Seite, damit Tobias die Artikel ebenfalls lesen konnte. Dieser hob die Augenbrauen und fragte nachdem er fertig war: „Wie viel davon stimmt denn eigentlich.“

Sein junger Kollege lächelte nur und erklärte: „Bei solchen Artikeln kann man froh sein, wenn überhaupt etwas stimmt. Und wenigstens die Namen, Ränge und die Positionen scheinen zu stimmen. Es stimmt auch, dass die Cousine von Commander Shral, Talana in einen Porno mitgespielt hat. Die entsprechenden Trailer haben auch das Kommsystem der Community überlastet. Aber der Rest ist die reinste Fantasie dieses wdw, wer immer das auch ist.“

„Da wird die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit Überstunden schieben müssen.“, erklärte Tobias. „Aber was ist mit den Bildern. Ein Commander der Sternenflotte zeigt sich doch eigentlich nicht nackt.“ „Wenn sie wüssten.“, dachte Jerry so für sich und erinnerte sich an das cateractische Entschuldigungsritual. „Da gibt es viele Tricks. Holografische Projektionen, Bildmontagen. Aber so etwas kann man eigentlich herausfinden, wenn man ein wenig näher hinschaut.“

Jeremiah schmunzelte kurz und übertrug den Artikel auf ein Padd. „Den will meine Freundin sicherlich auch lesen. Denn Commander Shral ist ihre Vorgesetzte. Wir sollten aber Lieutnant Conelly jetzt arbeiten lassen.“ „Das ist ein vernünftiger Vorschlag.“, bestätigte Captain Edwards.

„Wissen sich aber das mich ein was an dem Artikel richtig stört.“, bemerkte Jerry nachdenklich beim Verlassen des Runabouts. „Was denn, Lieutnant“, wollte Tobias wissen. „Dieser wdw hat nicht alle Führungsoffiziere der Community in dem Artikel genannt. Mich und unseren Chefingenieur, Commander Sheridan hat er vergessen.“

***********************************************************

Auch Hanni hatte beschlossen, sich ein wenig auf dem Schiff umzusehen. Sie hatte Benjamin in seinen Transportsitz gepackt und war dann zum nächsten Turbolift.gegangen. Schon auf den Weg dorthin wurde ihr immer wieder klar, wie viel größer die Morning Star doch im Vergleich zur Community war. Diese Baureihe, zu der auch die Enterprise gehörte, war nach der Atlasklasse das größte Schiff, was die Sternenflotte aufbieten konnte.

Dennoch schein auch etwas zu fehlen, was die junge Mutter von der Community her kannte. Und nach einigen Metern wurde es ihr klar. Es fehlte dieser sehr freundschaftliche Miteinander, dass auf der Community trotz oder eher gerade wegen, der vielen außergewöhnlichen Besatzungsmitglieder herrschte.

Die Mannschaft der Morning Star war keineswegs unhöflich. Jeder an dem Hanni vorbeikam, nickte ihr einen freundliche Gruß zu. Offensichtlich waren sie den Anblick einer Mutter mit ihren Kind gewohnt. „Was fehlt ist unsere Gerüchteküche.“, dachte Hanni so bei sich. „Sie werden hier zwar auch so etwas haben, aber vermutlich nicht in dem Maße wie bei uns. Auf einen solch großen Schiff geht alles etwas unpersönlicher, dafür aber streng nach Dienstvorschrifft zu. Da kommt nicht die komplette Mannschaft vorbei und gratuliert zum Kind.“ Hanni seufzte kurz und bemerkte zu ihren Sohn: „Ich will nach Hause.“

Während sie so in Gedanken war, kam die junge Mutter an zwei Techniker vorbei die gerade eine EPS - Leitung warteten. Man konnte es ihnen verdenken, dass sie Hanni hinterher sahen, den mittlerweile war die junge Frau wieder schlank wie eh und je. „Wow, wer ist denn das? Die habe ich ja hier noch nie gesehen.“, fragte der eine. „Die gehört sicherlich zu dem Runabout, dass wir vor kurzen aufgelesen haben.“, erklärte sein Kollege. „Von welchen Schiff kommen die, Jake.“ „Patterson faselte da irgendetwas von einer USS Community. Mehr weiß ich nicht, Doug.“

Der als Doug bezeichnete Techniker überlegte erst kurz und grinste. Dann holte er ein Padd aus der Tasche. „Hier ließ mal den Artikel.“, forderte er seien Kollegen auf. „Vielleicht kriegen wir von ihr ein Statement. Dazu. das wäre klasse.“ Jake folgte der Aufforderung und las die beiden Artikel der BIDL. Zudem wusste er, dass sein Freund und Quartiersgenosse, nur auf Druck seines Vaters bei der Sternenflotte war und eigentlich lieber Journalist geworden wäre. „Ich weiß nicht so recht. wdw ist ja dafür bekannt, dass er übertreibt.“, warf Jake ein. „Und sie sieht auch nicht gerade wie die Pressesprecherin der Community aus.“

„Dann fragen wir sie eben nach ihrer Meinung.“

Die beiden Männer sprangen auf und liefen Hanni hinterher. Kurz vor dem Turbolift erreichten die zwei sie. „Entschuldigen sie, Ms. Sie sind doch von der Community, richtig?“, wollte Doug wissen. Hanni stoppte, drehte sich um, nickte überrascht, worauf ihr ein Padd in die Hand gedrückt worden. „Was halten sei denn von den beiden Artikeln?“

Hanni las die Artikel wusste gar nicht so recht, was sie sagen sollte. Sie war kurz davor, den beiden dass Padd um die Ohren zu hauen, als plötzlich eine weibliche Stimme fragte: „Gibt es hier ein Problem.“ „Nein, Ma’am.“, erklärten die beiden Techniker synchron und sahen zu, dass sie fortkamen.

Hanni drehte sich um, damit sie ihre „Retterin“ begutachten konnte. Sie hatte mit einen Offizier gerechnet, doch zu ihrer Überraschung stand vor ihr eine attraktive Brünette in Zivilkleidung. Nur der Kommunikator auf ihrer Weste verriet, dass sie zumindest zur Crew gehörte. Hanni vermutete, dass es sich bei der knapp vierzig Jahren alten Frau um einen der Führungsoffiziere handelte.

„Ich bin Tatjana Edwards.“, stellte die Frau sich vor. „Ich bin Hanni Stevenson.“, erwiderte Jeremiahs Freundin. „Sind sie Captain Edwards verwandt?“ Tatjana lachte. „Ja, ich bin seine Ehefrau. Nun ja. Jedenfalls freue ich mich sie kennen zulernen, Ms. Stevenson. Und wer ist den der Kleine.“ „Das ist mein Sohn Benjamin.“, erklärte Hanni voller Stolz.

„Er ist sehr süß.“, bewunderte Mrs. Edwards den schlafenden Benjamin. Aber ich muss jetzt leider weiter. Meine Tochter wartet sicherlich schon auf mich. Wir wollten zusammen im Casino Mittagessen.“

Hanni überlegte schnell. Vor ihr stand eine Frau in einer ähnlichen Situation wie sie selbst. Sie hatte ein Kind, lebte auf ein Raumschiff und ihr Mann war ein Führungsoffizier, genauer gesagt der Kommandant eines Raumschiffes. „Ich würde mir ihre Schule gerne ansehen. Darf ich sei begeleiten.“, fragte sei daher. „Aber natürlich.“, erwiderte Tatjana.

Hanni war aber noch immer am überlegen, wie sie das Gespräch in die richtige Richtung lenken konnte und fing mit etwas harmlosen an. „Sind sie auch in der Sternenflotte. Die beiden Techniker hatten ja doch Respekt vor ihnen.“

„Ich war früher in der Sternenflottte.“, erklärte Tatjana. „Als Exobiologin. Aber nach der Geburt meiner Tochter habe ich den Dienst quittiert.“ Sie gestattete sich ein kurzes Lächeln und fuhr fort: „Aber als ‚First Lady’ bin ich dennoch an Bord eine Art Respektsperson. Oder noch besser eine Art Hilfscounselor. Das trifft es so glaube ich am besten.“

Hanni lächelte: „Was sagt den der eigentliche Counselor dazu?“ Sie dachte daran wie Solak auf so etwas reagieren würde.

„Elathia, ich meine Lieutnant Touran, ist eigentlich recht froh über meine Hilfe.“, erklärte Mrs. Edwards. „Sie ist nicht unbedingt die Expertin für Familienfragen und so stört es sie nicht, wenn die meisten mit solchen Problemen, vor allen Frauen. damit zu mir kommen.“

Tatjana machte eine Pause: „Wie ist es bei ihnen?“ „Ich bin noch in der Flotte, aber eben auf Mutterschaftsurlaub. Meine Vorgesetzte weiß, dass ich nur ein paar Monate frei nehmen wollte, aber womöglich verlängere ich noch.“, gab Hanni zu. „Was ist ihr Gebiet.“, wollte

Tatjana wissen. „Ich bin Quantenphysikerin.“

Schweigend gingen die beiden Frauen nebeneinander her. „Ach im übrigen. Ich finde wir können uns duzen. Meine Freunde nennen mich zudem Tanja.“, bemerkte Tatjana, die ihre neue Bekannte sehr sympathisch fand. „Einverstanden, Tanja.“

„Darf ich dich was, sagen wir, privates Fragen.“, fing Hanni vorsichtig nach einer kleinen Pause an. Tanja lachte: „Kommt darauf an, wie Privat. Aber frag ruhig.“ „Wie schaffst du und dein Mann an Bord ein harmonisches Familienleben zu haben.“ „Das ist nicht immer einfach, Hanni.“, gab Tanja unumwunden zu. „Hast du und dein Freund etwa Probleme.“ Nein, eigentlich nicht. Aber es ist sicherlich etwas anderes, wenn man zu dritt ist.“

Tanja nickte bestätigend: „Das ist natürlich richtig. Was hat denn dein Freund für eine Position.“ „Jerry, mein Freund, ist der Chief of Operations auf der Community.“, erwiderte Hanni. „Also ein Führungsoffizier.“, konstatierte ihre neue Freundin.

Sie überlegte eine Weile und erklärte: „Solche Fragen bekomme ich schon öfters zu hören, wie ich es vorhin schon angesprochen hatte. Und bloß weil einige ‚nur’ mit einfachen Crewmen verheiratet sind, haben sie dennoch meist die gleichen Probleme wie andere Ehefrauen auch. Und ich kann nur sagen, Es gibt kein Patentrezept. Das muss jedes paar eigentlich selbst managen.“ Hanni sah schon etwas enttäuscht über die Antwort aus, als Tanja fortfuhr: „Ich kann dir nur erzählen, was Tobias und ich machen.“

Dann fing zu erzählen: „Es ist nicht einfach. Von Führungsoffizieren wird einen ganze Menge mehr verlangt als vom ‚durchschnittlichen’ Sternenflottenoffizier. Da kann es schon mal passieren, dass zur selben Zeit ein Vorgesetzter irgendeinen Bericht braucht und ein Untergebener was genehmigt haben will. Dann fordern die Kinder auch ihre Aufmerksamkeit und letztendlich möchte man selbst einige Zeit alleine mit dem Partner verbringen. Dann kommt meist irgendetwas zu kurz. Außer man plant.“

Hanni nickte: „Das haben wir uns schon gedacht.“ „Das ist gut. Wenn dein Jerry gelernt hat, gewisse Arbeiten zu delegieren, ihr alles plant und es euch außerdem gelingt, einen vernünftigen Babysitter aufzutreiben, ist der Kampf um eine gute und funktionierende Beziehung schon fast gewonnen. Dann steht man auch meiner Erfahrung nach Durststrecken durch. Und da meine ich nicht nur, dass urplötzlich mal Roter Alarm ausgelöst wird. ich rede da von längeren Außenmissionen.“

Hanni nickte wissend: „Ich weiß dass das ein Problem sein kann. Anfang des Jahres, als ich noch schwanger war, war Jerry mit ein paar anderen Offizieren für drei Wochen verschwunden. Der Kontakt brach einfach. Wir haben die halbe ehemalige EMZ rauf und runter abgesucht. Wenn nicht Jeremiahs Vater jeden Tag angerufen hätte, wäre ich vermutlich komplett durchgedreht vor Sorge.“

Tanja wusste was sie damit meinte: „Mir ging es während des Dominionkrieges ähnlich. Damals habe ich noch mit Melissa auf der Erde gelebt. Es hat dann gegen Ende eine Zeit gegeben, da war Tobias mit der Morning Star für einige Wochen hinter die feindlichen Linien geraten. Ich weiß daher, dass es eigentlich die Ungewissheit ist, die einen dann so zu schaffen macht. Vor allen bekommt man das Gefühl, dass man gar nichts tun kann.“

Tanja hatte sich doch etwas echauffiert. Doch mit einen Lächeln erlangte sie wieder ihr freundliches Wesen zurück. „Doch genug der ernsten Worte. ich finde es jedenfalls gut, dass du und dein Freund zusammen auf einen Schiff seid. Und lasst euch nicht von diesen Hornochsen in der Verwaltung trennen.“

Hanni schmunzelte: „Ich glaube, die könnten da Probleme kriegen. Mit Notfall können wir den Einfluss eines vier Steren Admirals geltend machen.“

Tanja lachte: „Wen den?“

„Admiral Nechajew.“

„Die? Die Frau hat Haare auf den Zähnen, wie man so schön sagt.“

„Mag sein, dass das ihr Ruf ist.“, gab Hanni zu. „Aber Jerrys Vater ist ihr technischer Berater. Außerdem hatte ich die Möglichkeit sie ein klein wenig privat kennen zulernen. Als wir auf der Erde waren, haben wir eine kleine Runde im Büro gedreht. Die Admiralin schien Benjamin sofort in ihr Herz geschlossen haben.“

Mittlerweile hatte Hanni und Tanja die Bordschule der Morning Star erreicht. Es war gerade Pause und aus der Traube von etwa 35 Kindern löste sich ein gut 11 Jahre altes Mädchen. „Das ist meine Tochter Melissa.“, erklärte Mrs. Edwards. „Hallo Mommy. Ma’am.“, begrüße das Mädchen die beiden Frauen. Danach musste sie jedoch unbedingt in den Transportsitz schauen. „Na, du.“, sprach Melissa das Baby vorsichtig an. Doch aus unerklärlichen Gründen fand Benjamin das gar nicht nett und fing zu Brüllen an.

Hanni nahm ihren Sohn auf den Arm und sofort beruhigte er sich. „Er hat sich ein wenig erschreckt.“, vermutete Tanja.

Hanni begann sich mit Benjamin auf dem Arm in der Bordsschule umzusehen. Sie wechselte ein paar Worte mit den Lehrern und Erziehern und lies sich auch einiges erklären. Doch so groß waren die Unterscheide zur Community gar nicht. Hanni kehrte wieder zurück und bemerkte: „Schöne Schule habt ihr hier. Wie viele Lehrer und Erzieher gibt es denn an euerer Bordschule.“. Wir haben fünf Erzieher. Du hast ja auch noch nicht alle Kinder gesehen. Es befinden sich 47 Kinder an Bord. Zwei von den Erziehern sind. sind bei den Kleinkindern.

Ich habe Hunger, Mom.“, quengelte Melissa dazwischen. Tanja seufzte und erklärte: „Ja, Schatz wir gehen jetzt.“ Und zu Hanni gewannt: „Egal, welches Alter, aber das Kinder immer gut gefüttert werden wollen ist ein Naturgesetz.“ „Und dein Mann.“ Tanja schmunzelte: „Tobias mag zwar ein Captain der Sternenflotte sein, aber ich muss ihm dennoch öfters darauf aufmerksam machen, dass er was vernünftiges ist und nicht nur von Kaffee lebt.“ Hanni nickte, froh darüber, dass es anderen Frauen in der Galaxis ähnlich ging. „Das kommt mir von Jerry bekannt vor. Er isst zwar regelmäßig, aber ich muss ständig aufpassen, dass er nicht allzu viel Kaffee trinkt.“

„So sind sie eben die Männer. Wie kleine Kinder.“, erklärte Tanja.

Die beiden Frauen lachten und gingen zusammen mit ihren Kindern zum Turbolift.

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Es war beinahe zum Verrücktwerden!

Seit sie hier an Bord war, hatte sie kaum eine Minute Zeit gefunden, um endlich alle Geschenke an den Mann zu bringen. Gerade einmal John, die Piloten, Lucas, Solak sowie George und die Kinder konnte sie von ihrer Liste abhaken, aber der Rest? Dabei wollte sie doch unbedingt sehen, wie Niels in diesem Sarong aussah! Sie erinnerte sich noch zu gut an diese Agenten-Hologeschichte – da hatte sie einen Blick auf die wirklich nicht zu verachtenden nackten Beine des Bioingenieurs werfen können. Wirklich nicht übel! Egal, was oder wer jetzt kommen möge, Niels würde jetzt sein Geschenk bekommen!

Milseya griff nach drei Päckchen und war gerade aufgestanden, als es an ihrer Tür summte. Sie stöhnte laut auf. „Herein!“

Selina's Tag hatte tatsächlich schon mit Arbeit begonnen. Früh morgens hatte sie sich mit dem Captain getroffen und die wichtigesten Neuerungen mit ihm geklärt. So manche neuen Spielereien konnte sie nicht sehr viel abgewinnen aber der Zakdorn schien ziemlich begeistert zu sein, also war sie es auch.

Ihr Weg führte sie jetzt zum Quartier der Pilotin und sie klingelte an der Türe. Ein genervtes "Herein!" ließ die Türe zur Seite gleiten und Selina betrat Milseya's Quartier. Kaum stand sie in dem Raum, wusste sie schon nicht mehr, was sie eigentlich von ihr wollte. Mit einem freundlichen "Hallo Milseya!" eröffnete Selina das Gespräch, in der Hoffnung ihr würde der Grund des Besuches irgendwann wieder einfallen.

„Commander!“ schallte es Selina erfreut und überrascht entgegen. „Seit wann sind Sie wieder an Bord?“

"Ich bin seit gestern wieder an Bord. Und Sie?"

„Oh, ich glaube seit vier, fünf Tagen, aber ich habe das Gefühl als wäre ich nie weg gewesen!“, lachte Milseya. „Kommen Sie rein. Setzen Sie sich. Möchten sie was trinken?“

"Einen Kaffee bitte." Selina setzte sich auf das Sofa und sah sich um. Es war immer wieder erstaunlich, wie deutlich kleiner die Quartiere der anderen Führungsoffiziere waren. "Hatten Sie einen schönen Urlaub?"

„Herrlich!“, schwärmte die Haliianerin und brachte ihrem Gast das Gewünschte - und sich selbst einen Mangosaft. „Ich hab es in jeder Hinsicht genossen. Es war wundervoll, endlich die eigene Familie kennenzulernen. Und sehr lehrreich. Ich weiß nun, wem ich meine Wutausbrüche zu verdanken habe“, schmunzelte sie. „Und Sie? John erzählte mir, dass sie auf einer Fortbildung waren. War es interessant?“

"Oh jaja, es war sehr interessant." Selina ließ einen Schluck des schwarzen Gebräus ihre Kehle hinuntergleiten. Sie wollte mir der Pilotin keinesfalls über dieses Thema sprechen und lenkte das Thema wieder auf Halil. "Erzählen Sie, wie ist es mit den Bräuchen auf Halil? Konnten Sie sich gleich einfügen oder gab es Schwierigkeiten?"

„Nein“, schüttelte Milseya den Kopf. „Außer der Tatsache, dass man ständig mit sich selbst konfrontiert wird und man dann erst mal erkennt, was andere tagtäglich aushalten müssen..“ Sie lachte wieder. „Das einzige, was mich wirklich verblüfft hat, war, dass ständig gegessen wird. Kaum hat man gefrühstückt, ist schon das 2. Frühstück dran, dann Mittagessen, dann Snack, dann Tee und irgendwann ein üppiges Abendessen. Ich frage mich nur, wann meine Familie da mal Zeit hatte, zu arbeiten!“ Sie trank einen Schluck Saft. „Und jetzt muss ich das Ganze wieder mühsam runtertrainieren – drei Kilo! Die Hölle!“

Selina musterte die Pilotin Zentimeter für Zentimeter. "Hm, mir fallen die 3 kg mehr nicht wirklich auf. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass H'Qar auf Hungerhaken steht." Ein weiterer Schluck Kaffee rannte Selina's Kehle hinunter. "Wie geht es ihm eigentlich? Es wäre schön, wenn ich über seinen weiteren Werdegang informiert bleiben könnte."

„H’Qar ist auf der Eisenstein – und er ist wahrlich nicht darüber begeistert“, seufzte Milseya. „Aber haben Sie denn nicht den haaresträubenden Artikel in der BIDL gelesen? Dass er und Commander Shral eine heiße Affäre haben sollen? Dass ich schwanger war und eine Fehlgeburt erlitten haben soll? .. OHHH, und dass Sie und Commander Shral ebenfalls eine heiße Affäre haben sollen? Sie müssen unbedingt mal zu Miauz, der verschickt den Artikel auf dem gesamten Schiff und mir hat er vor lauter Mitleid eine lange Kopfmassage angeboten.“ Die Haliianerin japste vor Lachen. „Ach, das war zu herrlich!“

"John hat mir darüber berichtet. Wenn ich ehrlich bin, halte ich nichts von Klatsch und Tratsch und ganz besonders nichts von solchen Artikeln. Es ist schon schlimm genug, dass unsere Wissenschaftsoffizierin durch den Dreck gezogen wurde aber das auch noch weitere Offiziere betroffen sind, sprengt einfach den Rahmen." Für einen Moment strahlte die erste Offizierin eine gewisse Kälte und Strenge aus. "Man sollte diesen Reporter festnehmen und ihn zwingen, seine eigenen Artikel zu verspeisen."

„Oh, nicht doch!“, grinste Milseya. „Finden Sie das nicht ein wenig grausam? Der oder die Arme könnte an Darmverschlingung sterben! Nein. Da gibt es doch bestimmt humanere Wege ihn oder sie zur Strecke zu bringen. Wir könnten ihn Miauz überlassen! Der fragt ihn bestimmt Löcher in den Bauch.“

Ein diabolischen Grinsen machte sich auf Selina's Gesicht breit. "Oh ja, Miauz könnte ihm mit seiner guten Schere die Augen ausstechen und ihm den Darm herausschneiden. Eine wirklich sehr reizvolle Idee! Aber genug davon! ich denke, es wird bald wieder für uns alle losgehen und dann wird man hoffentlich nicht mehr über diesen Schmuddelkram diskutieren."

„Hoffentlich – für Commander Shral. Da fällt mir ein – die steht ja auch noch auf meiner Liste!“, stöhnte Milseya auf. Sie sah zu Selina hin. „Und wenn Sie schon mal hier sind..“ Flugs sprang die Haliianerin auf und begann ihre Überseekoffer zu durchwühlen. Nach zwei sehr erfreut klingenden „Hab ich dich!“ kehrte sie zurück und überreichte der Offizierin zwei Päckchen. „Das ist für Sie. Ein kleines Mitbringsel von Halii.“

Etwas verwirrt blickte Selina auf die beiden Päckchen. "Die sind für mich? Das wäre doch nun wirklich nicht nötig gewesen!" Vorsichtig machte sie sich daran, das erste Päckchen zu öffnen. Nur wenige Augenblcke hielt sie einen roten Stoff, bestickt mit goldenen Mustern in der Hand. Selina fragte sich ernsthaft was sie mit einer Tischdecke anfangen sollte. Der hochwertige Stoff sprach aber gegen eine Tischdecke. Fragend sah die erste Offizierin die Pilotin an. "Was ist das?"

„Ein Saree! Auf der Erde nennt man es Sari. Man zieht es an, nun ja, eigentlich wickelt es man sich auf traditionelle Art und Weise um den Körper“, erklärte Milseya, die zufrieden feststellte, dass der Rot-Ton perfekt zu Selinas Augen- und Haarfarbe passte. „Auch wenn es verrückt klingt, aber in einem Saree bewegt sich sehr viel weiblicher. Auf Halii tragen die Frauen eigentlich immer Sarees. Wollen Sie ihn anprobieren?“

"Sicher! Was muss ich tun?" Selina schämte sich ein wenig dafür, dass sie dieses Kleidungsstück zuerst für eine Tischdecke gehalten hatte.

„Oh, ganz einfach.“ Milseya stand auf und schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. „Sie nehmen ein Ende und halten es fest, dann wickeln die den Rest drei Mal um ihre Hüfte. Nicht zu fest, aber auch nicht zu locker. Dann heben sie den Stoff leicht an und wickeln ihn über ihren Oberkörper, also um ihre Brust. Zwei Mal. Es sollte dann noch über ein Meter Stoff übrig sein, den werfen sie sich einfach über die Schulter. Fertig.“

"Okay, ich probiers." Selina fing an, den Stoff um ihren Körper zu wickeln. Wenige Augenblicke hatte sie es geschafft, sich komplett selbst einzuwickeln. "Ähh, ich glaube, ich bin schief gewickelt."

Milseya lachte ungeniert laut auf. „Warten Sie!“ Sie ging zu Selina und wickelte sie aus. „Eigentlich sollte das Johns Job sein“, schmunzelte sie, bevor sie von neuem begann die Stoffbahn um Selinas Körper zu legen. Als sie fertig war, trat sie ein paar Schritte zurück und begutachtete das Ergebnis. „Also ich denke, mit der Sternenflottenuniform harmoniert der Saree nicht so gut, aber ohne könnte er ihnen sehr gut stehen. Vor allem, wenn sie noch das zweite Geschenk dazu tragen.“

Neugierig ging Selina zu dem zweiten Päckchen und entfernte das Papier drumherum. Zum Vorschein kam eine lange Kette an der mittig ein roter Rubin befestigt war. Fragend sah Selina die Pilotin an. "Und wo kommt jetzt das hin?"

„Sie müssen dringend mal mit mir einkaufen gehen!“, schüttelte die Haliianerin den Kopf. „Also wenns um Schmuck geht!“ Lächelnd nahm sie Selina die Kette ab und umgriff damit deren Taille. „Das ist eine Bauchkette, Commander. Sie können den Rubin entweder nach vorne tragen oder nach hinten, je nachdem, ob Sie den Saree an der Taille oder auf der Hüfte tragen. So.“ Milseya stand wieder auf. „Oh ja!“, kam es entzückt über ihre Lippen. „Ich denke, John wird mir sehr dankbar sein!“

Selina sah an sich herunter und bestaunte die Kette. "Hm, ich denke ohne Uniform wird es tatsächlich besser aussehen." Ihre Hände strichen über den feinen Stoff und sie drehte sich dabei leicht hin und her. "Aber ich werd wohl erstmal üben müssen, wie man den Saree richtig anzieht bevor John ..... naja, Sie wissen schon .... Das ist wirklich ein ausserordentlich schönes Geschenk. Vielen Dank, Milseya." Noch hielt Selina es für unangebracht, die Halianerin zu umarmen. Sie hatten sich tatsächlich in letzter Zeit freundschaftlich angenähert aber so Nahe standen sie sich noch nicht. Statt einer Umarmung schenkte Selina der Pilotin ein herzliches Lächeln.

„Gern geschehen. Er steht Ihnen wirklich gut!“, freute sich Milseya. „Und richten Sie John aus, als Dankeschön reicht eine Einladung zum Essen aus“, zwinkerte sie Selina zum Spaß zu, als „Oh warten Sie, für Yasmin habe ich auch noch was. Damit können Sie üben! Es ist ein Kindersaree.“ Wieder wühlte sie sich durch die Koffer. "Und in dem anderen Päckchen sind Karamell-Laktifa. Aber geben Sie ihr immer nur eins. Die machen echt süchtig! Und verstecken Sie sie vor John!“

"Vielen Dank." Selina nahm die Päckchen für Yasmin entgegen. "Haben Sie eigentlich für die ganze Crew Geschenke mitgebracht?"

„Nein, nur für die, die ich kenne oder deren Namen ich kenne. Nicht zu vergessen, ein paar Ersatzgeschenke, falls ich einen vergessen sollte. Meine Großmutter hat da peinlich genau darauf geachtet. Sie meinte, es wäre unhöflich von mir ohne Geschenke zurückzukehren!“ Milseya kicherte. „Aber wissen Sie was, Schenken macht genauso viel Spaß wie beschenkt zu werden!“

"Da haben Sie unweigerlich Recht" Selina begann die Kette zu lösen und wickelte den Saree von ihrem Körper. Höchst akurat faltete sie den Stoff zusammen und legte dann die Kette darauf. "Ich glaube, ich sollte mich zurück an die Arbeit machen. Es gibt da einige neue Crewmitglieder die ich mir noch ansehen muss."

Arbeit! Ein gutes Stichwort! „Dann könnten Sie gleich hier beginnen“, erwiderte Milseya und hielt Selina ein Padd unter die Nase. „Ich brauche noch eine Genehmigung für die Tauffeiern der Shuttles.“

Selina nahm das PADD entgegen und bedachte Milseya mit einem verwundertem Blick. "Warum wollen Sie die Taufe eines Shuttles feiern?"

„Fliegertradition. Jedes Schiff bekommt einen Namen - das ist auch wesentlich kürzer als wenn man ständig die Kennung durchgeben muss. Die Sternenflotte hat die Namen bereits abgesegnet. Aber da die Namen aus einem Wettbewerb der Kinder hier an Bord stammen, wollte ich diese mit einer kleinen Feier dafür belohnen. Ich dachte an eine kleine familiäre Feier auf dem Hangardeck, wo die Gewinner die Shuttles taufen und die Eltern bzw. alle die kommen wollen, mitfeiern.“

"Eine sehr schöne Geste. Erlaubnis erteilt!" Selina gab Milseya das PADD zurück und schnappte sich die ganzen Geschenke. "Vielen Dank nochmal für die schönen Sachen! Ich freue mich wirklich sehr darüber!" Langsamen Schrittes ging Selina zur Türe.

„Dann freue ich mich ebenfalls, Commander. Und danke, die Einladungen für die Taufen gehen bald raus. Ich hoffe, Sie kommen auch. Yasmin hat ein wunderschönes Bild gemalt“, sagte Milseya und begleitete den Commander zur Tür. „Es ist schön, dass Sie wieder an Bord sind, Selina“, fügte sie leise hinzu.

"Yasmin hat auch eines gemalt? Könnte ich dieses Bild dann mal sehen?" Für einen Moment war Selina nicht so ganz wohl bei der Sache. Was war, wenn das Bild alles andere als das einer fast Dreijährigen war? Schnell verdrängte sie diese Gedanken wieder und sah Milseya fest in die Augen. "il hanna (vielen Dank), Milseya." Mit einer leichten Verbeugung verließ die erste Offizierin das Quartier der Pilotin.

Fee und Hoshi in: Wer wickelt hier wen ein?

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„Na, was hälst du davon?“

„Es ist klein“, murrte die Haliianiern, die gemeinsam mit Rupert die neue Shuttlerampe besichtigte.

„Was hattest du denn erwartet?“ lachte dieser auf. „Eine Shuttlerampe wie auf der Excelsior?“

„Mindestens“, lachte sie ebenfalls. „Nur das Beste für meine Leute und mich!“

„Seit wann?“ stichelte Rupert und erntete dafür einen Knuff in die Rippen.

Die Beiden gingen auf kurze Erkundungstour. Schließlich ließen sie sich auf die Couch, der einzigen Einrichtung im Bereitschaftsraum fallen.

„Das Teil ist eine Notlösung“, stellte Rupert nüchtern fest.

„Nein, nicht unbedingt“, widersprach sie ihm. „Ich finde es ausgesprochen nützlich. Und die Ingenieure haben sich dabei wirklich was gedacht.“

Ruperts Augenbraue wanderte hoch. Er drehte sich mit fragendem Gesichtsausdruck zu der Haliianerin.

„Nun, es ist unser repräsentatives Hangardeck“, erklärte sie ihm. „Hier kann man doch ohne Probleme irgendwelche Botschafter oder sonstige wichtige Personen empfangen. Der Captain hat keinen langen Weg und auch die Gästequartiere sind einfacher zu erreichen. Und es ist es ohne Probleme möglich, ein großes Quarantänefeld um diesen Bereich zu legen, zumal die Krankenstation gerade mal ein paar Ecken weiter ist. Außerdem kann man die Shuttlerampe hervorragend mit einem Eindämmungsfeld sichern. Bishop wird sich darüber mit Sicherheit freuen, denn da um uns herum, keine wichtigen Leitungen verlaufen, kann man das Feld auch nicht manipulieren.

„Ein perfektes Gefängnis“, stimmte Rupert zu „Nur ein Ausgang.“

„Zwei Ausgänge!“, korrigierte Milseya ihn und wies auf das Schott. „Dennoch, wir sollten bei der Technik anfragen, ob es möglich wäre, dieses Modul vollkommen autark zu schalten.“

Der Pilot nickte. „Werd ich machen.“

„Und dann sollten wir Vendetta bitten, diesen Raum hier etwas repräsentativer zu gestalten. Ich denke da an einen kleinen eleganten Tisch, eine schönere Couch, vielleicht auch Blumen oder so was in der Art.“

„Klingt gut. Irgendwelche „geheimen“ Gäste müssten dann nicht durchs Schiff laufen. Besprechungen könnten dann gleich hier stattfinden. Aber dann braucht man auch einen Replikator.“

„Nein“, Milseya schüttelte den Kopf. „Die Replikatorsysteme laufen durchs gesamte Schiff. Das wäre ein Sicherheitsrisiko.“ Wieder warf sie einen Blick nach draußen. „Aber dennoch die Schiffstaufen hier können wir vergessen. Dazu reicht der Platz nicht aus.“

„Prima!“ Rupert klatschte in die Hände „Dann zwei Feiern!“

„Träum weiter!“ Die Haliianerin sah ihn kopfschüttelnd an. „Es war schon schwer genug, die Schiffstaufen überhaupt durchzukriegen. Und das hat auch nur geklappt, weil die Kinder sich so viel Mühe gemacht haben. Noch eine Party bekomme ich bei ihm nicht durch.“

„Schade!“

„Ich hätte nie gedacht, dass du so scharf aufs Feiern bist!“, stellte die Haliianerin fest. „Du hast nicht zufällig haliianisches Blut in dir?“

„Ich werd meine Mutter fragen“, grinste Rupert, während die beiden Piloten das neue Hangardeck verließen. „Aber an sich steh ich nur auf das leckere Essen bei solchen Anlässen. Die macht Chef nämlich selbst und der Junge versteht was von seinem Handwerk.. alleine die AUA!“ Mehr verwundert als wirklich verwundet starrte er Milseya an, die ihre Hand auf seine Schultern gelegt hatte und gerade ihre Nägel ins Fleisch bohrte. Doch wirklich Besorgnis erregend war der Gesichtsausdruck der Haliianerin. Sie starrte mit kalter Wut in Richtung einer jungen Kadettin, die sich gerade an einigen Holoemittern zu schaffen machte. „Mili?“, fragte er leise.

Jene betrachtete die junge Cardassianern mit wachsender Wut in ihrem Bauch. Wieder war dieses hasserfüllte Knäuel da – nun da sie diese Tial Monkar sah, stärker als zuvor. Milseya schloss ihre Augen und atmete mehrmals tief durch. Das Knäuel wurde nicht kleiner, doch es verlor an Bedrohlichkeit. Erst dann drehte sie sich zu Rupert. „Lass uns einen anderen Weg nehmen“, sagte sie so ruhig es ihr möglich war. „Ich will nicht in der Brigg landen.“

Der Pilot nickte und folgte ihr schweigend.

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