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...Arroganz durch Kompetenz

Seriöse Arbeit


Kaepten John Luec-Pica

Empfohlene Beiträge

Wirklich das Selbe? Denn 50km pro Tag ist echt hart. Und ich glaube nicht, dass ihr das jeden tag fahren musstet. Und auch nicht zu vergessen: dazumal war vieles wesentlich billiger.

Seitdem ich nach Köln gezogen bin, fahre ich fast täglich diese Strecke nach Düsseldorf zur Arbeit.

Vor 5 jahren hat mich der "Spass" schon 110€ gekostet.

Das waren ca.15% meines damaligen Verdienstes.

Und ich habe es sogar geschafft, noch was (kleines) bei Seite zu legen.

Um das hier mal klar zu stellen. Die 200€ fungieren weniger als Taschengeld, sondern sind ausschließlich für meine privaten Ausgaben (Ausnahme sind Handy (bei mir nur sehr geringe Kosten), Nahrungsmittel (zu Hause), Kleidung, Telefonie & Internet (wir benutzen alle das Zeug gleichzeitig) und Bücher (ansonsten würde ich mir aus kostengründen das Lesen abgewöhnen - denken meine Eltern)). Also ist bei mir alles andere nur auf meine laufenden Kosten.

Genau aus diesem Grund musste ich damals 600DM auf den Tisch legen, weil der Staat so "freundlich" war, meiner arbeitslosen Mutter - aufgrund meiner Ausblidung und meines kleinen Verdienstes - eben diesen Betrag zu streichen - es hat eben in der Familienkasse gefehlt! Nix mit Handy, PC, Ausgehen, Kneipen - ich hatte noch nicht mal Geld um ordentlich in meiner Mittagspause was essen zu können.

So hat der Staat die Tatsache gedankt, das ich ihm nicht nur auf der Tasche lag, sondern gleich entlastet habe, indem ich noch zuHause wohnte.

Nicht mit "laufenden Kosten", sowas konnte ich mir mit 18 nicht leisten.

Und jetzt kommt der Hammer: So "freundlich" war der Staat auch, als ich mit 15 Jahren mein Taschengeld verdiente, und ich mal über eine Grenze kam.

Weil ich 200DM im Sommer verdiente (dafür habe ich schonmal bis zu 10 Stunden! Zeitungen verteilt), wurden gleich 70DM gestrichen!

Nicht nur das ich kein Taschengeld bekam, in meiner Situation war es sogar VERBOTEN sich etwas (mehr)zu verdienen, weil die Eltern kein Geld haben. :angry:

Ist doch klasse. Man konnte noch nicht mal sagen "ok, dann gehe ich etwas arbeiten, weil ich mir etwas leisten möchte..."

Klar, das ich dann lieber mit 18 auf die Schule verzichtet und stattdessen eine Ausbildung gemacht habe.

Zum Dank dafür dürfen sich die Leute in meiner Situation als "egoistisch" beschimpfen lassen, weil der Staat über die bösen Singles jamemert, die auf Kinder verzichten, weil sie es sich schlicht und einfach nicht leisten können, und das Geld gerade mal reicht damit man selber über die Runden kommt. :angry:

Als mit 18 die Weichen dafür gestellt wurden, da hat es den Staat einen Dreck geschert, wie die finanzielle Situation später aussehen soll.

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So eine Situation ist schon echt hart. Das tut mir auch schrecklich Leid für dich. Ich finde auch, dass der Staat in manchen Situationen echt nix drauf hat. Aber ich dachte eigentlich immer, dass bis 5000€ pro jahr steuerfrei ist. Wieso kamst du dann mit 200 schon über die Grenze?

Ich stelle mich nicht hierher und sage, wüüäääh, ich bin ja so arm. Nein, ich will mir etwas dazu verdienen, um meine finanzielle Situation zu verbessern. Ich lebe zur Zeit, wie man so schön sagt, nur für's Auto.

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So eine Situation ist schon echt hart. Das tut mir auch schrecklich Leid für dich. Ich finde auch, dass der Staat in manchen Situationen echt nix drauf hat. Aber ich dachte eigentlich immer, dass bis 5000€ pro jahr steuerfrei ist. Wieso kamst du dann mit 200 schon über die Grenze?

Ich stelle mich nicht hierher und sage, wüüäääh, ich bin ja so arm. Nein, ich will mir etwas dazu verdienen, um meine finanzielle Situation zu verbessern. Ich lebe zur Zeit, wie man so schön sagt, nur für's Auto.

:huh: Steuerfrei? Wie kommst du denn auf Steuern? Das hat mit Steuern oder Abgaben nichts zu tun gehabt. Mir wurden keine 70DM Steuern abgezogen, meiner Mutter wurden 70DM Stütze gestrichen, weil man in einer Sozialhilfe-Familie einen Freibetrag von 130DM (DM!) hat. Heisst: alles was darüber ist, wird als Unterhalt gerechnet und von der Stütze wieder abgezogen.

Nun gut, wenn jemand sein eigenes Geld verdient, dann braucht er keine Stütze, ist ja klar. Dazu ist das auch nicht gedacht.

Nur finde ich es eine Schweinerei vom Staat die Kinder dafür bluten zu lassen, da die nichts dafür können. :angry: :angry:

Man kann sich etwas nicht leisten, was macht man: man arbeitet dafür. So hat man das auch als Kind gelernt. Nur, willst du dir dann als Kind was leisten, und deine Eltern können das nicht, dann verdienst du dein eigenes Taschengeld.

Das dann der Freibetrag trotzdem noch gilt, ist eine unfaire Benachteiligung, die dich auch noch doppelt bestraft. Man DARF sich noch nicht mal etwas aus eigener Kraft leisten.

Dann braucht der Staat sich auch hicht wundern, wenn die Leute sich aus der Konsequenz heraus auch keine Kinder anschaffen. :angry:

OK, wenn man dann genug verdient das es für sich reicht, dann ist es was anderes.

Dann ist es ja selbstverständlich, das man sich beteiligt.

Nur damals hat es keinen interessiert - wares ja alles "Sozialschmarotzer"

Heute sind wegen der HartzIV Verschärfungen mehr von betroffen (dabei sind es DIESSELBEN Härten), da jammern sie plötzlich.

Um jetzt aber nicht verständnislos für deine Situation zu wirken:

Wenn man "mehr" hat, dann hat man auch einen höheren Lebensstandard. Und dann kann man auch genauso Sorgen haben, über die Runden zu kommen.

Als ich im 3. Jahr als Azubi mehr verdiente, war ich trotzdem noch Dauer-Pleite.

Ich habe daraus für's Leben gelernt, das wenn man weniger hat oder besitzt, dann auch weniger Sorgen in manchen Dingen hat.

Ich scherze dann schonmal "no Auto, no cry". (Das habe ich aber zu jemand anderem gesagt, ist Zufall, das das auch auf deine Situation passt.)

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Wirklich das Selbe? Denn 50km pro Tag ist echt hart. Und ich glaube nicht, dass ihr das jeden tag fahren musstet. Und auch nicht zu vergessen: dazumal war vieles wesentlich billiger.

Hm, also als ich meinen jetzigen Job angetreten bin, hatte ich täglich eine Strecke von ca. 60km zu fahren und das meistens mit öffentlichen Verkehrsmitteln....

In der Ausbildung war es nicht besser, im Gegenteil...da war die Strecke zur Berufschule "nur" 60km....danach meistens mit der Bahn oder dem Bus nochmal 30km in den nächsten Ort um zur Arbeit zu kommen...Alles in allem war ich an guten Tagen nur 3,5h unterwegs, wenn es schlimmer war sogar bis zu 4-5h....von den Fahrkosten red ich lieber nicht....

Ich lebe zur Zeit, wie man so schön sagt, nur für's Auto.

Yeah, sowas hab ich bisher immer versucht zu vermeiden, weswegen ich meistens meinem Job hinterherziehe...weil ne Wohnung muss ich eh immer bezahlen....

Bearbeitet von naturalborntrekie
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Ein Auto ist defintitiv ein teurer Spa$, ich kenne das aus eigener Erfahrung.

Ich hatte heute eine Diskussion mit einem Kollegen über Lohn und monatliche Ausgaben ect.

Ich habe vorgerechnet, da$ mir nach den Kosten für Wohnheim, Auto und laufende Kosten (z.B. Krankenkasse) noch ca. die Hälfte des Lehrlingslohns bleibt, von dem ich nochmals etwa zwei Drittel pro Monat für Essen ect. ausgebe.

Mein Kollege hat weder Auto noch Kosten für ein Wohnheim noch mu$ er selber Krankenkasse zahlen---und sein Lohn reicht ihm trotzdem nicht.

Ich mu$ aber auch gestehen, da$ ich ein ziemlicher Geizkragen bin und nicht den aufwändigsten Lebensstil habe...

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Gute Einleitung zu dem, was ich sowieso gerade schreiben wollte. Danke!

Und zwar habe ich eben mal bei der Agentur für Arbeit angerufen. Zwar war das Angebot lau, aber folgendes hat sich ergeben: möglich wäre für mich am 6. Oktober bei einer Großveranstaltung als Bierträger zu dienen. Allerdings erkundigt sich die Frau erstma, ob ich da als ungelernte Arbeitskraft genommen werde.

Zwar nichts sicheres, aber ein Anfang.

Und falls ich es noch nicht gesagt hatte: bei einem Fahrradladen wurde ich bereits abgelehnt - es gäbe nichts für mich zu tun.

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  • 2 Wochen später...

Sag mal, wie sieht es denn nun wirklich aus? Und was bist du jetzt eigentlich? Student? Schüler? Arbeitslos?

Auf das Arbeitsamt bist du nun selber auch drauf gekommen, damals gab es noch eine Abteilung für Schüler- und Studentenjobs, wo ich fast täglich angerufen hatte.

Die wussten vorher schon, das ich dran war. Nein, Herr S. wir haben nichts für sie.

:D

Keine Ahnung wie es jetzt ist.

Dann gibt es noch Zeitarbeitsfirmen, auch wenn die Bedingungen nicht gerade toll sind.

Du wirst ziemlich ausgebeutet, aber besser als gar nichts haben.

Würden alle Jugendlichen ihr eigenes Geld verdienen, dann würden sie sich mit Sicherheit eher überlegen, ob man das Geld für Handys, Klingeltöne, Markenklemotten, usw. ausgibt.

Und ob man die ärmeren Jugendlichen weiterhin ausgrenzen würde, die sich das alles nicht leisten können.

Wer es selber verdient, für den hat es auch einen anderen Wert und man gibt es nicht so locker aus, als wenn es ständig von den Eltern in den Allerwertesten geschoben wird.

Ich finde dieses Imponiergehabe von den Jugendlichen heutzutage nämlich ziemlich asozial.

:angry: :angry: :angry: :angry:

Aber das wird ja dank der grossen Kotzalition weiter verschärft, die Union will den Freibetrag auf 40€ senken!

Und die Schere zwischen Sozialschwachen und Privilegierten (dank Elterngeld) geht weiter auf. Tolle Förderung von Kindern und Jugendlichen. Tolle Chancengleichheit. :angry: Und dann wundern sich die Deppen um Pisa, und warum die Leute weniger Kinder in die Welt setzen wollen. <_<

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