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...so fröhlich wie Ihr Kind.

Zeit der Entscheidung


USS Community

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„Wach auf du Schlafmütze!“ X’Kles zog am großen Zeh von Milseya.

Ein verschlafenes und sehr verärgertes Brummen war unter der Decke zu hören. „Hau ab!“

„Ich hab gute Nachrichten!“, versuchte X’Kles unter der Decke hervorzulocken.

„Frühstück?“, kam es grummelnd zurück.

„Viel besser“, grinste ihre Stellvertreterin. „Es ist groß, brummt genauso wie du gerade und isst am liebsten Sachen, die noch leben.“

Zögerlich zog Milseya die Decke über ihrem Kopf hinunter und sah ihre Freundin und Kollegin mit großen ungläubigen Augen an. „Wirklich?“, hauchte sie.

„Jepp! Er ist wohl gestern Abend oder Nacht in B2 aufgetaucht. Er hat dir eine Nachricht geschickt, aber du hattest ja die Rufumleitung zu mir eingerichtet. Oh, es war wirklich bewegend!“, schmunzelte die vielarmige Frau.

Mit einem Satz war die Haliianerin aufgesprungen. „Er ist wirklich wieder da? Du machst keine Scherze?“

„Ich würde niemals Scherze mit so etwas treiben“, erklärte X’Kles.

Milseya rannte zu ihrem Terminal und öffnete es. Ja tatsächlich, etwa fünf Minuten nachdem sie sich hingelegt hatte, war eine Nachricht von H’Qar eingegangen (und als Kopie zu X’Kles weitergeleitet worden). Sie juchzte laut auf und sah X’Kles mit strahlenden Augen an. Diese stand auf. „Ich lass dich dann mal lieber allein“, schmunzelte sie.

Milseya öffnete einen Kanal nach B2. Quälende, unendlich lang scheinende Momente dauerte es, bis der Ruf beantwortet wurde.

H´Qar saß im Kommandozelt des klingonischen Teillagers und wartete auf seinen Marschbefehl von der Eisenstein. Inzwischen war für das hiesige Lager ein Generator und ein eigenes Komterminal geliefert worden. Als das Kommunikationsterminal piepste öffnete er den Kanal.

"nuqneH."

Milseya sackte in ihrem Sessel zusammen. Es war wirklich wahr. Er war zurück. Er lebte.

„Wo bei allen Höllen hast du dich rumgetrieben?“, fragte sie schließlich leise.

Das war eindeutig nicht die Eisenstein.

"Milseya? Anscheinend hast Du meine Nachricht bekommen. Ich hab dir doch geschrieben was passiert ist. Nun ja und an einen recht großen Teil kann ich mich einfach nicht erinnern."

„Nein, ich hatte bislang noch nicht die Gelegenheit deine Nachricht zu abzuhören – im Gegensatz zu X’Kles. Also wo warst du? Geht es dir gut? Bist du verletzt?“

Die Haliianerin wusste nicht ob sie vor Freude lachen sollte oder weinen sollte.

"Ich war unter diesem Berg und im verdammten Wasser. Dieser Planet hatte sich gegen mich verschworen." Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück als er kurz über die vergangenen Ereignisse nachdachte.

„Unter dem Berg? Im Wasser?“ Verwundert starrte Milseya auf das Terminal, als sie dort eine Antwort finden würde. „Ich begreife nicht, was du meinst, aber wahrscheinlich hast du mir das alles schon erzählt. Ich will nur wissen, ob es dir gut geht. Wurdest du verletzt? Hat dich jemand angegriffen?“ Sie atmete tief durch. „Ich hatte Angst um dich.“

Er ließ ziemlich laut seine Nacken- und Schultergelenke knacken um sich zu entspannen.

"Wie Du weist habe ich die Tunnel untersucht, Nun ich bin weiter in den Berg hinein gekommen als geplant." Er erzählte von seinem Kampf mit diesen Spinnenähnlichen Wesen und seiner unfreiwilligen Rutschpartie und seiner Landung in dem Krater.

Milseya erschauderte kurz. Spinnenwesen! Doch dann ..

„H’QAR!“, brüllte sie ungehalten. „VERFLUCHT, BEANTWORTE MEINE FRAGEN! GEHT ES DIR GUT? BIST DU UNVERLETZT?"

Er schmunzelte als Milseya aus seiner Komeinheit brüllte.

"Was glaubst Du denn? Wenn ich verletzt währe dann würde ich jetzt wohl nicht mit dir sprechen können. Also sollte dir eigentlich klar sein das es mir gut geht."

Er musste sich so langsam ein Lachen verkeifen.

„Woher soll ich das bei deiner klingonischen Sturheit wissen? Nachdem jemand versucht hat, mich zu töten, schien es mir logisch, dass es auch jemand bei dir versucht.“

Jetzt war es H´Qar der hellhörig wurde.

"Es ist ein Mordanschlag auf dich verübt worden? Weis man schon wer dahinter steckt?"

„Es gibt nur einen, der offensichtlich die Möglichkeit dazu hatte“, sagte Milseya.

"Wer?" kam die kurze Antwort.

„Du.“

"WAS? Das ist doch nicht dein Ernst? Wieso sollte gerade ich dich umbringen wollen?"

„Ich sagte nicht, dass du es warst. Und ich weiß auch, dass du es nicht warst. Aber wer, außer uns beiden, war in A5? Wer konnte den Ölschlauch des Gleiters durchschnitten haben, um so meinen Absturz zu verursachen?“ Milseya seufzte laut. „Beantworte mir eine Frage.“

"Und die wäre?" Er wusste nicht worauf Milseya hinauswollte.

„Wolltest du, dass ich da bleibe? den Befehl missachte, so wie ich es schon oft getan habe?“

"Wie bitte? Was hat diese Frage denn mit dem zerschnittenem Ölschlauch zu tun?"

„Ist das so schwer?“

"Willst Du sagen dass ich die Ölschläuche durchgeschnitten habe damit du bei mir bleibst? Das kann nicht dein Ernst sein."

„Ich will nur wissen, ob du dir gewünscht hast, dass ich bei dir bleibe! Ich sagte nichts davon, dass du deshalb den Ölschlauch durchschnitten hast. Ich will nur wissen, was du GEFÜHLT hast! Himmel, ist das so schwer zu verstehen!“ Milseya rieb sich verzweifelt die Stirn. „Du wirst alles verstehen, wenn du alle Berichte gelesen hast.“

"Ich wollte dass Du gehst. Nicht weil ich Dich nicht bei mir haben wollte. Sondern weil ich wollte das Du meinet wegen weiteren Ärger mit deinen Vorgesetzten bekommst. Befehlsverweigerung ist auch bei der Sternenflotte ein schweres Vergehen. Ich habe mir gewünscht das Du deinen Befehlen folge leistest."

Milseya dachte kurz nach. „Also, an sich hättest du es dir persönlich gewünscht, aber auf der anderen Seite war da dein Pflichtbewusstsein, das mich mit einschließt. Du wirfst es mir also nicht vor, dass ich gegangen bin?“

"Nein im Gegenteil ich war stolz auf dich. Du hast dich richtig entschieden obwohl deine persönlichen Prioritäten anders gelagert waren."

In Gedanken fügte er hinzu. 'Ich habe dir doch gesagt das ich noch einen vernünftigen Führungsoffizier aus dir mache.'

„Und was ist mit John? Denkst du nach all der Zeit immer noch, dass John und ich zusammen sind oder waren?“

"Milseya ich weis nicht was das alles mit dem Mordanschlag auf dich zu tun haben soll? Aber Ich weis noch nicht was ich zu John und Dir denken soll. Ihr seit einfach zu sehr vertraut."

„So wie du und Tewar?“ erwiderte sie. „Bedeutet deine Antwort, dass du mir nicht vertraust?“ Sie hielt kurz inne. „Und du hast Recht, meine Fragen haben jetzt nichts mehr mit dem Anschlag auf mich zu tun - hier geht es nur um mich und dich. Wir haben nie darüber geredet, und wenn, dann warst du - unberechtigterweise – eifersüchtig. Es fällt dir schwer zu verstehen, dass ein Mann und eine Frau eine Beziehung zueinander haben können, die auf völlig anderen Kriterien beruht als nur sexuelle Anziehung.“

"Tewar ist meine Schwester. Das ist etwas vollkommen anderes. Ich war nie eifersüchtig das war bis jetzt nur eine. Aber wie ich eben schon gesagt habe ich bin mir nicht sicher was ich zu euch beiden denken soll. Und ich bin ja auch nicht der einzige der sich in dieser Beziehung nicht sicher ist. Commander Kyle scheint ja auch immer wieder auf dich eifersüchtig zu sein. Und ich betone noch einmal das ICH nie eifersüchtig war."

Aber sicher doch! Milseya biss sich auf die Zunge - und das nicht nur im übertragenen Sinn.

Für eine solche Diskussion hatten sie mit Sicherheit noch ein anderes Mal Zeit.

„Das sollten wir ein anderes Mal weiter besprechen“, sagte sie. Und glaub ja nicht, dass ich dich so davon kommen lasse! Sie atmete tief durch. „Sagte ich dir schon, dass ich glücklich bin, dass dir nichts passiert ist?“

"Nein hast Du nicht. Aber auch ich bin froh das Du den Mordanschlag überlebt hast. Aber erzähl mir was alles passiert ist seit wir uns bei A5 getrennt haben."

„Das hätte noch ein wenig erfreuter klingen können!“, stichelte Milseya und lachte. Dann begann sie von dem Absturz, der Wüste, dem Surfer, dem Urwald, von Rose und den gebratenen Bananen sowie dem Tunnel und den Cardassianern und schließlich den Maden in ihrem Oberschenkeln zu erzählen. „Glaub ja nicht, dass ich zugelassen hätte, dass du die verspeist!“, schloss sie die Erzählung.

"Ich esse nun auch nicht jedes Gewürm. Obwohl die hatten sich ja an dir satt gefressen und ich hab dir ja schon öfter gesagt das ich dich zum Fressen gern hab. So hätte ich wenigstens einen Teil von dir fressen können." schloss er mit belustigter Stimme.

Sie lachte. „Stimmt!“ Milseya holte Luft. „Wann werden wir uns wieder sehen können?“

"Das kann ich dir nicht sagen ich werde noch heute zu einem noch geheimen Ziel aufbrechen. Ich weis nicht wie lange ich dort vor Ort sein muss. Wenn wir Pech haben sehen wir uns erst im nächsten Urlaub. Es ist schon zum verzweifeln da sind unsere beiden Schiffe im Orbit um einen Planeten und wir schaffen es nicht uns zu sehen."

„Ein geheimer Ort? Oh wie mysteriös!“

Milseya seufzte. „Wird das immer so sein? Ich meine, dass wir Geheimnisse vor einander haben müssen, nur weil wir in zwei Flotten dienen?“

"Es sieht so aus. Solange es um die Interessen des Reiches oder der Föderation geht haben wir wohl keine andere Wahl." seine Stimme blieb ruhig.

"Aber vielleicht wird es irgendwann eine Zeit geben indem sich unsere Flotten und Kommandanten soweit vertrauen das wir keine Geheimnisse mehr vor und haben müssen. Aber ich schätze das auch Du mir nicht alles zu den aktuellen Forschungsständen erzählen kannst."

„Bis dahin bin ich alt, grau und hässlich!“ Sie verzog das Gesicht. „Es wäre besser gewesen, ich wäre aus der Sternenflotte ausgetreten“, erklärte sie desillusioniert. „Ich weiß nicht, was ich dir sagen darf oder nicht, doch ich denke, dass ihr alle Informationen von uns bekommen habt. Aber ich weiß es nicht, darüber entscheidet der Kommandant und ich habe keinen Einfluss darauf. Doch versprich mir eins!“

"Alt und grau vielleicht, aber nicht hässlich. Und es bringt gar nichts über nicht getroffene Entscheidungen zu sinnieren. Lebe jetzt und mit deinen Entscheidungen. Es wird schon richtig gewesen sein. Und was soll ich dir versprechen?"

„Ich kann immer noch austreten“, gab sie leise zurück. „Versprich mir, dass du zurückkehrst von dem geheimen Ort. An einem Stück. Gesund. Und wenn du zurückkommst, dann – du weißt schon.“ Immerhin war das hier ein öffentlicher Kanal.

"Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um heil und in einem Stück zurückzukommen. Und Gesund. Und wenn ich dann nicht gleich wieder wo anders hingeschickt werde dann... Nun wie Du sagtest."

„Nein – wenn du von wo auch immer zurückkommst, dann egal wie, aber .. es ist Ewigkeiten her!“, beschwerte sich Milseya. „Sollten wir uns da unten auf dem Planeten treffen, dann können Zehntausende von Befehlen kommen – die müssen warten! Ich wollte nur, dass du das weißt“, grinste sie.

"Ich denke es mir."

„Ach nur denken? Na, du musst mich ja wirklich vermisst haben!“

Er schüttelte den Kopf.

"Du legst auch jedes Wort auf die Latinumwage."

„Jepp! Und es würde dir nicht wehtun, zu sagen, dass dir eine kleine nervtötende Haliianerin fehlt!“, frotzelte sie.

"Das habe ich doch mit jedem meiner Worte zum Ausdruck gebracht." hielt er dagegen.

„Sag es so, dass ICH es verstehe!“

"Ich vermisse Dich wie ein Fisch in der Wüste, das Wasser vermisst."

„Sehr poetisch!“ Milseya schmunzelte. „Ich glaube, du wolltest damit sagen, dass du mich seeeeeeeeeeeeehr vermisst.“ Ein erfreutes Schnaufen. „Ich vermisse dich wie der leise Sturm den Wind und wie die dunkle Sonne die Wärme – und gnade dir dein Himmel, wenn du dich nicht bald meldest, inoumerii!“

"Ich werde sehen was in meinen Möglichkeiten liegt und wenn ich einen Papierflieger bastele um ihn zur Community zu werfen."

„Was soll ich mit einem Papierflieger, wenn ich dich haben will?“

"Dann wirst Du warten müssen. Und die Vorfreude ist ja bekanntlich die größte Freude."

„Das behaupten die Menschen, aber die haben nicht die geringste Ahnung von Sinnesfreuden. Und da du mit ihnen übereinstimmst ..“

"Denk daran das Rache ein Gericht ist das man am besten eiskalt serviert und für diese Bemerkung wird dir Rura Pente wie ein Tropisches Paradies vorkommen."

In diesem Augenblick blinkte an H´Qars Komkonsole ein weiteres Lämpchen auf.

"Mein Schatz ich bekomme gerade meine Marschbefehle. Wir werden diese Diskussion ein anders mal Auge in Auge weiterführen."

„Oh verlass dich drauf!“ Wieder lachte sie auf. „Ich will nur hören, dass du mir VERSPRICHST zurückzukommen, damit wir das auch wirklich werden.“

"Ich verspreche dir allen in meiner Machtstehende zu tun um zu dir zurück zu kommen."

„Mehr wollte ich gar nicht hören. Mavym, inoumerii.“

"Qapla' mach blQDep."

fee und shanein: das nächste mal gibt’s wieder kratzen beißen, schlagen und hauen

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Coming Home – I

Nach dem Absenden seines Signals hatte Jeremiah ein bis zwei Stunden an den Himmel gestarrt, immer in der Hoffnung dass mehrere Fallschirme die Wolkendecke durchstoßen würden und auf baldige Rettung kündeten. Doch niemand kam. „Anscheinend war das Signal doch zu schwach.“, murmelte er enttäuscht. „Aber ein Versuch war es wert.“

Danach kehrte er in sein Quartier zurück und versuchte zu schlafen.

Fast 9 Stunden später näherte sich ein Fluggefährt vorsichtig aus Richtung Süden, der Ruinenstadt, die unter dem Namen A1 bekannt war. Claudette Bruchette und Sean Coleman besahen sich immer wieder die Anzeigen im Cockpit. Wohl zum hundersten Mal stellte die junge Frau ihre Frage: „Und sie sind sich wirklich sicher, dass Lieutnant Esteban in A1 ist?“

Seufzend, weil ihn das langsam mehr als nervte, erklärte Sean: „Ja, das bin ich mir. Wer ist denn hier der Kommunikationsexperte? Wenn ich mich recht entsinne, war das ich.“

Er sah wieder auf die Karte und bemerkte: „Wir sollten jetzt auf Schwebeflug gehen und uns nach einer geeigneten Stelle zum Landen umsehen. Wir sind fast da.“ Die Pilotin nickte und stellte die Flügel aufrecht, so dass der Skydancer wie ein antiker Helikopter auf der Stelle schweben konnte. Dann sah sie aus dem Fenster und entdeckte rechtschnell einen Krater der offensichtlich tief genug war, um dass neuste Fluggefährt der Community zu verstecken.

Ihr Begleiter war mit der Wahl einverstanden und so landete Claudette den Skydancer.

Die beiden Sternenflottenoffiziere setzten ihre Rucksäcke auf, verließen ihr Vehikel und kletterten den Krater hoch. Da doch eine steife Brise vorherrschte, setzten beide die Kapuzen ihre Jacken auf. „Und wie weiter?“, fragte Claudette. Trotz der Arktisuniform frierte sie doch ein wenig. Sean Coleman, der als Junge mehrere Sommer in den Pfadfindercamps verbrachtet hatte, kontrollierte seine Karte und versuchte zusammen mit seiner antiken analogen Uhr, die sich schon seit fast 400 Jahren im Besitz der Familie Coleman befand, die Richtung zu errechnen.

Nach einer halben Minute zeigte er in die nordnordwestliche Richtung und erklärte: „Wir müssen da lang.“

Nach gut vier Kilometern, die Claudette und Sean aufgrund der Bedingungen in einer dreiviertel Stunde zurücklegten erreichten die beiden den Rand des Gletschers unter de sich A1 befand. Sean setzte seinen Rucksack ab und holte ein Fernglas hervor. Dann näherte er sich vorsichtig dem Rand und legte sich auf dem Boden. Dank seiner Thermobekleidung verspürte der Lieutnant die Kälte des Boden nichts.

Sorgsam überprüfte Sean mit seien Fernglas den Teil der Ruinen den er von seiner Position aus überblicken konnte. „Sehen sie was?“, fragte Claudette leise, wenn auch besorgt. Lieutnant Coleman schüttelte mit dem Kopf. „Nein, nichts.“ Er stand wieder auf und klopfte sich etwas Eis von der Hose. „Ich glaube wir müssen runter.“

Die Pilotin seufzte. Klettern hatte noch zu ihren Hobbys gehört. Der Einsatzoffizier bemerkte den Gesichtsausdruck seiner Begleiterin und erklärte: „Ich habe unterwegs eine Stelle entdeckt, an der es nicht so steil nach unten geht.

Claudette nickte erleichtert und folgte ihren Kollegen.

Dennoch war der Abstieg nicht ganz ungefährlich. Schon fast am Boden angelangt , wäre die Pilotin beinahe gestürzt, doch ihr Begleiter fing sie geschickt auf. „Vorsicht Claudette.“, warnte er freundlich. Dann lächelte er und bemerkte: „Hier ist es verdammt glatt.“ Die Französin genoss kurz dass Gefühl, im Arm gehalten zu werden und bemerkte, wie plötzlich ihr Blut ins Gesicht schoss. Sanft löste sie sich aus der Umarmung und bemerkte: „Wir wollten doch eigentlich Lieutnant Esteban suchen.“ Sean nickte und übernahm wieder die Führung.

Die beiden Sternenflottenoffiziere erreichten bald die Ruinenstadt A1 und erkannten jetzt das Lager der Breen, dass von der Position, von der Lieutnant Coleman die Stadt überblickt hatte, nicht einsehbar gewesen war. Während Sean und seine Begleiterin sich vorsichtig in das Lager schlichen, fragten sich beide, von welcher Spezies das Team, dass hier arbeitete abstammte.

Plötzlich fragte jemand hinter den beiden: „Wer sind sie? Und was wollen sie hier?“

Mit einer einzigen fließenden Bewegung drehte sich Sean in die Richtung aus der die Stimme kam, zog seine SFP99, die er die ganze Zeit im Pistolenhalfter am Gürtel getragen hatte und schuppste seine Begleiterin, die einen kurzen erschreckten Schrei ausstieß, hinter eine Mauer in Deckung, nur für den Fall, dass die Person, zu der die Stimme gehörte, bewaffnet war.

Erst jetzt bekam der Lieutnant mit, dass er auf den Kälteschutzanzug eines Brenns blickte. Sean schluckte hart. Er hatte als junger Fähnrich noch die letzten schweren Kämpfe des Dominionkrieges miterlebt und wusste dementsprechend auch um die Stärken der Breen. Doch es war zum ersten mal dass er persönlich einem Gegenüber stand. Sean dachte nach. Wenn die Mistkerle seinen Freund und Vorgesetzten etwas angetan hatten, dann würde er.

„Wo ist Lieutnant Jeremiah Esteban.“, fragte er barsch. Dann richtete der Offizier seinen Waffe auf den leuchtenden Teil des Schutzanzuges seines Gegenübers. Langsam krümmte sich sein Finger am Abzug. ...

Jeremiah hatte mittlerweile ausgeschlafen und überlegte seine weitere Vorgehensweise. Plötzlich fiel ihm eine neue Option ein. Er würde sich eines der Schneemobile ‚ausleihen’ und nach A2 fahren. das war zwar nicht die feine englische Art. Dann machte er sich auf den Weg zur „Gemeinschaftshöhle“ um etwas zu Essen. Dabei ließ er Routinemäßig seinen Blick durch das Lager seiner Gastgeber schweifen. Und erstarrte überrascht. Der Lieutnant hatte zwei Personen in der Arktisuniform der Sternenflotte entdeckt. Spielte ihm sein Kopf schon wieder einen Streich? Oder wurde er langsam schneeblind?

Jeremiah schaute noch mal hin. Er entscheid, dass es sich nicht um eine Halluzination handelte. Er begann auf die beiden Kollegen zuzulaufen, als er entdeckte, dass einer der beiden eine Waffe auf jemanden richtete. Sollte das womöglich Lucas sein, der einen Breen entdeckt hatte? Doch wer war sein Begleiter? Und wieso kamen sie erst jetzt?

„He, Leute. ich bin hier. Mir geht es gut.“, rief der Sternenflottenoffizier seien Kollegen entgegen.

Claudette stieß einen kleinen Freudenschrei aus, als sie die Stimme ihres falsch abgesetzten Passagiers vernahm. Sie lief auf den Lieutnant zu und umarmte ihn. Jerry war von der herzlichen Begrüßung mehr als überrascht und auch ein wenig peinlich berührt, weil er kurzzeitig der jungen Frau die Schuld an seiner misslichen Lage gegeben hatte. „Doch nicht hier vor den Breen, Ens- Claudette.“, flüsterte er.

Die Pilotin löste sich von dem leitenden Einsatzoffizier und lächelte: „Entschuldigung, Sir. Ich bin nur so froh, dass es ihnen gut geht. Ich habe mir die ganze Zeit Vorwürfe gemacht. Wenn ihnen was passiert wäre...“ Hier stoppte Claudette kurz und fügte traurig hinzu: „Das hätte ich mir nie verzeihen können.“

Jeremiah nickte gerührt. „Es ist doch nichts passiert Claudette. Außerdem wissen wir jetzt, dass die Breen auch ein Team hier haben.“ Dann deutete er mit dem Kopf zu dem dritten Sternenflottenoffizier; der immer noch seinen Waffe gezückt hatte. „Wer ist denn dein schießwütiger Begleiter.“ „Das ist schon Lieutnant Coleman.“, erklärte Ensign Bruchette.

Jerry stutzte erst und grinste dann. Er freute sich regelrecht darauf den Vorgesetzten raushängen zu lassen. Also formte er mit seien Händen einen Trichter und rief: „Lieutnant Coleman. Nehmen sie die Waffe runter und kommen sie her. Das ist ein Befehl.“

Reflexartig folgte Sean der Anweisung und lief zu seinen beiden Kollegen.

Danach musterte er seinen Freund von oben bis unten und bemerkte dann gespielt entrüstet: „Du bist mir vielleicht einer, Jerry. Wir machen und tagelang Sorgen und du machst einfach einen Skiurlaub. Und kaum bist du wieder da, machst du einen auf Ausbilder.“ Dann lächelte er erklärte: „Ich bin froh, dass es dir gut geht, Boss.“

Der Angesprochene lächelte und seufzte theatralisch: „Was sollte ich machen? Ich hatte die Wahl als Eis am Steil oder als Mitternachtssnack zu Enden, oder den Urlaub zu buchen. Dennoch würde ich dieses Hotel nicht unbedingt empfehlen. Die Bedienung ist teilweise brummig, dass Essen eintönig und das einzige Telefon, steht in der Verwaltung und da darf man als Gast nicht rein.“

Mittlerweile hatte Lorentas Zienar, der das ‚Rettungsteam’ entdeckt hatte, Professor Mantol informiert. Und so kam der Leiter der Breenexpedition zusammen mit Dr. Lonfer auf die drei Sternenflottenoffiziere zu.

„Lieutnant Esteban.“, wandte sich Virenan etwas nervös an seinen Gast. Das Zerwurfnis wischen dem wissenschaftlichen und dem militärischen Teil der Expedition lastete jetzt doch etwas schwer auf seien Schultern. „Würden sie uns bitte ihre Kollegen vorstellen.“

Jerry nickte: „Das sind Ensign Claudette Bruchette. Sie ist eine der Piloten der Community. Und Lieutnant Sean Coleman, mein Stellvertreter.“ Dann wandte sich der Sternenflottenoffizier an seine Kollegen: „Und das sind Professor Virenan Mantol, der Leiter der Expedition und Dr. Oppseta Lonfer, der Linguist im Team.“

Auch wenn Sean die Breen noch ein wenig misstrauisch musterte, war ihm doch das freundlich-höfliche Umgangston nicht entgangen. Und so entheilt er sich einer aggressiven Handlung gegenüber den Breen.

Professor Mantol musterte die beiden Neuankömmlinge noch mal genau. „Wie und warum sind sie hier hergekommen?“, fragte er. „Wir sind mit einen Gleiter hergeflogen.“, erklärte Claudette offen, nachdem sie sich mit einen kurzen Blick auf Jeremiah vergewissert hatte, dass es okay war, die Frage zu beantworten. „Wir haben Lieutnant Esteban gesucht.“

„Woher wussten sie überhaupt, dass ihr Kollege hier ist.“

Jerry lächelte und erwiderte: „Mir ist es gelungen einen Sender zu bauen, der kurzzeitig ein primitives Signal sendet.“ Der Einsatzoffizier stutzte. Hatte Dr. Lonfer tatsächlich anerkennend genickt.

„Wir haben das Signal aufgefangen und die Position extrapoliert.“, ergänzte Sean.

Und dann kam Lieutnant Coleman eine Idee. „Mit ihrer Erlaubnis Professor, würden wir gerne einen Transportanker in ihren Lager aufbauen.“ „Transportanker?“, fragte der Breen verwundert. „Mit seiner Hilfe können wir ein Transportersignal durch die atmosphärischen Störungen hindurch senden.“, erklärte Jerry.

„Sie kommen damit schneller auf ihr Schiff.“, fragte Virenan. Jeremiah nickte.

Der Professor überlegte kurz und forderte dann: „Einverstanden. Aber nur wenn dieser Anker nach ihre Rückkehr wieder abgebaut wird.“ Die drei Sternenflottenoffiziere nickten synchron, wenn auch keiner begeistert war.

Die beiden Breen ließen die Sternenflottenoffiziere allein. „Okay, ich hole dann mal den Skydancer.“, erklärte Claudette und machte sich auf den Weg. „Seien sie vorsichtig, Ensign.“, rief Sean ihr nach.

Claudette hob die Hand zum Gruß, zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.

Während dessen war Jerry schon in Richtung seines Quartiers gelaufen und musste auf seien Stellvertreter warten. „Willst du Wurzeln schlagen, oder wissen, wie ich das Peilsignal gebastelt habe.“, rief er ihm zu. Sean kam natürlich angelaufen und folgte seien Kollegen.

Als sie in Jeremiahs Quartier ankamen, zeigte der Bewohner voller Stolz seine reichlich mitgenommen aussehende Bastelei.

Sean betrachtete die Konstruktion, während Jerry packte. Über den Erfindungsgeist seines Vorgesetzten doch ein wenig beeindruckt, bemerkte er scherzhaft: „Seit der Geburt von Benjamin kann man dir nichts mehr in die Hand geben. Jeden Ausrüstungsgegenstand machst du kaputt, Shuttles, Kommunikatoren Tricorder.“ Jeremiah sah kurz auf und erklärte scheinbar todernst: „Ja, ist schon komisch, was eine Vaterschaft aus einen Menschen machen kann.“ Dann begannen beide Männer zu lachen.

Doch dann wurde Jerry wieder ernst: „Sag mal, Sean, warum bist du eigentlich hier? Nicht das ich mich nicht freuen würde dich zu sehen, aber überrascht hat es mich schon.“

„Anweisung von Dr. Assjima, Boss.“, erklärte Lieutnant Coleman.

„Anweisung von Dr. Assjima.“, wiederholte Jerry ungläubig. „Was hat unsere deltanische Chefärztin denn damit zu tun.“

„Nun, eigentlich nur, dass sie unsere derzeitige Kommandantin ist.“, erklärte Sean.

Seinen Freund klappte die Kinnlade förmlich runter. „Assjima im Center Chair. Wo treibt sich der Skipper den herum?“ Dann machte der Chief of Operations eine Pause und beantwortete die Frage selbst: „Lass mich raten. Er ist in A3 und schmachtet Professor Swami an. Also langsam wird es peinlich, wenn sich ein gestandener Mann wie Captain Tanrim wie ein verliebter Teenanger verhält.“

„Tut er auch nicht.“, erwiderte Sean . „Gerüchten zu folge haben sich er und diese Swami ganz schön gezofft.“ „Bestimmt wie ein altes Ehepaar.“, vermutete Jeremiah amüsiert.

„Aber zurück zur Community. Gibt es sonst noch Neuigkeiten.“ Sean holte tief Luft und ratterte die wichtigsten Ereignisse wie ein Nachrichtensprecher runter. „Solak ist bei den Romulanern, Commander Sheridan wird vermisst, Ensign Anquenar wurde vermisst, ist aber wieder aufgetaucht. Wir haben zwei weitere Leichen gefunden, einen Romulaner, der laut Solak aber vorher ein älterer Mensch gewesen sein soll. Dann noch ein cardassianisch, klingonisch romulanischer Hybrid. Dann haben ein paar Binäre am Computer herumgespielt . Und seit Commander Shral ein Kästchen aus A6 mitbebracht hat, drehen alle Frauen ein wenig am Rad.“

Jerry stutze, „Binäre haben an MEINEN Computer herumgespielt.“, fragte er überrascht. „Ähm, ja.“, musste sein Stellvertreter kleinlaut zugeben. Lieutnant Esteban schüttelte mit dem Kopf. „Euch kann man nicht mal ein paar Tage alleine lassen. Immer ist dann was mit dem Bordrechner. Wie konnte bloß so etwas passieren?“

„Da sind wir uns nicht ganz sicher.“, musste Sean zugeben. „Sie haben an einen autarken Computersystem gearbeitet, wie es Professor Swami und diese Gle’ma verlangt haben. Dennoch haben sie unsere Standardsicherheitssperren sowie den Schutz der privaten Dateien des Captains geknackt. Und dann haben sie uns mit dem schlechten Musikgeschmack von Tanrim terroririsiert.“

„Was verstehst du unter ‚schlechten Musikgschmack’.“, fragte Jerry, der sich doch wunderte was der Kommandant der Community an Musik hörte.

„Musik aus dem 20. Jahrhundert.“, erklärte Sean.

„Was hast du denn Beatles, Rolling Stones, Genesis und Co.“

„Nichts. Aber sagt dir der Begriff ‚Deutscher Schlager’ was.“

Da verzog auch Jeremiah etwas angewidert dass Gesicht: „Okay, dieses Herz-Schmerz Gedudel wirklich schlimm.“ Dann machte eine Pause und bemerkte: „Aber ihr könnt noch froh sein. Da gibt es noch weit schlimmeres aus der Zeit. Wenn bei irgendeinem Lied, ein Ralph Siegel oder ein Dieter Bohlen was damit zu tun haben, sofort löschen. Das ist wirklicher Müll.“

„Was ist Müll.“ erklang eine weibliche Stimme und Claudette betrat den Raum. „Dieser Doktor Lonfer hat mir gezeigt, wo sie untergebracht.“, erklärte sie. „Er ist okay.“, brummte Jerry.

Wenig später war er auch mit Packen seines Rucksackes fertig. Nun hieß es sich zu verabschieden und aufzubrechen. Während Sean den Transportanker aufstellte und einrichtete, begab sich Jeremiah zu fast allen zivilen Mitgliedern der Breenexpedition. Lorentas Zienar musste natürlich einen abfälligen Spruch über die Sentimentalität der Menschen loslassen, aber das störte den Sternenflottenoffizier wenig.

In der Nähe des Gleiters warteten nur noch Professor Mantol und Dr. Lonfer. Jerry richtete seien Worte an den Leiter der Expedition: „Professor, ich möchte mich noch mal bei ihnen bedanken, dass sie mir geholfen haben. Ohne diese Hilfe wäre ich schön längst tot.Und entschuldigen sie den ärger, den ich verursacht habe.“ Der Breen nickte: „Ich war es ihnen schuldig, nachdem sie einen meiner Männer aus einer misslichen Lage befreit haben. Ich freue mich, dass sie wieder zu ihrer Familie zurückkehren können.“

Der Sternenflottenoffizier lächelte überrascht. Er hatte erwartet, dass der Wissenschaftler froh, dass seien Nervensäge verschwand.

Doch auch wenn Sean und Claudette schon langsam ungeduldig wurden, nahm Jeremiah Dr. Lonfer beiseite: „Ich möchte ihnen noch mal persönlich für alles danken, was sie in den letzten Tagen für mich getan haben.“, begann der Mensch vorsichtig. „Dennoch möchte ich sie um einen letzten Gefallen bitten.“ Der Linguist nickte: „Um was geht es?“ „Passen sie auf sich auf, Doktor.“, erklärte der Sternenflottenoffizier. „Sie sind quasi meine letzte Verteidigungslinie gegenüber Lieutnant Roternar. Ohne ihr Wissen der xsesallanschen Sprache wird es für ihn schwer sein, das Kontrollsystem zu benutzen, wenn nicht sogar unmöglich.“ „Werden sie wiederkommen?“, fragte Oppseta. „Das werde ich.“, versprach Jerry.

Der Lieutnant kehrte zu seien Kollegen zurück. „So, wir können.“

Sean nickte und klopfte auf seinen Insignienkommunikator. Die Kommunikation wurde dabei automatisch über den leistungsfähigen Sender des Skydancers geleitet. „Coleman an Transporterraum eins. Transporterkoppler sind aufgebaut. Zwei Personen hochbeamen.“

Die beiden Männer dematerialisierten sich und Claudette begann, den Transportkoppler wieder abzubauen und im Skydancer zu verstauen.

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Coming Home – II

Die beiden Sternenflottenoffiziere rematerialisierten im Transporterraum. Jerry äußerte den Wunsch sich noch schnell zu duschen und umzuziehen und versprach in einer halben Stunde in der Beobachtungslounge zu sein. Sein Stellvertreter nickte nur, grinste aber in sich hinein. Er wusste ja wie sehr Hanni dass Verschwinden des Chief of Operations mitgenommen hatte und beschloss den jungen Eltern eine ganze Stunde zu geben, um ihr Wiedersehen zu ‚feiern’.

Daher trennten die Wege der beiden Männer sich. Auf den weg zu sein Quartier bemerkte Lieutnant Esteban, wie überrascht ihn die wenigen Crewmitglieder, die noch an Bord waren und ihm über den Weg liefen, anblickten. Der junge Mann wertete dies als Zeichen, dass er wirklich von einigen vermisst worden war, was darauf deutete, dass er mittlerweile wirklich 100prozentig in die Mannschaft integriert war, ein Umstand, der ihn sehr erfreute.

Vor seinen Quartier angekommen hielt es Jeremiah für besser zu klingen. Er wollte nicht einfach in sein Quartier spazieren als ob nichts gewesen war. Dazu war eben zuviel passiert. Doch niemand öffnete. nachdenklich gab Jerry den Öffnungscode ein und betrat den Hauptraum. Er sah recht unordentlich aus, für Jerrys Verhältnisse. Überall lagen sauberere (!) Windeln, aber auch schmutziges Geschirr, nur halb ausgetrunkene Babyfläschchen mit Tee. Und mitten drin lag Hanni mit geschossenen Augen auf der Couch.

Jerry setzet seien Rucksack ab und betrachtete etwas besorgt seine schlafende Freundin. Ihrzerzaustes Haar und die Augenringe deuteten an, wie sehr Hanni sein Verschwinden mitgenommen hatte. Zudem warf sie sich auf der Couch hin und her und murmelte im Schlaf. Sie träumte.

Jeremiah wollte sie schon wecken, als er ein Weinen aus dem Nebenraum hörte.

Sein Sohn Benjamin war wach. Sofort betrat der Vater das Kinderzimmer und trat an das Bett heran. Er nahm den weinenden Säugling vorsichtig hoch und suchte mit dem Augen nach dem Schnuller.

Der lag auf dem Boden. Offensichtlich hatte Benjamin schon solche Spukkünste entwickelt, dass er ohne Probleme den Schnuller zwischen die Lücken in seien Kinderbett durchspucken konnte. Anerkennend murmelte sein Vater: „Also das konnte ich in deinen Alter noch nicht.“ Dann legte Jerry seien Sohn in den linken Arm hockte sich hin und griff mit rechten Hand nach dem Schnuller. Um ihn zu säubern steckte er sich ihn kurz zwischen die Lippen. Da sich Jerry jedoch bewusst war, wie dämlich dass aussah, steckte er den Schnuller schnell in den Mund seines Sohnes.

Benjamin begann sich auch langsam zu beruhigen, da ihn sein Vater zudem sanft in dem Arm wiegte.

Im Wohnzimmer wachte Hanni urplötzlich auf. Sie dachte, sie hätte Benjamin weinen hören. Und doch war alles ruhig. Hatte sie das nur geträumt. Besorgt beschloss die junge Mutter im Kinderzimmer nach dem rechten zu sehen. Doch als sie die weiß gekleidete Gestalt entdeckte, stieß die junge Frau einen erschreckten Schrei. Es war wie in einen ihrer Träume, in der sie ihren Freund in weiß gekleidet fand. Doch wenn er sich umdrehte oder sie ihn berührte, zersprang er in Tausende kleine Eisklumpen.

Und nun drehte sich die Gestalt um. Die junge Mutter wollte laut: „Nein.“, rufen, da begann die Gestalt zu ihr sprechen. „Schatz, alles in Ordnung?“

Erst jetzt realisierte Hanni, dass wirklich ihr Freund vor ihr stand und dass sie nicht träumte. Und da brach die junge Frau in Tränen aus. Jeremiah trat zu ihr und zog sie mit seien freien Arm zu sich. „Nicht weinen, Liebling. Es alles wieder in Ordnung.“

Das bewirkte nicht viel, doch nach gut zwei Minuten versiegte der Tränenfluss. „Seit, seit wann bist du wieder an Bord.“, fragte Hanni. „Erst seit kurzen. Claudette Bruchette und Sean sind mit dem Gleiter nach A1 gekommen und haben einen Transporteranker aufgestellt. Als ich kam wollte ich dich ja wecken, aber dann habe ich Benjamin gehört und dachte ich sehe nach ihm.“

Hanni nickte und beobachtete ihren Freund, wie dieser den mittlerweile wieder schlafenden gemeinsamen Sohn in sein Bett legte. Dann gingen beide Erwachsene ins Wohnzimmer zurück und setzen sich auf die Couch.

Du siehst furchtbar aus.“, bemerkte Jerry vorsichtig. „War es schlimm?“

„Es war kaum zum aushalten. Alle haben mich nur mitleidig angeschaut und wer immer glaubte, dass er oder sie die Verantwortung übernehmen müsste, kam vorbei.“,, erklärte Hanni leise. „Doch die wenigstens haben wirklich ernsthaft versucht festzustellen, wie es mir wirklich zumute ist.“

„Und kein Counsellor in der Nähe.“ fügte Jerry hinzu.

„Doch es war einer da.“, widersprach Hanni, aber mit einen abfälligen Unterton. „Ein gewisser Lt. Radrin, von der Eisenstein, aber das war eine solche Vollpfeife. Ich wäre sogar lieber zu Agatha Talbot gegangen, als zu dem. Der hatte rein gar keine Ahnung.“

„Aber was ist mit den anderen?“ fragte Jerry. „Deiner Schwester? Anna Ruski? Deien Kollegen? Meinem Team?“

„Die waren schon eine Hilfe.“, gab seien Freundin zu. „Besonders Patricia. Und doch hatten sich alle schon halb auf deinen, deine Beerdigung vorbereit.“. Hanni begann wieder leise zu schluchzen.

„Hanni, jetzt bist du aber ein wenig unfair.“, erklärte Jerry liebevoll mahnend. Zu seiner Überraschung brauste seien Freundin aber auf: „Du nennst das unfair. Es war nicht fair von Tanrim, dich auf diese Mission zu schicken. Du hast andere Verpflichtungen.“

Jeremiah holte kurz Luft, denn mit der Reaktion hatte er nicht gerechnet, und erklärte geduldig. „Niemand konnte ahnen, dass so etwas passieren würde. Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, würde ich und nicht Solak sich mit den Romulanern herumärgern.“ „Auf diesen Schiff ist noch NIE etwas nach Plan gelaufen.“, konterte Hanni aufgeregt.

Der Lieutnant seufzte. Damit hatte seine Freundin im Grunde genommen recht. Die Pleiten-Pech und Pannen Serie der Community war länger als die Mannschaftsliste eines Schiffes der Atlasklasse. „Der Dienst bei der Sternenflotte ist nun mal voller Risiken. Dennoch haben uns entschieden auf der Community zu bleiben, Liebling.“, bemerkte er.

„Wenn ich dass aber vorher gewusst hätte ...“ Hanni begann wieder zu weinen. Ihr Freund runzelte die Stirn über dieses Auf und Ab ihrer Gefühlswelt. Dennoch hatte er dass Gefühl, dem eigentlich Problem näher zu kommen.

Zärtlich strich er über ihre Wange: „Schatz, es ist nicht dass erster Mal, dass ich verschwunden bin. Was hat dich wirklich beschäftigt.“ Die junge Frau presste die Lippen aufeinander: „Damals warst du noch mit Commander Kyle, Dr. Assjima und Commander Sheridan unterwegs.“ „Und du glaubst, allein bin ich hilflos.“, spottete Jerry gutmütig.

Und brachte Hanni tatsächlich zum Lächeln. „Nein, natürlich nicht. Aber damals wusste ich auch nicht, wo du genau warst. Du warst in der Beziehung auch immer recht schweigsam.“

„Befehl des Captains.“, erklärte der Einsatzoffizier schlicht.

„Aber hier?“, fuhr Hanni fort. „Hier wusste ich etwa, wo du warst. Ich habe mir vermutlich unbewusst die schlimmsten Horrorszenarien ausgemalt, was dir alles passiert sein könnte.“ Sie machte eine kurze Pause, versuchte ein paar aufsteigende Tränen zu unterdrücken und sah ihren Freund ins Gesicht. „Jedes Mal, wenn ich eingeschlafen bin habe ich von dir geträumt. Und jeder Traum endete damit, dass ich dich verlor. Ich – ich habe mich so hilflos gefühlt. Und als du ein Zeichen von dir gegeben hast, hat es niemand für notwenig gehalten, mir Bescheid zu sagen.“

Liebevoll nahm Jeremiah seine Freundin in den Arm und drückte sie an sich. „Es tut mir leid, dass ich dir solchen Kummer bereit habe. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass so etwas nie wieder passiert.“ „Das will ich doch auch gar nicht.“, erklärte seine Freundin leise. „Ich möchte nur, dass du dich in Zukunft besonders vorsichtig bist.“ „Das werde ich.“

Doch leider hatte Jerry nicht die Zeit, die Umarmung zu genießen. „Schatz, Assjima erwartet mich zum Bericht. Ich sollte noch vorher duschen und mich umziehen.“ Hanni seufzte leise, nickte aber: „Und rasieren.“ Jeremiah erhob sich von der Couch und fuhr gleichzeitig über seine Bartstoppeln und bemerkte frech: „So lange du noch was von der Enthaarungscreme von Miauz übrig gelassen hast, sollte das kein Problem sein.“ Dann ging er schnell ins Schlafzimmer, bevor Hanni mit einen Couchkissen nach ihm werfen konnte.

Exakt 17 Minuten später betrat ein wie frisch aus dem Ei gepellt aussehender Chief of Operations die Brücke. Jenax Quell, die an der OPS saß, erhob sich und begrüßte ihren Vorgesetzten, indem sie ihn erleichtert umarmte. „Schön dass du wieder da bist.“

Doch er hatte eigentlich keine Zeit für eine Willkommensparty. Deshalb fragte der Lieutnant: „Wo ist Dr. Assjima?“ „Sie ist mit John in der Beobachtungslounge. Ich sage Sean Bescheid, dass du da bist.“

Jerry nickte und ging durch den kurzen Korridor zur Lounge. Kaum das sich die Tür geöffnet hatte trat er durch und stellte sich vor Assjima in Positur. „Lieutnant JG Jeremiah Esteban meldet sich wieder zurück.“

Die Deltanerin lächelte spielte aber mit, während John Connor ein Lachen gerade so unterdrücken konnte: „Stehe sie bequem, Lieutnant, bevor sie sich noch einen Krampf holen.“ Sie machte eine kurze Pause: „Schön dass sie wieder da sind, Jerry. Aber ich bin neugierig darauf, zu erfahren, was sie erlebt haben.“

„Dass sind wohl alle. Ich sollte einen Holoroman darüber schreiben.“, erklärte Jerry lachend und ging zum Replikator. Dort bestellte er sich einen Cappuccino und ein Schinken-Käse Sandwich. „Endlich wieder normales Essen.“, erklärte er erleichtert.

Der Chief of Operations war gerade mit seinen Imbiss fertig, als auch sein Stellvertreter die Beobachtungslounge betrat und breit grinsend bemerkte: „Das ging aber schnell, Boss.“ Jerry brauchte einen Augenblick um zu kapieren, was Sean damit meinte.

Doch dann warf er ihm einen entrüsteten Blick zu und bemerkte: „Du brauchst ganz dringend eine Freundin.“

Hinter den beiden räusperte sich Assjima und die beiden Einsatzoffiziere grinsten entschuldigend wie Schuljungen, die man gerade beim Spicken erwischt hatte. Dann räusperte sich Jerry und begann zu erzählen, was er seit seinen unfreiwilligen Verlassen der Juri Gagarin erlebt hatte.

Seine drei Zuhörer nickten dann und wann teilnahmsvoll, froh darüber dass dieses Abenteuer dennoch so gut ausgegangen war.

Die erste echte Besorgnis zeigte sich jedoch bei Assjima, als Jeremiah das Verteidigungssystem in A1 erwähnte. Sie wurde zwei, drei Nuancen blasser. Doch sie schweig und ließ den Chief of Operatiosn zu Ende erzählen. Doch dann bemerkte die Deltanerin: „Daher kommen also die Raketen.“

Jerry blickte seine Interrimskommandantin überrascht an. „Was meinen sie damit.“

Und so begann Assjima zu erzählen, wie Vinara die Kästchen gefundene hatte und auch über die Visionen von Milseya, Vinara und ihrer eigenen.

Und erst dann begann sie einen chronologsichen Bericht über die gesamten Vorfälle der letzten Tage, angefangen von der Entführung Captain Swamis bis hin zu der Zusammenarbeit mit den Romulanern.

Jerry hatte dem Bericht aufmerksam zugehört und dachte nach. Die Theorie von Dr. Nech über eine globale Katastrophe bot eine komplett neue Interpretation der Gesamtsituation auf Xsesal 3. Das nachdenkliche Stirnrunzeln des Chief of Operations war der derzeitigen Kommandantin der Community nicht entgangen: „Über was denken sie gerade nach?“ „Ich glaube ich habe eine Idee, was diese komplette Vernichtung, von der Dr. Nech ausgeht, ausgelöst haben könnte? Die Xsesallaner selbst.“

Fragende Blicke aus der ganzen Runde. „Wie ist das möglich? Kollektiver Selbstmord?“, fragte John Connor . „Nein, so etwas nicht.“, wiedersprach Jerry. „Okay, ich erkläre es anders. Auf der Erde des 20. und 21. Jahrhundert herrschte ein Wettrüsten vor allen im Bereich nuklearer Waffen. Es hat Zeiten gegeben da stand die Menschheit insgesamt, mit einen Bein schon im Abgrund. Da reichten gerade mal 10 bis 15 Prozent der weltweit vorhanden Atomwaffen um die Menschheit zu vernichten. Führende Wissenschaftler warnten immer wieder vor einen postnuklearen Winter.“

„Aber während des dritten Weltkrieges wurden doch mehrere Städte mit Atomwaffen platt gemacht.“, warf Sean ein. „Das ist richtig.“, bestätigte Jerry. „Washington, New York, London, Paris, Tokio und andere, sie alle wurden von Atomwaffen schwer getroffen. Aber die eingesetzte Menge war glücklicherweise etwas geringer als die man brauchte um eine weltweite Klimakatastrophe auszulösen. Wir Menschen sind damals haarscharf an der totalen Vernichtung vorbeigeschrammt.“

„Wenn nur ein Teil eurer atomaren Waffen eingesetzt wurde, was hat man mit dem Rest gemacht.“, fragte John Connor interessiert. „Einen guten Teil hat man dazu verwendet um die Romulaner abzuwehren, als diese die Erde während des irdisch - roumlanschen Krieges angegriffen haben.“, erklärte Lieutnant Esteban. „Dann hat Zefram Cochrane noch eine gebraucht um die Phoenix zu bauen. Der Rest wurde verschrottet oder stehen heute, ihrer Gefechtsköpfe beraubt, in mehrerer Museen.“

„Was hat das mit Xsesal drei zu tun.“, fragte Dr. Assjima um wieder das Gespräch auf das eigentliche Thema zu bringen. „Weil der Fehler, den wir Menschen gerade so vermieden haben, den Xsesallanern passiert sein könnte.“ fing Jerry den ‚Ball’ dankbar auf. „Es muss nicht mal mit Absicht passiert sein. Es würde schon reichen, wenn die Eindämmung bei einer der kleineren Raketen mit den Antimateriesprengköpfen versagt hätte. Die daraus resultierende Kaskade hätte durchaus die Macht, den Planenten zu vernichten.“

„Aber du hast vorhin erzählt, dass die Basis bei A1 intakt ist.“, warf Sean ein. „Das mit der Antimaterie war bloß eine von mehreren Möglichkeiten.“, erwiderte Jerry. „Wahrscheinlicher ist, dass eine der Trilithiumraketen gestartet und im Orbit gezündet wurde. Wir wissen zu wenig über solche Massenvernichtungswaffen, aber ich glaube, man könnte damit ohne weiteres das gesamte Leben auf einen Planeten auslöschen. Zudem möchte ich auch noch mal daran erinnern, dass die Raketen über Multisprengköpfe verfügen, jeder mit autarker Antriebssystem“

Schweigen herrschte in der Runde. Keiner der Anwesenden konnte oder wollte auch nicht sich ein solche Katastrophe vorstellen.

Doch dann Assjima blickte in die Runde: „Wie sollten wir weiter vorgehen?“ „Wir müssen uns primär um die Soldaten in der Abschussbasis kümmern.“, erklärte Jeremiah bestimmt. „Sie haben sich nicht gerade empfänglich für gezeigt. Ich schlage daher vor, dass wir ein Kampfteam zusammenstellen, dass unter meiner Führung die Höhlen stürmt.“

Drei Augenpaare starrten überrascht auf den Chief of Operations. Auch wenn Jerry in der Vergangenheit dass eine oder andere Mal zur Waffe hatte greifen müssen, war er doch eher für seine diplomatische Haltung bekannt. „Ist die Gefahr wirklich so groß, dass wir nur noch die Option des Kampfes haben.“, fragte die leitende Schiffsärztin der Community. „Haben sie wirklich alle diplomatischen Möglichkeiten ausgeschöpft, Jerry. Gerade ihre neue Theorie bietet doch einen vielversprechenden Ansatz. Niemand würde das Risiko eingehen, sich selbst zu vernichten.“

„Lieutnant Roternar wird nicht auf uns hören.“, erklärte Lieutnant Esteban fest. „Er ist so verbohrt, so fest davon überzeugt, dass wir und die Eisenstein eine Bedrohung für sein Team sind.“ Er machte eine Pause und blickte seien derzeitige Vorgesetzte direkt an: „Und wenn man ihre ‚Vision’ als mögliche Zukunft interpretiert, wird Lieutnant Roternar früher oder später auf die Community und die Eisenstein schießen.“

„Oder sie schießen auf uns, weil wir sie angegriffen haben.“, entgegnete diese. „Wenn wir die Höhlen stürmen, liefern wir nämlich nur den Beweis, dass der Lieutnant recht hat. Wie werden dann die anderen Breen reagieren?“

Jeremiah schwieg. „Nein, ich denke unsere Optionen sind noch nicht ausgeschöpft.“, fuhr Assjima fort. „Vielleicht müssen wir den Breen nur die Hand reichen. Ihnen zeigen, dass wir nicht nur mit ihnen kooperieren, weil wir keine andere Wahl haben, sondern auch wirklich einen echten Frieden mit ihnen suchen. Eine Partnerschaft im wissenschaftlichen Bereich, wie wir sie schon mit den anderen Teams aufgebaut haben, wäre dazu genau das richtige Mittel. Da es uns gelungen ist, die Romulaner zu überzeugen, werden wir es auch bei den Breen schaffen können.“

„Doktor .. ähm Commander Das wird nicht einfach werden.“, warf Jerry. „Die Breen haben für die Expedition strenge Missionsbefehle. Professor Mantol ist , was diese angeht, zu gut wie keinen Kompromiss bereit.“ Assjima nickte:„ Ich habe nie behauptet, dass es einfach werden würde. Jerry, sie kennen den Professor und seine Leute. Sie wissen, was die brauchen um in ihrer Forschung den nächsten Schritt gehen zu können. Bieten sie ihm etwas an. Ich erwarte ihren Plan schnellstmöglichst.“

Genau Jerry.“, fügte Sean hinzu. Dann erklärte er mit besonders tiefer Stimme: „Wir machen ihm ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann.“ John Connor prustete kurz. Doch Jerry schien das Zitat aus einem berühmtesten Filmepose des 20. Jh. nicht besonders witzig zu finden. Er erhob sich und bemerkte förmlich: „Verstanden, Commander. Wenn noch etwas sein sollte, ich bin in meinen Büro.“

Gemeinsam verließen Sean Coleman und Jeremiah die Beobachtungslounge. Letzterer war nicht gerade erfreut über die Entscheidung, die Assjima getroffen hatte. Auch wenn ein Teil in ihm zugeben musste, dass die Ärztin recht hatte.

Sein Stellvertreter hingen überlegte noch, wie er Jeremiah auf dessen recht aggressive Haltung ansprechen konnte. Doch bevor er die Frage formuliert hatte, war sein Vorgesetzter auch schon im Turbolift verschwunden.

Jerry fuhr zu seinen Büro auf Deck fünf und musste feststellen, dass die Geschichten über ein selbstreinigendes Schiff nur der Wunschtraum einiger fauler Kadetten war. Da er sein kleines Büro schon seit Monaten nicht mehr benutzt hatte, hatte sich eine gut sichtbare Staubpatina über alles gelegt.

Er replizierte sich mehrere Staubtücher und putzte erstmal seinen Schreibtisch, seinen Stuhl und seinen Deskviewer. Dann versuchte er etwas Ordnung in sein Gefühlsmäßiges Chaos zu bringen, was ihm nur leidlich gelang. Zu wissen, dass jemand mit einer MVW auf einen zielte war da nicht besonders hilfreich. Daher konnte Jerry den Gedanken an Lieutnant Roternar und seien Plan nicht einfach ausblenden.

Doch er versucht es, denn die Schiffsärztin erwartete offensichtlich einen Plan für eine friedvolle Zusammenarbeit.

Es dauerte doch einige Stunden, doch dann hatte Jeremiah, eine Idee, die vielleicht klappen könnte. Also verfasste er einen Vorschlag, denn er an Assjima schickte. da er aber auf die Ärztin noch ein wenig sauer war, klang alles etwas gestelzt.

AN: Lieutnant Commander Assjima, diensthabende Kommandantin, USS Community

VON: Lieutnant JG Jeremiah Esteban, Chief of Operations, USS Community

BETREFF: Vorschlag zur Etablierung der Zusammenarbeit mit der Breenexpedition in Ruinenstadt A1

Commander Assjima,

Die Breenexpedition verfügt offensichtlich im Großen und Ganzen über ähnliche Probleme wie unser eigens Forschungsteam in A3. Daher können wir sicherlich unsere Erfahrung in diesen Punkt mit in die Waagschalle werfen. Und ähnlich ihren Vorgehen bei den Verhandlungen mit den Romulanern, werden die Breen möglicherweise dankbar über die Benutzung unserer Computerressourcen sein. Jedoch sollte dieser Zugriff auf einen vom Bordrechner unabhängigen System erfolgen und streng überwacht werden.

Darüber hinaus bietet die Abspaltung des militärischen Teils der Breenexpedition eine weiteren Ansatzpunkt. Gewisse Aspekte des täglichen Lagerlebens wie medizinische Versorgung oder auch Schutz vor den, wie ich selbst feststellen musste recht aggressiven animalischen Lebensformen von Xsesal 3, wurde durch diesen Teil der Expedition realisiert.

Daher könnte man dass Angebot unterbreiten, dass in einen Notfall und damit meine ich besonders einen medizinischen auch auf die Ressourcen der Community zurückgegriffen werden könnte. Dazu müsste aber festgestellt werden, inwieweit das aktuelle medizinische Personal zu solcher Hilfeleistung fähig ist.

Jedoch der wichtigste Punkt wäre die gemeinsame Forschung. Konkret sehe ich da drei Anwendungsgebiete.

1. Die Erforschung der Sprache von Xsesal 3. Sowohl wir als auch die Breen haben in diesen Punkt schon einige Fortschritte erzielt. Ein Austausch des Wissens könnte die weitere Forschung gegenseitig befruchten.

2. Die Erbringung eines Beweises der Theorien von Dr. Nech und mir. Gerade hier können unserer Erfahrungen im Bereich der Geologie, der Astronomie und auch Exobiologie zum Einsatz kommen, auch wenn die Breen im letzteren Bereich über einen Experten verfügen. In diesen Punkt ist eine Forschung in der Polarregion sinnvoll, da man hier eventuell auf eingefrorene Überreste von Lebewesen die vor der postulierten Katastrophe lebten, stoßen könnte.

3. Die tiefergehende Erforschung der Höhlen. Es gibt immer noch einen Tunnel, den weder ich noch meines Wissens nach die Breen betreten haben. Unserer Erfahrungen in A3, A5 und A2 sowie die Entdeckung des Transportsystem durch Ensign van Richthofen, könnten sich als wertvoll erweisen. Sprich wir haben das Wissen und die Breen die Höhlen. Ich postuliere sogar aufgrund der Lage von A1 als Hafenstadt die Entdeckung weiterer Unterwasserstädte, die einen genaue Untersuchung lohnen würde.

Ich empfehle daher ein kleines Team von A2 aus loszuschicken um Profesor Mantol unser Angebot zu unterbreiten und dann abzuwarten, wie er darauf reagiert.

Darüber hinaus bestehe ich weiterhin darauf ich, um mindestens einen Plan B in Reserve zu haben, dass wir uns auch auf den Fall einer Stürmung der Eishöhlen, entsprechend vorbereiten und die dafür notwendigen Einsatzkräfte in Bereitschaft halten. Die Mitglieder eines solchen Teams sollten zumindest mit Sturmgewehren des späten 20. bzw. frühen 21. Jahrhunderts, sowie einigen Explosionskörpern ausgestattet werden, um gegen die funktionierenden Disruptoren der Soldaten eine Chance zu haben.

Abschließend empfehle ich mich aufgrund meiner Erfahrung mit den Breen als leitender Offizier für eine weitere Kontaktaufnahme und mögliche Entsendung von Forschungsteams nach A1.

Hochachtungsvoll

Lieutnant Esteban

Den letzten Absatz hatte Jerry mit gemischten Gefühlen hinzugefügt. Aber letztendlich kam er nicht darum herum. Er WAR mittlerweile der Breenexperte n Bord. Er konnte in etwa einschätzen, wie die Mitglieder der Expedition handeln würden. Er seufzte. Manchmal musste man persönliche Gefühle hintenan stellen. Und mit einen passenden XO würde das schon klappen.

Aber jetzt hieß es abwarten, was Assjima von dem Plan hielt.

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Als die Konturen des Transporterraumes Form annahmen, glaubte George beinahe zu träumen. Endlich war er wieder auf dem Schiff. Kein Dschungel, keine wilden Tiere, die ihm gefährlich werden konnten. Lieutenant Suval erwartete den Chefingenieur an der Plattform. Der Vulkanier sah den Menschen mit einer gehobenen Augenbraue an. Der Geruch, den der Mensch umgab, war enorm. Doch die mentale Disziplin des Ingenieurs ermöglichte es, das Suval keine Mine verzog oder auch nur Ansatzweise die Nase rümpfte.

„Willkommen zurück Commander. „

„Danke Suval. Ich bin wirklich froh wieder hier zu sein.“

„Kann ich mir vorstellen. Commander, wenn Sie sich Frisch gemacht haben, möchten Sie sich auf der Krankenstation bei Doktor Gilmore einfinden. Er wird Sie eingehend Untersuchen.“

„Das werde ich auch Suval. Ich glaube mich riecht man 2 Minuten vorher, bevor ich erscheine.“

Der Vulkanier hob die Augenbraue etwas weiter an. Das war die einzigste Regung, die der Vulkanier sich im Moment zugestand. George verließ den Transporterraum und nahm den nächsten Turbolift.

George kam es so vor, wie wenn er vor einem Jahr das Quartier zuletzt betreten hätte. Langsam lies er die Jacke von sich fallen. Die Uniform war nicht mehr zu gebrauchen. George holte alle Dinge heraus, die in den Taschen verstaut waren. Dann setzte er sich auf einem Stuhl am Esstisch. Seit gut 6 Xsesalianischen Tagen hatte er diese nicht ausgezogen. Vorsichtig zog er diese nun aus. Die Füße fühlten sich dabei seltsam taub an. Die Socken hatten zwar keine Löcher, aber auch diese verbreiteten einen Geruch, der sogar einen Nausikaner ins Wanken bringen konnte. Nach und nach zog sich George weiter aus, bis er nackt war. Die verschmutzte Uniform wanderte gleich in den Recycler. George ging nun zur Dusche. Auf dem Weg viel sein Blick auf den Chronometer am Schreibtisch. Um diese Zeit hatte Jenax noch Dienst und die Kinder würden in 1 Stunde zurückkehren.

Wenig später prasselte heißes Wasser auf Georges gepeinigten Körper herab. George schnappte kurz nach Luft und stützte sich in der Kabine ab. Die Spannungen lösten sich etwas auf. Das Wasser das abfloss nahm eine dunkle Färbung an. George wunderte dies nicht weiter. Er genoss für ganze 35 Minuten die Dusche in vollen Zügen.

Beim Abtrocken stellte George mehrere Schürfwunden und Blutergüsse an seinem Körper fest. Auch der Rücken fühlte sich so an, als ob jemand mehrere glühende Dolche in den Rücken bohrte. Besonders die Stelle, an der immer das Kanu aufgelegen hatte, als er es durch den Dschungel getragen hatte.

Dann strich George nachdenklich durch seinen Vollbart. Dieser musste wieder auf seinen üblichen Bart gestutzt werden. Es gab Männer, denen steht ein Vollbart, George hingegen sah damit immer wie ein Halunke aus. Also rasierte er sich den Vollbart ab. Nach und nach legte sein Gesicht die letzten Spuren des Dschungels ab. Nur einige kleine Schrammen an der Stirn erinnerten George noch daran. Nachdem er sich wieder eine frische Uniform angelegt hatte, wobei das Anziehen der Stiefel zu einem Spektakel zu geraten drohte, ging George nun zur Krankenstation.

Als Erstes wurde George von Schwester Anna Ruski auf der Krankenstation begrüßt. Die bajoranische Halbbayerin bedachte den Chefingenieur mit einem Blick der eine Mischung aus Erleichterung und Tadel zu bestehen schien. George kam sich so vor, als ob er ein kleiner Junge wäre, den man beim Äpfelklauen erwischt hätte.

„Des wird a Zeit Commander!“, entgegnete die Schwester ihm aufgeregt. Ihre Augen ließen nun ein Schmunzeln durchblicken. Doch George wölbte eine Braue.

„Glauben Sie mir Schwester, ich habe mich auch nicht da unten amüsiert.“, kam es trocken zurück. Was zum Geier war los? George ging weiter nach dem Anna mit ihrer Hand in Richtung Büro zeigte. Dort kam ihn auch der stellvertretende Chefarzt der Community entgegen.

„Commander, freut mich Sie wieder zu sehen.“, begrüßte Gilmore seinen Patienten. „Sie sehen reichlich mitgenommen aus.“, fuhr John fort.

„Sie hätten mich vorhin im Transporterraum sehen sollen Doktor. Dagegen bin ich jetzt geradezu wie aus dem Ei gepellt.“

„Kann ich mir denken. Wie fühlen Sie sich?“

„Außer das Ich alle Stellen spüre, geht es mir relativ gut.“, sagte George. Gilmore zückte seinen Medotricorder und entnahm den kleinen Sensor aus dem Gerät, dann fuhr er einige Male über Georges Körper. Dann legte der Arzt kurz seine Stirn in Falten.

„Sie sind erschöpft, dehydriert und haben einen gewaltigen Muskelkater. Hinzukommen mehr blaue Flecke wie ich an Medizinischen Personal vorweisen kann. Nichts was mit ein oder zwei Tagen frei sich wieder ins Lot bringen sollte.“, Gilmore schaltete den Scanner ab.“ Für den Rest des Tages sollten Sie sich zurückhalten. Ab Morgen nur Dienst auf dem Schiff. Und auf den Planeten lasse ich Sie erst in drei Tagen.“, sprudelte es aus Gilmore heraus. „Wenn Sie keine weiteren Beschwerden haben, sind Sie entlassen Commander.“

„Vielen Dank Doktor. „, stumm verabschiedeten sich die Beiden Männer.

Auf dem Korridor stand bereits Jenax. Ihre Saphirschwarzen Augen glänzten kummervoll. Dann ging Sie auf ihn zu und Umarmte ihren Geliebten so, als könnte er gleich wieder ins Nichts entschwinden.

„Imzadi!“, hauchte George. Ein zärtlicher Kuss auf die Stirn, dann sahen sich beide wieder in die Augen.

„Wir haben dich vermisst Imzadi. Die Kinder wissen bereits von deiner Rückkehr. Sie erwarten uns dort. Doktor Assjima hat mir aufgetragen dir zu sagen, dass du dich ausruhen sollst. Sie wird dir später alles Berichten, was sich in deiner Abwesenheit zugetragen hat. „, erklärte die Betazoide.

„Scheinbar habe ich keine Wahl.“, flüsterte George. Beide Umarmten sich nochmals kräftig. Doch George zuckte leicht zusammen.

„Du Hast Schmerzen.“, sagte Jenax sorgenvoll.

„Nichts was ein Heißes Bad und eine Mahlzeit Auskurieren kann.“, versicherte George seiner Freundin. „Lass uns gehen.“

Minutenlang langen Georges Kinder in den Armen ihres Vaters. Amanda liefen einige Tränen die Wangen herab als Sie sich an ihren Vater anschmiegte. Jerry Lee sprang abermals an seinem Herrchen Hoch und bellte kurz.

Jenax hielt sich bewusst etwas zurück. Den die Kinder hatten fast noch mehr unter dem Verschwinden ihres Vaters gelitten. Als sich George wieder aus der Umarmung lösen konnte, ging er zu seinem Schreibtisch. Er ging kurz die Berichte durch die sich angesammelt hatten. Doch George legte das PADD beiseite. Der Hunger machte sich wieder bemerkbar. Minuten später schien der Esstisch bald unter dem Gewicht an Gerichten zusammenzubrechen wollen, die die Südstaaten der USA nur aufbieten konnten.

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Sheridan und Esteban waren zurück, aber dafür war Solak nun krank! Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Er hatte sich auf dem Planeten eine böse Unterart des Düneria-Pfiffisius-Virus zugezogen und sollte sich in den nächsten Stunden am besten immer irgendwo in der Nähe eines gewissen stillen Örtchens aufhalten. Assjima hatte ihm ein paar Tropfen, diverse verschiedene Tees und einen bunten Pillencocktail verschrieben. Dem Virus war nicht anders bei zu kommen. „Ein paar Stunden, Solak, dann haben Sie es überstanden“ hatte sie ihn getröstet bevor sie sich aufmachte um in seinem Büro nach besagtem Rucksack zu suchen. Etwas mulmig war ihr schon zumute als sie den Arbeitsraum des Councelors betrat. Der Rucksack lag auf dem Schreibtisch. So wie Solak es gesagt hatte. Vorsichtig zog sie das Päckchen aus der Nebentasche. Ja, die Pistole war immer noch fein säuberlich in der Unterhose eingewickelt. Und gleich daneben steckte das kleine Gummitütchen mit dem abgetrennten Finger. Assjima schmunzelte, als sie beides in eine kleine Box legte. Typisch Solak. Was der immer so mit sich herum schleppt … Dann machte sie sich auf den Weg ins medizinische Labor. Die Waffe wurde sofort zur Untersuchung weitergeleitet, den Finger wollte sie sich schnell selber anschauen. Sie sehnte sich danach, endlich einmal wieder etwas zu tun was in ihrem Fachbereich lag. Vielleicht war es auch nur das Bedürfnis, sich mit etwas zu beschäftigen bei dem sie ganz genau wusste was sie zu tun hatte.

Während sie mit der Verpackung kämpfte fluchte sie leise vor sich hin. Verdammt Solak! Hättest du nicht eine andere frische Unterhose nehmen können? Dieses Gleitmittel auf dem Kondom klebt wie die Pest und wird wahrscheinlich die Ergebnisse beeinflussen … Endlich hatte sie das kleine Körperteil unter dem Mikroskop. Tatsächlich, die chemischen Zusätze waren eine Reaktion mit der Haut eingegangen, aber das war nicht das Problem. Verärgert drückte sie auf der zum Mikroskop gehörenden Konsole herum. Es ging nicht. Es ließ sich kein deutliches Bild einstellen. „Computer – technische Kontrolle! Ist das Gerät in Ordnung?“

„Das Elektronenmikroskop funktioniert innerhalb normaler Parameter.“

„Kann denn hier nicht ausnahmsweise einfach mal etwas ganz einfach funktionieren?“ fluchte sie leise vor sich hin und legte den Finger in das Analysefach des medizinischen Scanners. Auf dem Monitor flackerte ein verschwommenes Bild auf. „Computer - selektiere DNS-Strang“

„Befehl nicht ausführbar!“

„Warum nicht?“

„Das Analysefach ist nicht bestückt.“

„Natürlich ist es das!“

„Das Analysefach ist nicht bestückt. Bitte legen Sie das zu untersuchende Objekt ein.“

Die Ärztin wiederholte den Vorgang noch drei Mal, immer mit demselben Ergebnis: für den Computer existierte dieser Finger nicht.

Womöglich habe ich es mit dem gleichen Phänomen wie bei dem Artefakt zu tun? überlegte Assjima. War der Tote aus einem Paralleluniversum? Dann müsste ich vielleicht Chronitonpartikel ausmachen können … Doch auch das konnte der Scanner nicht erkennen. „Gut, dann eben auf die altmodische Art!“ Assjima öffnete eine kleine Schublade und zog ein einfaches Skalpell heraus. Sie konnte sich dunkel daran erinnern, dass sie irgendwo einmal vor Ewigkeiten in einer der Kisten im Lagerraum ein altes optisches Mikroskop gesehen hatte. Zum Glück waren die Bestandslisten vollständig und ordentlich und so konnte James bereits nach wenigen Minuten triumphierend ein altertümlich aussehendes Gerät aufbauen. Die nun folgende Schnibbelarbeit bestätigte es: der Tote war eindeutig menschlich, weiß, 70 Jahre alt und männlich. Der Todeszeitpunkt lag etwa 15-19 Tage zurück. Genauer ließ es sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht datieren. Die Fingerabdrücke waren aufgrund der Einwirkung des Gleitmittels nicht mehr zu erkennen. Somit war eine Identifizierung des Toten vorerst nicht möglich. Doch Assjima hatte das Gefühl, dass sie in der Datenbank wohl sowieso vergeblich nach dem Toten suchen würde.

Kaum hatte sie ihren Bericht abgeschlossen und an die Kollegen weitergeleitet, als aus dem technischen Labor die Nachricht eintraf, dass es sich bei der Pistole tatsächlich um eine Schusswaffe vom Typ SFP 99 handeln würde. Das Alter sei nicht genau zu bestimmen, weil der Computer sie seltsamerweise nicht erfassen könne. Aber dem Zustand nach dürfte sie mindestens 20 Jahre, womöglich noch älter sein. Im Magazin fehlten fünf Patronen. Vor drei Wochen wurde damit der letzte Schuss abgegeben. Man konnte auch Fingerabdrücke erkennen. Der Computer war noch dabei, die Datenbänke der Community zu durchsuchen, bislang leider ohne Erfolg.

Sehr eigentümlich … Assjima setzte sich an ihren Schreibtisch. Ja, das war IHR Stuhl – er war nicht zu groß, so wie der des Captains … Ein älterer Mensch in einem Gang von einer uralten Vorrichtung aufgespießt. Eine terranische Pistole, die im selben Zeitraum abgefeuert worden war und die halb vergraben lag unter einer geheimen Türe, welche den Eindruck erweckte, dass sie seit Jahrtausenden nicht mehr offen gestanden hatte. Ob die Pistole dem Toten gehört hatte? Warum hat er sie verloren? Und wer hat hinter ihm den Zugang wieder mit Schutt beladen? Oder war der Mensch von der Seite des Altarraumes her gekommen? Doch wie war dann die Pistole UNTER die Tür gekommen? Ob Solak sich noch erinnern konnte, wie rum der Körper in der Falle steckte? Gesetzt den Fall es war seine Pistole: womöglich wurde er verfolgt? Er hat auf seinen Verfolger geschossen, war in den Gang geflüchtet, hatte dabei die Pistole verloren und in seiner Panik die Falle übersehen. Doch warum hat der Mörder dann weder Pistole noch Leichnam entfernt? Und warum wirkte der Altarraum so unberührt? Warum war das Artefakt noch da gewesen? Oder war das Artefakt für den Verfolger uninteressant? Womöglich war es auch andersherum gewesen. Der Mensch war der Verfolger, der Verfolgte hatte auf seiner Flucht den Zugang von außen versteckt um später zurück zu kehren? Um das Artefakt zu einem späteren Zeitpunkt zu holen. Beim Aufhäufen der Steine konnte ihm die Pistole aus der Tasche gefallen sein … Und warum wurde dieser Terraner gegen einen toten Romulaner ausgetauscht?

Es half nichts, sie musste Solak noch einmal fragen.

Wenige Minuten später erwischte Assjima den Councelor auf der Sekundärstation im Bett sitzend mit einer Konsole vor sich. Sie hob drohend den Finger: „Solak, Solak … Sie sollen nicht arbeiten." Er grinste etwas verlegen und schob den Monitor von sich weg. Dann erzählte er, dass der Tote mit dem Kopf in Richtung Eingang gehangen hätte und das es sehr wohl möglich sein könnte, dass der Schutt vor der Geheimtür künstlich hingeworfen war. Er hätte da im schwachen Licht der Lampe nicht so genau drauf geachtet. Und seiner Meinung nach war es nicht möglich, an der Falle vorbei zu kommen, ohne den Leichnam dabei zu entfernen.

Assjima bedankte sich und ging in das andere Büro, in das mit dem zu großen Sessel. Also war der Mensch wohl auf dem Weg hinaus gewesen … und zwar so schnell, dass er die Falle übersehen hatte. Entweder er war in Panik gewesen oder er kannte die Falle nicht, was bedeuten würde, dass er auf einem anderen Weg hinein gekommen sein musste. Sie würde Semitar bitten, diesen Raum genauer zu untersuchen oder einem Förderationsteam den Zutritt zu gestatten. Tanrims Terminal blinkte. Eine Nachricht von Esteban an sie. Diese Breen machten ihr Angst. Wo und wann würde sie möglicherweise diesen einen verhängnisvollen Fehler begehen? Sie war froh, dass Jerry sich um dieses Forschungsteam kümmern würde. Delegieren hatte Solak gesagt. Ja, sie delegierte. Esteban kümmerte sich um die Breen, Vinara um die Klingonen, Milseya war irgendwie da hineingeraten und hatte nun die Cardassianer am Hals und sie selber? So langsam fühlte sie sich wie eine Spinne im Netz, bei der die Fäden zusammen liefen. Sie musste sie richtig miteinander verknoten und einen Fehler konnte sie sich nicht erlauben. Vor ihrem inneren Auge stiegen wieder die Bilder aus dieser beängstigenden Vision auf. Wenn sie die Knoten falsch setzte, wenn sie falsche Schlussfolgerungen zog, falsche Entscheidungen traf, würde sie dann die Community in Gefahr bringen? „Verdammt!“ Sie schlug mit der Faust auf den Tisch „Vartim, wo steckst du nur? Warum kannst du nicht in deinem riesigen Sessel sitzen und DEINE Arbeit machen, damit ich wieder MEINE machen kann!“ Inzwischen war ihr jegliches Verständnis für den Captain abhanden gekommen. Was trieb er nur da unten auf dem Planeten? Warum konnte sie ihn so schlecht erreichen? Ob er wirklich persönlich nach O’Tra suchte? Den ganzen Tag hatte ihn noch niemand gesehen … doch ja, George vor ein paar Stunden. Aber seitdem war er wieder einmal wie vom Erdboden verschluckt.

Die Kommunikationsanlage piepste. Eine Audiotransmission ging ein. Sie kam von Gle’ma. „Doc …“ Die Verbindung war schlecht. „Wir haben ihn. Heli hat vor 10 Minuten eine Nachricht zu den Cardassianern gesendet. Sie ist codiert. Blechbüx hat sie abgefangen und aufgezeichnet. Er wird in wenigen Minuten auf die Community beamen und seine gesamten Informationen in den Bordcomputer überspielen. Dann kommt er sofort runter zu mir. Wir halten uns wie geplant verdeckt und hoffen dass die Löffelköpfe anbeißen. Gle’ma Ende.“

Assjima atmete erleichtert auf. Wenigstens etwas! Doch dass ausgerechnet dieser zerstreute Archäologe mit den Cardassianern unter einer Decke stecken würde, überraschte sie doch sehr. Was nur konnte ihn dazu bewogen haben?

Bis das Material des Grabungsroboters ausgewertet ist, würden sicherlich noch ein paar Minuten vergehen und so blieb noch etwas Zeit, den Vorschlag Estebans genauestens zu lesen und zu kommentieren.

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In der letzten Zeit überschlugen die Ereignisse sich förmlich. Nach Sheridan war nun auch wieder Esteban zurückgekehrt; offenbar hatte das mit dem Gleiter ausgesandte Suchteam A1 dank günstiger Winde deutlich früher erreicht als man erwartet hatte nachdem man das kurze Peilsignal empfangen hatte.

Doch die Rückkehr des leitenden OPS-Offiziers bedeutete nicht nur gute Neuigkeiten: In A1 hatten sich unbemerkt von allen anderen Teams Breen eingenistet (was angesichts des dortigen Klimas nur logisch erschien) und planten nun offenbar die Community und die Eisenstein mit antiken Raketen zu beschießen - wobei zu allem Übel zumindest deren Sprengköpfe mit zeitgemäßen Massenvernichtungswaffen ausgestattet waren. Soweit Vinara wusste hatte bisher noch niemand Trilithium-Ladungen auf Raumschiffe abgefeuert; angesichts des Vernichtungspotentials wäre dies auch eine sehr unproportionale Vorgehensweise (es sei denn vielleicht man hatte es mit einem Superkubus der Borg zu tun).

Was die archäologischen Untersuchungen betraf, so hatte Talana wie eigentlich kaum anders zu erwarten ihre Neugier trotz aller Warnungen nicht bremsen können und prompt Bekanntschaft mit dem B2-Artefakt gemacht. Dieses war daraufhin an Bord der Community gebracht worden wo Nachalek prompt die Messungen vorgenommen hatte. Das verblüffende Ergebnis diesmal: Es war von in Form und Maßen mit dem Artefakt aus A2 (ebenfalls viereckige Grundfläche) absolut identisch, nur die Inschrift unterschied sich wieder einmal. Fähnrich Logania hatte das Wort mit "Wasser" übersetzt.

Endlich waren auch die Bilder des Altarraums von B2 eingetroffen und das Wort auf dem Altar war wie erwartet mit dem auf dem Artefakt identisch. Die Zahlenreihe lautete diesmal 12345689107, die übrigen Zahlen lauteten:

322

421

331

2221

In der Blockmitte stand von diesen eingerahmt die 61.

Die Quersumme aller Zahlen mit Ausnahme der unter dem Altar stehenden Reihe betrug diesmal 7; bei A5 und A4 war es die 9, bei A2 die 4, bei A3 die 5 und bei A6 die 3.

Interessant war auch dass die Quersumme bis auf der in A5 in allen Fällen mit der Ziffer übereinstimmte, die jeweils aus der Zahlenreihe "tanzte" und am Ende einfach angehängt wurde. Wobei es im Fall von A5 doch noch eine Übereinstimmung gab: Die sich mehrmals wiederholenden Zahlen bildeten dort stets die Quersumme 9, die pro Wand nur einmal in der Mitte vorkommende Zahl lautete 91, ergab in der Quersumme also 10. In allen anderen Räumen bildete die mittige Zahl jeweils dieselbe Quersumme wie die übrigen Zahlen.

Es schien ganz so als ob dem Altarraum in A5 eine besondere Bedeutung zukommen würde, auch nicht zuletzt dank der Tatsache dass die Zahlenreihe dort eine von 1 bis 10 ohne Unterbrechung gerade durchlaufende war.

Die Wissenschaftsoffizierin versuchte nun noch weitere Relationen bei den Räumen herzustellen deren Artefakte jeweils identische Form und Abmessungen hatten. Bei A2 und B2 lauteten die Wörter "Erde" beziehungsweise "Wasser", bei A4 und A6 "Äther" und "trocken". Hatte man in ersteren Fall ein Gegensatzpaar - wenn man von der von der Erde und vielen anderen Kulturen bekannten Elementarlehre ausging -, doch bei den anderen beiden schien dies nicht der Fall zu sein. Doch es war auch anmaßend und bestenfalls teilweise richtig die irdische Elementarlehre auf die Bezeichnungen der Xsesalianer anzuwenden.

Vinara fragte sich inwieweit diese Erkenntnisse mit den anderen Teams und der Crew der Eisenstein geteilt werden sollten; die Zusammenarbeit mit den Romulanern befand sich nach wie vor in einem frühen Stadium doch zumindest die Klingonen schienen es verdient zu haben über alle Altarräume und Artefakte informiert zu werden. Allerdings hatte dies letzenendes Assjima zu entscheiden oder womöglich sogar Captain Tanrim selbst.

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Persönliches Computerlogbuch Lieutenant Commander Sheridan

Nachtrag:

Fast eine Woche lang war ich nun auf dem Planeten Xsesal 3 im Gamma Quadranten gewesen. In dieser Woche hatten sich während meiner Abwesenheit, sich die Ereignisse bedeutend weiterentwickelt.

Weiterentwickelt ist gut. In Anbetracht dessen das auch Romulaner Zugang zu den Systemen hier haben. George blickte aus dem Fenster. Doch dabei blieb es nicht. Kurz darauf bewegte man die Cardassianer mit einer Pistole die Mili dezent auf deren Brust angesetzt hatte, ebenfalls zu Mitarbeit. Alleine die Möglichkeit das die Cardassianer auf eine funktionierende Datenbank zurückgreifen konnten ließen die Störungen in einem anderen Licht erscheinen.

Die Zusammenarbeit mit den Romulanischen und dem cardassianischen Team, erscheint in meinen Augen sehr Risikoreich. Jede der Parteien ist nicht gerade dafür bekannt, das man ihnen den Rücken zuwenden kann, ohne dabei gleich eine Klinge im Rücken zu haben. Doch bisher halten sich alle an die Abmachungen.

Den Berichten zufolge trug die Zusammenarbeit Früchte. Die aufgetauchten Artefakte, die bei den Frauen in der Crew eine Art Zeitsprung auslösten, waren und sind sehr unheimlich. Dabei hatte Assjima den ersten Hinweis auf die Antimaterie und Trilithium Raketen entdeckt. Diese Vision wurde dann von dem Bericht von Lieutenant Esteban untermauert. George ballte die Hand zur Faust. Er Traute den Breen nicht im geringsten. Auch wenn er vielleicht den Breen Wissenschaftlern Unrecht tat. Aber George hatte im Dominionkrieg die Breen als das hinterhältigste Kennen gelernt, was er persönlich in der Galaxie angetroffen hatte. Dass dieser Breen Lieutenant vorhatte, die Community und die Eisenstein zu zerstören hatte seine Vorurteile nur untermauert.

Doch der Bericht von Lieutenant Esteban, der kurz nach mir zurückgekehrt war, hatte Ofenbart das eine weitere Partei, unbemerkt von den anderen ebenfalls hier Nachforschungen betreibt. Eine Expedition der Breen befindet sich in der Nord polar Region des Planeten. Bei den Breen Wissenschaftlern befinden sich auch einige Soldaten, die ein Arsenal an Massenvernichtungswaffen gefunden und einsatzbereit gemacht haben. Zumindest berichtete Esteban, das die Breen beabsichtigen die Community und die Eisenstein mit dem aufgefundenen Arsenal zu zerstören. Die Sprengkraft aller Sprengköpfe reicht aus um alles im Radius von 9 Lichtjahren zu vaporisieren. Eine sehr beachtliche Feuerkraft für eine Kolonie. Die Frage ist, gegen, wenn diese auch gebraucht wurde.

Dann sind da noch die Störungen, die das Benutzen von modernen Geräten praktisch unmöglich macht. Laut den Berichten wurde inzwischen die Vermutung geäußert, dass diese auch durch eine Natur oder einer kosmischen Katastrophe verursacht worden sein könnte. Ich persönlich bin auf eine Tierwelt auf dem Planeten gestoßen, die man getrost als eine Art Jurassic Park bezeichnen könnte.

Dann waren da immer noch die Mordfälle. Noch immer gab es keinen Verdächtigen. Nur zwei Indizien die auf die Romulaner hinwiesen. Doch diese Indizien erwiesen sich als Sackgasse. Kein Romulaner würde nicht solche offensichtlichen Spuren legen. Dann sind noch weitere Leichen aufgetaucht und eine Projektilwaffe der Sternenflotte. George rieb sich mit der rechten Hand an der Stirn.

Ich werde in Kürze mich mit Doktor Assjima zu einem Briefing treffen. Vielleicht erkenne ich Aspekte, die mir bisher noch nicht klar geworden sind.

Der Chefingenieur fragte sich kurz, ob die Allianz mit den Romulanern und den Cardassianern unter seinem Kommando zustande gekommen wären. Er musste die Frage zunächst mit Nein beantworten. Doch beim weiteren Nachdenken erschien ihm die Allianz richtig. Es war ein Zweckbündnis und keine Liebesbeziehung.

Jedes Team bis auf die Breen hatte Verluste, doch es war noch jemand da. Denn das U-Boot und die Ausrüstung hatten sich je nicht von selbst gestohlen. Er musste mit der Ärztin reden. Vielleicht würde er dann erkennen, wie sich die Teile zusammenfügen könnten.

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Nervös wippte Assjima auf den Fußsolen auf und ab. Semitar stand vollkommen unbeweglich neben ihr. Dennoch vermeinte sie ein leises, fast väterlich gutmütiges Schmunzeln in seinem Gesicht zu erkennen. Es war ihr egal. Sich zu verstellen und ebenso unbeteiligt zu wirken wie der Romulaner war nicht ihr Ding. Sollte er ruhig glauben, dass sie eine schlechte Schauspielerin sei. Dann erschien in dem flimmernden Lichtstrahl vor ihr auf der Transporterplattform eine große Gestalt. Captain K'Olmos warf dem Romulaner einen misstrauischen Blick zu als er sich materialisiert hatte. Dann begrüßte er zuerst die Ärztin und dann tatsächlich auch den romulanischen Professor. Und er ließ es dabei tatsächlich auch nicht an der nötigen Freundlichkeit und am gebotenen Respekt fehlen. Dieser klingonische HoD war wirklich kein typischer Soldat. Das ließ Assjima hoffen. Semitar wirkte ebenfalls angenehm überrascht.

Auf dem Weg in die Beobachtungslounge wurden Höflichkeiten ausgetauscht und ein als beinahe fröhlich zu bezeichnender Smaltalk in Gang gesetzt. K'Olmos HoD hatte sich bereits im Vorfeld tatsächlich sowohl über den Professor als auch über die Chefärztin genauestens informiert und stellte sogar Fragen nach der persönlichen Befindlichkeit seiner Gesprächspartner.

Doch kaum saßen die drei an dem großen Tisch setzte der Klingone eine ernste Miene auf und kam direkt zur Sache.

„Commander, wir sind hier um mit offenen Karten zu spielen. Ich möchte den Anfang machen und Sie über eine eigenartige Begebenheit informieren. Wissen Sie, dass Captain Tanrim vor etwa einer Stunde auf die Eisenstein beamte aber dann sofort wieder auf den Planeten zurückkehrte, ohne sich mit mir in Verbindung zu setzen?“

Assjima sah ihn überrascht an. „Davon hatte ich keine Ahnung! Was wollte er denn?“

„Ich vermute, dass er nur unseren Transporter benutzen wollte. Er kam von A3 und ließ sich nach A5 beamen. Ich weiß nicht, warum er nicht über die Community dorthin ist. Womöglich wollte er diesen Ortswechsel vor Ihnen verbergen?“

„Oder er hatte Angst vor mir …“

Der Klingone lachte dröhnend. „Ja, das würde ich diesem Zakdorn tatsächlich zutrauen! Spaß beiseite …“ Er wurde augenblicklich wieder ernst. „Ich finde dieses Verhalten unehrenhaft. Ein Kommandant sollte keine Geheimnisse vor seiner Crew haben. Deswegen dachte ich, dass Sie davon wissen sollten.“

„Danke K’Olmos. Doch womöglich wollte er es auch nicht vor uns verbergen …“ Assjima dachte an Selinas Berichte, in denen von dem ständig wachsenden Zerwürfnis zwischen Tanrim und Professor Swami die Rede war. „Er musste damit rechnen, dass Sie mich informieren. Ansonsten hätte er Sie aufgesucht und Sie um Stillschweigen gebeten.“

„Das stimmt. Doch vor wem könnte er Geheimnisse haben?“

„Soweit ich informiert bin, misstraut er Professor Swami und ihrem Team. Wenn er den Transporter der Community benutzt hätte, dann wäre es der Professorin bestimmt zu Ohren gekommen. Zur Eisenstein jedoch hat sie keinen Kontakt. Aber immerhin weiß ich jetzt, warum ich ihn nicht erreichen konnte. Was allerdings nicht erklärt, warum er mich nicht über Funk informiert hat.“

„Womöglich gab es in der Nähe des Funkgerätes zu viele mithörende Ohren“ warf Semitar ein.

„Das wäre möglich. Und der Transporteranker steht unten am See – ein gutes Stück weg vom Camp. So konnte er unbemerkt bleiben. Dennoch, sehr seltsam …“ Die Deltanerin legte nachdenklich die Stirn in Falten. Was konnte Vartik entdeckt haben, das ihn zu einem solch ungewöhnlichen Verhalten veranlasste? „Ich werde unser Team in A5 informieren und versuchen, mit ihm zu sprechen. Doch vorerst haben wir andere Sorgen.“

„Ja, die Breen!“ Semitar rieb sich nachdenklich das Kinn. „Sehr ungewöhnlich, dass die sich so lange vor uns versteckt halten konnten. Sie müssen nach uns eingetroffen sein, ansonsten hätten wir bei unserem Anflug ihr Camp mit Sicherheit geortet.“

Assjima schüttelte den Kopf. „Das besagt nichts, Professor. Wir konnten sie auch nicht entdecken. Lieutenant Esteban wies auch deutlich darauf hin, dass sie sich große Mühe gaben, nicht entdeckt zu werden. Was allerdings nicht ganz erklärt, warum sie plötzlich so zuvorkommend sind und unseren Offizier einfach so zurück schickten. Sie haben sich ja lange dagegen verwehrt.“

„Sie haben einfach nur den logischen Weg gewählt“ entgegnete der Klingone. „Wenn sie auch die beiden anderen Offiziere in ihrer Gewalt behalten hätten, dann wären noch mehr Leute von der Community gekommen. Eine Entdeckung war einfach nicht mehr zu vermeiden. Also warum nicht mitspielen?“

„Werden Sie die Breen ebenfalls einladen, in unserer kleinen Gemeinschaft mitzuwirken?“ fragte Semitar skeptisch.

„Erst einmal müssen wir diese wissenschaftliche Zusammenarbeit unter uns etablieren. Noch sind wir uns mit den Klingonen noch nicht einig geworden“, entgegnete die Ärztin und sah K’Olmos fragend an. „Captain, sind Sie zu einem Entschluss gekommen?“

Der Klingone nickte. „Ja. Allerdings kann ich nur für die Eisenstein sprechen. Das wissenschaftliche Team unterliegt nicht meiner Befehlsgewalt. Außerdem benehmen die sich derart seltsam, dass ich mit diesen Leuten am liebsten nicht mehr viel zu tun haben will. Sie scheinen nur noch auf den eigenen Rum bedacht zu sein und stellen die Interessen des Reiches hinten an. Ein derartig unehrenhaftes Verhalten kann ich nicht länger tolerieren. Ich bin froh, dass H’Qar wieder da ist und hoffe, er kann dort erst mal für Ordnung sorgen und diese Wissenschaftler zur Besinnung bringen! Wobei das noch etwas warten muss, denn ich habe nicht länger vor, mich ausschließlich auf diese … Leute zu verlassen.“ Nur mit Mühe konnte K’Olmos eine Beschimpfung unterdrücken. „H’Qar nimmt nun die Untersuchung in seine eigenen Hände. Da können wir wenigstens sicher sein, dass ausschließlich zu Ehren des Reiches gehandelt wird.“

„Was haben Sie vor, K’Olmos?“

„Doktor, das werde ich Ihnen vielleicht verraten, wenn wir zu einer Übereinkunft gekommen sind. Aber noch bin ich mir nicht sicher, ob ich unseren romulanischen Kontrahenten vertrauen darf.“ Er grinste Semitar an. „Nichts für ungut, Professor. Das ist nicht gegen Sie persönlich gerichtet. Sie könnten durchaus ein ehrenhafter Mann sein, aber noch weiß ich nicht genug über Sie und ihre Leute, geschweige denn über Ihre Pläne.“

Der Klingone überraschte die Ärztin mehr und mehr. Er hatte tatsächlich gute Umgangsformen und schien sogar ein gewisses diplomatisches Geschick aufweisen zu können. Er wurde ihr immer sympathischer. Ein wirklich angenehmer Vertreter seiner Spezies. Aber dennoch beschloss sie, vorsichtig zu sein. Womöglich war er auch noch ein verdammt guter Schauspieler. Andererseits hatte Vinara immer mit Hochachtung von ihm gesprochen.

Semitar konterte auf die letzte Bemerkung des Klingonen mit einem Anflug von Humor. „Haben Ihre Informanten beim Tal Shiar keine Informationen über mein Team und mich?“

„Ich bin nur ein kleiner Captain, Professor. Der Kommandant eines Forschungsschiffes. Und Sie wissen, dass wir in der Hierarchie nicht besonders weit oben stehen. Ich muss mich also auf meinen Verstand und auf mein Gespür verlassen. Überzeugen Sie mich, dass ich Ihnen trauen kann.“ K’Olmos lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Romulaner herausfordernd an.

„Das wird mit Worten nicht so leicht sein. Aber vielleicht ist es ein Anfang wenn Sie erfahren warum wir hierher geschickt wurden. Als man von den Ruinen auf Xsesal drei erfuhr, lag aufgrund der Beschreibungen dieser bajoranischen Frachtercrew die Vermutung nahe, dass wir es mit einer iconianischen Zivilisation zu tun haben könnten. Doch bislang haben wir nur Hinweise auf eine mögliche Verwandtschaft finden können. Die Xsesalianer stammen womöglich von den Iconianern ab. Ich vermute allerdings, dass wir es bestenfalls mit einer iconianischen Beeinflussung zu tun haben dürften. Wir haben bislang weder ein Portal gefunden noch gibt es Hinweise, die unsere Forschung in Bezug auf die Iconianer irgendwie voranbewegen. Wenn ich mit diesem Ergebnis nach Hause komme, ohne das Geheimnis dieses Planeten gelüftet zu haben, dann wäre mein Ruf gänzlich ruiniert. Dann bin ich nur noch der, der nicht einmal den Xsesalianern auf die Spur kommen konnte. Und dem man Ausrüstung geklaut und einen Mann getötet hat. Mein Ruf und meine Ehre wären dahin. Und deswegen bin ich nicht bereit, den Kopf in den Sand zu stecken. Aufgrund der bisherigen Ereignisse ist es meiner Meinung nach unerlässlich, dass wir gemeinsam an einem Strick ziehen. Selbst wenn es bedeutet sogar mit Breen und Cardassianern zusammen zu arbeiten.“

K’Olmos nickte. „Das kann ich nachvollziehen. Selbst unter Romulanern gibt es Männer und Frauen mit Ehre. Ich will jetzt einfach einmal davon ausgehen, dass Sie zu dieser Minderheit gehören. Zumal Dr. Je´lar mit Hochachtung von Ihnen gesprochen hat. Dennoch werde ich wachsam sein.“ Er richtete sich auf und schaute Assjima an. „Commander – ich bin einverstanden. Ich kann nicht für das wissenschaftliche Team sprechen, aber die Erkenntnisse, die mir zu Ohren kommen werde ich mit Ihnen und dem Professor teilen. Doch eine Bedingung habe ich: Niemand wird sich ohne Wissen der anderen mit seinem Heimatplaneten in Verbindung setzen. Ich möchte mich nicht plötzlich einem romulanischen Warbird gegenübersehen nur weil jemand aus dem romulanischen Team die Kommunikationseinrichtungen auf der Community benutzen kann.“

Die Ärztin lächelte. „Das kann ich Ihnen versprechen, zumal unsere Kommunikation komplett zusammen gebrochen ist und wir den Fehler noch nicht beheben konnten. Doch jetzt ist Commander Sheridan wieder an Bord und er wird den Fehler bestimmt korrigieren. Ich werde ihn bitten, die Subraumverbindung so zu modifizieren, dass eine Kommunikation durch das Wurmloch nur noch von der Brücke aus möglich ist und dass in einem solchen Fall ein komplettes Protokoll automatisch an die Eisenstein weitergeleitet wird und ...“ Sie schaute Semitar an „ ... und auch auf Ihr privates Terminal in Ihrem Quartier, Professor.“

„Gut, dasselbe werde ich auf der Eisenstein veranlassen.“ K’Olmos lachte zufrieden. „Eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Förderation, dem romulanischen Imperium und dem klingonischen Reich im Gamma-Quadranten ... ich denke das ist ein besonderer Augenblick, den man entsprechend würdigen sollte.“ Er bückte sich und zog aus seiner Tasche eine Flasche und drei Becher hervor. „Ich habe vorsorglich eine Flasche meines besten Blutweins mitgebracht. Lassen Sie uns anstoßen!“ Er öffnete die Flasche mit einem lauten Plopp und schenkte voll.

Semitar betrachtete den Inhalt skeptisch, verbarg aber seinen Ekel hinter einem möglichst freundlichen Lächeln. „Auf eine gute Zusammenarbeit!“ toastete er und schüttete das gehaltvolle Getränk in sich hinein. Sein Magen krampfte sich zusammen und wollte den Inhalt umgehend wieder ins Freie befördern, doch sein Herr besaß immerhin soviel Kontrolle über seine Innereien, dass der Blutwein dort blieb wo er aus diplomatischer Sicht auch hingehörte. Leider war die Prüfung damit noch nicht beendet, denn kaum stand der Becher wieder auf dem Tisch wurde er erneut gefüllt. Jetzt beschloss der Professor, es der Deltanerin gleich zu tun, die nur einen kräftigen Schluck genommen hatte und den noch fast vollen Becher in der Hand behielt. Doch K’Olmos bewältigte den Rest in der Flasche auch ohne die weitere Hilfe seiner neuen Verbündeten.

Der Klingone knallte den leeren Becher auf den Tisch. „So! Und was machen wir jetzt mit den Breen?“

Assjima schob den beiden je ein PADD zu. „Lieutenant Esteban hat einige Vorschläge ausgearbeitet.“

Die beiden Gäste studierten den Text aufmerksam.

„Das halte ich für durchaus realisierbar“ kommentierte Semitar. „Wir könnten Professor Mantol anbieten, ein wissenschaftliches Team aus Mitgliedern der Förderation, Wissenschaftlern von der Eisenstein und ein oder zwei meiner Leute zur Verfügung zu stellen – natürlich nur welche, denen ich persönlich vertraue. Besonders der linguistische Aspekt erscheint mir von größter Wichtigkeit.“

Die Deltanerin schob nervös zwei weitere PADDs vor sich hin und her. „Wären Sie damit einverstanden, wenn ich Lt. Commander Shral mit der Zusammenstellung und Instruktion dieses Teams beauftragen würde – nur für den Fall dass Mantol einverstanden sein sollte. Commander Shral ist mit den Wissenschaftlern der Eisenstein bestens vertraut. Des Weiteren schlage ich vor, mehrere solcher gemischten Teams aufzubauen, die sich alle Altarräume anschauen“

Semitar nickte und K’Olmos grunzte zustimmend.

„Dann würde ich gerne meine Leute mit der Erstellung des Plans B beauftragen“ ergänzte er. „Sie haben auf der Community Personalmangel, ich hingegen habe genügend schlagkräftige Krieger zu meiner Verfügung, die diesen Helmköpfen das Fürchten lehren könnten. Und wir haben das Fluggerät, in dem sich genügend Platz für eine kleine, säuberlich auserwählte Einsatztruppe befindet.“

„Klingonen können nun mal am besten kämpfen. Warum also nicht?“ stimmte Semitar zu.

„Aber nur, wenn Mantol nicht mitspielt, oder wenn wirklich die Soldaten die Oberhand in A1 bekommen sollten. Dann bin ich auch einverstanden.“

„Gut! Einer schönen Frau kann ich keine Bitte abschlagen. Die Krieger gehen erst runter wenn Sie beide zugestimmt haben.“

„Danke.“ Assjima zwinkerte ihm zu. „Ich hätte noch eine weitere Bitte, K'Olmos HoD. Es ist nur eine Kleinigkeit. Würden Sie Ihren Gleiter zur Verfügung stellen um Lt. Esteban und sein Team zu den Breen zurück zu bringen? Ich würde nämlich gerne Fähnrich Anquenar mit unserem Gleiter losschicken um C1 und C2 zu untersuchen.“

„Sicher doch, Commander.“ Der Klingone war bester Laune. Ob es jedoch an der Aussicht auf Ruhm oder am Blutwein lag, war nicht genau zu erkennen.

Immer noch wanderten die PADDs vor Assjima hin und her. Dann fasste sie sich ein Herz und wendete sich Semitar zu. „Professor ... ich habe hier noch etwas, von dem Sie noch nichts wissen. Doch ich denke es ist nun an der Zeit, tatsächlich mit offnen Karten zu spielen. Der Altarraum in A2, den Lieutenant Solak entdeckt hat ... er war nicht ganz leer. Solak war sich der Wichtigkeit seines Fundes nicht bewusst, ansonsten hätte er Sie sicherlich umgehend informiert. Wir sind diesem Gegenstand erst hier auf der Community näher gekommen.“ Sie schob beiden Gästen erneut je ein PADD zu.

„Das sieht ja ähnlich aus wie das Ding in A6!“ grunzte K’Olmos erstaunt.

Semitar hingegen verzog nicht einen Muskel seines Gesichtes. „Was ist das?“ fragte er nüchtern.

„Wir wissen es nicht. Aber wir haben ein ähnliches Artefakt in B2 gefunden, in A6 wurde ebenfalls eines entdeckt und wir haben genaue Aufzeichnungen eines solchen Körpers aus A4.“

„Von den Cardassianern? Wie sind Sie denn da dran gekommen?“

„Wir haben eine einfallsreiche Pilotin“ schmunzelte die Ärztin. „Sie ist eine gute Schauspielerin und beherrscht diverse Taschentricks.“ Dann erzählte sie von den seltsamen Auswirkungen, die das Artefakt auf humanoide Frauen hatte.

„Konnten Sie schon eine denkbare Ursache ausfindig machen?“ fragte Semitar, ohne den Blick vom PADD zu lassen.

„Nein, bislang noch nicht. Wir sind personaltechnisch etwas überfordert und ich persönlich hatte leider noch keine Zeit, mich mit dieser Frage eingehender zu beschäftigen.“

„Ich kann Ihnen meine Ärztin schicken. Sie ist auf der Eisenstein sowieso unterbeschäftigt.“

„Kalis wird nicht gerne herüber kommen. Aber wir könnten ihre Hilfe gut gebrauchen – zumindest vorübergehend.“

K’Olmos musterte Assjima fragend. Ob Kalis und Vinara etwa Streit hatten? Doch dann stellte er bestimmt fest: „Sie wird es tun. Ich werde dafür sorgen.“

„Danke, K’Olmos HoD.“ Für sich beschloss Assjima jedoch, der Klingonin so weit als möglich aus dem Weg zu gehen. Zumindest eine Vision sollte nur eine mögliche Zukunft bleiben.

Dann steckten die drei die Köpfe zusammen und erörterten die neuesten Erkenntnisse. Sowohl der klingonische Captain als auch Professor Semitar wussten am Ende der Besprechung alles was auch Assjima wusste. Die Ärztin hingegen war sich ziemlich sicher, dass auch sie vollständig über den Wissenstand der Romulaner und der Klingonen informiert war. Wobei sie überrascht feststellte, dass ihre beiden Mitverschwörer eigentlich nicht mehr wussten als sie selber. Es war ein einseitiges Geben. Doch es war ein Anfang und irgendetwas tief in ihrem Inneren sagte ihr, dass die anderen sich revanchieren würden, sobald sie die Möglichkeit dazu haben würden. Semitar versprach ungehinderten Zugang zu A2 und das Wort des klingonischen Captains, im Ernstfall mit allen Mitteln gegen die Soldaten der Breen vorzugehen wirkte sehr beruhigend. Es war ein gutes Gespräch und als K’Olmos eine zweite Flasche auspackte trank sogar Semitar mit Genuss. Und Assjima zweifelte nun nicht länger daran, dass sie gemeinsam dem Planeten sein Geheimnis entreißen würden.

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Selina lag auf ihrem Quad und blickte zum Himmel. Sicher, es war nicht bequemste Art zu Liegen aber im Moment fühlte sie sich auf dem Quad einfach am sichersten.

Sie ließ ihre Gedanken um die Tage seit der Ankunft auf diesem Planeten kreisen und den ganzen gesammelten Erkenntnissen. Doch was für Erkenntnisse waren das? Seltsame Zahlenkombinationen, seltsame Quersummen und seltsame Worte die auf den ersten Blick keinen wirklichen Sinn ergaben. Was war mit den gefundenen Artefakten? Wieso hatten sie diese Wirkung auf Frauen? Wieso konnte der Computer der Community nicht Dinge erfassen die doch deutlich zu sehen waren?

All das war mehr als nur verworren. Und was war mit den Morden? Der mißglückten Entführung von Indira? Welches Ziel stand dahinter?

Selina schloss für einen Moment ihre Augen und konzentrierte sich auf Yasmin und John. Die Zeit mit ihnen war so kurz gewesen aber unglaublich wertvoll. Ein Lächeln umspielte Selina’s Lippen. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass sie sich an andere Menschen so sehr binden könnte. Sie spürte, wie sehr sie die Nähe und Liebe von Yasmin und John brauchte. Ein Leben ohne die Beiden erschien ihr völlig undenkbar.

„Ist alles in Ordnung?“ Selina öffnete die Augen wieder und sah in Indira’s Gesicht. Die Professorin hatte der Sternenflottenoffizierin überraschenderweise das „Du“ kurz nach der Ankunft angeboten. In erster Linie war dies ein weiterer Vertrauensbeweis aber nach wie vor waren da sehr leise Zweifel. Irgendwie spürte Selina, dass Indira mehr wusste aber was genau das war, konnte sie nicht sagen.

„Ja, alles in Ordnung. Ich habe nur an meine Lieben gedacht.“ Indira lächelte Selina warm an und mit einem Nicken entfernte sie sich wieder von ihr.

Selina blickte ihr hinterher. Sie war sich so sicher, dass die Anschuldigungen die Tanrim ausgesprochen hatte, absolut falsch waren. Ihr Gefühl sprach völlig gegen diese Theorie. Aber wie verlässlich war eigentlich ihr Gefühl? Sie hatte kaum Erfahrungen mit zwischenmenschlichen Beziehungen und wenn, dann waren diese nicht immer Positiv gewesen. Wie sehr konnte sie ihrem Gefühl also trauen?

Wer war Swami eigentlich? Eine eiskalte Person, die über Leichen ging um ihre Ziele zu erreichen? Jemand, der mit dem richtigen Objekt die Weltherrschaft erlangen wollte? So wie die Nazis, die nach dem heiligen Gral und der Bundeslade gesucht hatten?

Selbst wenn Indira finden würde, wonach sie suchte, was wäre dann? Hätte sie den Verstand und die Möglichkeiten es zu benutzen und wenn ja, für was?

Bei manchen Artefakten war es einfach am Besten, wenn man sie niemals finden würde.

Selina dachte an die ganzen anderen Teams die offensichtlich auch nach etwas suchten. Plötzlich kamen ihr wieder die Nazis in den Sinn und dann wurde ihr eines klar:

Wenn tatsächlich etwas gefunden würde, etwas unvorstellbar Mächtiges, dann gab es nur diese eine Möglichkeit: Es musste zerstört werden.

Welche Spezies konnte schon wirklich dafür garantieren es nicht für eigene, egoistische Zwecke zu mißbrauchen?

Wie würde dann die Zukunft aussehen? Wo wären sie heute, wenn die Nazis damals wirklich die Bundeslade und den heiligen Gral gefunden hätten?

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Die Zahlenkombinationen leuchteten unerbittlich stur auf ihrem Terminal. Immer wieder wandte Milseya den Blick ab, um die Lage der Community zu überprüfen. Doch ein Schiff in einem hohen Orbit zu fliegen, erforderte nun wirklich nicht absolute Konzentration. Und so glitt der Blick der Haliianerin immer wieder zu der Auflistung der Artefakte und Altarräume, die sie zusammengestellt und nun mit den Daten aus B2 erweitert hatte.

Doch außer der Tatsache, dass die vier Artefakte sich zum Teil stark ähnelten, konnte Milseya nicht viel daran entdecken.

Und dann erst diese vielen Zahlen. Jeder Raum außer der in A6 besaß vier unterschiedliche Zahlen, die fünf Mal an jeder Wand auftauchten und die, wenn man sie verband, immer wieder ein gleichseitiges Dreieck bildeten. Ein Symbol, das die Xsesilianer echt geliebt zu haben schienen. Und dann war da noch eine Zahl, die genau in der Mitte stand. Mit der Zahlenfolge 1 bis 10 auf den Altären waren das dann, Moment, vier + eins + eine Folge gleich sechs Zahlen, die scheinbar irgendeine Bedeutung hatten. Nur welche – verflixt noch mal?

Was war mit diesen gleichseitigen Dreiecken? In solchen fielen die Höhen, die Winkelhalbierenden, die Seitenhalbierenden und die Mittelsenkrechten zusammen. Sie schnitten sich im Mittelpunkt M des Dreiecks. Super, das half ihr jetzt sehr viel weiter. Und dass man mit einem solchen Dreieck sehr viele Spielereien anstellen konnte, nun das bewies alleine schon ein Blick in die Datenbank: Angefangen vom Sierpinski-Dreieck über das Napoleon-Dreieck bis hin zu der Koch-Kurve für Fraktale war das gleichseitige Dreieck wirklich sehr nützlich - aber nichts davon erschien Milseya gerade sehr hilfreich.

Dreiecke und Zahlen bis 10 – da gab es natürlich auch das Tetrakyts von Pythagoras. Dann die Fibonacci-Reihen… Die Zahlenfolgen glichen pandigitalen Zahlen – mit der Ausnahme der 10. Die gab es bei solchen Zahlen nicht. Dafür aber die null…

Und dann die gleiche Quersumme der Zahlen in A4 und A5, wobei die Zahlenfolgen nicht übereinstimmten. Seltsam, allerdings gab es keine einstellige Quersumme, die die 10 bildete, denn wenn man 1 und 0 zusammenrechnete, dann ergab sich die 1.

Nachdenklich rieb sie sich die Nase. Vielleicht hingen diese Zahlen ja gar nicht miteinander zusammen. Vielleicht musste man sie irgendwie getrennt voneinander betrachten.

Zumindest die Zahl auf dem Altar. Schließlich war diese auch räumlich getrennt von den Zahlen an den Wänden. Vielleicht hatten die Zahlenfolgen ausschließlich mit dem dazugehörigen Artefakt zu tun. Vielleicht hatten die Zahlen irgendeine besondere Bedeutung, so wie in vielen Religionen die Numerologie. Da hatte jede Zahl eine eigene, mystische Bedeutung. Und die Zahlen an den Wänden mit irgendetwas anderem zu tun.

Vier Zahlen, die immer wieder Dreiecke bildeten - wozu benötigte man vier Zahlen? Quantenzahlen, schoss es ihr spontan durch den Kopf. Abgelehnt. Schließlich dürfen zwei Elektronen nicht die gleichen Zahlen haben, so wie es in A6 mit der doppelten 21 war.

Koordinaten? Milseya grübelte. Ja, das wäre eine Möglichkeit. Die Zahl in der Mitte wäre so was wie der Frühlingspunkt. Dann folgten Deklination und Rektazension und natürlich das Äquinoktium. Müssten dann aber nicht alle Räume das gleiche Äquinoktium besitzen? Eigentlich nicht, überlegte sich Milseya, durch die Zeitangabe wurde ein absoluter Punkt geschaffen, den man für alle anderen Punkte zurückrechnen kann.

Aber Koordinaten für was? Der Standort des Altarraums? Oder der Ort, wohin man „springen“ konnte? Also drei Ortsangaben und eine Zeitangabe?

War das sinnvoll angesichts der „Was wäre wenn“- Theorie, die Dr. Asjima aufgestellt hatte? Denn wenn die unbewussten oder bewussten Gedanken durch die Artefakte Realität werden konnten, dann spielte der Zeitpunkt doch keine Rolle - dass dieser in einer vermeintlichen Zukunft lag, war logisch. Und wann genau, war doch völlig egal - da es sich um eine der vielen, unendlichen Möglichkeiten handelte, die wahr werden konnte oder nicht. Existent und nicht existent zugleich. Eine Verletzung der Dekohärenz. Jene Eigenschaft, die Grundvorsetzung war, dass die Realität sich so präsentierte, dass ein Tisch ein Tisch war, dass aus verwischten Quanten, deren Ort und Geschwindigkeit man nicht kannte, greifbare Dinge wurden. Dekohärenz war die Verbindung zwischen der Quantenphysik und der klassischen Physik. Allerdings war dieser Vorgang auch unumkehrbar. Wenn ein Objekt aus der Quantenwelt sich manifestierte, dann konnte er nicht mehr zurück in die Quantenwelt. Doch genau das war jetzt aufgehoben! Und damit auch die Zeit. Denn die Dekohärenz war auch dafür verantwortlich, dass die Zeit voranschritt, und damit auch schuld daran, dass man alterte. Die Zeit ist aus den Fugen.

Angenommen, es herrschte keine Dekohärenz - wie auch immer diese Artefakte es ermöglichten. Angenommen, in der Gegenwart der Artefakte war Zeit nicht existent. Millionen und Abermillionen, unendlich viele Möglichkeiten waren gleichzeitig präsent. Eine mögliche Erklärung dafür, warum Assjima, Vinara, Talana und sie unterschiedliche Visionen gehabt hatten. Warum sie alle allerdings gerade das gesehen hatten, was sie gesehen hatten, das konnte Milseya nicht erklären. Es konnte mit dem zusammenhängen, was sie gerade gefühlt oder wovor sie sich gerade gefürchtet hatten oder auch mit etwas vollkommen anderem. Mögliche Erklärungen gab es mit Sicherheit so viele wie mögliche Welten.

Man konnte sich also einfach eine Möglichkeit auswählen und wenn einem nicht gefiel, was man sah, kehrte man zurück und wählte eine andere Möglichkeit. Besser als jedes Holodeck. Und dazu noch tatsächlich real. Zumindest für den Moment. Denn der Vorgang war ja umkehrbar - wenn man es wollte.

Und was wenn man es nicht wollte? Was, wenn diejenigen, die diese Artefakte erschaffen (und beherrscht!) hatten, sie einzig zu dem Zweck verwendet hatten, die Zukunft nach Belieben zu verändern? Das konnten sowohl gute wie auch schlechte Ziele gewesen sein. Eine Region benötigte Wasser für ihre Ernte. Also veränderte man den Ablauf der Dinge so, dass sie Regen bekam. Doch genauso gut, konnte man damit einen Feind vernichten. Was wenn man alle Möglichkeiten, alle Strategien eines Angreifers bereits vorher kannte und ihn somit zurückschlagen konnte. Oder wenn man selbst der Angreifer war und so erfuhr, wo die Schwachstellen des Feindes waren? Wenn diese Artefakte einem sämtlichen Möglichkeiten darboten, dann musste man nicht einmal in den Kampf ziehen, man veränderte schlicht die Realität so, dass man den Feind bereits besiegt hatte – ohne auch nur einen einzigen Mann in den Kampf geschickt zu haben. Ein unvorstellbares Potenzial. Wie mächtig konnte man angesichts einer solchen Möglichkeit werden?

Doch war dies überhaupt möglich?

Ein Signal an ihrem Terminal blinkte auf. Milseya korrigierte den Kurs leicht und überprüfte sorgfältig alle Systeme.

Sicher war es möglich. Wenn man annahm, dass die Dekohärenz nicht mehr gegeben war, dann war im wortwörtlichen Sinne des Wortes alles möglich.

Physikalisch betrachtet, bedeutete dies, dass die Wellenfunktion nun nicht nur einfach eine Beschreibung des Zustands eines Objektes war, sondern dass sie zum Objekt selbst wurde. Die Folge: Jede Beobachtung der Wellenfunktion zeigte mehrere nicht miteinander wechselwirkende „Welten“. Und da ununterbrochen viele beobachtungsartige Prozesse passierten, gab es eine enorme Menge gleichzeitig existierender Welten. Die Viele-Welten-Theorie von Everett basierte auf einem solchen gedanklichen Konstrukt.

Und nun?

Milseya seufzte laut, was Patricia dazu brachte verwundert zu ihr hinüberzuschauen. Allerdings bekam das die Haliianerin überhaupt nicht mit. Jene sah wieder zu ihren Anzeigen, entdeckte keine Auffälligkeiten und verzog sich daher wieder in ihre Gedankenwelt.

Warum quälte sie sich überhaupt durch das Ganze? Zugegeben, es war wirklich faszinierend. Genauso wie die Geschichte mit den Quantenfäden. Schließlich waren die ja der Grund gewesen, wieso sie sich überhaupt mit so einer trockenen und vor allem verwirrenden Materie auseinandersetzte. Doch das war überhaupt nicht ihr Fachgebiet. Was glaubte sie eigentlich wer sie war? Miss Nobelpreis 2383? Schuster, bleib bei deinen Leisten!, ermahnte sich Milseya. Dir fehlt ein Quantenphysik-Studium, ein Doktortitel und überhaupt wissenschaftliche Studien. Nur, weil du ein paar Bücher gelesen hast, glaubst du dich mit anderen Wissenschaftlern messen zu können? Am besten, du hälst dich in Zukunft bei solch wissenschaftlichen Diskussionen einfach zurück und lässt diejenigen reden, die davon wirklich eine Ahnung haben. Doch Milseya bezweifelte stark, dass sich zurückhalten konnte tatsächlich nicht ihren Senf dazuzugeben. Allerdings sollte sich mit ihren irrwitzigen Theorien einfach zurückhalten und sich lediglich ihre eigenen Gedanken dazu machen – ohne sie gleich laut auszuposauen. Und was schadete es schon, wenn sich mal mit Dingen beschäftigte, die nicht so einfach wie das Fliegen und Navigieren eines Raumschiffes waren. Immerhin schulte das doch das logische Denken und es tat nicht weh – außer, wenn man mit der Faust auf den Tisch schlug, weil einem einfach nichts mehr einfiel. Also würde sie sich auch weiterhin Gedanken machen und diese in ihrem persönlichen Logbuch vermerken. Na ja, oder sie würde einfach wieder drauf losplappern, wenn sie eine Idee hatte. Das konnte immerhin genauso wenig schaden. Das war der Vorteil, wenn man kein Blauhemd war – man konnte einfach eine Theorie in die Welt setzen und musste sich nicht im Mindesten mit einer Beweisführung herumschlagen. Nicht sehr wissenschaftlich, tadelte sich Milseya in Gedanken. Du machst es dir da aber sehr einfach. Sie verzog das Gesicht. Na gut, dann eben drauflos plappern und versuchen auf die Schnelle einen Beweis finden. Besser so?

Zurück zu dem Rätsel. Die Stirn der Haliianerin legte sich erneut angestrengt wieder in Falten .. Es musste doch irgendeine Erklärung dafür geben ..

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Niels studierte die Berichte über die anderen Altarräume. Die waren wirklich interessant. In den Räumen waren Wörter entziffert worden. Zum Teil waren sie überall gleich, aber es gab auch Worte, die bis jetzt nur einmal entdeckt wurden. Es schien so, als wenn die Worte Gegensätze darstellten, zumindest 'Feuer' und 'Wasser', 'Erde' und 'Aehter', da aber noch nicht alle Altarräume von den bekannten Städten untersucht worden waren. Übrig waren noch 'trocken' und 'heiß'. Wenn man es genau betrachtete könnten die Worte auch die Orte charakterisieren, an denen die Städte lagen. B2 und 'Wasser' war klar. A6 lag in der Steppe, und in der Steppe regnete es nicht so häufig, also war 'trocken' auch zutreffend. A5 war an den Hang eines Vulkans gebaut und hatte ausläufer bis in das innere. Durch Vulkane stieg normalerweise Lava an die Oberfläche. Was mit der Lava in Berührung kam verbrannte, das passte zu 'Feuer'. A4 und 'Äther', das war ein Problem, Niels war noch nicht dort gewesen und konnte im Moment keine Verbindung erkennen. A3 lag in den Tropen und da war es 'heiß'. 'Erde' gab es überall, auch in A2, wahrscheinlich war hier etwas besonderes, warum gerade hier 'Erde' zu finden war. Niels versuchte nach diesen Gesichtspunkten die fehlenden Worte zu ergänzen. Bei A1 könnte das Wort 'kalt' lauten. A1 lag im Eis und 'kalt' wäre der Gegensatz zu 'heiß'. 'Nass' könnte dann zu B1 gehören. B1 war ja wie B2 eine Stadt im Wasser und 'nass' ist der Gegensatz zu 'trocken'. Zu C1 und C2 hatte Niels noch keine Idee.

Dann waren da noch die Zahlen, die übersetzt werden konnten. Bis auf bei A5 war die Queersumme der Zahlen und die letzte Ziffer in der Zahlenreihe immer identisch. Warum es bei A5 das Missverhältnis zwischen der Queersumme und der Ziffernfolge gab war rätselhaft. Vielleicht weil man aus der '10' noch einmal die Queersumme gebildet werden konnte, nämlich '1'. Und die Queersumme konnte nicht '0' werden, was der '10' am ehesten entsprechen würde. Das wiederum würde die Reihenfolge durcheinanderbringen. Diese Reihenfolge konnte entscheidend sein für irgentetwas, vielleicht für die Artefakte, die Reihenfolge in der sie zusammengesetzt werden mussten, oder vielleicht die Reihenfolge in der man sie für etwas zu benutzen. Aber für was, es wurde bis jetzt nicht gefunden, in das man die Artefakte einfügen konnte. Hatte es etwas mit der Verteidigungsanlage in A1 zu tun? Während Niels überlegte vervollständigte er eine Liste, die Mili begonnen hatte.

"Wie können sie es wagen!" wutentbrannt stürmte Doktor Jurgy Rosh in das Zelt. "Bitte?" stutzte Niels. "Jetzt tun sie nicht so scheinheilig, sie wissen ganz genau wovon ich spreche!" empörte sich der Tellarite und baute sich vor dem Schreibtisch auf. Niels war verwirrt: "Nein, weis ich nicht, klären sie mich auf." Rosh stieß einen Fluch auf tellaritisch aus. "Sie betrügen mich und dann spielen sie das Unschuldslamm. Das wird Konsequenzen haben, da können sie sicher sein." "Ich habe sie betrogen?" fragte Niels ungläubig. "Ich glaubts ja nicht, diese Menschen, wie kann man nur so arrogant sein?" schnaubte Rosh und beugte sich nach vorne über den Tisch. "Ich habs doch ganz genau gehört, dass jemand von der Community hierwar und etwas wertvolles aus dem Altarraum abgeholt hat. Also was haben sie vor mir versteckt." "Ich habe gar nichts versteckt." erklärte Niels sich nach hinten lehnend. "Ich wusste doch nicht, dass so ein Metallklötzchen wichtig ist." "Und das soll ich ihnen glauben." schrie Jurgy Rosh Niels ins Gesicht. "Sie versuchen mich doch schon seit dem ersten Tag loszuwerden!" "Das ist doch nicht wahr." beteuerte Niels. "Erst durch H'Qar habe die nötigen Informationen bekommen." "Typisch, jetzt schieben sie auch noch die Klingonen vor." spottete der Tellarite. "Glauben sie etwa, ich lasse mich jetzt davon einschüchtern?" "Warum sollte ich versuchen sie einzuschüchtern?" wunderte sich Niels. "Jetzt leugnen sie es auch noch?" regte er sich auf. Wenn er sich noch weiter nach vorne lehnen würde, würde er das Gleichgewicht verlieren und auf den Tisch knallen. "Sie wollen doch nur die Lorbeeren für sich selbst einheimsen. Aber nicht mit mir, ich habe schließlich den Altarraum gefunden." Niels versuchte mit dem Stuhl weiter nach hinten zu rutschen, aber da war da Zelt zu Ende. Rosh packte ihn am Kragen und schüttelte ihn. "Jetzt sagen sie nichts mehr, was?" triumphierte Rosh. Kurz bevor er das Gleichgewicht verlor ließ er los. "Brauchen sie auch nicht, ich gehe jetzt zu ihrem Vorgesetzten." Dann rauschte er ab. Niels sackte zusammen und stützte sich am Schreibtisch ab. Hatte er sich denn etwas vorzuwerfen. Niels ging in Gedanken noch mal den ganzen Ablauf durch. Er hätte natürlich Rosh das Metallteilchen zeigen können, aber was hätte er sagen sollen, Doktor, schauen sie mal, Metall. Und sofort nachdem Niels von der Bedeutung des Artefaktes erfahren hatte, hatte er sich doch beim Schiff gemeldet. Rosh hätte doch die Berichte lesen können. Und wollte er wirklich den Ruhm für sich? Er hatte bis jetzt immer von sich behaupten wollen, dass es nicht sein Ziel war auf Kosten anderer Ruhm zu erlangen.

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„Commander! Warten Sie doch!“ Nachalek kam aufgeregt mit einem PADD winkend hinter Assjima her gerannt, als diese sich auf dem Weg ins Casino befand.

„Was ist denn los?“ fragte sie und drehte sich um.

„Ich weiß nicht wie das passieren konnte, aber ich habe eben die Daten der Artefakte noch mal miteinander verglichen. Und da ist mir etwas aufgefallen.“ Nachalek hatte die Ärztin jetzt erreicht und hielt ihr das PADD unter die Nase. „Schauen Sie … die senkrechte Kante e …“

Assjima nahm das PADD und ließ ihren Blick fragend zwischen den Zahlen und dem Gesicht des Lieutenant hin und her wandern. „Was ist mit der Kante e?“

„Sie … sie ist gewachsen.“

„Wie bitte?“

„Nein, so meine ich das nicht. Ich habe alle Artefakte ausgemessen. Vorhin habe ich die Daten noch mal verglichen und da fiel mir auf, dass mir dieses Maß von 14,14 cm fremd vorkam. Ich habe eine Skizze angefertigt und erkannte, dass mit diesen Winkeln und Maßen eine solche Länge nicht möglich sein könnte. Deswegen habe ich alle Artefakte erneut ausgemessen. Und siehe da, diese Kante e ist definitiv bei allen exakt gleich lang, nämlich 12,79 cm.“

„Nun, Sie werden sich vermessen haben. Das kann bei dem Stress hier schon mal vorkommen.“

„Nein, Doc! Ich bin mir sicher, dass ich auch bei den ersten Vermessungen 12,79 in den Computer eingegeben habe. Auch bei den anderen Daten fehlt hier und da ein Millimeter oder sogar noch weniger. Die Daten wurden nachträglich verändert - dessen bin ich mir sicher!“

„Warum sollte jemand so was tun?“

„Ich weiß es nicht. Vielleicht um uns in die Irre zu führen, um uns zu verwirren?“

„Nachalek … das ist doch Unsinn … Nehmen Sie sich ein paar Stunden frei und schlafen Sie etwas.“

„Doc! Ich bin vollkommen klar im Kopf! Doch sehen Sie mal genau hin. Jetzt konnte ich die Winkel genau berechnen. Da sind für einen solch unregelmäßigen Köper ziemlich viele rechte Winkel drin und bei den Artefakten mit rechteckiger Grundfläche gibt es sogar auffällig viele 60-Grad-Winkel.“

„Zeigen Sie mal her.“ Assjima nahm ihm nun endlich das PADD aus der Hand. „Stimmt. Die Grundfläche und die obere kleine Ebene enthalten je einen 60-Grad-Winkel. Außerdem verläuft die Kante a in demselben Winkel nach oben … aber 60-Grad-Winkel sind doch typisch für …“ Sie schaute den Lieutenant erstaunt an.

„Genau Doc! Sie sind typisch für gleichseitige Dreiecke.“

„Und für …“

„Brücke an Commander Assjima. K'Olmos HoD wünscht Sie sofort zu sprechen. Es eilt!“

„Ich komme! Lieutenant … überprüfen Sie das und informieren Sie bitte alle zuständigen Kollegen. Stellen Sie ein Expose zusammen mit allen denkbaren Daten, die relevant sein könnten. Besonderen Schwerpunkt auf Religion und Mystizismus! Ich schau es mir an, sobald ich Zeit dazu finde!“ Sie eilte los, drehte sich aber noch mal um: „Und finden Sie den, der an unserem Computer herum gebastelt hat. Es reicht mir so langsam!“

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Trotz neuer Erkenntnisse wollte die Reihe der unangenehmen Überraschungen nicht abreißen. Nun hatten die bisherigen Messergebnisse hinsichtlich der Dimensionen der Artefakte sich als falsch erwiesen, aber nicht aufgrund von Messfehlern sondern weil die Daten kurz nach der Eingabe in den Computer oder bereits während dieser verändert worden waren. Ob es sich wieder um eine zufällige Fehlfunktion wie bei dem Abspielen von Tanrims Bibliothek nerviger Erdenmusik handelte oder gar um eine bewusste Manipulation seitens der Binären war noch nicht klar.

Die Andorianerin erhaschte nur einen Blick auf die - nun hoffentlich korrekten - Daten die Nachalek auch noch um die Winkelangaben ergänzt hatte und dachte bei den drei 60-Grad-Winkeln der Artefakte mit rechteckigen Grundflächen unwillkürlich wieder an die gleichseitigen Dreiecke. Und wenn man schon bei dreidimensionalen Objekten war - wiesen nicht auch Pyramiden diese Winkel bei den Flächen untereinander auf?

Doch die Wissenschaftsoffizierin konnte sich nicht länger mit den Artefakten beschäftigen. Ihre anspruchsvolle Aufgabe bestand nun darin ein gemischtes Team zusammenzustellen mit maximal zwei Vertretern aus den jeweiligen Teams der Föderation, der Klingonen und der Romulaner.

Trotz seines offensichtlichen Versagens in A5 - vielleicht hatte er seine Erkenntnisse aber auch aus purer Absicht zurückgehalten - wollte Vinara es wieder einmal mit Dr. Nui versuchen. Seine Sprachkenntnisse hinsichtlich des Iconianischen waren objektiv betrachtet einfach tiefer als bei Fähnrich Logania. Als Mitarbeiter von der Community wählte sie Lieutenant Guttler und Talana. Guttler wurde zu diesem Zweck von ihrer Aufgabe als Teamleiterin bei A5 entbunden und wieder einmal durch Lieutenant Malit ersetzt.

Von den Klingonen teilte sie K'ran ne´, einen Geologen von der Eisenstein sowie Dr. Ha'gel ein.

Nun waren nur noch die Romulaner übrig - obwohl die Andorianerin keinen von ihnen wirklich kannte wählte sie als ersten den Linguisten Dr. Dr. Sen aus um endlich bei der Übersetzung der Inschriften weiterzukommen und neben ihm die Exo-Biologin Dr. Dr. Torina.

Mitten in die Vorbereitungen - Vinara hatte gerade die Nachrichten an die entsprechenden Teams geschickt - platzte überraschend Kalis herein.

"Captain K'Olmos sagte ich könne vielleicht etwas bei auch aushelfen nun da eure Chefärztin den Captain vertritt... Aber vor allem wollte ich auch dich sehen", knurrte sie und näherte sich ihrer Gefährtin mit eindeutiger Pose.

"Das... ich bin ja froh dich zu sehen... Also gut, aber nur kurz!"

Eine Viertelstunde und drei gebrochene Rippen später hatte die klingonische Ärztin Gelegenheit endlich einmal die medizinischen Einrichtungen der Community an sich selbst und Vinara auszuprobieren.

Dr. Gilmore war einigermaßen überrascht die Klingonin auf der Primärstation zu sehen, auch wenn ihre Ankunft eigentlich angekündigt worden war. Irgendwie schien er ihr nicht zu trauen, wahrscheinlich lag es an dem generellen Vorurteil das den Klingonen eher die Rolle der Knochenbrecher als -Heiler zuwies.

"Bist du eigentlich schon Assjima begegnet?", fragte die Andorianerin als ihre letzten Hautabschürfungen behandelt wurden.

"Nein und wenn ich ehrlich bin ist es mir sogar recht wenn ich ihr nicht wieder von Angesicht zu Angesicht begegnen muss. Ich könnte sonst nämlich für nichts garantieren..."

Eine halbe Stunde nach dem Besuch auf der Krankenstation auf welcher Kalis gleich geblieben war fanden sich bis auf Dr. Nui und Talana alle ausgewählten Mitglieder des gemischten Teams für eine kurze Vorabbesprechung in der Astrometrie ein deren Projektionseinrichtung dabei für die Darstellung der Artefakte und Altarräume zum Einsatz kamen.

"Dr. Nui ließ mitteilen dass er sich uns am nächsten Morgen anschließen wird. Wir werden ihn Morgen früh in der Eishalle nahe bei B2 treffen in der sich eine Art von Friedhof befindet. Danach werden wir uns gleich zum Altarraum in A2 und dessen Umgebung begeben."

"Wieso ausgerechnet den der Romulaner?", fragte K'ran argwöhnisch.

"Weil es dort mindestens einen Todesfall gab."

"Und es wird nicht der letzte gewesen sein falls diese Spitzohren vorhaben sollten uns zu hintergehen", bemerkte Ha'gel mit einem mehr als nur misstrauischen Seitenblick auf die beiden Romulaner welche den Blick gekonnt zurückgaben.

"In diesem Team wird es keine weiteren Todesfälle geben, zumindest nicht von Mitgliedern des Teams verursachte", erwiderte Vinara in eisigem Tonfall und sah dabei alle Anwesenden an. In Gedanken machte sie sich eine Notiz wieder den Prototyp der Betäubungs-Energiewaffe mitzunehmen die Suval ihr gegeben hatte und zu deren Feldtest sie dank ihres diplomatischen Geschicks noch keine Gelegenheit gehabt hatte.

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„Die Wenigsten mögen Romulaner.“ Dr. Teran starrte mit unbewegter Miene nach draußen.

„Mögen ist das falsche Wort“, sagte Milseya. „Ich kann nicht behaupten, dass ich Romulaner mag oder nicht - dafür kenne ich so gut wie keinen. Aber ich mag unseren Councelor.“

„Sie gehen zum Councelor?“, kam es verblüfft über die Offenheit der Haliianerin zurück. „Haben Sie ein psychisches Problem?“

„Nur eins? Mann, wäre das schön!“ Die Haliianerin bemerkte schmunzelnd, dass der Mann neben ihr ein paar Zentimeter von ihr wegrutschte. „Beruhigen Sie sich, ich bin weder ein Massenmörder noch ein Psychopath - ich bin nur Haliianerin! Das alleine reicht schon für lebenslange Therapiesitzungen!“

Eine romulanische Augenbraue wanderte nach oben.

„Wie macht ihr das nur?“ Milseya starrte auf die Augenbraue. „Wie kommt es, dass bei euch Romulanern und auch bei den Vulkaniern dieses Ding so hoch steigen kann? Ich krieg das NIE hin!“

„Dann sollten Sie es auch nicht versuchen.“

Milseya seufzte. „Oh bei allen Himmeln! Ich hab mich doch nur bemüht, Konversation zu betreiben. Wir werden hier noch fünf Stunden zusammenhocken. Und auch wenn Sie offensichtlich das Schweigen bevorzugen, würde ich mich gerne unterhalten. Wie ich schon sagte, ich kenne nicht besonders viele Romulaner.“

„Ich bin kein Anschauungsobjekt. Suchen Sie sich etwas anderes, um ihre Kenntnisse über die romulanische Spezies und Gesellschaft zu erweitern.“

„Gut. Dann eben nur rein geschäftlich“, zuckte Milseya mit den Schultern. „Haben Sie schon eine Idee, wie wir auf C1 vorgehen werden?“

„Da Sie eine Frau sind und daher die Auswirkungen des Artefakts spüren, schlage ich vor, dass ich mich in den Altarraum begebe, das Artefakt entferne und sie den Raum fotografisch erfassen. Dann beamen wir das Artefakt in einer Kiste auf die Community.“

„Klingt nach einem Plan“, kommentierte Milseya. „Doch woher weiß ich, dass Sie das Artefakt nicht wo anders hinbeamen? Oder das Artefakt stehen lassen und mich dann während meiner Vision einfach töten?“

Unglaublich, welche Höhen eine Augenbraue erreichen konnte! Und dann dieses verächtliche Schnauben. „Wieso sollte ich Sie töten? Wir haben der Zusammenarbeit zugestimmt. Wir arbeiten Hand in Hand.“

„Ich sagte doch, ich weiß nicht viel über Romulaner. Und Sie wollen mir ja nichts über sich erzählen. Also kann ich mich doch nur an die allgemeinen Vorurteile halten und die sagen, dass man einem Romulaner nie den Rücken zukehren sollte. Erstaunlicherweise gilt das auch für Cardassianer und noch so ein paar andere Spezies.“

Schweigen.

Na gut, mal sehen, ob ich das auch kann, dachte sich Milseya grimmig.

Sie war gerade einmal drei Stunden mit dem Romulaner unterwegs nach C1 und noch hatte sie nicht die geringste Ahnung, wer der Mann eigentlich war. Die Beiden hatten sich in A2 einander vorgestellt, dann gemeinsam ihre Ausrüstung und Vorräte überprüft und waren abgeflogen. Am Anfang hatten sie sich noch gegenseitig gebrieft. Na ja, an sich hatte er gefragt und Milseya hatte - vorsichtig - geantwortet. Kooperation hin oder her - die Haliianerin würde alle Details über die Visionen der Frauen bzw. deren Hintergründe höchstens nur einer anderen Frau anvertrauen. Aber einem Mann? ..

Fünf Minuten später ..

Wenn sie nicht gleich den Mund aufmachen würde, dann würde sie PLATZEN!

„Sind wir noch auf Kurs?“

Dr. Teran warf einen Blick auf die Karte und verglich schweigend die Daten über den Kompass, der immer noch verrückt tanzte. „Eine genaue Bestimmung ist nicht möglich“, sagte er.

„Achten Sie immer auf den ersten Ausschlag. Reiben Sie den Kompass mit dem kleinen Kunststofftuch ab und lassen sie ihn erneut ausschlagen. Dann extrapolieren Sie unseren Kurs. Und ich brauche nur eine Schätzung. Keine millimetergenaue Angaben“, erklärte Milseya.

Da! Schon wieder diese Augenbraue!

Doch der Romulaner tat genau, was die Haliianerin gesagt hatte, dann begann er zu rechnen. Nach etwas einer Minute riss Milseya der Geduldsfaden. „Haben Sie noch nie einen simplen Kurs berechnet?“

„Ich bin Archäologe!“

„Und? Oh, bei allen Himmeln, lassen Sie mich machen. Übernehmen Sie das Steuer!“

„ICH BIN ARCHÄOLOGE!“

„Heißt das, Sie können nicht mal einen simplen Gleiter steuern?“

Düsteres Schweigen.

„Schon gut. Nehmen Sie einfach den Steuerknüppel und halten Sie ihn genau so wie ich jetzt. Nicht nach hinten ziehen oder nach vorne drücken. Exakt in derselben Position halten. Können Sie das?“

Teran nickte und übernahm das Steuer, während Milseya nach dem Kompass und der Karte griff.

„Gut, das wars“, sagte sie nach etwa 45 Sekunden und übernahm wieder das Steuer. „Und wie geht’s Ihnen?“

Da - nein doch nicht. Der Romulaner sah sie nur überrascht an. „Gut, warum?“

„Ich dachte nur..“ gab sie freundlich zurück und schwenkte leicht nach links, zählte bis zwei und flog dann gerade weiter.

„War das etwa gerade Ihre Kurskorrektur?“, fragte Teran entsetzt.

Sie nickte. „Ja, sehr simpel und sehr effektiv.“ Dann lachte Milseya auf. „Keine Sorge, wir sind immer noch auf Kurs - aber es gibt immer einen Drall beim Fliegen dieser Art. Ob man will oder nicht, man zieht unbewusst immer auf eine Seite. Das ist wie beim Durchqueren einer Wüste. Da beide Beine meist nicht gleich lang sind, hat man eine unbewusste Neigung in Richtung des kürzeren Beines. Beim Fliegen mit einem Steuerknüppel ist es ähnlich. Wobei das hier wohl eher daran liegt, dass man eine Lieblingshand hat, deren Schulter sich leicht verspannt und man daher eine gemütlichere Position einnimmt. Und deshalb sollte man das etwa alle zwei Stunden ein wenig ausgleichen.“ Sie drehte den Kopf zur Seite. „Haben Sie etwa Angst, wir könnten mitten im Meer die Insel verfehlen?“

„Unsere Treibstoffreserven sind nicht besonders groß und sollten Sie sich irren ..“

„Unsere Treibstoffreserven sind mehr als ausreichend und bei allem Respekt, wenn ich mich irre - was unwahrscheinlich ist, denn ich fliege nicht erst seit gestern - dann landen wir gerade mal 20 Kilometer VOR der Insel im Wasser. Dann schnappt sich jeder einen Transportanker und wir schwimmen.“ Ein abschätzender Blick. „Oder können romulanische Archäologen etwa auch nicht schwimmen?“

„Natürlich kann ich schwimmen“, empörte sich Teran. „Aber haben Sie nicht die Berichte von Fähnrich van Richthoven gelesen? In diesem Meer gibt es Raubfische.“

„Und?“

Der Archäologe schnappte nach Luft. „Sie haben wohl nicht richtig zugehört! Raubtiere. Die greifen auch Humanoide an.“

„Natürlich tun sie das“, erwiderte Milseya ungerührt. „Aber ich verstehe nicht, warum Sie sich deshalb aufregen. Wenn so ein Raubfisch Sie anknabbern will, dann rammen Sie ihm mit dem Transportanker einfach in die Kiemen und schwimmen weiter. Was ist das Problem?“

Nein, die Augenbraue wanderte nicht von alleine nach oben - das kam wohl von den groß aufgerissenen Augen. „Sie haben wohl noch nie ein solches Raubtier aus der Nähe gesehen“, murmelte er verständnislos.

„Dr. Teran“, begann Milseya einlenkend. „Wenn wir auf C1 gelandet sind, dann zeige ich Ihnen mal meine Narben von solchen Raubtieren. Leider kann ich Ihnen nicht mehr zeigen, wie gut sie über einem Feuer gebraten schmecken. Bei allen Himmeln, das sind doch nur Fische! Nur geleitet von ihren Instinkten. tiklat fi’atem som tiklat wa ted (Achte auf das Wasser und das Wasser wird dich leiten).“

„Wie bitte?“

Sie holte tief Luft. „Ein Vorschlag: Wenn wir je abstürzen sollten, dann schnappen Sie sich die Transportanker und ich schnappe Sie. Egal wie, aber ich bringe Sie sicher da hin, wo Sie hin sollen.“

„Ist das ein Versprechen?“

„Nein, nur meine Aufgabe.“

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„Du sollst hier bleiben Dad“, sagte Michael.

„Ich muss mit Doktor Assjima sprechen, Michael. Und zwar dringend. Das kann nicht warten.“ George sah seinem Sohn in die Augen. „Ich werde nicht lange fort sein.“

„In Ordnung Dad.“ Stumm verabschiedeten sich Vater und Sohn.

Auf dem Korridor humpelte George zum nächsten Turbolift. „Computer! Lokalisiere Doktor Assjima!“

Der Computer Piepste kurz. „Doktor Assjima befindet sich in Turbolift 4.“

„Computer, wohin fährt Turbolift 4?“

„Astrometrie.“ George humpelte die letzten zwei Schritte in den Turbolift. „ Astrometrie“, sagte er an die Decke gewandt. „Sheridan an Assjima.“

WUTSCH machte die Tür des Liftes als sie sich öffnete. „Assjima hier. Was liegt an George?“ Sie steuerte zügig auf die das Labor zu.

„Doktor, ich muss Sie sprechen“, sagte George in einem ernsten Tonfall. „Ich habe einige Fragen des Berichtes betreffend.“

„Wo Sind Sie denn gerade?“ In Assjimas Magen machte sich ein flaues Gefühl bemerkbar. Sie hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen. „Wenn Sie Zeit haben können wir uns im Casino treffen.“

„Ich bin im Moment noch auf Deck 13. Aber das Casino ist auch in Ordnung. Treffen wir uns dort.“

„Gut“ Die Deltanerin machte auf dem Absatz kehrt und stieg in den Lift zurück. Nachalek wird noch etwas warten müssen. Wenige Minuten später betrat sie das Casino und schaute sich suchend nach einem freien Tisch um. Alles war besetzt. Doch plötzlich sprang ein junger Ensign auf, schnappte sich seinen Halbleergegessenen Teller und rief ihr zu: „Commander – nehmen Sie diesen Tisch. Ich setze mich zu den Kollegen rüber.“

„Danke, Fähnrich.“ Das war ihr ja noch nie passiert. Ist wohl so eine Art Vorrecht des Captains … Sie setzte sich und bestellte eine Gemüsesuppe und ein Glas Wasser. Dann zog sie ein PADD aus der Tasche und begann es zu studieren. Zeit war momentan irgendwie ungemein kostbar geworden.

„Computer! Neues Ziel, Casino“, sagte George nach dem er die Verbindung beendet hatte. Es dauerte eine Minute bis die Schotten sich wieder öffneten und den Chefingenieur entließen. Als George das Casino betrat wurde er wie ein Geist angesehen. Kein Wunder wenn man die Umstände berücksichtigte, unter denen er verschwunden war.

„Chef, eine Tasse Earl Grey“, bestellte er sich an der Theke. Mit einem stummen Zeichen deutete er auf den Tisch an dem Assjima saß. Chef nickte und George humpelte dem Tisch der Ärztin entgegen.

„Hallo George!“ Assjima erhob sich und reichte ihm die Hand. „Gut dass Sie wieder bei uns sind.“

„Hallo Doc. Danke, das ich hier stehe, kann ich immer noch nicht glauben“, sagte George. Beide Offiziere setzten sich. „ Das Überlebenstraining für Offiziere an der Akademie hat sich voll ausgezahlt.“

„Nun, um Krisensituationen dieser Art zu meistern – dazu sind Sie ja schließlich auch ausgebildet. Doch erzählen Sie.“ Chef stellte eine dampfende Schale vor sie hin. Assjima nickte ihm freundlich zu und rührte mit dem Löffel in der Suppe herum. „Es war sicherlich kein Sonntagsspaziergang.“

„Nein, das war es nicht“, gab George zu. „Zuerst wäre ich beinahe ertrunken als die Nautilus II sank. Dann lernte ich die Tierwelt auf dem Land kennen. Doc, zu dieser Jahreszeit sollte man sich vor ca. 20 Meter langen Alligatoren in Acht nehmen.“ Auch der Tee traf nun ein. „Alles Weitere werde ich in einem Bericht darlegen.“ George nahm einen Schluck Tee.

„Ich habe die Berichte über die Ereignisse der letzten Woche überflogen. Und meine Müdigkeit verflog als ich die Worte Romulaner und Zusammenarbeit gelesen habe.“

„Ja, da haben Sie richtig gelesen. Es mag befremdlich klingen, aber wenn wir uns nicht auf Spionage und Informationsdiebstahl verlegen wollen bleibt uns leider keine andere Möglichkeit. Auch was die Breen und die Cardassianer angeht.“ Assjima nahm einen Löffel von der heißen Suppe. „Sie sollten die auch probieren. Sie ist köstlich!“

„Das ist nicht ihr Ernst?“ George lehnte sich zurück. Doch die Polster des Stuhles ließen George wieder seinen Rücken spüren. „Wende niemals einem Breen den Rücken zu. Selbst die Romulaner wissen das. Ich habe den Bericht von Esteban gelesen. Er kennt die Breen nicht halb so gut wie ich. Das sind Tiere und eiskalte Mörder!“ Georges braune Augen bekamen einen eisigen Glanz. Dann besonn sich der Chefingenieur wieder. „Aber andererseits, vielleicht erfahren wir von den Herrschaften auch was vor sich geht.“

„Ich wusste nicht, dass Sie privat mit Breen verkehren, oder warum glauben Sie, sie so gut zu kennen?“ Assjima richtete sich auf und schaute George fest in die Augen. „Jerry hat mehrere Tage bei ihnen verbracht und nicht nur dass er noch lebt, er hat sogar von durchaus angenehmen Begegnungen berichtet. Ich glaube wirklich sagen zu können: wenn einer von uns die Breen und insbesondere dieses Team hier auf Xsesal drei kennt, dann ist es Esteban! Und wenn es ihm wirklich gelingen sollte, sie zu einer Mitarbeit zu bewegen, dann erwarte ich, dass Sie sich mit Ihren Vorurteilen zurückhalten.“

„Keine Sorge, ich werde mich zurückhalten, denn die Breen sind nicht die einzigen unangemeldeten Gäste auf Xsesal 3.“ George nippte an dem Tee. „ Konnte man diesbezüglich was inzwischen ermitteln?“

Die Deltanerin betrachtete George skeptisch. Ob er sich wirklich würde zurückhalten können?

Doch sie enthielt sich eines weitern Kommentars und ging auf seinen Themenwechsel ein. „Was meinen Sie denn nun genau? Es ist in den letzten Tagen soviel passiert. Dass Professor Swami überfallen wurde haben Sie sicherlich noch mitbekommen … ach ja, und auf Groal - den Steineschubser - wurde geschossen. Doch wir haben immer noch keine Spur von den Tätern. In diesen Urwäldern gibt es leider viel zu viele Möglichkeiten, sich zu verstecken. Die scheinen sich hier ziemlich gut auszukennen.“

„Das tut er. Ich habe den Dschungel ausgiebig kennen lernen dürfen. Was ist mit diesen Artefakten und den temporalen Sprüngen?“ George konnte sein Misstrauen den Brenn gegenüber nur schwer abschütteln, aber er schaffte es soweit niederzukämpfen, dass er das Gespräch weiterführen konnte.

„Diese Artefakte sind uns nach wie vor ein Rätsel. Aber ich glaube inzwischen zu wissen, wie zumindest dieser Teil des Puzzles zusammengesetzt werden muss. Ich war gerade eben auf dem Weg zu Nachalek. Er wollte es überprüfen, aber ich bin sicher, dass wir einen Pyramidenstumpf bekämen, wenn wir alle Artefakte hätten. Was wir noch nicht lösen konnten ist die Frage warum diese Teile nur bei weiblichen Humanoiden Visionen auslösen. Aber ich vermute, dass wir mit Hilfe des Artefakts einen Blick in eine denkbare alternative Zukunft bekommen … oder auch Gegenwart.“

„Klingt interessant.“ George ignorierte wieder seinen Rücken, der von Schmerzen leicht gepeinigt wurde. „Konnte man feststellen wie weit die betroffenen Frauen in die Zukunft gereist sind? Konnte man das inzwischen eingrenzen?“

Assjima schüttelte den Kopf. „Nein, es scheint da keine Regel zu geben. Es können wenige Tage sein, ein paar Wochen … bei Vinaras zweiter Vision in der sie Talana gesehen hat würde ich sogar auf mehrere Monate tippen. Aber die betroffenen Personen wirkten nicht gealtert, von daher ging es bislang wohl nur um relativ kurze Zeiträume. Deswegen will ich mich nicht einmal nur auf die Zukunft festlegen. Es könnten auch Visionen in einer parallelen Gegenwart darunter sein.“

„Ok.“ George dachte nach. „Wie ich hörte gibt es auch Probleme mit dem Schiffscomputer?“ fragte George, was aber schon mehr nach einer Feststellung klang.

„Erinnern Sie mich nicht an den!“ Ärztin ließ ihren Löffel mit einem leisen Platsch in die Suppe fallen. „Der treibt uns seit Tagen zum Wahnsinn. Es sind nur Kleinigkeiten, aber wir wissen nie so genau wo dran wir sind. Einen ganzen Tag lang dröhnte deutsche Schlagermusik durch die Brücke, immer wieder wurden Daten korrekt eingegeben aber falsch gespeichert oder nachträglich verändert. Gestern spuckten alle Duschen abwechselnd heißes und eiskaltes Wasser aus, heute Morgen bekam ich statt Raktajino einen Brandy … Wenn Sie mich fragen, George …“ Assjima beugte sich über den Tisch. „Da versucht jemand uns ganz gezielt auf die Nerven zu gehen!“

„Wer weiß, ich werde mir den Computer nachher selbst ansehen.“ George zuckte zusammen. Die Nieren litten immer noch etwas unter der Dehydration, die sich George im Dschungel zugezogen hatte. George musste innerlich grinsen. Deutscher Schlager? Wer hörte das noch heutzutage? „Doch keine gute Idee. Die Woche Dschungel steckt mir noch in den Knochen.“

„Erholen Sie sich erst mal. Ich denke, McNeil wird den Fehler auch alleine finden.“

„Ich werde mich ausruhen, aber dennoch werde ich mich dieser Sache annehmen Doc. Ich kann nicht herumsitzen und nichts tun“, entgegnete George tapfer. „Eine Nacht lang ausgeschlafen und schon bin ich wieder fitt.“ Hoffe ich zumindest, fügte George in Gedanken hinzu.

„Wenn die Beschwerden nicht nachlassen, dann sollten Sie noch einmal Dr. Gilmore konsultieren.“ Mit einem leichten Seufzer schob Assjima die leere Schüssel von sich weg. George litt ganz offensichtlich unter diversen Blessuren. Doch heute saß sie hier nicht als Ärztin. Das waren Dinge, um die John oder sogar Meg und Anna sich kümmern konnten. „Aber ich habe vorhin erfahren, dass Dr. Kalis vor wenigen Minuten eingetroffen ist. Sie würde sich sicherlich freuen, wenn sie etwas Arbeit bekommen würde.“

„Offiziell bin ich krank geschrieben und sollte in einem heißen Kräuterbad versinken, was ich auch gleich tun werde.“ George richtet sich auf. „Dennoch musste ich mit ihnen sprechen.“ George war es nicht entgangen das die Deltanerin leicht unter Strom stand. „Wie kommen Sie mit dem Kommando zurecht?“

„Bislang habe ich noch keine Delle in Ihr Schiff geflogen. Es hat nicht einmal einen Kratzer bekommen. Der Antrieb funktioniert noch, es leben auch noch alle und dennoch bin ich nicht größer geworden als ich es vorher war.“ Sie lachte. „Wir haben Personalmangel und das ist mein Problem. Es gibt einfach zuviel Arbeit für die Wenigen die noch an Bord sind. Alle leiden an Schlafmangel weil sie seit mehreren Tagen Doppelschichten schieben müssen. Und ich nehme mich da nicht aus. Um ehrlich zu sein … ich kann Ihnen im Moment nicht sagen, wie ich mit dem Kommando zurecht komme weil ich keine Zeit habe, mir darüber Gedanken zu machen.“

„Das habe ich gemerkt, mein halber Stab ist weg“, scherzte George. „Jetzt aber im Ernst: Überanstrengen Sie sich dabei nicht. Nicht umsonst gelten Ärzte als die Schlimmsten Patienten“, fügte George mit gespieltem Ernst hinzu. „Ich kann ihnen einige Schichten auf der Brücke abnehmen, dann können Sie sich auch eine richtige Mütze voll Schlaf genehmigen.“ bot George an.

„Danke George, das ist lieb von Ihnen und ich werde vielleicht auf Ihr Angebot zurückkommen. Doch Sie müssen erst mal wieder fitt werden und den Computer in den Griff bekommen. Das hat jetzt Vorrang. Connor macht seinen Job bislang ja auch ganz hervorragend.“

„Bitte Doc. Was mich betrifft, erwartet mich ein heiße Bad und ein herrlich weiches Bett. Danach werde ich mich dem Computer widmen“, sagte George mit einem Zwinkern.

„Sie haben es gut“, seufzte Assjima. „Ich werde mich jetzt in die Astrometrie begeben und sehen was Nachalek herausgefunden hat.“ Sie stand auf. „Danke dass Sie mir beim Essen Gesellschaft geleistet haben. Das wäre sonst heute wieder nichts geworden. Wenn Sam das wüsste wäre er ziemlich böse mit mir.“

„Wie wäre es, wenn ich Sie morgen zur zweiten Tageschicht ablöse? Bis dahin bin ich auf jedenfalls wieder auf den Beinen. Schließlich lebe ich ja noch und bin nicht tod.“

„Ob Sie lang genug auf dem Stuhl sitzen können? Ja, es wäre schön, wenn Sie den Brückendienst übernehmen würden – falls Sie bis dahin den Computer überlistet haben. Dann könnte ich endlich mal in Ruhe diverse Kleinigkeiten auf meiner eigenen Station in Ordnung bringen. Ich würde nämlich gerne noch einmal einen Blick auf die Toten in unseren Stasiskammern werfen.“

„Um den Computer Machen Sie sich mal keine Sorgen mehr., sagte George bestimmt. Und der Stuhl des Captains ist um Lichtjahre besser gepolstert als dieser Stuhl hier., fügte George Scherzhaft hinzu. „Dann Löse ich Sie zur zweiten Tagesschicht ab Doc.

Die Deltanerin schmunzelte. Tanrims Sessel war mit Sicherheit auch bequemer als der Fußboden unter irgendeiner Konsole … zumindest wenn der Rücken wehtat. „Gut, dann machen wir es so. Aber jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Lieutenant Nachalek wartet schon auf mich.“

„Kein Thema, meine Badewanne erwartet mich ebenfalls sehr dringend.“ George stand auf. „Bis Morgen Doc“, verabschiedete sich George.

CptJones und Brynhild in „Wie war die Woche?“

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Schon wenige Augenblicke nach dem der Ruf von der Eisenstein beamten sechs Klingonen mit Ausrüstung herunter und verluden das Material in die von H´Qar ausgeliehene Bahn. Zuletzt beamte noch ein weiterer Klingone nach B2. Der Klingone war ungewöhnlich klein, und war in zivil gekleidet. Er ging auf den ersten Offizier der Eisenstein zu und begrüßte ihn. H´Qar erwiderte den Gruß und erkannte den Mann als einen der Linguisten aus der zivilen Forschungsbesatzung der Eisenstein.

„Sind Sie bereit Sejar wir brechen in wenigen Augenblicken auf.“

Der Linguist nickte nur und ging wortlos zum Bahnhof. H´Qar folgte Sejar nach ein paar Minuten und startete das Schienenfahrzeug.

Er lenkte das Fahrzeug in den bis jetzt noch nicht weiter erkundeten Schienenabschnitt in nord-westliche Richtung.

Die fahrt verlief im ersten Abschnitt recht reibungslos, der Tunnel verlief einige Kilometer absolut gerade. Doch dann weiteten sich seine Augen die Bahn führ genau auf eine Schleuse zu und beschleunigte automatisch. Jeder Bremsversuch wurde von einem, augenscheinlich, automatischen System unterbunden. Die Schleuse öffnete sich als die Bahn noch wenige Meter von ihr entfernt war. Ein Kraftfeld hielt die Wassermassen des Meeres zurück und die Bahn raste durch das Kraftfeld hindurch.

Dr. Sejar blickte verwundert zu seinem ersten Offizier der auf einmal ziemlich verkrampft wirkte und auf dessen Stirn sich Sturzbäche von Schweiß bildeten.

Die Anzeigen im Cockpit änderten sich als die Bahn auf Unterwassermodus umschaltete. Die Räder wurden eingezogen und vier Turbinen wurden an ihre Stelle gesetzt. Ein grünes Licht blinkte an der Konsole auf, mit ziemlich abgehackten Bewegungen drückte H´Qar auf die grüne Anzeige.

Ein heftiger Ruck ging durch die Bahn die sich nun zu einem Untersee-Boot umgestaltet hatte und das Gefährt beschleunigte unheimlich.

Sejar hatte die gesamte Zeit Auf H´Qar geblickt und meinte dann: „Geht es Ihnen gut? Augenscheinlich scheinen Sie mit Unterwasserfahrten Probleme zu haben.“

„Sie haben ja keine Ahnung.“ Presste H´Qar hervor. „Über nehmen Sie.“

Sejar nickte und übernahm die Steuerung. H´Qar ging in den hinteren Teil und atmete erst einmal tief durch. Nach ca. einer halben Stunde hatte er sich soweit im Griff das er wieder die Steuerung übernehmen konnte. Aber auch jetzt heftete er seinen Blick nur auf die Instrumente und verpasste so die Unterwasserlandschaft von Xessal 3. Sejar hingegen schaute fasziniert aus dem Fenster und schien sich an der Umgebung zu freuen.

Die Geschwindigkeit dieses Fahrzeuges war unglaublich in dieser halben Stunde in der H´Qar nicht an den Konsolen saß hatte das Schiff schon ein achtel der Wegstrecke zurückgelegt. Nach weiteren dreieinhalb Stunden erschien das Ziel auf dem Bildschirm. Aufgeregt deutete Sejar aus dem Fenster sehen sie nur. Das Meer war hier ziemlich flach. Aber als H´Qar mit langsamer Bewegung aus dem Fenster blickte überraschte ihn der Anblick. B1 Hatte nicht wie vermutet riesige Glaskuppel so dass die Gebäude augenscheinlich dem Wasser ausgesetzt waren. Ein einzelner Pfeiler ragte noch in die Höhe dieser war wenigsten 100 Meter lang und schien bis zur Oberfläche zureichen. Um die Stadt herum lagen mehrere Trümmer von anderen Trägern. Anscheinend hatte diese Stadt auf so etwas wie stelzen gestanden und war für die Wasseroberfläche konzipiert gewesen. Und war irgendwann in den letzten Jahrhunderten zum Meeresgrund gesunken.

Die beiden Klingonen umrundeten zweimal die Stadt und fanden zu ihrer Überraschung noch zwei intakte Tunnelröhren die zum Schienensystem zu gehören schienen. Sie endeten in einem Bahnhof ähnlich dem von B2. Die Schleuse öffnete sich als sich das U-Boot dieser näherte. H´Qar manövrierte das Gefährt hindurch und automatisch wandelte sich das Fahrzeug wieder für den Schienenbetrieb um.

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Milseya fragte sich seit geschlagenen zehn Minuten, ob Dr. Teran wirklich Romulaner war. Nein, sie fragte sich, ob Romulaner und Vulkanier tatsächlich irgendwie miteinander verwandt waren. Weshalb? Weil die Augen des Romulaners seit dem Moment, indem sie C1 erreicht hatten, ununterbrochen leuchteten.

Vor knapp einer Stunde waren sie auf den nördlichen Archipel gelandet. Das Klima war angenehm warm, dennoch gingen mit beinahe schon pünktlicher Regelmäßigkeit kleine, heftige Regenschauer nieder. Doch das tat der Entdeckungswut des Romulaners absolut keinen Abbruch. Sie waren nahe einer Siedlung gelandet und auch wenn Milseya Einspruch dagegen erhob, so hatte Teran darauf bestanden, sich zuerst die Siedlung anzusehen. Jene war klein - zumindest im Vergleich zu den anderen Riesenstädten auf dem Festland. Teran schätzte, dass etwa 5000 bis 8000 Xsesalianer hier gelebt hatten. Die Siedlung war teilweise in den See hineingebaut worden, so dass zahlreiche Häuser auf Pfählen über dem Wasser standen. Der Archäologe begann einen langen Vortrag darüber zu halten, wie die Einwohner hier wohl gelebt hatten und erklärte, dass dies C1-ler sich wohl in der Hauptsache vom Fischfang ernährt haben müssen. Milseya hörte ihm eine Weile lang wirklich interessiert zu und wagte es tatsächlich einige Fragen zu stellen, die Teran - ohne erhobene Augenbraue - beantwortete. Sie gingen am Ufer entlang, an dem nach all der langen Zeit tatsächlich noch kanuähnliche Boote lagen. Wieder setzte der Romulaner zu einem wissenschaftlichen Essai an, den Milseya jedoch sofort unterband. „Lassen Sie uns versuchen ein solches Kanu wieder flott zu machen, dann können wir einen Blick in die Hütten werfen“, schlug sie vor. Überrascht sah er auf sie herab, doch dann begann wieder dieses Leuchten in seinen Augen. „Aber zunächst sollten wir ein Lager aufschlagen und vor allem ein Feuer machen“, fuhr sie fort und bremste damit wieder seine Begeisterung. „Glauben Sie mir, Sie werden nachher froh sein, dass wir ein Feuer haben.“

Sie fanden eine geschützte Stellen, sammelten Feuerholz und holten ihre Ausrüstung. Milseya hielt Teran zurück, der danach sofort wieder zu den Pfahlbauten wollte und zwang ihn dazu erst gemeinsam mit ihr den Transportanker aufzustellen und einen Probebeamvorgang durchzuführen. Erst als alles zufriedenstellend funktionierte, gab die Haliianerin schließlich nach und sie kehrten zu dem Ufer zurück.

Es dauerte eine Weile bis sie ein halbwegs gut erhaltenes Kanu fanden - es gab nur einen beachtlichen Riss zu flicken. Teran sah sich um und entdeckte in einem Kessel eine eingetrocknete, pechschwarze Substanz, an der er schnupperte. „Oh, das ist wunderbar“, schwärmte er und drückte Milseya den Topf in die Hand. „Hängen Sie das über das Feuer!“, wies er sie an. „Sie sind der Archäologe“, antwortete Milseya verwundert. Und tatsächlich - das eingetrocknete Zeugs begann langsam Blasen zu schlagen und wurde schließlich zähflüssig. Teran rieb sich zufrieden die Hände, griff nach einem Tuch und trug dann den kleinen Kessel zurück ans Ufer, wo er die Substanz großzügig auf den Riss verteilte.

„Und das hilft?“, fragte Milseya.

„Helfen ist übertrieben“, sagte er. „Wir bekommen mit Sicherheit nasse Füße, aber wir werden nicht sinken.“

„Müssen wir warten, bis es trocken ist?“

„Ja, aber in der Zwischenzeit können wir die Umgebung erkunden“, schlug er vor. „Ich weiß schon..“, fügte er an, als Milseya gerade den Mund aufmachte. "Das klingt nach einem Plan."

„He, Sie hören mir ja doch zu“, grinste Milseya.

Teran drehte sich zu ihr um. „Habe ich denn eine andere Wahl?“

Sie lachte, während sie begannen das Gelände zu erkunden.

Die Region um die Hafenstadt war hügelig und etwas weiter weg zeichnete sich ein Hochgebirge ab. In der unmittelbaren Umgebung standen die zwei bei ihrem kleinen Spaziergang immer wieder vor diversen Sümpfen. Angesicht der kleinen Größe des Ortes hatten sie schließlich auch rasch das „Rathaus“ gefunden, das denen auf dem Festland tatsächlich ähnelte.

Teran glitt mit seiner Hand über die kunstvollen Verzierungen an den Wänden des Versammlungsraumes. „Finden Sie es nicht erstaunlich, dass es scheinbar tatsächlich in allen Städten - auch hier, so fern ab vom Kontinent - einen solchen Raum gibt, mit genau den gleichen Zeichen. Und wahrscheinlich ebenfalls mit einem Artefakt, Zahlenfolgen und der Bezeichnung eines Elements. Finden Sie das nicht faszinierend?“

„Für mich gleicht das Ganze mittlerweile eher einer Schnitzeljagd. Wir sind auf der Suche nach diesen Artefakten wie auf der Suche nach Puzzleteilchen. Nur wissen wir überhaupt nicht, wie wir das Puzzle zusammensetzen sollen, geschweige, ob wir das überhaupt tun sollten.“

„Sollte man nicht allem auf den Grund gehen?“

„Neugier ist manchmal nicht unbedingt eine gute Eigenschaft“, sagte Milseya nachdenklich. „Sehen Sie, wir wissen überhaupt nicht, wozu diese Artefakte dienen. Ich frage mich, ob es gut ist, wenn wir sie von ihrem angestammten Platz entfernen. Ich meine, bevor wir hier her gekommen sind, war doch alles in Ordnung mit diesem Planeten. Doch kaum tauchten die Expeditionsteams hier auf, läuft alles aus dem Ruder. Die Diebstählen, die Morde, ja, sogar die Zeit ist aus den Fugen. Unsere Anwesenheit hat hier doch nur Unordnung und Chaos verursacht.“

„Aber die Ähnlichkeit der Zeichen zu denen der Iconianer!“, verteidigte Teran die Untersuchungen.

„Na und? Die Iconianer sind schon lange tot und ihre Knochen sind zu Staub zerfallen. Seien Sie doch mal ehrlich, hier geht es nicht um eine archäologische Ausgrabungen. Alle hier sind doch nur auf der Suche nach einem iconianischen Portal! Und wozu? Nur damit eine Seite noch mehr Macht, noch mehr Einfluss bekommt. Glauben Sie allen Ernstes, dass wir mit unserem beschränkten Verstand auch nur ansatzweise begreifen, wie eine solches Portal funktioniert, geschweige denn, dass wir genügend ethische Festigkeit haben, mit einer solchen Macht verantwortungsvoll umzugehen? Denken Sie wirklich, wir sind so weit, dass wir so ein Portal zum Nutzen aller nutzen würden? Bei allen Himmeln wir sind ja nicht mal in der Lage aus unseren eigenen Fehlern zu lernen! Wir können nicht einmal andere Spezies akzeptieren, nur weil sie anderes sind oder denken. Wir führen Kriege gegeneinander, töten und vernichten. Was glauben Sie zu was ein solches Portal in unseren Händen führt?“

Teran schwieg nachdenklich. „Sehen sie, ich bin Archäologe, nicht nur weil ich gerne in der Erde grabe. Die Suche nach dem, was vor uns war, kann uns helfen zu verstehen, warum die Dinge heute so sind, wie sie sind. Die Geschichte kann uns lehren, Fehler nicht zu wiederholen. Doch es liegt an den Schülern, an uns selbst, wenn wir es nicht tun. Natürlich ist die Aussicht ein iconianisches Portal zu finden verlockend. Ein solch sensationeller Fund würde seinem Entdecker ein unglaubliches Ansehen einbringen. Doch sind nicht wir es, die die Entdeckungen zum Schlechten missbrauchen. Es sind diejenigen, die die Geschicke aller lenken. Sie können nicht den Boten für die schlechte Nachricht töten.“

„Doch das kann ich, denn auch Sie tragen eine Verantwortung, die Sie nicht einfach so abgeben können. Jeder trägt diese Verantwortung. Sie sind kein abgeschottetes Individuum, sondern Teil von etwas viel Größerem. Sie tragen so wie ich eine Verantwortung gegenüber ihrem Volk, aber auch gegenüber jedem anderen Volk in diesem Universum. Es erscheint mir zu einfach, den Ruhm und das Ansehen für die Entdeckung einzuheimsen, aber mit dem was danach damit geschieht, nichts mehr zu tun haben zu wollen. Das ist so wie wenn man ein Kind in die Welt setzt und es dann aussetzt. Nein, Doktor, ich denke, Sie machen es sich zu leicht, wenn Sie das glauben. Und schließlich handeln Regierungen ja nicht in ihrem eigenen Namen, sondern immer im Namen des gesamten Volkes, also sind Sie - ob Sie wollen oder nicht - immer mit verantwortlich für das was geschieht.“

„Ist das auf Halii denn anders?

„Natürlich nicht, aber jeder, egal ob Haliianer oder Romulaner, Pilot oder Archäologe, sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein. Für alles, was er tut. Für jede Entscheidung, die er trifft. Und ob er wirklich bereit ist, für Ruhm und Ehre, die Vernichtung anderer in Kauf zu nehmen. Mehr wollte ich damit nicht ausdrücken.“

Der Romulaner nickte kaum merklich, dann wandte er sich zum Ausgang. „Ich denke, die Versiegelung auf dem Boot dürfte trocken sein. Wir sollen die zwei Stunden bis zum Anbruch der Dunkelheit nutzen und uns die Pfahlbauten ansehen.“

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Selina starrte auf den kleinen Block und den Bleistift in ihrer Hand. Sie hatte sich immer wieder handschriftliche Notizen gemacht, da man nie sicher sein konnte, ob ein PADD auch funktionieren würde. Obwohl ein paar der Offiziere doch deutliche Fortschritte gemacht hatten und immer neue Erkenntnisse ans Licht brachten, so blieben doch einige Dinge unbeantwortet.

Noch immer wusste man nicht, wer den Ölschlauch am Gleiter welcher Anquenar geflogen hatte, durchgeschnitten hatte.

Woher kam dieses Schienen-U-Boot mit dem H’Qar wieder aufgetaucht war?

Und wer war die Person gewesen, die Cmdr. Shral vom Altarraum weggelockt hatte?

Selina hatte Zweifel daran, dass es jemand von den anderen Forscherteams gewesen sein könnte. Fremde Personen? Wenn ja, wer und wieviele?

Plötzlich fiel der ersten Offizierin etwas wichtiges ein: Wo war Lt. Cmdr. Bishop eigentlich? Sie hatte schon Ewigkeiten nichts mehr von dem jungen Mann gehört.

Selina informierte sich über Funk im Camp und auf der Community, ob es etwas Neues vom Sicherheitschef gab aber niemand konnte ihr etwas sagen. Das der Captain sich nicht im Camp aufhielt, irritierte sie ein wenig aber sie entschied sich jetzt darauf zu konzentrieren den Sicherheitschef zu finden.

Selina informierte Swami kurz über ihr Vorhaben nach Bishop zu suchen und ihre Überlegungen bezüglich der „Fremden“ und ermahnte die Inderin zur besonderen Vorsicht. Dann schwang sich die erste Offizierin auf ihr Quad und brauste los.

Nach den vielen Berichten von Fähnrich van Richthoven und auch von Lt. Cmdr. Bishop musste es einen Tunnel geben der von A5 nach A3 führte. Außerdem war bekannt, dass eine Tunnelabzweigung von A3 bis nach B3 führte. Nach den letzten Berichten musste sich Lucas also irgendwo zwischen dieser Abzweigung und A5 befinden. Selina seufzte. Jetzt musste sie nur noch den Eingang zu diesem besagten Tunnel finden.

Erst nach sehr langem Suchen entdeckte Selina eine Art Unterwassertunnel. Ohne zu wissen, wo sie dieser hinführen würde, fuhr sie ihn entlang bis sie endlich ein Licht am Ende des Tunnels ausmachen konnte. Wenige Minuten später hatte sie den Tunnel passiert und fand sich an einer großen Felswand die zu einem Fjord führte, wieder. Automatisch blickte sie nach oben und konnte zwei Personen ausfindig machen. Erleichterung machte sich in ihr breit, als sie erkannte, dass eine der beiden Personen Lt. Cmdr. Bishop war. Er und Dr. Wang waren gerade dabei die Felswand herunter zu klettern. Ob es keinen einfacheren Weg gab?

Höchstens 10 Meter trennten noch die beiden Männer vom sicheren Boden als plötzlich das Unglück geschah: Lucas verlor den Halt, schaffte es sich nochmals kurz festzukrallen und rutschte dann ca. 2 Meter an der kantigen Felswand herunter bis er völlig den Halt verlor und krachend zu Boden fiel. Selina sprang von dem Quad und eilte zu Lucas. Der junge Mann war bewußtlos und hatte einige tiefe Kratzer und Schürfwunden erlitten.

Dr. Wang hatte schockiert inne gehalten und starrte wie hypnotisiert auf den bewußtlosen Lucas.

„Los! Beeilen Sie sich! Lt. Cmdr. Bishop scheint schwer verletzt zu sein. Ich muss ihn so schnell wie möglich behandeln lassen.“ Selina wusste nicht, ob ihre Worte den Chinesen erreichten aber nach kurzer Zeit setzte sich der Chinese wieder in Bewegung und erreichte dann sicher den Boden. Selina hatte derweil nachgeprüft, ob Brüche an der Wirbelsäule vorlagen. Soweit sie es beurteilen konnte, war dem nicht so aber eine hundertprozentige Sicherheit gab es natürlich nicht. Egal wie, Lucas musste auf dem Quad transportiert werden.

„Dr. Wang, ich werde fahren. Sie setzen sich Rücken an Rücken hinter mich. Sie werden Lt. Cmdr. Bishop halten müssen. Dabei werden Sie ihn von hinten umklammern. Seine Beine scheinen keine schwerwiegenden Verletzungen zu haben, sie können ruhig über die kleine Tragefläche hinweg baumeln.“

Der Chinese nickte und half Selina zuerst, die sichtbaren Wunden provisorisch zu versorgen. Dann wurde Lucas auf das Quad gehievt und Dr.Wang umklammerte ihn von hinten. Selina sprang als letzte aufs Quad und fuhr den selben Weg zurück den sie gekommen war.

Nachdem Lucas zur Community gebeamt worden war, ließ sich Selina von Dr. Wang erzählen was geschehen war. Der Chinese schien immer noch ein wenig unter Schock zu stehen aber er konnte sich trotzdem noch an alles sehr gut erinnern:

“Wir waren eine Weile in diesem Tunnel unterwegs gewesen bis wir plötzlich Stimmen gehört haben. Es war ganz deutlich Föderationstandart. Wir haben uns näher herangeschlichen und haben die schemenhaften Umrisse zweier Männer und einer Frau erkannt. Sie schraubten an ihrem Schienenfahrzeug herum. Wir sahen ein riesiges Laufrad, so eines wie bei einer Seilbahn, und die drei Gestalten hängten dann das Schienenfahrzeug an einem Seil ein. Leider konnten wir nur einige Wortfetzen von den Personen verstehen. Unter anderem sprachen sie von „ ... das klappt nie ...“ oder „ ... nicht schaffen ist alles ...“ und „Diese Idioten ...“ sowie „ ...einmischen ...“ oder auch „ ...sind zu viele ...“. Außerdem verstanden wir Wortfetzen wie „ ...wir hätten sie töten ...“ und „ ... nicht gut ...“, „ ... die anderen ...“ sowie „ ... irre ...“.

Ich bin dann mit dem Fuß leicht abgerutscht und habe einige kleine Steine zum Rollen gebracht. Durch den plötzlichen Krach verstummten natürlich die Gestalten und gingen in Deckung. Einen Augenblick später viel der erste Schuss der meinen Arm streifte. Die Personen rannten dann weg. Lt. Cmdr. Bishop und ich rannten ihnen hinterher und kamen ans Ende des Tunnels. Die Fremden sind sehr schnell nach oben geklettert. Lt. Cmdr. Bishop und ich folgten ihnen. Leider war ich durch meine Verletzung zu langsam und wir haben die Fremden aus den Augen verloren. Sie waren einfach weg! Wie vom Erdboden verschwunden! Wir sind dann zurück zum Tunnel über das Gerüst der Standseilbahnkonstruktion geklettert. Wir hörten, wie das Schienenfahrzeug gestartet wurde und wegfuhr. Wir rannten so schnell wir konnten dem Geräusch hinterher. Das Schienenfahrzeug fuhr in Richtung Eishöhle, also aus der Richtung aus der wir ursprünglich gekommen waren. Dort stand noch unser Geländefahrzeug und so hätten wir die Verfolgung besser aufnehmen können. Als wir das Geländefahrzeug erreichten, mussten wir feststellen, dass die Fremden unser Geländefahrzeug zerstört hatten. Sie hatten es einfach mit dem Schienenfahrzeug zur Seite geschoben und dabei fahruntauglich gemacht. Uns blieb dann nichts anderes übrig als wieder umzudrehen und die Felswand herunterzuklettern um nach A5 zu kommen.“

Selina verfasste über dieses Ereignis einen Bericht und schickte ihn zur Community und auch an Tanrim. Sie fragte sich, ob der Zakdorn endlich wieder aufgetaucht war. Indira erzählte sie natürlich persönlich von der ganzen Geschichte.

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Solak sah dem Romulaner hinterher, als dieser die Krankenstation wieder verließ. Was hatte er gewollt? Semitar hatte gesagt, dass er den anderen einfach besuchen wollte. Ein harmloser Krankenbesuch. Diskutieren, wie die Zusammenarbeit von nun an laufen würden. Die neuesten Ergebnisse besprechen. Wer's glaubt... Er hatte jede Gelegenheit genutzt, um wie zufällig Solak zu berühren. Hatte sich im Laufe des Gesprächs auf Solaks Bett gesetzt und seine Hand auf dessen Unterschenkel liegen lassen.

Für wie naiv hielt er ihn? Solak hatte diese Taktik viel zu oft selber angewandt um nicht mitzubekommen, dass Semitar versuchte ihn anzumachen. Er hatte sich gegen diese Anmache nicht gewehrt. Er wollte wissen, welches Ziel Semitar verfolgte. Vielleicht war es tatsächlich nur Lust und Anziehung. Doch daran glaubte der Romulovulkanier nicht wirklich. Nicht, nachdem was Semitar ihm erzählt hatte. Solem... Er wollte den Romulaner packen, ihn an die nächste Wand drücken und würgen, bis er endlich alles wusste. Wer war der Mann im Hintergrund? War Latta ihn Gefahr? War es Zufall, dass sie sich hier begegnet waren? Bis er darauf keine Antworten hatte, würde er Semitar in seiner Nähe behalten. Und zum Schein auf seine Avancen eingehen. Nur: Wie weit war er bereit zu gehen?

Der Councelor schüttelte den Kopf. Jetzt nicht darüber nachdenken. Assjima mochte ihm verboten haben zu arbeiten, doch seit wann gehorchte er Vorgesetzten? Er zog den Monitor wieder zu sich und begann zu lesen....

"Du sollst nicht arbeiten hat John gesagt!"

Niklan stemmte die Hände in die Hüften und sah seinen Vater vorwurfsvoll an. Solak lächelte ihn an und klopfte neben sich auf das Bett. Der Junge kletterte zu ihm und kuschelte sich an. "Geht es dir besser?"

"Ja, die Ärzte sagen, ich kann morgen wieder heim. Und du? Hälst du noch eine Nacht ohne mich aus?"

Niklan wirkte geistesabwesend. "Was? Äh, klar! Bin doch groß!" Dann tippte er aus den Monitor, der immernoch an Solaks Bett stand. "Wer ist das?"

Bei allen Elementen! Er hatte die Autopsie-Akten aufgerufen gelassen! Schnell schloss er sie. Nicht, dass Niklan nicht schon genügend Tod und Zerstörung gesehen hatte...

Als könnte der Kleine Gedankenlesen (was er theoretisch natürlich tatsächlich konnte, aber gerade nicht tat) zog er grummelnd seine Augenbrauen zusammen. "Vati!"

Solak seufzte. "Du darfst das nicht sehen. Sternenflottenkram."

"Ja, aber er ist ein Hybrid! Wie ich! Klingone, Cardassianer, Romulaner. Zu welchem Team gehört er?"

Er hatte die Wahl, sich von dieser neugierigen Nervensäge weiterlöchern zu lassen. Oder er rückte mit Informationen heraus. "Zu keinem. Wir haben seine ... Leiche auf dem Planeten gefunden. Niemand weiß, wer er ist und woher er kommt."

"Kommt er aus der Zukunft?"

Solak hob eine Augenbraue. "Wie kommst du denn darauf?"

Der Junge griente. "Ich habe gehört, wie sich zwei aus der Wissenschaft darüber unterhalten haben. Dass auf dem Planeten Löcher in der Zeit sind, oder so. Hab das nicht so genau verstanden. Und auf dem Planeten sind doch Romulaner, Cardassianer und Klingonen. Vielleicht haben die in der Zukunft Kinder bekommen. Und jetzt wollte der da zurückkommen und seine Großeltern besuchen."

Der Councelor sah seinen Sohn entgeistert an. Er sollte sich wirklich stärker mit dem befassen, was Niklan las, ansah und spielte. Aber je länger er darüber nachdachte, desto bestechender war die Logik des Kindes. Wenn Anquenar und Shral Recht hatten und es hier tatsächlich 'Portale' (wie auch immer...) zu alternativen Zukünften gab - warum dann nicht auch so eine? Für Niklan spielten die ganzen Wenns und Abers keine Rolle. Er sah nur einen Hybriden wie er selber einer war. Und der musste Eltern haben. Hatte jemand seine DNA auf diese Frage hin untersucht? Wahrscheinlich nicht. Schließlich hatten sie keine DNA-Proben der anderen Teams auf Vorrat.

Während sein Vater sich immer tiefer in diese Idee verspann, hatte Niklan schon wieder das Interesse an dieser Frage verloren. Er begann von seinen Erlebnissen des Tages zu erzählen. "Und dann hat Han seinen Aufsatz vorgelesen und Ms. Mcgregor gesagt, dass man solche Worte nicht benutzt. Warum benutzt man solche Worte nicht? Es gibt sie doch. Dann kann sie doch auch benutzen. Oder, Vati? Vati!" Er knuffte Solak in die Seite. "Hörst du mir zu?!"

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Bevor George zu seinem Bad kam, galt es eine andere Sache zu erledigen. Kadett Tial Monkar begegnete ihrem vorgesetzten Offizier auf dem Korridor. Die Cardassianerin wirkte so, als ob auch Sie einen langen Urlaub vertragen könnte.

„Sir!“, grüßte Tial ihren Vorgesetzten.

„Kadett. Wie geht es ihnen?“, fragte George. Tial straffte die Schultern.

„Es gab viel zu tun Commander. Das THN hat große Fortschritte gemacht.“

„Klingt gut. Das würde heißen das einem ersten Feldtest nichts mehr im Wege steht.“

„Richtig, das Programm hat in den letzten Tagen neue Selbstkorrektur Subruotinen bekommen. Glücklicherweise ist das THN in einem isolierten Teil des Computers gespeichert und war auch nicht von den Fehlfunktionen betroffen, die wir in den letzten Tagen ertragen mussten.“

„Ausgezeichnet. Dann habe ich auch die Aufgabe für das THN um sich zu bewähren.“

„Das Herausfinden der Ursache der Computerstörung?“

„Ganz genau Kadett. Denn diese Störungen sind kein Zufall.“

„Woher Wissen Sie das?“

„Instinkt Kadett. Als das Schiff die Starbase verlassen hatte, war es in einem tadellosen Zustand. Erst als……….“, George stutzte kurz.

„Commander?“

„Nichts Kadett, ich habe nur Laut gedacht. Begleiten Sie mich.“, sagte George. Tial folgte nun dem Chefingenieur.

„Kadett ich möchte, das Sie einen Weg finden die Subraum Kommunikation zum Wurmloch und somit zur Sternenflotte wiederherstellen. Eine private Nutzung soll dabei vollkommen ausgeschlossen sein. In der jetzigen Situation ist es wichtig das Wir die Kontrolle darüber haben welche Informationen dieses Schiff verlassen. Daher will ich alles von ihnen hören Kadett außer: Es ist unmöglich.“, Tial holte Luft und setzte zu einer Antwort an.

„Aber, Sir das ist……..ich werde mich an die Arbeit machen.“

„Wunderbar. Ich erwarte ihren Bericht diesbezüglich bis Morgen Früh.“

„Aye, Commander.“

„Gut. Aber übertreiben Sie es nicht. Ich kann Sie nur gebrauchen wenn Sie auch ausgeruht und 100-prozentig einsatzfähig sind.“, George lächelte leicht.

„Natürlich Commander. Ich vergesse nur manchmal, wie schnell die Zeit vergeht. Das geschieht besonders schnell, wenn man alleine im Hololabor arbeitet.“

„Sie brauchen sich nicht zu Entschuldigen Kadett. Wir sehen uns Morgen.“

„Ja, Sir.“

„Wegtreten Kadett.“, Tial verabschiedete sich stumm mit einem respektvollen Nicken.

Als George im Kräuterbad versank, umhüllte ihn eine wohltuende Wärme. Der Duft einer vulkanischen Kräutermischung wirkte entspannend. Die Muskeln begannen nun sich zu beruhigen. Ja es fühlte sich beinahe so wie im Mutterleib an.

Als Jenax ihre Schicht beendet hatte, betrat sie das Quartier und sah nur die Kinder am Esstisch sitzen.

„Hallo ihr zwei. Wo ist euer Vater?“, fragte die Betazoide Müde.

„Im Bad Jenax. Aber da ist er schon seit einer Stunde.“, erklärte Michael.

„Ich sehe nach.“, sagte Jenax mehr zu sich selbst. Sie ging ins Badezimmer und fand ihren Geliebten schlummernd in der Badewanne vor. So friedlich wie ein unschuldiges Kind lag der Mensch in dem Kräuterbad.

„Aufwachen, das Bett ist wesentlich Bequemer.“, sagte Jenax und küsste George sanft auf seine Stirn. Die Augen des Menschen schlugen langsam auf.

„Gute Idee. Ich bin auch verdammt fertig.“, langsam erhob sich George aus dem Wasser. Jenax musterte aufmerksam seinen Körper, als Sie ihm ein Badetuch reichte.

„Sobald ich die Matratze berühre, bin ich weg.“, sagte George mit einem Zwinkern.

„Nicht nur du. Ich bin ebenfalls fertig. Die Doppelschichten haben es in sich.“

„Probiere es mal mit einer Woche Dschungel.“, Georege bereute gleich diesen Satz. Er nahm Jenax in den Arm, nachdem er sich das Tuch um die Hüfte gebunden hatte. Beide Genossen die Umarmung, die George dank des Bades nun besser ertragen konnte.

„Entschuldige, ich habe das nicht so gemeint.“

„Ich habe dich so vermisst.“

„Ich auch Imzadi. Ich Liebe dich.“

„Ich ebenfalls Imzadi.“, erwiderte Jenax Leise. Beide küssten sich kurz aber heftig.

„Imzadi!“

„Ja?“

„Bett! Sofort!“

„Aye Sir.“, antwortete Jenax leicht scherzhaft. Weinige Minuten später waren die Kinder und anschließend auch George und Jenax im Bett. Beide Schliefen in einer Engen Umarmung gemeinsam ein.

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„Wann?“

„Commander Kyle hat ihn gestern am späten Abend aufs Schiff bringen lassen.“

„John – warum haben Sie mich nicht sofort gerufen?“ Assjima zog den Bademantel fester zusammen. Sie war besorgt, sogar aufgebracht, ließ es sich jedoch nicht anmerken.

„Es war spät und Sie haben bereits geschlafen. Aber seine Verletzungen sind nicht so schlimm als dass wir das nicht alleine hätten bewältigen können.“

„Wie geht es ihm?“

„Ein paar Brüche, diverse Prellungen und eine Gehirnerschütterung. Aber Lieutenant Commander Bishop ist ein zäher Knochen. Ich denke, in ein paar Tagen wird er wieder ganz der Alte sein. Ich habe ihm aber mindestens eine Woche Bettruhe verordnet. Und die nächsten drei Tage wird er auf meiner Station verbringen. Nur so können wir sicher sein, dass er nicht gleich wieder in die Sporthalle rennt um einen Sandsack zu malträtieren.“

„Gut. Danke John. Ich werde nachher gleich nach ihm sehen.“

John stemmte ärgerlich die Hände in die Hüften. „Assjima – es geht Lucas den Umständen entsprechend gut! Momentan schläft er tief und fest. Es gibt nichts was Sie für ihn tun könnten. Legen Sie sich noch einmal eine Stunde hin oder frühstücken Sie ganz in Ruhe, aber nutzen Sie das bisschen Ruhe, das Sie heute Morgen noch haben. Ihre Schicht beginnt erst in zwei Stunden und wehe ich sehe Sie vorher auf der Krankenstation!“ Dann drehte er sich um und verließ ihr Quartier.

Assjima ließ sich in den Sessel fallen. Was war da unten nur los! Wieso musste gerade Lucas eine steile Felswand herunter klettern? Aus seine medizinischen Akte wusste sie, dass er gelegentlich unter Höhenangst litt. Welch ein ungewöhnlicher Zufall … und es war nicht der Einzige in dieser Art. George, der Techniknarr musste sich tagelang nur mit einem Taschenmesser ausgerüstet durch die Wildnis kämpfen. Vinara, die Kühle, die Logische verliert die Kontrolle und schlägt sogar auf einen Klingonen ein … und Milseya wird einfach kurzerhand ihrer Flügel beraubt. Esteban triff mitten in einer vollkommen leeren eiswüste ausgerechnet auf einen Breen – gab es Wesen, vor denen er mehr Angst hatte? Konnte es wirklich nur Zufall sein, dass er nicht in wenigen Kilometern Entfernung vorbei gelaufen ist? Und warum kommt Tanrim nicht zurück auf das Schiff? Reicht es nicht, wenn Selina ein Auge auf Swami hat? Wo steckte der Zakdorn nur? Und wo steckte O’Tra?

Die Deltanerin schloss die Augen und dachte nach. Sie hatte die Berichte des Suchtrupps gelesen und war sich inzwischen sicher, dass der Bolianer gemeinsam mit der Köchin den Spuren der Kinder gefolgt ist. Doch warum haben sich die Kinder überhaupt vom Lager entfernt? Warum sind sie immer tiefer in den Berg hinein gegangen? O’Tra, eine junge unerfahrene Frau und zwei kleine Kinder – welch ein Gespann! Irgendwie war es ihr nicht möglich, sich den Bolianer überhaupt im Zusammenhang mit Kindern vorzustellen. Und dann sollte er sich womöglich noch um sie kümmern? Armer O’Tra! Das würde für ihn wirklich Stress bedeuten … Wenn sie es nicht besser wüsste würde sie sagen, dass es da einer ganz bewusst drauf anlegte, sie alle bis an die eigenen Grenzen zu treiben. Irgend so eine wahnsinnig gewordene Gottheit, die aufgrund der 100.000 jährigen Langweile jetzt vor Übermut überschäumte.

Sie stemmte sich mit einem leichten Seufzer aus dem Sessel und ging ins Badezimmer. John hatte Recht. Ein gutes Frühstück in aller Ruhe wäre jetzt genau das Richtige. Vielleicht würde ihr dann auch endlich eine Idee kommen, warum bislang nur Frauen von den Visionen betroffen sind.

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Die Nacht hatten Vinara und Kalis gemeinsam im Quartier der Andorianerin verbracht, was aber nur unter der Bedingung geschehen war dass es zu keinen ausgiebigen Paarungsorgien mehr kommen würde. Schließlich versprach der darauffolgende Tag ein ziemlich anstrengender zu werden...

Kalis war noch am selben Abend der Sekundärkrankenstation zugeteilt worden, nicht nur weil in der Primärstation Lieutenant Solak lag - er hatte geschlafen als die Klingonin und Vinara sich dort um ihre Verletzungen gekümmert hatten, ansonsten wäre es wohl zu einer recht peinlichen Begegnung gekommen.

Wieder einmal war es also die Pflicht die die beiden voneinander trennte; Kalis behagte es ganz und gar nicht dass sich im gemischten Team auch zwei Romulaner befanden und sie ließ ihre Gefährtin erst dann wieder gehen nachdem sie die obligatorischen Warnungen von sich gegeben hatte.

"Du verschwendest nur unsere Zeit wenn du mir immer und immer wieder mit aller Gewalt eintrichtern willst wie gefährlich die Romulaner doch sein sollen."

"Aber das ist die Wahrheit! Und dann auch noch die Breen und Cardassianer, das kann doch alles nicht gutgehen!"

"Noch sind es nur die Klingonen, die Föderation und die Romulaner die zusammenarbeiten. Keine Sorge, ich werde auch mich aufpassen, genauso wie du auf dich. Aber jetzt muss ich wirklich gehen!"

Endlich in der Eishalle angekommen - was dank des direkt dort platzierten Transportankers nur ein kurzer Weg war - empfing Dr. Nui das Team mit einer Mischung aus Argwohn und triumphaler Selbstüberschätzung. "Meine Herrschaften, dies muss tatsächlich eine Art Friedhof gewesen sein - Die Wörter stellen xsesalianische Eigennamen dar."

Dr. Dr. Sen näherte sich einer Gruppe von "Grabstätten" und begann vorzulesen: "Bguwin - Gzotlan - Towain..."

"Aber das ist noch nichts im Vergleich zu dem hier!" Nui lehnte an einer der Eiskisten und las langsam und mit hörbarem Genuss vor: "Iwein."

"Und?", fragte Dr. Dr. Torina die nichte Ungewöhnliches feststellen konnte.

"Das klingt eindeutig wie ein irdischer Name!"

Unter dem Team breitete sich ein Geraune und Getuschel aus.

"Ich habe noch nie von jemandem namens 'Iwein' gehört", bemerkte Vinara, "aber wenn Sie so freundlich wären uns aufzuklären..."

"Na zumindest früher gab es einen Helden der so hieß."

Dr. Ha'gel, der klingonische Völkerkundler brummte nachdenklich und meinte dann: "Jetzt wo Sie es sagen fällt es auch mir wieder ein, Iwein war ein fiktiver Krieger aus dem Umfeld der Artus-Sage die vor über 1000 Jahren auf der Erde entstand. Aber diese 'Särge' wurden seit 150.000 oder 100.000 Jahren nicht mehr benutzt!"

"Ich habe ja auch nie behauptet dass hier der echte Iwein aus der Sage lag, aber allein schon der Name - das muss ich unbedingt Professor Swami berichten!"

"Nun mal langsam", versuchte Dr. Sen den Enthusiasmus des Polynesiers zu dämpfen, "nur aus einer phonetischen Koinzidenz kann man doch nicht schließen dass die Menschen tatsächlich direkte Nachfahren der Iconianer sind! Ein Einfluss lässt sich zwar nicht ausschließen, aber den hat es auf mehreren Welten gegeben."

"Ja, Sie Imitation eines Möchtegern-Zwergiconianers", fügte Ha'gel hinzu, "Ihren terranischen Hochmut sollten Sie mal schön außen vorlassen, falls Sie damit Probleme haben sollten wäre ich gerne bereit Ihr Ego wieder auf Normalmaß zurechtzustutzen!"

Dr. Wetea Kaleo Nui sah in die Runde aus der ihm deutliche Skepsis, um nicht zu sagen blanke Antipathie entgegenschlug - und er erkannte mit einem gewissen Entsetzen dass er der einzige Mensch hier in der Eishöhle war. Die Nichtmenschen waren auch noch zu allen Überfluss - Lieutenant Guttler einmal ausgenommen - Vertreter von Spezies die den Menschen auf jeden Fall körperlich überlegen waren.

"Mein Name klingt auch irdisch, aber er ist es nicht wirklich", meinte nun eben jene Elaysianerin die von allen hier anwesenden Außerirdischen noch am menschlichsten wirkte.

"Ich bin zwar keine Sprachexpertin, aber es gibt immer wieder phonetische Ähnlichkeiten oder Übereinstimmungen die auf keinerlei Einfluss beruhen zu scheinen", begann Vinara, "die Chefingenieurin der IKS Eisenstein heißt Jala Teran, es klingt romulanisch, aber sie ist eindeutig eine Trill."

"Aber vielleicht ist sie eine romulanische Spionin!", entfuhr es nun K'ran ne´, dem Geologen von der Eisenstein.

"Seien Sie nicht paranoid", herrschte Dr. Sen ihn an.

"Ach ja? Euch Spitzohren..."

"Genug jetzt!", schrie Vinara, "wir haben heute noch viel vor. Und da ich denke wir sind hier vorerst fertig sollten wir uns auf nach A2 machen. Sie werden sich uns anschließen Dr. Nui."

"Ich... Ja Ma'am."

"Ich bin erfreut wie vernünftig Sie doch sein können", kommentierte Ha'gel die letzte Äußerung des Menschen, "und Sie sind sich sicher Sie wollen nicht noch eine Weile dableiben und nach Lancelot, Gawain, Erec und Parzival zu suchen?"

"Äh... Ich glaube das würde nicht viel bringen. Dieser eine Name muss für sich allein genommen in der Tat noch nichts bedeuten... Also gehen wir."

Wetea Nui fühlte sich sichtlich unwohl als er inmitten der Gruppe zum Transportanker lief. Hinter ihm spatzierte Talana mit einem Grinsen im Gesicht das ihr beinahe über die Fühler hinauswachsen zu schien.

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„Also, irgendwie versteh ich das nicht“, Milseya kickte einen kleinen Kiesel mit dem Fuß weg.

„Was verstehen Sie nicht?“ Teran war in die Knie gegangen und betrachtete den vor ihnen liegenden unterirdischen Hafen.

„Wieso lebten die Bewohner auf der Oberfläche so.. „schlicht“ und verbannten alle höherwertige Technologie unter die Erde? Ich meine, Natur und Technik schließen sich doch nicht aus? Wer sich ein derartiges unterirdisches Tunnelsystem einfallen lässt und Trilithium-Raketen bauen kann, der muss doch auch Wege gefunden haben, technischen Fortschritt so einzusetzen, dass er der Umwelt nicht schadet.“

„Nun, vielleicht gab es bereits damals die gleichen Probleme mit den metallischen Partikeln in der Atmosphäre wie heute auch. Womöglich stellten sie fest, dass diese unterirdisch weniger stark waren. Oder die Erbauer der Tunnel und der Raketen waren nicht dieselben Xsesalianer wie die, nach denen wir suchen. Oder es gab damals zwei Gesellschaften. Eine lebte oberhalb, die andere unter der Erde.“

„Ja, so wie die Morloks und Eloi - ich hab den Film auch gesehen.“

„Was für einen Film?“ Teran sah erstaunt hoch.

„Na, „Die Zeitmaschine“ nach einem Roman von H.G. Wells. Oh, und sehen Sie sich bloß die Version aus dem 20. Jahrhundert an. Die aus dem frühen 21. Jahrhundert ist so was von grottenschlecht!“ Die Haliianerin verzog angewidert das Gesicht.

„Ich kenne den Film nicht“, erklärte der Archäologe. „Erzählen Sie mir, um was es darin geht.“

Und so begann Milseya - während sie zurückgingen - von dem Zeitreisenden, der sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Maschine gebaut hatte, mit deren Hilfe er sich in der Zeit, bewegen kann. Bei seiner ersten Reise in die Zukunft erreicht er das Jahr 802.701 und findet dort die oberirdisch lebenden Eloi und die unterirdischen Morlocks….

Die Begeisterung des Romulaners hatte bei ihrer kleinen Kanufahrt schier keine Grenzen gekannt. Immer wieder tippte er Milseya auf die Schulter und zeigte ihr Fischgerätschaften, erklärte ihr, wie sie wohl benutzt worden waren und als sie bei einer der Pfahlbauten festmachten, hinaufkletterten und sich umsahen, da hätte wohl nicht viel gefehlt und er hätte auf den morschen Planken ein Freudentänzchen aufgeführt - zumindest hatte Milseya den Eindruck gehabt. Und sie hatte das Gefühl, dass sie in diesen wenigen Stunden mehr an archäologischen Informationen bekommen hatte als ihr eigentlich lieb war.

Als die Dunkelheit anbrach, waren sie zum Lager zurückgekehrt. Teran schwärmte weiter von den Pfahlbauten und allem, was er gesehen hatte, während sie noch stärkten. Milseya fragte den Archäologen, ob er gleich in die Tunnel aufbrechen wolle, doch Teran meinte, er wollte zunächst noch das Geschehene aufschreiben, damit er nichts vergesse. Sie willigte ein und legte sich derweil hin.

Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, doch es waren mit Sicherheit zwei bis drei Stunden vergangen, als ein sanftes Rütteln an ihrer Schulter sie weckte. „Ich bin fertig“, meinte Teran.

„Schön“, gähnte sie und streckte alle Glieder von sich.

Ein paar Minuten später betraten sie das Rathaus, suchten nach dem Kellergewölbe und fanden es letztlich. Dort standen sie wie Milseya vor kurzem in A4 vor einer Geheimtür. Sie suchten nach einem versteckten Hebel und schließlich fand Teran ein kleines Loch in der Wand, in das gerade noch so die Hand der Haliianerin passte. Milseya erfühlte den Mechanismus, der zu ihrer Erleichterung dem in A4 entsprach und betätigte diesen. Mit einem kreischenden Geräusch, das beide in ihren Zähnen spüren konnten, bewegte sich die steinernde Tür langsam zur Seite und blieb etwa auf der Hälfte stecken.

„Die wurde schon lange nicht mehr benutzt“, stellte Teran fest.

„Sieht so aus. Hier war wirklich seit Ewigkeiten niemand mehr“, erwiderte Milseya und versuchte ihre Hand wieder aus dem Loch zu ziehen, während der Romulaner durch den Spalt schlüpfte.

„Kommen Sie“, rief er ihr zu.

„Ich kann nicht“, sagte sie.

Der Archäologe drehte sich zu ihr um. „Wieso?“

Milseya seufzte in Erwartung einer hochgezogenen Augenbraue. „Ich stecke fest.“

Nein, keine hochgezogene Augenbraue, sondern schallendes Gelächter tönte ihr entgegen. Teran lief die paar Schritte zurück und musterte die Haliianerin, deren Arm nach oben hing.

„Soll ich Ihnen helfen?“

„Das wäre zu gütig“, kam es sarkastisch zurück.

Er grinste und griff vorsichtig an ihre Taille.

„Also wollen Sie mir nun helfen oder mit mir tanzen?“, fragte Milseya. „Sie sollen schon ein wenig fester zulangen. Kein Angst, ich bin weder aus Glas noch aus Zucker!“

Teran enthielt sich jeden Kommentars, verstärkte seinen Griff und begann zu ziehen.

Mit einem „plop“artigen Geräusch flutschte die Hand der Haliianerin plötzlich aus dem Loch und Milseya prallte rücklings an Teran. „Danke“, seufzte sie und begutachtete ihre Hand. „Scheint noch alles dran zu sein und zu funktionieren.“

„Gern geschehen. Gehen wir weiter.“

Sie gelangten an eine Kreuzung und waren sich unschlüssig, welcher Weg nun in den Altarraum führen würde. Am Ende einigten sich darauf, einfach erst den einen Tunnel abzugehen und dann zurückzukehren um den anderen abzusuchen. So waren sie in den unteririschen Hafen mit Kaianlagen für U-Boote gelangt. Und sie hatten auch einen weiteren Schienentunnel entdeckt, der - da waren sich Milseya und Teran mal einig - mit großer Wahrscheinlichkeit nach B2 führte.

„Woher.. woher wussten Sie das“, stammelte Milseya bleich vor Schreck etwas später.

„Ich wusste es nicht, aber ich habe diese komische Täfelung gesehen und erinnerte mich daran, dass Lt. Solak von etwas Ähnlichem in A2 erzählt hatte“, erwiderte Teran und zog sie langsam wieder zurück von dem Abgrund, in den sie beinahe gestürzt wäre. „Geht es Ihnen gut?“

„Was glauben sie denn?“, fuhr sie ihn an. „Ich war da schier runter gefallen zu den …“sie schluckte hart. „.. Schlangen.“

„Ich weiß gar nicht, was Sie haben“, konnte sich Teran ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Das sind doch nur Reptilien.“

Sie sah ihn empört an - und musste schließlich lachen. „Damit sind wir quitt, Doktor!“

Er lächelte. „Vielleicht.. Kommen Sie. Es kann nicht mehr weit sein.“

Der Archäologe hatte Recht. Es war nicht mehr weit. Milseya spürte auf einmal, wie sich alles um sie zu drehen begann und ein Hauch an ihrem Ohr säuselte. Die Zeit ..

„Teran“, keuchte sie.

Der Romulaner drehte sich zu ihr um. „Was ist?“, fragte er.

„Ich kann nicht weiter gehen“, sagte sie und schleppte sich ein paar Schritte zurück. Der Schwindel ließ nach.

Teran verstand. „Bleiben Sie hier. Ich werde das Artefakt aus dem Raum zu entfernen und so schnell es geht, an Ihnen vorbeigehen.“

Milseya nickte. „Seien Sie vorsichtig.“

Der Romulaner nickte und verschwand. Nach etwa 15 Minuten kehrte er zurück und so wie er versprochen hatte, beeilte er sich so schnell wie möglich an ihr vorzugehen. Dennoch wurde Milseya regelrecht schlecht und die gesamte Umgebung schien sich in Sekundenschnelle in einen undurchdringlichen Nebel aufzulösen. Es dauerte einige Zeit, bis die Haliianerin sich besser und wieder im Hier und Jetzt fühlte. Mühsam schleppte sie sich in Richtung Altarraum. Sie leerte ihren Rucksack und entzündete dann zunächst das gleiche chemische Feuer wie Aaron Robinson in A4. Sie griff nach der Kamera und begann den Raum Meter für Meter abzufotografieren. Milseya war gerade bei der letzten Wand, als Teran zurückkehrte.

„Wie fühlen Sie sich?“, fragte er aufrichtig besorgt.

„Nicht so toll“, erwiderte sie und deutete ihm zur Seite zu gehen, damit sie fortfahren konnte.

Der Romulaner trat beiseite und wartete bis sie ihre Aufgabe erledigt hatte. Dann half er ihr zum Zusammenpacken und warf mit einer raschen Bewegung den Rucksack über die Schulter.

„He, was soll das?“, moserte Milseya.

„Ich trage den Rucksack“, erklärte er bestimmt. „Zumindest so lange, bis es Ihnen besser geht.“

Die Haliianerin wollte dagegen aufbegehren, doch Teran war bereits am Ausgang. „Keine Diskussion!“, sagte er. „Kommen Sie.“

Milseya folgte ihm widerwillig. War das nun Misstrauen aufgrund der allgemeinen Vorurteile oder war sie bloß sauer, weil er sie wie ein Weibchen behandelte? Auf der anderen Seite zitterten ihre Knie immer noch ..

Die Haliianerin hatte das Gefühl, das der Rückweg länger als der Hinweg dauerte. Beinahe schon vermutete sie, dass Teran sie in die Irre führen wollte, als sie unvermittelt vor der immer noch nur halb geöffneten Geheimtüre stand. Ein paar Minuten später sog sie die mediterrane, vom Salzwasser des Meeres durchtränkte Luft war tief in ihre Lungen. Die Sonnen standen noch recht tief am Morgenhimmel. Die orange-violette Färbung des Horizonts, die den neuen Tag angekündigt hatte, war noch nicht gänzlich verschwunden.

Leise Stimmen drangen an ihr Ohr. „Wer ist noch hier?“, fragte sie verwundert.

„Dr. Assjima hat zwei Crewmitglieder hier her geschickt. Diese sagten mir, dass Sie wieder auf die Community zurückkehren sollen“, meinte Teran. „Ich muss mir also nicht noch mehr Einzelheiten aus ihrem Leben anhören.“

„Tun Sie bloß nicht so, als hätte es Ihnen nicht gefallen!“, spottete Milseya. „Aber was ist mit dem Gleiter?“

„Wenn Sie wüssten..“, grinste der Romulaner kurz, bevor er wieder ernst wurde. „Ich weiß nicht, was aus dem Fluggerät wird. Ich vermute, Sie werden wieder zurückkehren und es wo anders hinfliegen, oder er wird einfach wo anders hingebeamt.“

Sie nickte und schnaubte kurz zum Spaß. „Es war mir ein Vergnügen, Dr. Teran“, verabschiedete sie sich und forderte mit einer Geste ihren Rucksack zurück.

„Ich wünschte, ich könnte das Gleiche behaupten“, erwiderte er und reichte ihr den Rucksack.

Sie lachte kurz auf und ging dann zum Transportanker. Nachdem sie sich kurz mit den Sternenflottenoffizieren besprochen hatte, kehrte die Haliianerin auf die Community zurück, wo sie als allererstes die Filme in der Wissenschaftsabteilung abgab und sich dann zu ihrem Quartier begab.

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Die Nacht war eine sehr kurze gewesen. Ein Geräusch hatte ihn geweckt - und entpuppte sich als Vinara Shral, die zusammen mit ihrer klingonischen Gespielin Tante Doktor gespielt hatte. Widerlich. Es wunderte ihn, dass ihn der Lärm geweckt hatte und nicht der Gestank. Lag das etwa an K'rar? Hatte er sich an den Gestank gewöhnt? Nein, sicherlich nicht. Vermutlich war seine Nase durch die Grippe einfach noch verstopft.

So oder so: Es war widerlich. Und er konnte Vinara einfach nicht verstehen. Außerdem war er erschrocken, als er die Wissenschaftlerin so im Halbdunkel gesehen hatte. Im Schattenlicht hatte sie abgemagert gewirkt, mit tiefen Ringen unter den Augen und schlaffen Fühlern. War das nur seine Einbildung? Wann hatte sie das letzte Mal geschlafen? Oder gegessen? Laut den Akten war sie nur unterwegs. Und dann diese 'Visionen'... Und Prügeleien mit Klingonen... Sobald die Ärzte ihn gehen ließen, würde er mit Assjima ein ernstes Wort wechseln müssen. Seiner Ansicht nach gehörte Shral dringend in die Kur und nicht auf diesen Planeten.

Er hatte sich ruhig verhalten bis die Frauen wieder gegangen waren. Dann hatte er sich wieder aufgesetzt und den Monitor zu sich gezogen.

Niklans Idee ging ihm nicht aus dem Kopf. Und dann dieser ältere Mensch... Vielleicht waren sie wirklich durch ein Loch in der Zeit 'gefallen'. Oder es gab hier doch Tore, die Sprünge wohin auch immer erlaubten. Wenn der oder die Mörder nun durch eines dieser Tore gekommen war... Nein, das war Spekulation. Allerdings musste er zugeben, dass sein Hirn momentan nicht zu mehr als Spekulation fähig war. Er könnte einen ganzen Holoroman daraus schreiben. Eine Katastrophe, die sich ereignen würde. Personen aus der Zukunft, die zurückkamen und lieber mordeten als die Katastrophe sich ereigen lassen. Sachen dieser Art. Fehlte nur noch der strahlende Held bzw. die strahlende Heldin, der oder die sie alle rettete. Der Councelor schüttelte über sich selbst den Kopf. Dieser Virus hatte wirklich faszinierende Effekte aus sein Hirn. Vor ihm lagen die Daten. Zahlen, Messungen, Theorien. Irgendwo da musste die Antwort liegen. Er sich strich nachdenklich über's Kinn. Es wurde Zeit, dass er sich wieder rasierte. Doch war es seine Aufgabe, die Antwort aus den Daten zu finden? Er war Councelor. Sein Fachgebiet waren die Halluzinationen, die einige der weiblichen Crewmitglieder gehabt hatten. Nicht die physikalischen Werte oder Winkelspiele. Und diese Halluzinationen...

Er rief die Berichte auf. Außerdem musste er mit den betroffenen Frauen sprechen sobald er ihrer habhaft werden konnte. Und hatte ein Telepath die Objekte untersucht? Noch während er las, begann sein Kopf schon zu planen...

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Die letzte Nacht war für George sehr erholsam. Die Wärme von Jenaxs Körper und die weiche Decke waren wie das Himmelreich für den Chefingenieur, der eine Woche Wildnis hinter sich gebracht hatte. Insgesamt hatte George 12 Stunden lang geschlafen. Jenax hatte dafür gesorgt das George sich erholen konnte.

Dafür war er auch Jenax dankbar. Später als sonst suchte er den Maschinenraum auf. Die Schmerzen hatten deutlich nachgelassen, so dass Georges Gang nicht mehr humpelnd, aber dennoch vorsichtig war. George musterte unauffällig McNeils Mimik. Er suchte irgendwie nach Anzeichen darüber, was seine Stellvertreterin wirklich dachte. Doch ihr Gesicht zeigte nur Anzeichen von Überarbeitung und auch Besorgnis. Worüber sich aber McNeil Sorgen machte, konnte George nicht erkennen. Im Grunde war es George auch egal, während McNeil ihrem kommandierenden Offizier Bericht erstattete.

„Gute Arbeit. Um die Computerstörungen werde ich mich kümmern.“, sagte George zu seiner Stellvertreterin.

„Suval!“, der Vulkanier drehte sich zu seinem Vorgesetzten um.“ Ich möchte das Sie mit mir und Kadett Monkar zusammen dem Computer zuwenden.“, George wandte sich nun an Ripper. „Ripper, erstellen Sie ein Konzept für unabhängige Computersysteme, die wir für unsere Romulanischen, Cardassianischen und auch Breenschen Gästen zur Verfügung stellen. Sorgen Sie dabei dafür, dass diese nicht mal durch Manipulationen jeglicher Art einen Zugang zu unserem Hauptcomputer bekommen. Ich erwarte in 3 Stunden ihren ersten Entwurf.“

„Aye, Commander.“, bestätigte der Ingenieur.

„Suval, kommen Sie mit mir zum Computerkern. Wir gehen die Sache an der Wurzel an.“

„Ja, Sir.“, antwortete der Vulkanier schlicht.

„Sheridan an Kadett Monkar, Kommen Sie zum Hauptcomputerraum in der Primärsektion.“

„Hier Monkar, Bestätigung.“

„Sheridan Ende.“, beide Männer machten sich nun unverzüglich zum Computerraum auf.

„Das ist nicht ihr Ernst Kadett?!“, empörte sich das THN. Die Augen hatten sich bei dem simulierten Ärger geweitet. Ebenfalls kamen auch die Raubtierhaften Zähne des Hermats zum Vorschein.“ Auf keinen Fall lasse ich mich in den beschädigten Teil des Computers Transferieren!“

„Stellen Sie sich nicht so an. Ihr Programm wird diesen Computer nicht verlassen. Auf der Starbase hatte man dieses System mit den Projektoren gekoppelt. Sogar das MHN wurde so isoliert, um es auch bei einem Ausfall des Hauptcomputers benutzen zu können. Also Stellen Sie sich nicht so an. Sie sind ein Prototyp!“, energisch ließ die junge Cardassianerin ihre Hände sinken. Ihre Saphir grünen Augen funkelten das Hologramm wütend an.

„Gerade, weil ich ein Prototyp bin, sollte ich …“, das THN stutzte,“ nun vielleicht könnte ich aber auch Helfen diese Störungen zu eliminieren.“, gab das Hologramm klein bei.

„Na endlich! Warum nicht gleich so?“, das THN blickte die Kadettin mit einer Mischung aus Überraschung und Verachtung an. Tial musste an den menschlichen Begriff : Beleidigte Leberwurst; Denken. Dieser traf auf das THN hier wahrhaftig zu.

„Ich habe keine Zeit weiter zu diskutieren. Computer THN deaktivieren.“, das THN wollte noch Luft holen, um was zu sagen, aber in diesem Moment löste es sich auf. Wenige Sekunden lang genoss die junge Frau die Stille. Wenn das so weiterging, würde Sie ins Kloster gehen oder freiwillig taub werden.

Bildete sich es George ein oder war Tial Monkar permanent angespannt? Vermutlich raubte der Prototyp des THN der Kadettin den letzten Nerv. Aber man musste ihr Anerkennung dafür zollen, wenn man bedachte, welche Fortschritte das Programm gemacht hatte. „Melde mich wie Befohlen, Sir.“

„Rühren Kadett.“, sagte George.“ Dann wollen wir noch den Letzten im Bunde hier her Bitten. Computer THN aktivieren!“, das THN rematerialisierte inmitten des Computerraums. Leicht irritiert und auch verärgert blickte es kurz in die Runde. Dann erkannte es den Chefingenieur.

„Nennen Sie die Art des technischen Notfalls?“, die Stimme klang leicht gelangweilt. George bemerkte, wie Tial dies gleichgültig auffasste.

„Sie sollen uns dabei Helfen den Hauptcomputer unter die Lupe zu nehmen. In den letzten Tagen hatte dieser mehrere Fehlfunktionen.“, erklärte George.“ Zwar waren dieser jeweils kleinerer Natur, aber auf Dauer gesehen gefährden diese Störungen den Einsatz der Systeme.“

„Verstehe.

„Gut, dann lassen Sie uns beginnen.“, sagte George an alle gerichtet. Das THN ging zu einer Konsole, die in der Wand eingelassen war, und gab in einer übermenschlichen Geschwindigkeit Befehle in diese ein.

„Ich beginne jetzt damit die Ereignis und Fehlerprotokolle der letzten Woche einzusehen. Dieser Vorgang dauert selbst bei mir einige Minuten.“, erklärte das Hologramm beiläufig. George setzte sich an eine der Hauptkonsolen.

„Computer, Rufe Vierenscann Programm auf. Priorität 1 Scan initiieren. Alle Files Isolieren und Anzeigen die sich als Virus, Trojaner und andere Infiltierungsprogramme.“

„Bitte warten! Scann läuft.“, meldete sich die Stimme des Computers. Dabei fielen George wieder die Binären ein. Diese hatten ja bei Beginn des Aufenthaltes hier auf Xsesal 3 ein System auf dem Schiff installiert.

„Suval, versuchen Sie, ob Sie eine Verbindung zu dem Computersystem hinbekommen, das die Binären und Gle ´ma hier installiert haben.“

„Vermuten Sie, dass die Ursache der Störungen dort zu finden ist?“

„Eine gute Frage. Ich will nur sichergehen. Immerhin könnte ja die Sicherheit des Schiffes und der Besatzung gefährdet sein. Auch wenn der Befehl lautet, dass wir Captain Swami und ihr Team in allen Belangen unterstützen sollen.“

„Aye, Commander.“, sagte Suval. Das THN wandte sich indessen von der Konsole ab.

„Commander Sheridan? Die Protokolle Weisen auf keinerlei Fehlfunktionen hin. Ich werde nun eine Ebene 1 Diagnose der Kommandobahnen und der Hauptspeicher vorzunehmen.“

„Machen Sie es so.“, sagte George zu dem Hologramm. Dieses nickte stumm und wandte sich wieder der Konsole zu.

„Scan komplett! Ein Klasse R 58 H 2 Virus wurde gefunden. Keine weiteren Anomalien erkannt.“, meldete sich die Stimme des Computers. George kratzte sich kurz an seinem Bart.

„Interessant. Das ist ein relativ harmloser Zeitgenosse, aber er kann ganz schön auf den Putz hauen.“, kommentierte George das Ergebnis.

„Mal sehen, wann es aufgetaucht ist.“, sagte George. Auf dem Display erkannte George anhand der Sternzeit, dass zu diesem Zeitpunkt gerade Gle´ma und die Binären an Bord gekommen sind.

„Interessant. Das kann doch kein Zufall sein?“, fragte George halblaut. „Computer! Den Virus aus allen befallenen Systemen entfernen und eine Firewall Aktiveren.“, der Computer piepste wieder aufgeregt.

„Commander? Die Systeme sind nach wie vor einwandfrei. Ich halte eine Manipulation der Systeme für sehr wahrscheinlich.“, berichtete das THN trocken und ungerührt.

„Immerhin, jetzt haben wir den Beweis für eine Sabotage. Aber die Frage ist: von wem?“, sinnierte George.

„Sir ich erhalte keinen Zugriff auf das Computersystem der Archäologen.“

„Danke Suval, ich werde mich nachher darum kümmern.“, der Chefingenieur hatte ein beinahe maskenhaftes Gesicht.“ Wer könnte diesen Virus zu dem fraglichen Zeitpunkt an Bord gebracht haben? Die Binären wären dazu in der Lage, auch Gle´ma. Oder der Computer der Archäologen war schon vorher versucht gewesen. „

„Vielleicht war es auch jemand anders?“, George blickte zu Tial.“Ich meine, vielleicht wollte jemand das Wir die Föderations Archäologen verdächtigen?“

„Vielleicht Kadett. Suval sind Berichte über ähnliche Störungen auf der Eisenstein bekannt geworden?“, der Vulkanier prüfte die Berichte auf einem anderen Display.

„Negativ, Sir. Auf der Eisenstein werden die Systeme nur durch die vom Planeten hervorgerufenen Anomalien beeinträchtigt.“, also war der Saboteur hier auf dem Schiff zu suchen? Die andere Frage ist: war er auch zwangsweise einer der Mörder? Immerhin erwiesen sich auch die Breen als Überraschungsgäste, aber diese Waren auch zu Weit entfernt um als Täter in Frage zu kommen. Was diese keineswegs aber Vertrauenswürdiger macht. Also, wer war den hier daran interessiert, dass die Grabungen sabotiert wurden? Und vor allem was sollte geschützt werden?

„Dann werde ich mal mit den Binären Sprechen. Suval, Sie Führen hier mit Kadett Monkar und dem THN eine weitere Überprüfung durch. Danach Treffen wir uns im Konferenzraum auf Deck 1.“

„Aye Commander.“, bestätigte der Vulkanier. George verließ den Computerraum.

„Computer! Lokalisiere die Binären!“

„Die Binären befinden sich in der Astrometrie!“, George atmete tief durch die Nase ein. Er wollte Antworten haben.

„Wir bedauern..“

„..Dies Commander…“

„..aber wir haben ihr System…“

„….nicht verseucht.„

„Dennoch ist es eine Tatsache das der Virus oder vielmehr die Fehlfunktionen erst dann begonnen haben, als Sie mit Gle´ma an Bord kamen und das System installiert haben. Ich will Sie nicht von vorneherein beschuldigen, aber Sie werden verstehen das Ich jede Möglichkeit Untersuchen muss.“, erklärte sich George. Die beiden Binären unterhielten sich in ihrer Sprache, die sich wie ein Tonband anhärte, das man mit Höchstgeschwindigkeit abfuhr.

„Wir verstehen….“

„…ihre Situation Commander..“

„…vielleicht können wir …“

„..ihnen dabei Helfen…“

„..die wahren Ursachen zu finden?“, George lächelte kurz. Ja das Glaube ich euch zu gerne Jungs. Damit ihr eure Spuren beseitigen könnt. Sofern es die Beiden waren. Die Binären waren nicht dafür bekannt zu lügen, wenn man einmal von der Entführung der Enterprise D absah. Bei diesem Vorfall konnte man sehen, wie Einfallsreich diese Wesen sein konnten, wenn es darauf ankam.

„Ich werde auf ihr Angebot zurückkommen.“, antwortete der Chefingenieur höflich. Dennoch konnte sich George ein: Verlassen sie nicht das Schiff; noch verkneifen. Er Traute den Binären nicht, ein wirklich seltsamer Umstand. Aber vielleicht lag es auch daran das Gle´ma dabei war, als dieses System installiert wurde. Zugegeben er mochte Sie nicht wirklich, aber machte Sie das automatisch zur Verdächtigen?

„Wir stehen ihnen…“

„…selbstverständlich zur Verfügung…“

„…Commander, wenn Sie uns….“

„….brauchen sollten.“, George wusste einfach nicht, was er davon halten sollte. Das R 58 H 2 Virus war zwar leicht veraltet, aber nicht von einem Dummkopf geschaffen worden. Doch die Tatsache, dass es in das System geschleust worden ist ohne dabei Alarm auszulösen war kein gutes Zeichen. Selbst die Ops hätte es bemerken müssen. Vielleicht sollte er mit Coleman ein Wörtchen reden. Also beschloss George die dritte Möglichkeit vorerst für sich zu behalten und diese nur Assjima mitzuteilen.

„Und ich bin ihnen auch dafür dankbar Gentlemen. Und nun entschuldigen Sie mich.“, sagte George. Die Beiden Binären sahen dem Hünenhaften Menschen nach. Dann tauschten sie einige Informationen in ihrer Sprache aus. Sie wurden einfach nicht aus den Menschen schlau.

„Die weiteren Überprüfungen haben keine weitere Kontamination mit dem R 58 H 2 Virus ergeben. Das System ist wieder einsatzbereit.“, berichtete Suval wenig später im Besprechungsraum neben der Brücke.

„Gut, dennoch sollten wir auf DS9 eine Überprüfung der Systeme durchführen lassen. Also geben wir den Computer wieder frei. Gute Arbeit. „, George wandte sich an Ripper.“Wie sind Sie mit den Vorbereitungen der Computersysteme für unsere Gäste vorangekommen?“

„Sehr gut, Sir. Ihre Systeme haben keinerlei Verbindungen zu unserem Computer, wie sie es gefordert haben. In 24 Stunden könnten diese Computer in Betrieb gehen.“

„Ausgezeichnet Ripper. Machen Sie weiter.“, sagte George. „Heute Abend gegen Sichtwechsel Treffen wir uns wieder hier um die Fortschritte zu besprechen. Wegtreten.“, die Angesprochenen verließen den Raum. George sah auf den Chronometer. Es wurde Zeit Assjima abzulösen.

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