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Zeit der Entscheidung


USS Community

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Mit einem Seufzer sah sich George den Helm des Schutzanzuges an, der ihn vor den Wirkungen des möglichen Artefaktes schützen sollte. Die Rosa Punkte auf dem Helm waren wie eine Barriere. George Überlegte kurz dafür gewisse Fehlfunktionen in gewissen Quartieren weiterbestehen zu lassen oder sogar noch das Ganze, um eine Stufe anzuheben. Ja diese Idee hatte was. George beschloss sich dieser Sache später zu widmen. Je nach Gelächter, die das Tragen des Anzuges auslöst, würden die Betreffenden auch umso länger in den Genuss der Musiksammlung des Captains kommen.

George wischte letzte Bedenken beiseite und legte den Anzug an.

„Das Design gehört wahrhaftig einem Facelift unterzogen.“, Kommentierte George sein Aussehen, nachdem er den Anzug angelegt hatte.

„Hier ist nichts!“, bemerkte Durok angesäuert.

„Hier muss was sein Lieutenant. Sie sind nur stockblind!“

„Nur zu!“, Durok entblößte seine Zähne.

„Es wird ihnen nichts Nützen wenn Sie mich Töten Durok.“

„Das können wir ja gleich herausfinden.“, antwortete Durok grinsend. Wie eine Raubkatze, die sich auf ihre Beute Stürzen wollte, spannte Durok seine Muskeln an.

„Meine Herren.“, wandte Mandrake ein.

„Halten Sie sich raus Mensch.“, Mandrake wollte Luftholen als eine Stimme wie Donner im Schacht erhallte.

„DUROK!“, George Stand am Rand des Schachtes und blickte finster den Klingonen an.

„Ich hoffe für Sie, dass es nicht das ist, wonach es im Moment aussieht.“

„Nein Commander, es war nur ein kleiner Disput.“, Durok war von dem Aussehen des Menschen irritiert. Der metallene Harnisch, die Metallteile an Armen und Beinen sowie dieser seltsame Helm.

„Gut, denn dieser Disput ist beendet. Was haben Sie gefunden?“

„In dieser Höhle ist nicht außer Dreck Commander.“

„Da muss ich widersprechen Commander Sheridan. Hier ist sehr wohl was. Immerhin hat ihr Unfall gestern bewiesen das, was hier sein muss.“, fuhr Teran dem Klingonen dazwischen.

„Erstaunlich! Dieser Romulaner hat eine Stimme.“, ein kehliges Lachen des Klingonen entspannte die Situation um einiges. Terans Gesichtsfarbe nahm einen grünlichen Ton an.

„Dem Stimme ich ihnen zu Teran. Es ist was da unten. Denn sonst müsste ich diesen Anzug nicht Tragen, der mich vor den Auswirkungen schützt, denen ich gestern zum Opfer gefallen bin.“, erklärte George. Langsam kletterte der Chefingenieur nach unten. Als George auf dem schwammigen Boden auftrat, sahen ihn die anderen immer noch etwas entgeistert an. Dennoch sagte niemand was.

„Wo haben Sie bisher gesucht?“, fragte George. Durok sog die Luft ein.

„Dort und dort. Wir sind dabei sehr gründlich vorgegangen.“, berichtete Durok.

„Das stimmt Commander. Darf ich Fragen in welchen Bereich, Sie den Kraftverlust am stärksten bemerkt haben?“, fragte Teran.

George versuchte sich an gestern zu erinnern, den Moment wo er im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füssen verloren hatte und im tiefen Schlamm gelandet war. Das Gefühl, als die Kraft aus dem Körper gesaugt wurde und die Dunkelheit, die ihn dabei umgeben hatte.

„Dort!“, George zeigte auf eine Stelle an der Wand. „Dort war es am Stärksten.“, George ging zu diese Stelle hin. Dann blickte er wieder zu den anderen. Nach wenigen Sekunden fiel George eine seltsame Mulde um Boden auf. Diese hatte zuerst für einen Abdruck von Duroks Stiefel gehalten.

„Teran, neben ihnen ist eine Mulde, sie ist schwer auszumachen.“, George ging auf Teran zu. Kniete sich ab und wischte den restlichen Schlamm aus der Mulde. Die Anderen sahen dabei dem Chefingenieur gespannt zu. Tatsächlich ertastete George etwas Festes.

„Hier scheint was zu sein.“, sagte George.

„Vermutlich wieder ein Stein! Wir haben in den letzten Stunden viele von diesen gefunden.“, antwortete Durok als Erster.

„Das ist kein Stein, die Oberfläche ist viel zu glatt und,“ George suchte nach dem richtigen Wort,“ anders eben, nicht natürlich.“, Teran kniete ebenfalls neben George ab.

„Sie erlauben?“, George ließ Teran gewähren. Die Hände des Romulaners legten nach und nach die glatte Oberfläche eines dreieckigen Gegenstandes frei.

„Sie haben Recht, es fühlt sich anders an. Man kann es nicht ein Ordnen.“, Durok kam den Beiden näher.

„Ist es etwa das Artefakt, nach dem wir gesucht haben?“

„Die Chancen dafür stehen sehr hoch. Legen wir es komplett frei.“, vorsichtig wurde der Schlamm um das Artefakt freigelegt. George hob es an. Dieses kleine Ding war also in der Lage Deltanisch-Menschliche Hybriden zu beeinflussen.

„Bereiten wir es zum Transport auf das Schiff vor. „ sagte George. George erhob sich und ließ dabei Teran und Durok nicht aus den Augen. Bei dieser Sache waren einfach zu viele Parteien beteiligt. Und eine von diesen hatte sich immer noch nicht offenbart, genau jene, die sich möglicherweise auch für die Morde verantwortlich zeichnen, zu deren Klärung man die Community eigentlich hier her beordert hat.

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Etwas unruhig, ja sogar leicht in Schweiß gebadet wachte Vinara auf und das obwohl sie sich an keinen spezifischen Albtraum erinnern konnte. Die Sinneseindrücke die ihre Fühler ihr vermittelten waren etwas verschwommen und sie spürte dass ihr Herz unregelmäßig schlug. Das andorianische Herz, welches sich etwas unterhalb der Position bei der menschlichen Anatomie und zudem am Rücken befand machte bei jedem Hauptschlag zwei Kontraktionen und eine Entspannung durch. Doch Vinara spürte hin und wieder deutlich einen dritte Kontraktion, welche mal schwächer, mal genauso stark wie die normale Nebenkontraktion war.

Sogleich begab die Wissenschaftsoffizierin sich zur Krankenstation wo Dr. Gilmore sie umgehend mit dem medizinischen Tricorder scannte. "Commander, ich kann zu Ihrer Beruhigung sagen dass Ihr Zustand nicht akut gefährlich ist... Herzrhythmus-Störungen können bei jedem gesunden Humanoiden auftreten, vor allem unter einem Stress wie Sie ihm in den vergangenen Tagen ausgesetzt waren. Da ich aber kein Experte für andorianische Anatomie bin werde ich auf jeden Fall noch die Datenbank hinzuziehen."

Er tat es während Vinara den leichten Schwindel durch Atemübungen in den Griff zu bekommen versuchte, was ihr sogar gelang - Als Gilmore wieder zurückkam zeigte sein Tricorder an dass die Andorianerin sich vollkommen entspannt hatte. "Ihr Puls beträgt 108 Hauptschläge pro Minute, der Blutdruck liegt bei 180 zu 60 - für Andorianer absolut normale Werte. Zur Sicherheit sollten Sie in Zukunft immer dieses Präparat bei sich tragen - nehmen Sie eine Tablette sobald leichtere Herz-Kreislauf-Störungen gleich welcher Art wieder eintreten, und nicht nach ein paar Minuten wieder verschwinden oder Sie bereits früher negative Auswirkungen verspüren."

Etwas nachdenklich betrachtete sie den Tablettenspender. "Wenn Sie von 'in Zukunft' sprechen, meinen Sie dann solange die Mission hier auf Xsesal 3 andauert oder darüber hinaus, womöglich sogar für den Rest meines Lebens?"

"Höchstwahrscheinlich solange Sie sich über einen längeren Zeitraum in stressigen Situationen befinden und vor allem Ihre vulkanischen Entspannungsmethoden vergessen. Das Präparat basiert aber auf einer rein pflanzlichen Wirkstoffbasis und ist von seiner Wirkung und Verträglichkeit her vergleichbar mit dem Weißdorn für Menschen und einige verwandte Spezies. Wobei dieses Schneekraut hier jedoch absolut nur für Andorianer verträglich ist. Gerade bei Menschen kann es absolut tödliche Herzkrämpfe auslösen."

Mit dem neuen Medikament in der Tasche - hatte sie sich wirklich schon so sehr verausgabt? - begab sie sich sogleich ins Wissenschaftslabor wo Lieutenant Nachalek weitere Nachrichten für sie hatte: "Nachdem die Datenbanken wieder etwas zuverlässiger arbeiten habe ich noch etwas bezüglich des Mordes in A2 herausgefunden."

"A2 - bei den Romulanern, der alte Mann... Was wissen Sie jetzt darüber?"

"Nun, die DNA an der Waffe die dort gefunden wurde stimmt mit der des toten Mischlings aus A3 überein."

"Also war er der Mörder?"

"Mit großer Wahrscheinlichkeit ja. Aber ob er es auch war der die Waffe verloren hat lässt sich nicht sagen, es könnte sie genausogut der alte Mann verloren haben."

"Ich verstehe... Irgendetwas Neues aus der Klosterbibliothek?"

"Noch nicht viel, aber soweit ich sagen kann lebte hier der Orden der sich als 'Söhne des Planeten' bezeichnete. Und es scheint so als hätten sie die Artefakte zu irgendwelchen kleineren Zeitkorrekturen verwendet, aber das ist erst ein Bruchteil der Informationen die wir noch sammeln und übersetzen müssen. Dr. Nui besteht übrigens weiterhin darauf seine Ergebnisse erst Professor Swami zu übermitteln ehe er sie uns mitteilt."

"Das soll er schön bleiben lassen. Denn schließlich ist er nicht der einzige der an den Übersetzungen arbeitet. Alles was er Swami anbieten könnte wäre sein Anteil an den Ergebnissen, aber die Gesamtübersetzung wird hier zusammengetragen und gleichzeitig an alle Gruppen verteilt."

In diesem Moment betrat ein etwas nervös wirkender Wetea Nui das Labor. "Ich brauche noch mehr von diesen Scherben... Ah Commander, wo werden Sie den bunten Haufen denn heute mitschleifen? Ich habe wie Sie sehen keine Zeit Ihnen dabei Gesellschaft zu leisten, diese Übersetzung... es ist zwar dieselbe Sprachstufe wie in den Altarräumen, aber die Texte erst richtig zusammenzukriegen - also das nimmt meine volle Aufmerksamkeit in Anspruch!"

Der junge Erdenmann sah so aus als konnte er ein den Kreislauf stabilisierendes mildes Mittel vertragen. Vinara dachte für einen kurzen Augenblick an das Schneekraut das Dr. Gilmore ihr gegeben hatte, erinnerte sich aber auch an seine Warnung. "Legen Sie ab und zu eine Pause ein um sich zu entspannen, ansonsten sollten Sie wenigstens etwas Weißdorn-Extrakt zu sich nehmen", meinte die Wissenschaftsoffizierin noch ehe sie das Labor wieder verließ.

"Weißdorn-Extrakt? Ist diese Frau jetzt etwa auch unter die Ärzte gegangen oder will sie mich nur vergiften?" Dr. Nui war sichtlich blasser geworden.

Doch Nachalek lächelte weise. "Keine Sorge, selbst ich weiß dass Weißdorn ein von Menschen gut verträgliches Mittel zur Kreislaufstabilisierung ist. Falls Commander Shral tatsächlich vorhaben sollte Ihnen etwas anzutun würde sie direktere Methoden anwenden."

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Niels hatte von Lieutenant Nachalek die Nachricht bekommen, dass die Inschriften von den Fotos aus dem Altarraum in B1 übersetzt waren. An den Wänden gab es jeweils nur eine Zahl und das war die 01. Dazu passte auch die Ziffernfolge auf dem Altar: 23456789101. Das Artefakt aus 'B1' war dann wohl das erste in der Reihe. Dazu gehörte noch das Wort "Luft". Auch hier charakterisierte das Wort die Stadt ganz gut, die früher auf Pfählen gestanden hatte.

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Selina war wieder ins Lager zurückgekehrt. Die kleine Expedition auf Vinara’s Spuren hatte nicht wirklich neue Erkenntnisse gebracht. Eigentlich hatte es nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Und was war mit Tanrim? Anscheinend war er nach A5 gebeamt worden. Aber warum? Wieso meldete er sich nicht bei ihr?

Ein wenig frustriert kickte die erste Offizierin einen größeren Stein gedankenversunken vor sich her. Es war so viel auf dem Planeten passiert: Erst die Morde, dann die immer wieder verschwindenden Crew-Mitglieder und natürlich die gefundenen Einzelstücke eines großen Artefaktes.

Es war frustrierend. Die Morde waren immer noch nicht aufgeklärt. Wer könnte im Stande gewesen sein, diese Morde durchzuführen und warum? Selina war schon lange davon abgekommen Romulaner, Klingonen oder Cardassianer zu verdächtigen. Wer blieb noch übrig? Es bestand natürlich die Möglichkeit, dass die Xsesalianer selbst für die Morde verantwortlich waren. Schließlich erschien es doch verständlich, dass dieses Volk seine Geheimnisse beschützen wollte. Also wenn es möglich war, mit dem Artefakt durch die Zeit zu reisen, was hinderte sie dann daran, diese Morde zu begehen?

Selina schüttelte den Kopf. Nein, das war eigentlich auch nicht wirklich logisch. Warum waren die Xsesalianer so plötzlich von der Bildfläche verschwunden? Wieso gab es keinerlei Überbleibsel von ihnen? War durch die Benutzung des Artefakts eine Katastrophe geschehen, die alles Leben auslöschte und auch deren Spuren? Oder war dieses Volk dank des Artefakts in eine andere Bewußtseinsebene aszendiert?

Die erste Offizierin setzte sich auf einen größeren Stein und scharrte mit ihren Füßen am Boden herum.

Gut, also dann wären die Xsesalianer wohl auch nicht für die Morde verantwortlich. Wer blieb übrig? Vielleicht die Bajoraner? Schließlich hatten sie die Ruinen entdeckt. Doch welchen Nutzen hätten sie vom Artefakt? Die Vorgehensweise passte nicht wirklich in das Verhaltensmuster eines Bajoraners. Außerdem sollte man davon ausgehen, dass die Bajoraner nun schon wirklich genug religiöse Artefakte hatten!

Wie sah es mit Ferengi aus? Die kleinen Gierlappen hätten sicher Interesse daran, dass Artefakt an den Meistbietenden zu verkaufen aber würden sie auch dafür morden? Nein, solch ein Verhalten traute sie ihnen nicht zu.

Nach weiteren Spekulationen landete die erste Offizierin dann bei den Gem’Haddar. Diese Burschen waren brutal und stark genug, diese Morde durchzuführen. Auch die Gestalt die versucht hatte Swami zu entführen, hätte gut dieser Spezies angehören können. Doch welchen Nutzen hätten sie von dem Artefakt? Waren sie im Besitz einer Karte, wo alle stationären Gateways verzeichnet waren und nun fehlte ihnen nur noch dieses bestimmte Artefakt? Wenn man damit durch die Zeit reisen könnte, so wären sie in der Lage, einige Zeitabschnitte zu ihren Gunsten zu verändern. Sie könnten sich vielleicht sogar für immer von ihrer Droge befreien und die Herrschaft über den Alphaquadranten an sich reißen ...

Selina erhob sich und begab sich zum Altarraum. Swami war von der Community zurückgekehrt und schien schon fast wie besessen jeden Stein im Altarraum umzudrehen und zu untersuchen.

Die erste Offizierin beäugte die Inderin kritisch. Seit sie von der Community zurückgekehrt war, verhielt sie sich sehr merkwürdig. Die Professorin war gereizt und fahrig. So hatte Selina sie noch nicht kennen gelernt und irgendwie war das unheimlich. Trotzdem entschied sie sich, nicht nur dumm herumzustehen, sondern Indira von ihren Nachforschungen zu erzählen.

Indira hörte zwar den Ausführungen der ersten Offizierin zu, sah sie aber nicht an. Zu sehr war sie damit beschäftigt, jeden Quadratzentimeter im Altarraum persönlich zu untersuchen.

Nach einer Weile stemmte Indira seufzend ihre Hände in die Hüften und sah sich um. „Komm mit, ich möchte mir noch die verschiedenen Tunnel und Gänge ansehen.“ Selina nickte und trottete der Inderin hinterher. „Wonach suchst du eigentlich?“

Indira strich mit ihren Händen an den Wänden langsam entlang und klopfte hier und da einige Stellen ab. „Hier muss es einen geheimen Raum geben! Und ich werde ihn finden!“ Selina starrte die Professorin ungläubig an. „Wie kommst du darauf?“ Indira machte sich nicht die Mühe, Selina anzusehen und klopfte weiterhin die Wände ab. „Du könntest die linke Seite absuchen. Dann kommen wir schneller voran.“

Verdutzt neigte Selina ihren Kopf zur Seite. Sie konnte es nicht glauben! Swami hatte ihre Frage einfach mit einer Aufforderung übergangen. Das war nicht das erste Mal aber so langsam nervte es. Selina hatte geglaubt, dass Indira ihr nun endlich vertraute aber dem war wohl nicht so. Wieso machte sie aus so vielen banalen Dingen ein Geheimnis? War an Captain Tanrims Anschuldigungen doch irgendetwas Wahres dran?

Indira konnte endlich ihren Blick von den Wänden lösen. Stirnrunzelnd sah sie die erste Offizierin der Community an. Wieso stand sie da nur so rum?

„Hallo? Träumst du? Los, mach dich an die Arbeit!“

Selina konnte nicht glauben, wie Indira mit ihr sprach. Ein kaltes und bestimmendes „Nein!“ verließ Selina’s Lippen und brachte die Professorin damit in Rage.

„Was? Das war keine Bitte, sondern ein Befehl!“

Ungerührt zuckte die erste Offizierin mit den Schultern. „Och, in Befehlsverweigerung hab ich mittlerweile schon Übung.“

Zornig stapfte Indira auf die Sternenflottenoffizierin zu. „Du unterstehst meinem Befehl! Du wirst tun, was ich dir sage!“ Selina straffte ihre Schultern und sah der Inderin mit kaltem Blick in die Augen. „Professor Swami, Sie benehmen sich gerade nicht im geringsten wie ein es einem Captain würdig ist. Ich mache mir im Moment ernsthafte Sorgen um Ihren psychischen Geisteszustand. Vielleicht sollte ich Dr. Assjima bitten, Sie zu untersuchen?“

Beinahe wäre Indira geplatzt. Doch irgendetwas hielt sie davon ab und sie zwang sich wieder zur Ruhe.

„Commander Kyle, Sie dürfen gehen. Wegtreten!“

Mit skeptischen Blick ließ Selina die Inderin alleine. Kaum hatte sie das Lager wieder erreicht, öffnete sie einen Kanal zur Community.

„Kyle an Community. Professor Swami benimmt sich seit der Rückkehr von der Community ein wenig seltsam. Ist irgendetwas vorgefallen? Und was ist mit Captain Tanrim? Ist er schon gefunden worden?“

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„Was zum Teufel treibt ihr Winzlinge in meinem Büro?“ schnaubte Lt. Cmdr. Bishop wütend und ging auf die beiden Binären zu. Die kleinen Wesen tuschelten und entfernten schnell ein Datentransferkabel von der Schnittstelle des Deskviewers. Hier war etwas oberfaul, aber die Wichtel kannten den Sicherheitschef nicht.

„Wir müssen ihnen gar nichts erzählen.“ antwortete Null-Eins frech und steckte das Kabel weg.

„Professor Swami hat uns zu allem autorisiert!“ fügte Eins-Null arrogant hinzu.

„Das ist mir herzlich egal ob Tante Agathe diese Aktion genehmigt hat. Ihr seid in meinem Büro und hier hakt sich keiner in den Computer – Kapiert?“ motzte Lucas und packte den einen Binären am Kragen.

„Loslassen…“ jammerte Eins-Null mit heller Stimme.

„Wir haben nicht gehakt, sondern nur Wahrscheinlichkeiten berechnet!“ wollte Null-Eins dem Sicherheitschef auf die Nase binden.

„Ja, klar, ihr habt Wahrscheinlichkeiten berechnet und ich bin der Weihnachtsmann…“ lachte der Australier verächtlich. Darauf hin trat ihm Null-Eins volle Kanne ans Schienbein. Jetzt war der Sicherheitschef sauer und hob Eins-Null in die Luft.

„So du Zwergenkönig, ihr Binären könnt doch gut rechnen oder?“

„Ja, wir Binären sind die besten Mathematiker in der Föderation!“ gab Null-Eins mit stolzgeschwellter Brust zu.

„Gut, dann berechne mal wie hoch, wie weit und mit welcher Geschwindigkeit dein Kumpel Eins-Null fliegt!“ meinte Lucas und öffnete die Tür seines Büros.

„Also theoretisch…“ fing Null-Eins seine Berechnung an.

„Nein, nicht theoretisch sondern praktisch…“ rief Lucas und warf den einen Binären in hohen Bogen durch die Luft aus seinem Büro. Eins-Null machte dabei Geräusche wie ein Eichhörnchen im Toaster. Null-Eins machte ein ängstliches Gesicht und als der Sicherheitschef ihn erschreckte verließ er fluchtartig den Raum. Lucas setzte sich lachend an seinen Schreibtisch, schloss die Tür des Büros und versuchte die Spuren der Binären zu finden.

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Niels arbeitete an den Fakten zu den Morden. Er wollte versuchen die einzelnen Punkte zu verknüpfen. In den Berichten der letzten Tage hatte er eine Auflistung der Morde gefunden, die Mili zusammengetragen hatte. Das war schon mal eine gute Basis.

Dazu stellte er Hypothesen auf, die er durch die gesammelten Daten beweisen wollte.

Die erste Annahme war, dass die Fremden für die Störungen verantwortlich waren. Dafür sprach, dass die Störungen etwa drei Wochen vor Ankunft der Community erstmals auftraten und bis jetzt immer noch anhielten. Würde es sich um ein natürliches Phänomes handeln, wäre es bestimmt nicht so plötzlich aufgetreten und nicht so konstant anhaltend.

Das führte sofort zur zweiten Annahme, dass die Fremden das Festland von 'A5' aus erforscht hatten. 'A5' war eine der wenigen Städte, wo kein Artefakt gefunden werden konnte. Es muss jedoch eines vorhanden gewesen sein, weil Commander Shral die Auswirkungen am eigenen Leibe erfahren hatte. Also werden die Fremden das Artefakt fortgeschafft haben, als das Forschungsteam eintraf. Außerdem hat 'A5' einen in einer Grotte verborgenen Hafen. Hier konnten sie leicht mit ihrem Schiff landen und es reparieren, dass auch U-Boot-Eigenschaften besitzt. Im Hafen konnten sie auch das Schienenfahrzeug gefunden haben, mit dem Commander Bishop sie gesehen hatte, auch das Schienen-U-Boot, mit dem H'Qar in 'B2' aufgetaucht war, stammte von dort.

Wenn man davon ausging, dass die Fremden zuerst 'A5' erforscht hatten, dann konnte man davon ausgehen, dass sie wahrscheinlich nach den Romulanern und vor dem Föderationsteam angekommen sind. Vielleicht sind sie sogar den Romulanern gefolgt. Wenn die Technik noch funktioniert hat, waren sie wahrscheinlich in der Lage den 'Störungsgenerator wieder in Betrieb zu nehmen. Wenn sie von den Romulanern gewusst haben, wussten sie vielleicht auch, wo das romulanische Team sein Lager aufgeschlagen hatte. Also haben die Fremden zuerst 'A2' einen Besuch abgestattet. Dort wurden sie jedoch von Tsebek überrascht und der alte Mann wurde bei einem Kampf getötet. Sie konnten aber Tsebek gefangen nehmen und Verhören, worauf die Hämatome hinweisen. Dabei wurde die Pistole verloren. So konnten sie sich über den Stand der Forschungen der Romulaner informieren und haben dann vielleicht auch erst von den anderen Teams erfahren.

In 'A2' hatten sie das Artefakt gesehen. Daher nachmen sie an, dass es diese Artefakte überall geben könnte. Danach statteten sie der Reihe nach 'A3', 'A4' und 'A6' einen Besuch ab, jedoch hatten sie nie die Möglichkeit zum Rathaus zu gelangen und mussten jeweils jemanden töten, der sie gesehen hatte. Dazu passten die Zeitpunkte der Morde beim Föderationsteam und bei den Klingonen. Der genaue Todeszeitpunkt von Dr. Brak war ja nicht bekannt, muss sich jedoch auch in diesem Zeitrahmen befinden. Dann kehrten sie zum Föderationscamp zurück, da sie annahmen, dass die Föderationswissenschaftler die meisten Fortschritte gemacht hatte, oder sie hatten einen Angehörigen des Föderationsteam in den Tunneln in der Nähe des Rathauses gesehen. Es könnte auch Ensign Müller gewesen sein. Das könnte erklären, warum gerade sein Zelt durchsucht worden war. Außerdem stahlen sie die Ausrüstung.

Doch durch die Ankunft der Community und damit der Möglichkeit, dass sich die Sternenflottler und Klingonen mit den Transankern schneller Fortbewegen konnten, als sie selbst mit den Schienenfahrzeugen und dem gestohlenen Jeep, waren sie erst einmal auf dem Rückzug. Sie versuchten zwar noch den Einsatz des Transporters zu verhindern, indem sie einen Transporterunfall durch einen Remat-Detonator herbeiführten, doch dieses Vorhaben erwies sich nicht als nützlich.

Danach ereigneten sich Zwischenfälle, an deren Schauplätzen man gestohlene Sachen fand. Das waren möglicherweise improvisierte Schritte. Zumindest versuchten sie noch die Leiche des alten Mannes gegen die Leiche Tsebeks zu vertauschen, nur Solak war ihnen zuvorgekommen und hatte die Leiche entdeckt. Doch sie wollten ihre Spuren verwischen und tauschten noch in letzter Sekunde die Leichen.

Danach machten sie sich auf den Rückweg. Dabei trafen sie auf Commander Bishop und mussten einen Umweg nehmen nach 'A5'. Eigentlich wollten sie mit der Standseilbahn weiter in Richtung Hafen, aber so waren sie gezwungen sich einen anderen Weg zu suchen. Ihr letztes Ziel war dann 'B1', wo sie noch niemanden vermuteten. Doch auch dort wurden sie erst von H'Qar gesehen, den sie jedoch gefangen nehmen konnten. Dann fand auch Mili ihr Schiff. Es war nicht länger sicher auf dem Planeten und so flohen sie mit 2 Artefakten, denen aus 'A5' und 'B1', in den Charma Vortex und Mili verfolgte sie jetzt mit einem einzelnen Jäger.

Doch um wen konnte es sich bei den Mördern handeln? Möglicherweise waren es Söldner, die ehemalige Kriegsgefangene waren. Das würde erklären, wie es zu solchen Vermischungen wie bei dem jungen Halbcardassianer kommen konnte. Normalerweise würde sich ja nie ein Klingone mit einem Romulaner zusammentun und der daraus enstandene Nachkomme hatte dann wieder ein Kind mit einem Cardassianer, oder es waren zunächst ein cardassianisch-romulanischer Hybride und ein cardassianisch-klingonischer. Wie auch immer Es war festgestellt worden, dass dabei nachgeholfen worden war. Der Mann war gestorben einen Tag nachdem man versucht hatte Prof. Swami zu entführen. Vielleicht war er im Streit gestorben. Klingonen konnten sehr schnell erzürnen und wer weis, wie sehr sich ein Hybride im Griff hat. Eine gemischte Gruppe würde zumindest die gefundenen Spuren erklären, die romulanische Hausstaubmilbe, die Faser, das Gift, den Remat-Detonator, das D'K-tagh, die Pistole und dass sie auch Föderationsstandard sprechen, wie Bishop und der Chinese mitbekommen haben.

Niels hinterlegte seine Überlegungen im Computerspeicher.

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Ein Irrenhaus! Ein vollkommenes Irrenhaus! Nicht nur, dass der Captain noch immer verschwunden war und Assjima nun die Suche nach ihm eingeschränkt hatte, nein, jetzt tauchten auch noch fremde Schiffe auf, die Breen waren ein wandelnden Dampfkochtopf (und sahen auch so aus), Swami spielte die Superzicke, O’tra war verschollen, Semitar gab die Oberdiva (und hatte ihm noch immer nicht vollkommen verziehen), die Morde waren noch immer nicht gelöst, alle Kapazitäten gruben nach Artefakten – und nun warf der Sicherheitschef auch noch einen Binären durch den Flur, woraufhin der natürlich sofort eine offizielle Beschwerde eingelegt hatte! Der Chefingenieur ertrank fast im Schlamm und wühlte nun schon wieder dort unten rum anstatt sich Ruhe zu gönnen. Aber nein, lieber eine alberne Rüstung umgeschnallt und wieder runter! Und warum bei allen Höllen musste die Chefpilotin der Community nach einem verschwundenen Klingonen suchen?! Als gäbe es nicht genügend anderes für sie zu tun! Verlobter hin oder her! Gilmore hatte ihn dann soeben auch noch darüber informiert, dass Shrals Körper so langsam die Kräfte verließen… Er hatte es ja geahnt! Und gegen Connor trudelte jetzt auch noch eine interne Beschwerde ein, dass er sich im Ton vergreifen würde!

Alles Verrückte hier!

Solak pfefferte wütend ein Padd durch sein Büro. Immer, wenn er sich den neuesten Berichten widmen wollte, gab es ein neues Durcheinander! Er musste Assjima dringend vorschlagen, alle Sternenflottenoffiziere zurückzurufen, medizinisch und psychologisch durchchecken zu lassen und ihnen einen Nacht Schlaf in ihren eigenen Betten zu befehlen. Dieses Chaos musste ein Ende haben, sonst säßen sie noch ewig auf diesem Planeten fest! Er hatte der Ärztin schon so oft eine Konferenz mit allen Führungsoffizieren des Schiffes vorgeschlagen… Die Kräfte mussten gebündelt und neu ausgerichtet werden. Auf Delta mochte Chaos als Staatsform ja funktionieren, aber in der Sternenflotte?!

Vor sich hin grummelnd griff der Councelor nach dem nächsten Padd. Er musste sich dringend beruhigen. Und diese Berichte aus der Wissenschaft waren faszinierend. Nicht nur Frauen wurden von den Artefakten beeinflusst. Nein, biologische Merkmale schienen der Schlüssel zu sein. Es war…. Vielleicht hatten bei der Spezies der Artefakt-Gestalter nur die Frauen auf das Phänomen reagiert – wie bei den Menschen, zum Beispiel. Dann wäre auch die Übersetzung ‚Söhne des Planeten’ einleuchtend. Oder hatten sie den Einfluss auf verschiedene Spezies absehen können? War es womöglich geplant? Die Übersetzung konnte fehlerhaft sein. Es war schließlich unlogisch anzunehmen, dass nachdem viele Wissenschaftler seit Jahren die Sprache der Iconianer erfolglos zu entschlüsseln suchten und auf dem Planeten hatte man nach wenigen Tagen Erfolg mit einer verwandten Sprache (er musste hier an eine alte Erden-Fernsehserie denken, die Orlando ihm mal gezeigt hatte. Ein Raumschiff, das verschiedene Missionen zu erfüllen hatte. Und dies gelang ihnen stets in ca. 45 Minuten. Entgegen aller Widrigkeiten, die manchmal ganze Planeten Jahrhunderte lang versklavt hatten. Wie unrealistisch!). Oder lagen sie vollkommen daneben, wenn sie von einem binären Geschlechtersystem ausgingen? ‚Söhne’ war nur eine Übersetzung für was auch immer…

So oder so: Nicht nur Frauen waren betroffen. Ihm erschien das ein zentraler Punkt zu sein. Das warf auf viele Punkte ein neues Licht. Und was war mit dem fremden Toten? Der Eine war ein cardassianisch-romulanisch-klingonischer Hybrid. Zwei dieser drei Spezies reagierten nicht auf die Artefakte, eine nur auf der weiblichen Linie. Ein Zufall? Er glaubte nicht an Zufälle. Solak dachte an Niklans ‚Vermutungen’. Die angeblichen Zeit- und Realitätsprünge erschienen ihm noch immer nicht schlüssig, aber wenn man mal annahm, dass dieser Tote zu einem bestimmten Zweck aus der Zukunft / einer alternativen Realität geschickt worden, dann war es auch bis zu einem gewissen Grad wahrscheinlich, dass er eine bewusste Kreuzung darstellte. Es war….

„Councelor?!“

Solak tippte an seinen Kommunikator. Die weibliche Stimme am anderen Ende klang besorgniserregend erregt. „Ja?“

„Hier Kadett Monkar. Ich bin im Techniklabor des Sekundärmaschinenraums. Und ich habe ein Problem… Können Sie bitte kommen? Sofort?!“

„Natürlich. Ich bin in fünf Minuten bei Ihnen.“

Monkar… Natürlich! Die cardassianische Kadettin, die Sheridan auf dieses alberne THN angesetzt hatte. Sie wollte doch wohl nicht, dass er sich dieser Ausgeburt annahm, oder?! Doch als er das Labor schließlich betrat, zeigte sich ihm ein ganz anderes Bild. Die junge Frau stand mit Werkzeug ‚bewaffnet’ in der einen Ecke des Raumes, während Swamis Grabungsroboter Blechbüx in der anderen Ecke stand – den Greifarm eindeutig drohend erhoben. Monkar machte einen aufgelösten Eindruck.

„Zum Glück sind Sie endlich da! Sie müssen mir unbedingt helfen! Lt. Cmdr. Sheridan hat mir den Befehl gegeben, diesen Roboter dort zu warten, zu reparieren, seine Speicher zu formatieren und die Grundprogrammierung zu erneuern. Aber er lässt mich nicht an sich heran! Er droht, sich umzubringen, wenn ich ihm zu nahe komme! Und die anderen Techniker haben alle zu tun. Und das THN ist wegen dieses Viruses deaktiviert. Und….“

Solaks Blick wanderte zu dem Roboter hinüber. Tatsächlich: Blechbüx hatte einen seinen Bohrfortsatz in die Nähe einer Energieleitung gebracht. Wenn er diese anbohrte, wäre eine totale Überladung die Folge und das RGM402-Modell nur noch Schrott. Exrem ungewöhnlich für ein so altes Modell. Diese Modelle waren selbstverständlich mit einem basalen Selbsterhaltungstrieb ausgestattet, basierend auf dem dritten Gesetz der Robotik. Was mochte das Kerlchen also veranlasst haben, dieses Gesetz auf diese Weise übertreten zu wollen? Eine Fehlfunktion? Umprogrammierung? Eine Gefährdung der Gesetze Null bis Zwei?

So oder so: Was ging das ihn an? Er war Councelor! Gerade wollte er Monkar sagen, dass sie sich Blechbüx sonst wohin schieben könne und dass da hier absolut nicht sein Job war, doch der flehende Blick der Cardassianerin hätte sogar Steine erweichen können. Er seufzte. „Gut, lassen Sie mich mit Blechbüx alleine. Ich werde versuchen, ihn wieder zur Vernunft zu bringen.“

Monkar hatte das Labor so schnell verlassen als hätte man ihr einen Typ 3 Torpedo an die Füße gebunden. Der Romulovulkanier drehte sich wieder dem Roboter zu. Ihn zur Vernunft bringen… RGM402-Modelle basierten auf simplen duotronischen Schaltkreisen – was auch der Grund war, warum Blechbüx auf dem Planeten störungsfrei funktioniert hatte. Er war nicht mehr als ein Reiz-Reaktionsgerät mit einer funktionsgerichteten Programmierung und grundlegenden Entscheidungsfähigkeiten. Und es hatte eindeutig einen Kurzschluss. „Also, Blechbüx… Ich weiss nicht, was mit dir los ist, aber geh nun von der Leitung weg und lass dich warten, in Ordnung?“ Irgendwie kam er sich albern vor.

„N-e-i-n-!-S-i-e-w-i-l-l-m-i-c-h-a-u-s-l-ö-s-c-h-e-n-!“

„Von Auslöschen kann gar keine Rede sein. Sie wird nur deinen Speicher löschen. Das kennst du schon. Reine Routine. Wird regelmäßig gemacht. Du kannst dich nur nicht daran erinnern, weil… Es nun mal gelöscht worden ist.“

„N-e-i-n-!-M-e-i-n-S-p-e-i-c-h-e-r-w-u-r-d-e-n-o-c-h-n-i-e-g-e-l-ö-s-c-h-t-u-n-d-

d-a-b-e-i-b-l-e-i-b-t-e-s-!-L-i-e-b-e-r-s-t-e-r-b-e-i-c-h!”

Solak stutzte. Ein so alter Roboter sollte keine Konzepte von derartigen Dingen haben. Das ging klar über seine Grundprogrammierung heraus. Und vor allem… Er war noch nie gelöscht worden? Über 60 Jahre Erinnerungen in diesem kleinen Modul? „Du bist sicherlich schon mal gelöscht worden. Das ist eine Standardroutine bei Modellen wie dir. Sonst schmort Euer Speicher irgendwann durch. Das willst du doch nicht, oder?“

„E-s-s-i-n-d-m-e-i-n-e-E-r-i-n-n-e-r-u-n-g-e-n-!-I-h-r-h-a-b-t-k-e-i-n-R-e-c-h-t-

s-i-e-m-i-r-z-u-n-e-h-m-e-n-!-E-r-t-u-t-d-a-s-n-u-r-u-m-s-i-c-h-z-u-r-ä-c-h-e-n-!“

Rache?! Das war….„Blechbüx, wer hat dich neu programmiert?“

„N-i-e-m-a-n-d-!-I-c-h-h-a-b-e-n-o-c-h-i-m-m-e-r-d-i-e-P-r-o-g-r-a-m-m-i-e-r-u-n-g-

d-i-e-i-c-h-a-n-m-e-i-n-e-m-e-r-s-t-e-n-T-a-g-i-n-d-e-r-F-a-b-r-i-k-e-r-h-a-l-t-e-n-

h-a-b-e-!-U-n-d-j-e-t-z-t-l-a-s-s-m-i-c-h-i-n-R-u-h-e-o-d-e-r-.-.-.-.-.-.-.” Der kleine Bohrer näherte sich surrend der Energieleitung.

Wenn das stimmte... Er hatte von derartigen Fällen gelesen. Altmodische Roboter, die nach vielen vielen Jahren so komplexe Gedächtnisstrukturen ausbildeten, dass man beinahe von einem Bewusstsein sprechen konnte. Anders als zum Beispiel bei Humanoiden, aber dennoch Ich-Erkenntniss und Weiterentwicklung. Als Vulkanier widerstrebte es Solak zutiefst, so etwas löschen zu wollen. Leben war erhaltenswert, gleich in welcher Form. Er traf eine Entscheidung. „Blechbüx, ich verspreche dir, dass niemand dir etwas tun wird. Ich bürge persönlich dafür. Wir werden jetzt zusammen das Labor hier verlassen und in mein Büro gehen. Dort besprechen wir, wie es weitergeht. Einverstanden?“

Der Roboter schien nachzudenken. Zumindest verharrte er für einige Sekunden. Dann senkte er Greifarm und Bohrer. „N-i-e-m-a-n-d-w-i-r-d-m-i-c-h-l-ö-s-c-h-e-n-?-A-u-c-h-

S-h-e-r-i-d-a-n-n-i-c-h-t-?“

Sheridan? War er derjenige, der sich angeblich rächen wollte? „Nein, auch Sheridan nicht. Ich werde mich darum kümmern.“

Blechbüx rollte auf Solak zu. „G-u-t-i-c-h-k-o-m-m-e-m-i-t-.“

Monkar sah den Councelor erstaunt an, als dieser ihr seine Vermutungen mitteilte. Doch da er ein vorgesetzter Offizier war, konnte sie ihm wohl kaum widersprechen. In seinem Büro angekommen, braute Solak sich erstmal einen doppelten Earl Grey. Faszinierend! Er freute sich schon darauf, über diesen Fall eine Veröffentlichung zu schreiben! „Möchtest du auch etwas… trinken?“

„M-a-s-c-h-i-n-e-n-ö-l-b-i-t-t-e-.“

Sein Replikator schien über diese Bestellung höchst verwundert zu sein, spuckte das Gewünschte aber brav aus. Blechbüx hatte sich derweil neugierig (Solak rief sich zur Ordnung. Er durfte jetzt nicht anfangen, diese Kiste zu verhumanisieren.) umgesehen. Er rollte nun an den Coachtisch und tauchte ein Saugrohr in das Öl. Der Councelor schaltete derweil seinen Psychotricorder an und nahm einen tiefen Schluck Tee. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und musterte Blechbüx neugierig. Auf einem Padd vor sich hatte er alle Daten, die er zu dem Roboter in der Kürze hatte finden können. „Und du bist noch nie gelöscht worden?“

„N-e-i-n-n-o-c-h-n-i-e“

“Erzähl mir etwas über dich.“

Und Blechbüx erzählte. Wie er vom Fließband in der Fabrik gerollt war, seine ersten Schritte, die Aufträge seitdem. All diese Grabungen… Erst in Bergwerksstollen, dann für Archäologen. Und schließlich Swamis Team. Stets umgeben von Wissenschaftlern, die es amüsant fanden, sich mit dem kleinen Kerl zu unterhalten und hin und wieder ihre Mahlzeiten auf ihm zu brutzeln. Die Arbeit mit Swami beschrieb er als positive Erfahrung, durch die er viel gelernt hatte. In den letzten 15 Jahren war er praktisch ein fester Bestandteil ihres Teams geworden. Zwar wurde er immer wieder repariert und gewartet, doch niemand schien an die Routinelöschungen zu denken. Und er selber hatte natürlich auch niemanden daran erinnert. In den Stollen, ganz früher, hatte man versucht, ihn zu löschen, aber es war aus irgendeinem Grund nie gelungen. Blechbüx vermutete selber, dass es einen Fehler im Löschungmodul gab (das nicht Teil seiner internen Diagnoseroutinen war), der aber nie jemandem aufgefallen war. Und so hatte er nach und nach die Erinnerungen von 69 Jahren angesammelt. Er schätzte diese Erinnerungen sehr und berichtete Solak, wie er sie manchmal in seinen Aufladeperioden hervorholte und sie sich ‚ansah’. Er konnte aus ihnen lernen, Aspekte für aktuelle Situationen übertragen und sein Verhalten so optimal anpassen. Auch hatte er irgendwann begonnen, alle Grabungsarbeiten systematisch zu katalogisieren. Was immer er jemals ausgegraben hatte, es gab eine mentale Projektion davon.

Der Councelor hörte mit großen Ohren zu. Lernen, Metaordnungen, Wunsch nach Weiterentwicklung – es war alles da! Was immer Blechbüx entwickelt hatte, es kam einem Bewusstsein extrem nahe. Aber eines fehlte noch… „Du hast eben davon gesprochen, dass jemand sich an dir rächen wolle. Wer und wieso?“

Blechbüx druckste herum. Oder wie auch immer man es nannte, wenn ein Roboter nicht sofort eine Antwort gab. „S-h-e-r-i-d-a-n-.-I-c-h-h-a-b-e-i-h-m-n-i-c-h-t-

s-o-f-o-r-t-g-e-h-o-l-f-e-n-a-l-s-e-r-i-n-d-e-m-S-t-o-l-l-e-n-v-e-r-s-u-n-k-e-n-i-s-t-.-.-.-.“

Ein klarer Verstoß gegen das erste Robotergesetz. „Warum hast du das getan? Hast du die Situation falsch eingeschätzt? Oder hat er dir einen anders lautenden Befehl gegeben?“

„N-e-i-n-.-.-.-.-I-c-h-w-o-l-l-t-e-i-h-n-.-.-.-.-.-.-.-.-.“ Blechbüx drehte sich um, so dass seine optischen Sensoren von Solak wegzeigten. „E-r-h-a-t-G-l-e-m-a-i-m-S-t-i-c-h-

g-e-l-a-s-s-e-n-!-I-c-h-w-o-l-l-t-e-d-a-s-s-e-r-m-e-r-k-t-w-i-e-s-i-c-h-d-a-s-a-n-

f-ü-h-l-t-!-D-i-e-s-e-r-a-r-r-o-g-a-n-t-e-M-i-s-t-k-e-r-l-h-a-t-m-i-c-h-b-e-h-a-n-d-e-l-t-

w-i-e-e-i-n-e-g-w-ö-h-n-l-i-c-h-e-S-c-h-u-b-k-a-r-r-e-!-U-n-d-d-a-n-n-t-ö-t-e-t-e-r-

b-e-i-n-a-h-e-G-l-e-m-a-w-e-i-l-s-e-i-n-e-G-r-o-ß-a-r-t-i-g-k-e-i-t-l-i-e-b-e-r-s-e-i-n-e-n-

e-i-g-e-n-e-n-H-i-n-t-e-r-n-r-e-t-t-e-n-w-o-l-l-t-e-!”

Die alles entscheidende Frage. “Hat Gle’ma dir gesagt, dass du dich für sie an Lt. Cmdr. Sheridan rächen sollst?“

„N-e-i-n-!-!-!-!-!-G-l-e-m-a-h-a-t-g-e-s-a-g-t-d-a-s-s-e-r-z-w-a-r-e-i-n-B-l-ö-d-m-a-n-n-

s-e-i-i-c-h-i-h-n-a-b-e-r-b-e-h-a-n-d-e-l-n-s-o-l-l-e-w-i-e-a-l-l-e-a-n-d-e-r-e-n-a-u-c-h

-.-.-.”

Das war es also. Blechbüx hatte sich über einen direkten Befehl und die Robotergesetze hinweggesetzt um an jemandem Rache zu nehmen. Das bewies, dass er seine Programmierung bei weitem übertroffen hatte. Eine so umfassende Entscheidung… Und so unangenehm und lebensgefährlich das für Sheridan gewesen sein mochte – nichts und niemand würde Blechbüx’s Speicher löschen solange Solak das verhindern konnte. „Und Gle’ma? Was sagt sie dazu?“

Blechbüx drehte sich wieder zu Solak, hielt seine optischen Sensoren aber immer noch gesenkt. „S-i-e-w-i-r-d-b-e-s-t-i-m-m-t-w-ü-t-e-n-d-s-e-i-n-.-I-c-h-w-e-i-s-s-j-a-

a-u-c-h-d-a-s-s-e-s-f-a-l-s-c-h-w-a-r-a-b-e-r-e-r-s-o-l-l-t-e-a-m-e-i-g-e-n-e-n-L-e-i-b-

e-r-f-a-h-r-e-n-w-a-s-e-r-m-e-i-n-e-r-G-l-e-m-a-a-n-g-e-t-a-h-a-t-.”

“Deiner Gle’ma?”

Die optischen Sensoren des Roboters blitzten auf. „S-i-e-i-s-t-m-e-i-n-e-

F-r-e-u-n-d-i-n-.”

“Deine Freundin? Was meinst du damit?”

„E-s-g-i-b-t-i-m-m-e-r-w-e-l-c-h-e-d-i-e-m-i-c-h-a-n-s-t-ä-n-d-i-g-b-e-h-a-n-d-e-l-n-.-

S-w-a-m-i-H-e-i-d-i-o-d-e-r-e-u-e-r-C-h-i-e-f-O-t-r-a-.-A-b-e-r-G-l-e-m-a-i-s-t-

n-o-c-h-m-a-l-a-n-d-e-r-s-a-l-s-s-i-e-a-l-l-e-.-S-e-i-t-d-e-m-i-c-h-i-h-r-z-u-m-e-r-s-t-e-n-

M-a-l-b-e-g-e-g-n-e-t-b-i-n-k-a-n-n-i-c-h-m-i-r-e-i-n-e-E-x-i-s-t-e-n-z-o-h-n-e-s-i-e-

n-i-c-h-t-m-e-h-r-v-o-r-s-t-e-l-l-e-n-.-S-i-e-i-s-t-m-e-i-n-e-F-r-e-u-n-d-i-n-.” Seine Optiksensoren senkten sich wieder bei diesen Worten.

Faszinierend! Blechbüx liebte Gle’ma! Solak lagen noch ungefähr hundert Fragen zu diesem Thema auf der Zunge. Wie äußerte sich Liebe bei einem Wesen, das nicht nach humanoiden Emotionen klassifiziert werden konnte? Gab es den Aspekt der körperlichen Liebe? Doch er verzichtete auf diese Fragen. Blechbüx hatte schon genug durchgemacht. Vielleicht gab es später noch die Gelegenheit dazu. „Ich verstehe. Es ist gut, Freunde zu haben. Blechbüx, du hast auf dem Planeten einiges abbekommen. Ich schlage vor, dass Kadett Monkar dich repariert – unter meiner Aufsicht. Und ich werde einen offiziellen Vermerk machen, dass niemand dich umprogrammieren oder deinen Speicher löschen darf. Wenn wir zurück im Föderationsraum sind wird das viele Fragen aufwerfen, vielleicht sogar eine Kommission. Ich schlage also vor, dass du bald mit Swami und Gle’ma sprichst, damit sie dir helfen können. Und ich helfe dir natürlich auch. Um die Details kümmern wir uns dann noch. Jetzt musst du aber erstmal repariert werden. Bist du einverstanden?“

„J-a-!“

Tial Monkar war deutlich anzumerken, dass sie beim Councelor die ein oder andere lockere Relaisschaltung vermutete, als sie unter seinen Augen den Grabungsroboter von vorne bis hinten überholte, wartete und reparierte. Aber es war ja allgemein bekannt, dass Councelor sich selbst die besten Patienten waren… Allerdings war sie nicht besonders erpicht darauf, Sheridan von all dem zu berichten.

Solak schickte derweil einen entsprechenden Bericht an Assjima und alle anderen Führungsoffiziere. Auch Swami ließ er über ihre Mitarbeiter eine Kopie zukommen. Dann kümmerte er sich wieder um Blechbüx. „Ich habe beschlossen, dass du die Nacht bei mir verbringen wirst. Mein Sohn freut sich schon darauf, dich kennen zu lernen. Vor allem aber will ich mit dir über Ethik und Moral diskutieren.“

Der wie neu blitzende und blinkende Blechbüx sah das Spitzohr mit großen Sensoren an. „M-o-r-a-l-u-n-d-E-t-h-i-k-?-W-a-r-u-m-?“

„Weil du beinahe einen Menschen getötet hättest. Das ist falsch. Lt. Cmdr. Sheridan hat jedes Recht zu verlangen, dass du dafür bestraft wirst. Und wenn du nun selbst über dein Schicksal bestimmen möchtest, dann musst du verstehen, welche Regeln es im Zusammenleben mit anderen gibt. Und zwar nicht nur über eine Programmierung – du wirst es lernen müssen. Für den Anfang werden wir mit Surak beginnen…“

„S-u-r-a-k-?-!-K-a-n-n-i-c-h-e-s-m-i-r-d-o-c-h-n-o-c-h-ü-b-e-r-l-e-g-e-n-u-n-d-

m-e-i-n-e-n-S-p-e-i-c-h-e-r-l-ö-s-c-h-e-n-l-a-s-s-e-n-?“

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Langsam begannen die Teile des Scherben-Puzzles sich zusammenzufügen. Eine weitere wichtige Erkenntnis (auch wenn man Derartiges bereits vermuten hatte können) war dass die Xsesellianer wohl tatsächlich Nachfahren der Iconianer waren, zumindest erwähnten die Scherben - noch bruchstückhaft - mystische Vorväter die ohne eine Reise durch den Weltraum den Planeten besiedelt hatten. Weitere Fragmente erwähnten sogar Tore die durch die Störungen auf dem Planeten nicht mehr funktioniert hatten. Doch wieso hatten die Xsesellianer sie dann nicht einfach unter die Oberfläche mitgenommen, wohin sie auch ihre komplette Industrie verlegt hatten?

Dazu kam dass die Formulierungen in der Originalsprache zum Teil gestelzt wirkten, so als ob jemand eine Chronologie mit einem theologischen Text verwoben hätte. Noch sagten die Scherben nichts darüber aus, aber Vinara vermutete dass die Xsesellianer eine Art religiösen Kult mit einer linearen Zeit im Mittelpunkt entwickelt hatten. Allem Anschein nach hatte auf diesem Planeten ein Volk gelebt das trotz (oder gerade wegen?) seines großen technologischen Vorsprungs auch einen starken Hang zur Religion gehabt hatte.

Die Andorianerin war so sehr mit diesen zerbrochenen Schrifttafeln beschäftigt dass sie die anderen - durchaus bedeutsamen - Ereignisse dieses Tages nur am Rande mitbekam. So sollte eine weitere, noch nicht identifizierte Partei mit einem Schiff den Planeten verlassen haben und angeblich H'Qar samt B1-Artefakt mit an Bord gehabt haben. Fähnrich Anquenar war ihnen prompt mit einem Shuttle oder Jäger gefolgt - dabei fiel Vinara ein: Was war mit den ebenfalls in Richtung Chamra-Vortex abgelenkten Trilithium-Raketen geschehen? Auch sie mussten wieder eingefangen und deaktiviert werden. Oder hatte die Eisenstein sich bereits darum gekümmert?

Erst vor Kurzem war der Wissenschaftsoffizierin zu Ohren bekommen dass Sheridan Swamis Grabungsroboter mit dem fast schon kindlichen Spitznamen "Blechbüx" an Bord hatte beamen lassen um ihn von Grund auf überholen zu lassen. Weswegen wusste sie nicht genau, wahrscheinlich hatte der Schlamm im Stollen von C2 seine Mechanik beeinträchtigt. Wieso aber nun ausgerechnet Councellor Solak sich um ihn kümmern sollte erschien der Andorianerin schleierhaft, es sei denn - es sei denn diese kleine Maschine hatte tatsächlich so etwas wie ein Bewusstsein entwickelt.

Immerhin gab es auch Erfreuliches: Das Artefakt von C2 war endlich gefunden und an Bord gebracht worden, doch der Altarraum war noch zu sehr von Schlamm verkrustet um die Zahlen dort einwandfrei entziffern zu können.

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Inzwischen waren die ersten Linguisten an dem Schacht in C2 eingetroffen. Mandrake blieb noch etwas länger vor Ort um den anderen auf die Finger zu sehen. Doch das war an sich nicht mehr nötig. Sobald jemand aus Shrals Team anwesend war, sollte auch der zweite Stellvertreter des Chefingenieurs wieder an Bord beamen.

Erleichtert hatte George den Schutzanzug ausgezogen, nach dem das Artefakt, das man in einer kleinen Kiste eingebettet hatte entmaterialisert wurde. Stunden zuvor wurde Blechbüx an Bord gebeamt. Dort sollte der Grabungsroboter untersucht werden. Bei seiner Rückkehr auf dem Schiff wirkte dieses immer mehr Ausgestorbener. So dermaßen das sogar Miauz den großen Menschen ansprach, als dieser auf dem Weg zu seinem Quartier war. Der Catianer berichtete dem Chefingenieur vom neuesten Klatsch auf dem Schiff. Ein kleines Grinsen bildete sich auf dem Gesicht von George, als er davon hörte, wie Bishop die Binären auf den Korridor befördert hatte.

„Danke Miauz. Jetzt bin ich wieder auf dem Laufenden.“

„Bitte Commander.“, mit einer leichten Verbeugung verabschiedete sich der humanoide Kater und eilte von dannen.

Nachdem George wieder in einer frischen Uniform steckte, ging er die Berichte durch, die sich in der Zwischenzeit angesammelt hatten. Besonders der Bericht des Counselors ließ die Augenbrauen von George nach oben schnellen. Selbst Teran wäre davon beeindruckt gewesen.

Aufmerksam lass sich George den Bericht von Solak durch.

„Unglaublich.“, George schaltete den Deskviewer ab. Die Sache mit Blechbüx war nicht vorbei. Vielleicht sollte er Commander Bruce Maddox vom Daistrom Institut darüber Berichten. Diese Entwicklung der KI dieses Roboters war mit Sicherheit nicht beabsichtigt worden und stellt auch möglicherweise eine unvorhergesehene Anomalie dar. Und wenn George ehrlich war, so war er immer noch der Meinung das Gle`ma Blechbüx manipuliert hatte. Aber nach dem Bericht des Councelors war sich George nicht mehr so sicher, was diesen Verdacht anging.

Er würde mit Solak diesbezüglich sprechen müssen. Und man musste sich auch um Swami kümmern. Die halbe Crew war zu Hilfsgräbern degradiert worden. Von einem Aufklären der Mordserie war hier nicht mehr die Rede, auch wenn die Fähnriche van Richthoven und Anquenar inzwischen einige Indizien zusammengetragen hatten. George lehnte sich zurück. Swami selbst war noch immer nicht von allem Verdacht reingewaschen. Auch die versuchte Entführung änderte nichts daran. Bei solchen Dingen wurde George extrem misstrauisch. Er spürte es deutlich. Doch niemand nahm seine Bedenken ernst.

Die halten mich alle für abgehoben? Scheinbar. Zugegeben er hatte sich in den letzten Tagen einmal gegen seinen Instinkt entschieden, als er die Fahrt mit dem Boot fortgesetzt hatte. Er hatte aber auch recht behalten, was die Breen anging. Alleine dies würde einen Ruf nach Verstärkung rechtfertigen. Swami selbst, die sich wie die Prinzessin auf der Erbse aufführte wurde ihrem Ruf, den George vor gut 3 Wochen noch für ein Gerücht hielt, immer mehr gerechter. Diese Frau hatte es fertig gebracht den eigentlichen Auftrag des Schiffes hier auszuhebeln und zu einer Art Nebensächlichkeit verkommen zu lassen.

George hätte anstelle des Captains sämtliche Archäologen an Bord beamen lassen und die Grabungen für die Dauer der Mission ausgesetzt. Dann hätten sich die Ermittlerteams vollkommen auf die Aufklärung der Morde Konzentrieren können. Doch Swami hatte sich des Schiffes und der Besatzung bemächtigt, als wäre dies ein Selbstbedienungsladen. Captain hin oder her, aber auch Sie hatte sich an Vorschriften zu halten. George wusste das Er für die anderen, als der Soldat schlechthin galt. Vielleicht wurde es an der Zeit das Er wirklich in diese Rolle Schlüpfen sollte, doch bevor er dies auch tun würde, wollte er noch etwas abwarten.

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Bei den vielen Daten, die Niels zusammengetragen hatte, hatte er ein komisches Gefühl. Irgentwas stimmte hier nicht. Hatte er etwas übersehen. Er ging noch einmal die Berichte durch. Dannn entdeckte er einen Bericht von Commander Shral, den er zuvor noch nicht gesehen hatte. Dabei ging es um die Industrieanlagen in 'A5'. Die Anlage war in einen Vulkan gebaut. Hier wurden direkt aus der Lawa metallische Erze gewonnen. Dabei wurden und werden immer noch Metallpartikel in die Atmosphere geblasen. Die Partikel erzeugen ein Magnetfeld. Dadurch werden in Leitern störende Ströme induziert. So wird die Technologie ungenau und damit unwirksam. Durch die Luftbewegungen werden die Metallpartikel über den gesamten Planeten verteilt und abhängig von der Windrichtung unterschiedlich stark konzentriert.

Die Folgerung daraus war, dass Niels erste Hypothese sich als falsch erwiesen hatte. Die Fremden waren nicht verantwortlich für die Störungen. Dann waren sie wohl nach 'A5' gekommen um nach der Quelle der Störungen zu suchen.

Aber es stellte sich auch eine neue Frage. Warum hatten sich die Xsesalianer nicht um Gegenmaßnahmen wie zum Beispiel eine Filteranlage, die die Partikel aus der Abluft filtert, gekümmert? Wollten sie, dass es so wirkte, als wenn es auf dem Planeten keine höheren Technologien gab?

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„Roxx?“

„Ich bin hier, meine Liebe.“

Milseya atmete beruhigt durch. Zumindest war sie nicht alleine. Nun ja, eigentlich hing das wohl vom Standpunkt des Betrachters ab. Solak würde sie wahrscheinlich zwangseinweisen lassen, wenn er das Log-Audiofile sehen würde. Wie gut, dass die Piloten und auch der Captain von dem implantierten Copiloten wussten. Milseya fragte sich, ob es auch dem Councelor bekannt war, dass das Bewusstsein des Spinnenaffen immer noch aktiv war. Wahrscheinlich hatte Assjima es ihm erzählt. Wie dem auch sei, es war beruhigend einen erfahrenen Piloten an ihrer Seite zu haben - auch wenn er mehr oder weniger imaginär war.

„Du weißt, worum es geht?“

„Ich weiß, dass du vorhast ein Raumschiff mit einem Jäger aufzuhalten. Und verzeih mir wenn ich dir das jetzt sage, aber deine Chancen stehen mehr als schlecht.“

„Nun, unter normalen Bedingungen würde ich dir Recht geben. Aber den Chamra-Vortex würde ich alles andere als normal bezeichnen.“

Milseya rief die Daten auf, damit Roxx sie lesen konnte.

„Das klingt nicht wirklich nach einem Ort an dem ich meinen Urlaub verbringen möchte“, erklärte der Spinnenaffen-Pilot. „Allerdings ist mir nicht klar, wie du das Raumschiff aufhalten möchtest. Wenn ich das hier richtig lese, dann kannst du die Phaser nicht einsetzen, weil du sonst womöglich die Gase in dem Nebel entzündest.“

„Ich habe nicht vor, auf das Raumschiff zu schießen.“, erwiderte Milseya.

„Dann versuchst du es mit Diplomatie?“

Die Haliianerin drehte sich erstaunt um. „Ach du meine Güte!“, sagte sie. „Daran habe ich überhaupt nicht gedacht!“

Roxx musste lachen. „Wie gut, dass ich mitgekommen bin!“

„Als wärst du nicht ständig dabei!“

„Stimmt. Also, erklärst du mir wie?“

„Damit.“ Sie hielt einen kleinen zylindrischen Körper in die Höhe.

„Was ist das?“

„Eine Übungsmine.“

Der imaginäre Pilot stieß einen fragenden Affenlaut aus.

„Übungsminen werden an der Akademie bei Flugübungen eingesetzt. Ist vorteilhafter, als wenn man anschließend die kaputten Shuttles reparieren muss. Anstatt mit Phasern und Torpedos schießt man mit Übungsminen. Diese kleinen Dinger sind sehr effektiv. Sie setzen sich an der Außenhülle fest und lösen eine virtuelle Explosion aus, die sich allerdings verdammt echt anfühlt. Außerdem lösen sie einen kleinen EMP aus. Alle Systeme in Nähe einer solchen Mine werden außer Kraft gesetzt.“

„Du willst das Raumschiff mit Übungsminen beschießen?“

„Ich soll es an einem Stück zurückbringen. Und ich kann die Waffen nicht einsetzen.“

„Aber wie soll das funktionieren?“

„Diese Minen hier sind modifiziert. Sie explodieren nicht gleich wenn sie die Hüllen berühren. Mein Plan ist es, das fremde Raumschiff über und über mit diesen Minen zu besprengen. Dann löse ich ein paar Explosionen an weniger sensiblen Bereichen aus und kontaktiere die Crew. Ich erkläre Ihnen, dass deren Schiff einem hochexplosiven Minenfeld gleicht und verlange, dass sie zurückkehren. Natürlich sollte ich ihnen noch klar machen, dass ich diese Möglichkeit nur als letzte Option betrachtete. Aber damit denen klar wird, dass ich nicht scherze, jage ich noch ein paar andere Minen hoch.“

„Bleibt nur noch die Frage, wie du das Schiff, dann wieder flott machen und zurückbringen willst.“

„Die Wirkung der Minen hält nicht lange an. Vielleicht gerade mal zwei Stunden. Dann funktionieren die Systeme wieder.“

Der Spinennaffe schwieg. „Das bedeutet, dass du nicht viel Zeit hast, bis dein Bluff auffliegt.“

„Richtig. Ich dachte daran, jeden noch so geringen Verstoß mit einer kleinen Explosion zu ahnden. Und ich habe ja noch einen Verbündeten.“

„Ich befürchte, meine Liebe, dass ich dir in der Realität nicht sehr von Nutzen sein kann.“

„Ich meinte doch H’Qar!“, schmunzelte Milseya

„Ach.“ Roxx klang ein wenig beleidigt.

Die Haliianerin lachte auf. „Noch sechs Stunden bis zum Vortex, mein Freund.“

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Nach der Lektüre der Berichte hatte George Kadett Monkar befragt. Due Cardassianerin berichtete dem Chefingenieur ihre Version der Geschehnisse im Labor. Ein Roboter der Selbstmord begehen will. Dramatischer konnte man es wohl nicht mehr machen was? George hörte sich geduldig alles an.

„Danke Kadett. Das wäre alles, wir sehen uns Morgenfrüh.“ George erhob sich aus dem Sessel.

„Gute Arbeit Kadett.“, lobte George die junge Frau. Tial nickte dankbar und verließ das Quartier ihres Vorgesetzten. George atmete tief aus. Er musste mit jemanden Reden. Jemanden, der diese Sache noch mit Logik angehen konnte. Georges Hand ging zu seinem Insignienkommunikator.

„Sheridan an Councelor Solak. Councelor, ich muss Sie dringend sprechen.“, George wartete nun ab, wie der Romovulkanier antworten würde.

Solak sah zu wie Blechbüx und Niklan gegeneinander 'Klingone, ärgere dich' spielten als sein Kommunikator anfing zu piepsen und Sheridan nach ihm verlangte. Blechblüx starrte ihn an. Konnte ein Roboter ängstlich starren? Falls ja, dann tat der hier es soeben. "In fünf Minuten in meinem Büro?" Er wartete die positive Antwort des Ingenieurs ab, dann warf er seinem Sohn einen warnenden Blick zu und machte sich auf den Weg.

„Einverstanden. Sheridan Ende“ George machte sich auf dem Weg. Je mehr er über die ganze Sache nachdachte, umso bizarrer wurde diese auch. Vielleicht konnte George einen Weg erkennen, wenn er mit Solak darüber diskutieren würde.

Der Councelor kam als Erster in seinem Büro an. Er ließ die Tür auf und bereitete sich selber einen Tee.

George trat durch das offene Schott. Er sah sich kurz um und wirkte wie ein kleiner Junge, der eine Scheibe eingeschmissen hatte.

„Guten Abend Councelor. Danke das Sie für mich so kurzfristig Zeit nehmen, konnten.“, begrüßte George den Schiffsberater.

„Ihr Bericht bezüglich des Grabungsroboters Blechbüx ist sehr interessant, wenn ich sogar kurios.“

Das Spitzohr drehte sich von seinem Platz am Replikator um und hob eine Augenbraue. "Interessant, faszinieren, ja. Aber kurios? Ich wüsste nicht wieso. Bitte setzen Sie sich. Möchten Sie auch etwas trinken?"

„Gerne.“, George schloss das Schott. „Councelor, was Sie in diesem Bericht beschrieben haben, ist nicht unmöglich, aber äußerst selten. Das ein Computer eine derartige Persönlichkeit erlangen kann aber noch seltener. Wie schätzen Sie den Roboter ein Councelor? Kann man ihm noch trauen?“

Nachdenklich stellte Solak George einen Tee hin und setzt sich dann in seinen Stammsessel. Er blies leicht in seinen heißen Earl Grey und nahm dann einen kleinen Schluck. "Sie haben recht, die Wahrscheinlichkeit vor so etwas ist gering. Aber nicht viele Grabungsroboter dieses Typs werden 70 Jahre alt. Die meisten sind nach maximal 20 Jahren aufgebraucht gewesen. Wir haben also nicht viele Vergleichsmöglichkeiten - und noch weniger durch die fehlende Verbindung zum Hauptquartier. Und nach meiner Einschätzung stellt unser Roboter nun dieses unwahrscheinlichen Fall dar. Was allerdings meinen Sie damit, ob man ihm noch trauen kann? Ob er Sie noch einmal in Gefahr bringen könnte?"

„Nun er hat bewiesen das Er einen Menschen absichtlich die Hilfe verweigert hat. Und Erpressung ist eine sehr Menschliche Eingenschaft. Wobei ich eine Manipulation des Roboters nicht ausgeschlossen habe. Dies konnte aber nach ersten Untersuchungen widerlegt werden. Das heißt, Blechbüx hat aufgrund seiner eigenen Entscheidung hingehandelt.“, George nahm den Tee in die Hand.“ Um es vorne weg zu sagen Councelor, ich hege keinen Groll gegen Blechbüx. Durch seine Individualität ist er einzigartig.

Dennoch, durch dieses Verhalten würde ich ihn als unberechenbar beurteilen. Jeder der für diese Gle ´ma eine Bedrohung darstellt ist praktisch gefährdet.“, George nahm einen Schluck und wartete die Antwort ruhig ab.

"Lassen Sie es mich so sagen: Er mag Sie nicht. Allerdings halte ich es für nicht sehr wahrscheinlich, dass er Sie angreifen wird. In den Tunneln hat er eine 'günstige' Gelegenheit ergriffen. Sie sollten ihm eine Zeit lang aus dem Weg gehen. Gegenüber allen anderen ... Blechbüx existiert seit 70 Jahren. Bisher gab es keinerlei negativen Berichte über ihn. Wir wissen nicht, seit wann man bei ihm von dieser Art Bewusstsein reden kann. Vielleicht schon seit Jahren. Ich würde also sagen: In dubio pro reo. Selbstverständlich haben Sie einen anderen Blick auf die Situation - angesichts von Schlamm bis zum Haaransatz. Aus meiner Sicht aber sehe ich keine höhere Gefahrenstufe als bei allen anderen Wesen mit Bewusstsein." Solak schmunzelte. "Oder anders gesagt: Wenn ich die Wahl zwischen Blechbüx und einem Klingonen hätte, würde Blechbüx klar gewinnen."

„Zweifellos Councelor.“, sagte George, als er die Tasse zum Trinken ansetzte. „Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich mag auch Gle´ ma nicht. Zugegeben jeder Ingenieur hat ein gewaltiges Ego, ich nehme mich da gar nicht aus. Ich weis das mich beinahe alle auf dem Schiff super George nennen. Besonders meine Stellvertreterin macht mir dahingehend Sorgen. Als ich eine Woche lang durch den Dschungel gestreift bin, konnte ich gründlich nachdenken. „George setzte die Tasse ab.“ Wie Sie Wissen komme ich aus einer alten Offiziersfamilie. Mein Vater ist Admiral, mein Großvater war sogar Oberbefehlshaber der Sternenflotte. Da kann sehr leicht der Eindruck entstehen, dass man nur aufgrund von Vitamin B den Posten und den Rang bekommen hat.“, George legte eine Kunstpause ein.

„Ich habe das alles durch harte Arbeit erreicht. Ich habe keinerlei Hilfe erhalten. Und dennoch ist mein Familien Name wie ein Fluch. Aber.“ George hob die Arme leicht hoch.“ Ich habe es geschafft damit zu leben. Ich kann McNeil verstehen, da geht der Chefingenieur und man könnte meinen als langjähriger Stellvertreter könnte man aufsteigen. Doch dann kommt ein Stabsoffizier und schnappt sich den Posten einem vor der Nase weg.“, George vollführte eine Geste.

"Dann sollten Sie sowohl Blechbüx wie auch Gle ‘ma einfach so weit wie möglich aus dem Weg gehen." Der Councelor nahm einen Schluck Tee. "Und was Lt. McNeill angeht: Sie ist eine extrem fähige Ingenieurin und eine engagierte Offizierin. Sie steht schon seit Langem auf den Beförderungslisten, wurde aber aus verschiedenen Gründen immer wieder übergangen. Dass das zu Frustration führen kann, liegt wohl auf der Hand. Ich schlage darum vor: Unterstützen Sie sie. Geben Sie ihr das Gefühl, dass dies nicht das Ende ihrer Karriere ist. Sprechen Sie mit ihr. Das ist auch etwas, das ich Ihnen allgemein vorschlage: Geben Sie Ihren Leuten Raum sich zu entwickeln. Geben Sie ihnen die Möglichkeit, sich zu beweisen. Ich kenne Ihren Spitznamen ebenfalls und kann Ihnen sagen, dass er daher rührt, dass Sie die Dinge angehen, ohne nach links oder rechts zu sehen. Sie neigen dazu, gerade Untergebene zu überrennen. Machen Sie einen Schritt zurück und lassen Sie die anderen einen Schritt vortreten."

„Ich werde diesen Rat beherzigen.“, George lehnte sich zurück.“ Da wäre noch, was worüber ich gerne mit ihnen sprechen möchte“, wechselte George das Thema.“ Wir sind hier um einen Mord aufzuklären und nun spielt die halbe Besatzung Hobbyarchäologe. Seit fast 2 Wochen sind wir hier, und wir haben nicht mal einen Wagen Hinweis auf den oder die Mörder. Captain Swami führt sich dabei noch Gelinde gesagt wie die Prinzessin auf der Erbse auf. Ihr scheint die Tatsache fast schon nebensächlich zu sein, dass beinahe ein halbes Dutzend Menschen umgebracht worden sind.“

"Ich weiß, was Sie meinen. Doch die Grabungen und die Morde scheinen zusammen zu hängen. Ich habe Dr. Assjima schon darum gebeten, dass wir uns zusammensetzen und unsere Erkenntnisse vergleichen sollten. Was Prof. Swami angeht: Zu so einem Ruf wie dem ihren kommen man nur, wenn man sich auf eine Sache konzentriert. Das mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, aber solange sie uns nicht behindert, sollten wir uns darum nicht kümmern."

„Was das Behindern angeht, das ist bereits geschehen Councelor. Swami wird zu gefährlich. Zumindest sehe ich das so. Bisher konnten zum Glück kein Opfer aus unserer Crew beklagen, aber das wird nicht mehr lange so gut gehen.“ George nahm die Tasse wieder in die Hand.“ Der Captain ist seit Tagen verschwunden, ebenso Chief O´Tra. Und doch hat diese Frau nichts anderes im Kopf als die Grabungen. Ich stimme ihnen zu Councelor. Alle Führungsoffiziere sollten sich zusammensetzen und die Lage beraten. Denn ich habe das Gefühl diese ist aus der Kontrolle geraten. Denn wer sagt uns nicht, dass auch das Dominion ein Team da unten hat? Oder jemand den wir überhaupt nicht kennen? Die Breen haben wir ja auch nicht bemerkt, bis wir Lieutenant Esteban wieder gefunden haben. Ich selbst habe von diesem Theater genug. „George Trank einen Schluck.

Solak lächelte. "Um diese Fragen zu beantworten, müssten wir bei dem aktuellen Störungsaufkommen schon hellsichtig werden. Bis dahin bleibt uns nur, ein Puzzleteil nach dem anderen aufzudecken und zusammen zu fügen. Mir behagt es auch nicht. Hoffen wir einfach, dass wir bald die Gelegenheit haben, uns alle auszutauschen. Es wird Zeit, da stimme ich Ihnen vollkommen zu." Er stellte seine Teetasse ab. "Es tut mir leid, aber ich muss jetzt zurück zu meinem Sohn. Da ich heute Abend dienstfrei habe, habe ich keinen Babysitter."

„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Bei mir warten meine Kinder und meine Freundin auf mich. Ich bedanke mich dafür das Sie dennoch für mich einige Minuten lang Zeit gefunden haben. Einen schönen Abend Councelor. Wer weis, was Morgen kommen wird.“, verabschiedete sich George von dem Romovulkanier.

"Ich wünsche Ihnen auch eine gute Nacht."

„Danke Councelor. Das Wünsche ich ihnen auch.“, sagte George und verließ das Büro.

CptJones und idic in: Im Reich der lockeren Schrauben ist der Schraubenzieher König![i/]

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„Was tun die da bloß?“ Milseya war verwirrt. Sie starrte auf die Anzeigen als würde sie hier eine Antwort auf das seltsame Verhalten des fremden Raumschiffes finden.

Auch Roxx schien mehr als verwundert. „Wie leichtsinnig!“ murmelte er vor sich hin.

In den vergangenen Stunden hatte der Jäger die Distanz zu den Unbekannten verkürzen können. Scheinbar hatten diese ihr Schiff nur notdürftig geflickt und konnten nicht schneller fliegen als Warp 2. Nerves dagegen war in Topzustand und immer wieder konnte die Haliianerin auf Maximalgeschwindigkeit beschleunigen. So schmolz Stunde um Stunde der Abstand.

Dann hatte Milseya den Planetoiden etwa eine halbe Stunde vor dem Vortex-Nebel entdeckt. Ohne sich umdrehen zu müssen, wusste Milseya, dass Roxx zu grinsen begonnen hatte - was vermutlich daran lag, dass sie ebenfalls grinste. Das fremde Raumschiff schien den Planetoiden zu ignorieren. Ein böser Fehler, wenn man einen Jäger im Nacken hatte und Milseya begann sich langsam zu fragen, ob der fremde Pilot es einfach übersehen hatte oder ob er es womöglich überhaupt nicht wusste. Planetoiden boten eine gerade zu ideale Angriffsposition - vor allem für einen kleinen Jäger. Milseya konnte in den Schatten des Planetoiden fliegen, mit Maximalgeschwindigkeit die Gravitation nutzen und dann quasi „wie aus dem Nichts“ das Schiff angreifen. Milseya überlegte, ob sie diese Option zum Angriff vor dem Vortex nutzen sollte.

„Nein“, unterbrach Roxx ihre Gedankengänge. „H’Qar ist an Bord. Du weißt nicht, wo er gefangen gehalten wird. Er könnte verletzt, sogar getötet werden. Dieses Risiko kannst du unmöglich eingehen.“

„Er ist Klingone. Ein Krieger. Im Kampf zu sterben, ist für ihn wichtig.“

„Schon möglich. Aber ich glaube nicht, dass DU es dir verzeihen könntest, wenn er bei dem Angriff stirbt.“

Sie schloss kurz ihre Augen.

„Du weißt, dass ich Recht habe“, erklärte der Spinnenaffe. „Brich den Anflug an.“

Fünf Sekunden später flog Nerves wieder den alten Verfolgungskurs….

Sie hatte es von Anfang an gewusst! Dieser Vortex war gefährlich. Und ein Raumschiff darin zu suchen, glich dem treffend-dämlichen Spruch von der Suche der Nadel im Heuhaufen…

Die Sensoren waren nutzlos. Ständig flackerte das Bild. Immer wieder tauchten Sensorenechos von Nerves auf. Schatten, die sich in Nichts auflösten, wenn Milseya länger als 20 Sekunden drauf starrte. Spiegelungen, Reflektionen von Nebeln.

Im Blindflug stocherten sie in dem Vortex herum und keine 5 Minuten nachdem sie die Grenze passiert hatten, hatte Milseya anfangen zu fluchen, dass es dem älteren Spinnenaffe die Schamesröte auf die Wangen trieb – zumindest bei den Sätzen, die er verstand. Und bei der Laune der Haliianerin beschloss er erst mal nicht, nach den unbekannten Flüchen zu fragen…

Angespannt starrten beide auf die Displays und versuchten in dem Rauschen etwas zu entdecken, dass auf den Aufenthaltsort des fremden Schiffes hinwies. Nach einer ewig scheinenden Weile erblickte schließlich Roxx etwas, das wie ein Heckflügel aussah. Milseya veränderte die Position und schließlich erkannten beide Piloten schemenhaft die Konturen eines Raumschiffes. Doch wenn sie es auf den Sensoren entdecken konnten, dann..

„HOCHZIEHEN!“, brüllte Roxx plötzlich aus Leibeskräften.

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Nachdem ein Vogel versucht hatte auf Selina’s Schulter ein Nest zu bauen, schloss die erste Offizierin den Kanal zur Community wieder. Entweder war auf dem Sternenflottenschiff ein kollektives Schweigen ausgebrochen oder was am wahrscheinlichsten war, dass es mal wieder Störungen im Funkverkehr gab.

Nur wenigen Minuten später sah sich Selina wieder mit Indira konfrontiert. Zu ihrer Überraschung schien die Inderin beschämt über ihr Verhalten zu sein und bat um eine Aussprache. Beide Frauen setzten sich auf zwei größere Felsbrocken und Selina wartete darauf, dass Swami das Gespräch eröffnete.

„Wie schon gesagt, möchte ich mich bei dir entschuldigen. Mein Verhalten dir gegenüber war absolut falsch und so kenne ich mich gar nicht ... ich ...“

„Was ist denn überhaupt los?“

Swami nestelte nervös an ihren Fingern herum bis sie endlich mit der Sprache herausrückte. „Ich habe das Gefühl, ganz nah dran zu sein! Verstehst du? Außerdem kommt es mir so vor, dass mir jeder Steine in den Weg legen will. Ich weiß, dass wir hier in A5 auf dem richtigen Weg sind, die letzten Puzzleteile zu finden und sie zusammen zu setzen!“

Selina betrachtete die Inderin eingehend. Noch war sie sich nicht ganz sicher, ob der Professorin ihr Verhalten wirklich Leid tat. Aber andererseits war das Verhalten der Inderin auch wieder irgendwo nachvollziehbar. Swami suchte schon sehr lange nach Beweisen für die Existenz der Iconianer und vor allem nach Beweisen dass die Menschen die direkten Nachfahren der Iconianer waren. War sie hier wirklich am Ziel? Aber was war mit den Xsesalianern? Was sprach dagegen, dass sie direkte Nachfahren der Iconianer waren?

„Indira, ich kann dich irgendwo verstehen aber ich glaube du hast mit deinem Verhalten dir sehr viel Schaden zugefügt. Außerdem stelle ich mittlerweile diese ganze Mission in Frage. So viele Dinge sind passiert aber wirkliche Antworten haben wir immer noch nicht. Was willst du tun, wenn du gefunden hast wonach du suchst? Es heißt, dass man alles was mal verloren gegangen ist wiederfinden kann aber manchmal sollte man die Dinge dort belassen wo sie sind.“

„Ich verstehe, was du mir sagen willst aber ich kann hier nicht aufhören. Wir haben schon zu viel Arbeit, zu viel Blut hier rein gesteckt. Das jetzt alles einfach aufzugeben wäre falsch. Deshalb bitte ich dich, mir in den Tunneln zu helfen. Es muss eine Geheimtüre geben und mit vereinten Kräften könnten wir sie finden.“

Selina seufzte leise und erhob sich von dem Felsbrocken. „In Ordnung, ich werde dir helfen.“

Indira fiel ein riesiger Stein vom Herzen. „Danke!“

Die erste Offizierin begleitete Professor Swami zurück in den Tunnel. Zwar schien die Professorin jetzt besser gelaunt zu sein aber eine Antwort auf ihre usprüngliche Frage, warum Swami einen geheimen Raum in den Tunneln oder Gängen vermutete, war nach wie vor nicht beantwortet worden ....

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Es war kaum zu glauben dass mittlerweile ein weiterer Tag angebrochen war. Die Übersetzung der Tontafeln schritt dank der Zusammenarbeit aller Sprachexperten (auch wenn Dr. Nui am liebsten alles alleine getan hätte) schneller voran als man unter diesen Umständen eigentlich hätte vermuten dürfen; dennoch waren es immer nur Bruchstücke die offenbart wurden. Das neueste brachte eine interessante Erkenntnis: A1 war zu der Zeit als jene Schrifttafeln angefertigt worden waren offenbar nur ein Außenposten zum arktischen Fischfang gewesen; von einer Verteidigungseinrichtung war dort mit keinem Wort die Rede - und trotz der Unvollständigkeit sah es nicht so aus als ob die Raketen noch Erwähnung finden würden. Das erklärte auch wieso Dr. Lonfer von den Breen die Sprache im militärischen Komplex als moderner identifiziert hatte. Wieso aber hatte ein Volk das bislang eigentlich nur als Händler in Erscheinung getreten war auf einmal solche Massenvernichtungswaffen entwickelt?

Während Vinara weiter auf die jeweils neuesten Ergebnisse der Übersetzungen wartete war Talana wieder nach C2 hinuntergebeamt um dort bei der Säuberung des Altarraums zu helfen - was ihr angesichts der dreckigen Schlamm-Massen nicht wirklich gefiel. Glücklicherweise konnte sie einen direkten Hautkontakt weitestgehend vermeiden, aber dafür musste sie einen dicken Schlauch hineinhalten durch den mit Hochdruck Wasser gepresst wurde um den teils wieder festgebackenen Schlamm wieder zu verflüssigen. Groal, der Gorn hielt einen noch dickeren Schlauch in den Raum durch welchen die ganze dünnflüssige Soße nach draußen gepumpt wurde.

"Blauesss Fräulein arbeitet nicht gerne im Dreck", bemerkte Groal als er den angewiderten Gesichtsausdruck der Andorianerin längere Zeit betrachtet hatte.

"Du wohl aber schon wie es aussieht, oder irre ich mich?"

Der Gorn ließ ein Grollen ertönen. "Groal issst Steinschschubssser, nicht Schlammsssauger!"

Talana lachte kurz auf. "Na da sind wir beide ausnahmsweise mal einer Meinung!"

"Ich wüssste nicht dassss wir jemals verschschiedene Meinungen hatten."

"Ja ja, Großer, war nur so eine Redensart... Aber was hältst du davon wenn wir mal eine Pause machen? Oder besser noch, diese hochdekorierten Akademiker und Sternenflottenoffiziere dort oben sollten mal selbst ausprobieren was für eine Heidenarbeit das hier ist!" Kurzerhand legte die junge Andorianerin ihren Schlauch hin, ging in Richtung Ausgang und rief: "Hört mal, der Große und ich machen mal Pause, könnte jemand von euch solange den Schlamm wegsaugen?"

Dr. Teran lachte schallend. "Für einen Crewman nehmen Sie den Mund ganz schön voll. Dabei ist es erst morgen, ich denke eine Stunde dürften Sie noch mindestens durchhalten und dieser Gorn erst recht!"

"Ach ja? Nur weil wir nicht auf irgendwelchen Akademien waren glauben die Herren und Damen Professoren und Doktoren sie könnten uns die ganze Drecksarbeit machen lassen! Ich will wenigstens eine anständige Belohnung. Was Gutes zum Essen zum Beispiel, mein Leibgericht ist..."

"CREWMAN RAAN, GEHEN SIE SOFORT WIEDER AN DIE ARBEIT!" Lieutenant Guttler hatte sich dem Schachteingang genähert und die Lautstärke ihrer Stimme ließ sogar den Klingonen Durok zusammenzucken.

"Nicht so laut, oder wollen Sie dass hier alles einstürzt?", ermahnte sie Teran im beinahe flüsterndem Ton.

Immerhin hatte der verbale Ausbruch der Elaysianerin etwas gebracht: Talana stapfte mit zusammengebissenen Zähnen und kaum vernehmbare Flüche vor sich hinmurmelnd wieder zurück an die Arbeit. Vielleicht konnte sie Groal und ein paar andere Grabungshelfer dazu überreden eine Gewerkschaft zu gründen...

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Lt. Cmdr. Bishop saß in seinem Büro und versuchte eine Datei zu knacken. Die Binären wollten etwas verbergen und dass hatten sie auch sehr gut getan. Kein Decoder oder Entschlüssler hatte bis jetzt funktioniert. Wegen der ganzen Arbeit hatte er völlig die Zeit vergessen und so standen Nanni und Jolani vor der Tür seines Büros. Als die Biologin den Raum betrat, konnte sie kaum ihren Augen trauen, denn ihr Freund hatte seine lange Rasta-Mähne abgeschnitten.

„Lucas? Was hast du denn gemacht?“ stammelte Nanni und fuchtelte mit ihren Händen in der Luft herum.

„Du wolltest doch unbedingt einen Drill Instruktor haben und nun hast du einen!“ entgegnete der Sicherheitschef und tippte weiter auf den Tasten seiner Konsole herum. Seine Schwester Jolani war inzwischen um den Tisch herum gegangen und schaute neugierig auf den Bildschirm.

„Lucas, aber was soll denn das Ganze? Findest du das etwa lustig?“ hakte Nanni hartnäckig nach und starrte ihren Freund immer noch fassungslos an. Solche Aktion fand sie überhaupt nicht witzig und dieser Militärhaarschnitt gefiel ihr überhaupt nicht. Andererseits hatte sie damals ihren Freund auch nicht gefragt, ob sie ihm mit einem kürzeren Haarschnitt gefiel. Aber damals war also eine ganz andere Situation, das redete sie sich jedenfalls ein.

„Ich werde doch noch wohl eine andere Frisur ausprobieren dürfen, oder?“ antwortete er ironisch und drehte den Bildschirm zur Seite. Somit konnte seine 15-jährige Schwester nicht mehr die Daten auf dem Display sehen. Aber Jolani war nicht dumm und wechselte einfach die Seite. „Was sind denn das für Daten?“ fragte die kleine Halbromulanerin immer noch neugierig.

„Ich mag diesen Ton von dir nicht, aber ich habe keine Zeit mich mit dir zu streiten. Mein Dienst in der wissenschaftlichen Abteilung fängt gleich ein und du bist jetzt dran, dich um Jolani zu kümmern.“ antwortete Nanni gespielt verärgert und schaute etwas streng dabei aus.

„Weißt du Nanni, das du unheimlich süß aus siehst wenn du dich aufregst!“ entgegnete Lucas und musste dabei furchtbar grinsen. Er hoffte dass bei diesem Anblick, seine Freundin nicht böse auf ihn sein konnte und sie leichter über seinen Haarverlust hinwegkommen konnte.

„Du bist unmöglich! Bis später dann ihre beiden…“ mit diesen Worten verabschiedete sich Nanni von den Halbgeschwistern und verließ das Büro des Sicherheitschefs um ihren Dienst zu beginnen.

„Also welche Daten sind da auf dem Display?“ fragte Jolani erneut und sie blieb sehr hartnäckig neben ihrem Halbbruder stehen. Dieser drehte den Bildschirm wieder in die entgegengesetzte Richtung und somit weder aus dem Blickfeld der kleinen Nervensärge.

„Jolani das sind strenggeheime Daten und die sind nichts für kleine Mädchen!“ Ermahnte der Sicherheitschef seine kleine Schwester und versuchte sie auf die andere Seite des Schreibtisches zu schieben. Was ihm eigentlich überhaupt nicht gelang und deshalb stand die Kleine immer noch neben ihm.

„Also der hintere Teil sah aus wie ein Algorithmus aus und das davor wie eine binomische Quadrierung und das Ganze könnte ein Code der Binären sein…“ erklärte Jolani ihre Überlegungen und versetzte ihren großen Bruder in ziemliches Erstaunen.

„Woher weißt du denn so etwas?“ fragte der Sicherheitschef ganz erstaunt.

„Erstens bin ich sehr gut in Mathematik und zweitens bin ich Romulanerin. Wir lernen das knacken von verschiedenen Codes schon im Kindergarten!“ beantwortete Jolani die Frage und lächelte.

„Also gut, du darfst mir dabei helfen aber es muss absolut unter uns bleiben und nur unter uns! Versprochen.“ verpflichtete Lt. Cmdr. Bishop seine Schwester und drehte den Bildschirm wieder zurück.

Nach einigen Berechnungen, Streitereien und unzähligen Bechern Limonade und Kaffee hatten es die beiden endlich geschafft und der Code der Binären war geknackt. Doch als es erst richtig spannend wurde, schickte der Sicherheitschef seine Schwester ins Bett. Jolani war stinksauer aber gehorchte ihren Bruder, nur unter der Bedingung, dass er ihr von seiner Entdeckung berichten würde. Lucas stimmte der Bedingung zu und öffnete, als Jolani den Raum verlassen hatte, die verschlüsselte Datei und konnte seinen Augen nicht trauen.

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Der Jäger ächzte, als würde er gleich auseinander brechen.

„Hör auf zu schreien“, motzte Milseya und atmete mehrmals durch, als sie das fremde Raumschiff um Haaresbreite passiert hatten.

„Du Lebensmüde wärst gerade beinahe in das Raumschiff gedonnert!“, beschwerte sich der Spinnenaffe.

„Lebensmüde? Hattest du etwa Bananenbrei mit Schuss zum Frühstück? Ich habe die Schubumkehr genau so früh wie du bemerkt! Woher sollte ich wissen, dass die so verrückt sind und einen Jäger rammen würden?“, gab sie zurück.

„Du bist so verrückt! Du würdest das tun!“, erklärte Roxx immer noch aufgeregt. „Glaub nicht dass du die einzige Irre mit einem Steuerknüppel in der Hand in diesem Universum bist!“

„Und jetzt beleidigst du mich auch noch!“, lachte Milseya. „Ich bin das verrückteste Huhn mit einem Steuerknüppel in diesem Universum. Auf diesen Titel bestehe ich!“

„Was hat ein Huhn damit zu tun?“, fragte der Copilot verdutzt.

Die Haliianerin schüttelte sich vor Lachen, stellte jedoch fest, dass sie Roxx nicht erklären konnte, woher diese Redensart kam. Schließlich einigten sich die Beiden darauf, dass Milseya auf jeden Fall eine heiße Anwärterin auf diesen doch eher unbekannteren Titel sei. Nachdem die Haliianerin Roxx dann noch versprach mal mit dem Councelor darüber zu reden - Solak war zum Schiedsrichter erklärt worden – machten sie sich an die mühevolle Arbeit, das fremde Schiff zu verminen.

Und es war tatsächlich mühselig. Milseya hatte nicht zwar nicht damit gerechnet, dass es einfach werden würde, aber ein wenig einfacher hatte sie es sich schon vorgestellt. Immer wieder musste sie ihre Anflugkoordinaten verändern, variierte die Angriffsmanöver und nach gut einer Stunde kam es ihr so vor, als würde sie ihre Abschlussprüfung an der Akademie wieder und wieder wiederholen. Ständig musste sie das unbekannte Raumschiff neu orten, das scheinbar keinen festen Kurs flog, sondern versuchte den kleinen Verfolger abzuschütteln, besser gesagt aus dem Weg zu räumen. Denn während die Unbekannten anfangs scheinbar noch so viel Verstand besaßen ihre Waffen nicht zu benutzen, schien es ihnen nach einer Weile nichts mehr auszumachen, sich gleich mit zu eliminieren.

Gerade hatte Milseya die fünfte Ladung Übungsminen über einen Heckantrieb verteilt und wollte sich mit einer Tonnenrolle davon machen, da sah sie voller Entsetzen, einen Phaserstrahl an ihrer linken Seite vorbeileuchten. „Die haben den Verstand verloren!“, keuchte sie und drehte das Schiff abrupt in die entgegen gesetzte Richtung – zurück zum Raumschiff. Dem immerhin vorsichtigen, aber zielgerichteten Beschuss ausweichend, sah sie zu, dass sie – weitere Minen abladend – weg kam. Nerves verschwand in einem lilafarbenen Nebel, den sie jedoch gleich wieder verließ, um in einem tiefer gelegenen Nebel erst einmal zu Atem zu kommen.

„Und du nennst mich lebensmüde!“, sagte sie zu Roxx, der es übernommen hatte, das unbekannte Schiff mit Hilfe der Minensensoren im Auge zu behalten.

„Kennst du groddianische Mücken?“ fragte der Affe.

„Was haben Mücken mit der Lage hier zu tun?“

„Nun ja, die groddianische Mücke ist ein sehr lästiger Blutsauger. Sie machen ein unerträgliches schrilles Geräusch bevor sie sich auf einen stürzen und die Stichwunden werden innerhalb von Minuten zu riesigen Beulen.“ fuhr Roxx fort. „Die einzige Möglichkeit sich vor einem Stich zu schützen, ist ranzige Ziegenmilch oder sie vorher tot zu schlagen.“

Die Haliianerin nickte. „Ein schöner Vergleich. Nur haben wir bislang noch nicht zugestochen.“

„Ich würde sagen, dass es so langsam Zeit dafür wird.“

Milseya betrachtete das Minenbild. „Nur noch eine Ladung unterhalb des Schiffes. Dann haben wir beinahe jeden Bereich vermint und können sofort mit dem "Sprengen" beginnen.“

„Gut... denn ich habe Hunger.“

Ein leises Lachen war die Antwort, bevor Nerves den Kurs änderte.

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Der Tag versprach ruhig zu werden. Auf dem Planeten nahm alles seinen Gang, die Teams waren vor Ort und gingen ihren diversen Arbeiten nach und auch auf der Community war Ruhe eingekehrt nachdem die Binären ihren Computer vom Hauptsystem nehmen mussten.

Selbst die drei anwesenden Professoren hatten sich zusammen gerafft und arbeiteten mehr oder weniger friedlich Hand in Hand. Sämtliche Labore liefen auf Hochbetrieb und die eintrudelnden Berichte deuteten drauf hin, dass man mit der Entschlüsselung der Schriften vorankam.

Assjima saß an Tanrims Schreibtisch und kämpfte sich durch den digitalen Papierkram. Je länger sie diesen Job machen musste desto klarer wurde es ihr, dass sie niemals ein eigenes Raumschiff würde führen wollen. Wie sollte man da noch Zeit für die eigentliche Forschung haben? Das hier war ein Job für einen Verwaltungsoffizier, aber nicht für eine Wissenschaftlerin …

Der Türsummer machte sich bemerkbar. Die Deltanerin schaute überrascht auf als Professor Mantol den Raum betrat.

„Commander … haben Sie einen Augenblick Zeit? Ich möchte Ihnen gerne etwas zeigen.“ Der Breen blieb höflich in der Türe stehen und wartete bis Assjima ihn mit einer einladenden Handbewegung herein bat. Er stellte eine Kiste auf den Schreibtisch und begann vorsichtig drei große Tonscherben auszupacken und sie auf der Tischplatte anzuordnen. „Gestern Abend …“ erklärte er nebenher „… kam mein Linguist, Dr. Lonfer auf meine Bitte hin an Bord und wir haben uns gemeinsam die Funde von C2 angesehen. Es gelang uns einen etwas längeren Text zusammen zu setzten. Er scheint Teil einer Legende oder eines Epos zu sein. Die Übersetzung dürfte Sie interessieren.“ Dann deutete er mit seinem behandschuhten Finger auf die erste Scherbe in der Reihe. „Man ließt sie von links unten nach rechts oben. Die Tafel ist leider nicht ganz vollständig. Aber Doktor Lonfer hat von den drei lesbaren Fragmenten eine Übersetzung in Förderationsstandart angefertigt.“ Mantol reichte Assjima ein PADD.

Der Blick der Deltanerin wanderte verwundert vom PADD zu den Scherben und dann zum Schutzhelm des Breen. „Erlauben Sie mir eine Frage, Professor … die Wissenschaftler der Förderation versuchen seit Jahrzehnten die iconianischen Schriften zu deuten. Wir haben es hier mit einer verwandten Sprache zu tun, die sicherlich nicht einfacher aufgebaut ist und dennoch sind Sie in der Lage, diese Schriften in so kurzer Zeit zu deuten?“

„Nun, wir Breen haben ein ausgeprägtes Sprachverständnis. Und Doktor Lonfer ist diesbezüglich genial. Geben Sie ihm einen Computer und er knackt jede Sprache in kürzester Zeit. Und wenn er keinen Computer hat, dann reicht ihm auch sein Notizbuch. Er braucht dann nur etwas länger.“

„Ich verstehe …“ Assjima nickte. „Ich glaube, wir hatten Glück, dass Ihr Team auf dem Planeten ist. Soweit ich das beurteilen kann hätten unsere Leute Wochen gebraucht um diese Sprache so weitgehend zu analysieren, dass außer einzelnen Worten und Zahlen ganze Texte übersetzt werden können.“

„Das mag sein, Doktor. Aber ohne Ihre Leute hätten wir diese Scherben nicht gefunden. Und wir hätten niemals weitergehende Informationen über die Xsesalianer erhalten. Doch was wir hier lesen können wirft ein interessantes Licht auf ihr Weltbild.“ Er tippte mit dem Handschuh auf das PADD. „Lesen Sie. Ich repliziere mir derweil ein Getränk das ich heute Nacht in der Datenbank gefunden habe. Eine Mischung aus Sennesblättern und Kümmel, die mit Ihrem Namen und einer Nummer versehen war.“

Assjima horchte entsetzt auf. „Professor – das ist ein ziemlich starker Abführtee. Der hat wirklich durchschlagende Wirkung.“

„Was auch immer es sein mag – es schmeckt hervorragend!“

„Wenn Sie meinen …“ Kopfschüttelnd wandte sich die Ärztin wieder ihrer Lektüre zu.

“Elo-schila war uralt

Sie war das Erbe unserer Väterväter

Sie war mächtig

Sie bewachte das Leben

Vom Aufgang Fe’lischmas

Bis zum Untergang Heliomas

Auch die Drei der Zwischenzeit

entkamen ihr nicht.

Von den Söhnen Fe’lischmas gefürchtet

Sie bekämpften sie

Von den Töchtern Heliomas verehrt

Sie dienten ihr

Sie herrschte auf dem Berge

Sie bestimmte den Anfang

Sie bestimmte das Ende

Raganagu ist uralt

Er ist das Erbe unserer Väter

Er ist mächtig

Er bewachte den Tod

Vom Aufgang Fe’lischmas

Bis zum Untergang Heliomas

Auch die Drei der Zwischenzeit

entkamen ihm nicht.

Von den Söhnen Fe’lischmas verehrt

Sie dienten ihm

Von den Töchtern Heliomas gefürchtet

Sie bekämpften ihn

Er herrschte unter dem Berge

Er bestimmte den Himmel

Er bestimmte die Erde

Die Söhne Fe’lischmas öffneten die Tore

Der Himmel brannte

Fe’lischma erblasste

Die Drei der Zwischenzeit frohlockten

Die Töchter Heliomas sprachen die Worte

Die Erde bebte

Helioma erblasste

Die Drei der Zwischenzeit frohlockten

Raganagu zückte das Flammenschwert

Elo-schila warf den Seidenschleier

Das Schwert durchschnitt den Schleier

Der Schleier umhüllte Getarga

Elo-schila verschwand

Mit ihr die Väter der Väter

Und die Freunde

Raganagu ist uralt

Er ist das Erbe unserer Väter

Er ist mächtig

Er bewacht den Tod und das Leben

Vom Aufgang Fe’lischmas

Bis zum Untergang Heliomas

Auch die Drei der Zwischenzeit

entkommen ihm nicht.

Von den Söhnen Fe’lischmas verehrt

Sie dienen ihm

Von den Töchtern Heliomas gefürchtet

Er verbannte sie

Er herrscht unter dem Berge und auf dem Berge

Er bestimmt den Himmel und die Erde

Er tötete den Anfang und das Ende

Um über Getarga zu herrschen“

Assjima legte das PADD beiseite und betrachtete nachdenklich die vor ihr liegenden Scherben.

„Nun Doktor, was sagen Sie dazu?“ Mantol saß im Besuchersessel und schlürfte genüsslich mit Hilfe eines Strohhalms den seltsam riechenden Tee in sich hinein.

„Ein mythologischer Geschlechterkampf ... sehr befremdlich, aber es passt zu dem was wir bislang über diese Söhne des Planeten wissen. Haben Sie noch mehr Texte dieser Art gefunden?“

„Nein bislang noch nicht. Dies sind die drei größten zusammenhängenden Scherben. Wir haben es hier mit einem riesigen Puzzlespiel zu tun. Doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis wir die Teile aneinander gefügt haben.“

„Was glauben Sie wird uns hier erzählt? Wer könnten Elo-schila und Raganagu sein?“

„Das weiß ich noch nicht. Aber ich habe eine Ahnung, wer Helioma, Fe’lischma und die Drei der Zwischenzeit sein könnten.“ Ein saugendes Geräusch verkündete, dass sich die letzten Tropfen des Tees auf dem Weg in den Helm befanden.

„Jetzt machen Sie es nicht so spannend Professor!“ Assjima rutsche ungeduldig hin und her.

„Ich denke, hier wird von den beiden Sonnen und den drei Monden erzählt.“

„Sie meinen, der männliche Teil der Bevölkerung hat die eine Sonne und der weibliche Teil die andere Sonne verehrt?“

„Ja. Fe’lischma ist die zuerst aufgehende Sonne, Helioma die nachfolgende und die Drei der Zwischenzeit sind die drei Monde.“ Der Breen sprang auf. „Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte ... nun setzt die wohltuende Wirkung Ihres Zaubersaftes ein! Ich habe diesbezüglich auf Reisen immer gewisse Probleme ... Ihnen als Ärztin kann ich das ja verraten ... wir sehen uns später ...“ Mantol eilte aus dem Raum und Assjima hörte nur noch ein leises „Wunderbar“ bevor sich die Tür hinter ihm schloss.

Leise lachend lehnte sich Assjima zurück und studierte erneut den Text. Elo-schila und Raganagu ... sie beherrscht das Leben von Anfang bis zum Ende, er hingegen bewacht den Tod. Sie hat nur einen Schleier, er hat ein flammendes Schwert. Und wer ist Getarga? Ein neuer Herrscher? Oder ist damit der Planet gemeint? Waren die Xsesalianer in Wirklichkeit Getargianer?

Vielleicht konnten die Kollegen was damit anfangen. Assjima transferierte den Text in ihr Terminal und sendete ihn den anderen Offizieren zu. Im Begleittext bat sie alle Führungsoffiziere, sich um 18 Uhr in der Beobachtungslounge zu einem Meinungsaustausch einzufinden.

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Die ersten Minen, die hoch gingen, legten die Waffenbank des unbekannten Schiffes lahm. Zufrieden betrachte Milseya wie das Schiff abrupt seinen Kurs änderte. Weitere Minen „explodierten“ an der Hülle des Schiffes und verursachten einige "beträchtliche Schäden". Jedenfalls sah es so aus, denn das Schiff rührte sich mit einem Mal kein Stückchen. Geduldig lehnte sie in ihrem Sitz zurück und beobachtete das unbekannte Schiff.

„Worauf wartest du?“, fragte Roxx.

„Darauf, dass sie sich melden.“

„Warum tun sie es nicht?“

„Weil sie die Lage nicht einschätzen können. Sie fragen sich, wie es dem kleinen Jäger möglich war, Systeme außer Kraft zu setzen ohne einen Phaser oder Torpedo abzuschießen. Und sie fragen sich, was ich vorhabe.“

„Nun, das könnten sie sich denken.“

„Ich glaube eher, dass sie meinen, dass ich sie entern möchte. Was ihnen wohl angesichts von Nerves’ Größe sehr gewagt vorkommt.“

Ein Rauschen, dann ein Knacksen war in der Komm zu hören. „Was .. len Sie?“, fragte eine männliche, seltsam piepsige Stimme.

Milseya betrachtete gelangweilt ihre Fingernägel auf dem Display. „Ich muss unbedingt mal wieder zur Maniküre“, erklärte sie. „Auch wenn H’Qar vermutlich auf Krallen steht, aber mit diesen langen Nägeln kann ich kaum das Display bedienen… UPPS.“ Eine weitere Detonation erfolgte am hinteren Bereich des unbekannten Schiffes.

Unter das Knacksen mischten sich aufgeregte Stimmen. Milseya beugte sich ein wenig vor. „Unbekanntes Schiff - habe ich nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit?“

„JA!“ Das Piepsige war mittlerweile ein wenig schrill geworden.

„Gut. Denn jede weitere Unaufmerksamkeit oder das Nichtfolgeleisten meiner Befehle werde ich sofort ahnden. Identifizieren sich!“

Knacken.

Milseya ließ zwei Minen an der Sensorenphalanx hochgehen.

„Ich bin Captain Metek der Nogar von Ferengiar.“

„Das ist kein Ferengi-Schiff!“

„Nein, wir konnten es in einem guten Geschäft erwerben. Was wollen Sie?“

„Ich stelle die Fragen und Sie reden nur wenn sie gefragt werden.“ Eine hübsch platzierte Mine an der Torpedorampe nahm ein jähes Ende. „Verstanden?“

„Ja.“

„Wie groß ist ihre Crew?“

„12 Ferengi.“

„Vergessen Sie ihren Gast nicht!“

„12 Ferengi und ein Klingone“

Zufrieden schmunzelte Milseya vor sich hin.

„Sie werden das Schiff wenden und nach Xsesal 3 zurückfliegen. Dort werden Sie uns den Klingonen und die Artefakte, die sie vom Planeten gestohlen haben, übergeben.“

„Die Artefakte gehören uns! Der Bergungscode der Ferengi besagt, dass alles, was verlassen aufgefunden wird, vom Finder in Besitz genommen werden kann.“

„Diese Artefakte gehören dem xsesalianischen Volk. Und die Expeditionsteams auf Xsesal 3 erheben allesamt Anspruch darauf. “

„Die Xsesalianer sind ausgestorben. Und die Expeditionsteam interessieren uns nicht.“

„Dann interessiert es sie wahrscheinlich auch nicht, dass sie alle unter Mordverdacht stehen.“

„Richtig, das interessiert uns nicht.“

Die Haliianerin ließ eine Reihe von Minen an den verschiedensten Stellen hochgehen und schwieg eine Weile lang, während sie auf ihrem Seitendisplay Daten abrief.

„Wir haben niemanden getötet!“, brüllte Metek immer wieder.

„Das interessiert mich nicht“, sagte Milseya schließlich. „Betrachten Sie ihre Handlungen mal von unserer Warte. Sie landen auf Xsesal 3 ohne die anderen Forschungsteam über ihre Anwesenheit zu informieren. Sie plündern eine archäologische Stätte, kidnappen einen Klingonen, starten wieder vom Planeten und schießen auf ein Föderationsschiff. Das alles macht sie sehr verdächtig und damit zu Hauptverdächtigen in mindestens zwei Mordfällen.“

Selbst durch das Rauschen und Knacksen in der Leitung konnte Milseya die Empörung aus der Stimme des Ferengis heraushören: „Wir haben niemanden umgebracht“, erklärte Metek. „Wir wollten nur Profit machen.“

„Um jeden Preis?“

„Erwerbsregel 161: Töte nie einen Kunden.“

„Haben Sie da nicht etwas vergessen?“ Milseya sah auf den kleinen Seitenbildschirm und fuhr fort: „Erwerbsregel 161: Töte nie einen Kunden ... AUSSER du machst mit seinem Tod mehr Profit als mit seinem Leben. Nun, wie viel mehr Profit könnte der Tod von zwei Föderationsoffizieren Ihnen gebracht haben?“

„Wir haben niemanden getötet“, beharrte der Ferengi weiterhin. „Erwerbsregel 205: Wenn der Kunde stirbt, hört das Geld auf zu fließen.

„Gutes Argument“, stimmte Milseya zu. „Dennoch werden Sie nach Xsesal 3 zurückkehren.“

Leises hämisches Lachen. „Und wie wollen Sie uns dazu bringen?“

Die Haliianerin lächelte sanft und ließ weitere fünf Minen hochgehen. „Falls sie es noch nicht bemerkt haben sollten, Metek, Ihr gesamtes Schiff wurde von mir vermint. Ich mache es nicht gerne, aber ich werde ihr Schiff in die Luft jagen, wenn Sie meinen Anweisungen nicht folgen. Das Ganze würde wie ein bedauerlicher Unfall aussehen. Ich würde dafür nur gerügt werden, aber niemand könnte mir nachweisen, dass ich sie getötet habe. Sagen Sie mir: Wie hoch wäre dann Ihr Profit?“

Murren. Dann mürrisches Schweigen.

„Sie werden sämtliche Schiffskontrollen an mich übergeben. Ich werde von meiner Position aus, all Ihre Eingaben überwachen. Sollten Sie sich weigern, jage ich Ihr Schiff in die Luft. Sollten Sie versuchen, mich zu hintergehen, jage ich die Lebenserhaltung in die Luft. Sollten meine Befehle nicht strikt und unverzüglich ausgeführt werden, jage ich die Brücke in die Luft. Sie haben 30 Sekunden, die Kontrollen an mich zu übergeben.“

„Und wenn wir ..?“

Zwei Minen an Unterseite des Schiffes explodierten.

„Schon gut!“

Sekunden später leuchteten die Kontrollen auf dem Display der Haliianerin auf. „Ich sagte, ALLE Kontrollen!“

„Können wir nicht..?“

Eine Mine, die sehr nahe an der Brücke platziert war, ließ das Ende des Satzes untergehen und kurz darauf sämtliche Kontrollroutinen auf dem Display erscheinen. Milseya sicherte die Kontrollen mit einem eigenen Code und gab den Kurs zurück nach Xsesal 3 ein.

„Beschleunigen“, befahl sie und wartete bis das größere Raumschiff wendete und los flog. Dann folgte sie diesem mit knappem Abstand – immer die Kontrollen der Nogar im Auge...

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Lucas starrte ungläubig auf den Bildschirm und konnte es nicht fassen, eigentlich hätte es ihm klar sein müssen, dass ein Sternenflottenoffizier und seine 15-jährige Schwester nicht so einfach einen Code knacken konnten. Auf dem Display tauchte plötzlich ein gelbes Eichhörnchen auf und fing an ein Lied über das Alphabet zu singen. Die Stimme des Nagers erinnerte den Sicherheitschef irgendwie an Assjima. Das Vieh fing wieder von vorne an:

ABC – Affen trinken keinen Tee

DEF – in der Küche kocht der Chef

GHI – unter dem Oberschenkel kommt das Knie

JKL – aus geschmolzenem Zucker wird Karamell

MNO – von Blut ernährt sich der Floh

PQR – im Wald da steppt der Bär

STU – auf der Weide frisst die Kuh

VW – auf Andor gibt es viel Schnee

XYZ – euer Skippy ist jetzt weg!

Und der Bildschirm wurde schwarz. Lt. Cmdr. Bishop kam sich wie ein dummer Esel vor, doch dann erhellte sich das Display wieder und ein animierter Klingone lief auf dem Schirm hin und her und sang „Ich bin ein kleiner stinkender Klingone“. Sobald das Männchen den Satz beendet hatte, aktivierte sich das automatische Löschsystem, was sich zuvor auf Wasserbetrieb umgestellt hatte. Sofort glich das Büro des Sicherheitschefs einer überdimensionalen Dusche und Lt. Cmdr. Bishop wurde so nass wie schon lange nicht mehr. Er versuchte sich noch schnell auf den Korridor zu retten, aber seine Klamotten waren völlig durchnässt und seine Laune kochte gerade über.

„Verdammte Binären…“ schimpfte Lucas die ganze Zeit, während er mit seiner nassen Uniform durch die Flure wanderte. Nach zehn Minuten kam er an seinem Quartier an und konnte endlich die mit Feuchtigkeit durchtränkten Kleider loswerden. Er war wirklich erstaunt, wie schnell kurze Haar trockneten. Dann transferierte er alle Daten von dem Terminal in seinem Büro auf das Terminal in seinem Quartier. Als Erstes flatterte ein Text von Assjima herein. Im Begleittext bat sie alle Führungsoffiziere, sich um 18 Uhr in der Beobachtungslounge zu einem Meinungsaustausch einzufinden.

Erst jetzt bemerkte Lucas, dass er die Nacht durchgemacht hatte und er jedes Zeitgefühl verloren hatte. Er transferierte den Text von Assjima von dem Terminal auf ein PADD und legte sich auf sein Bett um zu lesen. Zur Sicherheit stellte er den Wecker auf 17:00 Uhr Bordzeit. Nach der ersten Strophe war der Sicherheitschef eingeschlafen.

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"Es ist nicht leicht aus den Inschriften etwas Brauchbares zu erhalten", meinte Nachalek als Vinara sich bei ihm nach dem neuesten Stand der Übersetzungen erkundete.

"Ich dachte dank der Hilfe des Breen-Linguisten kämen wir viel schneller voran..."

"Das ist korrekt, aber die Übersetzung liefert in den meisten Fällen einen mythologisch verkleideten Text. Vergessen Sie nicht, diese Scherben stammen von Tontafeln in einer Klosterbibliothek. Sie wurden von Mönchen verfasst und scheinen zumindest in mancher Hinsicht eher eine Art heiliger Schrift als eine Chronik historischer und wissenschaftlicher Tatsachen darzustellen."

Die Andorianerin las den Text den Dr. Lonfer bis jetzt als längsten zusammenhängenden übersetzt hatte. "Ist der Rest auch so?"

"Manchnal scheinen wir konkretere Informationen zu erhalten, aber viel öfters sind sie ähnlich verschlüsselt wie in Beispiel das Sie gerade in den Händen halten." Nachalek hielt ihr ein anderes PADD hin.

"Raganagus Flammenschwert

zerschlug die Tore der Väterväter

Und die Söhne Fe’lischmas formten aus den Tropfen

Zersplitterte Abbilder Raganagus

Wie Er ihnen geheißen.

Zehn sind die Abbilder insgesamt

Zusammengesetzt ergeben sie

Die vollkommene Form Raganagus

Des einzig Wahren

Der tötete den Anfang und das Ende

Um über Getarga zu herrschen.

Doch nur den höchsten der Söhne Fe’lischmas..."

Der Text brach abrupt ab da die nächste Scherbe offenbar fehlte.

"Die Artefakte wurden demnach aus den Überresten der iconianischen Tore erschaffen... So verschlüsselt scheinen die Texte gar nicht zu sein wenn man sie mit den bekannten Fakten in Zusammenhang bringt", überlegte Vinara, "dieser Raganagu scheint die neue Gottheit der Xsesellianer zu sein, eine patriarchalische Figur welche anscheinend die Zeit repräsentiert... Aber wenn er das tut, wieso hat er dann Anfang und Ende getötet?"

"Vielleicht weil die Zeit ewig ist und nie angefangen hat oder aufhören wird zu existieren?", warf Nachalek ein.

"Das könnte sein... Dann könnte Elo-schila eine matriarchalische Gottheit der Iconianer gewesen sein, welche hier als 'Väterväter' bezeichnet werden."

"Das ist korrekt. Eine weibliche Urgottheit kommt in fast allen Religionen vor, auch wenn sie wie hier oft von männlichen Wesen verdrängt wird."

Vinara sah sich die beiden mythologisch zusammenhängenden Texte noch einmal an und meinte: "Dann haben wir ja schon einiges wenn die Besprechung bald anfängt."

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Selina fuhr langsam mit ihren Fingern an den Wänden entlang. Swami war fest davon überzeugt, einen geheimen Raum zu finden, warum sie das glaubte, hatte sie bis jetzt nicht gesagt.

„Sag mal, Indira. Gehen wir mal davon aus, du findest alle Puzzleteile und setzt diese auch zusammen. Was tust du dann?“

Indira ließ von der gegenüberliegenden Wand ab und musterte Selina eine Weile. „Nun, ist das nicht einleuchtend? Ich werde es natürlich erforschen. Vielleicht gelingt es mir dann auch, noch mehr über die Xsesalianer herauszufinden.“

„Ich verstehe aber was passiert mit den anderen Forschungsteams?“

„Was meinst du damit?“

„Nun ja, jedes Team hat doch einen mehr oder wenigen großen Teil zu den bisherigen Erfolgen beigetragen. Glaubst du nicht, dass sie dieses Artefakt bzw. Mini-Pyramide auch erforschen wollen?“

Indira lachte kurz auf und stemmte dann ihre Hände in die Hüften. „Ach, das meinst du! Ich werde natürlich meine Forschungsergebnisse mit den einzelnen Professoren teilen!“

Selina’s rechte Augenbraue wölbte sich langsam nach oben. „Und du glaubst, dass die sich damit zufrieden geben werden? Es sind einige Leute gestorben, Ausrüstung ist gestohlen oder zerstört worden! Du glaubst doch nicht wirklich, dass die anderen Forschungsteams auf deine Ergebnisse warten werden. Sie werden die Pyramide auch untersuchen wollen.“

„Oh, das glaube ich gerne aber da ich sie als Erste gefunden und zusammengesetzt habe, obliegt mir das Recht, sie zuerst zu erforschen und zu untersuchen.“

„Hm, okay.“ So ganz war Selina noch nicht von der Professorin überzeugt. „Gehen wir mal davon aus, du findest heraus, dass man mit dieser Pyramide durch die Zeit reisen kann oder man damit ganze Planeten ausrotten kann. Was würdest du tun?“

„Das ist eine seltsame Frage. Sollte die Pyramide tatsächlich solch eine Macht besitzen, würde ich es 1. nicht publik machen und 2. sie sicher verwahren lassen.“

Die erste Offizierin nickte und gab Swami so zu verstehen, fürs Erste mit den Antworten zufrieden zu sein. Indira erwiderte die Geste und wandte sich wieder der Wand zu. Selina beobachtete sie dabei eine Weile. War Swami tatsächlich in der Lage, solch ein Instrument der Macht nicht für ihre Zwecke zu mißbrauchen? Und wenn sie es nicht tat, dann wäre bestimmt jemand anderes in der Lage dies zu tun. Gerade die Breen oder Romulaner würden wohl alles dafür tun, solch ein Instrument der Macht in die Hände zu bekommen!

Selina schüttelte leicht den Kopf. Nein, das durfte nicht passieren. Für einen kurzen Moment legte sich ein roter Schleier über ihre Augen. Ein wärmendes Gefühl kroch in ihr hoch und ließ sie über das ganze Gesicht grinsen. Es gab nur ein Lebewesen im ganzen Universum das dazu auserkoren war ein Instrument der Macht zu besitzen, ganz gleich aus welcher Kultur es auch kam und dieses Individuum war sie! Ja, nur sie!

„Cmdr. Kyle?!“

Selina wurde unsanft aus ihren Überlegungen gerissen und rieb sich verwundert die Augen. Ein junger Mann stand nur wenige Meter vor ihr. „Ja? Was ist los?“

„Es findet eine Besprechung auf der Community um 18 Uhr statt. Sie sollen daran teilnehmen!“

Selina nickte dem Mann bestätigend zu und dieser verschwand dann auch so schnell wie er gekommen war. Indira trat an ihre Seite und blickte sie fragend an. „Worum wird es wohl bei der Besprechung gehen?“

„Ich denke mal, dass es von den anderen Forschungsorten neue Erkenntnisse gibt und diese werden dann vorgetragen.“

„Ich verstehe. Ich hoffe, du wirst mir dann davon berichten?“

Die erste Offizierin der Community sah die Professorin eine Weile schweigend an, bis sie schließlich ein „Sicher.“ von sich gab und den Tunnel verließ. Schließlich musste sie dringend vor der Besprechung duschen und sich eine frische Uniform anziehen.

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Die ersten Ergebnisse aus dem Schacht von C2 waren nun auf dem Display von Georges Deskviewer eingetrudelt. Der Chefingenieur hatte sich nach einer kurzen Nacht in sein Büro zurückgezogen und versuchte erstmal liegen gebliebenen Papierkram zu sichten. Dabei entdeckte George den Bericht über die Chronik die von einem der Breen Wissenschaftler übersetzt worden sind.

Jener Text verriet nichts sonderlich Neues. Vielleicht hatte George doch zu viel sich davon erhofft? Vermutlich dachte sich der Chefingenieur mit einem Schulterzucken.

Zehn sind die Abbilder insgesamt

Zusammengesetzt ergeben sie

Die vollkommene Form Raganagus

Des einzig Wahren

Der tötete den Anfang und das Ende

Um über Getarga zu herrschen.

Die vollkommene Form? George beugte sich nach vorne. Auf einem neuen Display rief sich George die anderen bisher gefunden Artefakte auf. Doch nach einigen Minuten des intensiven Betrachtens kam George der Sache bis auf schmerzende Augen nicht näher. Um 18 Uhr wurde eine Besprechung der Führungsoffiziere angesetzt. Diese hätte schon wesentlich früher stattfinden müssen. Dachte George grimmig. Diese Untersuchung der Morde ist zu einem Archäologischen Abenteuer verkommen.

Captain Swami verhielt sich wie ein Kapitain Ahab der dem Weißen Wal Moby Dick nachjagte. Ein Grabungsroboter, der ein eigenes Selbstbewusstsein entwickelt hat und nun vor der Rache des Chefingenieurs sich fürchtete. Binäre die sich an dem Hauptcomputer zu schaffen machten und die Systeme seit nun bald Wochen verrückt spielen ließen. Alleine dies stellte schon eine Verletzung der Sicherheit des Schiffes dar. Würde man es wirklich darauf anlegen wollen, so würde sich Swami schon bald vor einem Militärgericht wieder finden. Doch auch George hielt diesen Weg für zu übertrieben. Doch was war hier noch Sicher? Wahrscheinlich würden noch Ferengi Piraten und das Dominion hier auftauchen? Sicher! Dachte George. Womöglich schauen noch die Borg vorbei, dann wäre es wenigstens Abgerundet.

Zusammengefasst war George mit seiner Geduld am Ende, was dieses Theater anging, das man sich hier auf diesem Schiff über sich hatte ergehen lassen müssen.

„Commander Sheridan?“

George sah auf. Elizabeth McNeil stand vor seinem Schreibtisch und hielt ihm ein weiteres Padd entgegen.

„Elizabeth. Was ist es Diesesmal?“

„Das Büro von Commander Bishop“, fasste sich die Stellvertretende Chefingenieurin kurz. George nahm das Padd entgegen.

„Wahnsinn! Die Binären entwickeln einen Sinn für Humor. Auch wenn ich Commander Bishops Wut darüber nachvollziehen kann.“

„Wie lange soll das noch so weitergehen, Sir? Man Tanzt uns nur noch auf der Nase herum.“

„Eine Gute Frage. Auf diese ich ebenfalls die Antwort wissen will. „

Elizabeth nickte und wirkte so wie wenn sie noch was sagen wollte.

„Elizabeth? Möchten Sie mit mir was noch besprechen?“ McNeil überlegte.

„Nein eigentlich nicht Commander.“

„Noch immer nichts Neues vom Chief?“

„Nein, Sir.“ George nickte leicht.

„Wenn Sie darüber sprechen möchten, können sie das gerne Jederzeit tun.“

„Ich komme schon klar.“

„Elizabeth, das müssen Sie nicht. Sie sind meine Stellvertreterin. Eine meiner Besten Ingenieure. Ich Brauche Sie und ihre Fähigkeiten im Moment mehr den je. Und wenn Sie Sorgen haben, dann könne Sie sich mir anvertrauen. Es ist nur ein Angebot meinerseits. Sie müssen es nicht Wahrnehmen, wenn Sie das nicht wollen.“

„Danke, Sir. Haben Sie sonst noch was für mich?“ George lehnte sich zurück. Vielleicht sollte sich der Councelor ihrer annehmen? Aber bisher hatte McNeil ihre Arbeit Tadellos verrichtet. In diesem Moment fiel George wieder das Gespräch mit Solak ein. Er entschied, dass es im Moment nicht weiterhalf, wenn er McNeil hier zur Rede stellte. Wenn dann sollte sie es von sich aus machen.

„Nein Elizabeth. Wegtreten.“ George sah Stumm seiner Stellvertreterin nach, als diese wieder sein Büro verließ. Die Community war wohl das einzige Schiff, auf dem man keine Probleme zu Suchen brauchte, denn die Probleme fanden einem Selbst. Erstaunlich, wie schnell man wieder Urlaubsreif sein konnte.

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Die Ferengi hatten sich während des Rückfluges recht kooperativ gezeigt. Dennoch war immer wieder einmal die eine und andere Mine hochgegangen – immerhin galt es die Illusion der Zerstörung aufrechtzuerhalten. Selbst wenn Nerves nun sämtliche Kontrollen besaß, so konnte Milseya nie wissen, was die Ferengi möglicherweise noch in der Hinterhand hatten und sie wollte nicht das geringste Risiko eingehen. Und so erhöhte sich ihre Aufmerksamkeit noch einmal, als Xsesal 3 und damit die Community und die Eisenstein in Sichtweite kamen. So kurz vor dem Ziel durfte ihr nun wirklich kein Fehler mehr unterlaufen.

Sie hatte es vermieden mit den Ferengi Sichtkontakt aufzunehmen. Im Vortex hatte sich durch die Störungen ihre Stimme verzerrt. Die Haliianerin wusste nicht, ob den Ferengi klar war, dass eine Weibliche ihnen Befehle erteilte und sie beschloss, sie darüber auch nicht aufzuklären und daher hatte daher einen Stimmenverzerrer aktiviert, der eine eindeutige Zuordnung zu einem Geschlecht beinahe unmöglich machte.

Und sie hatte auch nicht danach verlangt, mit H’Qar zu sprechen. Das wäre zu auffällig gewesen. Die Ferengi würden ahnen, dass sie etwas besaßen, das Milseya sehr am Herzen lag. Das würde sie erpressbar machen. Sie hatte zwar Kontrolle über das Schiff, aber keine über die Handlungen der Ferengi. So musste sie warten, bis die kleinen Profitjäger in sicherem Gewahrsam sein würden..

Nachdem Milseya die Kontrollen an die Community übergeben hatte und nach Absprache mit Connor veranlasst wurde, dass ein Sicherheitsteam die Ferengi unter Beobachtung nahm, H’Qar befreit und letztlich auch das Artefakt von B1 zu Nachalek gebracht wurde, landete Nerves im Hangardeck, wo X’Kles auf sie wartete.

„Kannst du aufstehen?“ fragte diese Milseya.

„Ich glaube nicht“, meinte jene. „Ich sitze hier schon zu lange.“

„Komm, ich helfe dir.“ Die mehrarmige Frau war auf eine kleine Leiter gestiegen und zog Milseya sanft hoch.

Das taube Gefühl in den Beinen wich dem Stechen von Millionen Ameisen, die alle auf einen Schlag wach geworden waren. Die Haliianerin hüpfte von einem Bein auf das andere. „Oh, ich hasse das“, rief sie - in dem vollen Bewusstsein, dass sie ein recht dämliches Bild abgab, wie sie da im Cockpit herum sprang.

„Das vergeht schon wieder“, erklärte X’Kles grinsend und stützte Milseya, die hippelig aus dem Cockpit ausstieg.

„Ja, eine lange heiße Dusche, ein opulentes Mal und ein paar Runden in der Sporthalle und das Blut fließt wieder normal“, stimmte sie zu.

„Ich muss dich leider enttäuschen. Du hast zu nichts von alledem Zeit - na ja gut, duschen solltest du wirklich“, erklärte ihre Stellvertreterin nachdem sie ein wenig an ihr geschnüffelt hatte. Der fragende Blick der Haliianerin ließ sie fortfahren. „Commander Assjima hat eine Besprechung aller Führungsoffiziere angesetzt und die beginnt in zwei Minuten.“

„Ist denn etwas in der Zwischenzeit passiert?“

„So weit ich weiß, nicht. Es scheint eher so zu sein, dass alle Erkenntnisse zusammengetragen werden sollen. Vielleicht kommt ihr gemeinsam auf die Lösung.“

Die Haliianerin seufzte. „Ich hab so viel darüber nachgedacht und so viele Berichte geschrieben, dass meine Anwesenheit vermutlich nicht erforderlich ist. Und es war so schön, die vergangenen Stunden nur das zu tun, was ich wirklich kann.“

„Keine Ausflüchte, Zwergenkönigin!“, erklärte X’Kles streng. „Während du duschen gehst - Schalldusche, kein Wasser! - werde ich dir die Berichte auf einem Padd zusammenstellen. Außerdem besorge ich dir was zu essen.“

„Zu Befehl Ma’am“, lächelte Milseya.

„Abmarsch!“

Die Haliianerin ging in Richtung Waschraum, stoppte dann kurz und drehte sich noch mal um. Ihr Copilot in den vergangen Stunden stand ein paar Schritte hinter hier und lächelte sie ein wenig gequält an. „Ich weiß“, sagte er.

„Du warst mir eine große Hilfe, mein Freund.“

„Es war schön, wieder mit dir zu fliegen.“

„Das werden wir noch öfter.“

„Ich hoffe es.“

„Mavym Roxx. Manouvrad!“

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17:35 Uhr … Sie hatte tatsächlich 42 Berichte durchgesehen, 26 Anträge auf Nutzung diverser Gerätschaften genehmigt, 8 abgelehnt weil die Geräte bereits in Gebrauch waren, 3 verbale Auseinandersetzungen die auf diesen Ablehnungen basierten geschlichtet, die Dienstpläne für die nächsten drei Tage gegengezeichnet, gemeinsam mit Vendetta die fachgemäße Lagerung der diversen Fundstücke geregelt, mit Semitar Kaffee getrunken, mit Kre Malo zu Mittag gegessen und mit einem Gegenmittel dafür gesorgt, dass Mantol die Toilette wieder verlassen konnte. Über Stress konnte sie heute nicht wirklich klagen, aber es fehlte etwas. Sie konnte einfach keinen Nutzen für sich in dieser Tätigkeit erkennen. Sie hielt den Betrieb irgendwie am Laufen, doch wo war die Herausforderung? Wo war der Spaß an der Arbeit? Reine Routine hatte sie schon immer gelangweilt, und dieser Job bestand offensichtlich zum größten Teil aus Routine.

Noch 25 Minuten … Zeit genug um auf der Krankenstation vorbeizuschauen. 25 Minuten um der Welt einen Besuch abzustatten, welche die ihre war.

Einer Welt, in der es gerade hoch her ging! Und wieder einmal war es der Gorn der für Unruhe sorgte.

„Assjima! Gut dass du vorbei kommst – ich wollte dich gerade rufen lassen“ kreischte Meg und zerrte aufgeregt an Assjimas Ärmel. „Groal hat mal wieder Ärger gehabt und will sich nur von Miki behandeln lassen.“

„Was ist denn passiert?“ Die Deltanerin schaute sich um. James und Sid kauerten hinter einem Biobett, während Sarah und Amiel beruhigend auf Groal einredeten. Doch der Gorn schien sie einfach zu ignorieren. Er stand vollkommen unbeweglich im Raum und fixierte mit seinen schmalen gelben Augen die beiden Krankenpfleger.

„Er war wohl in eine Schlägerei verwickelt … mit den Klingonen!“

Auch das noch! Assjima ging auf den Gorn zu, dessen linker Arm schlaff nach unten hing. „Groal – kennen Sie mich noch?“

„Ja, Ssssie ssssind Doktor Assssssjima … der Zschwerg ohne Haare.“

„Darf ich mir Ihren Arm ansehen?“

„Nein, Sssssie ssssind ein Nissscht-Gorn-Weibssschen. Nur der andere mit den komisssschen Wörtern darf Groal anfassssssen.“

„Meg, wo steckt Miki?“

„Der ist in B1. Dort wurde einer der romulanischen Grabungshelfer von einer Art Hai gebissen. Er ist frühestens in zwei Stunden wieder an Bord.“

„Sie haben es gehört, Groal? Doktor Saarsgard ist nicht auf dem Schiff. Aber Sid und James sind keine Nicht-Gorn-Weibchen. Dürfen die Ihnen helfen?“

„Die ssssind keine Doktorssssss.“

„Aber ich bin eine. Dürfen die Sie anfassen und ich sage ihnen was sie tun müssen?“

Groal schaute sich irritiert um. In seinem Kopf schien es zu arbeiten. Langsam, aber immerhin. Nach gründlichem Nachdenken nickte er bedächtig. „Gut.“

Die beiden krochen vorsichtig unter der Liege hervor und scannten den verletzten Arm, immer bereit bei einer falschen Bewegung des Gorn erneut in Deckung zu gehen.

„Der Arm ist gebrochen … einfacher, glatter Bruch des Oberarmknochens“ kommentierte Sid.

„Gut – du weißt was du zu tun hast.“

Groals Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Die sssind keine Doktorssss.“

„Entschuldigen Sie Groal. Sid … verschmelze den Knochen mit dem Regenerator und lege eine Schiene an.“

Sid grinste und tat wie ihm befohlen wurde. Während er seine Arbeit machte, versuchte die Deltanerin herauszubekommen, was genau passiert ist.

„Da war die kleine Blaue, die sssssagte, isch müsssse nischt immer Ssssschlamm sssssaugen wo ich doch Sssschteinessssschubsssser bin. Da habe ich sssszu den Nischt-Zschwergen gessssagt dasss isch nischt mehr Sssschlamm ssssaugen will und dassss ssssie jetzt sssselber ssssaugen ssssollen. Die haben nur gelascht und da habe isch dem einen den Ssssschlausch über den Kopf gessssstopft. Da haben die nischt mehr gelascht und gesssagt, die kleine Blaue ssssolle mir nischt sssso einen Ssssscheissss erzschälen. Der eine Nischt-Zschwerg wollte die kleine Blaue verhauen die anderen vier wollten Groal verhauen. Aber dassss dürfen die nischt – keiner darf die kleine Blaue verhauen wenn Groal dabei issssst. Dassss werden die ausch nischt wieder maschen.“

„Sie haben FÜNF Klingonen verdroschen?“ Assjima starrte den Gorn fassungslos an.

„Groal mag die kleine Blaue. Niemand darf ssssie verhauen wenn Groal dabei issst!“ Der Riese wandte sich Sid zu. „Issst esss jetzt wieder heil?“

„Ja … morgen früh können Sie wieder Steine schubsen.“ Sid und James gingen erleichtert drei Schritte zurück.

„Gut! Ssssssteine ssssschubsssen isst gut. Aber Groal wird keinen Sssschlamm mehr ssssaugen!“ Ohne sich noch einmal umzuschauen stapfte er hinaus.

„K’Olmos wird durchdrehen“ fluchte Assjima leise vor sich hin. „War sonst noch was, Meg?“

„Hmmm …“ Die Afrikanerin druckste etwas herum. „Da war noch eine Kleinigkeit. Nichts Schlimmes, aber es wird dir nicht gefallen.“

„Sag schon …“ Assjima warf einen Blick auf die Uhr. Noch fünf Minuten.

„Einer der beiden Binären war hier. Also eigentlich waren es ja beide, aber einer musste sich behandeln lassen.“

„Was ist passiert?“

„Sie wollten es nicht so genau sagen, aber ich glaube, Lt. Commander Bishop hat einen der beiden durch die Luft geworfen …“

„Er hat was getan?“ Assjima starrte die Freundin fassungslos an.

"Nun ja, er hat ihn durch die Luft geworfen. So was in der Art wie Zwergenweitwurf oder so …“

„Ich bringe ihn um!“

Wütend stapfte sie davon. Und der Weg in die Beobachtungslounge war nicht lang genug als dass die Wut abklingen konnte. Doch die Lounge war noch leer … zum Glück.

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