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...macht nichts - wir haben einen Gartenzaun.

USS Community - Die Pause Teil V


Hoshi_Sato

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„Ist hier noch frei?“ Fragend sah Selina die 6 Crewmen an, die sich an einem großen Tisch zusammengesetzt hatten. Die erste Offizierin erntete fragende und teils verwirrende Blicke. Schließlich ergriff Ensign Deborah Winter das Wort. „Ja bitte, setzen Sie sich!“ Selina half ihrer Tochter auf den Stuhl und nahm dann auch Platz. Neugierige Blicke ruhten auf der ersten Offizierin und Selina spürte eine leichte Nervosität aufkommen. Um den Bann zu brechen, musste sie ein Gespräch anfangen. Nach kurzem Überlegen warf Sie ein allgemeines „Wie geht es Ihnen?“ in die Runde. Die Anwesenden tauschten vielsagende Blicke aus und schließlich kam aus mehreren Mündern ein ziemlich einheitliches „Ganz gut.“ heraus. Selina grinste daraufhin leicht und richtete das Wort an Ensign Winter. „Ensign Winter, haben Sie schon Pläne? Oder Verbleiben Sie auf der Community?“ Die junge Frau hatte sich noch keine wirklichen Gedanken zu diesem Thema gemacht und überlegte eine Weile. „Nun, ich weiß es noch nicht. Bis jetzt ist nichts geplant. Und Sie?“ Selina nahm das bestellte Essen entgegen und schnitt Yasmin das Gemüse in mundgerechte Häppchen. „Ja. Ich werde in ca. 2 ½ Stunden das Schiff in Richtung Erde verlassen.“ Erstaunte Gesichter blickten ihr entgegen. „Das klingt schön.“ Rupert Fargot hatte geantwortet. In seiner Stimme war ein wenig Melancholie mitgeschwungen. „Ja, ich freue mich sehr darauf. Nicht wahr, Yasmin?“ Das kleine Mädchen nickte freudig und ließ ein Stück Karotte in ihrem Mund verschwinden. Zu Selinas Überraschung kam die Runde mehr und mehr in Fahrt. Nach einer halben Stunde plauderte man miteinander als wäre man jahrelange Freunde. Selina war erleichtert. Vielleicht war genau das der richtige Weg.

Der Raum war leicht abgedunkelt und flüsternde Stimmen waberten durch den Raum. „Bitte komm mit!“ Selina sah John tief in die Augen. Mit der rechten Hand streichelte sie ihm dabei über die Wange. „Ich würde nichts lieber tun aber ....“

„ .... aber es geht nicht.“ Selina zeigte sich enttäuscht. „Ich glaube nicht, dass ich auch nur eine Minute ohne dich aushalten werde.“ John rückte näher an Selina heran um die Wärme ihres Körpers besser spüren zu können. „Doch das wirst du. Du wirst bald so sehr beschäftigt sein, dass du nicht einmal mehr an mich denken kannst.“ Selina verzog ihr Gesicht zu einer Schnute. „Oh doch. Es wird immer einen Moment der Einsamkeit geben. Dann werde ich garantiert an dich denken.“ John grinste sie an und küsste sie auf die Hand. „Okay, damit kann ich leben. Ich verspreche dir, so schnell wie möglich nachzukommen. In Ordnung?“ Selina kuschelte sich eng an ihren Geliebten heran und gab ihm als Antwort einen langen und innigen Kuss ....

Die Schleuse öffnete sich und ein gutaussehender Mann in roter Uniform war zu erkennen. Selina seufzte. Jetzt war es soweit: Die Zeit des Abschieds war gekommen. John hatte ihr und Yasmins Gepäck getragen und auch er wirkte traurig. Sie drehte sich zu ihn um. „Meine Transportmöglichkeit ist da. Ich muss gehen.“ John sagte nichts, sondern küsste sie nur. „Wir sehen uns bald wieder!“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich die Beiden von einander. Der Mann in der Uniform trat auf Selina zu und nahm ihr die Koffer ab. „Ich bin Captain Marcos Tatopolous. Willkommen auf der USS Solton!“ Selina lächelte ihm entgegen und auch Yasmin schien verzückt zu sein. „Ich bin Cmdr. Selina Kyle. Danke, dass Sie mich mitnehmen.“ Marcos lächelte zurück und bat sie an Bord zu kommen. Hinter ihr schloss sich die Schleuse und nun gab es kein zurück mehr ....

Das Quartier, welches ihr zugewiesen worden war, erschien Selina äußerst geräumig und gut eingeräumt. Yasmin schien sich auch gleich wohlzufühlen. Sicher, ein Schiff der Intrepid-Klasse war nicht so groß wie die Community, aber dennoch bot sie einiges an Komfort. Captain Tatopolous hatte Selina und Yasmin das ganze Schiff gezeigt und ihr die Führungsoffiziere vorgestellt. Die Atmosphäre schien auf dem ganzen Schiff sehr freundschaftlich und entspannt zu sein. Eine Erfahrung, die Selina nicht fremd war, auch wenn sie dieses Gefühl schon lange nicht mehr gehabt hatte. Sie setzte sich auf dem Boden und sah Yasmin dabei zu, wie diese mit ihrem Teddy und der Plüschbiene die Häuserschluchten Pekings terrorisierte. Ein tiefer Seufzer suchte sich seinen Weg aus Selinas Lungen. Irgendwie beschlich sie das Gefühl, dass sie nicht das richtige tat. Mit starrem Blick zur Wand sagte sie mehr zu sich als zu Yasmin: „Yasmin, glaubst du, dass ich das richtige tue?“ Eine Melodie oder besser gesagt ein Wort, das wie gesungen klang, drang an Selinas Ohr. Es klang klar und wie die Stimme einer jungen Frau: „JA!“ Langsam drehte sich Selina in Richtung dieser Aussprache. Sie blickte in Yasmins gesicht. Sie erkannte Klarheit, Weisheit und Unendlichkeit. Selina glaubte in das Antlitz des Universums selbst zu blicken. Ungläubig starrte Selina zu Yasmin, unfähig auch nur ein Wort zu sagen oder etwas zu tun. Nach einem kurzen Augenblick hatte sie sich wieder gefangen und schloß kurz die Augen. Nein! Das träume ich!

Vorsichtig öffnete Selina wieder ihre Augen und alles was sie sah, war ihre Tochter, die nach wie vor mit ihren Plüschtieren spielte. Selina entschied, dass es Zeit war ins Bett zu gehen ....

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Der Admiral hatte sich wirklich nicht lumpen lassen.

Milseya saß in ihrem überdimensionierten Gästequartier auf der USS Maryland. Einem Schiff der Nebula-Klasse, das mit Warp 8 in den Betaquandranten unterwegs war und bei Halii einen Zwischenstopp einlegen würde. Ob einzig und allein wegen ihr, das wagte sie zu bezweifeln, aber es war doch ein reichlich merkwürdiger Zufall.

Man hatte die Gäste auf der Sentinal sich ausruhen lassen, vor allem Jolani war sehr erschöpft gewesen. Lucas hatte sich in den ersten Stunden kaum blicken lassen, dafür war Simon Bishop am nächsten Morgen bereits früh vor dem Quartier seiner Tochter. Doch weckte er nicht diese, sondern Milseya, die den Mann böse anblickte, irgendetwas murmelte und das Schott direkt vor seiner Nase wieder schloss. Erst am Nachmittag hatte der Zwergenzerberus den Mann inklusive Admiral Akagi ins Quartier gelassen. Dabei hatte letzteres ihr von der Passage nach Halii erzählt.

Nachdem sie festgestellt hatte, dass ihrer Akte kein weiterer Eintrag hinzugefügt worden war und sie mit Admiral Akagi noch ein paar Dinge besprochen hatte, verabschiedete sie sich von dem Club der älteren Herren. Lucas hatte sie noch einmal gedrückt und ihr gedankt, während Jolani herzzerreißend geweint und sich an sie geklammert hatte. Schweren Herzens hatte Milseya sich auf die Transporterplattform gestellt und war im bläulichen Strahl verschwunden.

Der Captain der Maryland war ein sympathischer Mensch namens Michael Ori, der sie freundlich und warmherzig empfangen hatte. „Fühlen Sie sich wie zuhause“, hatte er lächelnd gemeint, woraufhin der Haliianerin nur ein „Bei allen Himmeln, bloß nicht - Sir“ eingefallen war.

An ihrem ersten Abend an Bord, hatte Ori sie gemeinsam mit seinem Ersten Offizier T’Ker und dem Leitenden Flugoffizier Zilob Katum zu einem Abendessen eingeladen. Es war ein vergnüglicher Abend gewesen mit sehr vielen Geschichten – und reichlich Wasser. Scheinbar gab es keinen einzigen Tropfen Alkohol auf dem Schiff. Selbst in Zehn Vorne, wo sich Mili anschließend mit dem Flugoffizier noch eine Weile unterhielt, hatte man sie beinahe schon pikiert angesehen, als sie ein Glas kaltes Bier bestellt hatte. Bekommen hatte sie es aber dennoch - alkoholfrei.

Am Morgen danach lag Milseya noch lange in ihrem Bett und überlegte, wie sie sich die Zeit bis zur Ankunft auf Halii vertreiben könnte. Schließlich würde es auch bei Warp 8 eine Weile dauern bis dort hin dauern. Und sie musste sich dringend ablenken, um nicht ständig an H’Qar zu denken.. vor allem da ein Gedanke genügte ihre Nase kribbeln zu lassen – so wie jetzt gerade. Wie also die ganze freie Zeit sinnvoll nutzen?

Beim Frühstück entschloss sie sich all das was aufgrund des Mission hatte hinten anstehen müssen, wieder aufzunehmen und sei es nur um die Zeit tot zu schlagen: Das Training, ihre Korrespondenz, die Kochübungen, ihre Studien an den Quantenfäden und schließlich war da auch noch das Handbuch für Führungsoffiziere. Zudem würde sie beim Councelor des Schiffes anfragen, ob er sie noch in seine Termine quetschen konnte. Schließlich gab es da noch ihre Auflagen.

Er bzw. sie konnte.

Eliari Wenjarem war eine ältere würdevoll wirkende Dame, der jedoch eindeutig der Schalk aus den Augen blitzte. Als die Haliianerin in deren Büro die Sachlage erklärt hatte, schmunzelte sie nur und fragte zunächst nach Milseyas Lieblingsgetränk. Verwirrt hatte Milseya spontan Naransaft geantwortet.

„Ein klingonisches Getränk? Das klingt interessant. Nun, wie oft möchten Sie vorbei kommen?“, hatte Eliari gefragt.

„Wie oft haben Sie Zeit?“

„Ich habe sehr viel Zeit.“

„Dann jeden Tag?“ Milseya dachte an Rox, der immer noch in ihrem Kopf herumspukte, daran, dass sie sich weshalb auch immer vor dem ersten Zusammentreffen mit ihrer Familie fürchtete, den aufgezwungenen Kuss des Grodd-Prinzen…

„Gut, jeden Tag um 14:00“ hatte der Councelor zugestimmt. „Ich bin sehr gespannt auf Ihre Geschichte.“

Milseya war noch verwirrter wieder gegangen.

Auf das Holodeck, wo ein alter Bekannter auf sie wartete.

„Irgendwas ist anders“, meinte Jamie, der sich neugierig umsah.

„Wir sind auf einem anderen Schiff“, erklärte Milseya.

„Nein, ich meinte, du bist anders.“

Die Haliianerin seufzte laut und erzählte kurz von den Ereignissen in den letzten Wochen und davon dass H’Qar nun auf einem anderen Schiff diente.

„Und du willst dennoch weiterhin kochen lernen?“

„Ich habe im Moment viel Zeit und nichts zu tun. Außerdem haben wir uns nicht getrennt sondern sind nur getrennt. Es kann nicht schaden, wenn ich trotzdem weiß, wie man eine Rokeg-Blutpastete zubereitet.“

„Oh godness, da hat aber jemand echt Ambitionen - wenn auch kaum Talent! Na gut, dann wollen wir uns mal an die Desserts wagen.“

….

„Hmm“ Der holografische Koch stand nachdenklich mit einem Löffel im Mund da.

„Was?“, fragte Milseya schließlich nach einer Minute. Warum musste dieser Kerl ständig alles auf die Spitze treiben? Konnte er nicht einfach sagen, ob es gut oder schlecht war? Sie hasste es, wenn man sie auf die Folter spann.

„Also..“, begann Jamie betont langsam.

„Rück endlich raus mit der Sprache“

Jamie grinste frech. „Wenn meine Geschmacksnerven mit nicht täuschen, dann ist das eine echte Rokeg-Blutpastete. Gratuliere.“

Erleichtert seufzte sie auf und lehnte sich an die Tischkante.

„Du scheinst mehr Talent bei den Nachtischen zu haben“, erklärte das Hologramm.

„Die mag ich auch lieber essen“, antwortete sie.

„Aber nur Nachttisch genügt nun mal nicht für eine vollwertige klingonische Ernährung“, grinste er.

„Was willst du denn noch von mir? Wir haben das Kochbuch beinahe durch. Ich kann jedes Gericht darin, das nicht tödlich für mich ist, kochen. Und das beinahe ohne nachzuschauen.“

„Darling, ja, du kannst die Gerichte nun nachkochen. Aber jetzt geht es darum, dass du lernst sie jeden Tag und auch schnell zu kochen. Ein ganzes Menu zu kochen und das in der gleichen Zeit, die du für ein einzelnes Gericht benötigt hast. Nur so wirst du besser werden. Und es geht nun darum, dass du den Gerichten deine eigene Note gibst.“

„Du willst mich schön langsam in den Selbstmord treiben.“

„Ich dich? Ich kann froh sein, dass ich nur ein Hologramm bin. Denn ansonsten wäre ich mit Sicherheit schon lange an Verzweiflung gestorben. Ich kenne niemanden, der so wenig Ahnung vom Kochen hat, wie du.“

„Wozu auch? Es gibt Replikatoren! Und wenn man was Frisches will, dann geht man auf den Markt und hol sich Obst und Gemüse.“

„Hey, du bist mit einem Klingonen verlobt, nicht ich. Und ich kann kochen, du nicht. Also hör auf zu meckern. Wir werden jetzt Menupläne aufstellen, die du in den nächsten Übungsstunden kochen wirst.“

Schmollend brütete die Haliianerin über dem Buch und begann dem Koch einige Menus vorzustellen, die er zum Großteil alle wieder verwarf. Schließlich konnten sie sich auf Menus einigen, die Milseya bei den nächsten Sitzungen kochen würde.

Nachdenklich sah sie das Hologramm an. „Bin ich wirklich so schlecht?“, fragte sie plötzlich.

Jamie lachte kurz auf. „Nein, mittlerweile bist du ganz passabel geworden. Kochen kann nun mal nicht wirklich jeder. Ich meine, das was ich unter Kochen verstehe. Ich sagte dir bereits zu Anfang, dass es eine Kunst ist. Du beherrscht mittlerweile das technische Handwerk recht gut. Aber was dir fehlen, sind die Fantasie und eine gewisse Raffinesse. Aber das wundert mich nicht, wenn ich darüber nachdenke, was auf Halii gegessen wird. Es ist absolut einfallslos - wenn auch sehr gesund. Viel Obst und Gemüse, roher Fisch, dunkles Brot. Aber die Zubereitung ist schlicht ohne Fantasie. Es würden schon ein wenig Gewürze reichen, um das Ganze aufzupeppen.“

„Nun ja, wer weiß vielleicht revolutioniere ich die haliianische Küche, so wie du die Küche deines Jahrhunderts“, erwiderte sie keck.

„Darling, jetzt wirst du größenwahnsinnig“, prustete er los. „Ausgerechnet du, die Fenchel nicht von Thymian unterscheiden kann.“

„Das kann man lernen. Immerhin habe ich auch gelernt zu kochen, ohne jemanden damit zu vergiften.“ lachte Milseya ebenfalls.

„Dafür sollte man MIR die Tapferkeitsmedaille verleihen.“

„Ich werds vorschlagen.“

„Zu freundlich.“

Beide lachten laut auf.

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Schlaflosigkeit schien für Vinara langsam zur Gewohnheit auf diesem Schiff zu werden; dennoch versuchte sie ihre weiteren Aufgaben mit größtmöglicher Sorgfalt zu erledigen (unter anderem auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Klingonen ihre Untergebenen bei jeder noch so kleinen Unachtsamkeit schwer zu bestrafen, wenn nicht gar zu töten pflegten). Am Abend des siebten Tages an Bord wurde sie nach dem gemeinsamen Essen noch einmal zu Captain K'Olmos in dessen Büro gerufen.

"Nun Lieutenant-Commander, was sagen Sie zu der Eisenstein nach Ihrer ersten Woche hier?" Der Kommandant setzte seine Brille ab mit der er ein paar PADDs gelesen hatte und blickte die Andorianerin erwartungsvoll an.

"Interessant, für ein klingonisches Schiff auf jeden Fall unerwartet angenehm, was viele Klingonen aber wohl eher gegenteilig sehen dürften."

"Nun, immerhin befinden sich hier auch viele Wissenschaftler die nicht ganz so militärisch denken wie die Herren Gar'Mok, Krung und K'elmec."

"Das habe ich auch schon bemerkt, vor allem die fünfzehn Biologen und Chemiker von denen neun auf Föderationswelten studiert haben wussten mich angenehm zu überraschen - zumal dies ja nicht zu meinen eigenen Spezialgebieten gehört. Auch Dr. Kalis scheint eine fähige Ärztin zu sein."

"Soweit ich mitgekriegt habe scheinen Sie sich gut zu verstehen. Aber ich habe den Bericht über Ihre bisherigen Aktivitäten bereits gelesen, worüber ich jetzt mit Ihnen sprechen will ist Lieutenant Senior Grade Solak."

"Solak?" Vinara beschlich ein ungutes Gefühl.

"Wie standen Sie zu ihm bevor seine Kontakte zum Tal'Shiar bekannt wurden?"

"Ich schätzte seine beruflichen Fähigkeiten, auch wenn auf privater Ebene die eine oder andere Differenz bestanden haben mag."

"Mit 'Differenz' meinen Sie auch die Tatsache, dass er vor seinem vorübergehenden Weggang trotz niedrigeren Ranges den Posten des Zweiten Offiziers innehatte? Falls ja würde ich das keineswegs als nur privat bezeichnen."

"Ich... ich sehe ein dass er zur damaligen Zeit besser qualifiziert war als ich", erwiderte die Andorianerin, "Commander Kyle vertraute ihm mehr als mir, die beiden waren und sind auch privat miteinander befreundet."

"Ah, gut dass Sie Commander Kyle erwähnen. Sie verweilte ja eine zeitlang auf der klingonischen Heimatwelt, ich selbst bin ihr weder damals noch zu sonst einem Zeitpunkt je begegnet, aber soweit ich aus diversen Akten erfahren kann soll sie eine überaus fähige Kriegerin sein, mit einer für Menschen ungewöhnlichen Kraft. Dass ausgerechnet sie einem Halbromulaner vertraut - auch nachdem dieser sich als Spion zu erkennen gegeben hatte - verwundert mich in dieser Hinsicht doch etwas."

"Sir, Lieutenant Solak hat zu keinem Zeitpunkt zugegeben jemals Agent des Tal'Shiar gewesen zu sein, wenn das der Fall wäre würde er nicht mehr auf der Community dienen. Ich halte sowohl Captain Tanrim als auch Commander Kyle für fähige Führungsoffiziere und vertraue ihrem Urteil. Ich selbst sehe momentan auch keinen akuten Grund zur erhöhten Besorgnis."

K'Olmos schüttelte nur den Kopf und setzte seine Brille wieder auf. "Ich verstehe nicht wie die Sternenflotte so naiv sein kann! Ich habe meine Bedenken diesbezüglich bereits dem Oberkommando mitgeteilt und im Grunde genommen dieselben Aussagen wie von Ihnen erhalten. Wie Sie sich sicher denken können habe ich ihn für das erweiterte Austauschprogramm sperren lassen, ihn und noch einige weitere verdächtige Offiziere der Sternenflotte, meist solche mit romulanischem oder cardassianischem Hintergrund. Und solange ich Captain bin - und zumindest hier ist mein Erster Offizier mit mir einer Meinung - wird er keinen Fuß auf die Eisenstein setzen. Und ich möchte Sie hiermit nochmal ermahnen ihm nichts, aber absolut gar nichts über unser psychometrisches Labor zu sagen. Ein gut gemeinter Rat Lieutenant-Commander: Wenden Sie diesem Spitzohr nie den Rücken zu, auch wenn er nur zur Hälfte Romulaner ist, diese Seite wird danach lechzen Sie aus dem Weg zu räumen um Ihren Platz einzunehmen."

Vinara starrte den Captain an. Zumindest in dieser Hinsicht hatte er gerade bewiesen dass er durch und durch Klingone war...

"Ich werde mir Ihren Rat durch den Kopf gehen lassen. Haben Sie sonst noch etwas mit mir zu besprechen?"

"Nein, das war für heute alles. Wegtreten."

Und wieder einmal ging die Andorianerin einer schlaflosen oder zumindest stark schlafarmen Nacht entgegen...

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„Wieso wollen Sie den Affen ‚loswerden’, Milseya?“

Eliari Wenjarem lehnte sich vor und griff nach ihrer Tasse Tee.

„Wie würde es Ihnen gefallen, wenn zu allen möglichen passenden und unpassenden Gelegenheiten plötzlich ein Hirngespinst vor Ihnen auftauchen würde und Sie in den Wahnsinn treibt?“, antwortete Milseya mit einer Gegenfrage.

Der Councelor lachte. „Nun, ich würde ihn dahin schicken, wo der Pfeffer wächst.“ Sie nahm einen Schluck Tee. „Aber das meinte ich nicht. So weit ich es verstanden habe, ist dieser Rox doch ein erfahrener Pilot. Sie könnten von dieser Erfahrung profitieren. Sie mögen eine gute, ja vielleicht sogar sehr gute Pilotin sein, aber Sie haben bei weitem nicht eine jahrzehntelange Flugerfahrung.“

Die Haliianerin kaute auf ihrer Unterlippe herum. Eliari hatte Recht. Rox war zwar mittlerweile über 60 Jahre alt, doch er hatte ein über 40-jähriges Fliegerleben hinter sich. Er war ein exzellenter Pilot. Ruhig und besonnen. Weise ..

„Ich weiß, dass die Haliianer über eine Prozedur der Trennung verfügen“, fuhr Eliari fort. „So bleiben Erinnerungen zwar bestehen, doch sie wirken sich nicht auf das Seelenleben einer Person mehr aus.“

„Richtig. Ich habe erst kürzlich eine solche Trennung vollzogen“, erklärte Milseya und dachte an Thovan. Er war immer noch da, doch an ihn zu denken, schmerzte nicht mehr.

„Nun, vielleicht besteht auch die Möglichkeit etwas Ähnliches mit Rox zu machen. Ich denke da an etwas Ähnliches wie mit dieser KISE. Also, dass Sie die Möglichkeit haben, das Hirngespinst ein- und auszuschalten. So könnten Sie Rox in einer brenzligen Situation aktivieren und um Rat fragen. Natürlich würde es dann immer noch aussehen, als würde sie mit Luft reden, aber vielleicht wäre es ganz nützlich.“

„Dazu würde ich meinen Canar benötigen“, dachte Milseya laut darüber nach.

„Nein“, widersprach der Councelor. „Rox Muster sind in Ihrem Gehirn. Im Prinzip haben sie sich bereits verbunden. Sie müssen nur noch einen Weg finden, dass Ihr Copiloten nur dann erscheint, wenn Sie es ausdrücklich wollen. Es ist eine Sache der Konzentration. Noch ein Glas Saft?“

„Nein, danke. Zwei pro Sitzung reichen vollkommen aus, sonst komme ich als Kugel auf Halii an“, schmunzelte Milseya.

„Ich denke, Sie werden als Kugel zurückkehren“, stichelte Eliari zurück. „Waren Sie schon einmal auf Halii?

„Nein“, kam es seufzend zurück.

„Es ist ein wunderschöner Planet. Ich war vor vielen, vielen Jahren einmal auf Halii und ich konnte mich vor lauter Aufmerksamkeit und vor allem vor dem vielen Essen kaum retten. Wussten Sie, dass Gastfreundschaft eines der wichtigsten Verpflichtungen für einen Haliianer ist? Ich meine, neben der Verpflichtung gegenüber der Familie und dem Stamm.“

„Ja. Ich hatte vor längerem die Möglichkeit mich ein wenig intensiver mit den haliianischen Gepflogenheiten zu beschäftigen. Auch mit der Gesellschaft und den Sitten.“ Milseya musste schmunzeln. „So weiß ich auch, dass sich die Gastfreundschaft auf so ziemlich alle Bereiche erstreckt.“

Eliari seufzte verträumt vor sich hin. „Oh ja!“

Schweigen. Milseya beobachtete den Councelor, die mit einem glückseligen Lächeln vor sich hin starrte und wartete. Nach einigen Minuten beschloss sie sich diskret zurückzuziehen. Die Haliianerin hatte gerade das Schott erreicht, als …

„Warum fürchteten Sie sich davor, nachhause zurückzukehren?“

Milseya drehte sich um. Elari war von ihrem Tagtraum zurückgekehrt und sah sie mit durchbohrendem Blick an.

„Ich weiß es nicht“, gab die Haliianerin zu. „Vielleicht ist es so, weil ich nicht weiß, was mich erwartet. Es ist lange her, dass es so etwas wie eine wirkliche Familie für mich gab. Inzwischen ist die Community zu so etwas wie eine Familie geworden. Nahima und Max sind meine Familie. H’Qar ist meine Familie.“

„Sie haben doch regelmäßig mit ihren Großeltern gesprochen? Hatten Sie dabei das Gefühl, dass sie nicht glücklich über ihre Rückkehr sind, dass sie es nicht ernst meinen? “

„Nein. Im Gegenteil. Sie waren so glücklich als sie mich das erste Mal wieder sahen. Seitdem hat sich das nie geändert. Und als sie erfuhren, dass ich Urlaub bekommen habe und nach Halii fliegen werde, da hat nicht viel gefehlt und sie hätten vor Freude auf dem Tisch getanzt.“ Milseya hatte sich hingesetzt, nachdem sie für beide eine Tasse Tee repliziert hatte.

Nachdenklich betrachtete Elari den Tee in ihrer Tasse. „Ich vermute, ihre Mutter hat Ihnen stets erzählt, dass Sie keine Familie haben oder von diesen nicht gewünscht seien. Und als sie starb, fühlten Sie sich auf einmal sehr einsam. Jahrelang haben Sie sich alleine durchs Leben geschlagen und sich immer wieder Ersatzfamilien geschaffen. Und nun auf einmal stellen Sie fest, dass Sie nie alleine waren. Dass Sie immer einen Zufluchtsort hatten. Dass Ihre Mutter gelogen hat. Auch wenn Sie begreifen warum, so ist es doch sehr verwirrend für sie. Sie haben Ihrer Mutter geglaubt. Dass sie beide alleine waren, wurde zu einer unumstößlichen Wahrheit. Und nun stellt sich heraus, dass es eine andere Wahrheit gibt.“

„Aber was soll ich nun tun?“, flüsterte Milseya.

Eliari beugte sich vor und tätschelte ihre Hand. „Versuchen Sie zu vergessen, was ihre Mutter ihnen erzählt hat. Sie wissen, dass sie es nur zu Ihrem Schutz getan hat. Sie haben eine Familie, Milseya, und ich zweifle nicht daran, dass es eine wunderbare, liebevolle Familie ist, die sich ebenso nach ihnen gesehnt hat, wie Sie nach ihnen. Lernen Sie sie kennen, genießen sie die Bande, die nie durchschnitten waren. Beginnen Sie damit sich als Teile ihrer Familie zu betrachten. IHRER Familie. Seien Sie glücklich darüber, feiern Sie, tanzen Sie, lachen Sie. Sie wird nicht perfekt sein, genauso wenig wie sie es sind. Aber sie ist das Beste, was Ihnen passieren kann. Sie werden sich geborgen fühlen, genauso wie sie Ihnen auf die Nerven gehen wird. Aber das ist genau das, was Familie bedeutet.“

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Das kleine Strassencafe bot einen schönen Blick über den Platz. Assjima nuckelte genüsslich an ihrem Cocktail, als Sam sich neben ihr auf einen freien Stuhl fallen lies. Er wirkte immer noch aufgebracht.

”Wie lief es?” fragte die Ärztin und schob ihm das Glas hinüber.

Sam nahm dankbar einen kräftigen Schluck. ”Dieser blaue Kindskopf treibt mich noch in den Wahnsinn. Ich kann verstehen dass Vinara eine Auszeit nehmen wollte und den Auftrag auf dem klingonischen Schiff angenommen hat. Ich hätte das an ihrer Stelle auch getan – nur um ein paar Wochen frei von Talana zu sein. Warum nur haben wir sie mitgenommen? Wir müssen verrückt sein!” Er winkte dem Kellner: ”Ich hätte auch gerne so einen Drink, aber wenn es geht etwas stärker.”

Assjima lächtelte und legte ihre Hand in die seine. ”Wir werden das schon schaffen. Sie ist doch nicht so übel – das hast du selber gesagt.”

”Ja, aber sie denkt sie hätte hier einen Freibrief nur weil ihre Tante weit weg ist. Aber wenn sie so weiter macht, bekommt sie noch einen behördlichen Gedanken-Inhibitor verpasst. Das wäre mir ausgesprochen peinlich. Man kennt mich hier ...”

“Heute nachmittag reisen wir weiter. Und bei deiner Mutter auf dem Land kann sie nicht mehr soviel anstellen.”

“Hoffentlich hast du Recht. Ich befürchte jedoch, dass sie die Tiere im benachbarten Bauernhof rallig machen wird.”

“Ich wusste nicht, dass eure Rindviecher auch empatisch sind ...”

“Sind sie auch nicht. Aber sie müssen Talana ja nur ansehen um auf entsprechende Gedanken zu kommen. Du hättest sehen sollen, wie sie vor dem Polizeibeamten mit den Hüften gewackelt hat. Die Kleine ist unglaublich ... und unverbesserlich.”

“Das herauszufinden ist ja unsere Aufgabe. Ich glaube nicht, dass es hoffnungslos ist. Wo steckt sie denn eigentlich?”

“Sie hatte unterwegs irgendeinen Laden entdeckt und wollte nachkommen. Ich habe nicht weiter nachgefragt. Bin froh, endlich einmal ein paar Minuten Zeit mit dir alleine verbringen zu können. Der Flug war schon anstrengend genug. Immer diese Streitereien zwischen den beiden ... das war echt grausam.”

“Jetzt wo Nanni weg ist kann es ja nur besser werden. Obwohl ...” Assjima stiess einen tiefen Seufzer aus. “Sie wird wohl nun ihre Energie komplett auf uns konzentrieren.”

Sam lachte und legte den Arm um die Deltanerin. “Wir sind ja bald zuhause. Mutter wird der Kleinen schon die Fühler gerade rücken.”

“Sie soll sie ihr lieber verknoten ... dann ist sie abgelenkt.”

Lautes Gezetere schreckte die beiden auf. Eine kräftige Faust legte sich auf Sams Schulter und als er sich umdrehte schaute er in die dunklen Augen eines jungen, sehr gut aussehenden Betazoiden, der eine heftig um sich schlagende Talana am Arm gepackt hatte. Ein paar Meter zurück standen zwei weinende Kinder.

“Hallo! Ich glaube dieses verzogene Miststück gehört zu Ihnen?” Ein finsterer Blick traf Assjima und sie konnte deutlich die Gedanken des Mannes erkennen: Ist ja auch kein Wunder. Was soll man erwarten, wenn die sich in Gesellschaft einer Deltanerin befindet.

Sam hatte sich erhoben. “Was ist passiert?”

“Die hat mich auf offener Strasse angemacht und mit ihren schweinischen Gedanken meine Kinder zum Weinen gebracht. Die gehört eingesperrt!”

Sam zog Talana zu sich herüber und plazierte sie auf einem der freien Stühle. “Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten. Sie ist noch am Lernen ...”

Assjima hatte derweil die gedankliche Bemerkung des Betazoiden ignoriert und war zu den weinenden Kindern hinüber gegangen um sie zu trösten. Als der Mann dies bemerkte, eilte er ihr hinterher und zerrte sie mit einem kräftigen Ruck aus ihrer hockenden Position zu sich hinauf. “Lassen Sie die Finger von ihnen! Eine aus der Art geschlagene Andorianerin reicht für heute. Da brauche ich nicht noch eine verdammte Deltanerin!”

Die Ärztin drehte sich um. “Sie werden mich auf der Stelle loslassen!” Ihre Stimme war leise, aber ihre funkelnden Augen sprachen für sich. Und behalten Sie Ihre Vorurteile für sich. Zumindest in Gegenwart Ihrer Kinder.

Der Betazoide zögerte, liess sie aber dann doch los. Ein kaum hörbares “Entschuldigung” murmelnd nahm er die Kleinen an der Hand und entfernte sich ohne weiteren Kommentar.

Schweigend setzte Assjima sich zu den anderen an den Tisch. Auch Sam sprach kein Wort. Talana rutschte verlegen auf ihrem Stuhl hin und her. Oder war es nur die Ungeduld? Gab es tatsächlich etwas, das Talana in Verlegenheit bringen könnte? Assjima war sich darüber nicht im klaren. Aber sie verspürte auch keinerlei Lust, in den Gedanken der Andorianerin herum zu wühlen. Sam ging es ganz ähnlich. Das konnte Assjima deutlich vernehmen.

Nach ein paar Minuten Schweigen hielt Talana es nicht mehr aus. “Ej – was habt ihr denn? Der Kerl war doch so schnuckelig. Und ich hatte doch gar nix gesagt. Man wird ja wohl noch denken dürfen!”

Sam trank aus und stellte das Glas mit lautem Knall auf den Tisch zurück. “Du hast noch sehr viel zu lernen. Wenn wir Vinara nicht versprochen hätten, dass wir uns um dich kümmern, würde ich dich hier am liebsten sitzen lassen. Lasst uns abhauen, bevor sie dich tatsächlich noch einsperren.”

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Am nächsten Morgen ging Vinara wie gewohnt durch die Gänge als plötzlich und unmittelbar ein infernalischer Lärm ausbrach. Sie zuckte zusammen und blieb stehen; ihre ersten Gedanken gingen in Richtung Alarm, doch das Signal klang anders wie sie auf einer Übung gehört hatte, was hier dagegen ihre Gehörnerven malträtierte hatte mehr was von einem Targ dem bei lebendigem Leib die Haut abgezogen wurde. Sie wusste dass die Klingonen lebendige Tiere als Grundlage für ihre Nahrung mit sich führten. Doch auch das schien nicht plausibel, denn das furchtbare Geräusch änderte seinen Charakter, setzte neu an, erhielt beinahe musikalische Eigenschaften... Probte hier am Ende ein Orchester für eine klingonische Oper?

Die Andorianerin setzte sich wieder in Bewegung, der Quelle des Lärms entgegen. Schließlich kam sie bei der offenen Tür des Mehrzwecklabors an, durch welche das Ächzen und Kreischen in derartiger Penetranz erschallte dass sie sich wunderte weshalb nicht schon mindestens ein Dutzend klingonischer Sicherheitsleute anwesend war. Eine plötzliche Pause in dem Krach ausnutzend lugte Vinara um die Ecke und sah in das Labor, wo ein Haufen antik wirkender schrankartig aufgebauter Module stand, vor ihnen ein Klingone der gerade irgendwelche Kabel die vorne aus den Modulen heraushingen umsteckte.

"Ich wusste gar nicht dass Sie sich hier auch mit Schallwaffen beschäftigen!"

Der Klingone drehte sich um und grinste. "Oh, Lieutenant-Commander! Ich habe vergessen die Tür zu schließen. Kommen Sie herein und machen Sie sie zu."

Sie folgte der Aufforderung und der Mann stellte sich vor: "Ich bin K'Moog, Spezialist für Audiotechnologie antike Schaltsysteme. Was Sie hier sehen ist der fast originalgetreue Nachbau eines modularen Analogsynthesizers von der Erde des 20. Jahrhunderts. Auch in der klingonischen Musik wurden und werden manchmal elektronische Instrumente eingesetzt, doch sind diese in ihrem Spektrum längst nicht so flexibel und brachial wie die hier vorliegende Variante."

"Mit der Brachialität haben Sie zweifellos Recht. Und diese Kabel dienen wohl dazu die einzelnen Module miteinander zu verbinden."

"Das ist korrekt, die Reihenfolge der Module kann dabei fast beliebig gewählt werden, es müssen sich nur zumindest einige der Oszillatoren beziehungsweise einer der Rauschgeneratoren an erster Stelle im Signalfluss befinden, da sie das Ausgangssignal für die weitere Bearbeitung liefern." K'Moog deutete auf eine Tastatur. "Sämtliche Module werden spannungsgesteuert, damit kann ich die Tonhöhe definieren. Das einzige was mich an diesem System stört ist seine Monofonie, es lassen sich keine Akkorde damit spielen, es sei denn man stellt die Intervalle der Oszillatoren so ein dass sie einen entsprechenden Mehrklang ergeben, der dann aber nur mit einem Finger gespielt und mittels der Tastatur nur transponiert werden kann."

Die Andorianerin sah zum anderen Ende des Labors, wo sich eine zweite, identische Tastatur vor einem deutlich kleineren Schaltkasten befand. Das Steckfeld für die Kabel war sichtbar geschrumpft und es gab auch weniger Knöpfe und Regler als auf dem großen Modulgebilde, dafür aber auch ein auf Computertechnologie hindeutendes Interface. "Wenn ich dies hier richtig interpretiere haben Sie es trotzdem geschafft eine polyfone Variante herzustellen?"

Der Klingone drehte sich um und lächelte. "Ja, das habe ich Commander. Bereits die Menschen haben im späten 20. Jahrhundert Methoden entwickelt um analoge Hardware digital zu simulieren. Ich dagegen wollte echte analoge Schaltkreise polyfon bei weitestgehendem Erhalt des modularen Aufbaus." Er ging zu dem Schaltkasten, öffnete eine Seitenklappe und zog eine Platine daraus hervor. "Es ist mir gelungen die auf Röhren basierten Originalschaltkreise soweit zu verkleinern dass sie auf diese Karte passen. Sie repräsentiert eine Stimme bei fast gleichen Klangeigenschaften wie das große System; insgesamt wurden zwölf von ihnen eingebaut, was eine insgesamt zwölffache Polyfonie ergibt. Alle Stimmen lassen sich wahlweise einem Klang zuordnen oder jeweils auf verschiedene Pseudo-Instrumente verteilen, bis hin zu maximal zwölf Stück." Er baute die Platine wieder ein. "Die Einstellung erfolgt wie Sie sehen auch hier teils über Steckkabel und Regler, aber unterstützt von einem Computersystem dass hier aber lediglich der Einstellung, Speicherung und Verwaltung der Parameter dient."

"Ich nehme aber an es dürfte noch eine weitere Verkleinerung möglich sein", bemerkte Vinara.

"Ja, das ist sie in der Tat, wenn auch nicht unbedingt mit der Technologie die den Menschen damals zur Verfügung stand. Mittels einer Art abgespeckter Multitronik müsste es möglich sein die Schaltkreise einer Platine auf einen einzigen Chip zusammenzufassen, was das resultierende Instrument dann auch tragbar machen würde - vorausgesetzt ich würde auf die freie Verkabelung verzichten. Zumindest was den strukturellen Aufbau betrifft bin ich sehr zufrieden; bis zu vier Oszillatoren pro Stimme, jeder in Pulsweite und Phase modulierbar, zwei Rauschgeneratoren, jeweils zwei Ring-, Frequenz-, Amplituden- und Filtermodulatoren zwischen den Oszillatoren und Generatoren, dazu vier Wellenformer, zwei unabhängige Filter, nicht zu vergessen die acht Stepsequenzer und weitere kleine Raffinessen deren Bedeutung Sie wohl kaum verstehen würden."

Vinara hatte in der Tat Schwierigkeiten das bereits Gehörte genau einzuordnen. "Ich bin mir auf jeden Fall sicher dass es eine Bereicherung für jedes klingonische Orchester wäre."

"Oh, darauf können Sie wetten. Entweder man bildet ganze Orchester nur mit meinen Instrumenten - ich habe vor noch weitere, ebenfalls tragbare mono- wie gering polyfone Varianten zu bauen - oder man mischt sie mit traditionellen Instrumenten, von denen dann jedes im Idealfall eine elektronische als Partner zugeteilt bekommt."

"Dann dürfte das akustische Instrument aber glatt untergehen wenn man seinen Klang nicht künstlich verstärkt."

"Natürlich müsste er das, ich habe auch vor externe Audio-Eingänge zu implementieren die es erlauben jedes beliebige Signal anstelle eines Oszillators einzuspeisen."

"Dann wünsche ich Ihnen noch viel Erfolg bei Ihren weiteren Experimenten, ich muss jetzt in die Astrometrie", verabschiedete sich Vinara und ging.

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Der Kommunikationsoffizier hatte Milseya mit einem sehr seltsamen Blick bedacht. „Mit wem wollen Sie reden?“, fragte er zum vierten Mal nach.

„H’Qar, zentai des Hauses Kar’mek auf Qo’nos“, wiederholte die Haliianerin gebetsmühlenartig.

„Ich werde sehen, was ich tun kann“, erklärte der Mann.

„Danke, ich bin in meinem Quartier.“

Nachdem eine geschlagene Stunde nichts passiert war, beschloss Milseya erst einmal ein Bad zu nehmen. Sie rekelte sich gerade genüsslich im heißen Wasser als auf einmal das Terminal piepste. Verwünschungen ausstoßend kletterte sie aus der Wanne, umwickelte sich gerade so mit einem Handtuch und sprintete zum Terminal. „Ja?“

"Hallo mach blQDep, begrüßt Du mich jetzt immer so, wenn ich dich anrufe?"

Sie lachte und rückte das Handtuch zurecht. „Nur, wenn du mich aus dem Wasser scheuchst, Inoumerii!“ Milseya setzte sich auf den Stuhl. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich wieder zurück bin von meinem .. Ausflug.“

Er blickte sie fragend an.

"Ausflug? Willst du mir etwas darüber erzählen?"

„Nein!“ Ihre Stimme war fest. „Nicht heute.“

"Gut, dann erzähl mir später davon. Wo befindest du dich gerade? Bist Du schon auf Halii? Wie ist deine Familie?"

Seine Augen blitzen neugierig auf.

„Ich bin gerade auf der USS Maryland. Wir sind noch etwa drei Tage von Halii entfernt. Meine Abreise hatte sich ja verzögert, wie ich dir geschrieben hatte.“ Milseya musste plötzlich schmunzeln. „Wenn du dich schon auf der Community nicht wohl gefühlt hast, dann würdest du hier Selbstmord begehen. Auf dem ganzen Schiff gibt es nicht einen Tropfen Alkohol. Und alle hier sind so entsetzlich nett. Keiner hat Lust sich mit mir zu streiten! Furchtbar!“, beschwerte sie sich.

Sein Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.

"Ich bedauere dich, vielleicht hättest Du mich doch begleiten sollen, hier gibt es genug streitlustige Klingonen."

Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

"Ich werde hoffentlich in den nächsten Tagen wieder auf ein Schiff versetzt."

„Mir würde ein bestimmter Klingone vollkommen genügen!“ zwinkerte sie ihm zu. „Du weißt immer noch nicht, wo du dienen wirst? Ist das nicht .. ungewöhnlich?“

„Nicht wirklich, mein Posten wurde in meiner Abwesenheit neu besetzt und es wird jetzt ein neuer Dienstposten für mich gesucht. Außerdem werde ich noch immer zu einigen Berichten gezwungen über meinem Aufenthalt auf der Community."

Die Bürokraten des Reiches waren sehr genau, was H´Qar jedes Mal wieder langweilte.

„jIyaj I (Ich verstehe). Und was genau wirst du in deinen Berichten schreiben?“ Nun lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und achtete nicht weiter auf ihr Handtuch. „Ich hoffe, du hast dich nicht allzu sehr an Bord gelangweilt.“

"Ich werde die Wahrheit schreiben. Nun, es wird kein sehr aufregender Bericht, vor allem wollen sie Vergleiche zu den Arbeitsweisen der Sternenflotte haben und ob etwas davon auf Schiffen des Reiches eingesetzt werden kann."

Er wirkte gelangweilt und man konnte ihm anmerken, dass er lieber die Gänge in einem Raumschiff putzen würde als diese Berichte zu schreiben.

„Du wirkst nicht gerade glücklich darüber“, bemerkte sie. „Nun ich hoffe, dass du schnell einen neuen Posten bekommst. Wie geht es deiner Familie?“, wechselte sie das Thema.

"Es hat sich inzwischen alles wieder normalisiert, Kar´mek erweist sich als geschickter Führer. Aber ich bin momentan so gut wie alleine, da die meisten Ihren Diensten nachgehen. Aber ich habe momentan Zeit um mich mit meinem Neffen und meiner Nichte zu beschäftigen. Som hat schon die Stirn eines Kriegers und Tilka wetteifert mit ihm. Es ist schön wieder das Lachen und Schreien klingonischer Kinder zu hören."

Milseya stutzte für einen Moment. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Sie beschloss das vorerst nicht weiter zu vertiefen, aber vergessen würde sie es auch nicht. „Und wo ist Tewar gerade? Hat Sie mein Paket eigentlich noch bekommen?“

"Das bezweifle ich, sie ist auf einer längeren Mission und war seit unserem Treffen auf DS9 noch nicht wieder hier, wie mir Silmga berichtete."

„Schade“, bedauerte Milseya. „Nun dann hat sie etwas worüber sie sich freuen kann, wenn sie daheim ist. Und wer ist Silmga?“

"Silmga ist sozusagen die Gouvernante von Som und Tilka. Sie ist allerdings schon sehr lange in der Familie. Sie kümmert sich schon lange um die Kinder der Familie, wenn die Eltern unterwegs sind." sagte H´Qar mit fast liebevoller Stimme.

„Hmm ..“ Die Haliianerin betrachtete H’Qar aufmerksam. Was war mit ihm nur los? Er war so .. freundlich. „Hat sie sich auch schon um dich gekümmert, als du klein warst?“

"Hat sie, und auch um meinen Bruder und meine Schwester. Sie gehörte schon zum Haus als mein Vater noch ein Kind war - wenn sie damals auch etwas anderes gemacht hat."

„Dann nehme ich an, sie weiß so ziemlich alles über dich, was interessant sein könnte“, schmunzelte Milseya. „Weiß sie auch von uns ?“

"Sie wusste schon von uns, bevor ich dazu kam es ihr zu sagen. Sie ist eine der am besten informiertesten Familienmitglieder, die ich kenne."

„Dann weiß sie bestimmt auch, wann wir uns wieder sehen werden..“ Milseya seufzte traurig. Gerade jetzt wo sie nichts anderes zu tun hatte, fehlte ihr der Sturkopf von Klingone gehörig. Die kleine Haliianerin begann zu frösteln und zog das Handtuch wieder hoch über ihre Schultern. „Ich vermisse dich..“

Er wünschte sich, dass Silmga wüsste, wann er Milseya wieder sehen würde, aber das wusste wahrscheinlich noch nicht einmal die alte Gouvernante des Hauses Kar´mek. Auch wenn H´Qar momentan viel zu tun hatte, wünschte er sich die kleine Haliianerin an seine Seite.

"Ich vermisse dich auch."

Milseya schluckte den Frosch im Hals herunter und bemühte sich ein etwas fröhlicheres Gesicht zu machen. „Sieh uns nur an - wir beide sollten dringend etwas zu tun bekommen, sonst werden wir vor lauter Sehnsucht eingehen.“ Unvermittelt musste sie über sich selbst lachen. „Was macht dein Haliianisch?“

"Momentan habe ich nicht genug Zeit um meine Studien voranzutreiben. Aber die ersten Grundzüge beherrsche ich."

Er schien ihr Gesicht mit seinen Augen abzusuchen.

„Nun, dann kann es nicht mehr lange dauern - denn Haliianisch besteht im Gegensatz zu anderen Sprachen nur aus Grundzügen… was suchst du?“, wollte sie wissen, als ihr sein Blick aufgefallen war.

"Nun, ich suche nach Anzeichen deines Todes", sagte er schmunzelnd. "Immerhin hast du mir gesagt, dass du sterben würdest, wenn ich gehe, aber du verschleierst deinen Tod gut."

„Nun, wie so oft, hast du natürlich Recht gehabt“, spottete Milseya und streckte ihm die Zunge aus. „Ich bin nicht gestorben. Aber vielleicht lag es auch an deinem Abschiedsgeschenk.“ Sie griff neben das Terminal und hob das Besagte in Luft, so dass H’Qar es sehen konnte. „Es hat mir bislang Glück gebracht.“

Er verzog seine Lippen weiter zu einem Lächeln und zeigte seine Zähne.

"Vielleicht solltest du öfter auf mich hören. Und das Geschenk machte ich dir, damit es deine Stärke unterstützt."

„Ich höre doch ständig auf dich!“ empörte sie sich lachend. Milseya betrachte das Geschenk. „Ich finde es interessant, dass es zugleich klingonisch als auch haliianisch ist. Und wenn ich tatsächlich Stärke besitzen sollte, dann wird es diese finden. Leider konnte ich mich nicht bei dir dafür bedanken.“

"Ich mache keine Geschenke, damit mir gedankt wird. Ich schenkte es, weil ich der Meinung war, dass du es einfach verdienst, so etwas von mir zu besitzen."

„Es ist unhöflich, sich nicht für ein Geschenk zu bedanken“, erklärte sie. „Aber zu wissen, dass ich ein solches Opfer von dir verdiene, macht es mir umso schwerer gerade jetzt von dir getrennt zu sein.“

"Eigentlich sollte es die Trennung erleichtern und nicht erschweren." H´Qar wirkte nun etwas niedergeschlagen, denn er wollte nicht, dass sein Geschenk bei ihr zu Traurigkeit führte.

„Das tut es. So trage ich dich immer bei mir. Tedim qu’ar som nou’me. Wir sind also nicht getrennt, sondern immer verbunden. Doch gegen den Wunsch dich bei mir haben zu wollen, hilft nur, dass du wirklich bei mir bist.“

"Das ist leider ein Wunsch, den ich dir im Moment nicht erfüllen kann. Aber wer weiß schon was die Zukunft bringt. Vielleicht sehen wir uns schon bald wieder."

Zwar bezweifelte er seine eigenen Worte, aber er gab die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen nicht auf.

Das unentdeckte Land wird es zeigen. Und wenn ich genug vom Warten habe, dann werde ich einfach ein Shuttle nehmen und nach Qo’nos fliegen.“

"Milseya, es ist nicht sicher, dass ich dann noch hier bin. Es ist zwar noch kein neuer Dienstposten für mich gefunden, aber es kann jeden Tag so weit sein. Wir werden uns wieder sehen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Jetzt musst du erst einmal deine Familie kennen lernen. Und dann kannst Du dir Sorgen darum machen, wann wir uns wieder sehen."

„Als wäre ein neuer Posten ein Hindernis für mich, dich zu finden.“ Sie schüttelte grinsend den Kopf. „Du solltest unbedingt deine Studien über Halii fortführen und mehr über Haliianer erfahren“, sagte sie. Dann wirst du verstehen, dass du meine Familie bist. „Und ob oder wann ich mir Gedanken oder Sorgen um uns mache, liegt nicht in deiner Hand. Doch ich werde mich bemühen.“

"Ich werde mich in jeder freien Minute mit Halii beschäftigen, das verspreche ich dir."

'Auch wenn ich momentan weniger Zeit habe, als mir lieb ist.'

"Mehr verlange ich auch nicht von dir, versuche deinen Aufenthalt bei deiner Familie zu genießen. Es wird wichtig für dich sein."

„Oh, das werde ich!“ versprach sie. „Lakov sagte mir, dass ich gehörig zunehmen werde. Jasny sei Tag und Nacht am Kochen. Ich hoffe, du wirst mich auch noch lieben, wenn ich einen Kugelbauch haben werde.“

"Dann habe ich mehr von dir zum Lieben."

„Gut, dann werde ich viel, sehr viel essen“, lachte sie. „Doch nun will ich Som und Tilka nicht länger ihres Onkels berauben. Ich bin mir sicher, sie genießen die Zeit mit dir.“ Ich würde es dachte sie mit tiefen Bedauern, dass sie es nicht konnte. In ihrer Nase begann es verdächtig zu kribbeln. „Sobald ich auf Halii angekommen bin, werde ich mich wieder bei dir melden“, erklärte sie mit leicht gepresster Stimme.

"Ich werde den Beiden einen Gruß von ihrer zukünftigen Tante ausrichten."

'Wenn ich die Beiden sehe und nicht andauernd unterwegs bin.' dachte er bei sich.

„Und sollte ich bis dahin einen neuen Dienstposten haben, melde ich mich vorher bei dir. Mein Blut verlangt nach dir, Inoumerii."

Milseya schloss ihre Augen. „Mein Herz schlägt nicht ohne deines.“ Sie legte ihre Hand zunächst auf ihre Stirn, dann auf ihr Herz. „Mavyn, Inoumerii.“

"Das werden wir, dam balem, Inoumerii. Die Gezeiten führen uns wieder zusammen."

Dann beendete er die Subraumverbindung, denn auf einem anderen Kanal wurde er schon wieder gerufen. Einer seiner Vorgesetzten wollte etwas von ihm.

„Ich dich auch“, erwiderte sie leise und deaktivierte seufzend das Terminal.

Shane und fee loten noch nicht alle Möglichkeiten der Subraumkommunikation aus

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Wie eigentlich alle klingonischen Schiffe die sich nicht gerade auf geheimer Mission befanden durchquerte auch die Eisenstein den Föderationsraum ungetarnt; nur in diesem Zustand konnte sie auch ihre Maximalgeschwindigkeit von Warp 9,92 (im Extremfall war sogar Warp 9,96 drin) erreichen, doch momentan betrug ihre Reisegeschwindigkeit Warp 6,0. Alle Sensoren die sie erfassen sollten würden ein klingonisches Schiff anzeigen, mit klingonischer Energiesignatur und entsprechendem Transpondersignal - allenfalls der irdische Name würde für einige Verwirrung sorgen.

So kam es schließlich auch zu einer Begegnung der Vinara bis zum Abend des zweiten Tages an Bord der Eisenstein mit Freuden entgegengesehen hätte - die USS Schweitzer kreuzte ihren Weg und prompt wurde deren Besatzung zu einer Besichtigung eingeladen. Mit Captain Barnhelm kamen auch Dr. Mückner, Lieutenant Gabler sowie die Chefingenieurin Lieutenant Briceburry. Sobald Fred Vinara sah wollte er sie schon stürmisch umarmen, doch sie wiegelte ihn mit einem "Nicht vor den Klingonen!" ab.

"Dann lass uns in dein Quartier gehen, jetzt gleich!"

Eigentlich hätte zuerst die Führung angestanden, doch in dem Blick des Menschen lag etwas so Dringendes, ja sogar Gieriges dass die Andorianerin den Rundgang gewissermaßen bei ihrem Quartier begann. Kaum hatten dessen Türen sich hinter ihnen geschlossen fiel Frederic auch schon wie ein ausgehungerter Wolf über Vinara her, es schien ganz als wollte er den Klingonen zeigen wie leidenschaftlich auch er sein konnte und nach zwei vollen Runden drehte er sich erschöpft zur Seite und fiel von dem viel zu schmalen Bett.

Vinara half ihm wieder auf und sie setzten sich nebeneinander hin.

"Du...", keuchte Fred, "hast du eine Ahnung wie das ist einen Deltaner zum Ersten Offizier zu haben und dich nur so selten zu sehen?" Er sah sie an als ob er gleich nochmal anfangen wollte.

"Deltaner sollten ihre Pheromone in Dosen abfüllen und als ultimatives Aphrodisiakum vermarkten", meinte die Wissenschaftsoffizierin, "aber wenn der Druck so stark wird kannst du ihn zwischendurch auch auf anderen Wegen abbauen."

"Das könnte ich", lachte Barnhelm, "aber mit dir ist es immer noch am schönsten."

Vinara seufzte. "Zieh deine Sachen wieder an und dann fangen wir mit der richtigen Führung an - deine Kameraden dürften schon ungeduldig warten!"

Nicht nur die vier Menschen von der Sternenflotte waren rege an der Eisenstein interessiert, Gar'Mok hatte seinerseits eine Frage zur Schweitzer: "Ich habe gehört dass die Sternenflotte im Dominionkrieg und auch noch danach Schiffe der Miranda-Klasse mit modernen Waffen wie Pulsphasern ausgestattet hat. Waren Sie schon in viele Schlachten verwickelt?"

"Äh, leider nein", gab Barnhelm etwas zerknirscht zu, "nicht alle Schiffe dieses Typs wurden derart umgerüstet. Die Schweitzer trägt den Namen eines berühmten Erdenarztes und ist dementsprechend auch ein Forschungsschiff mit nur geringer Offensivbewaffnung."

"Wir haben sogar nur Photonentorpedos", fügte Angela Briceburry hinzu.

Der Klingone ließ ein langezogenes dumpfes Knurren hören und meinte schließlich: "Dann werden Sie unsere Krankenstation sicher lieben."

Dr. Mückner auf jeden Fall war hellauf begeistert, gerade auch von den Pflanzen und Tieren auf der von "wahren" Klingonen so geschmähten Einrichtung. Als er auch noch erkannte wen das MHN darstellte entsponn sich sogleich ein lebhaftes Gespräch zwischen echtem und virtuellem Arzt; Dr. Kalis wurde schlichtweg ignoriert und Vinara nutzte die Zeit um sich ihr zu nähern.

"Das ist also dein Gefährte", meinte die Klingonin mit einem Blick auf Barnhelm, "sieht durchschnittlich aus, ich würde sagen selbst für menschliche Verhältnisse. Mit einem längeren Schnurrbart würde er bestimmt imposanter wirken."

"So einem wie die Klingonen ihn tragen? Das würde nicht zu seinem Charakter passen."

"Und, bist du dir deiner Gefühle ihm bezüglich im Klaren?"

"Ich weiß es nicht, er ist für einen Menschen ein recht ausdauernder Liebhaber... Aber was ist mit dir? Zuerst wolltest du keine Bindung mit mir eingehen und nach unserem letzten Gespräch hatte ich den Eindruck du hättest deine Meinung geändert."

Kalis knurrte leise. "Er sieht zu uns herüber, ahnt er etwas oder hast du ihm gar von uns erzählt?"

"Nein, noch nicht; er weiß aber von meiner Neigung. - Du schuldest mir noch eine Antwort."

"Entweder ich bin gerade dabei mich in dich zu verlieben oder es ist bereits geschehen. Die Entscheidung was du nun tust liegt ganz allein bei dir, ich will nicht dass du irgendetwas bereust. Aber eines musst du bedenken: Eine Dreiecksbeziehung oder gar eine andoriansiche Viererehe kommt für mich nicht in Frage. Wir Klingonen sind monogam, ich würde neben dir keine weitere Frau und auch keinen Mann dulden. Welche Bedürfnisse du auch immer haben solltest, ich kann sie dir erfüllen!" Sanft begann sie an Vinaras Ohrläppchen zu knabbern.

"He, lassen Sie Vinara in Ruhe!", rief Barnhelm der Letzteres mitgekriegt hatte.

Dr. Kalis schob die Andorianerin beiseite und grinste den Sternenflottencaptain an. "In Ihren Adern brennt ja richtiges Feuer! Wollen Sie mich zu einem Zweikampf herausfordern?"

"Lasst das!", rief Vinara und ging zwischen die beiden.

"Kannst du mir sagen was da zwischen euch vorgeht?", fragte Frederic unsicher und voller Argwohn seine Gefährtin.

"Nicht hier Fred, lass uns ins Arboretum gehen."

Vinara befahl den im in besagtem Raum anwesenden klingonischen Gärtnern sie eine Weile alleine zu lassen; dann setzte sie sich mit Frederic auf eine Bank. "Wir beide sind uns in gewisser Weise ähnlich, Wissenschaftler denen es schwer fällt ihre Gefühle offen zu zeigen."

"Also was meine Gefühle für mich betrifft habe ich keine Scheu sie zuzugeben."

"Ich ebensowenig... Ich liebe dich, das kann ich mit Gewissheit sagen. Aber es ist eine Art von Liebe wie sie primär unter Vulkaniern vorherrscht, Ein Gefühl des Vertraut- und Geborgenseins, ohne große Leidenschaften. Wie gesagt, ich liebe dich, aber ich bin nicht verliebt in dich."

Frederic Barnhelm dachte eine Weile lang schweigend nach. "Aber das ist doch was Gutes, Verliebtsein ist etwas für unreife Teenager die von ihren Hormonen gesteuert werden, Erwachsene hingegen sind für die wahre Liebe geschaffen wie du sie beschrieben hast."

Vinara schüttelte traurig den Kopf. "Auch zur 'wahren' Liebe wie du sie nennst gehört zumindest ein Teil Leidenschaft, jenes irrationale Gefühl das sich wie Stromstöße durch den ganzen Körper ausbreitet und Freude wie Schmerz gleichermaßen verursachen kann."

Wieder war Frederic sprachlos ehe er langsam mit seinem Verdacht herauskam: "Oh nein, sag bloß nicht du hast dich... du hast dich mit dieser klingonischen Ärztin eingelassen?"

"Doch, das habe ich. Aber ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen."

Fred stand ruckartig auf und stellte sich vor die Andorianerin hin. "Ich kann es nicht fassen, bist du eine Masochistin? Wieviele Knochen hat sie dir gebrochen?"

"Darum geht es nicht, es ist nicht nur die animalische Leidenschaft, Kalis kann für klingonische Verhältnisse auch ungewöhnlich einfühlsam sein."

"Nein nein, Stop, das reicht jetzt, da sehen wir uns nach ich weiß nicht mehr wie langer Zeit wieder, wir schlafen miteinander und zwei Stunden später teilst du mir mit du willst mich wegen einer klingonischen Frau verlassen!"

Auch Vinara stand nun auf und sah Frederic in die Augen. "Das habe ich mit keinem Wort, ich liebe dich und ich stehe dazu, ihr beide seid so unterschiedlich dass ich am liebsten auf keinen von euch verzichten würde, aber aus Rücksicht auf eurer beiden Gefühle sehe ich mich gezwungen eine Entscheidung zu treffen. Und egal wie sie ausfällt, einer wird immer leiden müssen. Ich brauche Zeit um mir über meine Gefühle klar zu werden."

"Zeit? Meinst du hier auf der Eisenstein? Sobald ich wieder weg bin macht diese Frau sich garantiert wieder an dich ran und ich kann mir schon denken wie deine Entscheidung dann ausfallen wird. Ich gratuliere, du hast es erfolgreich geschafft dich von den vulkanischen Einflüssen auf dein Leben zu trennen!"

"Nein, so einfach ist es nicht, ich verspreche dir dass ich dich genauso in meinen Überlegungen berücksichtigen werde wie Kalis."

In diesem Augenblick erschien Gar'Mok und teilte ihnen mit: "Captain K'Olmos lädt Sie alle zu einem großen Essen heute Abend ein. Das gilt auch für die gesamte Crew der USS Schweitzer." Dann ging er auch schon wieder.

Fred starrte ihm hinterher und meinte dann: "Das kann doch nicht sein Ernst sein, gerade jetzt..."

"Wir haben keine andere Wahl. Wer die Gastfreundschaft eines klingonischen Kommandanten ausschlägt beleidigt diesen damit zutiefst. Wenn du dich danach besser fühlst kannst du meinetwegen auch eine Prügelei mit Kalis anfangen, aber paaren wird sie sich nicht mit dir."

Mit sichtlichem Abstand zueinander betraten Vinara und Frederic die große Messe in welcher sich nun neben den Klingonen auch an die 20 Sternenflottenoffiziere befanden. K'Olmos ging sogleich auf Barnhelm zu und schlug ihm auf die Schulter. "Es ist mir eine Ehre Ihre Bekanntschaft zu machen. Setzen Sie sich zu mir und den anderen Führungsoffizieren und erzählen Sie mir bei einer Flasche Blutwein von Ihren Abenteuern!"

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Wütend fegte er mit den Armen über den Tisch ein PADD nach dem anderen flog von Tisch einen zerschellte sogar an der gegenüberliegenden Wand. Dann schlug er mit beiden Fäusten auf den Tisch und eine unzählige Flut von Flüchen löste sich aus seinem Mund.

Simgal stand lächelnd in der Tür und lehnte sich an den Türrahmen.

„Du hast dich nicht geändert, immer noch wirst Du zornig wenn Du lernen sollst.“

„Das ist nicht war und das weißt Du, Simgal. Es sind nur so viele nutzlose Informationen, Diplomatie, Verhandlungsgeschick. Wozu braucht ein klingonischer la´ Diplomatie, klingonische Diplomatie bestand bis jetzt aus Klingen und Disruptoren. Und wenn es sein musste haben wir Diplomaten die sich mit solchen Dingen beschäftigen.“

Simgal lächelte noch immer.

„Es ist wie es war und bleibt wie es sein soll H´Qar. Du wist wütend wenn Du etwas nicht verstehst und wirfst die PADD’s an die Wand, das hast du schon als Junge getan. Und wahrscheinlich machst Du es auch noch in 50 Jahren. Du hast lange gelernt heute gönn dir eine Pause, geh triff dich mit Freunden. Rulwar und K´empa sind in der Stadt.“

Die wütende Miene die H´Qars Gesicht zierte, verschwand allmählich und wurde zu einem entspannten lächeln. Als er an die beiden Freund aus Akademiezeiten dachte.

„Diese beiden Höllenhunde habe ich schon zu lange nicht mehr gesehen. Danke das Du mir gesagt hast das sie hier sind.“

Simgal lächelte noch einmal ihren früherem Schützling zu und verließ dann den Raum. H´Qar hob die PADD’s auf und legte sie wieder auf den Tisch zurück. Dann gind er zu seiner Konsole, rief Rulwar und verabredete sich mit ihm in ihrer alten Lieblings Kneipe, das gleiche machte er mit K´empa und dann machte er sich auch schon auf den Weg zur blutigen Stirn, einer Kneipe in der dunkelsten Ecke der Stadt.

Kaum hatte er die Bar betreten als ihm auch schon ein Stuhl entgegen flog, der allerdings harmlos neben ihm an eine Wand knallte und dann polternd zu Boden krachte. Kurz nach dem Stuhl segelte ein Klingone gegen die Wand. H´Qar griff sich den am nächsten stehenden Krieger, packte ihn an der Schulter und schlug seinen Schädel krachend gegen den des anderen, als dieser dann weg Taumelte stieß H´Qar ein lautes Lachen aus und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. An einem Tisch in mitten des Raumes saßen K´empa und Rulwar und beschäftigten sich mit der klingonischen Variante des Armdrückens. Er ging auf den Tisch zu und schlug im vorbeigehen einen Krieger beiseite der nicht aus dem Weg gehen wollte. Als er den Tisch erreicht hatte sah keiner von beiden auf denn sie waren beide in ihr Kräftemessen vertieft.

H´Qar griff beiden in die Haare und ließ ihre Schädel über dem Tisch zusammen knallen.

„Wenn Ihr Söhne eines Targ nicht besser aufpasst werden euch noch die Kehlen durch geschnitten.“

Lachend erhoben sich die andern beiden Klingonen und einen Augenblick später knallten drei Schädel aneinander und gleich darauf knallten drei Becher aneinander und wurden auf einen Zug gelehrt.

Rulwar hatte inzwischen den Rang eines la´.

H´Qar brummte kurz und meinte dann. „Welcher Ji´ko toval hat dich denn zum la´ befördert?“

„Der erste Offizier meines Schiffes war alt und schwach es wurde Zeit das ihn jemand ein Messer in die Rippen jagte, und als er eine dümmliche Entscheidung fällen wollte habe ich ihn herausgefordert. Und 5 Minuten später war ich la´.“

H´Qar schüttelte seinen Kopf warum hatte er nicht so ein Glück gehabt. Nein er musste sich mit Prüfungen herumschlagen und mit Fragen über Diplomatie. K´empa mischte sich kurz ein.

„Was mich irritiert ist, das Du noch kein la´ bist nach deiner Aktion im Pheben-System. Eigentlich hätte man dich auch gleich zum HoD machen müssen.“

Rulwar stimmte mit ein. „Stimmt eigentlich würde dir das zustehen, und damit währst du wohl der jüngste HoD in der Flotte.“

„Ach hört auf man wird mich nicht zum HoD machen, aber zum la´ wenn ich diese bescheuerten Prüfungen überstehe.“

Rulwar und K´empa tauschten einen bedeutungsvollen Blick aus. Dann schossen zwei Fäuste auf das Gesicht von H´Qar zu und trafen mit solcher wucht das er rücklings vom Stuhl fiel.

„Genau wie früher erst jammert er über Prüfungen und dann beendet er sie wieder als einer der besten.“ Tönte es aus zwei Kehlen gleichzeitig.

H´Qar erhob sich und wollte etwas erwidern doch hatten die beiden ihn schon wieder an der Schulter gepackt und stießen mit ihren Köpfen zu so das H´Qar wieder zurücktaumelte.

„Keine Widerrede Du Dickschädel. Das lief bei jeder Prüfung so.“

Inzwischen hatte er sich wieder gefangen und trat nach einem Bein von Rulwar was diesen aus dem Gleichgewicht brachte und ihn fallen ließ.

„Und ihr traut euch immer noch nicht einzeln an mich heran. Ihr kämpft wie Ferengie.“

Rulwar war verdammt schnell wieder auf den Beinen und fast Zeitgleich warfen sich die beiden gegen H´Qar K´empa schmiss sich gegen die Beine und Rulwar gegen seinen Brustkorb. So das alle drei gegen einen Tisch stießen und diesen umrissen genau so wie drei Klingonen die an diesem Tisch saßen. Einen kurzen Augenblick später hatte sich die die gesamte Kneipe in ein Schlachtfeld verwandelt. Und Rulwar, K´empa und H´Qar kämpften nun Rücken an Rücken. Mit jeder Minute die verging befreite sich H´Qars Geist und sein Kopf wurde freier so das sich der Stress der sich beim lernen aufgebaut hatte nun wieder legte. Die drei kämpften wie zu ihrer Studienzeit an der Klingonischen Kriegsakademie, beherzt und für einander zu dritt waren sie damals unschlagbar gewesen und auch jetzt sah es für die drei Krieger gut aus. Sie lachten und verteilten Schläge genauso wie sie welche einsteckten. Nach über einer dreiviertel Stunde standen nicht mehr viele Klingonen, K´empa stützte sich auf H´Qar und dieser hatte seinen Arm um Rulwars Schulter gelegt. Alle drei atmeten schwer und in tiefen Zügen. Nach einem kurzen verschnaufen halfen sie den am Boden liegenden Kriegern auf und klopften diesen auf die Schultern.

„Es gibt doch nichts Besseres als einen Kampf um seinen Geist zu bereichern.“ Brüllte H´Qar in den Raum und aus dem Mündern der anderen Krieger erschall eine eindeutige Zustimmung.

Nach dem der Wirt wieder stand, er hatte sich ebenso in den Kampf gestürzt wie alle anderen auch, er ließ ein Fass herein rollen und öffnete es mit den Worten. „Der geht aufs Haus.“

Spät in der Nacht kehrte H´Qar singend und schwankend wieder in sein Zimmer er sah auf seinen Tisch und lachte als er die ganzen PADD’s dort liegen sah. Dann fiel er auf sein Bett und schlief schnarchend ein.

Am nächsten Morgen stürmten Som und Tilka in sein Zimmer und in sein Bett.

„Steh auf, steh auf, steh auf.“ Riefen die beiden als sie immer wieder auf ihren Onkel sprangen. Er drehte sich um und die beiden purzelten übereinander. Er sah sie finster an.

„Warum sollte ich?“

„Weil Du mit uns Fischen gehen sollst.“

„Ich habe keine Lust.“ Sagte er obwohl es nicht so meinte und sich ein Grinsen verkneifen musste.

„Aber Du hast es versprochen.“ Riefen beide gleichzeitig und augenscheinlich entrüstet.

„Habe ich das?“

„JAAAAAA.“

„Wann?“

„DAS WEIßT DU GANZ GENAUUU, ONKLEL.“

„Na wenn ich das weis dann werde ich wohl mit euch gehen. Geht und sucht alles zusammen in einer Stunde brechen wir auf.“

Die beiden Kinder flitzten aus dem Raum und H´Qar stand auf um sich waschen zu gehen.

Seine schriftliche Prüfung würde in drei Tagen statt finden.

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Es waren schon 2-3 Tage vergangen, seit Milseya die USS Sentinal verlassen hatte und Richtung Halii flog. Lucas war ihr wirklich dankbar gewesen und er hatte sie deswegen umarmen müssen. Seine Halbschwester hatte sogar weinen müssen, als die Pilotin von Bord gegangen war. Aber seit diesem Moment verbrachte Lucas viel Zeit mit seiner Schwester Jolani. Seinen Vater und Admiral Akagi sah er als den ganzen Tag nicht, erst bei den gemeinsamen Abendessen. So langsam wurde der Sicherheitschef der Community misstrauisch. Irgendetwas stimmte hier nicht! Und es ging auch bestimmt nicht um diesen Lt. Glockner…

Lucas saß mit Jolani im Kasino und war total in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte dass seine Schwester die dritte Portion Schokoladenpudding aß. „Lucas was hast du denn? Bist du immer so schweigsam?“ fragte Jolani neugierig ihren Bruder und schob sich den nächsten Löffel Pudding in den Mund.

„Was ist los? Nein, ich bin nicht immer so schweigsam. Ich denke gerade nach.“ Antwortete der große Bruder und musste feststellen, dass auf der Sentinal viele Vulkanier und Andorianer stationiert waren. Viele Offiziere waren weiblich und Lucas hatte schon lange nicht mehr so hübsche Frauen gesehen.

„Denkst du an dein Käferchen?“ fragte Jolani und grinste spitzbübisch. Dann verschwand der nächste Löffel in ihrem Mund.

„An mein was? Du meinst wohl Salura? Sie war mal mein Käferchen, aber das ist schon lange her und…“ erklärte Lucas und errötete leicht. Die Kleine war ganz schön neugierig, eine echte Romulanerin eben. Oder war sie eine echte Bishop?

„Sah aber nicht so aus, sie schien hungrig zu sein…!“ entgegnete Jolani keck und aß weiter ihren Schokoladenpudding.

„Hungrig? Auf was denn?“ fragte Lucas immer noch in Gedanken versunken. Zwischendurch trank er seinen Orangensaft weiter, der schon abgestanden schmeckte.

„Na auf einen Brownie!“

Prust! Lucas spuckte den Schluck Saft wieder aus. Er war baff. Die Kleine war ein helles Köpfchen und nahm kein Blatt vor den Mund. Sie war eine echte Bishop. „Das geht dich mal gar nix an, junge Dame…“ schimpfte der Australier und stand auf, um Tücher zu holen.

Jolani lachte und verteilte den Rest Pudding auf ihrem Oberteil. Jetzt fand sie es nicht mehr so lustig und schmollte etwas. Dann trat eine Vulkanierin an den Tisch heran. Sie hatte halblange schwarze Haare und trug eine rote Starfleet-Uniform. Ihr Rang wies sie als Commander aus. „Wie geht es dir denn?“ fragte die Vulkanerin mit monotoner Stimme, aber es wirkte freundlich.

„Ich sage Vulkaniern aber nichts.“ antwortete Jolani bissig und aggressiv. Sie entfernte sich demonstrativ von der Commanderin, als hätte diese eine ansteckende Krankheit. Die Vulkanierin zog ihre rechte Augenbraue hoch und schaute neutral das Mädchen an. Sie hatte nun den Beweis, für ihre Theorie, dass alle Romulaner eine Abneigung gegen Vulkanier haben.

Lucas kam wieder zum Tisch und erstarrte. Er kannte diese Vulkanierin, es handelte sich um seine Ex-Verlobte Ta’La.

„Ta’La was machst du denn hier?“

„Lucas Bishop, welch Weg des Schicksals. Ich bin Commander und erster Offizier der USS Sentinal und mein keifo (Ehemann) ist der Captain dieses Schiffes.“ begrüßte ihn Commander Ta’La monoton und legte ihre Hände auf den Rücken.

„Ich muss in der Hölle sein!“ murmelte Lucas vor sich hin und wischte den Saft vom Tisch.

„Morgen 8:00 Uhr gibt es ein Briefing wegen dem Verhalten von Lt. Glockner! Ich muss nun auf die Brücke. Bis morgen…“ verabschiedete sich die Commanderin und verließ das Kasino.

Jolani war nun aufgestanden und wischte ihr Oberteil ab. „Was war denn dass für eine arrogante Kuh?“ fragte die Halbschwester von Lucas und zog eine Grimasse.

„Vergiss es einfach… Komm ich muss dich auf die Krankenstation bringen. Routineuntersuchung!“ entgegnete Lucas Bishop und ging voraus, aus dem Kasino. Eine mit Schokoladenpudding beschmierte Jolani folgte ihm fröhlich.

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Sanft setzte der goldene Falke auf einer Wiese nur wenige Meter von Sams Elternhaus entfernt auf.

Die Pilotin wendete sich ihrem Copiloten zu und grinste breit über das ganze blaue Gesicht. „Na, wie hab’ ich das gemacht?“

Sam klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. „Ganz prima! Die Zwergenkönigin hat Recht: Dir liegt das Fliegen im Blut. Wenn wir nach Delta weiter reisen, werde ich dir noch ein paar Manöver beibringen, die man auf der Sternenflottenakademie nicht lernt. Und ich freue mich schon darauf, nicht die ganze Strecke selbst fliegen zu müssen.“

„Heißt das, dass du mich auch mal alleine fliegen lässt? So ganz ohne Aufsicht?“

„Ja klar. Ich muss ja auch irgendwann mal schlafen. Und ich habe lieber dich am Steuer als den Autopiloten.“

„Cool!“ Talanas Augen leuchteten. „Wann fliegen wir denn weiter?“

„In etwa einer Woche. Aber keine Sorge: Wir werden jeden Tag eine Stunde lang atmosphärischen Flug üben. Und es gibt für dich auch noch jede Menge Theorie zum Lernen. Dir wird schon nicht langweilig werden.“

„Na super.“ Augenblicklich wich die Begeisterung aus dem Gesicht der Andorianerin. „Eine Woche in diesem Kaff und nichts anderes zu tun als PADDs zu studieren. Gibt es hier außer deiner Mutter auch noch andere zweibeinige Wesen? Am besten welche, die einen Sch … äh, ich meine hübsche Jungs, die auch was drauf haben?“

Sam hatte derweil die Maschine abgeschaltet und war aus dem Sessel geklettert. „Im Dorf unten gibt es ein paar nette junge Leute die dich sicher gerne kennen lernen möchten. Hier bekommt man nicht soviel Besuch aus anderen Sektoren. Ich zeige dir später unsere Dorfkneipe. Aber jetzt werden wir erst mal meine Mutter begrüßen.“

„Geht ihr schon vor. Ich zieh mir noch diese betazoidische Band rein, die mir der Typ im Laden so empfohlen hat und komme dann später nach. Diese Kennenlernscheiße will ich mir jetzt echt nicht antun. Mutter und die neue Schwiegertochter! Oh ne – das macht mal ruhig alleine!“

„Gut, wie du willst. Aber um sechs Uhr gibt’s Abendessen. Sei bitte pünktlich.“

Sam ging hinüber in seine kleine Privatkabine, wo Assjima gerade damit beschäftigt war, seine Sachen in eine Tasche zu packen. „Imzadi, bist du fertig?“

Fertig? Ja, fertig bin ich – fertig mit den Nerven. Aber bereit? Assjima seufzte leise. „Es ist gut dass wir jetzt angekommen sind. Deine Klamotten brauchen dringend eine Reinigung. Noch zwei Tage länger und ich hätte deine Socken mit dem Lasso einfangen müssen. Aber ich glaube, ich habe alle gefunden. Sogar die, die sich vor langer Zeit unter dem Sofa in Sicherheit gebracht hatten.“ Sie richtete sich auf und reichte ihm seine Tasche. „Hier! Jetzt ist alles blitzblank. Deine Mutter kann den Raum nun inspizieren um dann festzustellen, dass ihr Sohn ein ordentliches Zuhause hat.“ Das Lächeln in ihrem Gesicht wirkte etwas gequält.

Sam stellte die Tasche ab und zog sie sanft an sich während er ihr ins Ohr flüsterte: „Mach dir keine Sorgen. Sie ist zwar Hauswirtschafterin aber kein Hausdrache. Du musst bei ihr keine Prüfung ablegen.“

„Jede Frau wird geprüft wenn sie zum ersten Male ihrer Schwiegermutter gegenüber steht.“ Assjima löste sich aus der Umarmung, straffte die Schultern und griff nach ihrer Tasche. „Komm – lass es uns hinter uns bringen!“ Beim Verlassen des Raumschiffes winkte sie noch kurz Vinaras Nichte zu, die immer noch auf dem Pilotensessel rumlümmelte. „Bau keinen Mist, Talana!“

„Nene, Doc. Ich schau mal ob ich nachher eine Verbindung zu Tante Vinny hinbekomme. Muss ihr doch erzählen dass ich den Falken ganz alleine auf einem Planeten landen durfte!“ Sie nahm die Füße vom Armaturenbrett. „Und Doc – toj toj toj!“ Zwei blaue Daumen streckten sich nach oben. „Sie schaffen das schon.“

„Danke! Grüße Vinara von mir falls du sie erreichen kannst.“ Die Unbekümmertheit der jungen Frau wirkte sich einmal wieder positiv auf Assjimas Stimmung aus. Das hielt ungefähr solange an, bis sie den Fuß auf die Wiese setzte und das kleine flach gedeckte Haus anstarrte, aus dem jeden Augenblick das große Unbekannte, die Mutter ihres Mannes, heraustreten würde. Zaghaft griff sie nach Sams Hand und machte den ersten Schritt.

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„Schneller“, feuerte Jamie sie an. „Ich hab Hunger.“

„Du bist ein Hologramm. Du hast überhaupt keinen Hunger.“ erklärte Milseya, die in aller Selenruhe noch einmal das Racht abschmeckte und dann die lilafarbene Soße über die Qach schüttete. Mit ihren Finger vermengte sie die noch quietschfidelen Würmer mit der nur noch lauwarmen Soße.

„Aber genau so würde H'Qar quengeln.“

„Er quengelt nicht. Er würde einfach aufstehen und sich das halbfertige Zeugs in den Mund stopfen, es dann ausspucken und mich fragen, ob ich ihn vergiften will.“ Noch eine Prise kawi-Gewürz über das targ tlq. Ein letzter prüfender Blick über die Gerichte – schließlich isst das Auge ja bekanntlich mit. Fertig.

Milseya trug die Platten zu dem Tisch und ließ den Meisterkoch das Ganze begutachten.

„Also, es sieht schon mal sehr Klingonisch aus.“

„War ja klar, dass du was zu motzen hast.“, erklärte sie, als sie sich setzte. „Ich persönlich glaube nicht, dass es H'Qar auffallen würde, wenn ich noch ein paar Blättchen Basilikum oder sonstiges unnütze Zeugs als Dekoration verwenden würde.“

„Hmm“ Jamie griff zu. Mit nach oben blickenden Augen testete er ein Gericht nach dem anderen ohne dabei groß eine Miene zu verziehen. Schließlich - als das letzte Gericht von den insgesamt sieben - probiert und herunter geschluckt war, sah er sie ernst an.

Milseya verdrehte die Augen. „Du weißt genau, dass ich das wie die Pest hasse. Also raus mit der Sprache.“

Das Hologramm blieb noch einen Moment ernst, bevor seine Mundwinkel zuckten und sich zu einem breiten Grinsen formten. „Das ist ein wirklich gutes klingonisches Essen“, lobte er sie anerkennend. „Die Zusammenstellung ist gelungen. Es ist alles zur gleichen Zeit fertig geworden und du hast es sogar noch ein wenig mit den Gewürzen gezaubert. Ich glaube, selbst ein Klingone wäre damit zufrieden.“

Endlich! Milseya seufzte zufrieden auf. Das war ja wirklich die Hölle gewesen.

„Schau nicht so selbstzufrieden drein“, erklärte Jamie. „Du hast dir gerade mal ein Kochlöffelchen am Band erkocht. Jetzt musst du regelmäßig üben, damit du nichts vergisst.“

„Vergessen? Bist du irre? Ich mag zwar nicht die Schnellste beim Lernen sein, aber wenn was in meinem Kopf ist, dann bleibt es auch da. Ich vergesse nichts so schnell.“

„Gut, aber du solltest immer wieder neu experimentieren. Nur durch Ausprobieren lernt man neue Geschmacksrichtungen und bekommt neue Ideen.“

Er griff noch mal zum Racht und verspeiste es genüsslich.

„Bedeutet das, dass du mir nichts mehr beibringen kannst“, fragte Milseya

„Ja, Kochen hat viel mit eigener Fantasie zu tun. Ich habe dir die Grundlagen beigebracht und jetzt bist du dran, dein niedliches Köpfchen selber anzustrengen. Und da du das Kochen für einen Mann gelernt hast, solltest du herausfinden, welchen Geschmack er bevorzugt. Wenn du das raus hast, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Dann hast du ihn im Bett und im der Küche um den Finger gewickelt.“

Die Haliianerin lachte laut auf. „Was weißt du über MEIN Bett?“

„Na, ich würde dich nicht von der Bettkante schubsen!“

Das war genug an Interaktivität.

„Es war mir ein Vergnügen, Jamie“, sagte sie und lächelte den Briten dankbar an. „Computer, Programm beenden.“

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Noch immer schwellte die Wut über den cardassianischen Hausdrachen an. George hatte sich mit Lieutenant Armand in dessen Büro auf Starbase 621 getroffen. Leicht angespannt hatte der große Mensch auf dem Sofa Platz genommen.

„Sie haben noch nicht viel gesagt seit Sie hier sind Commander.“, stellte Armand fest und reichte George eine Tasse mit Eiskaltem Rak´Tajino.“ Aber ich vermute Sie hatten eine Niederlage einstecken müssen.“, fügte Armand hinzu.

„Ich habe nur eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg.“, kam es vom Chefingenieur der Community zurück. Die Schockobraunen Augen von Sheridan Funkelten immer noch vor Zorn.

„Lassen Sie mich Raten. Sie haben dieses Prachtexemplar von cardassianischer Liebenswürdigkeit kennen gelernt.“, Armand Grinste leicht.

„Miss Marthra? Oh Ja. War diese ….Frau mal früher ein Gul? Oder eine Dampfwalze? Vielleicht ein Kreuzer der Keldon Klasse?“

„Nein Commander. Sie ist eine typische Cardassianerin, gegen die eine klingonische Amme wie eine bajoranische Ordenschwester wirkt. Sogar Admiräle wurden so von ihr abgefertigt, wie sie es mit ihnen getan hat. Übrigens ich mache das seit 4 Jahren mit. Und ihren Erzählung nach hatte diese heute ihren fröhlichen Tag.“

„Mir ist nicht nach Lachen zumute Lieutenant.“, murrte George. Angenehm Kalt floss der erste Schluck des klignonischen Kaffees die Kehle des Chefingenieurs herunter. Langsam aber sicher begann George sich zu beruhigen.

„Ich will nur ein Ersatzteil haben. Die nächste Werft, die es Vorrätig hat, ist auf BetaZed. Das heißt, ich muss es hier bekommen. Und wenn ich es….“

„Vergessen Sie diese kühnen Gedanken sofort. Ich habe es schon mehrmals versucht. Nicht einmal eine Mikrobe kommt ungefragt in den Lagerraum hinein. Selbst der Föderationspräsident ist nur halb so gut gesichert wie diese Ersatzteile.“, George richtete sich auf. Der resignierte Blick, die herabhängenden Schultern des Hermats Signalisierten, das der Ingenieur schon alle Register gezogen hatte und nun versuchte sich mit der Situation zu arrangieren. Der andere Weg wäre gewesen, Marthra und ihren Chef mit einem Phaser in Wohlgefallen aufzulösen. Für einige Sekunden fand George diesen Gedanken Reizvoll. Doch er verwarf diesen. Für so was in den Bau zu gehen. Nein das Lohnte sich nicht. Egal, was man in Erwägung zog. Klouar und Marthra schienen immer einen Schritt voraus zu sein und am längeren Hebel zu sitzen. Nein dieses Problem musste anders angegangen werden.

„Ich werde einen Weg finden. Und wenn es das Letzte ist was ich tue.“

„Soll ich das auf ihren Grabstein Meißeln lassen?“, George Funkelte den Hermat Grimmig an.“Das war ein Scherz Commander.“, hob Armand beschwichtigend die Arme.

„Wenn Sie es aber schaffen das Fertig zu bringen, Commander. Dann Spendiere ich ihnen eine Palette Romulanisches Ale. Jahrgang 2344. Den Besten, den es gibt.“, George beugte sich vor und reichte Armand die rechte Hand.

„Abgemacht!“, sagte George fest und beide Offiziere Schüttelten darauf die Hände. Dieser Mensch musste Mutig sein, oder Komplett den Verstand verloren haben. Dennoch haben Menschen viele Dinge bewältigt, die schon von galaktischen Ausmaßes waren.

„Wenigstens gehen die Reparaturen voran die nicht von dem EPS-Controller abhängig sind. Die Warp Gondeln werden gerade ausgetauscht. Die Leitungen gewechselt…..“

„Wie wäre es, wenn ich ihnen nun das THN vorführe, Commander? Ich meine im Moment können wir sowieso nicht viel tun.“, George Stürzte den Rest seines klingonischen Kaffees hinunter.

„Warum auch nicht.“

„Ausgezeichnet. Das Programm ist auf Holodeck 23 gespeichert. Dort können wir es austesten.“

„Ich Folge ihnen auf dem Fuße Lieutenant.“, George hob die Arme. Er sah in dieser Vorführung eine willkommene Abwechslung, von Cardassianern, Paragraphen und sonstigen Hindernissen, die eine Borginvasion wie eine Gartenparty aussehen lassen können.

Fast schon Gelangweilt sah Michael dem Treiben auf der Station zu. Zwar war der Junge froh dem Schiff für einige Stunden zu entkommen, dennoch besserte sich seine Laune nicht. Im Gegenteil. Sie schien sich zu verschlechtern.

Die Schüller Prozession der USS Community hatte das Stations Arboretum und eine Werftanlage besichtigt. McGregor bewies mit der Bande göttliche Geduld, denn die meisten Kinder Langweilten sich wirklich zu Tode, obwohl es vollkommen außer Zweifel stand das die Lehrerin den Alltag der Kinder etwas Abwechslungsreicher zu gestalten. Die meisten Kinder Tuschelten untereinander, so dass McGregor die Kinder immer wieder mit einem tadelnden Blick bedachte, um die Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch so langsam ermüdete die Frau zusehends.

Nur Morek und Michael verhielten sich Ruhig. Während Morek die Informationen in sich Aufsog und auch Speicherte, starrte Michael vor sich hin. Er kannte diese Anlagen schon von seinem Vater. Und er war es auch ein Teil dessen, was den Jungen beschäftigte.

„Michael? Alles In Ordnung?“, fragte Morek so ruhig wie wenn Sie sich nach dem Wetterbericht erkundigen würde.

„Nicht ganz Morek. Ich Denke nur nach.“, sagte Michael schon leicht Ausweichend.

„Das habe ich bemerkt Michael. Seit 3 Stunden hast du unsere Expedition nicht mit der erforderlichen Aufmerksamkeit verfolgt. Du weißt doch das Miss McGregor einen Aufsatz darüber verlangen wird.“, Morek zog Demonstrativ ihre Brauen hoch. Michael legte ein leicht verlegenes Lächeln auf das gleich erstarb.

„Ich weis Morek. Es ist nur wegen meinem Vater. Er hat immer weniger Zeit für mich und meine Schwester.“, wieder wanderten die Brauen nach oben.

„Nun Aufgrund der Beschädigungen des Schiffes, die es bei der Begegnung mit der Royal Starfleet der SID-Partei ertragen hat, ist es auch kein Wunder, das dein Vater äußerst beschäftigt ist.“, Michael warf seiner vulkanischen Freundin einen vielsagenden Blick von der Seite zu. In diesem Moment sah er so aus wie sein Vater, bevor er einen Fähnrich so zusammenfalten wollte, dass dieser Glaubte Kadett im ersten Jahr zu sein. Dann Atmete Michael aus.

„Ich Kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass es nicht ausschließlich das ist. Da ist noch mehr.“, sagte Michael. Morek nickte nur und forderte Michael damit Auf weitert zu sprechen. Dabei folgten die der Prozession ihrer Mitschüler, die sich nun auf dem Weg zu dem Promenadendeck befand.

„Er hat eine Freundin.“, sagte Michael. Dabei klang er besorgt. „Und das macht mir Sorgen.“

„Inwiefern?“, Vulkanier konnten manchmal originelle Fragen stellen. Doch das wollte Michael Morek nicht zum Vorwurf machen. Immerhin war Sie bereit sich seine Sorgen anzuhören. Auch wenn Michael davon keine Lösung zu erwarten hatte, so Half es gewissermaßen, wenn er ihr davon erzählte.

„Da Ganze hat auf Bajor begonnen.“

„Ich nehme an Docktor Assjimas Geburtstagsfeier?“

„Richtig. Da hat es begonnen.“, ja da hatte was begonnen. Das wusste Michael. Er hatte seinem Vater immer noch nicht gesagt, was er da zu sehen bekam. Aber er wusste das sich, was daraus entwickelte. Denn auch Fähnrich Queel schien sich anders zu verhalten. Als ob was seinen Vater und Sie verbinden würde.“ Er …….“, Michael stockte wieder. Nein sag nichts. Am Ende würde wieder nur darüber geredet werden. Das war so sicher wie der Profit für einen Ferengi.

„Tut mir Leid Morek. Ich kann noch nicht darüber sprechen. Vor allem nicht hier.“

„Verständlich Michael. Dennoch würde ich vorschlagen das Du den Rest des Ausfluges Aufmerksam verfolgst. Danach können wir uns treffen, um an dem Aufsatz zu arbeiten, den Miss McGregor mit Sicherheit verlangen wird.“

„Was anderes wäre eine Überraschung.“

„Das wäre Überaus Logisch Michael!“, stimmte Morek ihrem menschlichen Freund zu. Es dauerte nicht lange und die Gruppe erreichte nun das Promenadendeck, das zu dieser Zeit einem Ameisenhügel glich.

„Bleibt bitte zusammen Kinder. Ich will nicht das hier einer von euch hier verloren geht!“, ermahnte McGregor die Kinder. Sie überwachte mit Adleraugen ihre Schützlinge und die unmittelbare Umgebung. An diesem Ort konnte man mit Leichtigkeit untertauchen, selbst ein Tricorder würde hier bei der Fülle an Lebewesen versagen. In solchen Momenten fragte sich McGregor öfters, welcher Teufel Sie geritten hat, die Kinder hier herzuführen. Der nächste Programmpunkt war nun die Besichtigung von klingonischen Reittieren. McGregor Betete Inbrünstig das Sie diesen Tag ohne Verluste überstehen würde.

Holodeck 23 war eine wesentlich kleinere Einheit als die Holodecks, die man auf der Community benutzte. Meistens wurde daher Holdeck 23 dazu genutzt Programme und verschiedene Hologramme zu testen.

George blieb stehen, nachdem er das Schott durchschritten hatte. Er verschränkte seine Hände auf dem Rücken und wartete einfach, ab was nun passieren würde. Armand holte ein PADD hervor und gab einen Befehl ein.

„Dann wollen wir mal. Ich bin gespannt darauf zu Hören was Sie von der Arbeit halten werden.“, sagte er/sie und tippte weiter auf dem PADD herum.

„Nur zu Armand.“, sagte George.

„Computer Aktivere das THN.“, befahl der Hermat. In der Mitte des Holodecks erschien ein Abbild von Lieutenant Armand. George blinzelte leicht. Aber gut, er hatte auch erwartet ein Abbild des Hermats zu sehen.

„Nennen Sie mir die Art des technischen Notfalls?“, sagte das Hologramm mit fester Stimme. Dann sah es sich um und machte ein leicht verdrossenes Gesicht.“ Sagen Sie bloß Sie haben mich nur aus Spaß aktiviert?“, George musste ein Schmunzeln hinter seiner Hand verbergen.

„Nein. Du wurdest nur aktiviert, damit ich dich meinem Kollegen Lt Commander Sheridan vom Raumschiff Community vorstellen kann.“, erklärte Armand Höflich. Das Hologramm schien den verdrossenen Ausdruck in seinem simulierten Gesicht noch mehr verstärken zu können.

„Na Toll! Jetzt bin ich auch noch eine Jahrmarktsattraktion, wie die Frau mit dem Bart.“, Armand Funkelte das Hologramm wütend an.

„Schon gut. Warum müssen Humanoide immer gleich so derart beleidigt sein?“, seufzte das Hologramm und nahm eine entspanntere Haltung ein.

„THN. Nenne mir deine Referenzquellen, aus dem deine Datenbank aufgebaut wurde.“, das THN stand wieder Stramm.

„Ich wurde mit dem Wissen und dem Erfahrungsschatz von 52 Ingenieuren der Sternenflotte sowie der technischen Datenbank der Sternenflotte Programmiert.“, ratterte das THN in einem gelangweilten Ton herunter, so wie wenn ein Kind zum hundertsten Male ein Gesicht aufsagen musste.

„Das Klingt Interessant.“, sagte George. Er umrundete das THN und Musterte es sehr Kritisch. „Was beinhaltet ihre Programmierung sonst noch?“, fragte George. Dabei ließ er das THN nicht aus den Augen. Das Hologramm rollte mit den Augen.

„Meine Primäraufgabe ist es in Notfallsituationen, Reparaturen an den Schiffsystemen durchzuführen und auch Notfalls die Aufgaben eines Chefingenieurs auszuführen.“, der Blick, den das THN dem Chefingenieur der Community zuwarf, war eine lupenreine Kriegserklärung. George nickte nur und stellte ein besonnenes Gesicht zur Schau.

„Schön und gut. Sie können Reparaturen vornehmen. Probleme mit vorgegebenen Lösungen meistern, die man in einem technischen Hanbuch finden kann.“

„Das ist Korrekt.“

„Wie steht es dann mit ihrer Kreativität? Der Fähigkeit aus dem nichts was Neues erfinden zu können?“, George blieb vor dem THN stehen. Das Hologramm Schluckte leicht.

„Ich verfüge über kreative Subroutinen, die mir ein Maß an Erfindungsgeist ermöglichen, wenn es das ist was Sie meinen.“, sagte das THN und musterte George mit einem Blick wie man ein veraltetes Modell eines Ferengis Shuttles bedachte das gegen ein modernes Runaboat antreten sollte.

„Aber es ersetzt nicht den Instinkt. Verstehen Sie mich nicht Falsch. Ich Bewundere Computer für ihre Leistungen, Ihre Präzision. Aber ich Zweifle an ihnen, wenn es darum geht den richtigen Riecher zu haben.“, wieder ein Augenrollen.

„Sind Sie fertig?“, fragte das THN.

„Sie mögen vielleicht einen Replicator auseinander und wieder zusammenbauen können, aber an Benehmen Mangelt es ihnen noch gehörig.“

„Das sagt gerade der Richtige.“, giftete das Hologramm zurück. Armand begann unruhig auf der Stelle zu treten.

„Sie vergessen wohl das MHN der Voyager. Von ihm behauptete man Ebenfalls das gleiche Commander.“, ein Selbstvertrauen Sondergleichen erklang in der Stimme des THN. George nickte.

„Das ist mir ebenfalls bekannt.“, George sah zu Armand.“ Ich habe genug gesehen.“, Armand holte Luft.

„Computer, THN deaktivieren.“, mit einem protestierenden Blick Löste sich das Hologramm auf. Armand sah zu dem ranghöheren Offizier auf.

„Es Tut mir Leid Commander.“

„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen Armand. Scheinbar sitzt mit noch die Begegnung mit Marthra noch so sehr in den Knochen das Ich einiges auf ihr THN abgewälzt habe.“, sagte George und brachte ein Lächeln zustande.

„Ihre Arbeit hat was Lieutenant. Man muss nur noch etwas an ihm Feilen.“

„Ich weis, sein Benehmen ist nicht das Beste. Ich musste ein Grundmodell nehmen und bediente mich dabei de Modell 1 des MHN´s. Professor Zimmermann hatte es mir erlaubt. Und so machte ich mich an die Arbeit.“, George grinste.

„Dachte ich mir, das dieses Benehmen mir so bekannt vor kam. Ich Freue mich darauf zu Testen wie er sich im Feldeinsatz macht.“

„Sie werden überrascht sein.“, sagte Armand selbstbewusst. „Aber Sie haben Recht. An seinem Benehmen muss ich noch viel Arbeiten.“, George nickte.

„Gut, Wie wäre es mit einem ständigen Mittagessen? Ich habe einen Hunger, der könnte sogar einem Klingonen Angst machen.“

Während die Beiden sich auf dem Weg zum Essen machten, Fachsimpelten die Beiden Ingenieure, über den weiteren Verlauf der Reparaturen ander Community und wie man auch das THN dabei Effektiv testen könnte.

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Für die Klingonen durfte der vergangene Abend auf jeden Fall ein gelungener gewesen sein, für die Föderation und speziell die Sternenflotte hingegen eine ziemliche Blamage...

Captain Barnhelm war nach zwei, drei oder sogar mehr Bechern Blutwein ziemlich laut geworden, vor allen Anwesenden hatte er Vinara des unehrenhaften Verhaltens bezichtigt und herausposaunt was da zwischen der Andorianerin und Kalis am Laufen war. "Da sieht man es mal wieder", lallte er, "Andorianer sind in ihrem Innern auch nur Krieger! Ich... trinke auf dieses ungewöhnliche Paar!"

Vinara wäre am liebsten gewesen ein schwarzes Loch hätte sich geöffnet und sie sogleich verschlungen, so peinlich war ihr diese Aufmerksamkeit. Die Klingonen jedoch schienen an der Neuigkeit sehr interessiert. Krung näherte sich der Wissenschaftsoffizierin und der Ärztin und fragte: "Könnte ich zusehen wenn Sie sich das nächste Mal paaren?"

Die Klingonin drehte sich um und schlug ihm mit der Faust mitten ins Gesicht, was einige Umstehende zum Anlass nahmen eine wüste Schlägerei vom Stapel zu lassen, die sich wie ein Lauffeuer durch alle Klingonen ausbreitete und auch einige der Sternenflottenoffiziere mit hineinriss.

Die Gäste von der Schweitzer suchten schleunigst das Weite, nicht ohne dass Dr. Mückner sich zuvor auch in Barnhelms Namen bei K'Olmos für die Gastfreundschaft bedankt hatte.

"Ach, bleiben Sie noch ein bisschen, der Spaß fängt doch gerade erst an, eine so gute Stimmung hatten wir hier seit Beendigung der Umrüstarbeiten nicht mehr!"

In diesem Moment verabreichte Elenora Guttler Lieutenant Gabler eine schallende Ohrfeige.

"Du kannst ruhig fester zuschlagen!", munterte eine weitere Klingonin sie auf.

Doch Mückner ging zwischen die beiden und rief sie zur Vernunft. Dann bemerkte er dass der mittlerweile zusammengebrochene Captain Barnhelm dringend ärztlicher Betreuung bedurfte und sie daher auf ihr Schiff zurückkehren mussten.

"Ach was, wir haben hier auch eine hervorragend ausgestattete Krankenstation, ich würde sogar sagen sie hat mehr zu bieten als die auf Ihrem Schiff! Natürlich wird sich das MHN seiner annehmen, denn aus Gründen die ich bestens nachvollziehen kann dürfte er auf Dr. Kalis momentan nicht gut zu sprechen sein."

Da meldete Vinara sich nach einer wie es schien einer endlosen Zeit des Schockgefrorenseins zu Wort und unterstützte den Antrag des Menschenarztes. "Ich werde sie begleiten wenn es nichts ausmacht, Sir."

K'Olmos leerte seinen letzten Becher Blutwein und zuckte mit den Schultern. "Gut, dann werde ich auch mitkommen und mir die USS Schweitzer mal ansehen."

Die meisten der Gäste waren bereits wieder zurückgebeamt; ehe Vinara und der klingonische Captain ihnen folgten verabschiedete die Andorianerin sich von Kalis mit den Worten, sie werde bald wieder da sein.

Dr. Mückner verabreichte Frederic Barnhelm einen entgiftenden und vor allem entspannenden Cocktail. "Wirklich, ich bedaure außerordentlich dass es soweit kommen musste... Normalerweise ist Fred immer ein sehr gewissenhafter Offizier, es müssen schon sehr extreme Umstände herrschen um ihn zu derartigen Handlungen zu treiben." Mit einem leicht vorwurfsvollen Blick bedachte er Vinara und fuhr an sie gerichtet sogleich fort: "Sie hätten es ihm auch etwas diplomatischer mitteilen können, der arme Kerl, der hatte schon immer seine Probleme mit Frauen... Und Sie, Captain", wandte der Arzt sich nun an den Klingonen, "hätten ihn nicht so mit Blutwein abfüllen sollen. Er ist ein Mensch, als solcher verträgt er nicht so viel!"

"Mit Verlaub, Doktor, ich habe ihn zu nichts gezwungen. Er hat freiwillig das getrunken was er jetzt intus hat, dies war und ist ein Abend an dem viele von ihrer Leidenschaft übermannt wurden, etwas das uns Klingonen nicht fremd ist. Und solange morgen möglichst alle wieder einsatzbereit sind dürfen sie sich heute noch ausruhen. Die Sache die heute zu Gehör gebracht wurde war nur der Katalysator."

"Ich... ich werde Sie jetzt etwas herumführen", sagte Vinara in Ermangelung einer besseren Alternative und K'Olmos nahm interessiert an.

"Nun, Commander, falls Sie von mir jetzt eine Standpauke erwarten befinden Sie sich auf dem Holzweg, wie es bei den Menschen heißt", meinte der Klingone als sie durch die engen Gänge der Schweitzer gingen, "die Sache geht allein Sie, Kalis und Barnhelm etwas an. Man wird Sie in den kommenden Tagen und vielleicht sogar Wochen damit aufziehen, aber da müssen Sie durch."

"Ich verstehe... Würde es irgendetwas ändern wenn ich mich definitiv für oder gegen Kalis entscheiden sollte?"

"Im Grunde nur wenig... Wobei gerade Sie als auf Vulkan aufgewachsene Wissenschaftlerin lernen sollten auch einmal auf die Stimme Ihres Blutes und Ihres Herzens zu hören."

Die Andorianerin war irritiert. "Sir... Ich dachte es wäre in Ihrem Interesse wenn Kalis einen männlichen klingonischen Krieger heiratet!"

K'Olmos lachte. "Das wollen ihre Eltern, ich selbst hätte zwar auch nichts gegen eine derartige Verbindung, zumal sie wirklich dazu beitragen könnte den Stand ihrer Familie und damit auch meinen eigenen im Reich zu verbessern. Aber es wäre nicht die einzige Möglichkeit, wichtig ist dass niemand sich verstellen muss. Und offen gesagt finde ich eine Verbindung zwischen Kalis und Ihnen auch interessanter."

Vinara fühlte sich geschmeichelt. "Was wäre aber wenn ich mich nicht zwischen beiden entscheiden könnte? Wenn ich beide haben wollte?"

Die Augen des Captains verengten sich zu Schlitzen. "So so, ein Gefährte oder eine Gefährtin reicht Ihnen also nicht? Kalis hat mir schon vor einer Weile anvertraut dass sie wie eigentlich alle Klingonen eine streng monogame Lebensweise bevorzugt. Ich fürchte diese Option können Sie sich nicht offenhalten, zumal ich auch den Eindruck habe dass Barnhelm nicht damit einverstanden wäre. - Egal wie Sie sich entscheiden, ich erwarte dass Sie weiterhin Ihre Aufgaben an Bord der Eisenstein mit der angemessenen Professionalität lösen."

Wieder auf dem klingonischen Schiff zurückgekehrt verabschiedeten sich die beiden Crews per Kom-Verbindung voneinander - für die Schweitzer sprach der deltanische Erste Offizier. Man wurde sich darin einig den Abend als eine Demonstration klingonischer Feierlaune zu bewerten und Captain Barnhelm habe sich von der Stimmung mitreißen lassen.

Vinara war schon vor ihrem Quartier angelangt als sie von hinten gerufen wurde; als sie sich umdrehte sah sie Sogh K'elmec und Lieutenant Lar einige Meter vor sich stehen, beide wirkten reichlich ramponiert.

"Commander, ich möchte Ihnen nur sagen dass wir voll und ganz hinter Ihnen und jeder Ihrer Entscheidungen stehen", begann die Andorianerin, "wie Sie wahrscheinlich bereits vermuten sind K'elmec und ich ebenfalls ein Paar und wir haben es bislang nicht bereut. Falls Sie also irgendwelche Ratschläge benötigen..."

"Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, Lieutenant und werde mich gegebenenfalls an Sie wenden. Eine gute Nacht noch."

Zumindest würde Vinara diesmal einigermaßen durchschlafen können, denn Dr. Mückner hatte ihr versöhnender Weise noch eine beruhigende Teemischung mitgegeben, es war dieselbe die sie einst von Dr. Assjima erhalten hatte.

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Auf den Informationsbildschirmen in den großen Aufenthaltesräumen des Passagierschiffes SS Hunter erschein endlich Sternenbasis 621. Eigentlich sollte das raumschiff schon vor einer guten anderthalben Stunde angedockt haben, aber ein Ionensturm hatte einen kleien Umweg erforderlich gemacht.

Aufmerksam hörten Dalean und Kennara Queel die Durchsage der risanschen Chefstewardess: "Sehr geehrte Reisende. Das Schiff dockt in wenigen Minuten an Andockschleuse sieben an. Wer Hilfe bei der Weiterreise benötigt kann sich am Informationsschalter auf Deck zwei erkundigen. Das Federation Space Travel Team möchte sich von ihnen verabscheiden und wünscht ihnen ein angenehmen Tag."

Dalean berührte kurz die Hand ihres Mannes und bemerkte: "Holst du das Gepäck. Ich suche in der Zwischenzeit Jenax,. Sie wird sicherlich auf uns warten."

Nachdenklich Rührte Jenax in ihrem Schockloadeneis . Sie bemerkte nicht das sich George zu ihr setzte. Beide Blicke trafen sich kurz.

"Hallo.", sagte George . Nachdem er das gemeinsame Mittagsessen mit Armand beendet hatte erblickte er die junge Frau.

"Hallo.", erwiderte diese und legte den Löffel beiseite. George musterte ihr Gesicht mit einem Schlaffzimmerblick.

"Was ist los? Schmeckt ihnen das Eis nicht?"

"Nein, es ist nicht das Eis. Es ist wegen uns Commander. Ich denke ...."

"Sie Wissen nicht wie es Weitergehen soll. Wir sind uns sehr nahe gekommen. Oder liege ich da im Irrtum?", George lehnte sich zurück.

"Nein das nicht.", musste die junge Frau zugeben.

George wölbte eine Braue.

"Achtung, Ankunft Passgierliner SS Hunter, Dock 3. Wiederhole Ankunft....", schallte eine weibliche Stimme aus den Stationslautsprechern.

"Sie sind da.", bemerkte Jenax. "Meine Eltern."

"Das ist doch gut. Sie haben sich bestimmt vieles zu erzählen.", sagte George.

"Naja es ist lange her und, ich möchte nicht alleine sein wenn ich ihnen Gegenüber trete."

"So schlimm wird es bestimmt nicht werden."

"Sie haben keine Ahnung.", George nickte.

"Und wie kann ich ihnen dabei Helfen?"

"Begleiten Sie mich."

"In Ordnung."

Dalean sah immer wieder suchend durch die Menge an der Andockschleuse. doch sie konnte ihre Tochter einfach nicht finden. Als auch ihr Mann mit den beiden großen Koffern zu ihr trat, wurde sie langsam ungeduldig und versuchte es anders. Die Betazoidin konzenmtrierte isch und schickte eine telepatische Nachricht los. "Jenax, wo steckst du?"

"Sie Warten bereits.", sagte Jenax und bahnte sich ihrten Weg durch die Massen. George folgte ihr und wirkte wie ein Eisbrecher der sich seinen Weg durch das Packeis bahnte.

"Ich bin schon unterwegs, Mutter. Ich bn gleich bei euch.", sendete Jenax zurück.

Kennara war es, der die beiden sich nähernden Sternenflottenoffiziere entdeckte. Er runzelte mit der Stirn, denn ihm gefiel es nicht, dass seine Tochter Angehörige des Militärs war. Für den Betazoiden war es ein Bruch mit der Tradition seiner Heimatwelt. Und wer, bei Elawuhr, war der andere Offizier.

Auf einmal stoppte die kleine zierliche Frau vor George und er konnte gerade noch stoppen. Dann sah er nach vorne.

"Da sind Sie. Genau vor uns.", sagte Jenax.

Kennara und Dalean sagten kein Wort.

"Hallo Liebes. Schön dich zu sehen. Wie geht es dir? Und wen hast du da Mitgebracht?"

" Hallo Mutter, bitte Redet laut.", forderte Jenax. Dann sah Sie zu ihren Vater."Hallo Vater."

"Hallo Jenax.", kam es gepresst von ihrem Vater zurück. Ging es nur George so oder war hier ein Eisiger Windhauch zu Spüren?

"Darf ich vorstellen? Das ist Lt Commander George Sheridan. Wir sind befreundet.", Beiden Betazoiden klappte leicht die Kinnlade herunter.

"Freut mich Sie Kennen zu lernen Commander.", sagte Dalean.

"Mich auch, Ma´am, Sir.", sagte George und nickte beiden zu. Warum habe ich das Gefühl das hier sich gleich was zusammenbraut? Dachte George und machte gute Mine zum Bösen Spiel.

Dennoch Kennara Queel schien von der Vorstellung, das seine Tochter einen Sternenflotten Offizier als Freund hat nicht Begeistert zu sein. Nein, der Mann muste diese Vorstellung geradezu Hassen. Ein Blick auf Jenaxs Miene verriert das die Tochter genauso auf den Barrikaden war.

"Eure Reise war lang. Ihr werdet euch bestimmt etwas ausruhen wollen?", versuchte Jenax das Eis zu brechen.

"Eine kleine Erfrischung wäre jetzt nicht schlecht.", bemerkte Dalean, in der Hoffnung, die Situation zu entspannen. "Er sieht gut aus, Kleines. Für einen Menschen meine ich.

"Dort Drüben gibt es öffentliche Replicatoren, Dort können wir uns etwas zu uns nehmen.", bemerkte Jenax laut.

"Nicht nur sein Aussehen ist gut, Mutter."

"Ihr habt doch nicht etwa?"

"Eine lange Geschichte Mutter.", sagte Jenax im Geiste.

"Wir können nachher in Ruhe reden.", entgegnete ihre Mutter.

Um nicht unhöflich zu erscheinen wandte sie sich Jenax Mutter nun zu George. "Und was ist ihre Position, Commander." Jenax sichte in der Zwischenzeit einen freien Tisch.

"Ich bin Chefingenieur auf der USS Community, Ma´am. Ich bin seit knapp einem Jahr nun an Bord dieses Schiffes.", beantwortete George die Frage.

"Sie sind also zur selben Zeit wie meine Tochter an Bord des Schiffes gekommen.", kommentierte Dalean die Aussage.

Jenax hatte in der Zwischenzeit keinen freien Tsich gefunden, als sie plötzlich in einer Ecke ihren Vorgesetzten samt Freundin entdeckte. Jenax forderte ihre Eltern und George auf , ihr zu folgen. An dem Tisch angekommen fragte sie: "Hallo Hanni, hallo Jerry. Ist hier noch was frei?"

Der leitenden Einsatzoffizier der Community schaute etwas überrascht, nickte dann aber und räumte die Tüten beiseite. "Das sind Lieutnant Jeremiah Esteban, mein direkter Vorgesetzter und seine Freundin Hanni Stevenson.", stellte Jenax die beiden Menschen vor. "Und meine Eltern Dalean und Kennara Queel." Jerry erhob sich höflich und begrüsste die Neuankömmlinge freundlich: "Ma'am, Sir, Commander."

"Lieutenant, Miss Stevenson.", begrüßte George die Beiden. Ein Anflug von Unbehagen und Hilflosigkeit schien George zu überkommen. Er kam sich aufeinamal wieder als Teenager vor, als er sich Damals bei Julias Eltern Vorgestellt hatte. Ein blutjunger Kadett mit einer gewaltigen Klappe in der Hinterhand.

Er legte ein leichtes Lächeln auf. Was blieb ihm auch anderes Übrig?

Man musste kein Gedankenleser sein, um mitzukriegen was da lief. Jedenfalls kam Jerry die Situation sehr vertraut vor. Und die angespannten Gesichter von Commander Sheridan und Jenax sprachen Bände.

Auch das gezwunge Gespäch, dass seine Untergebene versuchte zu führen, ließ tief blicken. "Du warst wohl gerade einkaufen.", bemerkte sie. "Das wenigste ist für mich.", erklärte der Lieutnant halb entschuldigend. "Abgesehen von ein paar Laufschuhen ist alles für Hanni." "Hätte mich ja auch sehr gewundert.", bemerkte die junge Betazoidin. Im Hinterkopf 'hörte' sie den verwirrten Kommentar ihres Vaters: " Ich dachte, die Sternenflotte eine militärische Gruppierung und kein disziplinloser Haufen. Dann ist es aber auch kein Wunder, dass das Dominion unseren Heimatplaneten überannt hat."

"Kaum sehen wir uns, und du hast nur Verachtung übrig.", erwiderte Jenax im Geiste ihrem Vater.

"Die Sternenflotte ist durchaus Diszipliniert. Und der Angriff auf unserem Planeten war nicht zu verhindern, Vater. Selbst die Erde wurde Damals angegriffen."

"Als ob dies es entschuldigen würde., amtwortete Kennara im Geiste.

Was auf Betazed passiert ist, ist eine Tragödie, Vater.", konterte Jenax laut. "Aber die wenigsten Völker sind so friedlich wie wir. Und gegen solche Aggressoren, wie eben das Dominion muss man sich auch verteidigen." Als die jedoch die Blicke der anderen auf sich spürte, zog sie sich ein wenig zurück.

Jerry der die Situation erkannte sprang in die Bresche. "Mr. Queel auch wenn die Sternenflotte seit ihrer Gründung mehrer Kriege führen musste, so war sie doch nie der Aggressor. Unser Hauptauftrag war nie der Kampf, sondern die Forschung. Sie müssen sich also keine Sorgen um ihre Tochter machen."

Kennara bedachte den Einsatzoffizier mit einem Blick, der eines Angriffslustigen Klingonen würdig gewesen wäre.

"Glauben Sie Was Sie wollen.", brummte er.

Sein Blick blieb nun bei George hängen. Der Offizier war gut und gerne zwei Köpfe größer als er selbst.

"Sie haben noch nicht viel erzählt Commander. Sind Sie der einzige Offizier in ihrer Familie?"

"Nein, Sir. Mein Vater ist Admiral, meine Mutter Commander. Auch meine Geschwister sind Offiziere in der Flotte.", George wartete die nächste Reaktion ab. Dalean zeigte auch ein leichtes unbehagen.

"Das Klingt Interesant Commander.", sagte sie.

Dann blickte sie zu ihrem Mann. "Sei nicht unhöflich."

"Was ist? Ist es unhöflich eine Frage zu stellen? Schau dir unser Mädchen an. Sie hat sich in ihn verliebt. Ich Spüre das."

"Offensichtlich."

"Das dich es nicht Stört war ja klar.", empörte sich Kennara im Geiste.

"Gewöhne dich Lieber daran Das Jenax nun mal diesen Mann erwählt hat." Dalean war erstaunt wie ein Schnauben auch im Geiste verächtlich Klingen konnte.

"Keine Sorge Liebes. Er wird sich daran gewöhnen.", teilte Sie im Geiste ihrer Tochter mit.

"Glaubst du.", erwiderte Jenax zweifelnd. "Ja.", erklärte daleasn bestimmt.

Dann räsuperte sie sich mental und fragte: "Warum hast du nie etwas von George geschrieben. Und hast deine netten Kollegen erwähnt, ihn jedoch nicht."

"Es hat sich erst alles nach dem letzten Brief entweickelt Mutter.", sagte Jenax.

"Verstehe.", Dalean blickte zu George. Sie Musterte abermals den Chefingenieur von Kopf bis Fuss.

Bevor die Stille am Tisch ungenehm werden konnte trat die bajoranische Bedienung heran und fragte: "Was darf ich ihnen bringen?" "Dreimal Tee und drei Portionen jakllliansches Käseomlett wenn sie haben.", bestellte Dalean für ihre Familie "Nur zweimal Omlett.", korrigierte ihre Tochter. Kind du bist aber schmal geworden. Hast du abgenommen?" "Ich habe nicht abgenommen, Mutter. Ich bin nur etwas durchtrainierter."

Langsam aber sicher geriet das ganze hier außer Kontrolle. Dann wandte er seinen Blick zu der Bedienung.

"Rak`Tajino bitte.", die Bedienung nickte. Kennara durchborhte weiterhin George mit seinen Blicken. Diesen hielt er bisjetzt stand.

"Mr Queel. Darf ich Fragen was Sie beruflich auf BetaZed machen?" Welch sinnige Frage. Aber es fiel George keine bessere ein.

"Ich bin der örtliche Adminstrator.", erklärte der Betazoide.

"Interesant." Die knappe Antwort sprach Bände. Selbst beim Angriff der Grodd war die Lage nicht Halb so angespannt.

Die Getränke kammen und es entstand eine weitere Stille. "Wie lange werden sie auf der Sternenbasis bleiben.", wollte Jeremiah plötzlich wissen. "Wir bleiben nur zwei Tage.", erklärte Dalean. "Ich könnte versuchen, für sie eine Genehmigung zu erhalten, das sie die Community besichtigen dürfen.", bemerkte der Einsatzoffizier. "Da können sie aus erster Hand sehen, wo ihre Tochter arbeitet." "Das wäre sicherlich interessant.", erwiderte Dalean. Kennara brummte nur ein: "Meinetewegen."

Jerry und Hanni erhoben sich und ersterer bemerkte: "Wir müssen leider weiter. Meine Freundin will noch das Geschäft für Babybedarf plündern. Hat mich gefreut sie kennenzulernen." "Mich auch, Lieutnant.", erwiderte Jenax Mutter. Beim verlassen des Tisches stieß der leitenden Einsatzoffizier George an und bemerkte flüsternd: "Sie sollten sich jetzt lieber auch zurückziehen, Commander." Danach verschwnanden die werdenen Eltern im Getümel.

Nachdem die Beiden weg waren wandte sich George an Jenax.

"Wir können uns heute abend wieder treffen. Gleicher Ort gleiche Zeit."

"In Ordnung, Commander.", Jenax sah ihm in die Augen."Danke." Beide hielten sich kurz die Hand. Dann verabschiedete sich George Galant von Jenaxs Eltern. Das ganze würde erst beginnen, dessen war sich George sicher.

CptJones und Alex in "Guess who?"

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Das kleine Haus lag auf einer Lichtung, umgeben von großen, uralten und sehr – wirklich sehr, sehr dunklen Bäumen. Es sah aus wie von Zuckerguss überzogen und war so schief, dass das Dachgesims der linken Seite beinahe den Boden berührte. Ein einziger Windhauch und das ganze Gebilde würde mit Sicherheit umfallen. Knarrend öffnete sich die schief in den Angeln hängende Tür und ein uraltes buckeliges Weibchen trat auf einen Stock gestützt in den verwilderten Vorgarten. Die lange krumme Nase berührte beinahe das weit vorspringende Kinn und auf ihrer Spitze thronte eine gewaltige Warze, die bei jeder Bewegung auf und ab wippte.

„Willkommen meine Kinderchen, willkommen!“ Die kreischenden Worte kamen aus einer finsteren, nahezu zahnlosen Mundhöhle. Die runzelige Hand griff nach Sams Finger und während die beiden einzigen Zähne zaghaft an ihm knabberten murmelte sie erfreut: „Du bist groß geworden, mein Junge. Und sehr reif …“

„Imzadi?“

Als sie die Stimme und den festen Händedruck Sams verspürte schreckte Assjima auf und schaute in die schwarzen Augen einer groß gewachsenen und ungewöhnlich gut aussehenden Betazoidin. Der dunkle Wald war auf einmal verschwunden und sie stand inmitten eines blühenden Gartens vor einem eleganten, weiß gestrichenen Bungalow. Assjima schaute sich erstaunt und ein wenig verwirrt um.

„Deine Auserwählte hat viel Fantasie, mein Junge.“ Die wohltönende Altstimme der Frau riss Assjima endgültig in die Wirklichkeit zurück.

„Ich … Entschuldigung …“ Die Deltanerin wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken doch das Lachen Misia Devimars bewahrte sie vor der unangenehmen Reise in den feuchtdunklen Lebensbereich des betazoidischen Riesenmaulwurfs.

„Ich mag Leute mit Fantasie. Die Realität alleine wäre doch auf Dauer sehr langweilig.“ Misia packte Assjima mit beiden Händen an den Oberarmen und hielt sie von sich weg während ihre schwarzen Augen sich prüfend in die blauen der Deltanerin bohrten.

“Du kannst mich hören?“

„Nein, aber sehen …“

„Das meinte ich eigentlich auch. Ich habe geübt in Bildern zu denken.“

„Wegen mir?“

„Ja, natürlich wegen dir. Es ist eine interessante Erfahrung. Etwas autistisch, aber interessant.“

„Warum autistisch?“

„Autisten denken in Bildern. Es gefällt mir trotzdem.“

„Deltanische Autisten würden dann möglicherweise in Worten denken, damit sie ihre Gedanken für sich behalten können.“

„Tun sie das wirklich?“

„Keine Ahnung. Es gibt keine deltanischen Autisten. Aber wenn es sie gäbe und wenn ich einer wäre würde ich es so machen.“

Der prüfende Blick und der feste Druck der Hände ließen nach, während der Mund sich zu einem strahlenden Lächeln verzog. „Willkommen auf Betazed, Assjima. Ich freue mich, dich endlich persönlich kennen zu lernen.“

„Danke. Ich bin auch glücklich, hier sein zu dürfen …“ Etwas Intelligenteres fiel ihr plötzlich nicht mehr ein, obwohl sie in Gedanken immer und immer wieder diese erste Begegnung durchgespielt hatte. All die gedanklich zurecht gelegten, wohldurchdachten und gut formulierten Floskeln hatten sich irgendwie in Nichts aufgelöst. Sie kam sich vor wie ein dummer Teenager.

In diesem Augenblick dröhnte vom Falken ein dumpfes Getöse herüber. Alle drei drehten sich erschrocken um und schienen bereit zu sein, vor herumfliegenden Trümmerteilen in Deckung zu gehen. Doch nichts kam durch die Luft gesaust – mal abgesehen von den sieben betazoidischen Riesenmaulwürfen, die in wilder Panik ihre feuchtdunklen Gefilde unter dem Raumschiff verließen, indem sie mit Hilfe ihres hinteren Verdauungstraktes wie kleine Raketen aus der Erde geschossen kamen um in sieben bis neunkommafünf Meter Entfernung erneut im Erdreich zu versinken. Das goldlackierte Raumschiff bebte im harten Rhythmus der betazoidischen Hardrock-Band Dahau’tsdi-rde-noh’rensch’mal-zraus.

Assjima und Misia hielten sich erschrocken die Ohren zu. „Was ist denn das?“ schrie die Deltanerin gegen den gewaltigen Krach an und schaute ihre Schwiegermutter in Spee fragend an.

„Ich habe keine Ahnung. So etwas habe ich noch niemals gehört.“

„Ich glaube, das ist Musik. Talana erzählte etwas von einer Band, die sie sich anhören wollte“, führte Sam erklärend an. „Ich glaube, ich kann das abschalten.“ Er zog einen kleinen Apparat aus der Tasche und drückte auf einen Knopf. Augenblicklich würde es still. Doch nur für einen kurzen Moment. Dann erschien nämlich der blaue Kopf Talanas in der offenen Luke.

„Ej Sam! Schalt sofort den Saft wieder ein. Ich bin doch am Lernen! Dazu brauch ich gute Mucke!“ schrie sie über die Wiese hinweg.

„Aber nur wenn du die Lautstärke um mindestens die Hälfte reduzierst.“

„Du quatscht ja wie mein Vater!“

„Dein Vater muss ein kluger Mann sein. Du hast die Wahl: die Hälfte oder gar nichts. Entscheide dich weise.“

„Okay, du bist ein oller Miesepeter. Die Hälfte.“

„Versprochen?“

„Versprochen!“

Der Kopf verschwand und Sam schaltete mit der Fernsteuerung die Energie wieder ein. Der dumpfe Rhythmus dröhnte nun erheblich leiser vor sich hin und die sieben betazoidischen Reisenmaulwürfe machten sich erleichtert daran, die in aller Eile errichteten Stützbalken ihrer feuchtdunklen unterirdischen Gefilde wieder zu demontieren.

„Wer war den das?“ fragte Misia erstaunt.

„Das war ein Talana. Eine ungewöhnliche andorianische Subspezies, die selbst auf Andoria einzigartig sein dürfte.“ Sam steckte grinsend die Fernbedienung ein. „Wir haben die ehrenvolle Aufgabe übernommen, diese vom Aussterben bedrohte Spezies sozial anzupassen, damit sie sich besser in die Gesellschaft eingliedern lässt. So soll ihr Fortbestehen gesichert werden.“

Misias fragende Blicke wanderten hinüber zu Assjima, die sich beeilte, erklärend einzugreifen: „Talana ist die Nichte unserer leitenden Wissenschaftsoffizierin. Lt. Commander Shral befindet sich zurzeit auf einem Sondereinsatz, zu dem sie sie nicht mitnehmen konnte.“

„Ach … und ihr zwei habt euch bereit erklärt, solange auf sie aufzupassen? Sie sah aber nicht aus als ob sie einen Babysitter benötige.“

„Nun ja … ich würde es mal so ausdrücken: Wir sollen ihr andere Wege des Erwachsenseins aufzeigen. Nicht nur die körperlichen Aspekte.“

„Ich verstehe. Das dürfte keine leichte Aufgabe sein. Vielleicht kann ich euch dabei unterstützen. Aber jetzt kommt erst einmal hinein. Ich habe für euch eine kleine Erfrischung vorbereitet.“ Sie drehte sich um und ging auf das Haus zu.

Assjima betrachtete die schlanke, aufrechte Gestalt von hinten. Bewunderung stieg in ihr auf. Diese Frau war fast siebzig Jahre alt. Doch sie bewegte sich wie eine junge Gazelle. Und in ihrem Gesicht waren fast keine Falten zu sehen. Die Deltanerin nahm sich fest vor, Misia nach ihrer Hautcreme zu fragen.

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Ihr Herz schlug bis zum Hals.

Mit der Nase klebte die Haliianerin an den Scheiben des Shuttles und sog regelrecht das, was sie sah, in sich auf.

Es hatte so lange gedauert und immer noch konnte sie nicht glauben, dass sie jetzt wirklich hier war. Sie war auf Halii angekommen. Zuhause.

Als das Shuttle im Port landete, wandelte sich für einen kurzen Moment die freudige Aufregung in ein nervöses Magenflattern. Ja, sie war zuhause, doch war sie auch wirklich willkommen? In den letzten Wochen hatte sie nicht nur beinahe täglich mit ihren Großeltern geredet, auch ihre Onkel und Tanten hatten sie kontaktiert. Und sie alle waren so glücklich darüber gewesen, dass Milseya wieder in den Schoß der Familie zurückkehrte. So schien es jedenfalls. Doch waren sie das wirklich? Nicht, dass je ein Vorwurf oder ein böses Wort gefallen wäre, nicht dass einer von ihnen jemals eine Andeutung gemacht hätte. Es war einfach nur ein ungutes Gefühl, das Milseya ständig begleitete. Vielleicht lag es daran, dass Jasny ihr erklärt hatte, sie wäre ihre Nachfolgerin und damit auch die Verwalterin des Familienvermögens. Das könnte einer von ihnen ihr übel nehmen…

Oder lag es möglicherweise daran, dass es bei manchen Haliianern immer noch Vorbehalte gegen Mischlinge gab? Genügend Verrückte, die an den Blödsinn um das 'reine Blut' glaubten. Auch wenn die Unruhen vor einigen Monaten niedergeschlagen worden waren, auch wenn die Regierung schon lange Mischlingen die gleichen Rechte einräumte, sie in der Gesellschaft akzeptiert waren - Fanatiker gab es immer. Und wer wusste schon, was in dem Kopf eines solchen vorging?

Langsam stand Milseya von ihrem Sitz auf. Der Councelor hatte ihr gesagt, sie solle sich auf ihre Familie freuen, doch das Gefühl der Aufregung steigerte sich im gleichen Maße wie das mulmige Gefühl in ihrem Magen. Ihr war schlecht.

Als sie das Shuttle verließ, sah sie verwundert auf das bunte Treiben, das im Shuttleport herrschte. Dass die Haliianer gastfreundlich waren, das hatte sie gewusst, aber in diesem Ausmaße? Und dann wunderten sich die Haliianer, wenn sich Mitglieder ihrer Spezies mit anderen vereinigten? So was konnten andere Spezies doch nur als Aufforderung verstehen. Mit großen Augen sah sie zu wie eine Haliianerin an ihr vorbei rannte und sich regelrecht auf einen Ferengi warf. Überall Umarmungen, lächelnde Gesichter, Begrüßungen, lautes Lachen und Scherzen...

Ein älterer Mann lächelte nicht. Er stand bewegungslos etwas abseits und betrachtete die junge Frau, die sichtlich erstaunt alles um sich herum wahrnahm. Seine Augen füllten sich langsam mit Tränen, als er Gesicht wahrnahm, ihren Bewegungen folgte. Sie war tastsächlich beinahe das Abbild seiner Tochter, wenn auch wesentlich kleiner. Wie lange hatte er auf diesen Augenblick warten müssen? Wie viele Nächte hatte er wach gelegen und darüber nachgedacht, wie seine Enkelin wohl aussehen mag, wie es ihr ging? Und nun stand sie in der ausgelassenen Menge und war nur ein paar Schritte von ihm entfernt. Mhena, du hast uns soviel genommen, dachte er ein wenig verbittert.

Über ihr Gesicht huschte ein kleines Lächeln. Die Frau mit dem Ferengi strich zärtlich über dessen Ohren, während dieser angefangen hatte, sie überall zu begrapschen. Milseya fragte sich, ob die Beiden gleich hier übereinander herfallen würden. Sie wand diskret den Blick ab, der bei einem älteren Mann hängen blieb. Sie erkannte Lakovs Gesicht sofort. Ihr Herz begann schneller zu schlagen.

Sie blickten sich für Momente nur an.

Dann warf Milseya einfach ihr Köfferchen beiseite, rannte los und warf sich ihrem Großvater in die Arme. Der ältere Mann umarmte seine kleinere Enkeltochter und presste sie an sie, während Tränen seine Wangen herab liefen.

Minutenlang standen die Beiden in dieser Umarmung auf dem Port, der sich langsam leerte. Es fiel kein Wort zwischen den Beiden. Sie lösten sich nicht voneinander, sie hielten sich mit der gleich bleibenden Intensität fest.

„Du bist wirklich da!“, flüsterte er schließlich.

Die Antwort bestand aus einem leisen Wimmern.

„Scht .. schon gut. Es ist alles wieder in Ordnung, Seyanan.“ Vorsichtig strich er ihr über die Haare. „Es ist alles in Ordnung, mein Kind.“

Langsam löste sich Milseya von ihrem Großvater. Zwei rot verheulte Augen und eine triefende Nase kamen zum Vorschein, die ihm ein lautes Lachen entlockten. „Ach, du meine Güte!“, meinte er. „Wie kann man nur in so kurzer Zeit so rote Augen bekommen?“

Milseyas Gesicht verzog sich zu einer Schnute. „Du solltest mal deine Augen sehen“, erwiderte sie frech.

Lakov lachte. „Wir beide sind wahrscheinlich wirklich ein Anblick des Jammers. Und dabei..“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und legte dann seine rechte Hand auf ihre linke Schulter. „.. ist dies ein Moment des größten Glückes.“

Milseya machte die Begrüßungsgeste nach und sah mit einem immer noch verheulten Blick Lakov an.

„Nyvam dam gemeni som javot, Seyanan (Willkommen in deiner Familie und deinem Haus)“, begrüßte er sie, was bei seiner Enkelin einen neuen Tränenstrom in Gang setzte.

Er musste wieder lachen. „Nun ist es gut, heb dir noch ein paar Tränen für deine Großmutter auf, sonst muss ich das büssen. Hol deine Tasche.“, erklärte er.

Sie schniefte ein Mal laut auf, bevor sie in sein Lachen miteinstimmte. Dann ging sie zurück und holte ihre Tasche. Lakov streckte einen Arm auf und legte ihn um ihre Schultern. „Du hast nicht die geringste Ahnung, was in unserem Haus los ist, seit du uns mitgeteilt hast, dass du wirklich kommst. Jasny hängt schon seit Tagen über den Kochtöpfen. Deine Tanten und Onkel haben dein Haus in Stand gesetzt und gereinigt. Und deine Cousinen und Cousins sind völlig außer Rand und Band. Ich hoffe, du bist nicht müde, denn das wird ein sehr lange Nacht für dich“, meinte er, während er mit einer Handbewegung einen Gleiter her rief.

„Ich brauche nicht viel Schlaf“, erwiderte Milseya grinsend.

„Gut, denn den wirst du hier nicht so schnell bekommen.“

...

Der Gleiter fuhr langsam die Auffahrt hinauf.

Wieder einmal klebte die Nase Milseyas an einer Scheibe. Der Anblick war einfach überwältigend. Eine kleine Reihe weißer, prächtiger Häuser hob sich gegen das unglaubliche Blau des Meeres ab. Die Häuser lagen umgeben von saftig grünen Wiesen, die bis zum Strand mit feinstem eierschalenfarbenem Sand reichte. Auf der Ansiedlung tummelten sich zahlreiche Menschen, denen man die emsige Geschäftigkeit bereits aus der Ferne ansah.

Dann ertönte ein unglaubliches Gejohle. Mit Schrecken sah Milseya wie ein Gruppe Kinder auf den Gleiter zurannten und dabei lauthals schrieen und lachten. „Ich glaube, ich muss mich übergeben“, sagte sie leise.

Lakov lachte. „Gewöhn dich besser daran. Deine Cousins und Cousinen sind die lautesten Quälgeister auf Halii.“

Der Gleiter stoppte. Milseya griff nach Lakovs Hand. „Ich habe Angst“, bekannte sie.

„Ich weiß“, erklärte er. „Aber hier wird dir nichts geschehen. Das hier ist dein Zuhause.“ Er drückte kurz und fest ihre Hand, bevor er die Türe öffnete und ein unbeschreiblicher Lärm in das Innere drang.

Viele kleine Hände zerrten an Lakov, der lachend ausstieg. „Lasst uns erst einmal ankommen.“, erklärte er. Dann reichte er Milseya eine Hand. Sie ergriff sie und stieg aus. Das Geschrei verstummte. Sie sah in kleine ungläubig glotzende Augen. Am liebsten hätte sie sich sofort wieder in den Gleiter verdrückt, wenn nicht ..

Jemand zupfte an ihrer Hose. Sie sah hinab. Das Mädchen war vielleicht vier Jahre alt. Ihre Augen sahen sie mit entwaffnender Unschuld an. Dann streckte es beide Arme nach oben. Milseya erstarrte. Verwirrt sah sie zu Lakov, doch dieser war mit ein paar größeren Kindern ein paar Schritte weitergegangen. Wieder zerrte es an ihrer Hose. Milseya sah wieder zu dem kleinen Mädchen herab, das sofort wieder ihre Arme ausstreckte. Milseya kniete sich nieder. Augenblicklich legten sich die Arme um ihre Schultern. Sie umgriff den Körper des Mädchens und stand wieder auf. Die Kleine sah sie ernsten Blickes an, musterte ihr Gesicht und legte dann ihre Finger auf Milseyas Nase. Langsam strich sie darüber. Ihr Gesicht bekam einen nachdenklich angestrengten Ausdruck, der sich nach ein paar Momenten wieder auflöste. „Ich will auch so ne Nase“, erklärte das Mädchen eifrig. Milseya musste lachen. „Ach ja, warum?“, fragte sie, während sie langsam mit den Kind auf dem Arm in Richtung Haus ging.

„Weil ich Käse mag.“

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Den Morgen darauf ging Vinara wieder einigermaßen ausgeschlafen an die Arbeit; es galt nun die Kalibrierung der biochemischen Labore in Angriff zu nehmen. Wie auch schon bei den beiden Astrometrien und physikalischen Laboren kümmerte auch hier die Andorianerin sich um das Hauptlabor während Lieutenant Guttler sich im Zweitlabor befand. Bevor sie anfingen fragte die leitende Wissenschaftsoffizierin ihre Untergebene noch weshalb sie am Abend zuvor Lieutenant Gabler geschlagen habe.

"Ach, das war nichts Ernstes, ein paar obszöne Worte seinerseits, zumindest habe ich sie so in Erinnerung, dann die sich prügelnden Klingonen ringsherum... Wir sollten jetzt anfangen Commander."

Um die Mittagszeit herum machten sie zehn Minuten Pause; Dr. Kalis schien darauf gewartet zu haben, denn plötzlich stand sie im Labor und vor Vinara.

"Was willst du?", fragte die Sternenflottenoffizierin beinahe abweisend.

"Ich kann verstehen dass du dich wegen gestern nicht sonderlich gut fühlst, aber dich trifft keine Schuld an dem was vorgefallen ist, zumindest nicht an der Schlägerei. Du solltest mal an unser Institut für Wissenschaften kommen, fast jede zweite Debatte endet dort in Handgreiflichkeiten und hin und wieder gibt es sogar eine richtige Prügelei!"

"Es ist nicht die Prügelei an sich sondern die zumindest indirekte Ursache für diese. Ich gebe zu Fred hat sich unmöglich verhalten, eines Sternenflotten-Captains überhaupt nicht würdig, aber es bewies auch wie viel ich ihm bedeute oder bedeutet habe und wie sehr ich ihn verletzt habe..."

"Er hat Dampf abgelassen und sich aus unserer Sicht dabei nicht einmal so sehr blamiert wie du denken magst, schade war nur dass er nicht mehr selbst mitmischen konnte, ich hätte ihm durchaus erlaubt bei mir den einen oder anderen Treffer zu landen."

"Dennoch... Ich fühle mich für ihn verantwortlich, was wenn er falls ich mich für dich entscheide etwas noch Dümmeres macht und alles nur meinetwegen!"

Kalis lächelte. "Ich kenne ihn zwar nicht mal annähernd so gut wie du, aber ich habe mitgekriegt wie sehr dieser Menschenarzt mit dem komischen Bart und noch komischeren Namen um sein Wohlergehen besorgt ist. Ich habe den Eindruck die beiden sind etwas mehr als nur Vorgesetzter und Untergebener..."

"Ja, sie sind auch gute Freunde soweit ich das mitbekommen habe; zudem ersetzt Dr. Mückner den Councellor, dieser Posten wird auf so kleinen Schiffen wie der Schweitzer nur selten mit einem eigenen Offizier besetzt."

"Na also, deinem Captain wird so schnell nichts passieren. Wenn du trotzdem zu ihm zurückkehren willst werde ich dich nicht aufhalten, nur tu es dann weil du ihn wirklich liebst und dir sicher bist dass du mit ihm dein Leben teilen willst, nicht weil du dich schuldig und für ihn verantwortlich fühlst."

Vinara nickte. "Ich werde auf jeden Fall noch Zeit brauchen um über alles nachzudenken - idealerweise sollte ich dies an einem abgeschiedenen Ort tun zu dem weder du noch Frederic Zugang haben."

Auf einmal erklang Lieutenant Guttlers Stimme aus dem Kom-System: "Commander, die zehn Minuten sind rum, ich bin bereit Ihre Anweisungen wieder entgegen zu nehmen!"

"Noch ein paar Minuten", erwiderte die Andorianerin und sah dann Kalis wieder in die Augen.

"Du vernachlässigst meinetwegen deine Arbeit? Das ist töricht, auch wenn ich mich geehrt fühle... Sag mal, hast du dich gestern noch mit Frederic Barnhelm gepaart?"

Diese Frau war wirklich unglaublich. Die Andorianerin brachte ein gepresstes "Ja" hervor, fügte aber sogleich hinzu: "Es war angenehm wie immer, an Intensität aber nicht mit dem zu vergleichen was wir miteinander hatten." Nachdenklich trat sie näher an Kalis heran und berührte deren rechet Halsseite mit ihrer Hand. "Ich... kann nicht leugnen dass ich mich meinerseits in dich verliebt habe oder zumindest gerade dabei bin es zu tun!"

Die Klingonin strahlte über das ganze Gesicht. "Vinara, du hast keine Ahnung wie viel diese Worte mir bedeuten!" Sie griff nun nach den Handgelenken der Wissenschaftsoffizierin und führte diese an ihre Nase.

Doch Vinara zog sie schnell wieder zurück. "Dennoch, ich kann Fred doch nicht einfach so fallen lassen! Wie ich gehört habe hat er generell Probleme mit Frauen und ich will nicht die Krönung dieser Pechsträhne sein!"

"Das wirst du auch nicht, es dürften noch schlimmere kommen als du... Nein nein, schau mich nicht so schockiert an, das war nur ein Scherz! Ich bin zuversichtlich dass er noch eine passende Gefährtin finden wird, am besten wäre eine Menschenfrau oder eine aus einer anderen kompatiblen Spezies - eine Trill, Betazoidin oder Bajoranerin zum Beispiel!"

"Ja, ich hatte auch schon daran gedacht... Aber er würde jeden Versuch ihn mit einer solchen Frau zusammenzuführen abwehren, er würde wissen dass ich dahinter stecke, von mir auf jeden Fall, da bin ich mir sicher wird er sich nicht verkuppeln lassen."

"Einfach wird es gewiss nicht, aber es wird schon funktionieren." Kalis sah sie mit großen Augen an.

"Trotz dem was ich dir vorhin gesagt habe wäre es besser wenn du jetzt gehen würdest", meinte Vinara die eine starke Verwirrung in sich aufsteigen fühlte. Doch kaum hatte die Klingonin sich umgedreht und ihre Schritte in Richtung Ausgang gelenkt rief sie: "Warte!"

"Du scheinst dir über deine Gefühle wohl doch noch nicht ganz im Klaren zu sein", bemerkte die Ärztin herausfordernd aber auch irgendwie verständnisvoll.

Die Andorianerin spürte dass ihre Verwirrung nicht nachlassen würde wenn diese Frau jetzt aus dem Labor gehen würde. Sie näherte sich Kalis, legte beide Arme um ihren Hals und begann sie leidenschaftlich zu küssen.

"Oh Vinara, du willst doch nicht etwa... Soll ich meinen Dildo holen?"

"Nein, den brauchst du diesmal nicht", keuchte Vinara deren von Gewissensbissen geplagter Verstand mehr und mehr von einer schier unersättlichen Libido verdrängt wurde. Sie begannen sich unter permanentem Küssen und Beißen gegenseitig auszuziehen, bis sie nur noch in Unterwäsche dastanden und Elenora Guttlers Stimme wieder erklang: "Commander, langsam sollten wir schon weiter machen!"

"Nur Geduld Lieutenant, es gibt eine Verzögerung, nehmen Sie sich noch eine Stunde frei!", rief Vinara, bemüht ihre Erregung nicht in die Stimme einfließen zu lassen. Dann fielen sie und Kalis wirklich übereinander her...

Diesmal war alles ungleich sanfter abgelaufen, dennoch bestand Vinara darauf das MHN zu aktivieren. "Wir können bei der Gelegenheit auch gleich die Holo-Emitter in diesem Labor testen", fügte sie hinzu und gab den Befehl.

"Welcher Notfall... Ah, Sie schon wieder. Eine narbenlose Entfernung aller Biss- und Kratzwunden wie gehabt?"

"Nein, Sie können... die hier belassen", meinte die Andorianerin und deutete auf eine mittelgroße Bisswunde an ihrem Hals.

"Verstehe, dann haben Sie sich wohl von Ihrem alten Gefährten getrennt?"

"Das geht Sie nichts an, behandeln Sie sie nur!", fauchte Kalis und fügte murmelnd hinzu: "Dieses MHN ist viel zu neugierig für eine künstliche Lebensform."

Neben den oberflächlichen Hautwunden gab es nur ein paar Prellungen und angeknackste Rippen bei beiden Frauen. Das MHN holte aus einer Schublade im Labor ein kleineres Gerät das es Vinara gab. "Viele Klingonen tragen einen solchen Gewebe- und Knochenregenerator bei sich, sie behandeln damit ihre bei den Paarungsritualen auftretenden Verletzungen um für einen bald darauf folgenden Kampf gerüstet zu sein. Allerdings sorgen ihre mangelnden medizinischen Fertigkeiten meist für die von mir bereits erwähnten suboptimalen Verwachsungen die nur ein geschulter Heiler berichtigen kann."

Nachdem beide Frauen sich wieder fast vollständig angezogen hatten betrat Gar'Mok das Labor. "Was haben Sie hier zu suchen?", fragte er als er die Ärztin erblickte, "und das MHN?"

"Wir wollten die Funktion der Holo-Emitter in diesem Labor überprüfen", erwiderte Vinara.

"Nachdem Sie sich miteinander gepaart haben? - Leugnen Sie es nicht, in Ihrer Freizeit können Sie es so oft tun wie Sie wollen, aber nicht wenn Sie im Dienst sind! Sie werden hier nicht eher aufhören als bis beide biochemischen Labore komplett kalibriert und eingerichtet sind."

"Aber Sir, das würde Tage oder gar Wochen dauern!", protestierte die Wissenschaftsoffizierin.

"Dann fangen Sie am besten gleich an", knurrte der Erste Offizier. Ehe er ging wandte er sich noch einmal an den nach wie vor aktivierten Holo-Phlox: "Sagen Sie, wo auf dem Schiff sind noch holografische Emitter versteckt, damit ich Ihnen in Zukunft aus dem Weg gehen kann?"

Das MHN seufzte. "Neben dem Holodeck und der Krankenstation noch in den beiden biochemischen Laboren sowie der Psychometrie. Wobei mir noch einfällt, ein paar Emitter im Arboretum wären auch nicht schlecht, dann könnte ich dort medizinisch wirksame Plfanzen im größeren Stil anbauen!"

Das rechte Auge des Klingonen fing an zu zucken. "Ich... werde Ihre Anfrage an den Captain und die Chefingenieurin weiterreichen."

"Vielen Dank. Und wegen Ihres rechten Auges, wenn Sie noch ein oder zwei Minuten bleiben könnten..."

Gar'Mok stieß den sich nähernden Holo-Doktor von sich und rief: "Wenn Sie sich nützlich machen wollen dann helfen Sie Lieutenant-Commander Shral und Dr. Kalis bei der Kalibrierung der beiden Labore!"

Vinara informierte Lieutenant Guttler über die neuen Befehle und fügte hinzu: "Es tut mir Leid, aber Klingonen erwarten nun einmal absoluten Gehorsam... Bislang wurden wir dank Captain K'Olmos' Protektion mit Samthandschuhen angefasst, aber zumindest die grundlegenden Einstellungen sollten wir bis spätestens morgen Früh fertig haben. B4 wird uns abwechselnd in beiden Laboren unterstützen, Sie werden zudem Hilfe von Dr. Lar'Kal und einer zweiten Instanz des MHN erhalten."

Dr. Lar'Kal war der klingonische Leiter der biochemischen Abteilung und wäre früher oder später sowieso hinzugezogen worden. Was das MHN betraf, so konnten maximal drei Instanzen unabhängig in den verschiedenen Einrichtungen arbeiten; nur nach Deaktivierung wurden ihre jeweiligen Erfahrungen von dem Hauptkontrollprogramm zusammengefasst und standen bei zukünftiger Aktivierung allen Instanzen zur Verfügung.

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Es war ein ungewöhnlicher, ja ein seltsamer Abend. Sehr gemütlich, mit fantastischem Essen und ausgelassener Stimmung. Misia Devimar war eine wunderbare Frau. Humorvoll, intelligent, warmherzig … und dazu noch eine unglaublich gute Köchin. Selbst Assjimas Schwägerin Siria konnte mit diesen Zauberkünsten kaum mithalten.

Dennoch … es war nicht richtig fassbar, aber irgendetwas stimmte nicht. Lag es daran dass Assjimas Gedanken immer wieder abschweiften? Sei es zu Nanni Stevenson, die sie heute in der Klinik abgesetzt hatten oder zu der blauen Göre draußen im Falken, welche sich nicht einmal zum Essen hat blicken lassen und von deren Musikkonserve nur immer wieder dumpfe Bässe oder schrilles Kreischen durch das offene Fenster zu hören war. Womöglich war es aber auch das das Gefühl der Unzulänglichkeit, welches Assjima immer stärker beschlich, je mehr sie sich in diesem absolut perfekten Haushalt umschaute.

Vielleicht bildete sie es sich auch nur ein, aber sie fühlte sich den ganzen Abend beobachtet. Doch jedes Mal wenn sie glaubte, Misias Blicke auf sich zu spüren und sie sich schnell zu ihr umdrehte um sie mehr oder weniger auf frischer Tat zu ertappen … da war nichts! Misia unterhielt sich mit ihrem Sohn, tischte das Dessert auf oder kramte irgendetwas aus einer Schublade hervor um es Assjima zu zeigen. Es gab keine verstohlenen Blicke, die heimlich auf ihr ruhten. Jedenfalls nicht von Seiten Misias.

Irgendwann begannen Assjimas Augen die Wände und Schränke abzusuchen. Gab es irgendwo ein Loch oder eine Spalte, womöglich ein Sensor, durch den man sie insgeheim

beobachtete?

Langsam werde ich paranoisch! Diese Vorstellung behangte der Deltanerin ganz und gar nicht. Sie erhob sich aus dem Sessel.

„Bitte entschuldigt, doch ich habe definitiv zu viel gegessen. Ich muss ein paar Minuten an die frische Luft.“

„Aber ziehe dir etwas über. Die Nächte auf Betazed sind um diese Jahreszeit recht kühl.“ Misia stand auf und legte ihr eine Decke um die Schultern.

„Danke“ murmelte Assjima und trat auf die Veranda hinaus. Dort holte sie tief Luft, aber das Gefühl des Beobachtet Werdens ließ nicht nach. Es wurde sogar noch stärker und schnürte ihr den Hals zusammen. Sie lehnte sich an einen Eckpfosten und starrte in die Dunkelheit hinaus. Im Falken war es still geworden, aber durch die erleuchteten Fenster konnte sie immer wieder die Silhouette Talanas sehen. Wahrscheinlich genoss die Andorianerin die Gelegenheit endlich einmal wieder etwas für sich sein zu können.

Immerhin ist sie noch da und hat sich nicht auf den Weg ins Dorf gemacht um sich Gesellschaft für die Nacht zu suchen, fuhr es Assjima durch den Kopf.

Verdammt, was mache ich denn da! Sowohl Nanni als auch Talana sind erwachsene Frauen und ganz allein sich selber gegenüber verantwortlich. Ich muss aufhören, mich um sie zu sorgen.

Inzwischen hatten sich Assjimas Augen an die Dunkelheit gewöhnt und sie konnte einige Schritte durch den Garten spazieren. Selbst bei Nacht war dieser noch unglaublich schön und einige ihr unbekannte Blühten verstreuten einen befremdlich süßen Duft. Es ist nicht real. All das wirkt wie ein Märchen … ein perfekter Garten, ein perfekter Haushalt, eine perfekte Frau … eine perfekte Mutter! Assjima sank auf die Knie und grub die Finger in den taufeuchten Rasen. Oh Gott, wie soll ich da nur mithalten können?

“Du musst da nicht mithalten.“

Assjima fuhr herum. Doch da war niemand. Sie war ganz allein im Garten.

“Es gibt Dinge, die nur du ihm geben kannst. Aber es gibt auch vieles was er nur von mir bekommen kann. Ein Zuhause, eine Zufluchtsstätte, Geborgenheit, Sicherheit … Heimat. Wohin auch immer du ihn entführen magst – hier sind seine Wurzeln.“

Assjima hielt die Luft an während sie der dunklen Stimme in ihrem Inneren lauschte.

“Misia … bist du das?“

„Natürlich bin ich das. Wen hast du erwartet?“

„Ich habe eigentlich niemanden erwartet. Ich dachte, ich wäre hier draußen allein mit meinen Gedanken.“

„Du bist nie wirklich allein mit deinen Gedanken. Vielleicht auf deinem Raumschiff, aber nicht auf Betazed, nicht in Sams oder in meiner Gegenwart. Und auf Delta wohl auch nicht.“

„Doch, auf Delta sehr oft. Immer dann wenn kein anderer in der Nähe ist. Und ich mag es, mit meinen Gedanken allein sein zu dürfen.“

„Stört es dich, deine Gedanken mit mir zu teilen?“

Assjima schluckte. Irritiert zupfte sie ein paar Grashalme aus dem perfekt gemähten Rasen.

“Wenn ich ehrlich sein soll: ja! Es stört mich, wenn jemand in meinem Kopf unterwegs ist und sich nicht zu erkennen gibt.“

„Aber macht ihr das auf Delta nicht ständig?“

„Nein. Wir kommunizieren miteinander, schleichen aber nicht herum und wühlen die Gedanken des anderen durch. Wir verstecken uns nicht.“

„Du hast mich also nicht gesehen? Obwohl ich schon den ganzen Abend bei dir bin?“

„Ich habe etwas gespürt. Ich habe mich beobachtet gefühlt, aber ich konnte dich nicht erkennen. Du hast mir Angst gemacht. Bitte tue so etwas nie wieder!“

„Entschuldige. Das wusste ich nicht. Du bist die erste Deltanerin, der ich begegnet bin. Auch ich bin noch am Lernen.“

Assjima war sich nicht sicher, ob sie der Betazoidin wirklich Glauben schenken sollte. Aber sie wünschte es sich.

"Es ist gut. Doch wenn du das nächste Mal etwas wissen willst, dann frage mich doch ganz einfach.“

„Ja, das werde ich machen. Bitte verzeihe mir.“ Die Stimme in ihr schwieg einen Moment bevor sie weiter sprach: “Kommst du jetzt wieder rein?“

„Gebe mir noch ein paar Minuten. Alleine!“

Augenblicklich ließ das beunruhigende Gefühl nach und Assjima konnte wieder frei atmen. Sie streckte sich auf dem Rasen aus, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und verlor sich gedanklich in den vielen Lichtern des Himmels.

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In ihrem Schädel machte ein Bauarbeiter am Presslufthammer gerade Überstunden.

Milseya stöhnte leicht auf, als sie die Augen aufschlug. Sie würde nie, NIE wieder so viel trinken - geschweige denn noch jemals etwas essen. Für einen Augenblick sah sie sich verwirrt um. Wo zum Teufel befand sie sich eigentlich? Es dauerte einige Momente bis ihr klar wurde, dass dies hier ihr Schlafzimmer sein musste - in ihrem Haus. Vorsichtig stützte sie sich auf ihre Ellbogen auf und betrachtete den leicht abgedunkelten Raum. Jemand hatte die Rollos herunter gezogen, damit die Sonne nicht direkt ins Zimmer schien. Wer immer es war, Milseya war ihm dankbar. Durch die geöffneten Fenster drang Kinderlachen.

Ihr Schlafzimmer war in hellen Farben gestrichen. Die Möbel waren aus warmem Holz. Das Bett war überdimensional, zumindest kam es ihr so vor. Selbst H'Qar hätte hier zweimal Platz gehabt, dachte sie sich. Die Bettwäsche fühlte sich seidig-kühl an. Genauso wie das Nachthemad dass sie trug. Nachthemd? Vorsichtig lupfte Milseya die Bettdecke. Tatsache! Sie trug ein Nachthemd. Vorsichtig um den Bauarbeiter nicht wieder zu motivieren, legte sie ihre Stirn in Falten. Wer hatte sie ausgezogen? Milseya konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, dass sie es selber getan haben könnte. Im Übrigen konnte sie sich an fast überhaupt nichts mehr erinnern. Nicht einmal dran, wie sie hier gelandet war. Was um alles in der Welt hatte sie gestern angestellt?

„Du solltest viel Wasser trinken“, sagte eine Stimme aus dem Halbdunkel.

Milseyas Kopf drehte sich dorthin und nur nach einer gewissen Zeit konnte sie ihre Großmutter in einem Schaukelstuhl sitzend erkennen. Jasny saß dort in eine Decke gehüllt und sah ihre Enkelin an. Doch den Gesichtsausdruck konnte Milseya nicht erkennen.

„Was ist passiert?“, fragte Milseya und fürchtete sich vor einer Antwort.

„Du warst schwer betrunken.“ Ein leises Kichern folgte.

Milseya stöhnte auf und ließ sich zurück auf das Kissen fallen. Mit geschlossenen Augen versuchte sie sich wieder zu erinnern, was passiert war. Sie erinnerte sich an den riesigen Tisch, an dem alle zusammen saßen. Sie hatten unglaublich viel gegessen und dazu jede Menge Wein getrunken. Es wurde viel geredet, noch mehr gelacht. Als Milseya über ihre Mutter erzählt hatte, kehrten ein paar Momente des Schweigens ein. Alle schienen betroffen zu sein, sie senkten den Kopf, bis Lakov sein Glas erhob und einen Trinkspruch auf seine älteste Tochter sprach. Dem schlossen sich alle an und schon bald ging es fröhlich weiter. Milseya wurden so viele Geschichten erzählt, so viele Namen und Orte, dass ihr nicht nur schwindelig wurde, sondern sie einfach nichts mehr davon behalten konnte.

Und dann irgendwann - Filmriss. So nannten es die Menschen auf der Erde. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was dann geschehen war.

„Ich hoffe, ich habe nichts gesagt, dass jemanden beleidigt haben könnte“, sagte Milseya mit leiser Stimme.

„Nein.“ Die Stimme klang näher. Kurz darauf spürte Milseya, wie sich jemand zu ihr aufs Bett setzte. Das Geräusch von Wasser, das in ein Glas gegossen wurde. Milseya öffnete ihre Augen.

„Trink das.“ Jasny hielt ihr ein Glas hin. „Die Kopfschmerzen werden bald weg sein.“

Dankbar griff sie nach dem Glas und trank es beinahe gierig aus. Ihre Großmutter lächelte. „Du bist haliianische Familienfeiern eben noch nicht gewöhnt. Genauso wenig wie unseren Wein.“

„Wie bin ich hier her gekommen? Und wer hat mich ausgezogen?“ Warum fragte sie so etwas? Milseya hätte sich die Zunge abbeißen können. Als gebe es nicht Wichtigeres.

Das Lachen ihrer Großmutter klang bezaubernd. „Numiel hat dich hier her gebracht, nachdem dein Kopf auf deinen Teller gefallen war. Wir Frauen haben dich dann entkleidet und ins Bett gesteckt. Und deine Wunden versorgt.“

„Meine Wunden?“ Wer zur Hölle war noch mal Numiel? Ach richtig, ihr ältester Onkel.

„Die blauen Flecken. Vor allem den auf deinem Hintern. Du solltest mehr acht geben!“

Jasny war aufgestanden und hob langsam die Rollos an den Fenstern. Die Sonne durchflutete den Raum und badete ihn in ein goldenes Licht.

„Ich werde mich bemühen“, kam es spitzfindig wieder zurück.

„Aber gegen die Brandnarben konnten wir nichts mehr tun. Woher stammen diese?“

Milseya hatte inzwischen die Decke zurückgeworfen und saß auf dem Bett. Sie sah auf die Narben. „Ja. Sie gehören zu einem Ritual.“

„Es sind Zeichen. Was bedeuten sie?“ Der Blick ihrer Großmutter war durchdringend.

„Jen Pao. Übersetzt bedeutet das 'bunter Panther'. Es ist eine Umschreibung für eine grausame Frau“, erklärte Milseya.

„Warum dieser Name?“

„Weil ich Vergeltung geübt habe. An dem Mann, der Thovan getötet hat.“

Jasny hatte ungerührt einen Schrank geöffnet und einen kimonoähnlichen Morgenmantel passend zu dem Nachthemd, das Milseya trug, herausgeholt und reichte ihn ihrer Enkelin.

„Ich sehe darin nicht Verwerfliches. Hätte jemand Lakov das angetan, hätte ich ihn getötet“, erklärte sie mit ruhiger Stimme und hob ihre Hände, als Milseya zur Gegenrede anhob. „Aber das ist meine Meinung. Ich weiß, dass die Sternenflotte das anderes sieht. Steh auf, wir sollten frühstücken.“

„Ich werde nichts herunterbekommen. Ich bin noch satt von gestern Abend.“ erklärte Milseya .

„Das wird sich gleich ändern.“

Verwirrt sah Milseya ihre Großmutter an. „Ich verstehe nicht.“

„In dem Wasser war nicht nur ein Mittel gegen Kopfschmerzen drin“

„Was noch?“ wollte Milseya fragen, als ihr Magen sich krampfartig verzog. Ihre Augen weiteten sich.

Jasny lachte. „Die zweite Tür rechts“, sagte sie

Ihre Enkelin schoss aus dem Bett, griff im Vorbeirennen nach dem Morgenmantel und verschwand aus dem Schlafzimmer.

Die ältere Haliianerin ging grinsend in die Küche.

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Simon Bishop lag auf der grünen Leder-Couch, die sich in seinem Gäste-Quartier befand und schlief. Auf dem gläsernen Tisch, der neben der Couch stand, ruhte ein leeres bzw. ausgetrunkenes Wasserglas. Seit der Gefangenschaft bei den Romulanern, bekam Simon immer grausame Kopfschmerzen und er musste ein Mittel in flüssigem Zustand zu sich nehmen. Eigentlich wollte er sich nur etwas ausruhen, doch das Mittelchen schickte ihn in das Land der Träume. Simon Bishop würde die Befreiung seiner Tochter noch mal erleben…

Das Shuttle war heil und in einem Stück auf dem Planeten gelandet. Die vier Männer entsicherten ihre Waffen und Lucas Bishop öffnete die Ladeluke. Vor ihnen befand sich eine zerklüftete Landschaft mit vielen Steinen und kleinen Erhebungen. Hier und dort hatten sich kleine Grasbüschel ihren Weg an die Oberfläche erkämpft und schauten zwischen den Steinen hervor. Die vier Männer mussten einen guten Fußmarsch zurücklegen und zu dem Stützpunkt der Romulaner zu gelangen. Es war kein sehr großer Komplex, aber er wirkte dennoch gewaltig. Man konnte vier große Türme erkennen, die etwa 12 m hoch waren. Sie waren mit 6 m hohen Mauern verbunden und auf den Mauern war ein Elektrozaun. Der Komplex wirkte sehr trist, denn er wurde in einem grau-grünen Ton gestrichen. In einem der Türme befand sich eine kleine Tür, durch die das Personal in das Gebäude gelangte. Doch diese Tür war ziemlich gut getarnt und man konnte sie mit bloßem Auge nicht entdecken. Die vier Offiziere versteckten sich in einem kleinen Busch, der sich in der Nähe befand.

„Und wie geht es nun weiter?“ fragte Lucas und hielt seinen Kopf nach unten, damit er schön in Deckung war.

„Als Erstes sprechen wir uns nur noch mit unseren Anfangsbuchstaben an. Also ich bin dann J, Simon ist S, Dick ist D und Lucas du bist dann L. Verstanden?“ entgegnete Admiral Akagi streng.

Lucas musste sich ein Lachen verkneifen. Es war ja ungeheuer schwer jemandem mit dem Anfangsbuchstaben seines Namens anzusprechen. Aber er war nun mal der Admiral und die Anweisungen stellt man nicht ohne triftigen Grund in Frage. „Und wie geht es dann weiter?“ fragte Lucas erneut und wartete gespannt auf den genialen Plan der Senioren.

„Wir haben hier den Grundriss des Lagers und wir wissen in welchen Turm sich die verborgene Tür befindet. Es ist der Turm mit dem gelben Licht im Inneren der Scheiben, die sich im oberen Teil befinden. Wir müssen nur den Turm finden und mit dem Spektralanalyser die Tür sichtbar machen.“ erklärte Commander Grayson den Plan und holte ein PADD und ein kleines hellgraues Gerät aus seiner Tasche.

„Gut, ich suche nach dem gelben Turm. Ihr wartet hier, denn ich bin der schnellste von uns.“ meinte Lucas zu den drei Senioren, nahm sein elektronisches Fernglas aus seinem Rucksack und verschwand hinter den Büschen.

„Er ist ein guter Junge!“ lobte Jundai den Sohn von Simon Bishop und lächelte asiatisch.

„Ja, das ist er und es ist eine Schande, dass wir ihn wieder anlügen…“ antwortete Simon etwas aggressiv und drehte sich von dem alten Japaner weg. Plötzlich raschelte etwas und die drei Herren gingen noch mehr in Deckung. Sie versuchten sich hinter dem Busch ganz dünn zu machen. Dann konnten sie aufatmen, denn es war eine Art von Eichhörnchen. Die nächsten 15 Minuten schienen endlos zu sein.

Doch als die Wartezeit beendet war, tauchte Lucas wieder auf und meinte: „So ich habe den Turm gefunden. Er befindet sich auf der anderen Seite und wir müssen durch einen kleinen Fluss. Los geht’s!“

Er half seinem Vater auf die Beine und ging in gebeugter Haltung voran. Die drei Senioren liefen so schnell es ging hinterher. Nachdem die Vier einen schlammigen Abhang runtergerutscht waren und durch den Fluss gewatet waren, erreichten sie den Turm mit dem gelben Schein.

„So und jetzt hoffen wir, dass keiner der Wachen eine Pinkelpause macht…“ scherzte Lucas und presste sein Rücken vorsichtig an die Mauer. Neben ihm stand sein Vater Simon und auf der anderen Seite standen Akagi und Grayson, der den Spektralanalyser auf den Turm richtete und aktivierte. Das Gerät sendete einen gelblichen Strahl auf die Oberfläche der Mauer und scannte gleichzeitig die gesamte Fläche. Als der Analyser seine Arbeit beendet hatte, konnte man die Umrisse einer Tür erkennen. Commander Grayson steckte den Spektralanalyser wieder weg und holte einen Tricorder hervor. Er scannte erneut die Tür und berichtete dann: „Es ist ein einfaches Sicherheitsschloss, dass habe ich schnell geknackt.“

Fünf Minuten später konnten die Herren eintreten und mussten erstmal staunen, denn sie standen auf gelben Boden und vor ihnen gab es 4 weitere farbige Gänge. Einen Roten, einen Grünen, einen Blauen und einen Gelben.

„Wo gehen wir lang?“ fragte Simon und deutete auf die farbigen Gänge. „Also laut Plan den gelben Gang, dann den Roten und dann…“ entgegnete Dick und wollte fortfahren, als die drei Anderen schon in den gelben Gang gestürmt waren.

Es war sehr komisch, denn es kamen ihnen gar keine Wachen entgegen. Lucas wurde langsam sehr misstrauisch, aber er sagte deswegen keinen Ton. Einige bunte Gänge später und nachdem sich Simon Bishop vorkam wie ein Kobold, der über den Regenbogen läuft und am Ende seinen Topf Gold findet, fanden sie einen weiteren Gang mit ganz vielen Türen und am Ende stand diesmal sogar eine Wache. Doch mit einem gezielten Schuss hatte Lucas den Romulaner außer Gefecht gesetzt. Aber die ganze Einrichtung erinnerte eher an ein Labor, als an einem Gefängnis. „Wir sollten uns hier trennen. Lucas und Dick ihr geht Jolani befreien, sie wird in Sektor Blau gefangen gehalten. Simon und ich werden Aralea befreien.“ befahl Admiral Akagi und trennte sich von der Gruppe. Simon Bishop folgte ihm und Lucas ging mit Dick in die andere Richtung.

Simon und Jundai standen mit ihren Waffen im Anschlag vor einer grauen Tür mit romulanischen Schriftzeichen, die den Raum als Labor 23 bezeichnete.

„Es werden vier Wachen anwesend sein, ich nehme die Zwei auf der rechten Seite!“ meinte der alte Japaner und ergriff die Türklinke.

„Gut, ich erschieße die Wachen auf der linken Seite…“flüsterte der alte Australier und umklammerte seine Waffe fester.

Dann öffnete Akagi die Tür und die beiden alten Männer hinein und wie zu erwarten war, wurden sie von vier Wachen erwartet. Diese eröffneten sofort das Feuer und die beiden Offiziere mussten hinter dem ersten befestigten Labortisch in Deckung gehen. Auf der anderen Seite ging eine romulanische Wissenschaftlerin, die Simon als seine Geliebte Aralea identifizierte, ebenfalls in Deckung. Der Japaner rollte sich zur Seite aus der Deckung heraus und traf einen der Angreifer direkt in die Schulter. Sofort rollte er sich wieder in die Deckung zurück und bereitete seinen nächsten Zug vor. Dann startete Simon Bishop seinen Angriff. Er sprang aus der Deckung heraus und nach einem schnellen Doppelschuss lagen die zwei romulanischen Wachen, auf seiner Seite, betäubt auf dem Boden. „Na soll ich dir etwa helfen alter Freund?“ meinte Simon Bishop zuvorkommend und grinste. Das Wort „alt“ hatte er dabei kräftig betont. „Nein, vielen Dank den einen kann ich auch noch alleine erledigen!“ motzte Jundai Akagi zurück und schoss auf die letzte Wache, doch dieser Romulaner löste sich in seine Moleküle auf. Das alte Disruptorgewehr war anscheinend viel zu hoch eingestellt, doch das hatte der Japaner vor dem Gebrauch nicht überprüft.

„Aralea geht es dir gut?“ brüllte Simon und verließ seine Deckung und rannte zu seiner Geliebten.

„Ja, mein hru'fir (Geliebter) mir geht es gut!“ antwortete ihm die Romulanerin, die ebenfalls aus ihrer Deckung herauskam. Dann umarmten sich die Beiden und küssten sich leidenschaftlich auf den Mund. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sich Simon Bishop wieder richtig wohl. Doch der japanische Admiral unterbrach die traute Zweisamkeit mit den Worten: „Wir müssen hier weg. Wo sind die Pläne der XR32Beta?“.

„Sie sind gut versteckt, erst wenn meine Tochter und ich hier sicher rauskommen, werde ich das Versteck verraten.“ antwortete Aralea kühl und berechnend.

„Einverstanden! Aber wir sollten sofort verschwinden.“ entgegnete Admiral Akagi und drehte sich zur Tür um. Simon nahm seine Geliebte an der Hand und ging voraus in Richtung Tür, dort wo bereits der Japaner stand und in den Gang schielte. Was die drei jedoch nicht mit bekamen, war, dass die eine Wache weder betäubt noch tot war. Es handelte sich um den Romulaner, der den Schuss in die Schulter bekam.

„Stirb du kllhe! (Wurm)“ brüllte er und schoss mit seinem Disruptor auf die Wissenschaftlerin. Dann fiel er bewusstlos zu Boden. Aralea wurde von dem grünen Strahl durchbohrt und in ihren Bauch und Rücken befand sich nun ein riesiges Loch. Sofort sackte die Romulanerin zusammen und aus ihren Mund floss grünes Blut. „Nein, doch nicht jetzt!“ brüllte Simon vorlauter Verzweiflung und sank ebenfalls auf die Knie. Seine Geliebte lag in seinen Armen und hauchte ihm noch „Ich liebe dich“ und ein „Es ist in ihr“ ins Ohr. Dann wurden ihre Augen leer und das letzte bisschen Leben verließ ihren Körper. Völlig entsetzt und erstarrt wurde Simon Bishop von seinem Freund Akagi auf die Beine gezogen und durch die Tür geschoben. Nun ging alles ganz schnell, denn Lucas und Dick hatten bei der Befreiung Jolanis den Alarm ausgelöst und wurden nun von sechs Wachen verfolgt. Commander Grayson gab dem verstörten Australier seine uneheliche Tochter auf den Arm und nahm wieder sein Gewehr in die Hand. Dann rannten die vier Männer die farbigen Gänge entlang und verließen den Komplex durch den gelben Turm. Mittlerweile waren sie 20 Minuten überfällig.

„Captain Simon Bishop bitte auf der Krankenstation melden!“ ertönte die Stimme des Schiffsarztes der Sentinal aus dem Kommsystem. Er war Benzite und sein Name lautete Dr. Sesque Iralum. Schweißgebadet erwachte Simon aus seinem Traum und brauchte eine Weile um wieder in die Gegenwart zu finden. Er rappelte sich auf, streckte seine müden Glieder und lief dann gemütlich zur Krankenstation.

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Bis ein Uhr nachts waren sie - nicht zuletzt dank B4s Hilfe - soweit fertig dass nur noch ein paar längere Tests von ein paar Tagen durchgeführt werden mussten. Doch anstatt daraufhin ausschlafen zu können klopfte oder vielmehr schlug es um sechs Uhr am nächsten Morgen an Vinaras Quartier Sturm.

Gar'Mok stand davor und rief: "Ziehen Sie sich an, es liegt viel Arbeit vor uns!"

"Aber ich musste bislang nie vor sieben Uhr aufstehen, schon gar nicht nach all den Überstunden gestern..."

"Ach, ist der Dienst auf einem klingonischen Schiff zu hart für Sie? Möchten Sie wieder zurück auf Ihr Föderationsschiff?"

Vinara stieg schnell unter die Schalldusche während der Erste Offizier weiterhin in der Tür wartete. Als die Andorianerin schließlich fertig angezogen aus dem Quartier kam meinte sie: "Sie hatten es auf Kalis abgesehen, nicht wahr? Ich erinnere mich, Ihr Blick als Fre... ich meine Captain Barnhelm von uns erzählte, Sie sind eifersüchtig und wollen es mir jetzt heimzahlen!"

Ein Stoß vor die Brust war die Antwort der die Wissenschaftsoffizierin gegen die Korridorwand warf. "Wagen Sie es niemals meine Motive in Frage zu stellen! Meine privaten Gefühle sind hier absolut irrelevant. Sie werden von nun an nur Dienst nach klingonischer Vorschrift machen, das heißt ich bin Ihr Ansprechpartner und nicht Captain K'Olmos. Also gehen Sie schon ins Arboretum!"

Unterwegs replizierte Vinara sich eine Tasse Rak'Tajino und ein Brötchen zum Frühstück; im Arboretum befanden sich bereits B4 und Lieutenant-Commander Teran.

"Ich fürchte da haben Sie ja einiges angerichtet", begrüßte die Trill-Frau sie, "Gar'Mok war schon vorher ganz schön knurrig, aber seit Ihre Liason mit Dr. Kalis publik wurde scheint er durchzudrehen."

"Warten Sie es nur ab, ein dummer Befehl von ihm und ich habe das Recht ihn von seinem Posten zu entbinden", entgegnete die Andorianerin. "Was liegt eigentlich an?"

"Gemäß den Wünschen des MHNs werden wir hier holografische Emitter installieren", antwortete B4 der als einziger seine gewohnte Ruhe beibehielt.

"Das ist aber eine primär technische Angelegenheit, was genau soll ich dazu beitragen?"

"Sie sind für die Überwachung sowie die Koordination mit den Emittern in den anderen Einrichtungen verantwortlich." Die Chefingenieurin blickte bei diesen Worten selbst etwas skeptisch drein. "Ich habe den Eindruck Gar'Mok betreibt das hier wirklich primär als Schikane. Wären Sie ein Klingone oder eine Klingonin hätte er Sie vermutlich schon zum Kampf herausgefordert, vielleicht will er Sie auch provozieren bis Sie es tun..."

"Wie dem auch sei, wir werden seinen Befehlen zumindest vorerst Folge leisten. - Wissen Sie zufällig ob Lieutenant Guttler ebenfalls hierher beordert wurde oder werden wird?"

Die Trill zuckte mit den Schultern. "Ich dachte das liegt in Ihrem Verantwortungsbereich."

"Dann werde ich wenigstens sie ausschlafen lassen, ich würde sagen bis halb neun."

Um die Mittagszeit wurde die Andorianerin auf die Brücke gerufen. Da weder K'Olmos noch Gar'Mok anwesend waren saß Krung auf dem Sessel des Captains. Als er Vinara sah sprang er auf und fragte ob sie das Kommando übernehmen wolle. Doch sie befahl ihm sich wieder zu setzen und ging zu K'Mak, dem Kommunikationsoffizier der sie gerufen und offenbar eine Nachricht für sie hatte.

"An meiner Station sind auf der Föderationsseite bislang nur die Sternenflottenkanäle geöffnet, zivile Nachrichten werden abgefangen und in einem separaten Speicher abgelegt."

"Lassen Sie mich raten, auf Anweisung von la´Gar'Mok?"

"Ja Commander. Ich wollte Sie eigentlich nur rufen weil einige der Nachrichten, welche bereits einige Tage alt sind offenbar von Ihrer Nichte stammen."

"Talana? Legen Sie sie mir auf den Schirm!"

Es waren nur kurze Botschaften aus welchen herauszulesen war dass es der Absenderin gut ging. Mit einem Schaudern dachte Vinara daran wie sehr sie sich mit ihrem letzten Verhalten Talana angenähert hatte... "Kann ich ihr antworten?"

"Ja, aber eine Echtzeitkommunikation dürfte nicht möglich sein. Fassen Sie sich kurz und möglichst allgemein und ich werde versuchen Ihre Antwort so bald wie möglich abzuschicken."

Die Andorianerin verfasste die Nachricht an der wissenschaftlichen Konsole und K'Mak speicherte sie ab.

In diesem Moment betrat Gar'Mok die Brücke und rief sogleich: "Was tun Sie hier? Ich dachte Sie wären dabei Lieutenant Guttler zu disziplinieren!"

Gereizt drehte Vinara sich zu ihm um und antwortete in gleichem Ton: "Wieso sollte ich das? Sie hat bisher gute bis hervorragende Arbeit geleistet."

"Ach ja? Sie hat verschlafen, bis halb neun Uhr! Das ist ein Kriegs... meinetwegen Forschungsschiff und kein Luxuskreuzer! Es fehlt nur noch dass Madame Frühstück ans Bett verlangt."

"Ich habe ihr erlaubt so lange zu schlafen, Sie sollten doch wissen dass wir letzte Nacht bis ein Uhr gearbeitet haben und ich sah vor dem besagten Aufweckzeitpunkt auch keinen Bedarf an ihrer Hilfe."

"Aber sie sollte sich bereit halten! - Überhaupt, was tun Sie hier auf der Brücke?"

"Ich wollte lediglich Kontakt zu einer Verwandten von mir aufnehmen."

"Arbeitet Sie auf einem Schiff oder einer sonstigen Einrichtung der Sternenflotte?"

"Nein, sie ist... sie ist Kadettenanwärterin für die Akademie."

Gar'Mok trat an die Kommunikationskonsole und gab K'Mak schließlich einen gewaltigen Schlag dass dieser vom Stuhl fiel. "Ich habe diese Kanäle nicht umsonst sperren lassen!" Er zog seinen Disruptor und zielte auf den Kommunikationsoffizier.

"NEIN!", brüllte Vinara und stieß seine Hand mit der Waffe beiseite. "Er hat auf meinen Befehl hin gehandelt, es wurden nur kurze und rein private Nachrichten ausgetauscht, kein noch so kleines Ihrer militärischen oder wissenschaftlichen Geheimnisse wird in die falschen Hände geraten!"

Im rechten Auge des Klingonen fing es wieder an zu zucken. "Tun Sie das noch einmal und ich werde Sie beide töten. Und jetzt gehen Sie und bringen dieser faulen Elaysianerin endlich Disziplin bei!" Er steckte den Disruptor wieder ein und löste Krung auf dem Kommandosessel ab.

Wütend verließ die Wissenschaftsoffizierin die Brücke. Wenn Gar'Mok so weitermachte würde er nicht mehr lange am Leben bleiben...

Sie betrat die Krankenstation wo Kalis sie mit einem Lächeln empfing. "Ich habe schon gehört dass Gar'Mok dich und die anderen Föderationsoffiziere herumscheucht als wärt ihr Klingonen."

"Das ist korrekt... Als ob ich nicht schon für genug Leid verantwortlich wäre."

Die Klingonin lachte. "Du musst nicht immer alles auf dich beziehen, auch wenn du einen Teil zu den derzeitigen Umständen beitragen magst... In gewisser Weise solltest du Gar'Mok sogar dankbar sein, immerhin weist er dich jetzt weiter in die klingonische Lebensart ein, mit der du dich zwangsläufig auseinandersetzen musst wenn du längerfristig mit mir zusammensein willst."

"Ich dachte eher er sei eifersüchtig auf mich."

"Das kann auch sein, ich erinnere mich dass er mir ein- oder zweimal Avancen gemacht hat die ich abgelehnt habe. Falls du jetzt auf Krung zu sprechen kommen wolltest, der schien auch mal an mir interessiert zu sein, aber jetzt ist er mit einer Maschinistin liiert die ihm auch nie und nimmer erlauben würde uns zuzusehen wenn wir eigentlich alleine sein wollen..." Die Ärztin ging auf Vinara zu und strich ihr über die Wangen, ergriff dann ihre Handgelenke und führte sie wieder an ihre Nase.

Doch Vinara wehre wieder einmal ab. "Nein, heute nicht, wir müssen uns nicht jeden Tag paaren."

"Aber wir könnten wenn wir wollten, im Gegensatz zu den Männern müssen wir uns nämlich nicht um unsere Potenz sorgen!"

"Gewiss, aber es würde das Besondere an unserer Beziehung nehmen... Mal abgesehen davon dass ich immer noch nicht ganz mit Frederic abgeschlossen habe. Ich weiß dass ich ihn in gewisser Weise nach wie vor liebe, aber es scheint mehr und mehr eine geschwisterliche Art der Liebe zu sein."

"Tja, dass ihr Bruder und Schwester seid erkennt auch jeder wenn er euch sieht!", grinste Kalis.

Die Andorianerin widerstand dem Drang ihr trotzig die Zunge herauszustrecken. "Ich meine natürlich auf geistiger Ebene." Dann fragte sie auf einmal: "Gar'Mok verlangt von mir dass ich Lieutenant Guttler diszipliniere, dabei bin ich dafür verantwortlich dass sie heute später aufgestanden ist!"

"Ach, da würde ich am besten vor ein paar Klingonen eine Show abziehen, mit Anschreien und Liegestützen machen lassen... Natürlich solltest du das vorher mit ihr absprechen, aber glaub mir, das dürfte Wirkung zeigen!"

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Etwa zehn Minuten später stand auch Milseya in der Küche. „Was zur Hölle war das für ein Teufelszeugs?“, wetterte sie.

Jasny goss unbeeindruckt heißes Wasser in eine Kanne. „Wir wussten nicht, wie viel dein Magen verträgt, also beschlossen wir dich zu erleichtern. Du hast gestern soviel in dich hinein gestopft, als hättest du seit Tagen nichts mehr gegessen.“

„Und deshalb verpasst du mir ein Abführmittel?“

„Es war der einfachste Weg.“

Milseya setzte sich auf einen Stuhl. „Mir wäre es lieber gewesen, du hättest mich vorher gefragt.“

Jasny brachte ein Tablett mit an den Tisch und setzte sich. „In Ordnung. Das nächste Mal werde ich dich vorher frage.“ Sie griff nach Milseyas Hand. „Es geschah nicht aus böser Absicht. Wie du gesehen hast, essen wir alle sehr viel und trinken auch eine Menge. Wir sind das gewöhnt, aber wir wussten nicht, ob du das auch gewöhnt bist.“

„Ich gebe zu, dass ich gewöhnlich nicht sehr viel esse. Aber ich weiß, dass mein Magen eine Menge verträgt“.

„Ein voller Magen macht müde.“ Jasny reichte ihr eine Tasse Tee. „Und ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst“

„Na, da hättest du mich aber gerade sehr sollen“, grinste Milseya. „Ich habe mich schon lange nicht mehr so unwohl gefühlt, wie gerade eben im Badezimmer.“

Jasny erwiderte das Grinsen und trank einen Schluck Tee.

„Wo sind die anderen?“ fragte Milseya.

„Nun ja, eigentlich wollten sie heute alle mit dir den Tag verbringen, aber ich habe sie weggeschickt.“ erklärte die ältere Haliianerin.

„Warum?“

„Weil dieser Tag ausschließlich mir gehört. Dein Großvater wollte dir die Plantagen zeigen und mit dir schwimmen gehen. Deine Onkel wollten mit dir um die Wette fliegen. Deine Tanten wollten mit dir einkaufen gehen. Sie meinten, deine Garderobe müsste dringend erweitert werden. Und deine Nichten und Neffen wollten deine Nase reiben. Ich habe sie alle fortgeschickt. Denn heute will ich dich für mich alleine haben.“

„Meine Nase reiben?“ Milseya lachte, als sie an ihre Nichte Valiqui dachte, die sie ins Haus getragen hatte. Die Kleine hatte ihr gleich einen Spitznamen verpasst. Alnoukat - Käsereibe.

Jasny musste lachen. „Ja, Valiqui ist außerordentlich gut darin, Spitznamen zu vergeben.“

Milseya sah überrascht auf. „Du liest meine Gedanken?“

„Natürlich. Hat Mhena das nie getan?“

„Ständig. Ich musste höllisch aufpassen, was ich denke.“

„Ist es dir unangenehm?“

„Ja .. nein, ich bin es wohl einfach nicht mehr gewöhnt. Zwar sind in der Crew der Community einige Telepathen, aber irgendwie denke ich nie daran. Ich habe vergessen, wie stark begabt Mutter war.“

„Wie stark bist du begabt?“

„Nicht sehr. Ab und zu huscht ein fremdes Bild vorbei, manchmal wenn ich unter starkem Stress stehe, ist die Verbindung stärker. Aber ohne Canar kann ich keine Gedanken sehen.“

„Das liegt daran, dass du nur zur Hälfte Haliianerin bist. Ansonsten hättest du wahrscheinlich die gleiche Begabung wie Mhena oder ich. Auch Arita ist Telepathin.“

Arita, Arita .. Bei allen Himmeln. Angestrengt dachte Milseya nach.

„Valiquis Mutter. Meine 2. Tochter.“ erklärte Jasny. „Ich weiß, es sind viele Namen. Du wirst sie schnell lernen.“

„Ich hoffe es!“ seufzte Milseya und trank einen großen Schluck Tee.

Jasny lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Erzähl mir von H'Qar, mit dem du dich verbunden hast.“

Wieder stieg Milseya die Röte ins Gesicht. Anscheinend war es wirklich gang und gebe, dass man hier offen darüber sprach.

„Du weißt doch bereits alles. Aber wir haben uns nicht verbunden.“ erwiderte sie.

„Aber woher weißt du dann, dass er sein Gefährte ist?“ fragte Jasny verwundert.

„Weil er es mir gesagt hat. Na ja ... und sehr oft bewiesen hat.“

„Aber du kannst seine Stimme nicht hören. Du kannst dir nicht sicher sein. “

„H'Qar hält seine Versprechen. Das tut er immer. Dazu muss ich seine Stimme nicht hören.“ entgegnete Milseya. „Ich bin mir seiner sicher - soweit man das überhaupt sein kann. Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass es gerade in Beziehungen keine Sicherheit gibt. Man springt und weiß, dass es kein Netz gibt, das einen Sturz abfangen könnte. Auch Beziehungen können scheitern oder sie werden von Einflüssen, die nicht in der eigenen Macht stehen, beendet. Liebe ist wie das Leben. Man weiß nie, was in der nächsten Minute passiert. Sollte mich das hindern zu leben? Oder zu lieben?“ Milseya schüttelte den Kopf. „Es ist gut, so wie es ist.“

Jasny schüttelte den Kopf. „Klingonen sind Kämpfer. Im Leben wie in der Liebe. Du weißt, dass er für Ehre und Ruhm des Reiches sterben würde. Du stehst erst an zweiter Stelle. Ich frage mich, ob du den Gedanken daran erträgst. Ich will nicht, dass du noch einmal einen Verlust erdulden musst.“

„H'Qar ist das, was er ist. Und genau so liebe und akzeptiere ich ihn. Wenn er in einer Schlacht sterben sollte, dann kann ich daran nichts ändern. Das gehört zu ihm zu seinem Denken und Handeln. Auch wenn mir der Gedanken nicht gefällt, so macht dies sein Wesen aus. Ich habe nicht vor, ihn in irgendeiner Weise zu ändern. Wozu auch?“

Der Zweifel in Jasnys Gesicht war ihr deutlich anzusehen. „Niemand erträgt den gleichen Verlust zweimal gut.“

„Ich habe nie behauptet, dass ich Thovans Tod gut verkraftet habe. Aber H'Qar kennt meine Trauer um Thovan. Er weiß, dass es einen Mann vor ihm gegeben hat. Es gab auch andere Frauen vor mir. Doch die Trennung hat vieles verändert. Thovan war mein Mann, H'Qar ist mein Gefährte. Das Leben schreitet voran. Es verändert sich. Beide haben einen Platz in meinem Herzen.“

„Dann wirst du dich mit H'Qar auf unsere Weise verbinden?“

„Wenn er es möchte.“

„Hast du ihn je danach gefragt?“

„Nein. Der Zeitpunkt war nie der richtige. Zudem ..“, Sie zögerte. „.. ist das ohne Canar unmöglich.“

Jasny runzelte sie Stirn. Sie hatte bereits entdeckt, dass Milseya keinen Kristall bei sich trug.

„Wo ist dein Canar?“

„Auf der Community. In einem verschlossenen Schränkchen des Councelors.“ Über Jasny überraschtes Gesicht musste Milseya lächeln. „Ich darf den Canar nur unter Aufsicht verwenden. In der letzten Zeit habe ich nur selten damit meditiert. Ich war anderweitig beschäftigt, wie du weißt.“

„Du hättest ihn einfach austauschen können“, meinte Jasny .

„Austauschen?“

„Sind deine Hände so schnell wie das Auge?“

Milseya verstand und schmunzelte kurz, bevor sie wieder ernst wurde.

„Sie sind schneller. Meistens jedenfalls. Aber ich habe nicht vor die Auflagen zu verletzen. Eigentlich wollte ich ein braver, gehorsamer Fähnrich sein. Denn ich habe nicht vor immer Fähnrich zu bleiben.“

Ein Laut der Empörung kam von der anderen Seite. „Wie unsinnig einem Haliianer den Canar vorzuenthalten. Nur weil du etwas getan hast, was hier gang und gebe ist.“

„Es ist es aber nicht bei der Sternenflotte und ich bin nun mal Teil der Sternenflotte. Ich werde mit dir über diesen Punkt nicht diskutieren. Die Auflage besteht nun mal und ich werde ihr Folge leisten.“

„Auch hier auf Halii?“

Milseya nickte. „Auch hier auf Halii.“

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„Du warst so still heute Abend.“ Sam ließ sich der Länge nach auf das Bett fallen und stützte das Kinn in die Hand, während er Assjima nachdenklich anschaute. „Warum bist du raus gegangen?“

„Mir war nicht gut.“ Assjima schlüpfte unter die Bettdecke und wendete ihm den Rücken zu.

„Imzadi – bitte!“ Er griff nach ihrer Schulter. „Was ist los?“

Langsam drehte sich die Deltanerin zu ihm um. „Hast du es wirklich nicht bemerkt?“

„Was sollte ich gemerkt haben?“

„Deine Mutter … ich habe mich ständig beobachtet gefühlt … Sie war die ganze Zeit in meinem Kopf ohne sich bemerkbar zu machen.“

„Sie hat WAS gemacht?“ Sam starrte sie mit aufgerissenen Augen an.

„Erst als ich draußen im Garten war hat sie sich zuerkennen gegeben.“ Assjima knabberte verzagt an ihrer Unterlippe. Ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen. „Es war … es war richtig gruselig.“

„Oh mein Gott! Kann sie es immer noch nicht lassen …“ Sam legte die Arme um seine Frau und drückte sie fest an sich. „Bitte Imzadi – weine nicht. Ich möchte nicht dass du wegen meiner Mutter unglücklich bist. Sie meint es nicht böse.“

Augenblicklich hörte das Schluchzen in seinen Armen auf. Assjima hob den Kopf und sah ihn mit ernsten, rotgeränderten Augen an. „Wie kannst du dir dessen so sicher sein?“

„Sie ist gut. Sie hat es immer nur gut gemeint – mit allen Leuten denen sie begegnete. Sie ist nur oft etwas zu interessiert an anderen. Sie will alle verstehen können. Und sie mischt sich ein – gebeten oder ungebeten.“

„Nein Sam. Das hier war etwas anderes. Das war keine bloße Neugierde. Da draußen im Garten – nachdem sie wieder weg war – habe ich meine Gedanken neu sortiert, bin ihren Spuren gefolgt. Sie hat mich mit System durchleuchtet. Das war keine Neugierde, kein übertriebenes Interesse … sie hat gesucht.“

„Aber warum sollte sie das tun?“

„Sie wollte wissen mit wem sie es zu tun bekommen hat. Sie wollte wissen, wer es ist, die … die ihr ihren Sohn wegnimmt. Sie hat mir Angst gemacht. Ganz bewusst! Sie war auf der Suche nach meinen Schwachstellen.“

„Und du bist dir sicher?“ Sam lehnte sich zurück und atmete hörbar aus. Er war sich bewusst wie schnell Assjima Phantasie und Wirklichkeit durcheinander brachte. Dass die Welt der Phantasie für sie ebenso real war wie alles andere um sie herum. Für sie gab es dazwischen keine Grenze.

„Ja. Ich bin mir sicher. Sehr sicher!“

„Was sollen wir tun?“

„Nichts. Sie hat sich entschuldigt. Vielleicht war es ein einmaliger Ausrutscher. Lass uns abwarten.“ Assjima richtete sich auf. Die Decke glitt von ihren nackten Schultern als sie sich zu Sam drehte. „Aber warum hast du nichts davon bemerkt?“

Der Betazoide seufzte leise und verschränkte die Arme hinter dem Kopf bevor er antwortete: „Auch ein Sohn hat Geheimnisse vor seiner Mutter. Durch den Umgang mit nichttelepatischen Spezies habe ich es zu schätzen gelernt, meine eigenen kleinen Geheimnisse für mich behalten zu dürfen. Gerade gegenüber meiner Mutter. Sie muss wirklich nicht alles wissen. Aber das hat sie nie verstanden. Wenn ich ihre Fragen nicht beantworte sucht sie selber nach der Antwort. Ich musste lernen, ihr den Weg zu versperren. Heute kommuniziere ich nur noch selten telepatisch mit ihr. Ich habe heute Abend ganz einfach nicht hingehört …“

„Hättest du mich nicht warnen können?“

„Ich dachte, dass sie das nur bei mir machen würde. Nicht im Traum wäre ich auf die Idee gekommen, dass sie so unverfroren sein könnte, es bei dir zu versuchen. Sie hat es auch bei Vater niemals getan. Nur bei mir … Verdammt! Ich hätte besser aufpassen sollen!“ Sein Gesicht lief rot an. „Ich bin so ein Idiot! Ich hätte es wissen können … nein, ich hätte es wissen müssen!“ Wütend schlug er mit der Faust auf das Bett.

„Bitte Sam … so schlimm ist es doch auch wieder nicht.“ Assjima fuhr ihm mit der flachen Hand über den Oberkörper und bohrte den Zeigefinger ganz leicht unter den Brustmuskel. Dann schloss sie die Augen.

Sam hingegen riss seine Augen ungläubig auf und stieß einen zischenden Laut aus. „Was … ahhh … was ist das nun wieder für ein Trick?“

„Ein Ablenkungstrick …“

„Er fühlt sich aber an wie ein Belohnungstrick … du … du bist unglaublich …Wenn das jetzt Talana sehen würde. Wo … wo steckt die … denn eigentlich?“

„Im Shuttle … glaube ich zumindest.“

„Hoffentlich …“

„Pssst …“ Sie legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen „Nicht mehr sprechen.“

Wenige Augenblicke später waren Misia, Talana – ja alles um sie herum - in das Reich des Irrealen verschwunden. Es gab nur noch eine Wirklichkeit, in der zwei Wesen existent waren, die zu einem wurden. Und niemand nahm die kleine blaue Nase wahr, die sich von außen an der Fensterscheibe platt drückte.

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Die Brise, die vom Meer an den Strand herein strich, war mehr als angenehm. Milseya atmete tief durch und ließ die frische, salzgetränkte Luft tief in ihre Lungen.

Sie hatten vor längerem das Haus verlassen. Ihre Großmutter hatte ihr das Anwesen gezeigt, hinter dem sich mehr als nur die Häuser verbargen, die sie bei der Herfahrt gesehen hatte. Schließlich hatten sie sie am Strand auf Strandstühlen niedergelassen und genossen gemeinsam das Rauschen des Meeres. Niemand war weit und breit zu sehen oder gar zu hören.

Beide Frauen hatten seit einer Weile kein Wort mehr gesprochen, sich nur dem Wind und des Wasser gewidmet. Das ist der Ort, an dem ich mich wirklich zuhause fühlte, schoss es Milseya durch den Kopf. Auch auf der Erde hatte sie sich am Strand oder im Meer immer am wohlsten gefühlt. Doch mit diesem Ort hier fühlte sie sich mehr verbunden als es auf der Erde je möglich gewesen war. Es schien, als wäre dieses Meer anders, als wecke es in ihr lange verloren geglaubte Gefühle und Erinnerungen.

Wenn sie auf das Wasser hinaus sah, dann glaubte es ihr, das alles schon einmal gesehen zu haben. Als wäre dies alles ein Teil von ihr. Als könne sie die Geschichten des Wassers in ihrem Kopf hören, die der Wind ihr zuflüsterte.

Jasny beobachtete aus den Augenwinkeln ihre Enkelin, fühlte ihre Verbundenheit mit dem, was sie beide umgab. Sie lächelte. Wie fremd und vertraut musste ihr das alles vorkommen. Wer mit dem Wasser verbunden war, konnte sich nie davon lösen. So sehr sie ihre Enkelin vermisst hatte, so stolz war sie auf ihre Tochter, die scheinbar nie vergessen hatte, woher sie stammt. Mhena hatte ihre Tochter auf ein Leben im und mit dem Wasser vorbereitet. Sie hatte ihre Wurzeln nicht vergessen. Und sie hatte sie Milseya wenn womöglich auch unbewusst weitergegeben. Die Frage, ob sie alles Wissen weiter gegeben hatte.

„Du sagtest, dass du schnell bist“, unterbrach sie die Stille.

Aus ihren Gedanken gerissen, sah Milseya ihre Großmutter zunächst an, als würde sie nicht wissen wovon diese sprach. Es dauerte einen Moment, bis sie begriff.

„Ja, ich denke, dass ich das bin.“

Jasny nickte nachdenklich. „Messer?“

„Damit habe ich angefangen.“

„Wie oft hast du dich geschnitten?“

Milseya lachte. „Oft“

„Das heißt, du hast keine Angst mehr davor.“

„Ich habe keine Angst mich zu schneiden oder mir etwas zu brechen.“

„Artistische Ausbildung?“

Milseya nickte.

„Mhena war Athletin.“

„Sie war größer als ich.“

„Ja, war sie. Ich würde gerne deine Fähigkeiten sehen.“

„Natürlich. Ich sollte mein Training auch wieder aufnehmen, ansonsten werde ich bei deinem Essen als Kugel zurück kehren.“ lächelte die kleine Haliianerin.

Das kleine Messer flirrte durch die Luft. Milseya sah es erst beinahe in letzter Sekunde. Sie hob ihren Arm, um ihre Gesicht zu schützen. Doch greifen konnte sie es nicht mehr. Das Messer schnitt wie ein Skalpell durch ihren seitlichen Unterarm. Augenblicklich begann das Blut von ihrem Unterarm zu tropfen. „Was soll das?“, motzte sie.

„Du bist schnell, aber nicht schnell genug“ lautete die harte Antwort Jasnys. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich jedoch nicht verändert. Er war liebevoll-freundlich geblieben. „Geh und reinige die Wunde im Meer.“

Verdutzt blieb Milseya noch sitzen, bis sie brüsk aufstand und der Aufforderung Folge leistete. Das Salz brannte in der Wunde, doch nach einer Weile spürte sie es nicht mehr. Als sie, ihren Arm immer noch im Wasser tauchend, aufsah, stand Jasny neben.

„Du wirst noch eine Menge lernen müssen über deine Familie. Wir sind nicht nur exzellente Schwimmer. Unsere Kunstfertigkeit ist die Klinge. Du wirst üben. Du wirst uns keine Schande bereiten.“ Dann drehte sie sich um und ging zurück zu dem Anwesen.

Milseya sah ihrer Großmutter überrascht nach. Schande machen? Sie gerade mal einen Tag hier und begriff immer weniger. Leise beschlich sie das Gefühl, dass sie erst einmal ihre bajoranische Familie hätte suchen und besuchen sollen.

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