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möchte von jetzt an nur noch Loretta genannt werden. Das ist ihr Recht als Internetseite!

Zeit der Entscheidung


USS Community

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Lt. Cmdr. Bishop hatten den Ausführungen seiner Kollegen aufmerksam zugehört und zu den Morden gab es die interessantesten Theorien. Aber die Morden waren der ursprüngliche Auftrag gewesen. „Was erzählen wir denn Prof. Swami? Und vor allen, welche Informationen hat sie über die Artefakte?“ fragte Lucas in die Runde.

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Die Besprechung war bis jetzt sehr lebhaft gewesen. Selina war mal wieder fasziniert von den vielen Talenten der anwesenden Offiziere. Ihr fiel erst jetzt auf, dass sie zwar immer wieder über einige Dinge nachgedacht und spekuliert hatte aber durch die viele Zeit die sie mit Professor Swami verbracht hatte, war ihr doch einiges entgangen. Die Ansätze, gerade von Assjima, waren höchstinteressant.

Das die ganze Geschichte irgendetwas mit Zeitreisen zu tun hatte, schien wohl am Wahrscheinlichsten. Die Idee, die Niklan aufgeworfen hatte, schien auch eine gute Möglichkeit zu sein. Wenn man tatsächlich davon ausging, dass jemand aus einer anderen Zeit oder Dimension in diese Zeit gepurzelt war, stellte sich die Frage, was würde dieser jenige tun um wieder in seine Zeit oder Dimension zurückzukehren? Über Leichen schien er schon gegangen sein. Was stand als nächstes an?

Selina konzentrierte sich auf die letzten Tage mit Indira. Die Professorin hatte in A5 zuletzt wie eine Irre nach einem geheimen Raum gesucht. Warum sie nach diesen Raum suchte, hatte sie ihr bis heute nicht verraten. Swami schien also doch noch ein wenig mehr zu wissen als die Sternenflottler. Doch was war das? Was verbag sich in diesem geheimen Raum?

Fast hätte sie die Frage des Sicherheitschefs überhört. Alle Blicke ruhten nun auf ihr.

„So weit ich weiß, ist Professor Swami über alle gefundenen Artefakte informiert worden ..“ Selina hielt kurz inne. Sie erinnerte sich an das unangemessene Verhalten von Cmdr. Sheridan bezüglich Indira. Sollte sie von dem vermuteten Geheimraum erzählen? Würde sie dadurch nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen?

Selina entschied sich, doch davon erzählen.

„Professor Swami und ich sind zur Zeit dabei in den Tunneln von A5 nach einem geheimen Raum zu suchen. Bis jetzt hielt es Professor Swami nicht für nötig, mir zu erklären, warum wir einen solchen Raum suchen. Sie hat mir nur immer wieder beteuert auf einer heißen Spur zu sein und sie erhofft sich wohl viele Antworten in diesem ominösen geheimen Raum zu finden.“

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Je länger diese Besprechung dauerte, desto mehr hatte Solak das Bedürfnis, seinen Kopf gegen die Tischplatte zu hämmern. Es war alles so schwammig! Er brauchte Fakten! Er war Vulkanier! All dieses Rumgerate und Spekulieren...

Aber er hatte diese Besprechung vorgeschlagen. Und ein paar Fakten hatte er heute erhalten. Daraus musste sich doch etwas machen lassen!

Solak verschloss seine Ohren vor der Diskussion seiner Kollegen und trommelte in Gedanken verloren auf den Seiten seines Notizbuches herum.

Zwei Gruppen mit unterschiedlichen Zielen. Dem konnte er soweit zustimmen, wenn bestimmte Fakten als gegeben oder wahrscheinlich akzeptierte. Welche Gruppe nun aber welche Ziele verfolgte, war Spekulation. Die Logik hinter....

Logik. Er kam damit hier nicht weiter. So viel musste er sich mittlerweile wohl eingestehen. Und damit waren ihm die Hände gebunden. Wie konnte man diese Rätsel ohne Logik lösen?! In Momenten wie diesen bewunderte er seinen Sohn. Wie einfach der gefolgerte hatte, dass da jemand durch ein Loch durch die Zeit gefallen war. Kein Gedanke an Beweise oder Fakten. Einfach so drauflos geraten. Geraten? Niklan hatte nicht geraten. Er hatte sich einfach keine Gedanken darum gemacht. Als Vater könnte er seinen Sohn ja über ihre mentale Verbindung um Rat bitten...

Solak interne Kontrollstelle verpasste ihm einen donnernden Schlag mit dem Kricketbat an den Hinterkopf. Eine so selten dämliche Idee hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Blieb also nur selber denken. Aber wie Niklan? Stell dir vor, du bist 5 und denkst dir eine Geschichte aus...

Es war einmal ein cardassianisch-romulanisch-klingonischer Hybrid, der gezüchtet worden war, um bestimmten Einflüssen zu widerstehen. Der wurde nun durch die Zeit zurückgeschickt wurde, um diese Einflüsse einzudämmen, indem er...

Nein, so würde Niklan nie denken. Also, nochmal...

Harry Potter schwang seinen Zauberstab und hüllte seinen Freund in grüne Funken. Mit einem lauten 'Puff' verschwand dieser. Harry lächelte zufrieden. Sein Spruch war gelungen und sein Freund würde nun endlich seine Großmutter vor den Fremden beschützen. Denn wenn diese Fremden das Puzzle zusammensetzten, dann würde seine Großmutter niemals schwanger werden und...

Fvadt! So wurde das nichts!

Solak sah auf sein Notizen. Zwei Gruppen, die Artefakte und die Zeit...

Immerhin hatten sie Blechbüx.

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„Aber dann scheint Swami etwas zu wissen, was wir nicht wissen. Und es hat mit diesem geheimen Raum zu tun. Es könnte sein, dass die Binären weitere Informationen haben. Gestern habe ich die Beiden in meinem Büro erwischt, wie sie sich mit dem Computer vernetzt haben und eine Datei aufgespielt haben oder löschen wollten. Daraufhin habe ich den einen Binären rausgeworfen, aber die Zwei meinten die ganz Zeit sie würden auf Swamis Befehl handeln. Beim ersten Versuch die Datei zu knacken, bin ich auf einen Abwehrmechanismus gestoßen und wurde unfreiwillig geduscht.“ erklärte Lucas seinen Kollegen und wartete gespannt ab.

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"Womöglich befindet sich in dem geheimen Raum das Artefakt von A5", spekulierte Vinara angesichts der neuesten Information, "in diesem Fall sollten Sie sich einen männlichen Begleiter zur Hilfe holen, denn menschliche Frauen sind von den Auswirkungen der Artefakte ebenfalls betroffen."

Dann dachte die Wissenschaftsoffizierin eine Weile nach. Eine Idee war in den letzten Minuten in ihr herangereift, aber wenn sie sie aussprach verstieß sie zum Teil gegen die ihr von den Klingonen auferlegte Geheimhaltungspflicht... Aber egal, sie würde es einfach tun ohne zu viel preiszugeben.

Also räusperte Vinara sich erneut und meinte schließlich: "Ich hoffe Sie verstehen dass ich gerade in Gegenwart eines Halbromulaners - nichts gegen Sie persönlich, Lieutenant, aber die Klingonen trauen Ihnen nicht über den Weg - keine kritischen Details hinsichtlich der wissenschaftlichen Einrichtungen der Eisenstein verraten kann... Aber soviel kann ich Ihnen sagen: Es gibt dort Möglichkeiten um das was wir Bewusstsein nennen auch mathematisch zu erfassen, in einem Maße wie es auf der Community nicht möglich wäre. Wenn ich Blechbüx auf die Eisenstein mitnehmen könnte ließe sich vielleicht herausfinden welchen Einfluss die Artefakte auf ihn haben könnten. Ich weiß, es wäre am besten wenn Lieutenant Solak ebenfalls mitkommen würde, aber Captain K'Olmos dürfte davon nicht gerade begeistert sein."

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Solaks Augen überlegten sich, ob sie auf der Stelle aus ihren Höhlen quellen sollten oder doch lieber erstmal platzten.

Punkt A: Sie sprach nicht mit einem Sternenflottenkollegen, weil dieser Halbromulaner war?! Wie xenophob war das denn bitte schön?! Nach allem, was er für Vinara getan hatte?! Hätte er damals nichts Latta um Informationen zu ihren Eltern gebeten und damit seine eigene Entdeckung eingeleitet, dann... Und jetzt dies?! Er hatte alle davor gewarnt, die Andorianerin weiter im Sternenflottendienst zu belassen seitdem sie diesen unsinnigen Eid auf die Klingonen geleistet hatte! Pah!

Und was sollte dann Punkt B?! Ein Ausrüstung zur mathematischen Erfassung des Bewusstsein?! Was bei allen Elementen sollte das sein?! Sollte sie sich doch selber fritieren lassen! Und überhaupt, was sollte das? Man würde sehen welchen Einfluss die Artefakte auf den Roboter hatten, wenn man beides zusammenbrachte.

Über Punkt C wollte er gar nicht nachdenken! Er auf der Eisenstein?! Pah! Pah! PAH! Und nochmals Pah! K'rar würde sich vielleicht freuen, aber würde er ihn auch davor beschützen, von den anderen Wurmfressern zerfleischt zu werden?! Sein Vater würde sich im Grabe umdrehen!

In seinem Blick lag die Tödlichkeit der vulkanischen Wüste. "Bevor Sie Blechbüx für derartige Experimente verplanen, sollten Sie zum einen mehr Informationen dazu offenlegen und zum anderen erstmal sein Einverständnis einholen. Und solange ich nicht vollkommen sicher sein kann, dass ihm keine Gefahr droht - zum Beispiel, weil man seine bewusste Individualität nicht respektiert und irgendwelche Klingonen an seinem Speicher herumschrauben als sei er irgendeine Maschine - werde ich ihm so einen Vorschlag erst gar nicht unterbreiten."

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"Lieutenant, ich kann Ihnen versichern dass dem Roboter nichts zustoßen wird. Für derartige Untersuchungen dürften primär Lieutenant Radrin, Councellor auf der Eisenstein und Lieutenant-Commander Jala Teran, Chefingenieurin zuständig sein und beide sind Sternenflottenoffiziere. Außerdem möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen dass Sie nicht mein Misstrauen, sondern das der Klingonen auf sich ziehen und diesen gegenüber habe ich nun einmal gewisse Verpflichtungen."

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Solak zwang sich, tief durchzuatmen und Zickigkeit aus seiner Stimme zu verbannen. Reiß dich zusammen!

"Sie meinen den Councelor Radrin, der vor einem Fünfjährigen gekuscht ist? Ich fürchte, dass das Wirken des Kollegen auf der Community nicht unbedingt zu seiner Reputation beigetragen hat. Davon abgesehen sind Sie zu allererst der Sternenflotte verpflichtet - und damit auch zu Loyalität gegenüber Ihren Kollegen hier, gleichgültig welcher Herkunft. Und zum Dritten ist Blechbüx Zivilist. Er steht nicht unter meiner Befehlsgewalt noch unter Ihrer. Er muss diese Entscheidung freiwillig treffen. Ich werde ihm dabei zur Seite stehen und als Councelor seine Interessen wahren insofern er dies wünscht. Doch dafür brauchen wir mehr Informationen. Sie können nicht erwarten, dass ich einem Patienten einen experimentellen Eingriff empfehle solange ich nicht mehr weiß. Unabhängig, wer ihn durchführt."

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Vinara ließ einen tiefen Seufzer ertönen. "Sie haben Recht, Blechbüx gilt als Zivilist... Deshalb sollte vielleicht mit Ihnen oder auch an Ihrer Stelle Gle'ma mit ihm gehen, immerhin scheint er ihr zu vertrauen. Und was die Untersuchung angeht - es wären primär harmlose, aber hochauflösende Scans auf positronischer und multitronischer Basis. Wir würden ein exaktes virtuelles Abbild seines duotronischen Gehirns erschaffen und mit diesem dann mögliche weitere Experimente durchführen. Und was Lieutenant Radrin angeht - sein Schwerpunkt scheint nicht gerade der Umgang mit Patienten zu sein, aber dafür kennt er sich mit den psychometrischen Einrichtungen der Eisenstein aus. Die Untersuchungen wären wie gesagt harmlos, auf jeden Fall harmloser als wenn man Blechbüx direkt mit einem Artefakt konfrontieren würde."

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Harmlose Scans... Shral hatte natürlich recht, es war für Blechbüx weniger riskant als ihn vor ein Artefakt zu setzen und abzuwarten. Es war nur logisch. Dennoch: Bei den Klingonen?! Alles in Solak sträubte sich. Grauenvolle Bilder von düsteren Gängen und blitzenden Messern tauchten vor seinem inneren Auge auf. Er könnte Gle'ma mitgehen lassen - sollte Blechbüx überhaupt zustimmen. Auf der anderen Seite... Dieser Wahrnehmungssimulator... Er könnte sich das Original ansehen... Aber: Bei den Klingonen?!

Eine gewisse Resignation schlich sich in die Stimme des Councelors.

"Ich werde mit Blechbüx über Ihren Vorschlag sprechen. Sollte er damit einverstanden sein, dann werde ich ihn begleiten. Gle'ma ist ebenfalls Zivilistin. Und meiner Meinung sollte ein Sternenflottenoffizier an seiner Seite sein, der seine Sicherheit dank einer gewissen Befehlsgewalt garantieren kann."

Beinahe flehentlich sah er zu Assjima und Selina. Vielleicht hatte ja eine von beiden etwas gegen diese ganze Aktion.

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Die amtierende Kommandantin hatte dem Disput der Kollegen interessiert gelauscht. Die Eisenstein erschien auch ihr der geeignetere Ort zu sein. Sie kannte die Anlage auf der Eisenstein nicht, aber da Commander Shral davon überzeugt war, dass das klingonische Forschungsschiff diesbezüglich die bessere Ausrüstung habe, dann wäre das auch im Sinne der Zusammenarbeit eine sinnvolle Lösung. Es würde die Vertrauensbasis zu den anderen Teams stärken, wenn sie die Bereitschaft zeigen würden, die Möglichkeiten der anderen in die Arbeit einzubeziehen.

Aber Solaks Blicke sprachen Bände. Er wollte nicht, das war ganz eindeutig. Andererseits war er Offizier und somit in erster Linie der Sternenflotte verpflichtet – hatte er so etwas in dieser Art nicht selber gegenüber Vinara geäußert?

„Nun …“ setzte Assjima an. Sie schaute hinüber zu Selina. Diese nickte nur mit einem leisen Lächeln. „Die Einrichtungen der Eisenstein dürften wohl am ehesten geeignet sein, um heraus zu finden ob eine Konfrontation des Roboters mit einem der Artefakte für ihn ungefährlich ist. Zudem könnten wir nur so sichergehen, dass sich bei ihm tatsächlich ein Bewusstsein entwickelt hat. Die Sternenflotte hat die Aufgabe neues Leben nicht nur zu erforschen sondern auch zu schützen. Da diese Untersuchung im Rahmen einer Sternenflottenmission stattfinden soll ist es absolut unerlässlich dass ein oder mehrere Offiziere dabei zugegen sind. Commander Shral wird die technische Leitung übernehmen und Lieutenant Solak wird in seiner Funktion als Councelor und als Freund anwesend sein. Diese Untersuchung wird aber nur durchgeführt, wenn Blechbüx sein Einverständnis dazu gibt. Wenn Blechbüx es wünscht, dann darf auch die Zivilistin Gle’ma anwesend sein.“

Verzeihung, Solak … ich glaube es muss sein …

Dann wendete sie sich dem Sicherheitschef zu. „Lt. Commander Bishop. Es erscheint mir dringend Notwendig im Hinblick auf die Sicherheit des Schiffes …“ sie warf George einen vielsagenden Blick zu „… dem Gebaren der Binären Einhalt zu gewähren. In Anwesenheit der Führungsoffiziere der Community erteile ich Ihnen den Auftrag, sich über die Befehle Captain Swamis hinwegzusetzen und alles Nötige zu unternehmen um herauszufinden was Null-Eins und Eins-Null in ihrem Computer verbergen. Die Verantwortung dafür übernehme ich. So jemand Einwände haben sollte, dann sollten Sie diese jetzt zu Protokoll geben. Hat noch jemand einen Vorschlag einzubringen? Ansonsten schließe ich diese Besprechung.“

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Was auch immer in den letzten Minuten gesagt worden war, es war völlig an Milseya vorbeigegangen. Die kleine Haliianerin hatte sich in ihren Sessel zurückgelehnt, die Augen keine Sekunde von dem Padd lassend.

Bei Vinaras Seufzer hatte sie sich einfach ohne weiter darüber nachzudenken das Padd neben sich gegriffen und angefangen zu tippen. Wie war es möglich, dass sich auf einmal alle kleinen Stückchen zusammenfügten? Konnte es sein, dass sich der Kraftakt - alle Details, alle Berichte mehrfach durchzugehen, mögliche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen - sich jetzt auf einmal als nützlich, sinnvoll, hilfreich oder was auch immer erwies?

Ihre Augen leuchteten begeistert auf. Ja, ohne Zweifel. Hier stand die die Geschichte von Xsesal 3. Alles, was sich ereignet hatte - lange, sehr lange bevor die Bajoraner den Planeten überhaupt betreten hatten...

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Lt. Suval reichte Elisabeth McNeill ein Padd. „Lt, der diensthabende Transporterchief hat Transporterraum 1 wegen nötiger Wartungsarbeiten deaktivieren lassen. Alle nötigen Personentransporte zur Oberfläche erfolgen für die nächste Stunde über Transporterraum 3.“ Die stellvertretende Chefingenieurin überflog das Padd und quittierte die Ersatzteilanforderung. Suval reichte ihr ein weiteres Padd. „Die Wartungsarbeiten an Nerves wurden abgeschlossen. Der Jäger ist wieder einsatzbereit.“

Ein bitteres Lächeln umspielte Elisabeths Lippen. Die Community bestand aus drei modernen, hochbewaffneten Schiffen, die alle mit einer Minimalbesatzung operieren konnten. – Dennoch war nur ein kleiner Jäger ausgesandt worden, um ein viel größeres Schiff aufzuhalten. Sie seufzte. Einmal eine solche Heldentat und ein Posten als Chefingenieurin wäre ihr sicher…

„Sind die Führungsoffiziere immer noch bei der Besprechung?“ fragte sie den Vulkanier. Sheridan hatte Andeutungen gemacht, dass der Grabungsroboter irgendwo angeschlossen werden sollte.

„Lt. Cmdr. Sheridan ist noch nicht zurück, daher gehe ich davon aus, dass die Besprechung andauert.“

Man musste kein Vulkanier sein, um zu verstehen, dass diese Beobachtung halbwegs logisch war. „Ist der Captain wieder aufgetaucht?“

„Nein.“

"Wissen sie, ob die Suchtrupps eine Spur von Chief O'Tra gefunden haben?"

"Nein."

„Da Cmdr. Kyle jetzt wieder an Bord ist, hat sie also jetzt wieder das Kommando über die Community?“

„Das wäre logisch.“

Langsam wurde Elisabeth klar, warum Sheridan und Suval so gut miteinander klar kamen. Bei den wenigen Worten, die Suval sprach, konnte sich Super-George frei entfalten.

„Wir sind ja heute wieder sehr gesprächig“, giftete sie.

„Wir?“

„Suval, sie… Wegtreten!!!“

Oh, man(n). Wie sie dieses Schiff hasste. Wie sie diese Crew haste. Hoffentlich tauchte O’Tra wieder auf und hoffentlich ging es bald wieder zurück in den Alpha-Quadranten, damit sie endlich ihr Vorhaben durchziehen konnten…

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Urlaub Tag 28, Bolearus IX

Elisabeth setzte ihre Sonnenbrille auf und blickte sich um. Laut Statistik sollten 82% der Einwohner hier Blauhäuter sein, aber wie es aussah, überwogen momentan während der Urlaubssaison andere Hautfarben in Bolias City.

Die bolianische Heimatwelt hatte sich in den letzten Jahren zu einen der beliebtesten Ausflugsziele entwickelt, auch wenn sie bei weitem nicht an Risa herankam. Insbesondere die Spielkasinos auf dem bolianischen Mond Baltana zogen jedes Jahr mehrere Millionen Touristen aus dem gesamten Alpha und Beta-Quadranten an. Das Spektrum reicht dabei von Glücksrittern, die nur mit einem Streifen gold-gepressten Latinuum anreisen, über Spieler, die versuchten, mit dem perfekten System einen der Jackpots zu knacken bis hin zu Familien, die einmal das besondere Flair der pompös eingerichteten Kasinos erleben wollten. Zudem eignet sich bolianische Heimatplanet sehr gut zum Shoppen und trotz der dichten Besiedelung fanden sich dort auch einige sehr schöne Badestrände.

Elisabeth kaufte sich ein Blaubeereis und ging langsam die Straße hinunter. Schließlich blieb sie vor einem großen Gebäude stehen. Andächtig betrachtete sie es. Alles was sie für die Zukunft brauchen würde, musste hier nur abgeholt werden. Wenn alles wie geplant klappte, dann konnte ihr die Sternenflotte in Kürze den Buckel hinunterrutschen.

Doch zuvor wollte sie noch jemanden besuchen…

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"Commander! Vielleicht hätte ich noch eine Idee." Das war das erste mal, dass sich Niels wärend dieser Diskussion zu Wort meldete. "Nach den Berichten hat es für mich den Anschein als wenn die Breen keine Probleme mit den Störungen haben. Zumindest funktionieren ihre Disruptoren." begann er. "Vielleicht könnten wir mit Hilfe der Breen eines unserer Shuttles so umrüsten, dass es nicht mehr anfällig ist. Dadurch wären wir nicht an die Orte mit Transportanker gebunden und sehr viel flexibler. Möglicherweise könnte das unsere Chancen erhöhen die Mörder zu finden."

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War das tatsächlich van Richthoven, der sich da eben zu Wort gemeldet hatte? Ja, er saß immer noch da hinten am anderen Ende des Tisches während die anderen sich bereits zum Gehen erhoben hatten. Alle blieben stehen und richteten ihre Blicke auf den jungen Mann. Assjima mochte den Jungen irgendwie. Vielleicht war er etwas zu ruhig, aber er war immer höflich. Und er hatte gute Ideen. Das basierte vielleicht auf seiner Eigenart, zuerst nachzudenken und dann zu sprechen, eine Eigenart die bei Terranern eher seltener anzutreffen war.

„Ein guter Gedanke, Ensign.“ Sie legte stützte sich auf die Rückenlehne des vor ihr stehenden Sessels und überlegte. In Gedanken ging sie das Team der Breen durch. „Ich glaube, bei den Breen gibt es einen Offizier, der Ingenieur ist.“ Die Deltanerin griff nach ihrem PADD und ging die Daten durch. „Ja, da ist er. Ultrorot Nachvaö heißt er. So etwas wie ein Fähnrich. Er hatte sich dem Team um Esteban ergeben. Ich weiß nicht, ob es was bringt, aber vielleicht sollten Sie sich mal mit ihm unterhalten? Er dürfte sich in A1 aufhalten. Lassen Sie ihn auf die Community kommen. Vielleicht können Sie gemeinsam herausfinden ob da eine Möglichkeit besteht. Wenn ja, dann machen Sie sich gemeinsam mit Lt. Commander Sheridan daran, ein Shuttle zu modifizieren. Es wäre wirklich angenehm, wenn nicht alles über unsere Transporterräume laufen müsste.“

Sie nickte den Kollegen zu. „Ich glaube, wir haben viel zu tun.“ Doch dann zögerte sie. „Lt. Commander Bishop – ich möchte Sie morgen im Büro des Captains sprechen. Aber zuerst kümmern Sie sich um die Binären.“ Lucas nickte bestätigend.

„Lt. Esteban?“

„Ja Doktor?“ Jerry drehte sich in der Türe um.

„Bitte gehen Sie noch mal nach A1 runter. Da stimmt was nicht. Mich irritieren die Aussagen, dass die Schriften in dem Waffenarsenal wesentlich jünger sein sollen als die anderen. Überhaupt ist es befremdlich, dass dort Schriftzeichen außerhalb des Altarraumes existieren. Vielleicht hilft Ihnen dieser Dr. Lonfer. Finden Sie heraus was es damit auf sich hat.“

„Ich werde es versuchen.“

„Danke - und nehmen Sie warme Socken mit.“ Sie zwinkerte ihm freundschaftlich zu.

„Ich weiß Doc …Bis später!“

Der Raum leerte sich. Assjima blieb am Fenster stehen und schaute hinaus. Sie würde jetzt gleich den Ferengi in der Brick einen Besuch abstatten müssen. Was hatten diese kleinen Teufel in diesem Spiel zu suchen?

„Assjima?“

Die Deltanerin dreht sich um. Selina stand noch immer in der Tür.

„Ja Commander?“

„Ich werde wieder nach A5 hinunter beamen. Tanrims Auftrag, Professor Swami zu beschützen besteht noch. Und solange die Täter nicht gefasst sind könnte ihr immer noch etwas zustoßen.“

Die Ärztin seufzte. Irgendetwas in ihr hatte gehofft, Selina würde nun an Bord bleiben und das Kommando übernehmen. Aber dieses Etwas nannte sich Wunschdenken. „Ich verstehe. Ich werde weiterhin versuchen, die Stellung zu halten. Was werden Sie Professor Swami erzählen?“

„Ich weiß es noch nicht.“

„Seien Sie vorsichtig Commander.“

„Und Sie sollten sich nicht unterkriegen lassen.“

„Ich werde mich bemühen.“

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Leise fluchend rieb sich Captain Vartik Tanrim den Schädel. Es wäre doch besser gewesen wenn er sich zu dem Overall auch noch einen Helm organisiert hätte. Jetzt würde eine große Beule an seinem Hinterkopf wachsen. Aber hier unten in den Höhlen gab es ja sowieso niemanden der sich darüber amüsieren konnte.

Entschlossen wuchtete er einen letzten Stein vor die kleine Aushöhlung in der Wand. Er hatte nur eine ungefähre Idee, wessen Körper er da eben versteckt hatte, aber die beiden Toten taten ihm leid, auch wenn er sie nicht direkt gekannt hatte. Er wusste, dass sie hatten helfen wollen. Leise schnaufend setzte er sich auf einen Stein und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Wenn diese verdammte Sache zu Ende war würde er dafür sorgen dass die beiden auf die Community gebracht würden um dort ein anständiges Begräbnis mit allem Drum und Dran zu bekommen. Soviel zumindest war er ihnen schuldig. Es tat ihm nur leid, dass er ihnen nicht rechtzeitig zu Hilfe kommen konnte.

Dort drüben, am anderen Ende des Ganges glomm das schwache Licht der großen Verhüttungsanlage durch eine kleine Öffnung. Ein hervorragender Platz um die Geschehnisse dort unten in der gewaltigen Industrieanlage zu verfolgen. Inzwischen irrten nur noch gelegentlich einige Wissenschaftler zwischen den alten Hochöfen herum. Sie glaubten alles entdeckt zu haben was es zu entdecken gäbe. Der größte Teil der Leute war nun auf die anderen Ruinenstädte verteilt worden. Warum nur hatte niemand bemerkt, dass dieser Altarraum in A5 sich von den anderen unterschied? Diese Zahlenkombinationen hätten sie doch mit der Nase darauf stoßen müssen.

Nur Swami ließ sich nicht beirren. Das war typisch für diese Frau. Wenn DIE sich mal was in den Kopf gesetzt hatte konnte sie sich in ihrer Idee verbeißen wie ein gut trainierter Kampfhund in seine Beute.

Ächzend erhob sich der Zakdorn. Wie sehr er sich doch auf sein Bett freute. Dieser unebene und harte Planet war wirklich Gift für sein Kreuz. Er ging die wenigen Schritte zurück und betrat ein letztes Mal den kleinen Raum, in dem er das Lager und die beiden Toten gefunden hatte. Prüfend ließ er den Lichtkegel seiner Lampe durch den Raum schweben. Ja, alles war weg. Er hatte nichts übersehen. Wenn Swami per Zufall diese Kammer finden sollte würde nichts darauf hinweisen, dass hier ihre Gegner ihr Camp aufgeschlagen hatten. Sie hatten ihr Werk nicht zu Ende bringen können. Jemand anderes war den beiden zuvor gekommen. Aber wer dieser andere auch war, er wusste nichts von ihm, dem Zakdorn Vartik Tanrim. Und er würde diesem anderen einen dicken Strick durch die Rechnung machen! Er war kein Kämpfer, aber er war einer der besten Strategen der Sternenflotte und er würde es mit jedem aufnehmen.

Vorsichtig steckte er den kleinen Zettel zwischen die Seiten seines Notizbuches, den die Tote ihm hinterlassen hatte. Es war eigentümlich. Es stand kein Name drauf, aber er war sich sicher dass diese Nachricht ihm galt. Auch wenn er keine Ahnung hatte wer diese Frau war, so schien sie ihn gekannt zu haben. Sie hatte ein Versteck gewählt dass nur er hatte finden können. Während er den Gang weiter in den Berg hinein ging drehte er nachdenklich die kleine Schachfigur zwischen den Fingern, die er in der Jackentasche der toten Frau gefunden hatte. Sie war einfach geschnitzt, aber wie bei der Dame auf seinem Schachbrett in seinem Büro ließ sich auch hier der obere Teil der Figur abschrauben. Angestrengt ging er seine Erinnerungen durch. Wem konnte er von diesem kleinen Versteck erzählt haben? Ihm wollte einfach niemand einfallen …

Wie auch immer – diese Frau wusste davon und er hatte die Nachricht gefunden. Jetzt wusste er wo er zu suchen hatte und was er zu tun hatte. Es würde nicht mehr lange dauern bis Swami den geheimen Zugang finden würde, der ihm durch ihre ständige Anwesenheit im Altarraum versperrt war. Doch jetzt er würde vor ihr da sein und auf sie warten. Er musste nicht mehr an ihr oder ihren Wachhunden vorbei!

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Vinara machte sich gleich nach der Besprechung an die Vorbereitungen - sie ging davon aus dass Solak Blechbüx überreden würde können, und wenn er nicht dann notfalls Gle'ma.

Lieutenant Radrin reagierte überrascht als er erfuhr dass ein alter Grabungsroboter auf ein künstliches Bewusstsein untersucht werden sollte, doch er versprach zusammen mit Lieutenant-Commander Teran bis zum nächsten Morgen alle Vorbereitungen zu treffen.

Weitaus schwerer war Captain K'Olmos davon zu überzeugen Solak Zugang zur Psychometrie zu gewähren. Zu diesem Zweck beamte sie sogar persönlich auf die Eisenstein.

"NIEMALS!", schrie der Klingone und sah die vor ihm stehende Andorianerin an als hätte diese den Verstand verloren.

"Bei allem Respekt, Sir, Lieutenant Solak ist in erster Linie Sternenflottenoffizier, Councellor und Vulkanier..."

"Aber auch zur Hälfte Romulaner! Und er wäre ein Dummkopf wenn er dem romulanischen Imperium nicht mitteilen würde auf welcher Stufe sich unsere psychometrische Technologie befindet."

"Captain, wir haben nichts von dem die Romulaner profitieren können, sie selbst sind seit Jahrzehnten, nein schon seit Jahrhunderten führend auf diesem Gebiet!"

"Trotzdem, wenn sie erst einmal unseren Stand in der Psychometrie kennen werden unsere Bemühungen praktisch umsonst gewesen sein! Gerade weil dieser Mann Councellor und zur Hälfte Romulaner ist müssen wir davon ausgehen dass er sogar selbst über einige Tricks des Tal'Shiar verfügt. Womöglich macht er unsere Geräte sogar unbrauchbar nachdem Sie mit diesem... Roboter fertig sind!"

Vinara hätte sich am liebsten hingesetzt, doch in K'Olmos' Büro befand sich kein Stuhl mit Außnahme seines eigenen.

"Sie können Solak verbieten irgendetwas von der Einrichtung des Labors zu scannen, außer vielleicht den Geräten die zur Untersuchung notwendig sind. Ich habe sogar schon mit Lieutenant Radrin darüber gesprochen, Commander Teran kann selektive Störfelder im Rest des Labors errichten!"

"Die dieses Spitzohr nur noch mehr anstacheln werden und bei der Hinterlist der Romulaner wäre ihm sogar zuzutrauen, die Störfelder zu umgehen!"

"Würden Sie das auch dann noch glauben wenn ich für ihn bürgen sollte?"

K'Olmos sah die Wissenschaftsoffizierin mit offenem Mund an ehe er schallend zu lachen begann. "Sie sind eine hervorragende Komikerin, Commander!" Schnell wurde er wieder ernst. "Wie gut kennen Sie diesen Mann, glauben Sie Sie können ihm wirklich so weit vertrauen dass er seine romulanischen Triebe unterdrücken wird? Sind Sie sich ABSOLUT sicher dass er keine unerlaubten Scanns anstellen wird und falls doch, dass er diese dann nicht an seine romulanischen Verbündeten weiterreichen wird?"

Tatsächlich spiegelte Vinaras Gesichtsausdruck einen gewissen Restzweifel wider.

"Sehen Sie", sprach der klingonische Captain nun mit ganz ruhiger Stimme, "wenn schon Sie ihm nicht 100-prozentig vertrauen können wie soll ich es dann?"

"Ich gebe zu es besteht ein gewisses Restrisiko, aber das dürfte eigentlich eher gering sein. Von daher bleibe ich bei meinem Vorschlag und... verbürge mich offiziell für ihn." Leicht kamen Vinara diese Worte nicht über die Lippen, aber irgendwie musste sie mit dem Vertrauen anfangen.

K'Olmos grunzte. "Sind Sie bereit bei Ihrem Leben zu schwören dass Solak keines unserer Geheimnisse an die Romulaner verraten wird?"

"Ich... Ja, Sir. Und um ganz ehrlich zu sein, wenn die Romulaner wirklich wissen wollen wie weit die Klingonen und die Föderartion in der Psychometrie sind haben sie andere Wege das herauszufinden, weitaus raffiniertere."

Captain K'Olmos stand auf und zückte seinen D'K-tagh-Dolch.

Die Andorianerin wusste was nun kommen musste und streckte ihre linke Hand mit der Innenfläche nach oben vor.

"Also schwören Sie bei Ihrem Leben, bei Ihrer Ehre und bei Ihrem Blut dass dieser halbromulanische Councellor sich bei uns an Bord benehmen wird?" Er überreichte Vinara den Dolch welche diesen mit der rechten Hand empfing.

"Ja, zumindest was seine möglichen Spionagetätigkeiten betrifft." Sie ritzte sich selbst die Innenfläche der linken Hand auf und drehte sie dann um so dass ein paar Blutstropfen auf den Schreibtisch des Captains fielen.

"Dann hoffe ich in Ihrem Interesse dass ich Sie und Lieutenant Solak nicht doch noch irgendwann töten muss", brummte der Klingone nachdem er seinen Dolch wieder zurückgenommen und Vinara ein sauberes Tuch zur Versorgung ihrer Wunde gegeben hatte.

Die Wissenschaftsoffizierin war schon dabei das Büro zu verlassen als K'Olmos ihr noch hinterherrief: "Ich werde dennoch für eine angemessene Bewachung sorgen."

"Ich verstehe, Sir."

Wieder auf der Community angekommen befiel Vinara eine leichte Übelkeit, gepaart mit den bis jetzt nur einmal aufgetretenen Herz-Rhythmus-Störungen. Sie nahm zuerst eine und nach einer halben Stunde eine weitere der Pillen die Dr. Gilmore ihr verschrieben hatte (das Naturpräparat ließ sich ohne Nebenwirkungen auch in höheren Dosen einnehmen). Danach konnte sie einigermaßen entspannt einschlafen...

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Die Ideen und Theorien, die bei der Besprechung vorgebracht wurden, hatten zum größten Teil Hand und Fuß.

Besonders van Richthovens Einwand, der Breen betreffend war einleuchtend. Verdammt, warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Dachte der Chefingenieur grimmig. Er musste zugeben das Er zurzeit einfach nicht er selbst ist. Dadurch, dass nun der Computer der Binären nun untersucht werden soll, war auch eine weitere Konfrontation mit Swami vorprogrammiert. Müde schlurfte George in den Maschinenraum, um nochmals nach dem rechten zu sehen und um McNeil und Mandrake über den aktuellen Stand zu informieren. Der Anblick, den Georges Vertreterin bot war nicht gerade besser geworden, als Mc Neil den Bericht bei George vor der Besprechung abgegeben hatte. Dennoch schien die Frau aufmerksam den Erläuterungen ihres Vorgesetzten zu lauschen. Kurz darauf wurde der Schichtwechsel im Maschinenraum vollzogen und George machte sich in sein Quartier auf.

Dort angekommen stellte George fest, dass die Kinder bereits schliefen. Jenax erwartete George bereits im Schlaffzimmer. Beide sagten kein Wort. Nach und nach zogen sich beide gegenseitig aus, Minuten später liebten die Beiden sich, als ob es kein Morgen mehr geben würde. Doch in dieser Nacht war was anders, das spürten die Beiden und ließen es einfach geschehen.

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Nach der Besprechung hatte Lucas noch Hunger bekommen und beschloss ins Casino zu gehen, um etwas zu essen. Die Aufgabe mit den Binären konnte er ebenso gut in der arbeitsfreien Nacht erledigen. Nach einem kurzen Fußmarsch hatte er sein Ziel erreicht und replizierte sich eine Gemüsesuppe, Catfish mit Pommes und eine Birne als Nachtisch und als Getränk Limonade. Mit dem vollen Tablett steuerte er den nächstgelegenen Tisch an.

„Hej – da ist ja der süße Junge wieder. Wo hast du denn deine Locken gelassen!“ Eine Bolianerin in kurzer Hose und ziemlich knappen T-Shirt knalle ihr Tablett auf den Tisch und setzte sich ihm gegenüber. „Hab’ gehört dass du versucht hast mit dem Schädel einen Berg in den Grund zu stampfen. Aber das da gleich der Wuschel draufgehen musste finde ich echt schade. Wie geht’s der Rübe?“

"Hallo Gle’ma, der Rübe geht’s gut und den Wuschel habe ich abgeschnitten. Und ich habe noch viel zu tun und Ärger am Hals..." antwortete Lt. Cmdr. Bishop und löffelte seine Suppe weiter.

„Du siehst jetzt aus wie ein bescheuerter Militarist.“ Sie säbelte ein Stückchen Rinderbraten in mundgerechte Stücke. „Dieses Fleisch ist zäh wie Leder! Warum können die Leute das nicht lang genug lagern bis es so richtig schön mürbe ist? Da braucht man ja eine Kneifzange … Du hast Ärger? Was hast du ausgefressen?“

"Militarist? Ich bin doch nicht wie Sheridan..." entgegnete Lucas empört und aß die Suppe leer. "Na ja ich habe einen der Binären durch die Luft geworfen und der hat sich beschwert..." fügte er hinzu und schaute die Bolianerin genau an. Das T-Shirt von ihr war wirklich sehr knapp.

Gle’ma lachte schallend. Einige Köpfe drehten sich zu den beiden um. „Wen hast du geworfen? Null-Eins oder Eins-Null?“

"Ich glaube Null-Eins aber was ist denn daran so komisch?" meinte Lucas und versuchte sich irgendwie kleiner zu machen.

„Da hast du ja gerade den Richtigen erwischt. Das ist so ein richtiger Schleimscheißer. Echt – der Typ ist unmöglich. Er macht immer ganz genau was man ihm sagt. WÖRTLICH. Eins-Null ist da besser drauf. Er macht nur so ungefähr das was ihm befohlen wird. Und was daran komisch ist?“ Sie gluckste fröhlich vor sich hin. „Du hast das getan was ich seit Wochen einmal gerne gemacht hätte. Sag …“ Gle’ma beugte sich über den Tisch, schaute sich verschwörerisch um und senkte die Stimme „ … wie weit ist er geflogen?“

"Ich glaube es waren 7 Meter..." Lucas überlegte ob vielleicht Gle'ma ihm beim knacken der Binären-Datei helfen würde? Aber er musste vorsichtig sein, denn es könnte auch Teil eines Plans sein.

„7 METER?“ Die Bolianerin richtete sich ruckartig auf. „Oh man – das hätte ich nur zu gerne gesehen. Ich denke ich hätte maximal vier geschafft. Aber auch nur wenn’s bergab gegangen wäre. Was haben die beiden Kriecher ausgefressen, dass sie so eine Bestrafung verdient haben?“

"Hab die Beiden in meinem Büro erwischt und die haben an unserem Computer rumgefummelt. Irgendeine Datei kam zum Vorschein, die ich aber noch nicht entschlüsseln konnte..." erzählte der Sicherheitschef aber sehr leise.

„Die haben ins Büro des Sicherheitschefs eingebrochen?“ Gle’mas Gesicht wurde blassblau. „Warum sollten sie so was tun?“

"Die Binären meinten, sie würden auf Swamis Befehl handeln. Aber Beweise gibt es nicht!"

„Autsch … wenn die beiden das sagen dann brauchst du keine Beweise. Die machen nie etwas ohne Order.“ Die Ingenieurin schob das Tablett mit dem halbaufgegessenen Rinderbraten von sich weg und knabberte nachdenklich an ihrem Daumennagel. „Ich glaube, ich ahne was dahinter steckt. Ihr habt denen den Zugang zum Hauptcomputer gesperrt, oder?“

"Ja, das haben wir aber was ist denn los? Gle'ma wenn du etwas weißt, dann musst du es mir sagen." Lucas wurde euphorisch und lehnte sich über den Tisch, sein Essen war schon fast aufgegessen. Er schaute die Bolianerin ernst an.

Sie schüttelte nur den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher ob ich etwas weiß. Indira hat mir als ihr gekommen seit nur den Befehl gegeben, ihren Computer auf die Community zu schaffen und ihn für die Binären anzuschließen. Ich hatte dieses Gerät vorher noch nie gesehen. Ein ziemlich alter Kasten, aber Indira kann in solchen Dingen echt komisch sein. Als ich wissen wollte was da für Daten drauf seien bekam ich keine Antwort. Habe mir auch nichts weiter dabei gedacht. Aber ich habe gehört, dass ihr seitdem immer wieder Probleme mit einem Virus habt. Könnte der tatsächlich von diesem Computer kommen?“

"Ein Virus? Das muss ich vergessen haben... Gle'ma kennst du dich nur mit Hardware oder auch mit Software aus?"

„Euer Turbolift und sämtliche Replikatoren spielen tagelang verrückt und du hast das vergessen?“ Sie lachte laut. „Du musst echt auf den Kopf gefallen sein!“ Etwas leiser fuhr sie fort: „Software und Hardware – wo ist da der Unterschied? Bei dem einen schraubt man mit Werkzeug rum und beim anderen mit Worten. Beides beherrsche ich bis ins kleinste Detail. In meinem Jobb muss man vielseitig sein. Da steht nicht gleich irgendein Experte hinter der nächsten Ecke. Und wir haben nicht immer irgendwelche ZZZs dabei.“

"ZZZs? Was soll denn das sein?" erkundigte sich Lucas und versuchte seine Fantasie zu unterdrücken.

„Du kennst das nicht? Ihr Sternenflottenfuzzies lebt echt hinter dem Mond. ZZZs sind Zwillings-Zahlen-Zwerge … also Binäre.“ Sie winkte dem Kellner: „Sag mal, kann euer Riese da hinter der Theke auch einen bolianischen Beerenpudding zusammen rühren?“

„Ich werde ihn mal fragen.“

„Danke“ Gle’ma grinste dem Kellner frech hinterher. „Bin gespannt ob der wenigstens das richtig hinbekommt. Der Braten war jedenfalls für die Katz. Aber jetzt sag schon … was hast du für ein Problem mit Indiras Computer?“

"Ich will wissen was in dieser blöden Datei steht und ich bin kein Fuzzie!" meckerte Lucas die Blaue an und vollendete seine Mahlzeit.

„Aber du weißt auch nicht was ZZZs sind. Warum willst du wissen was in dem Computer drin ist?“

"Du ich bin nicht zum Spaß Sicherheitschef und diese Datei ist ein Sicherheitsrisiko!" entgegnete Bishop etwas bissig, denn bei so etwas verstand er keinen Spaß.

„Und wenn du mir jetzt noch verrätst warum sie das ist, dann kann ich dir vielleicht sagen ob ich dir helfen kann“ kam es gutmütig zurück.

"Das kann ich dir nicht sagen, ich muss da erst reinschauen. Aber du bekommst auch einen Lolli dafür!" versprach Lucas und schaute Gle'ma freundlich und lieb an.

Ah, die Hundeblickmasche … das den Kerls auch nie was Neues einfällt. Gle’ma seufzte und stand auf. „Na dann komm schon du Sternenflottenfuzzie. Lass uns mal einen Blick werfen bevor du noch Bauchweh bekommst.“ Sie winkte dem Kellner zu „Ich komme nachher wieder – der Riese da hat also Zeit, sich in der Datenbank zu informieren!“

"Gle'ma, nenn’ mich bitte nicht immer Fuzzie. Und hast du einen Waffenschein für dein Mundwerk?" ermahnte Lt. Cmdr. Bishop scherzend die Bolianerin und verließ vor ihr das Casino.

„Solange du eine Frisur hast wie ein Sternenflottenfuzzie nenne ich dich auch so. Und ich bin Zivilistin. Ich brauche weder Waffenschein noch Maulkorb. Und wo ist nun dein Büro?“

"OK du hast gewonnen" meinte Lucas und fügte in Gedanken ein [i)und ich habe meine Ruhe! dazu. "Mein Büro befindet sich Deck 10, Tertiärsektion"

Wenige Minuten später saßen sie in Bishops Büro und aktivierten den Monitor. „Welche Datei kannst du nicht öffnen?“ fragte die Bolianerin.

"Die hier XD324/8" entgegnete Bishop und zeigte mit dem Finger auf die besagte Datei. "Aber vorsichtig beim letzten Mal bin ich geduscht worden!"

Gle’ma startete ein Analyseprogramm und beobachtete die Ziffern, die über den Bildschirm flimmerten. Nach einigen Minuten des Schweigens fluchte sie leise. „Typisch Null-Eins! Die bekommen wir nicht so ohne weiteres auf. Aber diese Datei ist ein Programm welches das Backup im Hauptcomputer schützen sollte. Die ZZZs haben ihren Computer inzwischen wieder vom Netz genommen?“

"Ich denke schon dass die Zwerge ihren Computer vom Netz genommen haben. Aber was hat das damit zu tun?"

Gle’ma schüttelte den Kopf. „Du willst doch wissen, was in Swamis Computer drin ist, oder? Über den Hauptcomputer kommst du nur an die Reste der Backups ran, welche von den ZZZs noch nicht gelöscht worden sind. Diese Backups haben sie offensichtlich beseitigen wollen als du sie überrascht hast. Sie dachten vielleicht du seiest noch immer auf der Krankenstation. An diese Datei kommen wir so nicht ran. Hast du eine Ahnung, in welchen Dateien der Virus rumgegeistert ist? Wenn der wirklich von Swamis Computer stammt könnte er uns vielleicht ein Hintertürchen öffnen.“

"Also der Virus war in der Turboliftsteuerung, in den Replikatorsystemen und der Kommunikation unterwegs. Seit der Computer der ZZZs abgekoppelt ist, haben wir Ruhe." berichtete Lucas und markierte die betroffen Systeme.

„Okay … lass mich mal sehen … hast du ein Bier? Oder gibt es bei euch nur dieses Synteholzeugs?“

"Es gibt nur Syntehol und mein Privatvorrat habe ich entsorgt!"

Die Bolianerin verzog das Gesicht. „Jetzt hat man schon mal Erdlinge um sich herum und dann haben die kein Bier! Die einzig brauchbare Errungenschaft eures Planeten, wenn ich ehrlich sein soll. Aber lass das ja nicht Indira hören. Also dann eben einen Raktajino“

Die Bolianerin war das totale Gegenteil zu dem Murrkopf von O'Tra und auch zur Sternenflotte, aber Lucas holte ihr einen klingonischen Kaffee. "So bitte schön, einen Raktajino!"

„Danke.“ Gle’ma nahm einen langen Zug von dem heißen Getränk. „So, du kahlgeschorener Sternenflottenfuzzie. Dann lass mal die Meisterin ran. Sieh her und lerne!“ Sie lachte, lockerte die Finger und begann auf die Tastatur einzuhämmern. Eine halbe Stunde später stieß sie einen leisen Pfiff aus. „Hat der Sheridan da drin rumgefummelt?“

"Ja, bestimmt sogar! Aber diesen Trick kannte ich noch nicht..." gab der Sicherheitschef zu. Aber der Begriff Fuzzie nervte langsam.

„He Brownie – schau nicht so beleidigt. Steht dir nicht. Ej – das hätte ich dem Komiskopf gar nicht zugetraut. Der hatte den Virus tatsächlich gefunden. Prima, das macht es leichter. Da ist er ja … WAS????“ Die Ingenieurin sprang von ihrem Stuhl auf und starrte auf den Monitor.

"Was zum Vrell ist denn los?" fragte Lucas und starrte ebenfalls auf den Bildschirm. Hatte sie ihn eben Brownie genannt?

„Diese beiden Mistkerle! Woher haben die dieses Programm?“ Verwirrt griff Gle’ma nach der leeren Kaffeetasse und schüttete das nicht vorhandene Getränk in sich hinein. „Scheiße – die können das nicht mal geklaut haben! Dazu müssten sie meine Erinnerungen analysiert haben! Lucas …“ Sie drehte sich um. „Der Virus … der stammt von mir! Den habe ich als Kind mit meinem Vater zusammen entwickelt. Nur so aus Spaß. Um meinen Onkel zu ärgern.“

"Wie bitte? Wie kommen die Penner denn an deinen Virus? Siehst du, da ist etwas oberfaul!"

„Oh ja, das ist wohl wahr!“ Das Gesicht der Bolianerin hatte sich von hell- zu dunkelblau verfärbt. Wütend bearbeitete sie weiterhin die Tastatur. „Schau – diese restlichen Fragmente des Programms zeigen es deutlich: Der Virus stammt von Swamis Computer. Er hat sich an die Backupdateien gehängt und dann über das Schiffssystem ausgebreitet. Vater und ich haben uns damals ein wirklich fieses kleines Ding ausgedacht weil Onkel Juspus mit seinem tollen Computer furchtbar angegeben hat. Mein Gott hat der damit genervt! Wir haben sein gesamtes System damit lahm gelegt indem der Virus immer wieder andere Programme als die gewünschten aktiviert hat. Und er hat zwei Monate gebraucht um ihn zu finden!“ Sie lachte leise. „Das war ziemlich lustig. Aber warum sollten die meinen Virus in die Schiffsysteme einspeisen?“

"Ganz einfach, als Ablenkungsmanöver! Bleibt nur die Frage: Ablenkung vor was?" kombinierte Lucas und klopfte Gle'ma freundlich auf die Schulter. So langsam bereute er den Freiflug von dem Zwerg nicht mehr, aber Assjima würde ihn trotzdem einen Kopf kürzer machen.

„Ich weiß nicht … von was sollten die denn ablenken? Indira hatte mir nur gesagt dass sie die Dateien auf ihrem Computer nicht öffnen könnte weil er aufgrund der immer stärker werdenden Störungen nicht richtig arbeitete. Deswegen sollte ich ihn auf die Community bringen. Die Binären hatten den Auftrag, die Daten zu öffnen und sie auszudrucken, damit Indira auf dem Planeten mit ihren Analysen arbeiten konnte. Aber andererseits …“ Gle’ma legte die Stirn in Falten und dachte angestrengt nach. „Sie hatte doch ihre Notizen und wir waren noch nicht so lange auf Xsesal drei als dass es um allzu viele Dateien gehen konnte. Was haben die ZZZs also die ganzen Tage hier gemacht?“

"Das ist die große Frage, um die es hier geht! Aber mehr steht in der Datei nicht oder?"

„In der Datei? Nein, das ist nur eine Sicherung. Die ist mit dem Löschsystem gekoppelt. Die hat nichts mit dem Virus zu tun. Und was in dem Backup drin steht können wir nicht herausbekommen ohne geduscht zu werden. Diese Sicherung haben die ZZZs angelegt. Aber Fragmente vom Virus hängen da mit dran. Du Lucas … ich glaube der Virus hat die Binären genauso genervt wie er euch genervt hat. Womöglich kamen sie an Indiras Daten gar nicht dran. Kannst du von hier aus überprüfen ob irgendwo im Schiff eine Datei ausgedruckt wurde? Ich meine so richtig auf Papier oder so …“

Lucas stellte sich gerade Gle'ma beim Duschen vor - er war wirklich übermüdet. "Ja, ich checke das mal!" antwortete Lt. Cmdr. Bishop, knackste mit den Fingern und hämmerte auf den Tasten rum. Wenig später kam die Antwort: Es wurde nichts ausgedruckt!

„Dachte ich es mir doch. Die kommen nicht an Indiras Programme ran! Deswegen ist die Chefin in letzter Zeit so ungehalten.“ Gle’ma fluchte leise. „Also Lucas, wenn du wissen willst was in dem Computer drin ist musst du direkt in ihn reinschauen. Über die Reste der Backupdateien kommen wir nicht weiter. Die sind zu sehr verstümmelt.“

"Vielen Dank, Gle'ma und hier ist dein Lolli mit Schlumpfgeschmack!" bedankte sich der Sicherheitschef und scherzte während er der Bolianerin den Lutscher gab.

„Bäh – der ist ja blau!“ Sie lachte und steckte sich das Teil in den Mund. „Halt mich auf dem Laufenden. Ich beame jetzt nach A5 runter. Habe da ein Hühnchen mit jemandem zu rupfen. Ich kann es nicht leiden wenn mich jemand an der Nase herum führt.“

"Gut, Gle'ma dann bis demnächst und danke!" verabschiedete sich Lucas und verließ ebenfalls sein Büro. Auf dem Weg zu seinem Quartier verspeiste er seine Birne.

Bryn und U_E schlumpfen den Computer!

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Direkt nach der Besprechung machte Assjima sich auf den weg zu den Arrestzellen. 13 Ferengi sollten da jetzt einsitzen. Anklage: Entführung eines klingonischen Offiziers. Was hatte sie eigentlich damit zu schaffen? Warum waren die nicht auf der Eisenstein? Ach ja … immerhin wurden die Ferengi auf ihren Befehl hin eingefangen. Was hatte sie eigentlich dazu getrieben, Milseya alleine auf diese Verfolgung zu schicken. Hatte sie Fähnrich Anquenar überhaupt losgeschickt? Sie konnte sich beileibe nicht mehr daran erinnern. Wie auch immer, der Haliianerin war das Kunststück geglückt und das kleine Raumschiff der Ferengi hing jetzt wie eine kleine Warze an der Außenluke angedockt. Morgen früh würde sie George bitten einen Blick auf das Schiff zu werfen. Es wäre gut zu wissen was die außer einem Klingonen und einem Teil des Artefaktes noch so alles geladen hatten.

Kaum dass sie den Arrestbereich betrat stürzte ein ohrenbetäubendes Kreischen auf sie ein. Der Kleine da drüben, der sich am wildesten gebarte musste der Anführer sein.

Sie straffte die Schultern und versuchte, sich ihre Unlust nicht anmerken zu lassen. „Daimon Metek?“ wandte sie sich an den Schreihals.

„Ja! Und ich verlange sofort frei gelassen zu werden! Wo ist ihr Captain?“

„Ich führe zurzeit das Kommando.“

„Eine Weibliche? Und dazu noch eine Deltanerin? Die Förderation ist degenerierter als ich annahm. Wer sind Sie?“

„Ich bin Lie …. Ich bin Commander Assjima, die kommandierende Offizierin des Förderationsraumschiffes USS Community.“

„Sie sind Wissenschaftlerin – Sie tragen Blau!“

„Die Community ist ein Forschungsschiff. Hier tragen viele Blau.“ Assjima hielt es für besser, dem Daimon nicht auf die Nase zu binden, dass sie nur die Chefärztin im Range eines Lieutenant Commanders war. Manchmal konnte etwas Hochstapelei sinnvoll sein.

„Wo ist Ihr Captain? Ich verlange sofort den Captain zu sprechen!“

„Sie sprechen mit dem amtierenden Captain.“

In den anderen Zellen war es ruhig geworden, so dass Assjima die Stimme senken konnte. „Was haben Sie auf dem Planeten gemacht?“

„Wir waren in geschäftlichen Dingen unterwegs, die Sie nichts angehen. Und Ihr Shuttle hat uns widerrechtlich angegriffen und aufgebracht. Das war ein regelrechter Raubüberfall!“

„Sie haben einen unserer Mitarbeiter gegen seinen Willen bei sich an Bord gehabt. Das war eine regelrechte Entführung.“

„Wir haben den Kerl aus seinem U-Boot gerettet. Ohne uns wäre er wie eine Katze im Sack ersoffen. Und Sie danken unsere Heldentat indem Sie uns in ihre Arrestzellen stecken.“

„Nun, ich denke K'Olmos HoD von der IKS Eisenstein wird diese Rettung seines ersten Offiziers nicht mit Ihren Augen betrachten. Sehen Sie es doch einfach mal so: wir haben Sie vor der Verfolgung durch einen klingonischen Bird of Pray bewahrt. Ohne uns würden Sie wohl immer noch im Chamra Vortex schweben, aber ohne Ihr Raumschiff. Doch wenn Sie möchten kann ich Sie gerne entlassen und ihr Schiff mitsamt der Crew den Klingonen übergeben.“

Der Ferengi schwieg und betrachtete die Deltanerin eingehend. Assjima bedauerte nicht, dass sie einem Ferengi nicht in den Kopf schauen konnte. Sein Geschichtsausdruck erzählte Bände. „Gut …äh … Commander. Was wollen Sie?“

Ja, was wollte sie eigentlich. Am liebsten würde sie dieses Gesindel so schnell wie möglich wieder loswerden. Vielleicht sollte sie doch mit K’Olmos Kontakt aufnehmen? H’Qar war wieder da und das Artefakt befand sich hinter einem Sicherheitsfeld im Labor. Sie hatten alles was sie wollten. Auch wenn die Umstände, durch die sie in den Besitz des Artefaktes gekommen waren tatsächlich nicht ganz astrein waren. Die Ferengi hatten es zuerst gefunden und ihr Anspruch war durchaus legitim.

„Was wollten Sie auf Xsesal drei?“ Eine bessere Frage fiel Assjima im Augenblick wirklich nicht ein.

„Hehehe … eine kluge Frage. Eine wirklich kluge Frage …“ Metek grinste anzüglich. „Weibliche sollten wirklich keine Fragen stellen! Da liegt ein Planet rum - voller archäologischer Schätze und er gehört niemandem. Was also glauben Sie könnten wir da gewollt haben?“

„Woher wussten Sie davon?“ Noch so eine blöde Frage.

„Der halbe Alpha Quadrant weiß von Xsesal drei. Diese Bajoraner haben ja überall mit ihrer Entdeckung rumgeprotzt. Sie hätten besser ihre Klappe gehalten und ihre Informationen gewinnbringend verkauft. Aber Bajoraner haben eben nicht die richtigen Ohren für gute Gelegenheiten.“

Befremdlich genug, aber Assjima glaubte dem Daimon. Nein, sie war wirklich nicht die Richtige, um aus einem Ferengi irgendwelche Informationen herauszuquetschen. Das sollte jemand machen, der es besser konnte – und den es mehr interessierte. K’Olmos und H’Qar – nur diese beiden gingen die Ferengi wirklich an. Sie selber wollte nur das Artefakt auf dem Schiff behalten. Dieser Auftritt hier war ihr peinlich.

Der Ferengi bemerkte die Unschlüssigkeit der Ärztin. „Lassen Sie und endlich hier raus. Sie haben kein Recht, uns einzusperren.“

„ICH habe nicht das Recht dazu - das ist absolut korrekt. Aber die Klingonen haben es. Bis Captain K’Olmos entschieden hat, was mit Ihnen geschehen soll bleiben Sie hier. Guten Abend Daimon Metek.“ Ohne eine Antwort des Ferengi anzuwarten drehte sie sich um und verließ den Arrestbereich.

Der Abend war schon fortgeschritten. Assjima war müde, hungrig und wollte dennoch nur noch eines, nämlich mit Sam sprechen. Die Kommunikation den Alpha Quadranten funktionierte zwar, aber von jedem Gespräch würde eine Kopie bei K’Olmos und den andern Alliierten landen. Und was sie mit ihrem Mann zu besprechen hatte ging nun wirklich niemanden etwas an. Aber sie musste dringend mit den drei Professoren sprechen. War es heute schon zu spät dazu? Etwas unschlüssig stand sie auf dem Korridor. Ach nein, die drei Herren konnte sie auch noch morgen früh über die Ergebnisse der Besprechung informieren. Etwas essen, ein paar Minuten lesen und dann ins Bett gehen … morgen wartete ein neuer, anstrengender Tag auf sie. Sie würde sich Lucas vorknöpfen müssen und dann erneut einen Anlauf nehmen um die Dinge zu meistern, an denen sie bereits seit Tagen scheiterte: den hinterhältigen Schleimer Kre Malo ertragen, den undurchsichtigen Romulaner versuchen zu durchschauen und Mantol die Maske vom Gesicht reißen. Und jetzt kommt auch noch ein Ferengi dazu! Ja, K’Olmos! Mit dem würde sie gleich noch sprechen. Sie wollte diese Raumpiraten vom Hals haben. Und zwar so schnell wie möglich! Entschlossen schlug sie die Richtung zur Brücke ein.

„Hej Doktor! So zielstrebig noch am späten Abend?“ Die hübsche Bolianerin war gerade um die Ecke gebogen und beinahe mit ihr zusammen gestoßen.

„Gle’ma! Ich wusste nicht dass Sie an Bord sind.“

„Bin heute Nachmittag gekommen. Eine Dusche und etwas Richtiges zu Essen waren mal wieder nötig. Aber ich werde gleich wieder nach A5 hinunter beamen.“

„Nach A5? Ich dachte, Sie hätten Ihr Camp in A3.“

„Habe ich auch. Aber der Schlafsack muss noch etwas warten.“ Das Lachen verschwand aus dem blauen Gesicht und auf ihrer Stirn bildete sich eine leichte Sorgenfalte.

„Was haben Sie denn so spät noch vor? Da unten schlafen die meisten doch schon.“

„Das ist etwas Persönliches.“

Die Deltanerin betrachtete die junge Frau forschend. Irgendetwas stimmte nicht. Doch sie wollte Gle’ma nicht drängen. „Dann wünsche ich Ihnen, dass Sie das klären können.“

„Dan …“

Der Kommunikator Assjimas piepste dazwischen. „Transporterraum drei an Commander Assjima.“ Die Stimme Taymors klang aufgeregt.

„Ja, Dok … Commander Assjima hier. Was ist denn?“

„Commander … hier ist eben was Seltsames passiert. Dieser Trill aus Professor Swamis Team ist von A3 herauf gebeamt und wollte sofort nach A5 runter. Als ich ihm erklärte, dass er fünf Minuten warten müsse, weil wir bei Transportervorgängen nach A5 wegen der Störungen ja immer erst einen Sicherheitscheck machen müssen … da sprang der mir beinahe ins Gesicht! Der Typ war wirklich eigenartig. Und er war total dreckig Er ist jetzt in A5 aber ich dachte Sie sollten davon wissen.“

„Danke Mr. Taymor. Assjima Ende.“

Die Sorgenfalte auf der Stirn der Bolianerin hatte sich vertieft. „Alim ist in A5? Das ist nicht gut …“

„Was ist los Gle’ma?“

„Da ist etwas faul. Genau weiß ich es nicht, aber die spinnen gerade alle. Haben Sie ein paar Minuten Zeit für mich?“

„Sicher doch. Gehen wir in Tanrims Büro.“

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Es war sehr praktisch, dass Blechblüx sich momentan in seinem Quartier aufhielt. Auf diese Weise konnte Solak sich nach dem Schock aus der Besprechung in seine vertrauten vier Wände zurückziehen und gleichzeitig mit dem Roboter sprechen. Vorerst aber galt es, seinen Sohn ins Bett zu befördern, der mal wieder sein Möglichstes tat, um die bestehenden Regeln bis zum Äußersten auszureizen. Und eine bewusstseinsbegabte Maschine kam ihm dabei gerade recht...

Es dauerte beinahe eine halbe Stunde und eine lange Gute-Nacht-Geschichte bis der Councelor gesiegt hatte und Niklan samt Mortimer im Bett lag - tatsächlich schlafend, wie ihre mentale Verbindung ihm mitteilte.

Blechbüx hatte es sich derweil mit einer Dose Motorenöl gemütlich gemacht. "E-i-n-

r-e-i-z-e-n-d-e-s-K-i-n-d"

"Das sagst du nur, weil es nicht sein Sohn ist." Solak griente und stellte fest, dass bereits eine dampfende Tasse Kakao für ihn bereit stand. Er setzte sich und dankte seinem Gast für diese Aufmerksamkeit. Dann wurde er ernst. "Blechbüx, wir benötigen deine Hilfe."

"W-a-s-i-s-t-l-o-s-?"

Der Romulovulkanier nahm einen Schluck Kakao und begann dann dem Grabungsroboter einen genauen Einblick in die Ereignisse und Pläne zu geben. Er verschwieg ihm nichts, was nicht ausdrücklich der Geheimhaltung unterlag. Einen sehr langen Bericht und viele Unterlagen später lehnte Solak sich zurück. "Du siehst, wir bekommen mit unseren bisherigen Möglichkeiten keine genauen Auskünfte über diese Artefakte. Du bist sozusagen die Geheimwaffe. Du kannst die Artefakte so wahrnehmen wie wir es können, dank deiner maschinellen Natur aber noch so viel mehr, vor allem wenn du einen Computer zur Unterstützung hast."

Blechbüx nahm ebenfalls einen tiefen Schluck seines Getränkes zu sich. "D-o-c-h-

w-a-r-u-m-s-o-l-l-i-c-h-e-r-s-t-z-u-d-e-n-K-l-i-n-g-o-n-e-n-?"

"Weil wir nicht wissen, ob die Artefakte einen Einfluss auf dich haben. Ich habe dir ja eben von diesen Visionen berichtet. Wir wissen nicht, ob du... dein... mh... deine Verarbeitungseinheit die Multitasking-Eigenschaften aufweist, die in Verbindung mit den Artefakten zu Visionen führen. Oder ob es irgendwelche anderen Dinge gibt, die dir schaden könnten."

"D-u-b-i-s-t-n-i-c-h-t-b-e-g-e-i-s-t-e-r-t-v-o-n-d-i-e-s-e-r-I-d-e-e-."

Solak lächelte schwach. "Ist das so offensichtlich? Nun, die Idee, dass du die Artefakte scannst, finde ich gut. Wir brauchen dringend Antworten und so wie es momentan aussieht, bist du der Einzige, der uns zumindest ein paar beschaffen kann. Was die Klingonen angeht... Dieses Volk und ich sind nicht unbedingt die besten Freunde. Aber ich muss anerkennen, dass sie tatsächlich die für diesen Zweck besseren Geräte haben. Und es ist wesentlich sicherer für dich, dich erst einer solchen Untersuchung zu unterziehen als dich ohne Vorbereitung auf die Artefakte zu stürzen."

"I-c-h-b-i-n-d-o-c-h-n-u-r-e-i-n-e-M-a-s-c-h-i-n-e-.-W-a-r-u-m-a-l-l-d-i-e-M-ü-h-e-?"

"Weil du eben nicht mehr nur eine Maschine bist."

"G-l-a-u-b-s-t-d-u-d-a-s-w-i-r-k-l-i-c-h-?" Blechbüx optischer Sensor starrte unverwandt den Councelor an.

Dieser erwiderte den Blick. "Natürlich. Einen Menschen oder Vulkanier würden wir auch nicht ohne vorherige Absicherung auf so ein Abenteuer ansetzen. Nicht, wenn es andere Möglichkeiten gibt."

"U-n-d-w-a-s-i-s-t-w-e-n-n-i-c-h-m-i-c-h-w-e-i-g-e-r-e-?-B-i-s-h-e-r-w-a-r-e-s-

e-i-n-f-a-c-h-f-ü-r-d-i-c-h-a-l-l-d-i-e-n-e-t-t-e-n-W-o-r-t-e-z-u-m-i-r-z-u-s-a-g-e-n-.-

D-u-h-a-s-t-s-o-e-i-n-s-p-a-n-n-e-n-d-e-s-T-h-e-m-a-f-ü-r-e-i-n-e-n-e-u-e-

V-e-r-ö-f-f-e-n-t-l-i-c-h-u-n-g-be-k-o-m-m-e-n-.-D-u-b-i-s-t-a-u-c-h-n-u-r-e-i-n-

W-i-s-s-e-n-s-c-h-a-f-t-l-e-r-.-U-n-d-i-c-h-b-i-n-d-e-i-n-O-b-j-e-k-t-.-A-b-e-r-w-a-s-,-

w-e-n-n-d-a-s-O-b-j-e-k-t-n-i-c-h-t-m-i-t-s-p-i-e-l-e-n-w-i-l-l-?-W-e-n-n-d-e-i-n-e-

V-o-r-g-e-s-e-t-z-t-e-n-e-s-b-e-f-e-h-l-e-n-?-W-e-n-n-d-u-d-e-n-B-e-f-e-h-l-

b-e-k-o-m-m-s-t-,-m-i-c-h-z-u-z-w-i-n-g-e-n-?"

Konnten Roboter wütend und zweifelnd gucken? Nein, das konnten sie nicht. Dennoch begann Solak, sich in seiner Haut unwohl zu fühlen. Blechbüx hatte Recht. Bisher war es einfach gewesen. Doch was würde geschehen, wenn er seinen Vorgesetzten ein 'nein' überbrachte. Assjima würde es vielleicht akzeptieren. Aber Shral und Sheridan? Oder Swami und die anderen Wissenschaftler? Würde er sich ihnen widersetzen? Es wäre Befehlsverweigerung. Und angesichts seiner Akte und seiner Bewährung das Aus seiner Karriere - plus eventuell einer Strafe. Wäre er wirklich bereit, Blechbüx zu schützen? Der Councelor dachte über diese Frage nach. War er bereit, das für eine Maschine zu tun? Er musterte den Roboter.

"Ich will dich nicht belügen: Es wäre für alle Beteiligten einfacher, wenn du zustimmen würdest. Aber: Meine Vorgesetzten haben zugesagt, dein Einverständnis abzuwarten. Auch müssen sie deine Rechte als Zivilist anerkennen. Damit haben sie ein Versprechen gegeben. Wenn sie dieses Versprechen nicht halten, dann verraten sie damit ihre eigenen Ideale und sich selbst. Und wenn sie das tun... Es brächte sie außerdem in eine faszinierende Situation: Sie sind auf dich angewiesen, weil du ein eigenes Bewusstsein entwickelt hast. Sollten sie dich aber gegen deinen Willen zu etwas zwingen, dann würden sie gegen dieses Bewusstsein handeln - oder es sogar in Abrede stellen. Was sie aber nicht können, weil sie dich ja genau aus diesem Grund an den Computer anschließen wollen." Er trank amüsiert von seinem Kakao. "Und was mich angeht: Ich habe meinen Namen unter die Dokumente gesetzt, die dir persönliche Freiheit zusichern. Und ich habe versprochen, mit dir zu den Klingonen zu gehen. Glaub mir, beides ist nichts, was ich leichtfertig getan habe."

"S-c-h-ö-n-u-n-d-g-u-t-,-a-b-e-r-w-a-s-i-s-t-d-e-n-a-n-d-e-r-e-n-?-M-i-t-d-e-n-

K-l-i-n-g-o-n-e-n-?-S-i-e-k-ö-n-n-t-e-n-m-i-c-h-d-a-b-e-h-a-l-t-e-n-.-S-i-e-s-i-n-d-

n-i-c-h-t-a-n-F-ö-d-e-r-a-t-i-o-n-s-g-e-s-e-t-z-e-g-e-b-u-n-d-e-n-.-O-d-e-r-d-i-e-

R-o-m-u-l-a-n-e-r-.-D-i-e-C-a-r-d-a-s-s-i-a-n-e-r-.-W-ü-r-d-e-t-I-h-r-m-i-c-h-d-e-n-e-n-

üb-e-r-g-e-b-e-n-?-O-d-e-r-m-i-c-h-b-e-s-c-h-ü-t-z-e-n-?"

Einen Humanoiden würden sie beschützen, gar keine Frage. Aber einen Roboter? Würde man ihn 'aus Versehen' verlieren und dann abwarten was die anderen taten? "Du stellst gute Fragen."

"D-a-s-h-a-s-t-n-u-n-d-a-v-o-n-d-a-s-s-d-u-m-i-r-S-u-r-a-k-z-u-l-e-s-e-n-g-e-g-e-b-e-n-

h-a-s-t-.-"

"Erinnere mich daran, dass ich das bei dem nächsten bewusstseinbegabten Roboter, der in mein Büro rollt, unterlasse. Zu deinen Fragen: Ich weiß es nicht. Ich weiß, was ich dir versprochen habe. Und dass ich meinen Vorgesetzten vertraue."

Gut, dass Blechbüx kein Telepath war und die Lüge in diesen Worten nicht durchschauen konnte.

"K-a-n-n-i-c-h-d-a-r-ü-b-e-r-n-a-c-h-d-e-n-k-e-n-?"

"Natürlich. Gle'ma ist übrigens an Bord. Wenn du willst, dann sprich auch mit ihr darüber." Der Humanoid stand auf. "Gib mir am Morgen Bescheid."

"G-u-t-e-N-a-c-h-t." Blechbüx's optischer Sensor folgte dem Mann Richtung Schlafzimmer. "S-o-l-a-k-?"

Der Angesprochene drehte sich um. "Ja?"

"I-c-h-w-e-r-d-e-a-u-f-d-i-c-h-a-u-f-p-a-s-s-e-n-m-ü-s-s-e-n-w-e-n-n-w-i-r-b-e-i-d-e-n-

K-l-i-n-g-o-n-e-n-s-i-n-d-.-D-e-n-n-s-o-l-l-t-e-d-i-r-w-a-s-z-u-s-t-o-s-s-e-n-w-e-n-n-

w-i-r-d-a-d-r-ü-b-e-n-s-i-n-d-,-w-i-r-d-N-i-k-l-a-n-m-i-c-h-g-a-r-a-n-t-i-e-r-t-

a-u-s-e-i-n-d-e-r-s-c-h-r-a-u-b-e-n-."

Die Augenbraue des Romulovulkanier zuckte. "War das ein Ja?"

"I-h-r-b-i-o-l-o-g-i-s-c-h-e-n-E-i-n-h-e-i-t-e-n-s-e-i-d-m-a-n-c-h-m-a-l-w-i-r-k-l-i-c-h-

e-x-tr-e-m-s-c-h-w-e-r-v-o-n-B-e-g-r-i-f-f-.-.-.-."

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Nach

8 Stunden,

57 Minuten,

15 Chicken Wings,

4 Flic Flacs

9 koffeinhaltige Getränke ohne Zucker,

2 vor Wut an der Wand zerschmetterten Padds,

267 Gummibärchen,

2 Raktajinos,

3 Kopfschmerztabletten,

800 Metern Hin und Hergehens,

3 Liter stillem Wasser

und einem 32 Sekunden dauernden Schreianfall

lehnte sich eine überglückliche, kleine Haliianerin in ihrem Sessel zurück.

GESCHAFFT!!!!

Milseya schloss ihre Augen und atmete mehrmals tief durch. Endlich! Endlich hatte sie diesen Text begriffen, die Worte „übersetzt“ und vor allem ihre Bedeutung verstanden.

Und sie kannte nun die Geschichte von Getarga. Verstand, dass alles was damals geschehen war, in mittelbarem Zusammenhang stand mit dem, was heute geschah.

Wahrscheinlich würde es überhaupt nicht helfen, die Morde aufzuklären. Oder nur vielleicht. Doch das war nicht der Punkt. Nicht der Grund, wieso sie Spekulation um Spekulation, Vermutung um Vermutung den 61 Zeilen auf den Grund gegangen war. Und warum ausgerechnet sie, die Puzzles und andere Rätsel dieser Art wie die Pest hasste, auf einmal derart fasziniert von diesen Worten war.

Es war die Geschichte selbst gewesen. Eine Äußerung von Commander Shral. Die Inschriften in den Altarräumen. Doch vor allem die Geschichte Haliis. Besser gesagt eine Epoche der haliianischen Geschichte…

Auf Getarga hatte sich aus einer quasi gleichberechtigten Gesellschaft, einem beinahe harmonischen Gleichgewicht, eine Kultur entwickelt, die die Frauen vermutlich nicht rigoros unterdrückte, ihnen aber die Gleichstellung verweigerte.

Das Gleichgewicht war gestört, was schließlich zu Tod und Vernichtung geführt hatte. Der Planet, die Geschichte der Väterväter und ihre unglaublichen Fähigkeiten wurden vergessen und gingen damit wahrscheinlich unwiderruflich verloren.

Mit einem wohltuenden Seufzer der Erleichterung stand Milseya auf und ging zum Replikator. Sie hatte das dringende Bedürfnis zu feiern. Am liebsten hätte sie jetzt alles stehen und liegen gelassen und hätte sich auf die Eisenstein zu H’Qar gebeamt. Wäre da nicht das gewaltige Chaos auf dem großen Tisch der Beobachtungslounge gewesen. Und wäre da nicht noch die Tatsache gewesen, dass sie ihren Bericht noch einmal überlesen musste, bevor sie ihn an Assjima und die Führungsoffiziere schickte. Und .. und .. und…

H’Qar musste warten. Das Chaos auf dem Tisch ebenfalls. Erst der Bericht, ermahnte sie sich. Aber ein Gläschen Champagner, das durfte sie sich jetzt wirklich gönnen. Und wenn sie mit dem Bericht und dem Aufräumen fertig war, dann würde sie - nachdem sie Connors Erlaubnis eingeholt hatte - auf die Eisenstein beamen.

Mit der prickelnden Belohnung in der Hand kehrte sie zum Tisch zurück und griff nach dem Padd.

Von: Fähnrich Milseya Anquenar

An: Lt. Commander Assjima

CC: Commander Selina Kyle, Lt. Commander Vinara Shral, Lt. Commander George Sheridan, Lt.Commander Lucas Bishop, Lt. Solak, Lt. Jeremiah Esteban, Fähnrich Bjoern van Richthoven.

Betrifft: Die Geschichte von Getarga (Xsesal 3)

Mit Hilfe der übersetzten Schrifttafeln und der bisherigen Erkenntnisse glaube ich, dass es mir gelungen ist, einen Teil der Geschichte von Getarga, den Planeten, den wir heute als Xsesal 3 bezeichnen, zu rekonstruieren. Zur Hilfe genommen habe ich dabei einige archäologische sowie semiotische Standardwerke, die sich speziell mit der Deutung von solchen Texten beschäftigen. Dennoch halfen sie mir größtenteils nur zum besseren Verständnis, wie man solche Texte „lesen“ und interpretieren kann und sollte. Das Meiste kam durch eigene Interpretationen zustande, die durch die bereits bekannten Tatsachen untermauert werden.

Zum besseren Verständnis möchte ich zunächst nochmals die bereits bekannten Punkte darstellen:

Wie bereits von Dr. Lonfer herausgefunden und meines Erachtens auch richtig, sind mit den Eigennamen Fe’lischmas und Heliomas die beiden Sonnen von Xsesal 3 gemeint. Dies lässt sich leicht aus den Begriffen „Aufgang“ und „Untergang“ schließen. Fe’lischmas ist dabei die Sonne, die als erste aufgeht.

Die Drei der Zwischenzeit repräsentieren die drei Monde.

Der am Ende des Textes erwähnte Name Getarga war die damalige Bezeichnung für den Planeten. Im Folgenden wird Getarga für den Planetennamen beibehalten…

…„Sie beherrschte den Anfang

Sie beherrschte das Ende…“

Da war der Hinweis auf die Zeit, nach dem die Haliianerin so verzweifelt Ausschau gehalten hatte. Nach dem Ganzen „Die Zeit ist linear… Wir Söhne des Planeten sind die Herren der Zeit …“ waren die Schrifttafeln für die Haliianerin eine bittere Enttäuschung gewesen. Insgeheim hatte sie sich gewünscht, hier endlich eine Antwort auf dieses verflixte Zeiträtsel zu erhalten (Wenn sie zu diesem Zeitpunkt nur geahnt hätte, dass es auch so war!). Doch nur eine unverständliche Geschichte von einer Götterdämmerung. Doch dann ..

Anfang und Ende. Und was lag dazwischen? Eine Dauer! Und wie definierte man eine Dauer? Mit Hilfe der ZEIT!

Milseya war derart überrascht von ihrer eigenen Schlussfolgerung (eigentlich von der Tatsache, dass das 1) logisch war und 2) von ihr stammte), dass sie den ersten Absatz immer und immer wieder las und diesen schließlich - die anderen Offiziere hatten schon vor über 30 Minuten die Besprechungslounge verlassen - interpretiert hatte.

In dem ersten Absatz wird von Elo-schila gesprochen. Einem mächtigen, weiblichen Wesen - vielleicht sogar eine Gottheit - die die Getargaer bereits seit vielen Generationen (Erbe unserer Väterväter) kannten. Elo-schila war den Getargaer noch vor Raganagu (Erbe unserer Väter) bekannt

Anhand folgender Zeilen

„Von den Söhnen Fe’lischmas gefürchtet

Sie bekämpften sie

Von den Töchtern Heliomas verehrt

Sie dienten ihr“

und

„Von den Söhnen Fe’lischmas verehrt

Sie dienten ihm

Von den Töchtern Heliomas gefürchtet

Sie bekämpften ihn“

kann man folgendes schließen: Auf Getarga herrschte ein geschlechterspezifisches Glaubenssystem. Die Männer waren die Söhne (Kinder) der ersten Sonne Fe’lischmas und sie dienten und verehrten Raganagu (zu ihm später mehr). Die Frauen hingegen waren die Kinder der zweiten Sonne Heliomas. Sie dienten und verehrten Elo-schila.

Beide „Parteien“ bekämpften immer die „Gottheit“ der jeweils anderen Partei: Die Männer also Elo-schila, die Frauen Raganagu.

Elo-schila war die Hüterin des Lebens und zwar von der Geburt bis zum Tode – Anfang und Ende. Sie bestimmte sogar diese Zeitpunkte…

Wieso sprach man eigentlich immer von einem Quantensprung, wenn jemand plötzlich eine Erleuchtung hatte? Weil dabei Licht emittiert wurde? Sie hatte keine Ahnung, wie sie darauf gekommen war. Vielleicht hatte es mit dem ersten Nachschlagewerk zu tun gehabt, das dem Leser riet, gerade bei archaischen Kultur mächtige Wesen mit Abstrakta gleichzusetzen, wenn sie die Eigenschaften oder Kräfte dieser besaßen.

Meine Schlussfolgerung mag nun gewagt sein, doch nur aufgrund dieser Annahme, die ich als Axiom postulieren möchte, erhält der Text einen meiner Meinung nach logischen Zusammenhalt.

Nur ein einziges, sehr mächtiges Wesen kann die Punkte in der Zeit bestimmen: Nämlich die Zeit selbst.

Elo-schila darf in diesem Text als nichts anderes als die Göttin der Zeit, im übertragenen Sinne, sogar als die Zeit selbst betrachtet werden.

In jeder Schöpfungsgeschichte gibt es einen Anfang („Am Anfang war das Wort“). Über den echten Anfang der Zivilisation auf dem Planeten wird uns hier nichts berichtet. Das hat meines Erachtens einen simplen Grund: Auf diesen Schrifttafeln werden die Anfänge des „Ordens“ von den „Söhnen des Planeten“ beschrieben - nicht die Geschichte des Planeten insgesamt.

Nach Elo-schila erschien Raganagu..

Raganagu - er war daran schuld, dass eines der Padds ein unrühmliches Ende an der Wand fand. Und dass Milseya stechende Kopfschmerzen von dem ersten Raktajino bekam, was zu der Einnahme von Kopfschmerztabletten sowie einem fünfminütigen Marsch hin und her in der Beobachtunglounge führte.

Da war etwas .. etwas, das sie erst nachdem sie beinahe schon den ganzen Text geknackt hatte, entdecken sollte, doch bis dahin verwirrte sie dieses Etwas.

Raganagu.

„Er bewachte den Tod“

Er war eindeutig der Gegenpart zu Elo-schila, die das Leben bewachte…

Die Haliianerin las und las, doch was oder wer dieser Raganagu war oder welche Macht er besaß – das konnte sie verflucht noch mal einfach nicht erkennen .. bis, ja, bis sie endlich drei Textstellen miteinander verband und sich endlich an den Rat hielt, nicht alles wortwörtlich zu nehmen..

„Er bewachte den Tod…

Er herrschte unter dem Berge…

Raganagu zückte das Flammenschwert…“

Was gab es unter der Erde? Was konnte einem den Tod bringen? Und welches mächtige Wesen oder welcher Gott würde ein Flammenschwert verwenden?

Milseya schrie 32 Sekunden lang entnervt, doch vor allem stocksauer über ihre eigene Blindheit (was hier nur eine höfliche Umschreibung für Dummheit ist).

FEUER!

Raganagu war nichts weiter als eine Umschreibung für das Feuer – und für alles was das Feuer mit sich brachte. Und GENAU JETZT - wirklich in diesem Augenblick - fügten sich fast alle Puzzleteilchen zusammen.

Raganagu war ein Gegenspieler von Elo-schila, der erst nach ihr von den Vätern entdeckt wurde. Daraus (und aus der Tatsache, dass er ebenfalls verehrt wurde) kann man schließen, dass auch er ein gottähnliches Wesen ist.

Nicht nur, dass er unter dem Berge herrscht (sie herrschte auf dem Berge), Raganagu beherrschte ebenso wie Elo-schila den Tod. Er konnte ihn den Getargaern - ebenso wie sie – bringen.

Raganagu ist das Feuer. Das augenscheinlichste Indiz dafür ist das „Flammenschwert“. Welche andere Gottheit würde ausgerechnet Flammen als Waffe verwenden? Und welch andere Naturgewalt kann ebenso unerbittlich wie vielleicht auch unerwartet den Tod bringen, wie die Zeit selbst. Nur das Feuer verfügt in beinahe sämtlichen Kulturen über diese „Macht“.

Doch Raganagu ist weit aus mehr. Er ist auch eine Umschreibung für die Fähigkeiten und den Fortschritt, den das Feuer mit sich bringt. Mit Hilfe des Feuers war es den Getargaern möglich z.B. Erze aus Gestein zu verhütten. Das Feuer brachte ihnen nicht nur Wärme und die Möglichkeit Mahlzeiten zu erwärmen. Es ermöglichte ihnen den technischen Fortschritt.

In einem Maße, für den die Getargaer noch nicht bereit waren.

Feuer war in so ziemlich allen Kulturen der erste Meilenstein für das, was man als Zivilisation bezeichnete. Sobald eine Kultur die Macht und die Möglichkeiten, die mit dem Feuer verbunden waren, erkannte, folgte das, was man Fortschritt nannte, beinahe schon unweigerlich. Doch meist erfolgt der industrielle Fortschritt über einen sehr langen Zeitraum, der immer wieder geprägt war durch Experiment/Irrtum/korrigiertes Experiment/Erfolg.

Doch das war bei den Getargaern nicht so gewesen.

Sie wollten alles sofort haben und dachten nicht an die Konsequenzen, die ein solcher Fortschritt mit sich bringt, dachte Milseya und schüttelte darüber den Kopf. Ihre Sonnen erblassten ..

Wie wir anhand der Städte sehen können, war der technische und technologische Fortschritte auf der Oberfläche nur gering. Die Getargaer lebten bescheiden von der Landwirtschaft, Fischfang, der Jagd. Einfaches Handwerk genügte, um das Leben zu erleichtern.

Doch wissen wir, dass sich bei A5 eine große industrielle Anlage befindet, die mit Hilfe der vulkanischen Hitze funktioniert. Ebenso von Werftanlagen in B2. In B1 verwendeten die Getargaer Materialien, um die Gebäude vor dem Salz zu schützen, die uns selbst heute noch unbekannt sind. Lt. Commander Sheridan berichtete, dass er bei der Suche nach Gle’ma durch glasartige Tunnel gefahren sei, die ihn vor der Lava schützten. Kurz: Die Getargaer kannten Technologien und Materialien, die sie aufgrund ihrer oberflächlichen Technologie an sich gar nicht kennen konnten. Wie sie an diese kamen, wird später noch erklärt, die Aufzählung diente nur dem Verständnis für das, was nun kommen wird.

Denn wir wissen auch von den metallischen Partikeln, die von A5 ausgehend sämtliche Geräte auf dem Planeten stören.

Folgendes ist meiner Meinung nach damals auf dem Planeten geschehen:

Die Männer als Anhänger Raganagus trieben den industriellen Fortschritt in riesigen Schritten voran: „öffneten die Tore“. Ohne sich groß um die Nebenprodukte ihrer Industrie zu kümmern. Daraufhin „verblasste“ ihre eigene Sonne.

Ich habe lange über dieses „Verblassen“ nachdenken müssen. Ich konnte zunächst nicht begreifen, was damit gemeint sein könnte, da Fe’lischmas ebenso wie auch Heliomas doch heute eindeutig noch ihre Energie besitzen und strahlen. Doch dann veränderte ich meinen Blickwinkel. Ich stellte mir vor, ich wäre auf dem Planeten gewesen und eine der Sonnen wäre verblasst. Das einzige, was mich von den Sonnen trennte, war die Atmosphäre.

Dann fiel mir der Bericht von Dr. Nech ein, der sagte, dass es vor etwa 120.000 bis 150.000 Jahren eine Katastrophe planetaren Ausmaßes gab. Die Erklärung dafür ist jetzt simpel: Die (männlichen) Getargaer verschmutzten ihre Atmosphäre derart, dass für sie ihre Sonne blasser erschien.

Was für uns heute ein wissenschaftliches und auch lösbares Phänomen ist, muss für die Getargaer, die die Sonnen verehrten, eine Krise ausgelöst haben. Doch da sie scheinbar keinen Zusammenhang zwischen der Industrie und der Verschmutzung ihre Atmosphäre erkennen konnten, trieben sie die Industrie weiter.

Auch und obwohl die Frauen immer wieder auf die Männer einredeten und sie vermutlich auch baten, damit aufzuhören: „sprachen die Worte“. Es könnte sein, dass die Frauen einen Zusammenhang erkannt hatten, wenn sie wahrscheinlich auch keine wissenschaftliche Erklärung dafür hatten. Doch da sie Anhänger der anderen Gottheit und der anderen Sonne waren, hörten die Männer nicht auf den „Feind“. Sie machten weiter. Die weitere Sonne verblasste. Die Lebensbedingungen auf dem Planeten verschlechterten sich weiterhin.

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Es musste grauenhaft gewesen sein, zu diesem Zeitpunkt auf Getarga gelebt zu haben. Die Luft musste derart verpestet sein, dass einem das Atmen schwer fiel. Krankheiten, Mutationen, Fehlgeburten .. Milseya fiel es schwer, sich das Leben damals auf dem Planeten vorzustellen. Wie könnte sie auch, sie, die immer nur auf Raumschiffen mit einem Ventilationssystem oder auf Planeten, die entweder die Fehler der Industrialisierung erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen hatten oder die es nie so weit hatten kommen lassen, gewesen war?

Doch warum hatten sie es überhaupt erst soweit kommen lassen? Es musste den Getargaern doch irgendwann klar geworden sein, dass diese Verschmutzung von irgendwo herrührte. Dass man stets für etwas bezahlen musste. Vielleicht betrachteten sie die Verschmutzung aber ebenso wie das Feuer selbst, als ein Geschenk eines Gottes, das schon zu irgendwas Gutem führen würde?

Es hat sie direkt in ihren Untergang geführt, dachte die Haliianerin traurig.

Was nun folgt, scheint auf den ersten Blick der Kampf zweier Götter um die Vorherrschaft zu sein. Raganagu und Elo-schila kämpfen offenbar um die Vormachtstellung auf Getarga.

Doch in dieser Passage steckt meiner Meinung weit aus mehr. Man darf nicht vergessen, dass jene vor über 100.000 Jahren von einem Orden geschrieben wurde, der versuchte, die Geschehnisse auf dem Planeten mit dem Willen der Götter zu beschreiben. Wissenschaft, wissenschaftliche Erkenntnis, die wir heute besitzen, war den Getargaern vermutlich vollkommen fremd. Die Erklärung von Phänomen konnte also nur mit dem Handeln der Götter selbst erklärt werden.

Raganagu zückte sein Flammenschwert – ich wage zu behaupten, dass dies nichts anders als die Tatsache beschreibt, dass die Industrialisierung der Männer ohne Rücksicht auf Verluste immer weiter fortschritt.

Elo-schila warf den Seidenschleier – die Frauen versuchten den Schaden wieder rückgängig zu machen.

Nehmen wir Folgendes an: Die Getargaer kannten tatsächlich die iconianischen Portale. Ob sie diese nun von den Iconianern selbst oder auch nur per Zufall entdeckten, sagt der Text nicht. Möglicherweise zeigten die Väterväter ihnen diese Portale und wie man sie benutzt.

Die Frauen wollten nun also mit Hilfe der Portale die Zeit zurückdrehen. Wahrscheinlich sahen sie darin den einzigen Ausweg aus der planetaren Katastrophe.

Doch es war ihnen nicht möglich. Die Portale funktionierten nämlich nicht mehr oder nur begrenzt: „das Schwert durchschnitt den Schleier“

Der Grund hierfür ist einfach zu finden. Vermutlich basierten die Portale auf einer Technologie, die ebenso wie unsere Gerätschaften von den Partikeln in der Atmosphäre gestört worden. Zeitsprünge in eine entfernte Vergangenheit waren nicht mehr möglich. Die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten.

Einen Seidenschleier gegen ein Flammenschwert!

Milseya hatte nicht die geringste Ahnung, wie lange sie über dieser Textstelle gegrübelt hatte. Es war ein Kampf mit ungleichen Mitteln. Was konnte schon ein Schleier gegen ein Schwert bewirken? Irgendwann.. es musste wohl bereits 2 oder 3 Uhr morgens sein, entdeckte sie den Denkfehler, den sie die ganze Zeit über begangen hatte. Sie hatte die Götter und ihre Waffen „verharmlost“, sie mit ihren Augen gesehen. Aber es waren mächtige Götter. Ihre Waffen waren mächtig. Sie beherrschten das Leben und den Tod. Sie durfte das nicht vergessen. Die Worte auf den Schrifttafeln waren nicht immer wörtlich zu nehmen, oft verbargen sich hinter simplen Bildern komplexe Zusammenhänge. So wie jetzt auch.

Was dann genau geschah, kann ich nicht sagen. Wir dürfen nicht vergessen, dass dieser Text noch unvollständig ist.

Doch aufgrund der nachfolgenden Zeilen, vermute ich, dass eine temporale Katastrophe stattfand. Vielleicht hatten die Frauen in ihrer Verzweifelung versucht die Portale zusammenzuschließen oder es gab eine Art Kurzschluss. Jedenfalls „umhüllte der Schleier Getarga“ – Der Schleier der Zeit: Das Vergessen.

Lange habe ich gegrübelt was mit dem Schleier und dem Vergessen auf sich hat, bis mir klar wurde, dass dieser Text eine lange Epoche in der getargaischen Geschichte erzählt. Jahrzehnte, vielleicht auch über Jahrhunderte werden in nur einer Zeile beschrieben.

Gehen wir davon aus, dass die Portale nicht mehr (richtig) funktionierten, wer bediente sie dann noch? Wozu sollte man sie bedienen? Sie wurden im laufe der Zeit unnütz – „Elo-schila verschwand“.

Das gesamte Wissen um Portale, wie man sie richtig einsetzte, wozu sie gut waren – all das wurde vergessen.

Und damit schwand auch der Einfluss der Frauen. „Er verbannte sie“. Man kann daraus annehmen, dass die Frauen das Geheimnis um die (iconianischen) Portale kannten. Vielleicht waren es auch ausschließlich sei, die die Handhabung kannten. Doch da die Portale nicht mehr funktionierten und die Göttin, die sie verehrten, den Kampf mit Raganagu verloren hatte, verloren sie immer mehr an Ansehen und an Macht – kurz: Die Männer übernahmen die Vorherrschaft auf Getarga.

Was mit den Toren geschah, kann man aus dem weiteren übersetzten Fragment, das Commander Shral während der Besprechung vorlas, einfach interpretieren.

Scheinbar funktionierten die Portale nur noch minimal.

Um nun den endgültigen Status des einzigen Gottes Raganagu deutlich zu machen, wurden die Tore vermutlich eingeschmolzen ("Raganagus Flammenschwert zerschlug die Tore der Väterväter"). Daraus entstanden die Artefakte.

Sie waren Dummköpfe! Empört stopfte Milseya sich eine Handvoll Gummibärchen in den Mund. Sie hatten mächtige Portale. Sie hätten einfach nur eins und eins zusammenzählen brauchen und ihnen wäre klar geworden, dass sie die Verschmutzung selbst verursacht hatten. Ihre unglaubliche Gier nach noch mehr Technologie hatte sie zerstört. Und anstatt einfach nur mal vernünftig über die Bitten und Argumente der Frauen nachzudenken, hatten sie die einfach nur weggewischt. Vermutlich mit der Begründung, dass Frauen kleinere Daumen hatten und daher überhaupt nicht in der Lage waren technische Zusammenhänge zu begreifen!

SCHWACHSINN!!

MÄNNER!

Und die Frauen? Kein Deut besser! Sie ließen die Männer von Anfang an gewähren, verließen sich auf die Portale, die schon alles wieder richten würden, wenn sie es so wollten! Dummköpfe!! Allesamt auf dem Planeten! Du kannst zu deinem Gott beten, dass das Boot im Sturm nicht kentert – aber rudern musst du schon selbst!

FRAUEN!!

Wütend über soviel Dummheit und Ignoranz verschwanden Massen an Gummibärchen in ihrem Mund, bis der Zuckergeschmack einen pelzigen Belag auf ihrer Zunge bildete. Ein Liter Wasser entfernte die widerliche Süße.

Erst nach einer Weile begriff sie wirklich das Vorgehen der Männer. Der alte Gott musste dem neuen herrschenden Gott weichen – alle mussten sich ihm beugen. Und wie konnte man das einfacher erreichen, als wenn man alles, was an den alten Gott erinnerte einfach vernichtete oder aus dessen Überreste etwas schuf und erklärte, dass diese vom neuen Gott kamen…

„Sie dienen ihm“

Milseya runzelte die Stirn, überflog den gesamten Text und keine 5 Minuten später zerschmetterte das zweite Padd an der Wand.

SIE WAR SOWAS VON DÄMLICH!

Wie wir nun ebenfalls wissen, erlauben die Artefakte kleinere Zeitsprünge: eins eine Stunde, das zusammengesetzte Artefakt bis zu 14 Tage.

Und zwar auch heute noch!

Denn Raganagu herrscht auch „heute“ noch - zumindest herrschte er zu dem Zeitpunkt an dem diese Zeilen geschrieben wurde. Man beachte die unterschiedlichen Tempi, die verwendet werden: Elo-schila war uralt - Raganagu ist uralt. Er ist mächtig. Er bewacht den Tod und das Leben. Sie dienen ihm. Er herrscht ..

Hält man sich diese Zeitform vor Augen, dann führt das zu dem Schluss, dass die Getargaer die planetare Katastrophe überlebt haben. Zumindest einige von ihnen. Denn der Text berichtet von den Geschehnissen, die zur Gründung des Ordens geführt haben und basierend auf der Annahme, dass dabei ein sehr langer Zeitraum beschrieben wurde, stellt sich hier die Frage: Was geschah eigentlich nach dem Götterkampf mit Getarga?

Der Text verrät es uns:

"Der Schleier umhüllte Getarga

Elo-schila verschwand

Mit ihr die Väter der Väter

Und die Freunde"

Der Schleier bedeutet weit aus mehr als nur das Vergessen, wie die Portale benutzt werden.

Es bedeutet auch, dass Getarga vergessen wurde. Doch wie kann man einen Planeten und seine Bevölkerung vergessen?

Zumal die Getargaer auch „Freunde“ - hiermit sind mit großer Wahrscheinlichkeit Außerweltliche gemeint - hatten. Damit wäre nämlich auch erklärt, wieso wir auf Getarga solch außergewöhnliche Materialien gefunden haben, die sie eigentlich aufgrund des augenscheinlichen, technologischen Entwicklungsstandes überhaupt nicht besitzen durften.

Sie erhielten die Kenntnisse darüber von anderen Völkern.

Doch nachdem Elo-schila verschwand, waren auch die Väter der Väter und diese Freunde verschwunden.

Die Erklärung dafür ist ..

Der zweite Raktajino verursachte einen stechend brennenden Schmerz hinter der Stirn der Haliianerin und weckte so nicht nur ihre Lebensgeister, sondern beendete auch das Sich-im Kreis-drehen ihrer Gedanken. Zwei Kopfschmerztabletten folgten dem klingonischen Kaffee.

Wie konnte ein ganzer Planet, der mit Sicherheit durch die zahlreichen Reisen durch die Portale bekannt war, einfach so von den Freunden vergessen werden? Schöne Freunde, die sich keine Sorgen machen, wenn man sich ewig nicht mehr bei ihnen meldet! Da war doch was oberfaul! Und überhaupt, wer sagte denn, dass die Freunde nur durch das Portal Kontakt aufnehmen würden. Immerhin gab es auch schon damals bei vielen Völkern die Raumfahrt. Also warum verschwanden die Freunde?

Milseya grübelte vor sich hin, versuchte es mit jedem Winkelzug, der ihr bislang weitergeholfen hatte, doch da oben in ihrem Schädel rührte sich nicht. Nicht das geringste. Nada! Rien! Nichts!

Entnervt stand sie auf und spürte, wie sich alle ihre Muskeln von dem stundenlangen Sitzen und Nachdenken verspannt hatte und schmerzten. Ein wenig Bewegung würde ihr gut tun.

So begann sie gegen 3.45 Uhr mit leichten Dehnübungen und genoss die wohltuende Wirkung. Zum Schluss beugte sie ihren Oberkörper hinten über und sehr langsam von der Brücke in einen Handstand übergehend vollführte sie in Zeitlupe einen Flic Flac, dem sich ein schneller anschloss. Sie hielt inne. Da und doch nicht da. Sie war von diesem Zustand in einen anderen übergegangen. Wieder ein Flic Flac. Sie war da und doch nicht da. Noch einer!

Sie hatte es vermutet, sie hatte es bereits in einem ihre langen Berichte erwähnt…

.. die Aufhebung der Dekohärenz.

Zur Erklärung für die Nichtwissenschaftlicher unter uns: Dekohärenz ist der Grund, weshalb unserer Welt eine reale, für uns wahrnehmbare, berührbare Form besitzt.

Aus der Quantenmechanik wissen wir, dass im Moment der Beobachtung aus den Quanten ein Gegenstand entsteht. Ein Stuhl ist ein Stuhl, weil wir ihn als solchen betrachten (messen). Und er bleibt ein Stuhl. Mit anderen Worten, dieser Vorgang ist unumkehrbar. Dekohärenz ist der Grund für die Existenz.

Ich weiß nicht, wie es möglich ist. Vielleicht entstand durch den Versuch der Frauen, die Katastrophe abzuwenden, eine Art Riss im temporalen Kontinuum. Oder auch einfach nur deshalb, weil bei einem der kurzen Zeitsprünge etwas verändert wurde, dass die Kohärenz auslöste („Er tötete den Anfang und das Ende, um über Getarga zu herrschen“).

Jedenfalls verschwand Getarga vor den Augen aller, weil der gesamte Planet kohärent wurde. Er war einfach nicht mehr da. Die „Freunde“ konnten ihn nicht mehr sehen und daher nicht mehr erreichen. Doch für die Getargaer musste es so aussehen, als ob die Freunde verschwunden wären.

Und in einem kohärenten System spielt die Zeit keine Rolle („Elo-schila verschwand“).

Doch Raganagu und die Söhne des Planeten konnten diesen Zustand nicht aufrechterhalten.

Das Gläschen Champagner war schon lange leer. Milseya hatte beim erneuten Lesen des Berichts immer wieder den Kopf schütteln müssen. Wie hatte sie all diese deutlichen Hinweise nur übersehen können? Warum war sie so schwer von Begriff?

Und doch zugleich regte sich in ihrem Inneren ein Glühen. Sie war stolz. Stolz darauf, dass sie nicht aufgegeben hatte. Stolz darauf, dass sie Zusammenhänge erkannt hatte. Und darauf, dass sie - wenn auch nicht in einem streng wissenschaftlich Sinne - so doch recht wissenschaftlich vorgegangen war. Und sie erkannte, dass Wissenschaft nicht alles war. Intuition, Phantasie und nichts für unmöglich zu halten – also all das, was sie versuchte abzulegen, damit man ihre Forschung und wissenschaftliche Arbeit über die Quantenfäden ernst nahm - all das war notwendig gewesen, um diesem Rätsel auf die Spur zu kommen und es letztlich zu lösen. Sie hatte es sich selbst schwer gemacht, indem sie sich nicht auf ihr Bauchgefühl verlassen hatte. Diesen Fehler würde sie nicht noch einmal begehen. Und sie würde ebenso wie jetzt auch den Mut aufbringen, ihre Theorie über die Quantenfäden zu veröffentlichen und gegebenenfalls zu verteidigen.

Denn in einem nicht abgeschlossenen System kann Kohärenz sich nicht lange (ein weit dehnbarerer Begriff) aufrechterhalten. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als kein Sohn des Planeten mehr da war, um die notwendigen Korrekturen durchzuführen, glich sich das System, sprich der Planet, nach und nach wieder seiner Umgebung an. Die Dekohärenz und damit die Zeit kehrten nach Getarga zurück. Der Planet wurde wieder „sichtbar“.

4. 45 Uhr morgens. Die Nachtschicht auf der Community verrichtete in aller Stille ihren Dienst. Die meisten ihrer Bekannten und Freunde schliefen und sie war hellwach. Ja, beinahe schon aufgedreht. Sie konnte jetzt auf keinen Fall ins Bett gehen. Sie war nicht müde. Nein, sie musste jetzt unbedingt noch mit jemanden reden. Oder mit dem Jäger eine Runde drehen. Oder einfach in H’Qars Armen liegen und still ihren Triumph über dieses Rätsel lösen. Ja, genau das würde sie jetzt machen. Sie würde hier aufräumen, sich dann beim Wachhabenden für ein paar Stunden abmelden und dann auf die Eisenstein beamen. Doch zuvor..

Dennoch zitterte der Zeigefinger der Haliianerin, als sie auf SEND-Taste drückte.

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Gle’ma verzog das Gesicht. Nicht einmal im Büro des Captains gab es ein anständiges Bier. Oder hatte die Ärztin die geheimen Vorräte des Zakdorn nur noch nicht gefunden? Also wieder ein Raktajino. Zum Glück gab es diese klingonische Kaffeevariante, den die terranische Plörre konnte man definitiv nicht trinken. Sie saß in der Besucherecke des Büros, hatte die Schuhe ausgezogen und sich auf die Couch gelümmelt. Die Ärztin saß ihr gegenüber, nippte an einem Tee und schaute sie erwartungsvoll an. Gle’ma schaute sich mit wachen Augen um. „Schickes Büro haben Sie da, Doktor.“

„Captain Tanrim hat durchaus Geschmack. Mir persönlich stehen hier zuviele Spiele herum. Mein eigenes Büro ist naturgemäß etwas steriler.“

„Ja ja … die spartanischen Deltaner … Wir hatten auf der bolianischen Hochschule einen deltanischen Austauschstudenten. Der hat mit seinem Tricorder, einem Stückchen Draht und seinem Universaltaschenmesser so ziemlich alles repariert. Er sagte immer, ein übervoller Werkzeugkasten sei nur ein Beweis für mangelnde Phantasie. Der Junge war gut. Ich habe viel von ihm gelernt. Und er war echt süß. Vielleicht sollte ich ihn mal besuchen gehen … Entschuldigung Doktor. Sie haben Wichtigeres zu tun als meinen Erinnerungen nachzuhängen und es ist schon spät. Also, weswegen ich Sie sprechen wollte …“ Sie zögerte.

„Es hatte was mit diesem Alim zu tun“, schob Assjima vorsichtig ein.

„Ja, aber nicht nur. Es geht auch um Indira. Was wissen Sie von ihr?“

„Von Professor Swami? Nur das, was in ihrer Akte und in diversen Veröffentlichungen steht.“

„Und was halten Sie von ihr?“

„Na ja ich weiß nicht so richtig. Ich habe sie ja nur ein paar Mal gesehen. Ich möchte mir aufgrund dieser kurzen Begegnungen lieber kein Urteil erlauben.“

„Doktor – Sie haben eine Meinung. Sagen Sie sie mir.“

Assjima zog die Augenbrauen zusammen. Was sollte das? „Warum interessiert Sie meine Meinung? Sie kennen Professor Swami doch sehr viel besser.“

„Ja, das ist ja mein Problem. Ich kenne sie vielleicht zu gut, um noch klar sehen zu können.“

Jetzt verstand Assjima. „Diese Professor Swami der ich vor wenigen Stunden die Pistole auf die Brust setzen musste damit Null-Eins und Eins-Null ihren Computer aus unserem System nehmen ist nicht die Professor Swami welche ich bei unserer Ankunft im Orbit kennen gelernt habe. Und schon diese Dame entsprach nicht meiner Vorstellung welche ich mir aufgrund ihrer Veröffentlichungen und diversen Gerüchten gebildet hatte. Sie hat das Renommee einer hochintelligenten und äußerst fähigen Wissenschaftlerin, der man Charme, Humor und gute Menschenkenntnis nachsagt. Ihre Ansichten sind oftmals etwas eigen, und sie kann sehr stur sein, aber vielleicht benötigt eine gute Wissenschaftlerin ein gewisses Durchhaltevermögen inklusive eines ausgeprägten Selbstbewusstseins um es soweit zu bringen. Doch die Frau, die gerade da unten auf dem Planeten herumfuhrwerkt ist verbohrt und ungemein selbstgerecht.“

„Das ist sie …“ Gle’ma nuckelte gedankenverloren an ihrer Tasse. „Und es ist nicht die Indira Swami die ich kenne. Diese Frau da hat nichts mehr mit der genialen Wissenschaftlerin zu tun die meine Mentorin ist … die ich liebe und verehre. Diese Frau ist … Doktor, ich halte sie für gefährlich! Und ich weiß genau, dass MEINE Indira Swami eine solche Frau bis aufs Blut bekämpfen würde. Es ist aber schwer sich selber zu bekämpfen und deswegen muss ich runter um MEINER Indira zu helfen. Und ich muss Alim von ihr fernhalten.“

„Was hat dieser Trill mit Professor Swami zu tun?“

„Er ist der Sohn eines guten Freundes von ihr. Ein richtiger Taugenichts. Er ist intelligent, aber ohne jegliches Gewissen. Sein Vater hatte gehofft, er würde unter der Obhut Indiras den richtigen Weg finden, aber DIESE Indira würdigt ihn nicht eines Blickes. Und seit er sich mit diesem Wetea Nui angefreundet hat läuft er vollkommen aus dem Ruder. Ich habe keine Ahnung was er plant, aber es kann nichts Gutes sein.“

„Ich verstehe … aber Sie sollten vielleicht Verstärkung mitnehmen. Ich könnte Ihnen ein paar von der Sicherheit zur Verfügung stellen.“

„Danke Doktor, das wird nicht nötig sein. Das ist eine Sache zwischen Indira und mir. Und wenn ich Hilfe brauche kann ich mich auf Heidi, die beiden Kaktusse und Groal verlassen. Dem ist der Alim schon lange ein Dorn im Auge.“

„Gut, aber halten Sie mich bitte auf dem Laufenden.“

„Mache ich.“ Gle’ma erhob sich. „Danke, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben.“

„Moment noch. Haben Sie schon mit Blechbüx gesprochen?“

„Nein … warum? Was ist mit meiner kleinen Rostkiste?“

In kurzen Worten schilderte Assjima den Plan. Gle’mas Gesicht wurde vor Erstaunen immer länger. „Mein Blechbüx hat ein Bewusstsein? HA!“ Sie schlug mit der Faust in die Handfläche. „Ich wusste doch, dass dieser Kerl was Besonderes ist! Was sagt er denn zu der Idee?“

„Ich weiß es noch nicht. Lieutenant Solak wollte mit ihm sprechen. Wenn er zustimmt, dann wollen sie morgen auf die Eisenstein. Möchten Sie mitkommen?“

„Wenn Blechbüx mich dabeihaben will dann komme ich natürlich mit. Ich werde mich morgen früh melden.“

„In Ordnung. Danke.“

„Bis dann. Und Doktor: nicht unterkriegen lassen. Sie dürfen bestimmt bald wieder in Ihr eigenes Büro zurück.“ Sie zwinkerte der Deltanerin fröhlich zu und verschwand.

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„Was …?“ Professor Indira Swami richtete sich in ihrem Schlafsack auf und rieb sich die Augen „Gle’ma! Was machst du denn hier?“

„Zieh dich an und komm mit!“ befahlt die junge Bolianerin.

Swami tastete verschlafen nach dem Chronometer. „Es ist fünf Uhr morgens. Was soll das?“

„Wir müssen reden.“

„Können wir das nicht verschieben bis der Tag begonnen hat?“

„Dein Tag hat jetzt begonnen! Pech, dass deine Sterneflottenwachhündin noch schläft.“

„Ich verstehe nicht …“

„Hör auf zu fragen und zieh dich endlich an. Ich warte draußen auf dich.“ Gle’ma trat ins Freie und Swami schälte sich widerwillig aus dem Schlafsack.

Kurz darauf stand auch sie vor dem Zelt. Die Blicke der Bolianerin glitten abschätzend über sie hinweg. „Typisch – sogar um diese Uhrzeit siehst du aus wie aus dem Ei gepellt“ murmelte sie. „Lass uns gehen.“

„Wohin willst du?“

„Dahin wo du in letzter Zeit immer gewesen bist.“

„Aber …“

„Keine Widerrede!“ Die Ingenieurin gab ihrer Chefin einen groben Stoß in den Rücken und zischte: „Los, beweg dich!“ Dann verschwanden die beiden Frauen im Dunkel des Berges.

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