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Zeit der Entscheidung


USS Community

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Ganz arbeitslos sollte Vinara nun zum Ende hin auch nicht werden; der Captain verlangte von ihr eine Erklärung dafür wieso Getarga alias Xsesal 3 seinerseits für die Bajoraner sichtbar geworden war (oder es schon gewesen war als sie in das System eintraten).

Das Argument von dem kohärenten System, das allein dadurch dekohärent wurde dass man es bewusst ansah allein war hier nicht genug.

Noch einmal musste die Andorianerin alle Teilberichte durchgehen; auch wenn es ausreichte dass nur ein Artefakt aktiviert wurde um den Planeten wieder kohärent zu machen mussten doch alle Artefakte zusammen - auch wenn sie räumlich jeweils getrennt voneinander waren - an dem Prozess beteiligt sein. Das "Bindemittel" schien tatsächlich eine Art Äther zu sein; wie Fähnrich Anqenar allem Anschein nach zu Recht vermutete befanden sich in den Partikeln welche die Atmosphäre verschmutzten auch solche aus dem eingeschmolzenen Portal, aus welchem die einzelnen Artefakte angefertigt worden waren. So konnte es sein dass alle Artefakte trotz der besagten Trennung miteinander verbunden waren und somit die Kohärenz aufrecht erhielten, wenn nicht gar erst ermöglichten.

Nun war laut van Richthovens Bericht das Artefakt von B2 vor dem Altar liegend gefunden worden, obwohl sich in letzter Zeit niemand dort befunden hatte. Ebenso war B1 offenbar einst eine über Wasser stehende Stadt gewesen ehe die Stützen eingeknickt waren und sie in die Tiefe gerissen hatten. Dadurch hatte sich die Lage des dortigen Artefakts natürlich ebenfalls geändert...

Wenn nun alle Artefakte an ihrem Platz bleiben mussten um die Kohärenz aufrecht zu erhalten konnte es ausreichen, wenn nur ein einzelnes vom Altar fiel oder sonstwie seine Position (und sei es nur höhenmäßig) veränderte um Xsesal 3 wieder sichtbar zu machen. Als Ursache dafür konnte vielleicht vor etwa 100 Jahren ein oder mehrere Seebeben verantwortlich gewesen sein. Länger konnte ein derartiges Ereignis nicht hergewesen sein, sonst wäre der Planet schon viel früher entdeckt worden.

Vielleicht aber hatte die Lageveränderung der beiden Artefakte die Kohärenz auch nur destabilisiert, so dass der immer noch unsichtbare Planet auf einmal da war als die Bajoraner in seine Richtung blickten.

Vinara fasste ihre Mutmaßungen in einen kurzen Bericht zusammen den sie an den Captain und alle weiteren Führungsoffiziere schickte.

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„Viel Glück Melor. Danke dass du bereit bist, diese schwierige Aufgabe zu übernehmen.“ Die alte Deltanerin drückte die Hand des ehemaligen Lieutenant der USS Community.

„Ich bin glücklich, dass ihr mir in dieser Sache vertraut.“ Der grau gewordene Hüne nickte den beiden anderen alten Frauen zu. „Selina, Vinara … wir sehen uns in spätestens zwei Stunden wieder. Dann hoffentlich in unserem eigenen kleinen Universum.“ Er ging hinüber zum Eingang des verfallenen Rathauses, setzte den Kopfhörer auf und klemmte sich die Kiste mit dem Artefakt unter den Arm. Ein letztes Mal winkte er den drei Frauen auf dem Platz zu und verschwand im Gebäude.

„Selina an Community. Captain, sind Sie bereit?“

„Ja, wir sind bereit den Orbit zu verlassen. Sie können uns hören?“

„Klar und deutlich. Der cardassianische Verstärker funktioniert bestens. Nachalek hat nun das Rathaus betreten. Es wird etwa 30 Minuten dauern bis er mit dem Ritual beginnen kann.“

„Gut. Dann werden wir nun die Verbindung deaktivieren und den Orbit verlassen. Viel Glück!“

„Danke Captain. Getarga meldet sich ab … aus diesem Universum!“

***

Die Verbindung wurde unterbrochen. Captain Tanrim starrte noch einen Moment lang auf den Planeten, der groß uns blau auf dem Monitor in der Brücke schwebte. „Fähnrich Anquenar … wir verlassen den Orbit. Sobald wir den Einflussbereich des Planeten verlassen haben stoppen Sie alle Maschinen.“

Milseya nickte und ging für 30 Sekunden auf Impuls. Dann drückte sie einige Knöpfe und die Community hielt. „Wir sind außerhalb des Gravitationsbereiches, Captain.“

Xsesal drei war nun nur noch als ein kleiner Punkt zu sehen. „Gut. Coleman scannen Sie die Umgebung. Ist irgendein störendes Element im Orbit zu erkennen?“

„Alles leer. Nicht einmal ein Asteroid kann ausgemacht werden.“

„Dann deaktivieren Sie nun alle Sensoren und schließen sie sämtliche Sichtfenster. Dieser Vorgang duldet keine Beobachter.“

Der Monitor wurde dunkel, die Fenster des Schiffes verschwanden hinter blickdichten Schoten und die Community schwebte nun wie ein unbeteiligter Klumpen Metall im All. Das Warten begann.

***

Melor Nachalek kannte jeden Stein in diesem Raum. Den ganzen Tag hatte er hier verbracht und gemeinsam mit Dr. Lonfer das bevorstehende Ritual geübt. Jedes Wort saß tief eingebrannt in seiner Seele, jede Bewegung sollte nun fast automatisch ablaufen. Und dennoch … Wenn nun die Wissenschaftler irgendwo einen Fehler begangen haben sollten? Eine falsche Übersetzung, eine falsche Bewegung und was würde dann geschehen? Vielleicht gar nichts und er würde es erneut probieren können. Oder sie würden sich einfach in Nichts auflösen. Nie existiert haben. Womöglich würde der Planet explodieren und alles in seinem Umfeld zerstören? Auch wenn ihn die Wissenschaftler und allen voran der umsichtige Breen Lonfer immer und immer wieder versucht hatten zu beruhigen … seine Hände zitterten als er das kleine Artefakt aus seinem Container holte und auf den Altar stellte. Ein weiteres Mal reinigte er mit einem Pinsel das in die Steinplatte gemeißelte Dreieck. Dann stellte er den seltsam geformten geometrischen Körper auf seinen Platz und richtete ihn genau aus. In seinen Gedanken gesellten sich die anderen Teile des Artefaktes dazu. Mit der Hand fuhr er über die Kanten des Reliefs. „Die Luft an erster Stelle, hier oben in der Spitze, dann im Uhrzeigersinn der Reihe nach die Leere, die Trockenheit und unten in der zweiten Spitze die Erde, gefolgt von Hitze und Kälte. In der dritten Spitze das Wasser, gefolgt von der Hitze. Und hier …“ Sein Finger verweilte links unterhalb der Luft „… hier steht der Äther. An letzter Stelle. Der Part für die weltliche Macht. Die Herrschaft über die Elemente, das alles Verbindende, welches man in seinen Händen glaubte. Das Element, dass von den Getarganern beeinflusst und verändert wurde nachdem alle anderen Elemente aus ihm entsprungen sind. Sie haben nicht die Luft verändert, nicht das Wasser, nicht die Erde … sie haben sie verschmutzt, aber sie konnten sie nicht nachhaltig verändern. Von all ihrem Tun ist nach 100.000 Jahren nur eines übrig geblieben: ein veränderter Äther. Und den haben sie sich zu Nutzen gemacht.“ Melor seufzte. „Und sie haben sich dadurch vernichtet. Was mag das nur für eine gewaltige Katastrophe gewesen sein, die sie herausforderte, die letzte der Möglichkeiten zu ergreifen?“ Er hatte diese Worte leise vor sich hingemurmelt. Nicht dass sie eine Bedeutung für das Ritual gehabt hätten, aber es beruhigte, die eigene Stimme zu hören.

***

Das Casino platzte aus allen Nähten. Assjima stand in der Türe und beobachtete ihre Crew. Ihre Crew … irgendwie war es in den letzten Tagen tatsächlich IHRE Crew geworden. Es herrschte eine seltsam gespannte Partystimmung. Man redete über alles und jeden nur nicht über die Erlebnisse der letzten drei Wochen. Tanrim hatte angeordnet nicht an Xsesal drei zu denken. So ein Quatsch … Als wenn man seine Gedanken einfach so verbannen könnte. Aber der Captain wollte einfach auf Nummer sicher gehen und selbst die Störung durch einen gedachten Beobachtereffekt minimieren. Also war Party angesagt. Doch wirkte es momentan eher wie eine Hurra-noch-leben-wir Festivität. Assjima war nicht nach Party. Und schon gar nicht nach so einer Weltuntergangsparty.

Plötzlich quietschte es neben ihr. „D-o-k-t-o-r, d-a k-l-e-m-m-t e-i-n-e S-c-h-r-a-u-b-e i-n m-e-i-n-e-m r-e-c-h-t-e-n G-e-l-e-n-k. K-ö-n-n-t-e-n S-i-e m-a-l d-a-n-a-c-h s-c-h-a-u-e-n?“

„Blechbüx! Warum gehst du damit nicht in den Maschinenraum?“

„D-i-e s-i-n-d d-a s-o k-o-m-i-s-c-h d-r-a-u-f. A-u-ß-e-r-d-e-m i-s-t S-h-e-r-i-d-a-n d-o-r-t. G-l-e-m-a k-a-n-n i-c-h n-i-c-h-t f-i-n-d-e-n. D-i-e h-a-t s-i-c-h i-r-g-e-n-d-w-o v-e-r-k-r-o-c-h-e-n. U-n-d d-a i-c-h j-a j-e-t-z-t e-i-n B-e-w-u-s-s-t-s-e-i-n h-a-b-e d-a-c-h-t-e i-c-h, i-c-h k-ö-n-n-t-e a-u-c-h a-u-f d-i-e K-r-a-n-k-e-n-s-t-a-t-i-o-n g-e-h-e-n … s-o w-i-e a-l-l-e a-n-d-e-r-e-n m-i-t e-i-n-e-m B-e-w-u-s-s-t-s-e-i-n.“

Die Ärztin dachte kurz nach. Dann lächelte sie. Der kleine Blechkasten würde sie ablenken ohne dass sie an dieser seltsamen Party teilnehmen muss. „Gut. Ich glaube, eine Schmierung deines Gelenks sollte auch ich hinbekommen. Komm mit.“

***

Nachalek hatte alles vorbereitet. Das Artefakt stand dort wo es stehen sollte und auf dem Boden waren die drei Markierungen deutlich zu sehen, auf denen er zu stehen hatte. Nach langem Suchen hatten die Archäologen die in den Schrifttafeln erwähnten Dreiecke gefunden. Es waren nur noch schwache in den Boden gemeißelte Reliefe, die im Laufe der Jahrtausende fast ausgemerzt worden waren. Sie jetzt noch zu erkennen forderte gute Augen und eine ausgeprägte Phantasie

Diese Dreiecke liegen exakt auf den Verlängerungen der Seitenkanten des auf dem Altar eingemeißelten Dreiecks. Er muss sich laut den Anweisungen in einer bestimmten Reihenfolge in die auf dem Boden befindliche Dreiecke stellen und mit dem Zeigefinger der rechten Hand die auf dem Artefakt eingravierte Ziffer berühren. Diese Getarganer müssen ziemlich groß gewesen sein. Eine kurzgewachsene Person würde das Zeichen auf der Markierung stehend gar nicht erreichen. Und selbst er würde sich ordentlich strecken müssen.

Melor trug seine Tasche und den leeren Container hinaus in den Gang. Nichts durfte das Ritual stören. Dann setzte er den Kopfhörer auf. Lonfer hatte jedes Wort für ihn auf Band gesprochen. Für den Fall dass er vor Nervosität seinen Text vergessen sollte brauchte er nur die vorgesprochenen Worte nachsprechen. Dass der kleine einfache Tonträger hier in der Kammer funktioniert hatte man bereits am Nachmittag ausprobiert.

Diese Söhne des Planeten hatten genaue Anweisungen verfasst. Es kommt vor allen Dingen auf die richtige Sprechweise an. Durch Rhythmus und Betonung werden Schwingungen in der Luft erzeugt, auf die das Artefakt reagieren müsste. Man hatte es an Bord der Community leider nicht simulieren können, da hierbei auch die Partikel in der Atmosphäre eine Rolle spielen. Hoffentlich haben diese Linguisten keine Fehler gemacht. Nachalek fühlte sich unwohl. Das Schicksal der ganzen Kolonie lag nun in der Richtigkeit dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse, die man sich innerhalb von zwei Tagen aus dem Ärmel geschüttelt hatte. Und in seinen Händen … er durfte sich keinen Fehler erlauben!

***

„Ob er schon angefangen hat?“ Die Hand der alten Deltanerin krampfte sich um die ihrer blauen Freundin.

„Er dürfte jeden Moment so weit sein. Ich bin gespannt ob wir etwas mitbekommen werden.“

„Natürlich! Der Himmel wird sich verdunkeln und gewaltige Blitze werden überall um uns herum einschlagen.“ Selina legte die Arme um die Schultern der beiden alten Frauen. „Macht euch keine Sorgen. Es wird schon gut gehen.“

„Du und dein jugendlicher Leichtsinn. Komm erst mal in unser Alter …“ Assjima lachte leise. „Aber wir werden ja hoffentlich bald erleben was passieren wird.“

„Gut. Ihr zwei alte Schachteln haltet die Stellung. Ich gehe zu den anderen hinunter an den Strand und versuche sie zu beruhigen.“

„Aye, Frau Bürgermeister!“ kicherte die alte Andorianerin.

Als Selina verschwunden war sah sich Assjima suchend nach einer Sitzgelegenheit um. Sie erblickte einen großen behauenen Steinklotz. „Komm, mit tut der Rücken weh und Melor wird sicherlich noch etwas Zeit brauchen. Wir setzen uns solange dort drüben hin.“

***

Nachalek war bereit. Er stellte sich vor den Altar und eröffnete das Ritual mit einer tiefen Verbeugung. Dann schloss er die Augen und lauschte seinen Gedanken. Wir Söhne des Planeten sind die Herren der Zeit. Der erste Satz von den Wänden. „Neschpala eliam kolur - sha eli merak raligal!“ rief er laut in den Raum hinein. Dabei sprach er jede Silbe einzeln aus, betonte jeweils nur die erste Silbe des Wortes und ließ alle Silbe exakt gleichlang klingen. Dann stellte er sich auf die Markierung vor der ersten Dreieckspitze, dort wo der Platz für das Element der Luft vorgesehen war. Er musste sich etwas verdrehen um den Zeigefinger der rechten Hand auf die Schriftzeichen des links vor ihm befindlichen Artefaktes legen zu können. In leisem Singsang stimmte er nun den nächsten Part an: „Vayu, te gelitga. Raganagu eltage mora. Paratake Elo’shila. Heltga Synstrata skelti ekt vretum!” Lonfer hatte ihm jedes Wort so genau wie möglich erklärt. Es war wichtig, nicht nur die Worte zu sprechen. Man musste sich auch ihrer Bedeutung bewusst sein. Vayu, du Atemspender, der du auch Raganagu ernährst. Beschwichtige Elo’shila. Gebiete deiner Schwester Einhalt in ihrem Zorne!

***

Die beiden alten Frauen auf dem Steinklotz vor dem verfallenen Rathaus hielten den Atem an. Nicht vor Spannung, sondern weil ihnen das Atmen plötzlich schwer fiel. Die Luft wurde drückend und stickig. Kein Lüftchen schien sich mehr bewegen zu wollen.

„Ich glaube er hat nun angefangen“, murmelte Vinara. „Es stinkt irgendwie.“

Die Deltanerin kräuselte die Nase. „Es riecht nach Tot finde ich … Der Planet hält den Atem an …“

„Du spinnst. Ein Planet atmet nicht.“

„Dieser hier tut es schon.“

***

Der schwarze Hüne verließ die Markierung und machte einen Schritt nach links. Wieder in den festen gleichmäßigen Rhythmus rief er „Raligal eli faleska“ Die Zeit ist linear. Dann trat er auf die zum Element Erde gehörende Markierung und musste sich nun noch mehr verdrehen um mit dem rechten Zeigefinger die Schriftzeichen auf dem Artefakt zu erreichen. „Prithivi, te matrata, te ela eltage mora. Paratake Elo’shila. Heltga Synstrata skelti ekt vretum!” Prithivi, du Nahrungsspenderin. Die du uns alle nährest. Beschwichtige Elo’shila. Gebiete deiner Schwester Einhalt in ihrem Zorne! sang er. Diese seltsame kleine Melodie hatte etwas Befehlendes. Diese Herren … sie baten und befahlen gleichzeitig!

***

„Huch!“ rief Assjima erschrocken aus. „Was ist das denn?“ Der Boden unter ihren Füßen zitterte.

„Ein leichtes Beben. Ich vermute nicht mehr als Stufe zwei oder drei. Vollkommen ungefährlich. Der Planet ist tektonisch schon immer etwas unruhig gewesen“ beschwichtigte Vinara. „Es gibt ja viele aktive Vulkane.“

„Jetzt ist es wieder ruhig … Ob Melor eben zur Erde gesprochen hat?“

„Das war Zufall. Ein Planet kann nicht hören was einer da drinnen sagt. Das ist unlogisch.“

„Getarga scheint seine eigene Logik zu haben.“

***

Noch ein Grundelement … nur noch das Wasser. Nachalek wischte sich den Schweiß von der Stirn und verließ die Markierung mit einem weiteren Schritt nach Links. „Raligali eli helagir nulo“ dröhnte seine dunkle Stimme. Die Zeit ist unser Schicksal … wie wahr wie wahr. Dann trat er auf das letzte der kaum sichtbaren Bodendreiecke. “Apas, te levjatila ela te draupagaltana. Te draupaga Raganagu. Paratake Elo’shila. Heltga Synstrata skelti ekt vretum!“ Apas du Lebensspenderin und du Vernichtende. Die du selbst Raganagu töten kannst. Beschwichtige Elo’shila. Gebiete deiner Schwester Einhalt in ihrem Zorne!

***

„Was um alles in der Welt ist das denn?“ Selina sprang auf und starrte auf die Bucht hinaus. „Weg mit euch! Schnell! Wir müssen höher hinauf!“ Panik brach aus. Eltern rissen ihre badenden Kinder aus dem Wasser. Das war eine dumme Idee von mir, während des Rituals ein Picknick am Strand abzuhalten. Dabei wollte ich die Kinder doch nur ablenken fuhr es Selina durch den Kopf als sie nach einem kleinen schreienden Mädchen griff und es mit sich den Hang hinauf zerrte. „Rennt! Die Flutwelle ist gleich da!“ brüllte sie laut gegen das Stimmengewirr an. Doch plötzlich wurde es totenstill. Etwa zweihundert Meter weiter draußen in der Bucht hatte sich eine gewaltige Wasserwand aufgebaut.

***

”She helagir keligk grprati eschpala eliam kolu!” brüllte Nachalek. Das Schicksal liegt in den Händen der Söhne des Planeten. Was für eine unglaubliche Arroganz dieser Herren!

***

Die Wand aus Wasser schien zu erstarren. Sie zögerte den Bruchteil einer Sekunde und fiel dann so plötzlich in sich zusammen wie sie sich aufgebaut hatte. Das Meer lag nun vor den neuen Xsesalianern wie eine schwarze ölige Pfütze. Selina atmete erleichtert aus. „Das war verdammt knapp!“ stieß sie leise aus. Dann öffnete der Himmel seine Schleusen.

***

Nachalek trat nun vor das Artefakt und legte erneut seinen Zeigefinger darauf. „Akasha, te tumek. Elo gebartska te au kelpa brodurum e systrumarna. Gelepmjana egum vao timansaana Raganagu staurkum sala sverthiunm eldum emotli Elo’shila haltorma!“ sang er nun mit kräftiger Stimme. Akasha, der du alles verbindest. Ich befehle dir, deinen Brüdern und Schwestern zu helfen. Vereint euch, ihr Gegensätze, um gemeinsam Raganagu zu stärken, damit er sein Flammenschwert schwingen und Elo’schila Einhalt gebieten kann!

***

Assjima und Vinara hatten sich unter einen der mächtigen Bäume geflüchtet um vor dem plötzlichen Sturzregen Schutz zu suchen.

„Jetzt hat er mit dem Wasser gesprochen“ flüsterte die Deltanerin.

Dann wurde es dunkel. Der Regen hörte schlagartig auf und die Luft wurde noch drückender als zuvor. Ein leises Grollen klang aus der Ferne und kam schnell näher. Blitze zuckten am Himmel, dessen Schwärze nichts mehr mit einer normalen Nachtschwärze zu tun hatte.

Vinara legte den Arm um die Schultern der zitternden Freundin. „Ich glaube, die Partikel ziehen sich zusammen. Sie entladen sich … autsch … spürst du die elektrische Spannung?“

„Ja, ich sehe sie sogar. Deine Haare stehen senkrecht zu Berge!“ Assjima fuhr mit der Hand durch Vinaras Haare. Es knisterte. „Das ist verdammt unheimlich. So habe ich mir immer die Apokalypse vorgestellt.“

„Das ist die Apokalypse!“ Ein Blitz schlug nur wenige Meter vor ihnen in einen Baum ein. „Assjima – wir müssen von dem Baum weg. Komm schnell.“ Die Andorianerin rannte geduckt über den freien Platz zum Eingang des Rathauses hinüber, dicht gefolgt von der Ärztin. Schnaufend und ächzend erreichten die beiden alten Frauen das rettende Steingebäude, gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie der vorher schützende Baum in einem Feuerregen zerbarst.

***

Nachalek stand nun zwischen Altar und Tunneleingang. Er hob beide Arme empor und brüllte mit voller Kraft: „Elo’schila! Eliam kolur gebartska te bredum slöyrum hal beschnikabur obrutu ögerkomtuscha. Raganagu shlepnika tilbutkur se fjalltum sick!“

Elo’schila! Die Söhne des Planeten gebieten dir: Bereite deinen Schleier des Vergessens über die letzten Augenblicke! Erst dann wird Raganagu in seinen Berg zurückkehren!

Er hielt den Atem an und lauschte in die Stille hinein. Dann sang er den letzten Vers, den Lonfer ihm eingebläut hatte: „Neschpala eliam kolur - sha eli merak raligal. Fogluatumar ossum!“ Wir Söhne des Planeten sind die Herren der Zeit. Gehorche uns!

***

Assjima saß in ihrem Quartier. Auch wenn die Ölung des Roboters eine willkommene Abwechslung gewesen war, so war dies doch in wenigen Minuten geschehen. Nach getaner Arbeit hatte sie sich einen Tee zu bereitet. Nun saß sie in dem Sessel und nippte nachdenklich an der Tasse, die ihr älteres Ich ihr zum Abschied geschenkt hatte. Sie war noch auf dem Planetoiden hergestellt worden. Der kleine Xavier hatte sie aus Ton gedreht. Auch wenn er da schon nicht mehr so klein war, sondern ein erwachsener Mann mit einer ausgeprägten künstlerischen Begabung. Die Tasse war schön. Assjima betrachtete eingehend das blaue Muster. Hoffentlich geht das alles hier gut. Wir wissen doch viel zu wenig über die Funktion der Artefakte. Wenn Nachalek auf nur einmal über ein Wort aus dieser fremden Sprache stolpert … Plötzlich veränderte sich die Konsistenz des irdenen Gefäßes in ihrer Hand. Es wurde transparent und ehe sich die Deltanerin versah schwappte der brühend heiße Tee über ihre Finger. Erschrocken sprang sie auf. Auf dem Boden hatte sich eine kleine dampfende Pfütze gebildet. Doch von der Tasse war keine Spur mehr zu sehen!

***

„Es sind nun drei Stunden vergangen. Nachalek muss fertig sein.“ Tanrim erhob sich aus seinem Sessel. „Coleman, öffnen Sie die Sichtluken und aktivieren Sie die Sensoren.“

„Aye Captain.“ Der Monitor leuchtete auf.

„Ist der Planet noch da?“

Der Offizier tippte nervös auf seiner Konsole herum. „Nein, Captain, er ist weder für uns noch für die Sensoren zu sehen. Er ist … er ist verschwunden!“

„Sehr gut! Dann setzen Sie nun bitte Kurs auf das Wurmloch … Warp 6!“

Bearbeitet von USS Community
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Xsesal 3 war verschwunden.

Und nicht nur der Planet...

Stunden zuvor

„Vielleicht findet ihr doch eine Möglichkeit, es jemals zu erfahren.“

Dieser Satz Nachaleks hatte sie in den letzten Stunden verfolgt. Immer und immer wieder hatte sie ihn gehört. Leise hatte er sich in ihr Unterbewusstsein geschlichen und dabei eine Maschinerie in ihrem Kopf in Gang gesetzt, die sie in den vergangenen Tagen zunächst selbst überrascht hatte und die nun beinahe schon eine Selbstverständlichkeit geworden war. Sie dachte nach.

Darüber wie sie - die Crew dieser Community – WISSEN konnten, dass der Plan funktioniert hatte. Dass die andere Crew eine neue Blase geschaffen hatte. Dass sie lebten. Und weiter leben würden. Selbst wenn diese Community den Planeten, das System, den Quadranten verlassen würde.

Die Haliianerin hatte sich das Gehirn zermartert. Während sie geschlafen hatte, träumte sie von physikalischen Formeln, Axiomen, Theorien. Als sie unter der Dusche stand, überlegte sie sich, wie man möglicherweise Kontakt zu den Siedlern aufnehmen konnte, ohne deren Blase zu zerstören.

Doch es war nicht möglich. Alles, was sie tun würden, würde deren Blase platzen lassen. Milseya war am Boden zerstört. Warum fiel ihr nichts ein? Hatte sie bereits ihre Grenzen des Denkens erreicht? War das jetzt schon das berühmte Ende der Fahnenstange?

Von sich selbst enttäuscht hatte sie nach ihrer Uniform in ihrem Quartier gesucht. Wie üblich hatte sie diese einfach irgendwohin geworfen und war nun um die Abwechslung dankbar, die die Suche ihren sich mittlerweile im Kreis drehenden Gedankengängen bot.

Gerade hatte sie ihren zweiten Stiefel unter dem Tisch hervorgekramt, als ihr Blick auf die Gegenstände fiel, die auf dem Tisch lagen. Verblüfft starrte sie auf das Sammelsurium an Dingen, von denen aber vor allem eines ihre ganze Aufmerksamkeit beanspruchte. Langsam stand sie auf - den Blick immer noch auf den Gegenstand gerichtet. Und auf einmal ..

Dann hatte Captain Tanrim hatte sie auf die Brücke beordnet.

Milseya fühlte die Anspannung bei den anderen, nein, eigentlich konnte man sie deutlich an deren Gesichtern ablesen. Sie wusste nicht, was sie mehr überraschte: Die Tatsache, dass all diese erfahrenen Offiziere tatsächlich so offen ihre Nervosität zeigten oder dass sie selbst so ruhig war. Aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass sie glaubte, einen Beweis gefunden hatte, wie sie erfahren würde, ob der Plan geklappt hatte.

Während der Sichtschirm dunkel war und alle auf das Ende der quälenden Zeitspanne warteten, die Nachalek benötigte, um das Ritaul durchzuführen, griff Milseya zu ihrer kleinen Gürteltasche. Unbemerkt von allen um sich herum, legte sie die beiden Steine auf ihre Oberschenkel und wartete. Immer wieder den Blick nach unten richtend sinnierte sie darüber, was sie tun würde, wenn sie Recht behalten würde? Würde sie es jemandem sagen? Mussten es alle erfahren? Genügte es nicht, wenn sie es wusste? Der Captain? Und die Führungsoffiziere? War diese Denkweise denen gegenüber fair, die auf dem Planeten ihr eigenes Ich und ihre anderen Familien zurücklassen mussten? Doch was, wenn sie mit ihrem Beweis, mehr als nur die Hoffnung nähren würde? Was, wenn jemand auf die Idee kam, nachzusehen? Was würde dann passieren?

Milseyas Augen weiteten sich vor Entsetzen. Das würde das Ende für die Siedler bedeuten. Sie würden einfach im Nichts verschwinden. Die Blase war ihr einziger Schutz vor den temporalen Auswirkungen der Rückkehr der Communtiy in den Alphaquadranten. Vielleicht war es wirklich besser niemanden einzuweihen. Höchstens den Captain. Vielleicht noch Commander Shral… Aber nur wenn ..

Und genau da geschah es. Obwohl sie es erwartet - nein, ersehnt - hatte, konnte sie doch nichts darauf vorbereiten. Überrascht schlug Milseya die Hände vor den Mund.

Der Canar - der Canar ihres toten Ichs – verschwamm und verschwand schließlich vor ihren Augen…

Noch bevor Coleman schließlich dem Captain antwortete, wusste die Haliianerin, dass sie nichts sehen würden. Und dass es so bleiben würde, wenn die Siedler die Artefakte nie mehr aktivieren oder auch nur bewegen würden. Erleichtert und dennoch ein wenig besorgt, darüber, dass die Siedler möglicherweise doch einmal die Artefakte wieder benutzen würden, gab sie den Kurs in Richtung Wurmloch ein und aktivierte den Antrieb. Nach etwa einer halben Stunde bat sie X’Kles sie abzulösen, damit sie sich vor dem Passieren des Wurmloches zumindest noch eine Weile ausruhen konnte.

Gerade war sie aufgestanden und wollte die Brücke verlassen, als Captain Tanrim sie noch einmal zu sich rief. Verwundert machte sie kehrt und nahm vor dem Zakdorn Haltung an. „Sir?“

Tanrim beugte sich leicht vor. „Ich möchte wissen, ob Sie glauben, dass es funktioniert hat, Fähnrich“, fragte er sehr leise.

Betreten sank sie ihren Blick und entschied sich schließlich offen zu sprechen. „Sir, ich glaube zu WISSEN, dass es funktioniert hat“, flüsterte sie zurück.

„Wie können Sie das WISSEN? Erklären Sie mir das“, kam es erstaunt aber immer noch gedämpft zurück.

Leise erzählte sie ihm kurz von dem Canar und seinem Verschwinden.

„Aber wie kann das Verschwinden ein Beweis sein?“, wollte er wissen.

„Nun Sir, die Artefakte erschaffen nicht nur eine neue Blase und damit ein neues Universum. Sie tun mehr als das. Sie heben gleichzeitig die Dekohärenz auf. Und das geschieht nicht nur auf dem Planeten - sondern mit allem, was in Verbindung mit dem Planeten steht.“

Tanrim legte die Stirn nachdenklich in weitere Falten. „Weiter“, forderte er sie auf

„Also, wenn die die Artefakte aktiviert werden, dann wird eine neue Blase geschaffen. Eine von uns unabhängige Realität. Genauer gesagt, eine vollkommen von uns abgeschirmte Realität. Und die Dekohärenz bildet die Grenze zwischen unserer und ihrer Welt. Daraus kann man schlussfolgern, dass nichts aus deren Realität in unserer Welt existieren kann, sobald die Dekohärenz wirksam ist. Einfacher gesagt: Der Canar ist verschwunden, weil die Zeitlinie in der er existiert, aus unserem Universum verschwunden ist. “

„Interessant“, murmelte der Captain. „Aber wer sagt Ihnen, dass die Zeitlinie nicht in unserem Universum kollabiert ist?“

„Das Großvaterparadoxon.“

„Wie bitte?“

„Sie wissen doch. Jemand reist in die Vergangenheit zurück und tötet dort seinen oder ihren Großvater, bevor der seine/n oder ihre/n Mutter oder Vater gezeugt hat.“

„Ah!“

„Bis heute ist noch nicht geklärt, was dann geschieht. Gemäß der temporalen Logik müsste der Zeitreisende einfach aufhören zu existieren, da er die Parameter für seine Existenz eliminiert hat. Es gibt aber mittlerweile neue Theorien dazu, die besagen, dass der Zeitreisende nur dann aufhört zu existieren, wenn er in seine Zeit zurückkehren würde. Bleibt er in der Vergangenheit, lebt er weiter. Nun haben wir hier den Fall, dass wir zwei gleichzeitig bestehende Zeitlinien haben. Beide sind in der Gleichung des Universums gleichwertig. Nur unsere Rückkehr in den Alphaquadranten würde das Gleichgewicht zu unseren Gunsten verschieben. Doch es was Ungewöhnliches passiert. Die Zeitlinie der alten und der neuen Community haben sich in dem Moment als sie uns riefen wieder zu einer einzigen verbunden. Wir alle haben temporale Zwillinge, aber es ist nur noch eine gemeinsame Linie. Was bedeutet, dass..“

In Tarims Augen glomm Erkenntnis auf. „wenn ihre Zeitlinie vernichtet worden wäre, der Canar weiter hätte bestehen müssen, da er zu einem Bestandteil unserer Zeit geworden ist.“

„Quod erat demonstratum.“

„Interessant, Fähnrich. Haben Sie das schon mit Commander Shral besprochen?“

„Nein und ehrlich gesagt, fände ich es besser, wenn so wenige wie möglich darüber Bescheid wissen. Nichts gegen Wissenschaftlicher, aber ihre Neugier, immer allem auf den Grund gehen zu wollen, einen Beweis für den „Beweis“ zu finden, bringt die Siedler in Gefahr. Und wenn nur einer die Barriere durchstößt, dann werden sich die Siedler regelrecht in Luft auflösen. So wie mein Canar. Manche Dinge muss man einfach nicht wissen, Sir.“

Der Zakdorn nickte kaum merklich. „Womöglich haben Sie Recht, Fähnrich. Dennoch werden Sie zumindest Commander Shral über ihren „Beweis“ informieren. Und ich will ebenfalls einen kurzen, verschlüsselten Bereicht darüber haben.“

„Aye, Sir“, bestätigte Milseya.

„Sie können wegtreten.“

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Zum ersten Malhatte sich was für diese Kolonisten verändert. Ihre Zukunft, sofern die Kolonie das Ritual überlebt hatte, war ungeschrieben. 40 Jahre lang mussten diese Menschen mit einem Countdown leben, von dem niemand wusste ob man dessen Ende Überleben würde oder nicht.

Auf seinem Deskviewer sah sich George immer wieder die Berichte durch, die er aufgezeichnet hatte. Es waren die Beweise für die Existenz der Kolonisten. Aber um deren Schutz zu gewährleisten, hatte George die Dateien verschlüsselt. Wie lange würde wohl das Geheimnis gewahrt bleiben? Die Romulaner und Cardassianer würden zunächst schweigen. Aber für wie lange? Die Breen waren ebenfalls ein Risikofaktor. Die Wissenschaftler dürften sich an ihr Wort halten. Das haben sie auch bewiesen. Doch die Militärs? George Traute den Breen Soldaten überhaupt nicht.

George war überzeugt das die jeweiligen Parteien irgendwann es versuchen würden die Artefakte sich wieder unter den Nagel zu reißen.

Doch George konnte und wollte sich nicht mehr weiter mit diesem Thema befassen. Die Beurteilung von Tial Monkar stand an. George, der Captain, Commander Kyle und Councelor Solak mussten eine Beurteilung für den geleisteten Felddienst abgeben. George schickte an die betreffenden Offiziere eine Mitteilung.

All diese Beurteilungen würden darüber entscheiden, wie die Karriere der ersten Cardassianerin in Starfleet weitergehen würde.

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George war erstaunt das Er beinahe unverzüglich einen Termin bei Solak bekommen hatte. Bei dem Gemütszustand der Besatzung befand der Chefingenieur, das Solak schon beinahe seine Praxis im Shuttlehangar aufmachen sollte, um den Andrang an Patienten Herr zu werden.

Mit einem leichten Druck betätigte George den Türmelder von Solaks Büro.

Während die Besatzung atemlos darauf gewartet hatte was mit Xsesal 3 passieren würde, hatte der Councelor still in einer Ecke des Kindergartens gesessen und seinen Sohn beobachtet - solange, bis ein peinlich berührter Niklan ihn raus schmeißen wollte. Doch sein Vater - durch die Mentalverschmelzung mit Tolan noch immer sentimental gestimmt - hatte ihm zum Abschied eine feste Umarmung vor den Augen aller anderen Kinder gegeben. Das kleine Spitzohr war dunkelgrün angelaufen und hatte ihn mit einem angeekelten "Vatiiii!" von sich geschoben. Breit grinsend erhob Solak sich und kehrte endlich zu seinem Büro zurück vor dem der Chefingenieur bereits wartete. Sheridan hatte ihn um einen Termin zur Personalbeurteilung gebeten - reine Routine. Eine Wohltat inmitten des sonstigen Psychochaos der Crew! "Ah, Lt. Cmdr., Sie sind ja schon da. Bitte, kommen Sie doch herein."

„Danke Councelor.“, sagte George. Das Schott schloss sich hinter dem großen Menschen.“ Es geht um die Beurteilung von Kadett Tial Monkar. Bevor ich noch mit Lieutenant Guttler spreche, wollte ich ihre Meinung hören Councelor.“

"Gerne. Möchten Sie auch etwas trinken?" Solak rief die Akte der Kadettin auf, spielte sie auf ein Padd und trat dann an den Replikator um sich mit dem obligaten Tee zu versorgen.

„Einen Earl Grey bitte!“, sagte George. Auch er zauberte ein kleines PADD aus der Hosentasche, bevor er sich setzte.

Wie bestellt fand sich eine Tasse mit dampfenden Inhalt bald auf dem Tisch vor Sheridan ein. Solak tat dasselbe auf dem benachbarten Sessel. "Möchten Sie anfangen?"

„Nun Soweit es den praktischen und theoretischen Teil der Ausbildung angeht, ist Kadett Monkar außergewöhnlich gut. Ihre Arbeit am Prototyp des THN ist nicht ohne gewesen. Auch den Kobaiyashi Maru Test hat Kadett Monkar recht gut abgelegt, auch wenn am Ende alle in sämtliche Ecken geschleudert wurden.“, sagte George mit einem leichten Grinsen.“Mich würde Interessieren was Sie von Kadett Monkar als Offiziersanwärter, so wie auch persönlich halten?“

Solak dachte nach. Durch die Geschehnisse auf Xsesal 3 hatte er nicht mehr viel von Tial mitbekommen. Er ging im Geist ihre Begegnungen durch - und auch das, was er von anderen über sie gehört hatte. "Ich stimme Ihnen zu, dass Ms. Monkar fachlich ohne Frage gut ist. Darüber hinaus ... Sie wirkt auf andere abweisend und zieht sich vor dem sozialen Leben an Bord zurück. Ich finde das zu einem gewissen Grad verständlich - viele ihrer Kollegen scheinen leider noch immer Vorbehalte gegen sie als Cardassianerin zu haben. Doch sie muss lernen anders damit umzugehen. Offener. Als Offizierin könnte sie sich nicht mehr hinter ihrer Herkunft verstecken. Sie muss diesbezüglich ausgeglichener werden. Genauso fehlt es ihr gegenüber Vorgesetzten noch an Selbstvertrauen und Durchsetzungskraft. Aber dafür ist sie vielleicht auch einfach noch zu jung und unerfahren. Alles in allem also: Ms. Monkar ist vielversprechend. Aus meiner Sicht gibt es keine Vorbehalte."

George nickte kurz.“ Nun was ich mitbekommen konnte, war, das sie sich mit Lieutenant Guttler gut zu verstehen. Nur mit den bajoranischen Crewmitgliedern scheint es noch Probleme zu geben. „George schüttelte den Kopf.“ Sie wird es schwer haben. Erst recht wenn sie zum Fähnrich in 2 Monaten befördert werden wird. Aber ich selbst hoffe, dass sie es schafft.“

"Fachlich wird sie die Prüfungen sicher bestehen. Und was ihre weitere Zukunft angeht: Sie könnten empfehlen, dass ihr erster Posten als Fähnrich irgendwo ist, wo sie sich diesbezüglich ausprobieren kann. Zum Beispiel eine technische Forschungseinrichtung. Dort wäre sie nicht so beschränkt wie auf einer Station oder einem Schiff. Außerdem scheint sie sich für die Forschung zu interessieren. Oder was meinen Sie?"

„Klingt gut. Doktor Zimmermann wäre ein Guter Lehrer für sie. Aber er hat nicht gerade den besten Umgangston. „, George verzog kurz das Gesicht.

"Wie ist denn das übrige Team? Hätte sie Kontakt zu anderen Spezies? Und verschiedenen Kommandorängen?"

„Nun das übrige Team besteht aus zwei Lieutenants und einer Holographischen Assistentin. Ich würde eher zur Excelsior tendieren. Die Labors sind dort auf den allerneuesten Stand. Auf dem Schiff befinden sich Mitglieder von 34 verschiedenen Spezies. „, George sah zu Solak.“ Ich denke es ist die bessere Wahl, wenn Monkar ihren Dienst auf der Excelsior antritt.“

Solak stellte die Teetasse, aus der er gerade getrunken hatte, zurück auf den Tisch. "Abgesehen von der Frage, ob dort momentan ein entsprechender Posten frei wird: Monkar wäre genau wie hier auf dem Schiff in ihrem Bewegungsraum beschränkt. Und das Team von Zimmermann ist sehr klein ... Was hielten Sie alternativ von einem Posten an der Akademie? Zum Beispiel als Tutorin? Für ein oder zwei Jahre? Nebenher könnte sie in der Forschung arbeiten."

„Ich werde es Monkar vorschlagen. Aber grundsätzlich ist das eine gute Idee.“, George nahm einen Schluck Tee.

Der Councelor nickte. "Ja, sprechen Sie mit ihr. Sie kann auch gerne noch einmal zu mir kommen sollte sie unsicher sein."

„In Ordnung Councelor. Ich muss wieder los. Der Captain und Lieutenant Guttler stehen noch an.“ George erhob sich und verabschiedete sich von Solak. Dann war er auch schon aus dem Councelor Büro verschwunden.

Idic und CptJones in: Die Tochter Cardassias

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So schnell konnte einen der Alltag einholen. Lucas hatte mal wieder beinahe seinen Termin bei Lt. Solak vergessen. Nun rannte er wie der geölte Blitz zum Büro des spitzohrigen Councelors, um noch rechtzeitig zu kommen. Der Captain hatte sich mit den Binären gütlich geeinigt. aber nur wenn Lucas wieder zum Councelor gehen würde.

Sein nächster Termin war Lucas Bishop. Solak seufzte. Eindeutig eines seiner Sorgenkinder... Er rief die Akte des Sicherheitschefs auf. So langsam war diese noch umfangreicher als seine eigene. Schnell holte er sich einen frischen Tee. Zum Glück kam Bishop immer ein paar Minuten zu spät. So konnte er sich noch vorbereiten.

Blitzschnell bog Lt. Cmdr. Bishop in den Korridor und rannte beinahe am Büro von Solak vorbei. Aber er konnte noch bremsen und klingelte stürmisch.

Der Councelor blickte auf den Chronometer. Das war Rekord! Er schmunzelte in sich hinein. "Kommen Sie herein, Lt. Cmdr.!"

"Hallo Lt. Solak - Entschuldigen Sie die Verspätung, ich habe den Termin beinahe vergessen..." begrüßte Lucas das Spitzohr und krempelte seine Ärmel etwas hoch. Ihm war sehr warm.

"Kein Problem. Setzen Sie sich doch." Der Councelor musterte sein Gegenüber lange. Dann deutete er auf das Padd, das zwischen ihnen auf dem Tisch lag. "Sie sind nur knapp an einem neuen Eintrag in Ihre Akte vorbeigeschlittert."

"Ich weiss und ich bin wirklich nicht stolz darauf. Für mein Verhalten gibt es auch keine Entschuldigung. Bei mir sind da ein paar Sicherungen rausgefallen...." antwortete der Sicherheitschef reumütig, während er auf das PADD schaute.

"Ich weiß. Es ist nur..." Solak seufzte. Er wurde sehr ernst. "Lt. Cmdr. Bishop, Sie sind Sicherheitsoffizier. Bis zu einem gewissen Grad müssen Sie emotionaler sein als Ihre Kollegen. Sie müssen schnell reagieren können. Sie müssen aggressiver sein. Das gehört alles zu Ihrem Job. Allerdings müssen Sie auch die Fähigkeit haben, eine Situation einzuschätzen und angemessen zu reagieren. Sie müssen disziplinierter sein als andere. Denn sonst könnten Unschuldige Schaden nehmen. Genau diese zweiten Fähigkeiten scheinen Ihnen zu fehlen. Und ich weiß so langsam nicht mehr, was ich noch tun kann, damit Sie sie erlangen. Sie sind bei mir in Behandlung solange Sie an Bord sind. Und immer wieder geraten Sie in Schwierigkeiten. Gleichgültig, was wir hier besprechen. Ich weiß, dass Sie sich bemühen. Dass Sie das hier nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sonst hätte ich schon längst anders reagiert und empfohlen, Sie abzukommandieren. Aber so langsam gerate ich an die Grenzen meiner Möglichkeiten. Bitte, sagen Sie mir, wie es weitergehen soll."

"Wenn ich das bloß wüßte, dann würde ich es Ihnen bestimmt sagen. Leider gerät jedesmal, wenn ich es in meinem Job hinbekomme, mein Privatleben aus den Fugen. Die letzten Monaten waren die Hölle!" entgegnete Lucas ebenfalls ernst und zum ersten Mal verspürte er ein aufkeimendes Gefühl von Freundschaft. Ein Gefühl, das er schnell wieder abschüttelte.

"Zuzugeben, dass man nichts weiß, ist immer eine gute Basis. Überlegen wir mal, wie wir nun weitermachen.... Vergessen Sie mal die Realität. Wie hätten Sie es gerne? Wie sähe die perfekte Vorstellung Ihres Lebens hier und heute aus?"

"In dieser Realität wäre meine Eltern noch ein Paar, mein Vater wäre kein Verräter und ich hätte keine romulanische Halbschwester. Dann wäre meine Akte nicht so lange und ich wäre mit Nanni verlobt oder verheiratet. Mit meiner Position und meinem Rang bin ich sehr zufrieden." berichtete Lt. Cmdr. Bishop von einem perfekten Leben.

"Mh-mh.... Also sind an allem Ihre Eltern schuld."

"Wieso bin ich nicht überrascht? Sie drehen mir wieder die Worte im Mund rum. Es geht hier nicht um meine Eltern, sondern um mich!"

Solak schüttelte den Kopf. "Leider nein. Schauen Sie sich an, was Sie gerade geantwortet haben. Wären Ihre Eltern noch zusammen, dann hätten Sie eine glückliche Beziehung und eine reine Akte. Ich habe Sie nach Ihrem idealen Leben hier und jetzt gefragt, nicht nach dem 'was wäre wenn...' Und doch haben Sie genauso geantwortet. Für das Hier und Jetzt hatten Sie keine andere Antwort parat als eine Änderung Ihrer Vergangenheit. Warum, denken Sie, ist das so?"

"Sie haben mich reingelegt!" beschwerte sich Lucas.

"Es tut mir leid, dass Sie das so sehen - denn es war nicht meine Absicht. Ich habe vielmehr darauf abgezielt herauszufinden, welches Problem wir als erstes angehen sollten. Berufliches oder Privates? Ihre Antwort aber gibt das nicht her." Der Councelor beugte sich vor und nahm das Padd mit Bishops Akte auf. Er hielt es hoch. "Jeder von uns hat eine gewisse Basis. Bei den einen ist sie rosiger, bei anderen grauer. Doch ab einem gewissen Punkt spielt all das keine Rolle mehr. Ab einem gewissen Punkt kommt es nur noch auf unsere Entscheidungen an. Ihre Beziehung, Ihre Karriere - Ihre Eltern haben nichts damit zu tun. Oder, lassen Sie es mich anders sagen: Ihre Eltern sind die Basis, von der Sie gestartet sind. Doch anstatt ins All zu fliegen sind Sie bisher nie aus der Umlaufbahn herausgekommen."

So langsam nervte ihn der Councelor. Mussten denn alle immer in Rästeln mit ihm sprechen? "Hören Sie zu Lt. Solak, alles ist besser als die Zukunft die mir als Siedler zugedacht war. Ich will endlich mal glücklich sein mit Nanni und ich werde alles tun um es zu werden. Dann werde ich versuchen meine Akte besser aussehen zu lassen..."

"Sehr gut! Besser hätte ich es nicht formulieren können! Und was werden Sie dafür tun?"

"Ich muss berücksichtigen, dass erst Nannis Bedürfnisse kommen und dann meine. Ich werde mehr mit ihr gemeinsam unternehmen und vorallem einfach lieb und verständnisvoll sein. Ach und das Wichtigste, ihr zeigen, wie sehr ich sie liebe!" erzählte Lucas von seinem Plan.

"Eine ganze Menge. Nur fühle ich mich nicht geeignet sie zu erziehen, aber ich will auch nicht dass sie in ein Internat kommt. Ogott! Der Entwicklungsbericht an die Rottenmaier" Lucas wurde kreidebleich.

"Dann schreibe ich hier auf: Zu lernen, ein guter Erziehungsberechtigter zu werden und eine Beziehung zu Jolani aufzubauen?"

.... Keine Antwort!

Da Bishop darauf nicht antwortete, setzte Solak nach. "Oder ist Ihr Ziel, Jolani loszuwerden?"

"Was? Nein, natürlich nicht! Solak ich brauche ihre Hilfe: Wie schreibt man einen Entwicklungsbericht über eine 15-Jährige?"

"Das besprechen wir später. Erst will ich sehen, wie Sie sich verbindliche Ziele formulieren und für diese einstehen. Alles andere ist jetzt nebensächlich. Auch das müssen Sie lernen."

"Aber ohne diesen Bericht nehmen die mir Jolani weg. Gut, dann schreiben Sie auf: Zu lernen, ein guter Erziehungsberechtigter zu werden und eine Beziehung zu Jolani aufzubauen?"

Der Councelor lächelte. "Ich schreibe es auf. Und dazu: Überlegen, ob ich das jetzt nur sage weil Solak es mir vorgibt. Und zu Jolanis Bericht fällt mir gleich schon etwas ein. Doch weiter mit Punkt 3 des Vertrages: Ihre Karriere."

"Meine Akte nur noch mit positiven Einträgen füllen, Privatleben von der Arbeit trennen und 150% geben. Vielleicht noch versuchen weniger verletzt zu werden..." schlug Lucas als Veränderung vor.

Ein Grienen war die Antwort. "Löblich. Dann noch als vorletztes Punkt 4: Ihre Eltern."

"Können wir den Punkt nicht weglassen?" scherzte der Sicherheitschef dann fuhr er fort. "Meinen Vater im Gefängnis besuchen und ihm sagen, dass ich ihn trotzdem noch als Vater respektiere."

"Und Ihre Mutter?"

"Mit ihr habe ich es schon geklärt!"

Solak sah auf. "Gut. Ich werde das so notieren. Als letzten Punkt darum: Was ist mit Ihnen selbst?"

"Mit mir selbst? Ich möchte diese Liste abarbeiten, dann bin ich glücklich!" antwortete Lucas und lächelte.

Auch dies notierte der Councelor ohne jeden Kommentar. Dann erstellte er zusammen mit Bishop einen Zeitplan, in dem der Mensch diese Ziele erreichen wollte. "Jetzt fehlen nur noch zwei Dinge: Was soll jeweils Ihre Belohnung sein wenn Sie einen Zwischenschritt erreicht haben? Und dann natürlich Ihre Unterschrift." Solak reichte dem anderen das Padd. "Nehmen Sie den Vertrag mit, lesen Sie ihn später noch einmal durch. Wollen Sie dann noch etwas ändern? Sagen mir Bescheid und wir nehmen die Änderungen auf. Sobald Sie diesen Vertrag aber unterschreiben ist er bindend. Sie haben dann einen Vertrag mit sich selbst. Ich bin derjenige, der Sie bei der Erfüllung überwachen wird. Und Sie daran erinnert, was Sie sich vorgenommen haben. Geben Sie mir morgen das Padd entweder unterschrieben oder mit Ihren Änderungswünschen zurück." Er ließ diese Worte noch ein wenig in der Luft hängen. Dann wurde er wieder ernst. "Ich sage das jetzt nicht, um Sie unter Druck zu setzen, aber: Nehmen Sie das ernst. Nicht nur für sich, auch für Ihre Karriere. Es muss sich etwas ändern, sonst habe ich tatsächlich keine andere Wahl als mit dem Captain zu sprechen... Und das will ich genausowenig wie Sie."

"So spontan fällt mir keine Belohnung ein, aber ich werde mir eine Belohnung einfallen lassen. Ich setze sie dann zu den Änderungswünschen und unterschreibe den Vertrag!"

"In Ordnung. Und nun zu Jolani.... Ich denke, wir werden Ihnen erstmal ein wenig Zeit verschaffen müssen. Darum helfe ich Ihnen dieses und nur dieses Mal beim Mogeln." Solak stand auf und ging zu seinem Schreibtisch. Er durchsuchte einige Dateien, kopierte hier, schrieb dort und speicherte schließlich etwas auf einem Padd ab. Auch das reichte er dem Sicherheitschef. "Dies ist ein Bericht wie Sie ihn brauchen. Er ist nichtssagend und beinhaltet eigentlich Allgemeinplätze, die angemessen für Jolanis Situation sind. Damit kommen Sie maximal einmal durch. Beim nächsten Mal werden Sie mehr bieten müssen. Aber dafür werden wir uns nocheinmal in Ruhe - am besten auch mit Ihrer Schwester und Ihrer Freundin - zusammen setzen und die nächsten Schritte besprechen. Was halten Sie davon?"

"Das wäre wunderbar! Vielen Dank Lt. Solak" bedankte sich Lt. Cmdr. Bishop als sein Kommunikator piepte und sich eine aufgeregte Nanni meldete. "Lt. ich muss dringend weg, Jolani und Frederick Moorehead wurden beim Küssen erwischt"

Solak konnte nicht anders - er musste lachen. "Und deswegen wird gleich die Sicherheit gerufen?" Breit grinsend fuhr er fort: "Ich sehe schon, wir haben viel zu besprechen. Aber nun gehen Sie ruhig."

"Ich werde als großer Bruder gerufen und nicht als Sicherheitschef. Dann bis zum nächsten Mal. Jolantru Solak!" verabschiedete sich Lucas und verließ das Büro des Councelors.

[uE und idic nehmen Lucas durch die Mangel]

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Solak's Magen wollte nach den stressigen letzten Tagen der vergangenen Mission endlich mal wieder ausreichend umsorgt werden. Aus diesem Grund entschloss der Councelor sich zu einem kleinen Stärkungssnack. Im Casino bestellte er Salat nebst Wasser und setzte sich dann an eines der Fenster. Nachdenklich blickte er hinaus und ließ die neuesten Erlebnisse an sich vorbeiziehen wie die Sterne.

Nach der „Party“, die hier stattgefunden hatte, war es nun vergleichsweise ruhig. Milseya rekelte sich noch ein wenig auf der kleinen Sitzbank im Casino - nur noch ein kleines Bisschen hier sitzen bleiben und nicht nachdenken. Aber da war der Hunger - und die Haliianerin wollte die Bedienung nicht unnötig beschäftigen, schließlich waren die gerade dabei das Casino wieder auf Vordermann zu bringen. Also erhob sie sich seufzend und verließ die dunkle Fensterecke und erblickte den Councelor. Ein freundliches Lächeln glitt über ihr Gesicht. Der hatte mit Sicherheit keinen einfachen Job mit den Siedlern, dachte sie.

„Hallo Councelor“, grüßte sie ihn.

Solak grüßte mit einem Handzeichen zurück - ein Salatblatt hinderte ihn am Sprechen. Er kaute schnell zu ende und schluckte herunter bevor er sprach. "Seien Sie gegrüßt, Ensign. Gut, dass wir uns hier treffen. Ich möchte mich gerne mit Ihnen unterhalten. Hätten Sie ein paar Minuten für mich?"

Überrascht nickte sie. „Sicher doch. Aber ich würde mir gerne noch etwas zu essen holen, wenn es .. Councelor, Sie haben da ein wenig Salatsoße am Mundwinkel“, sagte Milseya leise und deutete diskret auf die betreffende Stelle.

Schnell tupfte der Befleckte den Klecks mit einer Serviette weg. Dann widmete er sich wieder seiner Mahlzeit während die junge Frau sich die Ihre organisierte.

Mit einer Suppe sowie einem Obstsalat setzte sie sich schließlich zu Solak.

„Also, was hab ich angestellt, Councelor?“

Er schmunzelte. "Ausnahmsweise mal nichts - zumindest wäre mir nichts bekannt. Im Gegenteil. Ich war von der Art, wie Sie die Anforderungen unserer Mission gehandhabt haben, sehr beeindruckt."

Der Löffel mit Suppe verharrte in der Luft. Das Gesicht der Haliianerin wurde rot.

„Oi“ kam nach langem Zögern über ihre Lippen, während der Löffel wieder zum Teller sank.

„Danke.“ Dann ein Seufzen. „Aber wenn Sie mich schon loben, dann können Sie mir vielleicht auch einen Rat geben - selbst wenn das hier nicht unsere wöchentliche Sitzung ist. Oder wäre es unverschämt, Sie jetzt darum zu bitten?“

Ein Stück Tomate als letzter Rest des Salats war gerade auf dem Weg zu seiner finalen Zerkauung. Es pausierte ebenso wie der Löffel Suppe zuvor. "Nicht doch. Das gibt mir die Gelegenheit, auch noch das Eine oder Andere anzumerken."

„Gut“, seufzte sie. „Ich bin verunsichert. Nein, eigentlich würde ich mich am liebsten in das nächste Mauseloch verkriechen.“ Milseya rieb sich die Stirn. „Auch wenn das nun blöd klingt, aber ich bin es nicht gewohnt, dass man mir zuhört - schon gar nicht, dass man mich nach meiner Meinung fragt. So wie z.B. der Captain, als er mich fragte, ob ich glaube, dass unser Plan geklappt hat. Sehen Sie Councelor, früher hatte ich Angst, dass ich irgendwas Dummes sage. Und deshalb nicht ernst genommen werde. Jetzt scheint man mich Ernst zu nehmen und ich hab regelrecht Panik, dass ich irgendetwas sage, was in eine Katastrophe führen könnte…“

Solak schob den leeren Teller von sich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Wenn Sie Angst davor hatten, nicht ernst genommen zu werden - warum haben Sie sich dann überhaupt dazu geäußert? Es war fachfremd, um sie herum waren viele Spezialisten. Und dennoch... Warum?"

„Keine Ahnung“, entgegnete sie, doch im gleichen Augenblick strafften sich plötzlich ihre Schultern. „Nein, das stimmt so nicht“, fügte sie hinzu und sah ihm ins Gesicht. „Es lag daran, dass mich das Thema interessiert. Daran, dass ich mich seit Monaten damit auseinandersetze. Weil ich es verstand. Und weil .. weil ich wissen wollte, ob ich mein Wissen anwenden kann. Fachfremd oder nicht - ich habe mir den Ar.. den Hin .. Sie wissen schon, was ich meine, aufgerissen, um es zu begreifen.“

"Ich kann es mir bildlich vorstellen. Sie waren also davon überzeugt, dass Sie 'es' können?"

„Ich war überzeugt davon, etwas Wichtiges beitragen zu können. Und aus irgendeinem Grund habe ich ohne darüber nachzudenken, meinen Mund aufgemacht. Das erstbeste, was mir dazu eingefallen ist, gesagt. Und dann im Laufe der Tage, habe ich sogar angefangen, vorher darüber nachzudenken, was ich sage.“

Solak musste lachen. "Eine Eigenschaft, die für eine Offizierin durchaus angebracht ist. Lassen Sie mich das Ganze mal aus meiner Sicht zusammenfassen: Anfangs haben Sie reagiert, wie Sie es als Pilotin gewohnt sind. Es gibt ein Problem und Ihre Instinkte raten Ihnen zu einem bestimmten Handeln. Sie vertrauen auf Ihre Instinkte und handeln entsprechend. Doch das Fliegen unterscheidet sich von dieser Situation. Beim Fliegen sind es nur Bruchteile von Sekunden, die entscheiden. Langes Nachdenken können Sie da erst gar nicht gebrauchen. Aber nun? Andere nehmen Ihr Handeln auseinander, bewerten es, äußern sich dazu, treffen dann eine Entscheidung. Ein wesentlich langwierigerer Prozess. Weswegen Sie sich dieses Mal zügeln müssen. Bedachter vorgehen, abwägen, Informationen sammeln. Für Wissenschaftler und andere Offiziere ein ganz normales Vorgehen, aber für eine Pilotin? Ich kann gut verstehen, dass Sie nun unsicher sind."

„Dann bin ich also nicht verrückter als normal. Gut zu wissen!“, seufzte die Haliianerin und lehnte sich zurück. „Aber was mache ich jetzt? X’Kles sagte mir, dass ich nicht mehr zurück kann. Und auch wenn ich mir das manchmal wünsche, so .. Ist es arrogant von mir, dass ich mich über meine „Erfolge“ freue, dass es mich insgeheim freut, wenn man mich nach meiner Meinung fragt? Auch wenn ich manchmal wieder in die Unscheinbarkeit verschwinden möchte, auf der anderen Seite, gefällt es mir, beachtet zu werden. Doch dann ist da wieder diese Furcht, dass ich etwas falsch machen könnte.“

"Warum sollten Sie überhaupt zurück wollen? Sie haben einen weiteren Schritt in Ihrer Entwicklung getan. Wo das enden wird - wer weiß das schon? Aber es ist gut, dass Sie es probieren. Und was Ihre Sorge angeht, etwas Falsches zu machen... Als Pilotin hat Ihr Tun direkten Einfluss auf das Schiff. Als Wissenschaftlerin wäre das ganz anders. Außerdem sind Sie so oder so Fähnrich. Und auf der akademischen Trittleiter noch ganz weit unten. Dieses Mal hat jemand auf sie gehört. Das ist gut. Aber verlassen Sie sich nicht darauf, dass das so bald wieder geschehen wird. Sie werden sich Ihren Platz in der Hackordnung erst noch verdienen müssen. Und bis dahin wird sich auch Ihre Furcht verringern. Wetten dass?"

„Hmm“

Milseya angelte sich ein Stück Ananas aus dem Obstsalat. „Dann ist es wie beim Fliegen lernen? Anfangs hat man Furcht vor einem bestimmten Manöver, doch je öfter man es übt, desto besser beherrscht man es und gleichzeitig verringert sich die Furcht? Eine Sache der Gewohnheit?“

Solak drehte sein mittlerweile leeres Wasserglas zwischen den Händen hin und her. "Ja und nein. Ja, im Bezug auf die neuen Fähigkeiten und das Wissen, das Sie sich nun aneignen müssen. Nein, im Bezug auf den Umgang mit anderen. Sie werden sich an einen anderen Umgangston gewöhnen müssen. An eine andere Arbeitsgeschwindigkeit. An längere Entscheidungswege. Und Sie werden lernen müssen mit Frustrationen zu leben. Das Hangardeck unterscheidet sich vollkommen von der Welt, die Sie gerade zu betreten gedenken."

„Abstürze eben“, erwiderte sie. „Man lernt aus Ihnen. Aber das mit dem Umgangston..“, seufzte sie. „Ja, das ist mir schon aufgefallen. Vielleicht sollte ich das Kapitel im Handbuch für Offiziere noch mal genauer durchlesen. Und das dann auch üben. Aber Sie meinten vorhin, dass Sie noch das Eine oder Andere anmerken wollten.“

Die Mundwinkel des Councelors zuckten. "Viel von dem haben Sie schon vorweg genommen. Ich wollte wissen, wie es Ihnen mit dieser neuen Position geht. Wie Sie sich fühlen. Und Sie auf mögliche Schwierigkeiten hinweisen. Das haben wir nun hinter uns. Was also könnte ich noch sagen? Eigentlich nur, dass ich gespannt bin, wie Ihr weiterer Weg aussehen wird. Und dass ich gerne zur Stelle bin, um Ihren Übermut hin und wieder zu bremsen. Und vielleicht noch: Wir haben nun etwas gemeinsam. Aufbaufernkurse. Wir könnten eine Selbsthilfegruppe gründen."

Milseya lachte laut auf. „Wie wärs, wenn wir uns gegenseitig abfragen? Oder einander vor Prüfungen das Händchen halten? Oder unseren Lernfrust im Alkohol ertrinken? Wobei ich weiß nicht mal, ob Vulkanier Alkohol trinken.“ Sie lachte wieder. „Sehen Sie! So viel Neues zu lernen! Und immer noch hab ich ne große Klappe!“ Dann wurde sie wieder ein wenig ernster. „Danke Councelor. Es tat - wie immer - gut mit Ihnen zu reden.“

"Sie sind bei mir immer willkommen. Und auf das Angebot mit dem Alkohol komme ich gerne zurück - denken Sie daran: Ich bin Halbromulaner. WIR haben das beste Ale im Alpha- und Betaquadranten erfunden." Er stand auf und lächelte entschuldigend. "Leider muss ich nun zurück an die Arbeit. Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag!"

Und ich weiß, wo ich das herbekommen kann, dachte Milseya bedrückt und gleichzeitig ein wenig amüsiert. „Das wünsche ich Ihnen auch, Councelor. Mavym.“

idic und fee in „Streicheleinheiten für einen Zwerg“

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„Kadett Monkar hat auf mich einen guten Eindruck gemacht. Ich könnte mir vorstellen das Sie sogar in 10 Jahren bereits Lieutenant Commander sein könnte.“, sagte Captain Tanrim. Er und George saßen im Bereitschaftsraum des Captains.

„Zugegeben, die Tatsache das Monkar die erste Cardassianerin in der Sternenflotte ist, arbeite einwenig für sie mit. Aber Sie hat es bisher aus eigener Kraft geschafft Sir.“

„Das ist richtig. Alleine ihr Wirken am THN ist beachtlich. Oder die Mitarbeit bei der Bergung der abgefeuerten Raketen von Xsesal 3. Wissen Sie, wo Monkar nach Abschluss der Akademie versetzt wird?“

„Ich habe darüber bereits mit Councelor Solak gesprochen. Ich denke auf der Akademie könnte sie als Ausbilderin weitere Erfahrungen sammeln und nebenher ihre Forschungen auf dem Gebiet der Holodeckphysik erweitern.“

„Klingt gut. Soweit ich weis ist die Crew des Schulschiffes Wakita noch nicht komplett.“

„Die Wakita? Oberth klasse Version A?“

„Richtig Commander. Ein kleines Schiff, das alles 5 Monate für drei Wochen zu einer Mission aufbricht, um im Mutara Sektor Übungen abzuhalten. Dort wäre sie dann der Chefingenieur der Wakita.“

„Captain, Sie ist noch sehr Jung. Wir sollten ihr nicht zu viel auf einmal zumuten.“, Tanrim lächelte kurz. Der väterliche Klang in der Stimme des Chefingenieurs war ungewöhnlich.

„Sie ist auch Offizier der Sternenflotte Commander. Man hat ja auch auf Sie damals nicht Rücksicht genommen, als Sie von der Akademie kamen.“

„Nein, Sir.“

„Nun. Sobald Commander Kyle noch ihre Beurteilung für Monkar beigefügt hat, wird die junge Dame dann mit der Thunderchild zur Erde zurückkehren, um in 2 Monaten zu graduieren.“, Tanrim setzte seine Tee Tasse an den Mund an.“ Wie ist der Status des Antriebes und der anderen primären Systeme?“

„Alle Systeme Arbeiten mit voller Effizienz Captain. Kein unplanmäßiger Aufenthalt in einem Raumdock erforderlich.“

„Zur Abwechslung liegt nicht das halbe Schiff in Trümmern.“, seufzte Tanrim.

„UnsereLetzten Missionen waren auch außergewöhnlich. Dagegen war es auf der alten Excelsior sterbenslangweilig.“

„Ich könnte für diese Langeweile Töten.“, scherzte der Captain.

„Man gewöhnt sich viel zu schnell daran.“, antwortete George mitgespielten Ernst.

„Dann will ich Sie nicht von ihren Pflichten abhalten Commander. Wegtreten.“

„Captain.“, George verließ nun den Bereitschaftsraum.

Alpha Quadrant, bajoranischer Sektor, Raumstation Deep Space Nine……

Mit halben Impuls, schleppte die Defaint einen schwer beschädigten Frachter zu einer der Luftschleusen.

Commander Elias Vaughn erschien nun auf dem Schirm von Colonel Kiras Deskviewer.

„Colonel, wir sind wieder zu spät gekommen. Wie konnten nur noch zusehen, wie das Piratenschiff getarnt hat. Aber wir haben nun endlich eine visuelle Identifikation.“

„Besser als gar nichts Elias. Wer ist es also der seit einer Woche im bajoranischen Sektor Schiffe aufbringt?“

„Sie werden es nicht Glauben Colonel. Am Besten Sie setzen sich.“, schlug Vaughn vor. Kira setzte sich.

„Ich Sitze.“

„Ausgezeichnet.“, das Bild wechselte zu einer Außenaufnahme. Dort konnte man den Frachter erkennen. Und ein Raumschiff der Föderation. Ein alter Kreuzer der Constitution Klasse, der den Frachter mit einem Traktorstrahl an sich koppelte. Als der Frachter sich nicht mehr bewegte, stoppte auch der Kreuzer, der keinerlei Markierungen aufwies. Das Schiff setzte sich in Bewegung und verschwand in einem Wabern.Das Bild wechselte wieder zu der Darstellung von Commander Vaughn.

„Bei den Propheten Elias. Wer war das? Und wie kommt derjenige an einen Kreuzer der Sternenflotte?“

„Nun wir konnten mit Sicherheit Feststellen, das es sich bei diesem Schiff um die Glory handelt. Die Glory wird von einem K´tralli namens Diego De´Blazio Kommandiert wird. Langläufig ist der Mann auch als Blaze bekannt. Vor einigen Jahren bekam es die Enterprise D mit dem Burschen im K´tralli Reich zu tun. Seither war er auch nicht mehr aufgetaucht. Vermutlich hatte er die Romulaner bei Laune gehalten, die auch sein Schiff ausgerüstet haben. Das zu erläutern ist eine andere und vor allem lange Geschichte. „

„Verstehe. Zumindest wissen wir mit wem wir es zu tun haben.“

Inzwischen hatte das Frachtschiff angedockt. Julian Bashir und zwei Krankenschwestern sowie Ro Laren und drei Sicherheitswächter hatten nun an der Schleuse Aufstellung bezogen.

„Bashir an Ops. Wir sind in Position. Öffnen Sie die Schleuse.“

„Hier Ops. Schleusen werden geöffnet Julian.“, antwortete Ezri Daxs Stimme aus dem Kommunikator des Arztes. Das gewaltige Schott rollte beiseite. Rauch kam ihnen aus dem Frachter entgegen.

„Sein Sie vorsichtig. Es könnte sein das dort drinnen einige Plasmaleitungen gebrochen sind. Also stellen Sie sich auf Plasmaverbrennungen dritten Grades ein.“, ermahnte Bashir alle Anwesenden, dann begab sich Ro als Erste an Bord. Nach wenigen Augenblicken winkte Sie den Rest zu sich.

Eine Stunde später betrat Kira Nerrys die Krankenstation von DS9. Julian Bashir hatte die Bajoranerin zu sich gerufen.

„Was gibt es Julian?“, fragte die Kommandantin. Der Gesichtsausdruck des menschlichen Arztes verhieß nichts Gutes.

„Von der Crew haben nur 4 von 33 Überlebt Colonel. Aber nur einer ist bei Bewusstsein. Er will mit ihnen sprechen.“, Kira nickte und ließ sich von Bashir zu dem Überlebenden führen.

„Ich bin Colonel Kira Nerrys. Kommandant von Deep Space Nine.“, stellte sich Kira vor.

„Kahlar, vom Terylianischen Frachter Keserok.“, brachte der verletzte Mann unter einem kehligen Stöhnen hervor.

„Sie wollten mir was sagen?“

„Ja Colonel. Der Angreifer, er….“

„Wir Wissen es, es war die Glory.“

„Nein Colonel. Die Glory kam nach dem Angriff. Das fremde Schiff kam aus dem Nichts. Zuerst dachten wir, es wäre ein Schiff der Sternenflotte, die Konfiguration des Rumpfes ließ auf eine neuere Einheit schließen. Doch es war nicht in den Farben der Sternenflotte lackiert. Es war Schwarz wie das All Colonel.“, ein kehliges Röcheln war wieder zu hören und der Mann verdrehte die Augen.

Bashir eilte zu seinem Patienten und schob Kira sanft beiseite.

„Er muss sich Ausruhen Colonel.“, Bashir ließ Kira es Wissen das Er keine Widerrede Duldete.

„In Ordnung. Halten Sie mich auf den laufenden Julian.“

„Natürlich Colonel.“, versicherte der Arzt. Dann wandte sich dieser wieder dem Fremden zu.

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Konnte es sein, dass sie bei den anderen auf der Brücke regelrecht hören konnte, wie ihnen gleich mehrere Gesteinbrocken vom Herzen fielen, als das Wurmloch passiert hatten?

Verwundert sah sich Milseya um. Dabei war doch der Rückflug doch ausgesprochen sanft gewesen. Kein all zu heftiges Holpern. Kaum spürbare Erschütterungen. Alles in allem war der Flug durch das Wurmloch beinahe schon perfekt verlaufen.

Es lag wohl eher an den Erlebnissen der letzten Tage. Die Meisten würden wohl eine Weile lang brauchen, bis sie alles verdaut hätten. Der Haliianerin ging es nicht anders. Doch das Gespräch mit dem Councelor hatte ihr schon eine Menge gebracht. Mit einem Gefühl der Erleichterung manövrierte die Pilotin das Schiff in Richtung DS9. Es war gut zu wissen, dass sie den Romoluvulkanier immer konsultieren konnte. Während sie noch in Gedanken dem Gespräch mit Solak nachhing, fiel ihr plötzlich ein, dass sie diesem versprochen hatte, mal mit dessen Sohn schwimmen zu gehen. Das sollte sie sich unbedingt notieren, damit sie es nicht vergaß. Und vielleicht konnte sie Solak auch noch davon überzeugen, Schwimmunterricht zu nehmen. Wer sagte denn, dass man nur im Wasser Schwimmen lernen konnte?

Die Raumstation auf dem Sichtschirm wurde größer.

Was auch bedeutete, dass einmal wieder ein unvermeidlicher Abschied bevorstand. Kaum hörbar seufzte Milseya. Wieder einmal würden H’Qar und sie sich trennen müssen, um ihren Dienst zu verrichten. Sie hatten wenig Zeit füreinander gehabt und die Eisenstein würde wohl nicht sehr lange bei DS 9 bleiben. Zumindest hatte sie das gehört.

Der Klingone war stinksauer wegen des Zwischenfalls auf dem Hangardeck auf sie gewesen. Was sie ihm auch nicht verübelte. Was aber nicht hieß, dass sie nicht zurückgebrüllt hatte (armer Evan!). Dabei hatte sie ihm klar und deutlich gesagt, dass er sich ebenso wenig korrekt verhalten hatte, indem er einfach einen Befehl seines eigenen Vorgesetzten übergegangen und durch seinen eigenen Befehl ersetzt hatte. Und außerdem, so hatte sie zurückgemotzt, sei es doch er gewesen, der sich von ihr gewünscht hatte, dass sie Befehlen gehorchen soll. Nichts anders habe sie getan! Und das werfe er ihr nun vor? Es war eine Weile lang noch hoch hergegangen zwischen den Beiden, bis ..

Ein zufriedener Seufzer. Derart hörbar, dass Jenax ihr einen interessierten Blick zuwarf.

Wehe dir, wenn du meine Gedanken liest! hatte Milseya laut gedacht und die Betazoidin hatte gegrinst.

Der Andockpylon kam immer näher. Die Pilotin konzentrierte sich voll und ganz auf das Manöver und meldete schließlich:

„Captain, wir haben an DS 9 angedockt.“

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Nachdenklich wanderte der Blick von Hanni Stevenson zu Jeremiah Esteban. Der Offizier lief wütend in der Kabine an Bord USS Akropolis auf und ab und grummelte vor sich hin. „Sei bitte leise. Benjamin schläft gerade.“, warnte die Mutter. Doch irgendwie konnte sie ihn ja auch verstehen. Sie hätte selbst nicht gedacht, dass der Abend, der so romantisch begonnen hatte, eine einschneidende Änderung in ihren Leben bringen würde.

Gut gelaunt lief Hanni vom Turbolift, den sie auf Deck 13 verlassen hatte zu ihren Quartier. Sie hatte sich eine Stunde lang in die fähigen Hände von Miauz begeben. Hatte sich nicht nur die Haare machen lassen, sondern auch gleich das komplette Pflegeprogramm mit Maniküre, Gesichtspackung und allen drum dran. Gut so etwas war nicht unbedingt Miauz Spezialgebiet, aber er beherrschte diesen Teil auch ganz ordentlich.

Doch nun freute sich die junge Mutter auf ihre beiden ‚Jungs’. Doch als sie ihr Quartier betrat, waren diese nicht da. An sich war das nicht ungewöhnlich, doch auf den Tisch lag ein Brief, geschrieben mit eine recht ungelenken Handschrift. Hanni braucht einen Moment, um zu begreifen, dass ihr Freund ihr einen richtigen Brief per Hand geschrieben hatte. Schulkindern wurde zwar das Schreiben beigebracht, aber durch den tagtäglichen Umgang mit Computerterminals und Padds, wurde diese Form der Kommunikation sehr selten eingesetzt und irgendwann verlor man diese Fähigkeit.

Neugierig geworden las die Frau die Nachricht.

Mein liebster Sonnenschein,

kommst du zu mir aufs Holodeck 3 um 19.00 Uhr. Ich habe da eine Überraschung für dich.

Anna Ruski hat sich bereit erklärt in der Zwischenzeit auf Benjamin aufzupassen.

In Liebe

Jerry

P.S. Zieh doch das Kleid an, das wir auf Sternenbasis 621 gekauft haben.

Hanni sah auf ihren Chronometer. Sie hatte noch ein halbe Stunde Zeit sich umzuziehen. Schnell lief die junge Frau in ihr Schlafzimmer um sich umzuziehen. Dabei machte sie sich Gedanken, was Jerry vorhatte. Ein romantisches Date vielleicht.

Sie seufzte kurz. Mit einer Vorhersage hatte Solak recht gehabt. Das Sexualleben war quasi zum Erliegen gekommen. Hanni war mit Leib und Seele Mutter, aber manchmal wünschte sie sich einfach auch mal mehr zärtliche Momente mit Jeremiah. Derzeit konnte sie froh sein, wenn sie mal ein wenig Kuscheln und Knutschen konnten. Aber Sex? Fehlanzeige.

Und offensichtlich war ihr Freund über diese Tatsache ähnlich frustriert, wie sie auch. Und hatte eine Lösung gefunden, die er auch zu feiern gedachte.

Nachdenklich zog Hanni ihre Schuhe an und betrachtete sich im Spiegel. Das cremefarbene Satinkleid betonte ihre Figur. Jemand der nicht Bescheid wusste, hätte vermutlich nicht vermutet, dass sie schon einmal Mutterfreuden erlebt hatte. Das Training, das sie kurz nach der Geburt von Benjamin begonnen hatte, hatte schnell Wirkung gezeigt. Sogar Elizabeth, Jeremiahs Stiefmutter war erstaunt gewesen.

Hanni lächelte ihr Spiegelbild an: „Du siehst gut aus, Süße.“ Und machte sich dann auf den Weg zum Holodeck.

Als sich das breite Schott vor ihr öffnete, entdeckte sie eine parkähnliche Landschaft. Die Umgebungstemperatur war angenehm, die Nacht wurde vom Vollmond und den Fackeln die den Weg säumten, erhellt. Einzige Geräusche waren das leise Knistern der Flammen und das Zirpen der Grillen.

Mit einen amüsierten Kopfschütteln und leisen bedauern, dass diese Umgebung nur virtuell dargestellt war folgte Hanni dem Pfad. Nach etwa 100 Metern beschreib der Pfad eine weite Linkskurve, die an einen Pavillon endete. Und dort wartete ein großer schlanker Mann auf sie.

********************************************************

Mit einen hingebungsvollen Seufzen beobachtet Jeremiah die Schritte seiner Freundin. Wenn er sie so ansah, da wusste er genau, dass er das Richtige tat. Dennoch griff er etwas nervös in die rechte Hosentasche seines Smokings und berührte das darin befindliche Saffinkästchen.

Es hatte ihn Anstrengungen gekostet, den Ring zu finden. Noch mehr ihn auf Bajor abzuholen.

Da bot es sich quasi an, dass einige neue Sensormodule auf Bajor abgeholt werden mussten. Jerry hatte sich sofort nach der Ankunft auf DS9 der Community zusammen mit Sean Coleman an Bord der Niels Holgerson auf den Weg gemacht, um diese abzuholen. Und Sean musste Hoch und Heilig sein Stillschweigen versprechen, darüber das sein Chef sich für zwei Stunden abgeseilt hatte, vom Grund dafür mal ganz abgesehen.

Hinzu kam die heimliche Programmierung der holografischen Umgebung. Dagegen war es fast einfach, unbemerkt den Smoking zu kaufen, auch wenn ihm Klaus Vendetta dabei über den Weg gelaufen war. Der El-Aurianer, der Garaks Schneiderei auf DS9 übernommen hatte, hatte nur wissend genickt, als Jerry mit der Bitte um die schnellstmöglichste Anfertigung des elgeannten Anzuges gekommen war.

Nun trat der Lieutnant vor und bot seiner Freundin galant den Arm an. So führte er sie in den Pavillion und bedeute ihr sich auf einen Bank zu setzen. Dann zog er das Jäckchen straff, wie er es auch oft beider Uniform tat und ging unter dem amüsierten Blick von Hanni, vor ihr auf die auf die Knie.

Jerry räusperte sich kurz: „Hanni, seit fast zwei Jahren sind wir ein Paar. Wir haben schon eine Menge Höhen und Tiefen erlebt, die wir dennoch stets gemeistert haben. Auf die eine oder andere weiße. Wir haben zusammen einen wundervollen Sohn und tief in meinen Innern weiß, ich, dass du die die Frau bist, mit der ich für den Rest meines Lebens zusammen sein will. Daher frage ich dich jetzt: Möchtest du meine Frau werden?“

Hanni starrte ihren Freund mit offenen Mund an. Fast in ganze Minute lang. In ihren Kopf drehte sich alles. Gedanken von: „Oh mein Gottz, er ist verrückt geworden.“ bis „JAAAAAAAAAAAAAA.“waren alle vorhanden. Das hatte sie nun echt nicht erwartet.

Dann sammelte sie sich, stand auf und zog Jerry hoch. Erst dann küsste si ihn und erwiderte zärtlich: „Du alter Rommantiker. Ich möchte gerne deine Frau werden.“

Jeremiah ließ erleichtert den Atem entweichen. Er griff nach dem Kästchen in seiner tasche, holte ees heraus und öffnete es. Darin befand sich zwei Ringe. Ein eher schlichter silbernr Ring und ein mit vier kleinen sapirblau schimmernden Edelsteinen. „Damit es die andern nicht erst durch Miauz erfahren, habe ich ein untrügliches Zeichen für unsere Verlobung gekauft.“ Zuerst steckte er den Ring mit den edlstin an den Ringfinger an Hannis linker Hand. Danach folgte der schlichte Ring, der nun die linke Hand des Lieutnants verzierte.

Schweigend setzten die frisch Verlobten nun nebeneinander hin.“Ich habe das Holodeck noch für eien Anderthalb Stunde reserviert.“, bemerkte Jerry nachdenklich. „Was machen wir nun jetzt. Hanni grinste spitzbübisch. „Wir könnten das Holodeck verriegeln und dann …“

Mehr musste die junge Frau nicht sagen. Jeremiah aktivierte ein für diesen Zweck vorbereites Unterprogramm, zog mit einen Lächeln seine Verlobte an sich, küsste sie und begann den Reißverschluss ihres Kleides zu öffnen, als plötzlich ein Piepsen ertönte, gefolgt von einen: „Tanrim an Esteban.“

Es gibt Momente, da hegt selbst die friedfertigste Person Mordgedanken. Und Jerry überkam der Wunsch den zakdornianischen Kommandanten der Community, ganz langsam zu filetieren. Er aber seinen Zorn herunter und erwiderte mit neutraler Stimme: „Esteban hier.“ „Lieutnant, melden sie sich bitte unverzüglich in meinen Bereitschaftsraum.“ Der leitende Einsatzoffizier der Community unterdrückt ein: „Hat das nicht bis morgen Zeit.“ und bestätigte den Befehl mit einen einfachen, aber leicht zynischen klingenden: „Aye, Sir.“ Dann warf er Hanni noch einen entschuldigenden Blick, entriegelte das Holodeck und machte sich ohne Umschweife auf den Weg nach Deck eins.

Als er sich dem Bereitschaftsraum des Captains nähert, hörte er, wie der Captain mit jemanden diskutierte. Überrascht klingelte der Leiutnant an der Türe und wurde prompt herein gebeten. „Liutnant Estban meldet sich wie befohlen.“ Aufmrksam musterte Vartik Tanrim seinen Einsatzoffizier. Dessen elegante Kleidung deutete darauf hin, dass er bei etwas wichtigen Privaten gestörrt worden war. „Scheint in letzter Zeit häufiger vorzukommen.“, dachte der Zakdorn bekümmert.

Doch dieses mal war er nicht Schuld sondern der ältere Mensch, dessen Gesicht auf dem Deskviewer des Captains zu sehen war. „Admiral Carson, das ist Leiutnant Jeremiah Esteban, min Cheif of Operations. Leiutnant, sie haben sicherlich schon von Admiral Daniel Carson gehört.“

Jerry nickte und erschrack etwas. Admiral Carson war der Chef der Personalabteilung bei Starfleet. Von Ruf her galt er als harter Hund. Was der Admiral auch sofort unter beweis stellte. „Lieutnant, wo ist ihre Uniform.“, blaffte er sofort. „Ich habe derzeit dienstfrei und war gerade auf dem Holodeck. Da ich mich unverzüglich melden sollte, hatte ich keine Zeit, mich umzuziehen, Sir.“, konterte Jeremiah, und versuchte dabei mühsam, sein Wut zu unterdrücken.

Der alte Mann liß es dabi bewenden: „Lieutnant, sie kennen sich in Holotechnolgie aus?“ Etwas verwirrt über die Frage bestätigte dies Jerry. „Sehr gut. Dann sind sie der perfekte Mann für ein Spezialprojekt der Sternenflotte.“

Eine düstere Vorahnung überkam Jerry, die sich durch ein fragendes: „Sir?“, ausdrückte.

„Wie sie ja wissen ist die Promtheusklasse, die einzige Baureihe, die komplett mit Holoemittern ausgestattet ist. Wir haben die USS Waterloo mit zusätzlichen Computerkernen ausgestattet und weitere Umbauten vorgenommen.“

Man konnte förmlich die drei großen Fragezeichen sehen, die über Jerry Kopf erschienen. 2Wofür dient das alles, Admiral. Und vor allen warum erzählen sie mir das.“ Der ranghohe Sternnflottenoffizier lächelt, glaubte er doch, dass der Fisch am Haken saß.

„Dies ist der Teil eines Projektes, das die Sternnflotte zusammen mit dem daystrominstitut betreibt. Wir testen dort aus, ob es Möglich ist, lange Deep-Space Missionen, die Jahre, viellicht sogar Jahrzehnte von holografischen Mannschaften erledigt werden können. Wir haben dort die modernsten Versionen von MHNs, eigene THNs und SHNs. Natürlich befindet sich das Ganze in der Erprobungsphase, weswegen es auch ein klien Crew gibt. “ „Und was soll ich dort machn, Admiral.“ Jerry fluchte innerlich. Wann kam der alte Mistkerl mal zum Punkt.

„Wir bnötigen in Einsatzoffizier.“ Bevor Jeremiah etwas inwenden konnte, fügte der Admiral hinzu: „Wie ich ihren Captain schon sagte, handelt es sich dabi nur um in zeitweilige Versetzung. Nur für in paar Wochen, maximal drei bis vier Monate.“

„Ich habe hier min Posten, Sir.“, wandte der leitende Einsatzoffizier der Community ein. Sofort verhärteten sich die züge von Admiral Carson. „Sie sind Offizier der Sternnflotte. Sie werden dort ihren Diesnt verrichtn, wo das Obrkommando es für richtig hält. Und derzit sind sie auf der Waterloo nützlicher.“

„Und wenn ich mich weigere, auf die Waterloo zu gehen.“ Jerry wollte unbedingt austesten, wie weit er gehen konnte. „Lieutnant, das war kein Vorschlag, sondern ein Befehl.“, fauchte der Admiral überrascht. „Sie fliegen an Bord der USS Akropolis zur Erde. Und melden sich in 14 Tagen auf den Jupiterwerften. Details zu dem gesamten Projekt lasse ich ihnen noch zukommen.“

Der ältere Sternnflottenoffizier schien nicht weiter diskutieren zu wollen, sondern verabschiedete sich recht schnell.

Als sich Jerry sicher war, dass die Verbindung geschlossen war, fragte er seinen Vorgesetzten: „Wie kommen die ausgrechnet auf mich, Captain. Es muss doch in der Flotte mindestens fünf Einsatzoffiziere geben, die einn solchen Posten mit Freuden übernehmn würden.“ Vartik nickte. Ihm war nicht wohl bei der Sache. Und er rinnerte sich noch gut an die Diskussion, die er kurz vor der Installation des THNs mit seien leitenden Einsatzoffizier geführt hatte.

...

Der Lieutnant gestattete sich ein kleines Lächeln, weil der Captain so interessiert zuhörte. und führte fort: „Und dann wäre da noch die KI. Man kann sie vor Manipulationen sichern, aber es würde immer ein Wettrüsten bedeuten, zwischen denen die, die KI hacken wollen, und denen, welche die KI vor so etwas schützen.

Außerdem ist eine KI, trotz aller Fortschritte und Möglichkeiten des Selbstprogrammierung, einen Sternenflottenoffizier aus Fleisch und Blut unterlegen.“ „Wieso glauben sie das, Lieutnant.?“, wollte Vartik wissen.

„Es wird immer unerwartete Situationen geben, für die es keine Vergleichsparameter gibt. Eine KI wäre etwas überfordert, während wir, ich möchte mal sagen, Sterblichen, einfach nach Instinkt entscheiden. Außerdem hat man schon mal vor über 100 Jahren einen Versuch gemacht, einer KI zu erlauben ein Raumschiff zu steuern, als man den, von Doktor Daystrom entwickelten, multitronischen Computer M5 an Bord der Enterprise installierte.“

Captain Tanrim nickte wissend: „Ich kenne den Bericht von Captain Kirk dazu, die Sache war der reinste Fehlschlag, den die Crew der Excalibur mit ihren Leben bezahlen musste.“ „Und die Taktik, die Commodore Wesley einsetzte, um die Enterprise aufzuhalten, gehören zum Standardstoff an der Akademie.“, bestätigte Jeremiah. „und Starfleet wird doch hoffentlich den selben Fehler nicht zweimal machen.“

„Zu hoffen wäre es.“, bestätigte der zakdornianische Kommandant.

...

Und doch sah es echt so aus, als hätten sich die beiden Männer geirrt. Die Sternenflotte setzte wieder auf ein Projekt, in dessen Zuge der Computer einen großen Teil der Schiffsfunktionen übernahm. Ein Fehler?

Doch das war sekundär. Der Offizier vor ihm wollte ein Antwort auf seien Frage. „Laut dem Admiral hat der zuständige Projektliter einen einsatzoffizier mit Erfahrungen im mit in Schiff der Prometheusklasse und guten Grundkenntnissen im bereich Holotechnologie angefordert. Wir sind leider die einzigen, die ein Einsatzoffizier kurzzeitig 'entbehren' können. Und sie kennen sich als einziger mit Holotechnolgi etwas aus.“

Jeremiah seufzte. Er verfluchte sich innerlich, weil er auf der Akademie die wenigen Vorträg, die Dr. Zimmerman gehalten hatte, besucht hatte.

Captain Tanrim musterte den Menschen vor ihm. „Nun jedenfalls kann sie Leiutnant Coleman in der zwischenzit sicherlich vertreten.“, bemerkte er in Ermangelung anderen Gesprächsthemen. „Sie sollten ihn informieren und dann anfangen mit packen.“ Der Zakdorn machte in Pause: „ich erwarte sie gesund und munter wieder zurück. Und machen sie der Community keine Schande.“ Jeremiah erhob sich: „Das werde ich nicht Sir. Ich informiere jetzt mein Team.“ und verließ damit den Bereitschaftsraum.

Sean hatte die Geschichte gar nicht gefallen. Auch den anderen Mitgliedrn des Operating Teams nicht. Doch ändern konnten sie nichts daran.

Und nun war Jerry mit seiner Familie auf den Weg zu Erde, Hanni hatte erst zusammen mit Benjamin auf der Community bleiben wollen, aber damit war Jerry nun auch nicht einverstanden gewesen.

“Wie stellst du dir das vor Hanni?“, fragte Jerry und versuchte seinen Ärger, den er immer noch empfand, herunter zuschlucken. Seine Verlobte konnte ja nichts dafür. „Du weißt, wie gefährlich es auf der Community werden kann. Sie gehört nun mal zur Prometheusklasse, was auch bedeutet, dass man sie auf gefährliche Missionen schicken kann. Und wie oft ist aus einer scheinbar einfachen Mission eine regelrechte Katastrophe geworden, bei der wir nur manchmal nur mit einer großen Portion Glück heil wieder rausgekommen sind.“ „Aber Hase, diese Diskussion hatten wir doch vor einen Jahr auch schon.“, wandte Hanni ein. „Und wir haben uns entschieden, dass wir an Bord bleiben.“

Jeremiah seufzte. Er musste ihr erklären, was er dabei empfand. „Aber das war unter der Vorraussetzung, dass wir zusammen sind. Ich würde mir aber einfach zu viele Sorgen machen, wenn ich wüsste, dass du und Ben in Gefahr seid und ich nichts tun kann um euch zu beschützen. Unabhängig davon dass Lucas und andere wie Z.B. Sean auf euch aufpassen würden.“ Er lächelte zaghaft: „Mir wäre es lieber, wenn ihr beiden die Zeit, welche ich auf der Waterloo verbringe, bei meinen Vater wohnt.“

Hanni rollte mit den Augen.Aber auf der anderen Seite. Sie kannte das gefühl, nichts tun zu könnn, obwohl der geliebte Mensch in Schwierigkeiten steckte mehr als gnug. Und außerdem. Ein längerer Aufenthalt auf der Erde bot die Möglichkeit, sich mit ihren Vater richtig zu versöhnen. In seinen Briefen hatte er mehr und mehr verärgert geklungen, weil sie sich nicht gemeldet hatte. „In Ordnung. Aber wir müssen deinen Vater fragen.“

Zugegeben David Estban war etwas übrrascht gewesen über den Sack voll Neuigkeiten, den sein Sohn für ihn hatte, hatte aber nichts daggen, sein Schwigertochter-in-sp und sein Enkelsohn bei sich aufzunehmen.Und damit war das Schicksal von Jerry entgültig besiegelt. Er würde zeitweilig auf der USS Waterloo seinen Dienst verrichten.

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Ein letztes Mal schritt Tial Monkar durch die Korridore der Community. Das Gewicht ihres Seesackes schien mehr als sonst zu drücken. Sie hatte sich bei ihren neuen Freunden und den Abteilungsleitern verabschiedet oder abgemeldet.

Besonders Captain Tanrim hatte sie in einem persönlichen Gespräch nochmals gelobt und seinen Stolz bekundet das die erste Cardassianerin der Sternenflotte unter seinem Kommando gedient hat. Tial bedankte sich für die durchaus ehrlichen Worte des Zakdorns.

Die Abmeldung bei Commander Sheridan war für sie am schwersten. Er war der Einzige, der sie beinahe schon väterlich behandelt hatte. Der ihr nie vorhielt das Sie eine Cardassianerin nun mal eben war.

Gerade diesen Mann traf sie wieder an der Luftschleuse an.

„Commander.“

„Kadett.“, sagte George. Beide betraten nun die Raumstation.“ Wie haben Sie sich inzwischen entschieden Tial?“, frage der Chefingenieur.

„Ich werde wohl mich für den Ausbilderposten an der Akademie entscheiden. Dort habe ich wirklich die Besten Möglichkeiten meine Forschungen zu betreiben. Vielleicht werde ich später an Bord eines Raumschiffes gehen.“Tial sah kurz zu Boden.

„Sie werden das Schaffen. Da bin ich mir ganz sicher.“

„Hoffentlich.“

„Ich werde Sie zu der schleuße der Thunderchild begleiten, natürlich, wenn Sie dies auch nur wollen.“, bot George an.

„Danke Commander. „

Wenige Minuten später hatten die Beiden auch die entsprechende Luftschleuse erreicht. Ein Lieutenant in der roten Uniform kam den Beiden entgegen.

„Da wären wir, ich Wünsche ihnen alles Gute für ihren weiteren Weg Kadett. Und lassen Sie was von sich hören.“

„Das werde ich Sir.“

„Viel Glück.“, George lächelte kurz. Dann wandte sich Tial dem Offizier der Thunderchild zu. George beobachtete, wie sich Tial bei dem Bolianer meldete. Dieser nickte kurz und ging dann in die Luftschleuse, wo Tial ihm darauf folgte. Dann verlor George die junge Ingenieurin aus den Augen.

Als das Schott sich geschlossen hatte, machte sich George wieder auf den Weg. Er hatte noch was zu erledigen.

Zur gleichen Zeit………..

„Wo bleibt er denn?“, fragte sich Quark, als er in seinem Frachtraum auf und ab ging. Ungeduldig sah der Ferengi auf den Chronometer.

Kurz bevor Quark wieder in seine Bar gehen wollte formierte sich eine goldene Säule. Das Surren eines gut 100 Jahre alten Starfleet Transporters war zu hören. Ein Romulanisch aussehender Mann mit Tätowierten Armen und einer Lederweste nahm nun gestallt an. Die Schwarzen langen Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.

„Na endlich Blaze!“, fauchte Quark ungeduldig.“ Wo waren Sie die ganze Zeit geblieben?“, als Antwort schloss sich Blaze linke große Hand um die Kehle des Ferengi.

„Ich musste mich vor der Defaint und der Thunderchild verstecken, nachdem mir immer wieder jemand anderes zuvorgekommen ist.“, zischte Blaze.

„Waa….aaas?“, Blaze lockerte den Griff und ließ den Ferengi los. Kurz japste dieser nach Luft.

„Wer soll ihnen dazwischen gekommen sein?“, fragte Quark.

„Ein Schiff der Sternenflotte. Ein sehr neues Modell, um genau zu sein.“

„Darüber weis ich nichts. Starfleet beschäftigt auch keine Freibeuter Blaze. Ich weis nicht, wer das sein könnte.“

„Wer auch immer es wahr, derjenige war gründlich gewesen. Bei dem letzten Frachter wurden wir von der Defaint entdeckt. Ich konnte gerade noch entkommen.“, erklärte Blaze verärgert.

„Ich habe nichts verraten wenn Sie das meinen Blaze.“

„Sehr tröstlich.“

„Und ich habe auch keine Ahnung, wer es sein könnte, der unser kleines Abkommen gefährdet.“

„Dann finden Sie es heraus Quark. Ich werde mich um den Burschen kümmern. „, Quark dachte kurz nach.

„Na schön, ich werde mich umhören.“, versicherte der Ferengi.

„Das will ich ihnen auch Raten.“, Blaze aktivierte seinen Kommunikator und verschwand in einer goldenen Säule.

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Die Eisenstein war zwei Stunden vor der Community aufgebrochen; H'Qar hatte sich während der Rückreise weiter auf dem Sternenflottenschiff aufgehalten. Die Eisenstein sollte nach einem kurzen Aufenthalt bei Deep Space Nine wieder in den Gamma-Quadranten zurückkehren, diesmal zu einer diplomatischen Mission im Gebiet des ehemaligen Dominion. Lieutenant Filson Radrin würde das klingonische Schiff zuvor verlassen und durch einen anderen Councellor der Sternenflotte ersetzt werden. Ein Commander der Sternenflotte sollte ebenfalls neu auf die Eisenstein kommen; ob er auf ihrer nächsten Mission nur als Diplomat der Föderation fungierte oder H'Qar sogar ersetzen sollte konnte Vinara noch nicht in Erfahrung bringen.

Auf jeden Fall wartete unweit von Deep Space Nine tatsächlich wie angekündigt ein Negh'Var-Kreuzer. Der dort an Bord befindliche General verlangte auch prompt Vinara zu sprechen. Doch damit nicht genug, sie sollte zu dem Treffen auch noch ihre klingonische Uniform samt Schärpe anziehen!

Doch zuvor galt es sich noch von Talana zu verabschieden; es wurde eine kurze wie schmerzlose Zeremonie bei der man versprach sich gegenseitig auf den Laufenden zu halten.

Danach beamte die Andorianerin auf das klingonische Schiff und wurde dort prompt zum Büro des Generals geführt. Dieser saß hinter seinem großen Schreibtisch, dem einzigen Möbelstück im Raum neben einer Art kargen Aktenschrank. Links von ihm - aus Vinaras Perspektive - stand noch ein untersetzter, bullig aussehender Admiral der Sternenflotte mit Schnurrbart und deutlich angegrautem, mittelblonden Bürstenhaarschnitt.

"Willkommen an Bord der IKS Hro'Var, ich bin Bortak ech von der klingonischen Austauschkommission und das ist mein Kollege Admiral Prowell von der Sternenflottensicherheit."

Der Mensch trat auf die Andorianerin zu und sah sie mit einer deutlichen Skepsis an. "Ich gebe zu, diese Uniform scheint gewisse ästhetische Reize zu haben... Aber wenn man bedenkt wofür sie steht -"

"Commander, fühlen Sie sich wohl darin?", fragte Bortak.

"Von der Schärpe abgesehen offen gestanden nein, Sir", lautete Vinaras wahrheitsgemäße Antwort, "rein physisch würde ich mich nach einigen Tagen des Tragens zwar wieder an sie gewöhnen, aber die Mentalität welche hinter ihr steckt kann ich auf Dauer nicht mit meiner Identität als Wissenschaftlerin der Sternenflotte vereinbaren."

"Nun, dann sollten Sie sich gleich mal wieder umziehen", bemerkte Prowell und der Klingone wies auf eine Tür zu einem Nebenraum in welchem die Andorianerin ungestört ihre Sternenflottenuniform anziehen konnte. Diese hatte sie auf Befehl des Generals ebenfalls mitgebracht und die ganze Zeit auf dem Arm getragen.

Als Vinara wieder zurückkehrte wirkte der Admiral sichtlich erleichtert, auch wenn sie nach wie vor die Schärpe trug; Bortak stand auf und blickte auf ein PADD in seinen Händen. "Lieutenant-Commander Vinara Shral la´, auf offiziellen Einwand des Sternenflottenkommandos, speziell seiner Sicherheitsabteilung sollte Ihnen hiermit eigentlich der Rang eines la´ im klingonischen Militär komplett entzogen werden. Im Sinne der Diplomatie wäre diese Vorgehensweise aber nicht unbedingt förderlich, was die Kooperation des klingonischen Reichs und der Föderation anbelangt." Der General holte tief Luft. "Daher ergeht folgender Beschluss: Das Tragen der vollständigen klingonischen Uniform wird Ihnen fortan untersagt. Sie werden den Rang eines la´ weiterhin ehrenhalber behalten; an Bord eines klingonischen Schiffes sollten Sie das entsprechende Abzeichen stets sichtbar an Ihrem Kragen tragen, ebenso wie einen D'K-tagh-Dolch und die Schärpe welche Sie gerade um Ihre Uniform gelegt haben."

"Natürlich werden Sie selbst dann noch primär, wenn nicht gar ausschließlich die Sternenflotte vertreten", fügte Admiral Prowell hinzu, "was heißt dass Sie sich im Zweifelsfall auch so zu verhalten haben. Akzeptieren Sie diesen Beschluss?"

"Ja Sir", lautete Vinaras erleichterte Antwort.

"Gut, dann wäre diese Angelegenheit erledigt", meinte Bortak und hielt Vinara sein PADD hin auf welchem zuerst sie und dann Prowell jeweils mit ihren Daumenabdrücken "unterschrieben".

"Damit wäre auch Ihr vorübergehender Beföderungsstop wieder aufgehoben", fügte der Admiral noch hinzu, "und noch etwas: An Bord von Schiffen und anderen Einrichtungen der Sternenflotte werden Sie diese Schärpe nicht tragen, es sei denn dort würden klingonische Gäste empfangen."

Anschließend stießen sie noch mit Zilm'kach-Saft an (Blutwein schien diesem Ereignis wohl nicht angemessen) und dann verließ der Admiral auch schon das Büro ohne ein weiters Wort außer einem kurzen Abschiedsgruß mit Vinara zu wechseln.

"Nun, Commander, falls Sie wünschen können Sie ebenfalls gehen oder sich von mir persönlich durch das Schiff führen lassen. Die Hro'Var wurde ebenfalls für das erweiterte Austauschprogramm optimiert, aber nicht in dem Maße wie die Eisenstein."

Die Wissenschaftsoffizierin nahm das Angebot an (ihre klingonische Uniform ließ sie sorgfältig zusammengelegt auf dem Schreibtisch des Generals liegen) und folgte Bortak.

Insgesamt war die Hro'Var ein klingonisches Schiff ohne jede Einschränkung, alle Waffen waren nach den üblichen Spezifikationen der Negh'Var-Klasse vorhanden, wobei die Hauptwaffe eine etwas flexiblere Disruptor-Variante darstellte, wenn auch längst nicht mit den Möglichkeiten des Multifunktions-Emitters der Eisenstein.

Es gab auch einige gut ausgestattete Labore an Bord, zuzüglich einer Krankenstation (bezeichnenderweise nicht größer als die der Eisenstein und insgesamt etwas weniger modern ausgestattet, wenn auch ebenfalls mit einem klingonischen MHN). Eine spezielle Psychometrie gab es nicht, dafür standen insgesamt 20 Quartiere zur Verfügung deren Einrichtung weitestgehend dem Sternenflotten-Standard entsprach.

"Und, möchten Sie vielleicht gleich für eine Weile hierbleiben?", fragte General Bortak nachdem sie auf der Brücke angekommen waren.

"Ich fürchte das geht im Moment nicht, es sei denn meine Anwesenheit auf diesem Schiff wäre unbedingt notwendig und das Sternenflottenkommando würde dem zustimmen."

"Nein, eine Notwendigkeit besteht nicht, aber da Sie bereits Erfahrung mit wissenschaftlichen Einrichtungen an Bord klingonischer Schiffe haben..."

"Soweit ich gesehen habe kommen Sie hier auch ohne mich gut zurecht", entgegnete Vinara, "schließlich bin ich nicht der einzige fähige Wissenschaftsoffizier in der Sternenflotte und soweit ich gesehen habe sind Ihre wissenschaftlichen Einrichtungen auf dem neuesten Stand. Angesichts der Größe dieses Schiffes könnte ich Ihnen allenfalls empfehlen die Krankenstation noch etwas zu erweitern."

Der General lachte schallend. "Übertreiben Sie es nicht Commander, wir sind immer noch Klingonen!"

Mit einem Mal meldete der Erste Offizier: "General, das Schiff von dem ich Ihnen berichtet habe ist vor Kurzem in das bajoranische System eingetreten."

Auf dem Hauptbildschirm erschien ein Föderationsschiff wie Vinara es noch nie zuvor gesehen hatte - eigentlich erinnerte nur die Form der Warpgondeln, welche wie eine verkleinerte Version der Galaxy-Klasse-Gondeln wirkten an ein Schiff der Föderation. Doch sie hingen nach unten an weit ausladenden, exakt horizontal verlaufenden Flügeln; insgesamt ähnelte der Grundaufbau stark einem klingonischen Schiff, auch wenn der Rumpf von konstanter Breite war und es einige für die Klingonen untypische Aufbauten gab.

"Ich dachte es gäbe keine gemeinsamen Prototypen", bemerkte die Andorianerin überrascht.

"Gibt es auch nicht", erwiderte der Erste Offizier, "die SS Nazareth ist ein ziviles Einzelexemplar dessen Grundlage angeblich die Hülle eines ausgeschlachteten K'Tinga-Kreuzers bilden soll!"

In der Tat stimmten die Dimensionen der Nazareth in etwa mit denen der K'Tinga-Klasse überein, auch wenn sie insgesamt etwas kürzer und schmäler war. Von oben gesehen bildete die Form ein Vinara nicht unvertrautes Kreuz...

"Es handelt sich wohl um das größte Zivilschiff der Föderation das kein Frachter ist. Erbaut und betrieben von einer Sekte welche absoluten Pazifismus predigt." Der klingonische yaS wa´DIch spuckte diese Worte voller Verachtung aus.

"Lassen Sie mich raten: Sie nennen sich Christen?"

"Wie sie sich nennen ist mir egal, auf jeden Fall ist die Existenz dieses Schiffs eine Beleidigung für jeden Klingonen!"

"Nun lassen Sie es mal gut sein", ermahnte der General, "viel Ähnlichkeit mit einem K'Tinga-Schiff hat es wirklich nicht und wenn diese Leute es vorziehen lieber zu sterben als sich zu verteidigen, dann sollten wir ihre Einstellung respektieren. Abgesehen davon scheint die Nazareth laut Sensoren keineswegs unbewaffnet zu sein, ihre Systeme dürften lediglich auf nicht-tödliche Wirkung optimiert sein."

"Ob sie damit gegen die Piraten ankommen können die in diesem Sektor in der letzten Zeit immer wieder Frachtschiffe überfallen?" Der Erste Offizier der Hro'Var fand die Konzepte "Waffen" und "Nicht Tödlich" offenbar für unvereinbar.

"Wir könnten sie ja beschützen. Sollte das Piratenschiff jemals in Reichweite unserer Waffen kommen wird es nie wieder Ärger machen", brummte der General und wandte sich dann wieder zu Vinara: "Commander, kann ich Ihren Worten entnehmen dass Sie diese Leute kennen?"

"Nicht direkt, aber vielleicht kam der Besuch den ich vor einiger Zeit hatte von diesem Schif... Wie es aussieht schwenkt es gerade in einen Orbit um Bajor ein, wir befinden uns außer Transporterreichweite."

"Ich werde Ihnen eines unserer Shuttles zur Verfügung stellen Commander", bot Bortak ihr an, "dafür wäre ich Ihnen für einen umfassenden Bericht über diese 'Christen' wie Sie sie nennen dankbar."

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Dax an Kira.“, Kira Nerrys blickte von ihrem Deskviewer auf, als die Stimme der Trill sich über den Lautsprecher meldete.

„Sprechen Sie Dax.“

„Es ist eine Mitteilung von Starfleet eingetroffen. Sie ist nur für Sie bestimmt Colonel.“

„Stellen Sie es hier her durch.“, auf dem Schirm erschien nun ein Mann mit leichten Grau Ansatz in seinem dunklen Haar.

„Colonel Kira? Ich bin Captain Edward Jones. Ich möchte Sie darüber informieren, dass ich mit der Independence in einer Stunde bei DS9 ankommen werde. Ich habe eine Delegation von Romulanern an Bord die, die Überfallserie auf Raumfrachter im bajoranischen Sektor untersuchen wollen.“

„Einen Augenblick Captain.“, sagte Kira und hob die Hand.“ Warum Interessieren sich die Romulaner für diese Vorfälle?“

„Nicht über Subraum Colonel. Ich würde vorschlagen das Wir uns nach der Ankunft unverzüglich Treffen.“

„Einverstanden Captain.“

„Ausgezeichnet Colonel. Wir sehen uns in einer Stunde. Jones Ende.“, die Darstellung von Jones wurde durch das Starfleet Logo ersetzt. Kira lehnte sich zurück. Ihr behagte es nicht, was hier geschah. Romulaner auf der Station, wenn sich gleichzeitig ein Klingonischer Neg ´Vahr neben der Station schwebte.

„Schicken Sie eine Nachricht an die Community.“, sagte Jones, als er sich zu seinem Sicherheitschef wandte.“ Sagen Sie ihnen, dass Captain Tanrim und sein Chefingenieur sich in einer Stunde im Konferenzraum von DS9 einfinden sollen.“

„Aye, Captain.“, antwortete Lt Keiko Tanaka. Die Japanerin schickte schnell die Nachricht ab.

„Ich kann nur Hoffen das Tanrim und sein Chefingenieur kooperieren werden.“, Jones drehte sich in die Richtung aus der, der Satz gesprochen wurde.

„Sie haben mein Wort darauf. Auch die Föderation hat ein großes Interesse daran dies aufzuklären.“, versicherte der Texaner.

„Natürlich Captain.“, sagte Commander Donatra. Die Romulanerin wirkte sichtlich nervös.“Um unser aller Willen.“, fügte sie hinzu.

Der Captain des Atlas klasse Raumschiffes nickte nur, dann drehte er seinen Sessel zum Hauptschirm.

3 Wochen zuvor ……………….

Am Rande der gewaltigen Ausdehnung begann der Subraum sich zu verformen. Eine Delle die sich im Weltraum bildete entwickelte sich zu einem gewaltigen Trichter. Dann kam was hindurch. Es war groß, hatte einen Diamantförmigen Haupt und einen Kleinenren Sekundärrumpf. Vier Antriebsgondeln, deren Triebwerksschaufel Blutrot glühten und sich vom klaren Türkis des Warpantriebes abhoben stellen neben dem Deflektor die fast einzige sichtbare Lichtquelle des Schiffes dar.

Der Rumpf des Schiffes, dessen Umrisse man der Prometheus Klasse zuordnen konnte, war Rabenschwarz lackiert. Gerade dies verlieh dem Schiff was Unheimliches und Raubtierhaftes. Außerdem konnte man es auch schwerer ausmachen. Der Trichter hinter dem Schiff kolabierte und fiel in sich zusammen. Auf der Brücke des Schiffes, das den passenden Namen Black Sword trug, war die Beleuchtung auf ein Halbdunkel reduziert worden. Nur die Beleuchtung der Monitore verhinderte das Es so Dunkel wie in einer verruchten Spielunke wirkte.

Obwohl die Baupläne der Prometheus Klasse zugrunde lagen, unterschied sich die Brücke dieses Schiffes grundlegend von der eines der Sternenflotte. Diese hier war mehr an das Aussehen der Brücke der Galaxy Klasse angelehnt. Das Steuer und die Navigation waren zwei getrennte Konsolen. Auf einem erhöhten Podest war der Sessel des Kommandanten zu finden. Im Achterbereich waren noch einige Stationen zu sehen, die von Wissenschaftlichen bis hin zu den taktischen Aufgaben verwendet werden konnten. Direkt hinter dem Stuhl des Captains, war die taktische Konsole angebracht. Im ganzen Raum Dominierten dunkel Rot und Grau sowie schwarze Farbtöne. Jeder der diese Brücke das erste Mal betrat wurde sofort eingeschüchtert.

Im Sessel des Kommandanten wandte sich ein Grau haariger Mann mit einer drahtigen Figur dem Hauptschirm zu der im Moment noch abgeschaltet war.

„Mr Suval, Haben wir unser Ziel erreicht?“, fragte Tolian Soran ruhig.

„Ja, Sir. Wir befinden uns auf der anderen Seite. Man hat unsere Ankunft nicht bemerkt.“

„Ausgezeichnet, dann lassen Sie uns weitermachen. Aktivieren Sie den Hauptschirm.“, darauf wurde nun der Schirm aktiviert und gab einen Blick auf das Farbenspiel des Briar Patchs frei. Soran genoss kurz den Anblick, dann wandte er sich an die hintere Station. Eine Baku stand an einer der Wissenschaftsstationen.

„Angie? „, die Angesprochene blickte auf.

„Derzeit spüren die Sensoren keine Anomalien auf, die auf ein getarntes Schiff schließen lassen. Ich empfehle die neutrale Zone zum Romulanischen Reich aufzusuchen. Dort sollten wir den meisten Erfolg haben.“

„Natürlich meine Liebe.“, antwortete Soran wie ein alter Gentlemen. Die Blauen Augen wirkten dabei wie Laser, die jederzeit feuerbereit zu sein schienen.

„Steuermann. Kurs auf die neutrale Zone setzen. Mr Suval, Aktiveren Sie das Störfeld. Beschleunigen mit Warp 6. Energie!“, die Angesprochenen führten die Befehle aus. Die Black Sword beschleunigte auf überlicht.

Eine Woche später. …………..

Wie ein Raubfisch hatte sich das pechschwarz lackierte Schiff auf die Lauer gelegt. Alle Bullaugen waren verschlossen, das blaue und rote Leuchten der Triebwerke wurde gedämpft, um einer visuellen Entdeckung so gut wie möglich zu entgehen. Auf den passiven Langstreckensensoren erschienen bisher mehr Schiffe der Sternenflotte als Romulanische. Doch die Romulanischen Schiffe, waren entweder Frachter und andere zivile Schiffe, oder kleinere Scouts und leichte Fregatten die sehr schnell mit der Black Sword überwältigt werden konnten. Dennoch Interessierten diese Schiffe die Black Sword nicht. Vielmehr war Soran an der Tarnvorrichtung eines Schiffes der D´Deridex Klasse interessiert.

Obwohl die Black Sword mehr als gut bewaffnet war, machte sich keiner eine Illusion darüber, dass die Schiffe der D´Deridex Klasse ein tödlicher Gegner für ihr Schiff sind.

Soran Stand vom Kommandosessel auf, der für ihn zu einem Thron geworden war. Der El Aurianer wirkte ruhig, so wie wenn ihn nichts aus der Bahn werfen könnte. Doch jeder wusste, zu welchen Jähzornausbrüchen der Mann durchaus in der Lage war.

Auf dem LCARs Schirm war nichts außer leerem Raum zu sehen. Durch einige technischen Tricks war es möglich den Gravitationssensoren der Sternenflotte zu entgehen. Aber sobald man eine Attacke auf das Ziel starten würde, würde man sie entdecken. Was hieß, dass Sie nur einmal zuschlagen konnten. Danach müsste man sich mit den Romulanern und der Sternenflotte befassen. Dies so wusste Soran musste vermieden werden. Vom Erfolg dieses Vorhabens hängt viel zu viel ab.

„Seit 2 Tagen liegen wir herum und Schaukeln uns die Eier Soran.“, murrte Chuan-hi Chang.

„Genießen Sie die Ruhe mein Freund.“, schmunzelte der El Aurianer leicht.“ Denn auf diese folgt auch immer ein vernichtender Sturm.“

„Hoffentlich.“, Soran verschränkte seine Hände auf den Rücken. Dank der Hilfe, der Baku war, es möglich gewesen dieses Schiff zu bauen und auch zu bewaffnen. Ebenso waren auch die Defaint und die Black Dragon aufgerüstet worden. Da die Rebellen nicht die ganze Besatzung stellen konnten, dienten auch viele Baku auf der Black Sword. Dieses Schiff trug seinen Namen zurecht. In den letzten Wochen konnte es der Allianz empfindliche Schläge beibringen. Doch die Black Sword war nur ein Schiff. Die Tarnvorrichtungen der Defaint´Klasse reichten nicht aus um das Schiff ausreichend zu verbergen. Also musste man sich ein Modell beschaffen, das die Black Sword und ihr bald fertig gestelltes Schwesterschiff hervorragend tarnen konnte.

Ein Piepsen erregte die Aufmerksamkeit von Soran.

„Möglicher Kontakt. Eine Anomalie die sich mit einem Konstanten Kurs bewegt, Geschwindigkeit ein halber Impuls Tolian.“, berichtete Angie. Soran begab sich zu der Baku an die taktische Konsole.

„Den Emissionen und der Verteilung der Anomalie zufolge könnte es ein Schiff der D´Deridex Klasse sein.“

„Dann lassen Sie uns Gewissheit erlangen. Entfernung der Anomalie?“

„Die Anomalie passiert uns in einer Entfernung von 700 Milliarden Kilometern an Backbord.“

„Ausgezeichnet Suval. Solange wir nicht auf Warp gehen und ein falsches Sensorenbild aufbauen, können wir das Schiff sogar mit vollem Impuls abfangen. Zumindest will ich wissen ob die Mühe sich lohnt.“, Soran zog die Luft durch die Nase ein. Suval gab nun die Daten für das Sensorenbild ein. Auf den Schirmen der Föderation und der Romulaner würde die Black Sword als ein untermotorisiertes Pakled Schiff aussehen, das kurz davorstand sich in seine Bestandteile zu zerlegen.

Chuan-hi gab nun einen Abfangkurs mit vollem Impuls ein und wartete darauf Starten zu dürfen.

„Beeindruckend Subcommander, wirklich beeindruckend.“, lobte ein älterer und auch etwas rundlicher Romulaner. Der Angesprochene war 3 Köpfe größer und stellte eine neutrale Mine zur Schau. Wäre nicht die Romulanische Uniform, so hätte man Subcommander Skolan locker für einen Vulkanier halten können. Doch hinter der Fassade war der Offizier bald versucht den alten Mann, der Prokonsul Naruk ist, durch die nächste Luftschleuse zu jagen. Der alte Mann redete einfach zu viel.

„Dies ist auch die erste Transphasentarnvorrichtung, die ohne Komplikationen funktioniert. Bis auf diese Ausführung ist nur noch ein Prototyp auf der Seltris eingebaut. Wenn der Feldtest erfolgreich abgeschlossen wird, will der Prätor die gesamte Flotte in den Kommenden 10 Jahren umrüsten lassen.“, besorgt sah Naruk den Offizier an.

„Subcommander, so sensationell auch diese Leistung ist. Sie kann die Hardliner dazu verleiten neue Dummheiten zu begehen.“, Skolan neigte den Kopf leicht zur Seite.

„Durch den Dominion Krieg sind wir noch geschwächt. Aber der Aufbau der Flotte wird mit voller Intensität betrieben. Diese neue Tarntechnologie verschafft uns einen unschätzbaren Vorteil. Auch wenn das Reich offiziell sich um Frieden bemüht. Sollten wir nicht aus den Augen verlieren uns auch verteidigen zu können Prokonsul.“, Naruk befeuchtete sich die Lippen.

„Meinetwegen sollen die Verluste ausgeglichen werden, die der Dominion Krieg verursacht hat. Aber ich und auch einige andere aus dem Senat streben eine neue Doktrin an, die auf Diplomatie und Zusammenarbeit mit den anderen raumfahrenden Mächten baut und nicht auf Expansion.“

„Die Flotte soll also nur noch zu einer Verteidigungsmiliz verkommen?“

„Ihre Macht wird etwas dezimiert, aber vielleicht werden auch Sie erkennen das dies nur zum Wohl aller geschieht.“

„Die Sternenflotte wird sich möglicherweise daran halten. Aber bei den Klingonen und den Breen bezweifle ich dies. Die Cardassianer werden in den kommenden Jahren nicht in der Lage sein Ärger zu machen. Aber sobald sie es können Prokonsul werden wir auch von den Cardassianern wieder hören.“, Naruk schüttelte den Kopf. Dieser Mann sprach das aus was auch die Hardliner im Senat immer Predigten. Dabei war es der logische Weg, sich dem Frieden zu widmen.

„Sein Sie nicht paranoid Subcommander. Es kann doch in diesem Universum nicht hinter jedem Felsen ein Verräter oder Saboteur lauern.“, ein leises verächtliches Lachen erklang aus Skolans Kehle.

„Bei allem Respekt Prokonsul. Aber ich bin nicht naiv. Dennoch würde ich nicht enttäuscht sein, wenn sich alles zum Guten wendet.“

„Das alleine ist schon ein Anfang.“, versicherte Naruk.

„Brücke an Subcommander Skolan.“, Skolan berührte seinen Kommunikator.

„Hier Skolan.“

„Subcommander, die Sensoren haben eine nicht zu identifizierende Anomalie entdeckt. Diese bewegt sich mit vollem Impuls auf einen Abfangkurs auf uns zu.“, Skolan sah zu Naruk.

„Wie ist das möglich? Wir sind doch getarnt?“

„Sir, die neue Tarnung hatte leichte Fluktuationen, die wir ausgleichen konnten.“

„Gehen Sie auf gelben Alarm. Vermutlich wurden wir von einem Geheimdienstschiff der Föderation entdeckt. Sind noch andere Schiffe in der Nähe?“

„Ein altes Frachtschiff der Pakled. Es wird uns Achtern Passieren.“, in Skolans Kopf schrillten Alarmglocken los.

„Bereitmachen die Tarnung zu deaktivieren, Waffen und Schilde auf Standby. Ich bin gleich auf der Brücke. Skolan Ende.“, Naruk sah erschrocken auf.

„Vielleicht ist es nicht die Föderation?“

„Vielleicht, sagte Skolan.“ Aber wer es auch ist. Er hat nichts Gutes im Sinn.“, mit diesen Worten begab sich Skolan zum nächsten Turbolift. Naruk versuchte im beinahe Laufschritt noch mit dem Offizier Schritt zu halten.

„Die Anzeigen haben sich verändert, Sir. Die Fluktuationen vermindern sich. Ich kann den Sensorenkontakt nicht mehr länger aufrecht halten.“, meldete sich Suval.

„Anscheinend haben die Romulaner einen Defekt in ihrer Tarnvorrichtung bemerkt und behoben. „

„Diese Annahme ist logisch.“, Suval legte seine Hände in den Schoß.“Aber wir sollten davon ausgehen das unsere Annäherung bereits von den Romulanern registriert wurde.“

„Richtig mein spitzohriger Freund. Machen Sie den Transporter bereit. Sobald wir den Standort des Tarnungsgenerators haben Beamen wir ihn raus. Angie?“, Soran wandte sich an die Baku.“Sobald der Transport ausgeführt wurde, feuerst du eine volle Breitseite Photonentorpedos und Phaser ab! Chuan-hi, danach gehst du auf Maximum Warp. Programmiere dafür den Kurs auf Galondon Core. Dieser Ort ist auf dieser Seite eine Tote Welt. Bevor jemand erkennt was Passiert, sind wir bereits auf dem Heimweg.“, die anderen auf der Brücke nickten dem alten Mann zu.

„Bericht Selana?“, forderte Skolan seine erste Offizierin auf.

„Pakled Schiff und Anomalie befinden sich immer noch auf Abfangkurs mit vollem Impuls.“, Skolan legte seine Stirn in Falten.

„Das ist keine Taktik der Sternenflotte. Dafür sind diese Leute zu gut erzogen.“, fauchte Skolan leise.

„Vielleicht Piraten die Waren über die Grenzen Schmuggeln?“, fragte Naruk. Selana warf dem Prokonsul einen vielsagenden Blick zu.

„Möglich, Prokonsul. Aber der Kurs deutet darauf hin das man uns Abfangen will. Was bedeutet das Wir lokalisiert wurden. Sir, wir sollten auf roten Alarm gehen.“, Skolan setzte sich in den Sessel des Kommandanten.

„Lassen Sie uns was Ausprobieren Selana. Pilot? Kurs ändern. 30 grad Backbord, Geschwindigkeit ein halber Impuls.“, der Steuermann führte die Befehle aus. Auf dem Sichtschirm sah man, wie die D´Serek den Kurs änderte.

„Wenn wirklich jemand hinter uns her ist, so wird auch die Anomalie und das Pakled Schiff auch eine Kurs Korrektur vornehmen. Sensorendisplay auf Hauptschirm legen.“, auf dem Hauptschirm konnte man nun sehen, wie sich zwei Punkte dem Schiff näherten.

„Soran? Die Anomalie hat den Kurs geändert.“, Soran stand von seinem Sessel auf.

„Entweder haben die Romulaner die Lunte gerochen, oder es könnte auch ein Zufall sein.“

„Zufall und Romulaner?“, schnaubte der Chinese verächtlich.“ Passt so zusammen wie Ferengi und wohltätig.“

„Natürlich Chuan-hi.“, Soran beobachtete den Hauptschirm.“ Wir behalten den Kurs bei.“

„Dann werden wir uns von Steuerbord Achtern ihnen nähern.“, erklärte Chang.

„Ausgezeichnet.“

„Die Pakled und die Anomalie halten ihren Kurs bei.“, berichtete Selana. Die Augen der Romulanerin bildeten sich zu schlitzen.

„Das hat nichts zu sagen.“, Skolan begab sich zu der Konsole, wo Selana stand.

„Diese Werte sind irgendwie zu Perfekt.“, grübelnd sah sich Skolan um. Naruk stand beim Piloten am Steuer und beobachtete den Hauptschirm.

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„Pilot! Sofort auf Warp 9 Beschleunigen.“, befahl Skolan plötzlich. Der Romulaner, der am Ruder Dienst hatte, nickte und Beschleunigte das fast 2 Kilometer lange Schiff auf überlicht.

Unsicher auf den Füssen hin uns herwankend blickte Naruk zum Kommandant des Warbirds.

„Was haben Sie vor?“

„Ist nur eine Ahnung.“

Die Minuten verstrichen beinahe endlos.Die Stille, die sich auf der Brücke der D´Serek breit machte, nagte an dem Nervenkostüm des alten Prokonsuls.

„Voller Stopp, Kurs umkehren und mit Warp 2 Beschleunigen.“, die Stimme des Kommandanten durchschnitt die Stille wie ein Strahl der aus einem Intervaller abgefeuert wurde. Das Schiff stoppte, wendete und Beschleunigte wieder auf Warp 2.

„Status der Anomalie und des Pakled Schiffes?“

Ein Sensoren Alarm erklang.

„Kolisonsalarm! Direkt vor uns ist ein Schiff!“, meldete Selana.

„Pilot Ausweichmanöver! Gehen Sie unter Warp!“, die Hände des Piloten Rasten auf der Konsole und ließen die D´Serek unter Warp gehen. Ruckartig neigte sich das gewaltige Schiff mit vollem Impuls nach Steuerbord.

„Schiff passiert uns!“

„Tarnung abschalten, Schilde und Waffen auf Maximum. Kampfstationen für alle Decks!“, befahl nun Skolan.

Die Black Sword hatte die Verfolgung aufgenommen und flog nun mit Warp 7 hinter der D`Serek her. Chuan-hi überwachte die Sensorenanzeigen genau.

„Dieser Romulaner Captain spielt mit uns.“

„Möglicherweise. Angie?“

„Keine weiteren Romulanischen Schiffe oder von der Sternenflotte in Sensorenreichweite. Die Fluktuationen ihrer Tarnung entsprechen nun denen bei einem Flug mit High Warp.“

„Gut.“, sagte Soran.

5 Minuten später meldete sich wieder Suval zu Wort.“Soran, die Romulaner scheinen unter Warp gegangen zu sein.“

„Bestätigt!“, sagte Chuan-hi.

„Unter Warp gehen, voller Impuls.“, Chuan-hi sah auf die Anzeigen, plötzlich veränderten diese sich Massiv. Der Kollisionsalarm ertönte.

„VERDAMMT!“, brüllte der chinesische Pilot und Riss das Ruder nach Backbord. Die Black Sword kippte zur Seite weg.

„Unser Romulanischer Freund will also Spielen.“, stellte Soran fest.“Na Gut. Das kann er haben. Schilde und Waffen auf Maximum. Jetzt kommt der interessante Teil unserer Mission.“

„Romulanischer Warbird enttarnt sich an Steuerbord. Disruptoren und Plasmatorpedos haben uns erfasst.“

„Phaser und Photonentorpedos auf den Warbird ausrichten, wir müssen ihre Schilde und Waffen ausschalten.“, Soran fluchte innerlich das die Gelegenheit verpasst wurde.“Angie blockiere alle Subraumfrequenzen. Diese Party ist nur für eine geschlossene Gesellschaft bestimmt.“

„Subraumkommunikation ist nun in einem Radius von 0,9 Lichtjahren blockiert.“

„Auf ihren Schildgenerator und die Primäre Disruptorbank Zielen. Kombinierte Breitseite aus Phasern und Torpedos abfeuern.“

„Zu Befehl“, sagte Angie.

„Chuan. Auf Angriffskurs gehen.“

„Schon unterwegs.“

Die Black Sword schleuderte nun einen Hagel aus Torpedos und Phaserschüssen der D´Serek entgegen. Zwar konnte sich die Black Sword auch in drei Einheiten aufteilen, aber dafür fehlte nun die Zeit.

Die Schilde des Warbirds Absorbierten die Treffer mit aufflackernden Schilden. Dann erwiderte die D´Serek das Feuer mit dem Hauptdisruptor. Der Strahl verfehlte die Black Sword nur knapp. In einer Tonnenrolle kippte das schwarze Schiff weg und feuerte die dorsal Phaser ab. Die Schilde am Kiel der D´Serek Brachen nach einigen Treffern zusammen. Mit vollem Impuls flog das Rebellen Schiff dem Warbird an. Die sekundären Disruptoren versuchten vergeblich den Angreifer zu treffen.

Rauch verteilte sich auf der Brücke der D´Serek. Die Sirenen schrillten auf und die Beleuchtung der Brücke war in ein Halbdunkel getaucht worden. Funken ergossen sich aus einer Konsole, als das Schiff wieder einen Treffer einstecken musste.

„Ich habe so ein Schiff noch nie gesehen!“, rief Selana gegen den Lärm.

„Es hat die Merkmale eines Kampfschiffes der Föderation, aber die Energiesignatur lässt sich schwer einordnen. Den Daten zufolge ist die Signatur Baku!“, meldete sich der Chefingenieur der D´Serek.

„Das könnte immer noch ein geschickt initiiertes Ablenkungsmanöver der Föderation sein.“

„Nein Skolan!“, Skolan blickte zu Naruk. Die Augen des Prokonsuls wirkten entschlossen.

„Nicht nach all dem, was in den letzten Jahren passiert ist. Nicht mal Starfleet würde diese Entwicklung gerade jetzt sabotieren!“

„Vielleicht haben Sie Recht. Steuermann Ausweichmanöver.“, befahl Skolan.

„Subcommander? Der Impulsantrieb hat einen schweren Treffer erhalten. Wir haben nur noch 40 % Impulskraft zur Verfügung.“

„Wie sieht es mit dem Warpantrieb aus?“

„Warp 5 steht noch zur Verfügung, Sir.“

Wieder bebte die Brücke des Warbirds. Skolan Überlegte schnell.“ Auf Warp 5 Beschleunigen.“

Im separaten Maschinenraum der D´Serek, wo die Transphasentarnvorrichtung installiert war, flackerten die Konsolen auf. Das Licht war fast ausgefallen. Techniker versuchten im Moment die Systeme wieder zum Laufenbringen, als ein Surren die derzeitige Geräuschkulisse durchschnitt.

Phaserschüsse, die aus cardassianischen Phasergewehren abgegeben wurden, streckten die Techniker zu Boden. Keiner der Romulaner hatte eine Chance die Sicherheit oder die Brücke zu warnen.

Ein Mensch und ein Baku schulterten ihre Gewehre und holten aus den Rucksäcken die Transporterverstärker heraus. Diese wurden an dem zylinderförmigen Maschinenteil befestigt das ca 3 Meter hoc h und einen Meter Durchmesser hatte. Als die beiden Rebellen fast fertig waren, spürten alle den Beschleunigungs Ruck.

„Sie sind auf Warp gegangen.“, verkündete ein Trill und umfasste krampfhaft sein Phasergewehr.

„Nicht mehr lange. Unser Schiff wird uns schnell eingeholt haben.“, versicherte einer der Rebellen die, die Tarnvorrichtung transportbereit gemacht haben.

„Lassen Sie uns die nächste Phase einleiten.“, mit diesen Worten begaben sich der Trill und ein Baku zu der Statuskonsole des kleineren Maschinenraumes.

„Soran, die Romulaner sind auf Warp 5 gegangen.“

„Mit Warp 8 Überholen.“, befahl Soran dem chinesischen Piloten. Die Black Sword legte sich in eine Kurve und sprang auf Warp.

„Transporterraum! Bereithalten die Entertruppe und die Tarnvorrichtung an Bord zu beamen.“

„Verstanden!“

Die Anwesenheit der Rebellen blieb nicht lange den Romulanern verborgen. Schnell wurden Soldaten entsand die sich mit Disruptoren bewaffnet sich zum Separaten Maschinenraum begaben.

Zeitgleich näherte sich die Black Sword der D´Serek . Die Rebellen hatten nur 15 Sekunden um den Transport durchzuführen. Der Vulkanier, der an der Transporterkonsole stand hatte alles bis auf die Millisekunde genau vorbereitet.

„Es ist soweit!“

„Hier Transporterraum. Beginne Transfer in 5 Sekunden.“, der Vulkanier legte seine Hände an die Regler. Eine Anzeige Signalisierte ihm das die Schilde nun für den Transport gesenkt werden, dann schob der Vulkanier die Regler nach vorne. 4 Sekunden später bestätigte der Computer, dass alles glatt gelaufen war. Das Außenteam stand auf der Transferfläche und der Maschinenraum meldete sich, dass ihr Paket angekommen sei.

Die Black Sword gleichte nun die Geschwindigkeit an. Kurz nachdem der Transfer abgeschlossen war, schossen zwei Phaserstrahlen den Warpgondeln der D´Serek entgegen. In zwei Explosionen fielen die Triebwerke aus und das Schiff ging unter Warp.

„Schadensbericht?“, brüllte Skolan gegen den Lärm an. Innerhalb von einer halben Stunde lag sein Schiff im Sterben.

„Warpantrieb zerstört. Auch die Defensiven und offensiven Systeme Arbeiten nicht mehr. Keine Subraumkommuniktation ist möglich.“

Skolan sah zu Naruk hinüber. „Prokonsul Sie verlassen mit einem Shuttle das Schiff. Diese Leute werden mit Sicherheit dafür sorgen wollen, dass keine Zeugen zurückbleiben. „

„Aber Subcommander…“

„Die ganze Crew geht zu den Shuttles. Die Tarnung der Shuttles wird dafür Sorgen das Wir nicht entdeckt werden. Selana den Computer Programmieren das er falsche Lebenszeichen aussendet. Wenn diese Bastarde zurückkommen sollen diese Denken die haben uns alle erwischt.“

„Ja, Sir.“, Skolan drückte eine Taste. Nachdem er die Besatzung informiert hatte, verließen nun die noch überlebenden Romulaner ihre Posten und begaben sich zu den Shuttles in den beiden gewaltigen Hangarn der D´Serek.

Da die D´Serek nur mit minimal Besatzung unterwegs war um somit die Geheimhaltung dieses Fluges besser zu gewährleisten können, konnten auch alle Besatzungsmitglieder restlos an Bord der Shuttles gehen.

Die Tarnung der Shuttles wurde nun aktiviert, während sich per Fernsteuerung die Hangartore öffneten.

Nach weiteren 10 Minuten hatten alle Shuttles die Hangars verlassen, die Schotten wurden wieder geschlossen.

„Laut den Sensoren, simuliert der Computer unsere Lebenszeichen auf der D´Serek. Außerdem wird der Autopilot des Schiffes auf die Manöver des Gegners reagieren.“

„Ausgezeichnet Selana. Mit halben Impuls beschleunigen.“

Die Black Sword kehrte tatsächlich wenige Augenblicke später zurück. Die D´Serek feuerte ihre Disruptoren und Plasmatorpedos ab. Doch das Rebellenschiff konnte den meisten Schüssen ausweichen. Anders als die D´Serek, der jetzt nur noch die Manöverdüsen als Antrieb geblieben sind. Schwerfällig ging der Warbird in Position. Das Rebellenschiff kam wieder angeflogen und feuerte eine Salve Photonentorpedos ab.

Die Schilde des Warbirds gaben nach, ein letzter Schuss des Hauptdisruptors und ein weitere Photonentorpedohagel traf den Maschinenraum der D´Serek.

Nach wenigen Sekunden entstanden Risse im Rumpf des Warbirds, bevor er in einem Feuerball auseinander brach. Die Black Sword sprang sofort wieder auf Warp.

„Ist es nun vorbei?“, fragte Naruk beunruhigt.

„Ich denke schon Prokonsul.“, sagte Skolan tonlos. Jemand hatte Informationen verraten, soviel war für Skolan sicher. Nur wer hat an wen was verraten? Der Romulaner schwor sich dies herauszufinden. Zwar konnte er den größten Teil seiner Besatzung retten, aber er hatte einen Warbird der D´Deridex Klasse aus der neuesten Serie verloren, inklusive einer neuen Tarnvorrichtung. Skolan musste sehr vorsichtig sein, damit nicht sein Kopf rollen würde. Sofern er es überhaupt verhindern konnte.

Auf der Brücke der Black Sword herrschte Erleichterung, als Suval verkündete, das die Tarnvorrichtung unbeschädigt an Bord gebracht wurde.

„Chuan, setze Kurs auf unseren nächsten Unterschlupf.“, die Finger des Piloten huschten über die Kontrollen. Soran begab sich zu einer der rückwärtigen Konsolen. Dort rief er eine private Liste ab. Jetzt galt es noch einige Komponenten zu besorgen die man auf der seinigen Seite des Spiegels ohne weiteres nicht bekommen konnte.

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Ihr Terminal piepste.

Milseya hatte sich ein wenig erschrocken. Immerhin war es in ihrem Büro gerade sehr still gewesen. War das Piepsen schon immer so laut gewesen? Mit einem noch laut pochenden Herzen nahm sie das Gespräch an.

„Warum hat das so lange gedauert, Fähnrich?“, grinste sie ein gut bekanntes Gesicht an.

„Weil Sie mich schier zu Tode erschrocken haben, Commodore“, grinste Milseya zurück.

„Hallo Milseya! Wie geht es dir?“, lachte Maximiliam Nerves.

„Sehr gut. Und dir? Was macht Nahima?“

„Mir die Hölle heiß, weil du uns noch nicht besucht hast.“

„Max, ich ..“

„Keine Ausreden! Sag mir einfach, wann du kommst.“

„Ich weiß es einfach nicht“, gab Milseya zu. „Ich muss hier noch ein paar Dinge regeln und meine Leute wollen auch ein wenig Landgang haben.“

„Du weißt, dass ich es dir befehlen könnte!“

„Natürlich könntest du das. Aber ich würde mich dafür revanchieren und beim Essen kein Wort mit euch beiden reden.“

„Das würdest du nie im Leben durchhalten!“

„Ich würde es an deiner Stelle nicht versuchen“, streckte sie ihm die Zunge heraus.

Ihr ehemaliger Fluglehrer lachte amüsiert. „Na gut, aber bitte versuch es einzurichten. Und du weißt, dass ich darunter zu leiden habe, wenn du Dummheiten machst.“

„Ich werde alle möglichen Hebel in Bewegung setzen“, versprach sie.

„Gut, und dann wollte ich eine Einschätzung von dir über eine meiner neuen Flugschülerinnen haben“, sagte Maximiliam.

„Lass mich raten: Andorianerin?“

„Talana Raan“, bestätigte er.

„Ich habe dir alles in meinem Bericht geschrieben.“

„Ich bitte dich“, entrüstete er sich. „Wir beide wissen, dass solche Berichte nicht das Padd wert sind, auf dem sie stehen. Also raus damit. Wer ist sie? Wie gut ist sie?“

Milseya lehnte sich nachdenklich in ihrem Sessel zurück. „Sie hat Talent. Verdammt viel Talent. Sie ist extrem reaktionsschnell und hat ein intuitives Fluggefühl - liegt vermutlich an ihren Fühlern. Sie lernt schnell - nicht nur am Steuerknüppel, sondern auch die Theorie. Dennoch hat sie hier noch viel Nachholbedarf, da sie nicht auf der Akademie war.“

Der Commodore nickte. „Notiert. Wie schätzt du sie als Person ein?“

„Sie ist laut und hat eine große Klappe - damit kannst du umgehen, soweit ich mich noch erinnere. Aber sie ist ehrlich und trägt das Herz auf dem rechten Fleck. Sie ist freizügig und ich meine, wirklich freizügig. Wundere dich also nicht, wenn sie Nahima einen Dildo empfiehlt oder euch beiden einen flotten Dreier anbietet. Wobei - seit sie sich auf Delta verliebt hat, ist sie wohl ein wenig zurückhaltender geworden. Was aber auch bedeuten kann, dass sie ab und zu Liebeskummer quält.“

Max nickte und deutete ihr mit einer Handbewegung weiter zusprechen.

„Wie ich schon sagte, lernt sie schnell, was dazu führen kann, dass sie sich womöglich irgendwann langweilt und auf dumme Gedanken kommt. Du solltest sie immer beschäftigen. Ihr immer eine Aufgabe geben. Und je schwerer, desto besser. Ach ja, noch etwas: Sie reagiert ein wenig allergisch auf Autorität. Sei ihr Freund und sie wird dich nach einer gewissen Zeit respektieren. Lässt du den Commodore raushängen, wird sie zickig.“

„Oh je“, sagte er mit gespielter Verzweifelung „Als hätte ich mit dir nicht schon genug Scherereien gehabt.“

„Die werden mit Talana sicherlich nicht weniger“, grinste die Haliianerin. „Aber glaub mir, es lohnt sich. Es ist schade, dass sie sich nicht an der Akademie versuchen will.“

Eine Augenbraue des Fluglehrers wanderte erstaunt nach oben, als er begriff worauf sie hinauswollte. „Du glaubst, sie so gut?“

Milseya nickte. „Ja, ich denke, sie ist eine Kandidatin für die Issey-Nahyarto-Sikkah-Prüfung.“

„Interessant“, gab er nachdenklich zurück. „Wir werden sehen, ob ich deine Einschätzung teile.“

„Zweifellos“, erwiderte sie und bemerkte das Blinken an ihrem Bildschirm, das ihr anzeigte, dass noch jemand sie kontaktierte. „Max, da möchte mich noch jemand sprechen“, erklärte sie.

„In Ordnung. Zumindest weiß ich jetzt mehr. Und du siehst zu, dass du uns besuchen kommst!“

„Versprochen. Bis bald, Max“, verabschiedete sie sich.

„Mavym, meine Kleine.“

„Mavym.“

Als sie die Leitung öffnete, um das andere Gespräch anzunehmen, weiteten sich überrascht ihre Augen als sie den Teilnehmer sah.

Eine Stunde später verließ sie die Community auf Landurlaub. Eine weitere Stunde später saß sie in einem Shuttle, das sie nach Bajor brachte …

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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„Ihr wolltet mit mir reden?“

Milseya drehte sich zu der Stimme um. Ein groß gewachsener, älterer Bajoraner musterte sie von oben nach unten. Er trug das traditionelle Gewand eines Geistlichen.

„Ihr seid Vedek Jel?“, fragte sie ihn. „Aus der Rakantha-Provinz?“

„Der bin ich“, nickte er und deutete mit seiner Hand, dass sie ein paar Schritte gehen sollten.

Milseya folgte ihm in die Gärten des Tempels. „Ich danke Euch, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt.“

„Euer Fall hat mich interessiert, Anquenar. Es passiert mittlerweile nicht mehr oft, dass jemand nach seiner Familie sucht.“

„Ich wollte Euch keine Umstände bereiten.“

„Es waren keine Umstände. Nicht in diesem Fall. Setzen wir uns.“

„Was meint Ihr mit in diesem Fall?“

„Nun, Ranar Gilosh war kein Unbekannter. Weder in seiner Provinz noch später als er in den Minen arbeiten musste.“

Milseya schluckte hart. Irgendwie klang dies nicht gut. Doch ihre bösen Vorahnungen standen im krassen Widerspruch zu dem freundlichen, beinahe schon warmherzigen Lächeln des Vedeks.

„Was wisst Ihr von Eurem Vater, Anquenar?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Leider nicht viel. Eigentlich nur das, was ich bei meiner Anfrage bereits erzählt habe. Meine Mutter hat nie viel über ihn erzählt. Ich glaube, es war schmerzvoll für sie über ihn zu sprechen.“

Der bajoranische Geistliche nickte verständnisvoll. „Womöglich ist sie über seinen Verlust nie hinweggekommen. Daher hat sie ihre Erinnerungen an ihn wie einen kostbaren Schatz gehütet. Sie wollte ihn nicht mit Euch teilen.“

„Das kann sein.“

„Es ist dennoch erstaunlich, dass Ihr nie die Geschichte eures Vaters gehört habt. Sie ist auf Bajor recht gut bekannt. Ranar Gilosh aus Singha in der Rakantha-Provinz. Der Musiker.“

„Musiker?“ Milseyas Mund stand vor Überraschung offen. „Ihr irrt Euch, er war Farmer.“

„Er gehört zwar zur Kaste Farmer, aber er war auch sehr guter Musiker. Die Älteren, die ich befragte, erzählten mir, dass es Ranar gleichgültig war, ob er es durfte oder nicht. Er soll einem, der ihn in seine Schranken weisen wollte, gesagt haben, dass ihm niemand vorschreiben könnte, was er tun dürfe und was nicht. Wenn er ein Talent habe, dann sei dies ein Geschenk von den Propheten und es sei Unrecht, es nicht zu achten und zu fördern.“

„Ich vermute, er hat deswegen eine Menge Ärger bekommen.“

„Nein, nicht wirklich“, lächelte Vedek Jel. „Zu dieser Zeit war das Kastensystem bereits durch die cardassianische Unterdrückungspolitik in seiner Auflösung begriffen. Auch wenn der damalige Vedek der Provinz dies nicht wahr haben wollte. Er ging zu Ranar, um ihn zur Räson zu bringen. Was damals genau passiert ist, weiß keiner, doch als der Vedek schließlich wieder ging, war keine Rede mehr davon, dass Ranar nicht musizieren und komponieren dürfte.“

„Das klingt so, als wäre er ein guter Musiker gewesen“, schmunzelte sie.

„Die Ältesten meinten, er wäre begnadet gewesen. Er konnte mit seiner Musik die Herzen berühren und sie hoffen lassen.“ Der Vedek drehte sich zu Milseya. „Und was könnte gefährlicher sein als Hoffnung?“

„Ich verstehe nicht.“

„Nun, auch Singha wurde von den Cardassianern nicht verschont. Sie kamen regelmäßig in das Dorf und holten die Männer, damit sie in den Minen Erze abbauten. Auch Euer Vater war dabei. Er leistete wie die Meisten in dem Dorf heftigen Widerstand, doch er war kein großer Mann - wenn auch größer als ihr.“

Zumindest wusste sie nun, wem sie zum Teil ihre Größe zu verdanken hatte.

„Die Männer von Singha kamen für ihren erbitterten Widerstand in die Minen von Sewja.“ Der Vedek sah Milseya an.

Wieder musste sie schlucken. Die Minen waren regelrechte Todeslager, keiner überlebte sie aufgrund der giftigen Dämpfe lange.

Der Bajoraner sah, das Milseya davon gehört hatte. Er fuhr fort. „Euer Vater war kein Kämpfer. Er kannte sich nicht aus mit Kampf- oder Rebellentechniken. Dennoch wollte er seinen Teil zum Widerstand beiragen. Doch das einzige, was er wirklich gut konnte, war zu musizieren.“

„Was nicht viel hilft“, seufzte Milseya.

„Im Gegenteil“, erwiderte Vedek Jel tadelnd. „Ich sagte schon, dass Euer Vater ein besonderes Talent hatte. Und das war seine Art wie er zum Widerstand seinen Teil beitragen konnte: Jeden Abend setzte er sich in einer Ecke seiner Baracke und spielte auf einer Flöte, die er sich selbst zusammengebaut hatte. Er spielte alte bajoranische Lieder, religiöse Melodien. Zunächst wurde es in seiner Baracke still, dann legte sich Stille über das ganze Lager. Einige Mitgefangene, die das Lager überlebten, erzählten mir, dass er mit solch einer Kraft und Leidenschaft gespielt habe, dass sie alles um sich herum vergaßen. Sie schöpften Kraft aus der Musik, so wie Euer Vater darin Kraft fand.“

Der Zweifel in Milseyas Gesicht war überdeutlich erkennbar. Vedek Jel legte eine Hand ermunternd auf ihre Schultern. „Natürlich gefiel es den Cardassianern nicht, dass die Arbeiter Hoffnung schöpften. Hoffnung ist das Schlimmste, was einem Besatzer passieren kann. Sie nährt den Widerstand. Die Wärter fanden Ranars Flöte und zerbrachen sie öffentlich. Doch am darauf folgenden Abend ertönten wieder die ermutigenden Klänge durch das Lager. Sie stürmten die Baracke, fanden eine Flöte und zerbrachen sie. Doch eine Stunde später begann Ranar wieder zu spielen. Das Ganze wiederholte sich immer wieder. Doch egal wie oft sie sein Instrument zerbrachen, kurze Zeit später erfüllten Flötentöne wieder das Lager. Entnervt steckten sie Ranar in Einzelhaft. Es herrschte zunächst Ruhe, doch kaum war er wieder draußen, begann das Ganze wieder von vorne. Also beschlossen sie Euren Vater anders zu brechen. Sie teilten ihn in die Gruppe ein, die die Stollen vorbrach und so in direkten Kontakt mit den giftigen Dämpfen kam.“

„Woran er schließlich starb.“

„Ja, wie gesagt, er war kein großer Mann, doch er war stark. Er war beinahe vier Monaten dort unten, bis er zusammenbrach. Ein Mitgefangener erzählte mir, dass man ihn sogar von dort unten spielen hören konnte. Vermutlich hat er mit all seiner Kraft gespielt und dabei eine noch größere Menge der Dämpfe aufgenommen. Als man ihn wieder nach oben brachte, war er bereits krank. Doch das hielt ihn nicht vom Spielen ab. Die Cardassianer beschlossen, das Ganze ein für alle mal zu beenden. Doch ein Gefangener hörte sie darüber sprechen. Er alarmierte das Lager. Als die Cardassianer kamen, um Ranar zu töten, da stellten sich alle vor Euren Vater. Es gab einen Tumult, bei dem fünf Gefangene starben, doch in dem Durcheinander gelang es Ranar aus dem Lager zu schaffen. Er wurde einer Handvoll Rebellen übergeben, denen es - wie auch immer - gelang, ihn von Bajor zu schaffen.“

„Und so kam er nach Risa.“

„Seine Spur verliert sich, als er den Planeten verließ.“

„Er lernt Mhena kennen, meine Mutter. Die Beiden verlieben sich und bleiben bis zu seinem Tod zusammen. Meine Mutter meinte einmal, sie wären damals sehr glücklich gewesen. Dann etwa zehn oder zwölf Wochen später starb er. Dank der medizinischen Versorgung auf Risa schmerzlos und friedlich. Nach den haliianischen Traditionen ließ sie seinen Körper verbrennen und verstreute die Asche im Meer.

Vedek Jel nickte. „Über die Bestattung habe ich von Risa eine Bestätigung bekommen.“

Er betrachtete die junge Frau lange Zeit. Schweigend saß sie auf der Bank in den Gärten.

„Anquenar?“

Sie wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel. „Was ich nicht verstehe, ist warum meine Mutter mir das nicht erzählt hat. Ich bin mir sicher, dass sie das alles wusste.“

„Nun, sie hat mit Sicherheit ihre Gründe gehabt. Vielleicht wollte sie nicht, dass Ihr euch zu früh auf die Suche nach eurem Vater macht. Oder dass Ihr im Schatten seines Ruhmes aufwachst.“

„Ruhm? Welcher Ruhm denn?“

„Nun, wie ich schon sagte, die Geschichte ihres Vaters ist hier auf Bajor recht bekannt. Seine Tochter wäre ebenfalls eine kleine Berühmtheit. Immerhin gelang es ihm die Cardassianer wieder und wieder hereinzulegen. Und das mit einer simplen Flöte.“

„Verzeiht Vedek, aber das ist nun wirklich nicht schwer.“

Er schüttelte den Kopf. „Keiner weiß, wie es Ranar gelang, immer neue Flöten hervorzuzaubern.“

„Ganz einfach, es gab nur eine einzige Flöte.“ erklärte Milseya lächelnd.

Das verdutzte Gesicht des Vedek war einfach herrlich. Milseya hatte lachen müssen, bevor sie ihm anvertraute, wie dieser Taschenspielertrick funktionierte.

Der bajoranische Geistliche hatte dabei nur den Kopf geschüttelt und schließlich war ihm ein „Bei allen Propheten“ entschlüpft. Dann schlich sich ein verschmitztes Lächeln auf sein Gesicht. „Ihr werdet das aber niemanden verraten, oder?“, fragte er.

„Wieso sollte ich? Wenn ich Euch richtig verstanden habe, dann hat mein Vater damit genau das erreicht, was er wollte. Er hat seinen Teil zum Widerstand geleistet. Seinen Trick zu verraten, käme einer Demontierung gleich.“ Sie stand langsam auf und sah Vedek Jel ernst an. „Ich danke Euch, dass Ihr euch so bemüht habt und dass Ihr mir von meinem Vater erzählt habt.“

„Wartet!“, hielt sie Vedek Jel davon ab, zu gehen. „Wolltet Ihr nicht eure bajoranische Familie kennen lernen?“

Erstaunt sah sie ihn an.

„Gilosh hatte einen Bruder - Bavil. Er lebt in Singha.“

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Erstaunt und erfreut zugleich schaute Assjima sich in ihrer Neuentdeckung um. Das war ja wirklich ein guter Tipp gewesen, den sie von Meg bekommen hatte. Eine reizende kleine Teestube auf einem der unteren Decks im Habitatring. Weit weg vom Lärm des Promenadendecks. Etwas plüschig, aber am Eingang prangte eine große Menütafel, auf der etwa 50 verschiedene Tee- und kaffeeartige Getränke angeboten wurden.

Die Deltanerin wählte einen kleinen Tisch am Fenster und versank so tief in dem großen Ohrensessel, dass sie sich etwas strecken musste um noch einen Blick nach draußen erhaschen zu können. Dann griff sie nach der Karte und studierte interessiert die diversen Getränke, die in dieser kleinen Lokalität angeboten wurden.

Sobald sie das Wurmloch verlassen hatten, hatte Solak sich in seinem Büro eingeschlossen und Verbindung zu seinem Mann und seinem Therapeuten aufgenommen. Beide Gespräche waren nur kurz gewesen (um genau zu sein: Mit Sirgun hatte er nur einen Termin vereinbart), dennoch hatten sie ihn aufatmen lassen. Zurück in der Zivilisation! Aber kaum hatte er seine Bürotür wieder geöffnet, da schwappte auch schon eine neue Welle hilfesuchender Crewmitglieder über die Schwelle. Die Gedanken des Councelors rasten. Entweder, er würde bald Amok laufen. Oder er bekam sofort eine Pause! Niklan war mit den Solos unterwegs, darum musste er sich also nicht kümmern. Das hieß... Er gab vor, zu einem Notfall gerufen worden zu sein und kämpfte sich durch die Wartenden. Bei dem nächsten Replikator versorgte er sich mit einer Sonnebrille und einem Pulli, den er zur Tarnung über seine Uniform zog. Das mochte albern aussehen, aber jetzt ging es um's Prinzip! So schnell ihn seine Füße trugen eilte Solak auf die Station und dort weiter, bis er abseits des Promenadendecks über ein kleines Cafe stolperte. Es sah arg verstaubt aus, beinahe wie die Teestuben in die Orlando ihn mitgeschleppt hatte. Und tatsächlich roch es drinnen auch so! Aber das Cafe war leer, niemand von der Community war weit und breit zu sehen. Mit einem wohligen Seufzer ließ er sich in einen Sessel sinken und orderte Tee nebst Rosinenbrötchen...

Diese Stimme kannte sie doch! Assjima richtete sich auf (ob dieser Sessel sie jemals wieder freigeben würde?) und spickte um die gewaltige Rückenlehne herum. Am Nebentisch waren nur ein Fuß und eine Hand zu sehen. Aber da hatte sich soeben tatsächlich Solak niedergelassen. Er wollte bestimmt seine Ruhe haben, aber als die lange hagere und etwas faltig wirkende Wirtin ihm das Gewünschte servierte konnte die Deltanerin nicht widerstehen. In dem Augenblick, in dem Solak nach seinem Rosinenbrötchen griff, machte dieses einen kleinen Satz herunter vom Teller hinüber auf die andere Seite des Tisches.

Die Augenbraue des Councelors wanderte irritiert nach oben. Er sah auf seine Hände. Nein, sie zitterten nicht. Also Ungeziefer? Misstrauisch stupste er das Brötchen an.

Diesmal sprang es ihm direkt ins Gesicht und landete anschließend auf dem Teller. Assjima konnte das Gesicht des Councelors leider nicht sehen, aber sie konnte es sich lebhaft vorstellen und verkniff sich nur mühsam ein leises Kichern.

Unerhört! Da kam man her um sich mal eine kurze Auszeit von all dem Chaos in der Galaxis zu gönnen - und dann wurde man mit einem tollwütigen Rosinebrötchen konfrontiert! Wütend sprang das Spitzohr auf, während seine kleine Stimme zaghaft versuchte sich Gehör zu verschaffen um sich nach seinem Geisteszustand zu erkundigen...

„Solak! Bitte lassen Sie die Wirtin in Ruhe. Sie ist unschuldig“ klang es nun dumpf aus dem großen Sessel neben dem Fenster.

Natürlich erkannte er die Stimme der Ärztin sofort wieder. Etwas in ihm seufzte auf. Dass diese Crew ihn aber auch überall hin verfolgte! Wobei 'verfolgen' das falsche Wort war. Immerhin schien Assjima vor ihm dagewesen zu sein. Genaugenommen hatte er also sie... Dieses Mal seufzte Solak hörbar, wenngleich sehr leise. Er brauchte wirklich Urlaub. Und vielleicht auch ein wenig Zerstreuung. Mit seiner Bestellung bewaffnet ging er also zum Tisch der Ärztin hinüber. "Möchten Sie alleine sein? Oder darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?"

Die Deltanerin schob die Teekanne etwas zur Seite und antwortete: „Bitte setzen Sie sich doch. In Gesellschaft lässt es sich manchmal besser denken.“ Sie lächelte den Councelor freundlich an und machte eine einladende Handbewegung.

Wie vorgeschlagen ließ er sich nieder. Ein wenig fremdelnd trank Solak von seinem Tee. Schließlich aber fasste er sich ein Herz. "Schwierige Mission, nicht wahr? Wie hat Ihnen das Leben auf dem Kommandostuhl gefallen?"

„Ich lebe noch … aber es war schrecklich. Das war wirklich nicht mein Ding und es wird es wohl auch nie werden.“ Sie lehnte sich zurück und schaute den Romovulkanier ernst an. Er sah abgespannt aus. „Bitte entschuldigen Sie den kleinen Scherz eben. Ich wollte Sie nicht aufregen.“

Mit einem kleinen Schmunzeln im Mundwinkel machte ihr Gegenüber eine abschwächende Handbewegung. "Das ist schon in Ordnung. Mein Mann sagt sowieso immer, dass ich an meinem Humor arbeiten sollte. Die letzte Phase der vergangenen Mission war aus Councelorsicht nur einfach sehr anstregend. Von daher hätte vermutlich schon ein Floh gereicht um mich aus dem Sessel zu treiben."

„Ein Floh hätte mich wohl auch hochgejagt. Obwohl ich glaube, dass ich aus diesem Sessel nie wieder hochkommen werde.“ Sie versuchte, sich etwas aufzurichten. „Anatomisch ist dieses Monstrum vollkommen wahnwitzig. Einen Vorteil hatte diese Kommandofunktion allerdings für mich: ich musste mich nicht mehr mit den diversen Wehwehchen körperlicher und seelischer Natur herumschlagen. Das blieb diesmal wirklich alles an Ihnen hängen. Wie geht es Ihnen, Solak?“

"Die körperlichen Wehwehchen habe ich alle an Dr. Gilmore weiterverwiesen. Und die seelischen - nun, böse Zungen behaupten, dass sie sowieso in meinen Aufgabenbereich fallen." Er zwinkerte ihr zu und griff nach dem nächsten Brötchen. "Wobei die letzten Tage schon ungewöhnlich aufreibend waren. Aus meiner Sicht war es ein Fehler, dass der Captain dem Kontakt zwischen Siedlern und Crew derart Vorschub geleistet hat. Es war unnötig und hat nur für haufenweise Aufruhr gesorgt. Davor fliehe ich jetzt gerade übrigens. Verpetzen Sie mich nicht, ja?"

„Ich werde schweigen wie ein Grab.“ Assjima legte verschwörerisch den Finger auf die Lippen. „Ob es ein Fehler war kann ich nicht beurteilen und es steht mir auch nicht zu. Aber die Crew war sicherlich nicht genügend vorbereitet. Ich habe den Eindruck, dass Tanrim diese ganze Sache nur so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte. Oder er hatte Angst, die Zeit würde ihm davonlaufen. Es muss für viele sehr verwirrend gewesen sein.“

"Das ist bei weitem untertrieben." Solak schüttelte den Kopf. "Aber es ist nun mal geschehen. Wobei mich schon interessiert, wie es Ihnen geht. Ihr Gegenüber war schließlich sehr exponiert. Genau wie Sie selber in den letzten Wochen."

Die Ärztin dachte nach. „Diese alte Frau war irgendwie eigenartig … Sie war ich, ja, sie war es. Aber dennoch … Sie schien unberührbar zu sein. Kühl und nüchtern. Exponiert ja, aber sie ließ niemanden an sich ran. Außer ein paar wenige Freunde in ihrer unmittelbaren Umgebung. Kann man so werden, wenn man gegen den eigenen Willen in eine solche Position gedrängt wird?“ Assjima schaute den Councelor ängstlich fragend an. „Kann ich wirklich so werden?“

Wie zu einem Toast hob Solak seine Teetasse. "Und genau diese Frage höre ich seit unserem Zusammentreffen mit den Siedlern ununterbrochen!" Er lachte. "Nein, sehen Sie mich nicht so an. Natürlich können Sie mir diese Frage stellen! Es ist nur... Ich kann Ihnen nichts anderes sagen als ich auch schon allen anderen gesagt habe: Ja, nach 40 Jahren unter derartigen Bedingungen sicherlich. Doch abseits dieser Bedingungen? Wer weiß? Sehen Sie das, was Sie über... naja... 'sich' erfahren haben wie einen Ratschlag, den Ihnen jemand gegeben hat. Ob er nun gut oder schlecht ist, das wissen Sie noch nicht. Darum schauen Sie in aller Ruhe, wie Sie mit diesem Ratschlag umgehen werden. Irgendwann, irgendwo."

„Aber ich habe diese Entwicklung in den vergangenen Tagen an mir selber erkennen können. Erste Ansätze davon … Ich wurde in eine Position gedrängt, die mir nicht behagt hat. Und je besser ich mich mit dieser Position arrangiert hatte, desto mehr bekam ich den Eindruck, dass andere Dinge, die mir wichtig sind vernachlässigt wurden. Ich habe von Tag zu Tag eine größere Distanz zu den Personen bekommen, die mich umgeben. Und das ohne diese Bedingungen auf dem Planetoiden. Mir hat das nicht gefallen.“

"Denken Sie, dass das tatsächlich mit Ihnen zu tun hat? Oder meinen Sie, dass es eine Begleiterscheinung des Kommandorangs ist?" Solak schenkte sich Tee nach, nahm ein neues Brötchen und tunkte es in die Tasse. "Viele Kommandanten berichten von Einsamkeit und Isolation. Das gehört leider zu den Opfern, die eine derart verantwortungsvolle Position zu verlangen scheint. Sehen Sie sich zum Beispiel den Captain oder Cmdr. Kyle an. In der Crew gibt es viele Freundschaften und eine allgemein herzliche Stimmung, doch diese beiden stehen abseits davon. Vielleicht haben Sie einfach nur einen kleinen Einblick in eine solche Situation erhalten. Wie ist es denn, seitdem Cpt. Tanrim wieder das Kommando übernommen hat? Fühlen Sie noch immer diese Distanz?"

Assjima zuckte mit den Schultern. „Ich kann es nicht sagen. Als Tanrim zurück kam, war es als wenn mir jemand einen Mühlstein von den Schultern genommen hätte. Aber ich fühlte ganz deutlich dass mir diese zwei Wochen einfach fehlten. Ich weiß nicht, was in diesen Tagen in meinen Mitarbeitern vorgegangen ist. Ich weiß nicht, wie es ihnen ging … es wie ein Loch. Doch das wird sich bestimmt bald wieder geben. Was mir mehr Sorge bereitet ist z.B. diese Sache mit Tolan … Niklan … Mein älteres Ich hat diese Sache fast mit einem Schulterzucken abgetan. Und was mich befremdet ist die Tatsache, dass ich ihr Verhalten irgendwie nachvollziehen kann. Aber ich – also ICH – ich würde das niemals so hinnehmen können. Diese Gleichgültigkeit … es ist ziemlich verwirrend.“

"Ich habe mit der anderen Assjima nicht viel zu tun gehabt. Aber wenn ich mir Sie ansehe und vorstelle, dass Sie permanent unter Beschuss stehen durch jemand anderes... Sie können der Situation durch nichts entfliehen, weder räumlich noch emotional. Aussprachen helfen nicht. Der andere lässt auch nicht nach. Egal, was Sie tun. Dann.... Also, ich halte die Gleichgültigkeit, die Sie beschrieben haben, für einen Selbstschutz. Eine abgeschwächte Form der erlernten Hilflosigkeit." Solak nahm einen Schluck Tee. "Tolan war schließlich nicht ohne."

„Ich habe Tolan nur ein paar Mal aus der Ferne gesehen. Ich weiß nicht wie er ist. Aber für sie muss es schrecklich gewesen sein. So wie für Sie auch.“ Assjima schenkte sich aus der Kanne nach und sah den Councelor fragend an. „Haben Sie noch etwas in der Tasse oder möchten Sie noch etwas? Ich habe angesichts der verlockenden Angebote gleich die Maxi-Portion bestellt.“

"Ich auch - es ist also noch genügend da." Wie zum Beweis schüttelte er die Kanne, in der es fröhlich gluckerte. "Es ist wirklich verwunderlich, dass es hier nicht voller ist. Tee und Gebäck sind wirklich vorzüglich. Aber vermutlich nur interessant für langweilige Leute wie uns. Doch zurück Ihrer Anmerkungen: Warum sollte es für mich schrecklich gewesen sein?"

Assjima lächelte „Sind wir langweilig? Dann sollten wir ernsthaft an uns arbeiten. Doch was Tolan angeht: Vielleicht mache ich einmal wieder den Fehler von mir auf andere zu schließen. Ich glaube mir hätte es ernsthafte Schwierigkeiten bereitet, meinen Sohn so zu sehen. Einen Lebensweg beschreitend, denn ich mir für ihn nicht gewünscht hätte, ja den ich mir nicht einmal hätte vorstellen können. Mit Hilfe Ihrer vulkanischen Erziehung können Sie Ihre Emotionen besser selektieren. Doch ich wäre in einer solchen Situation wohl ziemlich niedergeschlagen gewesen.“

Solak dachte eine Zeitlang über eine passende Antwort nach. "Tolan ist nicht mein Sohn. Für mich ist diese Tatsache wesentlich einfacher zu akzeptieren gewesen als für ihn. Allerdings wäre es aber auch gelogen zu sagen, dass mich die Begegnung mit ihm kalt gelassen hätte. Wir haben zum Abschied eine Mentalverschmelzung durchgeführt, wahrscheinlich half mir das, gewisse Emotionen zu sortieren. Es war seltsam, ja. Und es hat mir viel mitgegeben, über das ich nachdenken muss." Während er sprach hatte er mit der Speisekarte herumgespielt. Diese legte er nun auf den Tisch und betrachtete sie eingehend. Zögernd fuhr er fort "Wobei es eine Sache gibt, die mich im Zusammenhang mit Tolan und Niklan tatsächlich alamiert hat. Assjima, ich denke, ich brauche einen Rat von Ihnen."

Die Deltanerin schaute ihn ernst an. „Es kommt nicht oft vor, dass Sie um Rat fragen, Solak. Was ist los?“

"Es geht um Niklan. Dadurch, dass er hybrid ist, zeigen sich bei ihm früher telepathische Fähigkeiten als bei Vulkaniern oder Betazoiden sonst üblich. Bisher war das kein Problem. Wir absolvieren ein leichtes Training mit ihm und wollten mit allem anderen warten bis er älter ist. Sein betazoider Großvater hat aber nun beim letzten Besuch des Kleinen gewisse Dinge bemerkt, die ihn zu der Vermutung veranlassen, dass Niklan Pyrokinetiker sein könnte. Könnte, wohlgemerkt. Wäre er älter, dann würde ich ihn auf der Stelle testen und entsprechend erziehen lassen. Aber mit 5? Es ist zu früh für einen Psi-Test! Aber Tolan hat mir nun einige Dinge über sein Leben gezeigt, die mir Sorge bereiten. Ich kann Ihnen darüber nicht mehr erzählen. Nur weiß ich jetzt noch weniger, was ich tun soll. Ich habe mich gefragt, wie man auf Delta mit so etwas umgeht. Ihr Volk scheint diesbezüglich einen gänzlich anderen Weg zu gehen als Vulkanier oder Betazoiden."

„Niklan ein Pyrokinetiker?“ Die Deltanerin überlegte. „Es gäbe durchaus eine Möglichkeit, dies medizinisch zu untersuchen. Es muss nicht immer gleich ein Psi-Test sein. Aber worauf begründet sein Großvater diesen Verdacht?“

"Viele Feuerchen trotz Versteck von allem, womit man auch nur im entferntesten Feuer machen könnte." Solak zuckte andeutungsweise mit den Schultern. "Ich weiß, das heißt noch lange nichts außer dass Niklan ein Frechdachs ist. Und normalerweise würde ich es auch nicht ernst nehmen - gäbe es nicht in beiden Familienstammbäumen Beispiele für dieses Talents und wäre dieser Verdacht von jemandem geäußert worden, der nicht so begabt und erfahren wäre wie Niklans Großvater."

„Ich verstehe … es handelt sich also um einen ernst zu nehmenden Verdacht. Wenn Sie möchten kann ich ihn untersuchen. Und wenn sich diese Vermutung bestätigt, dann gilt es diese Begabung in die richtigen Bahnen zu lenken. Denn eine Begabung ist es. Er muss nur lernen sie richtig zu nutzen.“

Solak nickte. "Danke. Ich werde mit Sta'el darüber sprechen. Und..." Sein Kommunikator piepste und teilte ihm mit, dass man nach ihm suche. Er (Solak, nicht der Kommunikator) verdrehte die Augen. "Ich hätte daran denken müssen das Ding auf dem Schiff zu lassen. Bitte entschuldigen Sie, aber ich muss zurück. Haben Sie noch einen schönen Tag. Und: Danke!"

„Ich werde mir einmal darüber Gedanken machen Solak. Und Ihnen ein paar Möglichkeiten unterbreiten.“ Sie nickte ihm zu. „Lassen Sie sich nicht von der Crew in die Enge treiben.“

[bryn und idic finden, dass Tee gut für die Nerven ist]

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Die Independence kam wie ein Pfeil aus dem Warp geschossen. Das größte Schiff der Sternenflotte stoppte 400 Kilometer vor der Station. Vom Bullauge des Konferenzraumes der Raumstation konnten George und Captain Tanrim die Ankunft beobachten.

Nur das klingonische Schiff der Neg` Vahr Klasse, war das einzige Schiff das nicht Zwergenhaft, neben der Independence wirkte.

„Ein beeindruckendes Schiff.“, sinnierte Tanrim leise. Bei derzeit 4 Schiffen der Atlas Klasse kam es recht selten vor eines Mal mit eigenen Augen sehen zu können. George hingegen machte sich Sorgen. Die Beschreibungen der Frachter Crews über das angreifende Schiff ließen dunkle Vorahnungen in dem Chefingenieur aufkeimen.

Mit den beiden Offizieren von der Community waren auch Kira, Dax, Vaughn und Ro anwesend. Während sich Vaughn zu Tanrim gesellte, bemerkte Dax den Düster dreinblickenden Ingenieur.

„Ist ihnen was über die Leber gelaufen Commander?“, fragte Ezri vorsichtig.

„Nein nicht direkt Lieutenant. Die Beschreibungen des Angreifers kommen mir schrecklich bekannt vor.“

„Sie Denken also auch das Es sich um ein Schiff der Prometheus Klasse handeln könnte?“, George verzog keine Mine.

„Der Beschreibung nach könne es eines sein. Aber es werden keine Schiffe der Prometheus Klasse vermisst, noch wurde eines zerstört.“, sinnierte George. Er wollte erst abwarten, was ihnen mitgeteilt wurde.

„Jones an Kira.“, die Bajoranerin berührte ihren Kommunikator.

„Hier Kira.“

„Wir beamen gleich zu ihnen direkt in den Konferenzraum.“

„Verstanden Captain. Wir erwarten Sie.“

„Wir beamen jetzt. Jones Ende.“

Neben dem Tisch Rematerialisierten nun Captain Edward Jones, Councelor T´Pal und Commander Donatra.

„Willkommen auf DS9 Captain.“, begrüßte Kira die Ankömmlinge.

„Danke Colonel. Dies sind Councelor T ´Pal und Commander Donatra vom Romulanischen Imperium.”, stellte Jones seine Begleitung vor. Kira stellte nun ihrerseits ihre Offiziere sowie Tanrim und Sheridan den Ankömmlingen vor.

Nachdem die Höflichkeiten ausgetauscht waren, setzten sich alle an den Konferenztisch.

„Meine Damen und Herren. Ich bin Commander Donatra, ich habe den Auftrag die Überfälle zu untersuchen, die seit einer Woche hier im bajoranischen Sektor stattfinden.“, erklärte die Romulanerin sachlich.

„Und um ihre erste Frage vorweg zu nehmen, warum das Imperium ein Interesse an der Aufklärung hegt.“ Donatra sah jeden kurz an. Ihr war nun die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden sicher.

„Vor mehr als einer Woche wurde an der neutralen Zone eines unserer Schiffe angegriffen und zerstört. Die Crew konnte ohne Verluste das Schiff verlassen. Laut der Aussage des Kommandanten wurde sein Schiff von einem Schiff angegriffen, dessen Rumpf schwarz ist. Die Beschreibung der Hüllenkonfiguration ließ zuerst auf ein Schiff der Sternenflotte schließen. Doch selbst nach eingehender Analyse konnten wir uns nicht sicher sein. Wir hoffen nun hier dieses Schiff dennoch Identifizieren zu können.“

„Den Daten zufolge, die uns die Romulaner und nun auch die Bajoraner vorgelegt haben, lässt sich das unbekannte Schiff als eine Einheit der Prometheus Klasse deuten.“, Jones gab in die Tastatur, die vor ihm in den Tisch eingelassen war einen Befehl ein. Eine Holographische Darstellung eines Raumschiffs war nun zu sehen. Die Form erinnerte stark an eine Prometheus Klasse. Dennoch war dieses Schiff Schlanker und wirkte dadurch Aggressiver. Der schwarze Rumpf verstärkte diesen Eindruck umso mehr.

„Diese Darstellung wurde aus allen vorhanden visuellen Aufzeichnungen erstellt. Commander Sheridan. Sie sind mit der Prometheus Klasse bestens vertraut. Wie würden Sie dieses Schiff einstufen?“, fragte Jones. George Musterte das Modell nochmals kurz.

„Es scheint eine Variation der Prometheus Klasse zu sein. Aber dieses Schiff wurde nicht von der Sternenflotte gebaut. Dafür entspricht der Rumpf nicht den vorgegeben

Parametern. Ich erkennen einige Stellen die auf Schwierigkeiten hindeuten den Rumpf zu verstärken. Das heißt, gewisse extreme Manöver kann es nicht ausführen.“

„Die Frage ist doch wer, wäre in der Lage ein solches Schiff zu bauen?“, fragte Ezri Dax, nachdem George fertig war.

„Der Sternenflottengeheimdienst vermutet das vielleicht das Orion Syndikat an die Pläne herangekommen ist.“, sagte Jones.

„Wäre nicht das erste Mal, das die Orionier Agenten in Starfleet platziert haben. Jedenfalls stellt dieses Schiff ein Sicherheitsrisiko dar.“, brachte sich Tanrim ein.

„Haben Sie Sensorendaten von den Energiesignaturen?“, fragte George.

„Es gibt so gut wie gar nichts, das man für eine Analyse verwenden könnte. Selbst die Sensoren des zerstörten Warbirds konnten nichts Verwertbares aufzeichnen.“

„Verstehe.“, sagte George.

„Ich Danke ihnen Commander.“, sagte Jones.“ Die Independence wird versuchen das unbekannte Schiff aufzubringen.“

„Die Defaint steht zu ihrer Verfügung, wenn Sie dies Wünschen Captain.“, Kira war es Unwohl, als sie dieses Angebot machte.

„Die bajoranische Regierung wird Ebenfalls einige Schiffe zur Verfügung stellen, wenn dies erforderlich sein sollte.“

„Danke Colonel. Ich werde gerne auf das Angebot ihrer Regierung zurückkommen. „

„Ob das die Rebellen waren?“, fragte Tanrim, nachdem alle gegangen waren.

„Ich weis es nicht. Die Rebellen alleine konnten mit großer Mühe ein zweites Schiff der Defaint Klasse bauen. Nach einem Jahr ein Schiff der Prometheus Klasse vom Stapel zu lassen und es auch noch bemannen. Das Übersteigt auch deren Fähigkeiten. Dennoch könnten wir von diesen Leuten wieder hören Captain.“

„Wie meinen Sie das Commander?“, George reichte Tanrim ein PADD.

„Das ist die Auflistung der gestohlenen Fracht. Ich habe diese Liste vom Computer Überprüfen lassen. Mit diesen Gütern wäre es möglich 40 Trilithium Torpedos zu bauen, die einen Typ G Stern zum Kolabierenbringen können. Diese Technologie wurde nur von einem Wissenschaftler perfektioniert.“

„Tolian Soran. Aber dieser Mann ist vor 13 Jahren gestorben.“

„Die Möglichkeit, dass jemand diese Technologie adaptiert hat, besteht durchaus, Sir. Jeder Ingenieur der Sternenflotte könnte nach Studium der Forschung von Soran eine solche Waffe bauen. Nur wurde dies vom Föderationsrat Verboten. „

„Wie auch immer. Die Independence wird es herausfinden, oder auch nicht.“, George nickte leicht. Dann verließen Beide Männer den Konferenzraum.

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Nach dem Tee mit Assjima war Solak in sein Büro zurückgekehrt und hatte sich weiter um die Leute gekümmert, die vor seiner Tür Schlange standen. Er hoffte inständig, dass sie bald über DS9 herfielen und ihrem Kummer für die Dauer der Verschnaufpause vergaßen. Bis dahin aber sollte er sich vielleicht um ein Wartezimmer kümmern....

Selina stapfte zum Büro des Counsellors. John hatte ihr stundenlang damit in den Ohren gelegen, dass sie unbedingt mit Solak über alles reden sollte. Nach langem Überlegen hatte sie sich endlich breitschlagen lassen und stellte mit Überraschung fest, dass auch andere den Rat des Seelenklempners brauchten. Elegant schlängelte sie sich an den wartenden Personen vorbei und baute sich vor der wartenden Meute auf. "Lt. Solak ist derzeit sehr beschäftigt. Kommen Sie später wieder!" Die Hilfesuchenden schauten sich fragend an und erst als Selina ihnen allesvernichtende Blicke zuwarf gingen sie ihres Weges. Die erste Offizierin betätigte die Türklingel.

Der Kopf des Councelors lag auf der Tischplatte. Sein "Herein" hatte einen beinahe weinerlichen Unterton. Trotzdem richtete er sich auf und wurde zum Profi als sich die Tür öffnete.

Selina betrat das Büro des Romulovulkaniers. "Hey Solak. Gibt es heute bei dir irgendwas umsonst? Vor deiner Türe hatte sich einiges angestaut. Aber keine Angst, ich habe sie fortgeschickt."

"Du hast sie fortgeschickt?! Alle?!" Der Councelor sprang auf und fiel Selina um den Hals. "Danke! Danke! Danke!"

Die erste Offizierin erwiderte die Umarmung. "Schon gut. Schließlich hab ich ja auch vorrang und wir wollen ja nicht, dass die Leute da draussen Wurzeln schlagen."

Es kam selten vor, dass Solak Kaffee trank, aber jetzt gerade verlangte es ihn nach einem. Darum schwankte er zum Replikator. "Möchtest du auch etwas? Und was kann ich für dich tun?"

"Einen Kaffee bitte." Selina setzte sich auf das gemütliche Sofa und schlug die Beine übereinander. "Naja, John hat mich überredet mit dir über diese ganze Artefakt-Geschichte zu sprechen. Du weißt schon, das Aufeinandertreffen mit dem älteren Ich."

Er kam einfach nicht los von diesem Thema! Aber immerhin war dies hier seine beste Freundin. Hier musste er nicht den Councelor geben, sondern konnte er selbst sein. Solak rief sich also zur Ordnung und stellte Selina's Getränk auf den Tisch. "Soso. Ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass dich das sonderlich mitgenommen hat. Habe ich mich geirrt?"

"Nun ja, mitgenommen wäre wohl der falsche Ausdruck aber das Zusammentreffen mit meinem älteren Ich war äußerst vestörend für mich. Sie war so unglaublich fröhlich und hatte diesen merkwürdigen Humor. Anfangs kam mir das alles falsch vor aber nach einigen Gesprächen wurde mir klar, dass sie genau so war, wie ich immer sein wollte. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das als erstrebenswert erachtet habe und selbst jetzt noch hadere ich mit mir. Auch wenn ich weiß, dass sie in allem Recht hatte. Es fällt mir schwer. Nachdem ich mich so dermaßen in Swami getäuscht hatte ...." Nachdenklich führte sie die dampfende Tasse an ihre Lippen und trank einen kleinen Schluck.

"Findest du, dass du dich in ihr getäuscht hast? Denn ich finde dem ist nicht so. Im Gegenteil. Was hast du in ihr gesehen? Jemand Großartiges mit einem Kämpferherz. Ihr habt euch so gut verstanden, weil ihr auf einer Wellenlänge wart, wie die Menschen so schön sagen. Und genau deswegen stehst du nun auch vor den Scherben dieser Freundschaft. Denn letztenendes wurde Swami von demselben verführt mit dem du selber so oft haderst: Macht. Zu wissen, wie außergwöhnlich man ist und was man tun kann wenn man sich einmal aller Fesseln entledigt." Ja, der Kaffee tat gut.

"Mag sein, das wir uns sehr ähnlich waren und trotzdem hat sie mich letztendlich nur benutzt. Sie hat in mir keine Freundin gesehen sondern eher eine Untergebene und das hat mich irgendwie verletzt. Sie hatte sich bis zu dem Zwischenfall mit dem Artefakt immer so herzlich und freundlich mir gegenüber gezeigt und all das war dann auf einmal wie weggeblasen."

Solak grinste. "Was meinst du, wie oft so etwas passiert? Nicht nur in dramatisches Situationen wie in der letzten Mission. Ständig. Überall im sozialen Leben." Er beugte sich vor und griff nach Selinas Hand. "Das sind Dinge, die man im Laufe der Zeit lernt. Aber du hattest nie die Gelegenheit es zu lernen. Ich weiß, dass du enttäuscht und wütend über Swamis Verhalten bist. Geh und lecke deine Wunden. Lerne daraus. Aber lass nicht zu, dass es dich noch misstrauischer macht als du sowieso schon bist. Sieh es lieber als etwas positives: Vor einiger Zeit hättest du dich erst gar nicht auf jemanden wie sie eingelassen."

Selina lächelte ihren Freund an. "Ja, das stimmt. Ich bin also doch fähig zum Lernen auch wenn ich zugeben muss, dass ich sehr ungeduldig bin was das betrifft." Wieder trank sie einen weiteren Schluck des heißen Getränks. "Ich habe mir überlegt, wieder mit dem Meditieren zu beginnen. Vielleicht schaffe ich es ja dann, mich auf Mili zu zubewegen."

"Auf Anquenar?"

"Ja. Das hat mir mein älteres Ich vorgeschlagen. Sie hat mir geraten, neue Freundschaften zu schließen und mir dabei als erstes Milseya empfohlen."

"Ernsthaft?" Solak konnte seine Verblüffung kaum verbergen. "Nicht, dass Anquenar nicht sympathisch wäre. Aber sie ist so chaotisch und sprunghaft. Wobei dir das vielleicht ganz gut täte... Wie dem auch sei: Ich wünsche dir dabei viel Spaß! Ich werde mich bemühen nicht allzu eifersüchtig zu sein." Ein Augenzwinkern unterstrich die Ironie in seinen Worten. "Nur tu mir einen Gefallen: Bring keine Klingonen mit nach Hause! Die Besessenheit dieser Crew im Hinblick auf dieses Völkchen ist schon frustrierend genug! Lass du dich nicht auch noch anstecken!"

Ein lautes Lachen war die Antwort. "Oh Solak! Deine Klingonenphobie ist herzallerliebst! Aber keine Angst, meine Faszination für dieses Völkchen hält sich in Grenzen, auch wenn ich als Offizier dort verdammt schnell aufsteigen würde .... " Mit einem übertriebenen Zwinkern unterstrich sie den letzten Satz.

"Das wäre reizend... Du würdest alle töten, die dir blöd kämen... Das täten sicherlich viele... Und bald gäbe es so dann keine Klingonen mehr...." Solak schwelgte in dieser paradiesischen Vorstellung.

"Hey!" Selina schlug ihrem Freund kräftig auf die Schulter. "Du hast ja wirklich reizende Phantasien! Cmdr. Shral wäre überhaupt nicht amused wenn ich das machen würde!"

Jetzt wurde sein Grinsen erst recht diabolisch. "Na und? Vielleicht würde sie dich dann herausfordern. Und vielleicht würde das wiederum deinen Ehrgeiz soweit wecken, dass du endlich Captain würdest..."

"Hm, wer weiß? Vielleicht eines Tages ...." Selina leerte die Tasse. "Und? Kann ich jetzt John erzählen, dass alles mit mir in Ordnung ist?"

"Als Freund würde ich sagen 'Aber selbstverständlich'. Als Councelor bin ich mir noch nicht so sicher...."

"Was schlägst du als Councelor also vor?"

"Oh, das würde dir alles gar nicht gefallen." Er schüttelte den Kopf. "Im Ernst: Ich würde dich gerne in einer Therapie sehen. Nicht bei mir, immerhin sind wir befreundet. Aber es gibt es meiner Sicht einfach viel, das du aufarbeiten solltest. Nur ist das nicht so akut, dass ich wirklich eine offizielle Empfehlung ausspreche. Ich stelle es einfach in den Raum. Punkt. Davon abgesehen: Was hälst du davon, wenn ich heute abend für dich, John und die Kinder koche?"

Eine Therapie? Das gefiel Selina nicht wirklich aber wahrscheinlich war es die einzigste Möglichkeit für sie, das soziale Leben irgendwann zu meistern. "Du kochst? Ja das klingt wunderbar!"

"Also, dann um 8 bei mir im Quartier?"

"Gut. Wir werden da sein." Selina erhob sich und ging zur Türe. Bevor sie Solaks Büro verließ, drehte sie sich nochmals zu ihm um. "Achja, bevor ich es vergesse. Ich soll dir noch etwas von meinem älteren Ich ausrichten. Du sollst zusehen, dass Sta'el wieder an Bord kommt. Du brauchst ihn." Mit diesen Worten verließ sie sein Büro.

idic und Hoshi in: Platz da! Jetzt komm ich!

Bearbeitet von Selina Kyle
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Auf dem Weg zur Nazareth sah Vinara wie einige Klingonen in Raumanzügen die Hro'Var verließen und auf die vordere Sektion der Eisenstein zusteuerten. Wie ihr vor ihrem Aufbruch mitgeteilt worden war sollten diese Leute die von der Community zerstörten Front-Disruptoren ersetzen deren Ersatz ein klingonisches Versorgungsschiff angeliefert hatte.

Als Vinaras Shuttle in den Hangar des zivilen Föderationsschiffs einflog befand dieses sich schon seit einer halben Stunde im Orbit um Bajor. Vinara stieg aus und wurde von einem Erdenmenschen in Mönchskutte empfangen.

"Willkommen auf der SS Nazareth, dem Flaggschiff der 'Sternengeschwister Christi'. Ich bin Pater Bruno Vitari, stellvertretender Abt unseres Ordens. Unser Prior, Pater Jalon trifft sich auf Bajor mit einigen Geistlichen, daher werde ich Ihnen das Schiff zeigen."

Die Nazareth wirkte von Innen fast wie ein Schiff der Sternenflotte, wenn man von den Kreuzen überall (auch auf den Schalttafeln) absah. Die Kreuze waren alle von einem saturnartigen Ring sowie zwei Sternen oben links und unten rechts umgeben.

Einige der Bedienelemente entpuppten sich bei näherer Betrachtung als echte Knöpfe, Schalter, Hebel und Schieberegler; das Betriebssystem sah wie eine ältere, selbst modifizierte LCARS-Variante aus.

"Stimmt es dass dieses Schiff auf einem klingonischen K'Tinga-Kreuzer basiert?"

"Was die Formgebung im Groben sowie einen Teil der Hüllenmaterialien angeht ja Commander, doch insgesamt ist nur noch sehr wenig Klingonisches übriggeblieben."

Zwei Vulkanier ohne Kutten und umgehängte Kreuze kamen ihnen entgegen und begrüßten sie mit jeweils kurzem Nicken.

"Sagen Sie, wieviele Crewmitglieder hat die Nazareth eigentlich?", wollte die Andorianerin daraufhin wissen.

"Insgesamt 380 Personen, davon 250 getaufte Christen und Ordensmitglieder, von denen wiederum 180 in Askese, also als Mönche beziehungsweise Nonnen leben. 14 von unseren Glaubensbrüdern und -Schwestern sind Außerirdische, wie Pater Jalon."

"Befindet sich darunter auch ein Tellarit namens Leran Rul?"

"Ja, aber Bruder Leran ist zur Zeit in seine täglichen Gebete vertieft und dürfte erst in zwei Stunden wieder seine Zelle verlassen."

"Zelle? Das klingt wie in einem Gefängnis..."

"Das ist die Nazareth keineswegs; der Begriff entstammt nur einer alten Erdentration. Wenn Sie wollen können Sie natürlich auch einfach nur 'Quartier' sagen", erklärte Pater Vitari.

Während der weiteren Führung - bei der Vinara unter anderem den Maschinenraum und die Krankenstation, beide hochmodern eingerichtet sah erklärte Vitari weiter: "Gemäß unseres Glaubens verachten wir jede Art von Gewalt die Lebewesen Schäden zufügt. Dafür verfügen wir über Schilde die durchaus auch eines Sternenflottenschiffs würdig wären; als aktive Verteidigungssysteme verfügen wir neben einem flexiblen Deflektor über drei EM-Pulsarkanonen, eine Energie-Absorptions-Waffe sowie zwei Abschussvorrichtungen für EM-Torpedos. Diese sind Weiterentwicklungen von Übungsminen der Sternenflotte, die Sensoren eines angreifenden Schiffs blenden und Schäden an ihm vortäuschen."

"Sie verfügen über eine Energie-Absorptionswaffe? Ist so etwas nicht verboten?"

"Eigentlich wäre sie es, aber wir haben wie Sie schon am Konzept des gesamten Schiffs sehen einige Sonderkonditionen aushandeln können. Ein Offizier der Sternenflotte befindet sich zur Überwachung stets bei uns an Bord; offen gesagt wundert es mich dass die mithilfe vulkanischer Wissenschaftler entwickelte Energie-Absorptionstechnik nicht schon längst in Sternenflottenschiffe eingebaut wurde!"

"Vermutlich sind sie nicht mit den Standards der Sternenflotte kompatibel, die zuständigen Behörden können gerade in solchen Dingen sehr streng sein."

Pater Vitari seufzte. "Ja, die Geißel der Bürokratie. Stattdessen setzt man auf Phaser die mit einem einzigen Schuss ganze Städte einäschern könnten!" Er bekreuzigte sich mehrmals und murmelte einige lateinische Beschwörungsformeln.

Auf der Brücke befanden sich neben "normalen" Zivilisten und Ordensmitgliedern (diese zum Teil in Mönchs- oder Nonnenkleidung) auch ein älterer Sternenflottenoffizier Mitte 50 in gelber Uniform, sein Rang war der eines Lieutenant Senior Grade.

"Dies ist Lieutenant Gavitz, ein gelernter Waffeningenieur der sich seit einigen Jahren mehr der Philosophie als seinem eigentlichen Aufgabenbereich widmet. Er ist wie ich zuvor angedeudet habe unser Verbindungsoffizier zur Sternenflotte und integriert sich hervorragend in unsere Crew-Gemeinde."

"Sehr erfreut Commander", begrüßte Gavitz die Besucherin und fügte gleich hinzu: "Ich selbst bin zwar kein Christ, aber dafür praktizierender Buddhist. Falls Sie Fragen zu dieser Erdenreligion haben sollten wenden Sie sich vertrauensvoll an mich."

"Lieutenant", begann eine Nonne auf einmal etwas unsicher, "haben Sie schon einmal ein solch großes Sternenflottenschiff gesehen? Eigentlich grenzt die Existenz einer solchen Ungeheuerlichkeit schon beinahe an Blasphemie!"

Gavitz, Vitari und Vinara begaben sich zur Station an welcher die Frau Dienst hatte und kurze Zeit später erschien auf dem Hauptbildschirm die USS Independence.

"Grundgütiger, das ist ja riesig!", entfuhr es dem Pater, "und das bei der Offiziersknappheit seit dem Dominionkrieg?"

"Atlas-Klasse", murmelte Vinara, "soweit ich weiß gibt es vier Stück davon, allerdings kann ich nicht sagen ob mit oder ohne den Prototypen. Standardbesatzung unter normalen Umständen 2000 Mann mindestens."

Fast alle auf der Brücke Anwesenden bekreuzigten sich augenblicklich.

"Wieviele kleinere Schiffe könnte man mit 2000 Leuten besetzen! Insgesamt 8000 auf vier Schiffe verteilt!" Bruno Vitari wandte sich wieder an die Andorianerin. "Bescheidenheit und Maßhaltung sind nicht nur christliche Tugenden, aber wer auch immer diese Atlas-Klasse entworfen hat, dem müssen diese Werte abhanden gekommen sein."

"Wie ich erst kürzlich wieder gelesen habe hat die Existenz dieser Klasse auch schon für Kritik innerhalb der Föderation sowie auch seitens einiger externer Mächte geführt", erwiderte Vinara, "immerhin soll es möglich sein die Besatzung durch entsprechende Automatisierungsmaßnahmen auf höchstens ein Drittel zu reduzieren; der Rest kann durch entsprechend geschaltete Computer beziehungsweise Hologramme ersetzt werden."

"Für eine Wissenschaftlerin scheinen Sie sich auch erstaunlich gut im Ingenieurswesen auszukennen", bemerkte Lieutenant Gavitz anerkennend.

"Bei Weitem nicht so wie es den Anschein hat; ich bin lediglich über die groben Neuigkeiten und Diskussionen informiert."

"Wie dem auch sei, ob mit 2000 oder nur 700 Mann Besatzung, solche Riesenschiffe scheinen mir der falsche Weg zu sein wenn es um die Zukunft der Föderation geht", meinte Vitari, "aber auf die Politik der Sternenflotte hat ein kleiner Orden wie der unsere ohnehin nur geringen Einfluss. - Ich denke wir sollten unseren Rundgang jetzt fortsetzen Commander."

Nach den Einrichtungen welche bei einem Raumschiff üblich waren folgten die geistlichen Varianten. Es gab einen großen Raum der als Kirche fungierte - mit einer riesigen, teils transparenten Kuppel durch welche man die Sterne sehen konnte. Daneben gab es kleinere Räume in welchen Vertreter anderer Religionen (wie Lieutenant Gavitz) ihre Rituale praktizieren konnten.

Das wohl Beste hatte der stellvertretende Abt sich jedoch bis zum Schluss aufgehoben: Die überaus umfangreiche Schiffsbibliothek, welche aus drei Räumen bestand von denen zwei bis knapp unter die Decke mit echten Büchern vollgestopft waren (der erste diente dabei auch als Lesesaal).

"Dadurch dass unsere Zellen oder Quartiere von angemessener Bescheidenheit sind haben wir den Platz für diese Schriften. Es handelt sich um ausgesuchte Exemplare zur Theologie, Philosophie und zum Bibliothekswesen der verschiedensten Völker. In gewisser Weise sind auch wir Forscher, nur dass wir uns mehr dem Geist der anderen Spezies widmen."

"Sagten Sie gerade Bibliothekswesen? Ich schreibe gerade eine Dissertation darüber, speziell einen Vergleich Vulkan und Andor betreffend!"

Der Pater klatschte in die Hände. "Wie weise der Herr doch ist dass er Ihre Schritte hierher zu uns geleitet hat! Sehen Sie sich ruhig um Commander, was Sie nicht auf Papier gedruckt finden haben wir wahrscheinlich auf einem der Datenträger im dritten Raum. Mithilfe von insgesamt drei Replikatoren können wir aus diesen jederzeit ebenfalls Bücher zum Anfassen generieren." Anschließend erklärte er ihr noch schnell das System nach dem die einzelnen Schriften sortiert waren.

Die Wissenschaftsoffizierin bedankte sich und sah sich in dem Bereich für Bibliothekswesen um.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Sie hätte es wissen müssen! Man sollte nie auf Geistliche hören! Das hatte sie nun davon.

Laut schnaufend stand Milseya auf der Spitze eines kleinen Berges und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es ist nur ein kleiner Fußmarsch, hatte der Vedek gesagt. Von den zahlreichen Hügeln auf dem Weg hatte er aber nichts gesagt! Nein, der bajoranische Geistliche hatte nur von der Landschaft geschwärmt und gemeint, es wäre eine gute Möglichkeit für sie einmal ihr Land so zu entdecken, wie es die Bajoraner sehen.

Und so war Milseya mit der Hochgeschwindigkeitsbahn bis nach Rakkan gefahren und hatte sich auf den Weg gemacht. Und so sauer sie auf Vedek Jel war, so sehr musste sie ihm Recht geben, als sie vom Berg aus in das Tal, in dem Singha lag, die Landschaft betrachtete. Es war wunderschön - sogar nach haliianischen Maßstäben. Zwar konnte man immer noch die Spuren der Cardassianer erkennen - mitten in den Wäldern waren regelrechte Schneisen hinein gebrochen worden. Doch ebenso erkennbar waren die Bemühungen der Bevölkerung alles wieder neu anzubauen. Junge Bäume ragten mit ihren zarten Trieben in die Höhe, Felder waren bestellt worden. Zartes Grün leuchtete in der nachmittaglichen Sonne und bedeckte das Tal. Zum ersten Mal seit sie ihren Weg angetreten war, fühlte Milseya nichts mehr von dem Unbehagen, dass sie bereits beim letzten Mal als sie Assjimas Geburtstag hier gefeiert hatten überkommen war. Die Haliianerin gab sich ganz dem Anblick hin, spürte die Kraft der wiedergeborenen Natur und die Entschlossenheit derjeniger, die die Schäden nach und nach beseitigten.

Milseya war glücklich.

Und niemanden überraschte das mehr als Milseya selbst.

Der Abstieg entpuppte sich als Zitterpartie für ihre Knie. Wieder dachte Milseya daran, wie sie es dem bajoranischen Geistlichen heimzahlen könnte. War sie auf Xsesal 3 denn nicht lange genau zu Fuß unterwegs gewesen? Und warum musste hier eine auf Genealogin machen. Das nächste Mal, wenn sie wieder glaubte so eine tolle Idee zu haben, dann sollte sie gleich in Solaks Büro stürmen und ihn bitten, sie einweisen zu lassen! Nach einer kleinen Pause in der sie ihre Knie auszittern ließ, ging sie weiter. Sie wollte noch vor Anbruch der Dunkelheit das Dorf erreichen.

Etwa eineinhalb Stunden später glotzten einige Kinder ungläubig die fremde Frau an, die das Dorf betrat. Sie hatte zwar eine krause Nase, aber auch zwei seltsame Hubbel auf der Stirn und in den Hubbeln waren auch noch Löcher! Die Jungen und Mädchen folgten der Unbekannten, die sich unsicher auf der Hauptstraße bewegte und umsah.

Milseya hatte keine Ahnung, wie sie Bavils Haus ausfindig machen sollte. Außer den Kindern, die jedes Mal auseinander stoben, wenn sie sich umdrehte, schien kein Erwachsener auf der Straße zu sein. Vermutlich waren die meisten noch auf den Feldern oder sie arbeiteten in ihren Werkstätten. Milseya wollte entmutigt schon wieder umkehren, als eine alte Bajoranerin, eine wirklich alte Frau plötzlich aus ihrem Haus trat und geradewegs auf sie zukam.

Die kleine Haliianerin unterdrückte den unerklärlichen Impuls wegzurennen. Die Alte betrachtete sie mit einem merkwürdigen Lächeln, bevor sie langsam ihre Hand hob. Milseya verzog das Gesicht. Was die nur alle mit diesem Pagh-Zeugs hatten! Immer mussten die einem ans Ohr fassen!

Doch die Alte griff nicht an ihr Ohr. Behutsam strich ein Finger der faltigen, rauen Hand über Milseyas Stirn. Überrascht ließ die Haliianerin sie gewähren. Das geheimnisvolle Lächeln der Alten verstärkte sich.

„Bavil wohnt am Ende dieser Straße“, hörte Milseya sie sagen. „Du kannst es nicht verfehlen. Es ist das letzte Haus auf der linken Seite.“

Dann drehte sie sich um und ging langsam wieder zu ihrem Haus, in dem sie verschwand.

Verwundert hatte Milseya ihr nachgesehen. „Danke“, sagte sie und machte sich auf den Weg.

Vorsichtig trat sie ein und blickte sich um. Der Raum war peinlichst aufgeräumt. Nichts lag herum. Ein Tisch und zwei kleine Bänke, etwas, das wie ein Sofa aussah. Eine Ecke des Raumes war mit einem schlichten Vorhang verdeckt - wahrscheinlich die Schlafecke. In dem Ofen konnte sie das Knacken von brennendem Holz hören. Auf dem Herd stand ein Topf aus dem es dampfte. Die Wände waren kahl. Der Raum wirkte schlicht und sachlich.

„Hallo?“ rief sie sehr leise in den Raum, während sie sich umsah. Keine Antwort.

„Hallo?“, versuchte sie es lauter.

„Geht wieder, ich habe zu tun!“, schallte es unfreundlich aus dem Nebenraum.

„Und wann passt es euch besser?“

„Morgen oder nächste Woche.“

„Dann werde ich nicht mehr hier sein … Bavil“

Ein entrüstetes Schnauben war zu hören. Niemand sprach einen ohne Erlaubnis mit Vornamen an. Der Bajoraner warf verärgert das Werkzeug auf die Tischlerbank und stürmte nach vorne.

„Wie könnt ihr ..“ Abrupt blieb er stehen, als er die junge Frau erblickte.

„Ich bin .. Milseya Anquenar“, stellte sich die kleine Haliianerin vor und betrachte den Mann der sie mit ungerührter Miene von oben nach unten musterte und sich dabei die schmutzigen Finger an einem ebenso schmutzigen Tuch abwischte.

Als er nicht antwortete, fuhr sie fort: „Ich bin die Tochter von Mhena Ranar und Ranar Gilosh.“

Keine Reaktion.

„Als ich mich auf die Suche nach der Familie meines Vaters machte, sagte man mir, dass Ihr .. du mein einziger noch lebender Verwandter bist.“

„Du hast verdammt lange gebraucht, bis du dich an die Familie deines Vaters erinnert hast“, kam es plötzlich grollend zurück. „Wie alt bist du? 25? Was hat dich denn so Dringendes davon abgehalten in all in der Zeit einmal hier vorbei zu schauen?“ Der Ton der dunklen Stimme klang bitter.

Milseya sah beschämt nach unten. „Ich weiß es nicht“, gab sie zu.

„Und warum jetzt?“

„Im vergangenen Jahr habe ich zum allerersten Mal meine Familie auf Halii kennen gelernt“, begann sie zögerlich. „Sie waren alle so anderes als meine Mutter mir erzählt hatte. Alles war anderes. Als wir kürzlich bei Deep Space 9 vorbeikamen, dachte ich, es wäre endlich an der Zeit auch meine bajoranischen Wurzeln kennen zu lernen.“

„In 25 Jahren warst du kein einziges Mal in der Nähe von Bajor?“, erklärte er hämisch. „Für mich sieht es so aus, als ob du dich eher gedrückt hast.“

„Ich habe mich nicht gedrückt!“, sagte sie entrüstet. „Und der Weltraum ist groß! Und ich bin 29!“

Bavils Gesichtsausdruck veränderte sich nicht im Geringsten, als er zum Herd ging.

„Mhena hat mich alles gelehrt, was es über Bajor zu wissen gibt. Sie zwang mich sogar Bajoranisch zu lernen. Ich musste all eure Sitten auswendig lernen. ABER wir sind nie hierher gekommen. Sie hat unsere Reiseroute geplant und die führte NIE über Bajor, ja, wir kamen nicht einmal in die Nähe von Bah’veal. Ich glaube, sie hat mir regelrecht eingeimpft, dass ich nie nach Bajor kommen sollte. Und dann wurden wir auf der Erde sesshaft. Doch selbst nach ihrem Tod habe ich es nie gewagt nach Bajor zu reisen. Vielleicht weil ich eine tiefe unbewusste Angst davor hatte…“

„Hunger?“, unterbrach er sie und ohne auf eine Antwort zu warten goss er Suppe in zwei Schalen.

„Ähm…“

„Setz dich.“

Er stellte die Schalen auf den Tisch, setzte sich und schob eine Schale und Löffel auf die andere Seite des Tisches.

„Danke“, erwiderte sie höflich und nahm den Löffel in die Hand. Als sie gerade diesen zum Mund führte, unterbrach der Bajoraner sie dabei.

„Angst wo vor? Vor den Schrecken, den die Besatzung hinterlassen hat? Vor der Armut? Davor, dass man dich verachten würde, weil du deinem Volk nicht beigestanden hast?“

Sie schwieg und sah ihn nachdenklich an. „Ich weiß es nicht“, sagte sie schließlich. „Vielleicht nur davor, Dinge zu erfahren, die nie für meine Ohren bestimmt waren.“

Der Bajoraner betrachte Milseya eingehend, während er seine Suppe löffelte. „Du bist keine Bajoranerin, Anquenar. Du magst zwar alles wissen, doch du bist keine von uns. Die Tatsache, dass ein Bajoraner dein Vater war, macht dich lange noch nicht zu einer von uns. Du respektierest unseren Glauben nicht. Du respektierst unsere Gebräuche nicht. Du kennst nicht einmal die tiefe Spiritualität, die uns mit unserem Planeten verbindet – denn sonst wärst du bereits viel früher hier gewesen. Ich weiß nicht, was du hier willst. Ich kann dir nicht bei der Suche helfen. Und ich will es auch nicht.“

Milseya ließ enttäuscht den Löffel sinken. „Dann wirst du mir nichts von meinem Vater erzählen?“, fragte sie.

„Was würde das bringen, wenn du unsere Art zu leben nicht verstehst? Und jetz iss!“

Desillusioniert starrte sie auf die Suppe. „Ich habe keinen Hunger“, erklärte sie schließlich.

„Du hast einen langen Marsch hinter dir. Du solltest etwas essen“, sagte er bestimmend.

Missmutig aß sie einen Löffel Suppe, spuckte sie sofort wieder aus und begann zu keuchen. „AHH“, schrie sie.

„Ist sie zu scharf?“, höhnte Bavil während er dabei zusah, wie sie sich Luft in den Rachen fächelte.

„Ja .. ha .. ha“, stöhnte Milseya, der bereits Tränen über die Wangen liefen.

„Nimm ein Stück Brot.“ Innerlich schmunzelnd sah er, wie sie gierig nach dem Brot griff und hinein biss. Dann ein bisschen später, atmete Milseya erleichtert durch.

„Verdammt!“, motzte sie. „Ist das scharf gewesen!“ Es folgten Dutzende von Flüchen, von denen Bavil nur heraushören könnte, dass scharfe Mahlzeiten immer zweimal brannten.. und dann „Ich brauche unbedingt das Rezept“, sagte sie immer noch nach Atem ringend.

Bavil ließ ein raues Lachen ertönen. „Immerhin beschwerst du dich nicht!“ Er stand auf und ging wieder in Richtung des Nebenzimmers, aus dem er gekommen war. „Du kannst im Stall übernachten“, sagte er ohne sich umzudrehen.

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Solak war gegangen und hatte Assjima tief in Gedanken und noch tiefer im Sessel versunken zurück gelassen. Niklan ein Pyrokinetiker? Der Gedanke faszinierte die Ärztin. Als sie noch sehr klein war hatte ihr Vater sie einmal zu einer Feuershow mitgenommen. In der Künstlertruppe gab es eine Frau, die nur mit der Kraft ihrer Gedanken unbeschreiblich schöne Feuerwerke in den Himmel zaubern konnte. Das hatte sie derart beeindruckt, dass sie noch Wochen danach immer wieder versucht hatte, selber kleine Feuer anzuzünden. Doch wollte es nur gelingen, wenn sich ein Feuerzeug in der Nähe befand, das sich telekinetisch bedienen ließ. Entmutigt hatte sie aufgegeben. Aber Feuershows besuchte sie immer noch sehr gerne. Und sie liebte Lagerfeuer.

Die Vorstellung, Niklan könnte eine pyrokinetische Begabung haben hatte für sie nichts Abschreckendes. Doch hatte sie Solak deutlich ansehen können, dass ihm der Gedanke daran nicht ganz geheuer war.

Die Ambivalenz des Feuers konnte Angst wecken. Es tötet, es blendet, es kann Schmerzen bereiten. Das Feuer kann einen verschlingen. Doch es wärmt, es spendet Licht, es reinigt und es schafft Raum für Neues, gesundes Leben … Es nimmt und es gibt Leben.

Wer es beherrscht, kann Leben geben oder Leben nehmen. Er ist mächtig. Und eine solche Macht in der Hand eines fünfjährigen Lausejungen … ja, das ist schreckeinflößend!

Assjima nippte an ihrem Tee. Solak hatte derzeit sehr viel Arbeit. Es würde dauern bis er wieder Zeit für ein Gespräch finden würde. Doch Assjima war der Ansicht, dass man das Talent des Jungen nicht länger ignorieren dürfe. Er war erst fünf Jahre alt. Aber er war in dem Alter, in dem ein Kind die eigenen Grenzen ausprobierte. Und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er sich seiner Begabung bewusst werden würde – wenn dies nicht sogar schon längst geschehen war. Und bald würde er ausprobieren was er damit alles anstellen könnte. Und das an Bord eines hochsensiblen Raumschiffes.

Natürlich gab es medizinische Möglichkeiten. Man konnte eine solche Befähigung durchaus unterdrücken, ja sogar auf einen ungefährlichen Level reduzieren. Aber das wäre nur ein allerletzter Ausweg. Ein Ausweg für den Fall, dass Niklan nicht lernen würde seine Kraft korrekt einzusetzen. Doch er war erst fünf Jahre alt. Jung genug um zu lernen und bereits alt genug um zu verstehen.

Ihr wurde es etwas schwer ums Herz. Wie weit hätte sie kommen können, wenn sie bereits in Niklans Alter entsprechend gefördert worden wäre?

Sie war schon neun Jahre alt gewesen als ihre Eltern langsam begriffen, dass ihre telekinetischen Fähigkeiten das deltanische Mittelmaß übertrafen. Nur zu gut konnte sie sich an die Panikattacken ihrer Mutter erinnern, wenn sie einmal wieder der unkontrollierte kindliche Zorn packte und diverse Haushaltsgegenstände durch die Luft schossen. Sie hatte dank der Eltern gelernt, mit dem Zorn umzugehen. Aber die in ihr wachsenden Kräfte zu kontrollieren hatte ihr niemand beigebracht. So musste sie als erwachsene Frau erst Sikarii begegnen um ihre Begabung in vollem Umfange zu erkennen und beherrschen zu lernen. Doch selbst jetzt wollte es ihr nicht immer gelingen. Mit Schaudern dachte sie zurück an ihren Zusammenbruch auf der Treppe vor der Halle der Zwölf. Diese Kraft war eine Gabe und gleichzeitig eine Geisel. Gebrauchen oder missbrauchen – das konnte ein Balanceakt auf des Messers Schneide sein. Und je eher man damit begann, diese Kraft zu beherrschen, desto leichter würde dieser Balanceakt werden.

Eine Ahnung stieg in ihr hoch. Eine Ahnung von dem, was Solak durch die mentale Verschmelzung mit Tolan erfahren haben könnte. War diese Begabung für Tolan womöglich zum Fluch geworden? Und zum Schicksal des auf dem Planeten verstorbenen Solak?

Wenn dem wirklich so wäre, dann müsste man alles daran setzten, Niklan ein ähnliches Schicksal zu ersparen.

Eine innere Unruhe erfasste sie, als ihre Gedanken zu diesem Gespräch mit ihrem älteren Ich zurück wanderten, indem sie von Tolans Verhalten erfahren hatte. Von seiner Wut, die auf sie durch die Erzählung eher wie Verzweiflung gewirkt hatte.

Sie liebte Kinder und Niklan mochte sie besonders gern. Wenn Solak bereit war, ihren Rat und vielleicht sogar ihre Hilfe anzunehmen, dann würde sie ihm und Niklan helfen können. An eine medizinische Maßnahme dachte sie hierbei nicht. Man musste spielerisch herausfinden, wie weit Niklans Befähigung ging. Und er würde im Spiel erlernen müssen dieses Talent zu beherrschen und vor allen Dingen es als Gabe anzunehmen. Sie hatte nicht viel Erfahrung mit Pyrokinetikern. Aber was unterschied diese schon groß von Telekinetikern? Die biologischen Ursachen waren ähnlich, die Kontrollmechanismen ebenso und auch die Ängste die eine solche Begabung bei anderen hervorrufen konnten. Und mit Telekinetikern … da kannte sie sich nun wirklich aus.

Assjima wusste nicht, wann sich wieder eine Gelegenheit ergeben würde, mit Solak zu sprechen. Doch es schien ihn zu belasten und er wollte ihren Rat. Doch wieder einmal war es die Arbeit die ihn von den wirklich wichtigen Dingen abhielt. Solak, der seelische Mülleimer der USS Community musste für alle seelischen Wehwehchen ein offnes Ohr und gute Ratschläge haben, doch was blieb für ihn? So zog sie ein PADD aus der Tasche und begann, ihre soeben gedachten Gedanken einzutippen. Er sollte wissen, wie wichtig ihr diese Sache war. Niklan sollte Niklan bleiben dürfen und niemals zu einem Mr. Tolan werden müssen.

Bearbeitet von Assjima
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Die Nacht war weniger unerfreulich gewesen, als sie vermutet hatte. Im Stall war frisches Heu gewesen. Und es war recht warm gewesen. Die beiden Ziegen darin hatten sie zwar verständnislos meckernd angesehen, doch als Milseya an ihnen vorbeigegangen war und die kleine Leiter auf den Dachboden gestiegen war, hatten sie sich schnell wieder beruhigt. Die Haliianerin hatte den Schlafsack ausgebreitet und sich hingelegt. Aus dem Haus waren dumpf die Geräusche herüber geklungen, die sie schließlich in den Schlaf gewogen hatten.

Am nächsten Morgen hatte sie wieder vorsichtig das Haus betreten und zu ihrer Überraschung stand auf dem Tisch eine Schale und eine Tasse. Auf dem Herd stand eine Kanne und als Milseya den Deckel dieser öffnete, erschnupperte sie das Aroma eines starken Tees. Sie goss sich den Tee ein und nahm dazu ein wenig Milch.

Im Haus war es still. Bavil war anscheinend nicht da. Mit der Tasse in der Hand wagte sie einen Blick in den Nebenraum und blieb verblüfft am Türrahmen stehen. Die Werkstatt war wie auch der Wohnraum peinlichst genau aufgeräumt. Fein säuberlich hingen die Werkzeuge an den Wänden. Der Boden war gekehrt. Doch das war es nicht, was sie so überrascht. Es waren die Spielzeuge und kleinen Flöten, die auf einem Tisch neben der Werkbank lagen. Milseya stellte die Tasse ab und trat näher. Ihr Blick fiel über die kleinen Spielzeugwagen, Raumgleiter, Holzeisenbahnen, Puppen - unglaublich fein geschnitzt und gedrechselt, abgeschliffen und poliert. Milseya kam sich vor wie in der Werkstatt des irdischen Weihnachtsmannes. Und dann die vielen kleinen Flöten, jede aus einem anderen Holz mit verschieden vielen Löchern. Bewundernd nahm sie die kleinste der Flöten in die Hände und besah sie vorsichtig von allen Seiten. Sie war wunderschön. Alles war wunderschön. Wie konnte ein derart grober Mann wie Bavil nur solche zerbrechlichen, wunderschönen Dinge herstellen? Und für wen? Sorgfältig legte sie die Flöte wieder an ihren Platz zurück. Ihr Onkel sollte nicht denken, dass sie ihm nachspionierte. Als sie sich jedoch wieder umdrehte, blieb ihr Herz stehen. Bavil stand am Türrahmen und musterte sie feindselig.

„Hast du alles gesehen, was du sehen wolltest?“, fragte er.

Die kleine Haliianerin schluckte, doch dann besann sie sich ihrer Sturheit. Bei weitem nicht“, erwiderte sie keck.

„Raus hier“, befahl er ihr, doch sie blieb stehen.

„Für wen machst du das hier alles?“

„Das geht dich nichts an“, fuhr er sie an.

„Oh, das geht mich sehr wohl etwas an!“ Milseya zeigte über den Tisch. „Das hier alles ist eine wundervolle Arbeit. Doch sie ist bedeutungslos, wenn du es hier nur für dich hortest.“

„Verschwinde!“

„Nein!“

„Nein?“

„N E I N!“ Milseya stampfte entschlossen mit ihrem Fuß auf. „Ich habe nur noch diesen einen Tag hier. Und ich werde den Teufel tun und einfach gehen, ohne Antworten zu erhalten.“

„Ich sagte, dir schon, dass ich keine Antworten für dich habe.“

„Du WILLST mir keine Antworten geben - das ist ein gewaltiger Unterschied. Warum bestrafst du mich für etwas, dass mein Vater dir scheinbar angetan hat. Ich bin nicht wie er.“

Bavil starrte sie an. „Oh, du täuscht dich, Milseya. Du bist genau wie er! Immer mit dem Kopf durch die Wand. Immer muss alles so laufen, wie du es willst. Traditionen interessierten ihn nicht. Er hat das gemacht, was ihm gefiel. Ohne Rücksicht darauf, was andere von ihm halten. Ohne Respekt vor den Ältesten. Du bist wie er. Du machst auch nur das, was dir gefällt.“

„Was soll daran falsch sein? Es ist mein Leben. Es obliegt mir zu entscheiden, was ich tun will. Wie kann jemand anders wissen, was ich kann, was mir bestimmt ist? Wer, wenn nicht ich selbst, hat das Recht dazu sein eigenes Leben zu verwirklichen? Alles zu tun, damit mein Traum wahr wird. Zu kämpfen, für das, was ich will. Widerstände zu überwinden“

„Nicht auf Kosten anderer!“, brüllte Bavil sie an.

„Ging denn Gilosh Traum auf deine Kosten? War dir seine Talent derart ein Dorn im Auge?“ brüllte sie zurück. „Was hat er dir getan, dass du mich wie den letzten Dreck behandelst?“

„ER IST GESTORBEN!“ Der Bajoraner kam drohend auf sie zu. „Er ist für eine dämliche Flöte gestorben! Er war ein Narr!“

Verblüfft starrte sie ihren Onkel an. „DAS wirfst du ihm vor? Dass er das Einzige, was er wirklich gut konnte, dazu nutzte, um Widerstand zu leisten? Dass er dafür starb? Wie kann es sein, dass du behauptest, ich wäre wie er, und mir gleichzeitig vorwirfst, ich hätte mich jahrelang darum gedrückt hierher zu kommen? Ich bin nicht wie er. Ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte, mich derart zu wehren. Ich hätte mit Sicherheit nicht seine Entschlossenheit gehabt. Nein, ich hätte ihnen nicht getrotzt.“ Milseya schüttelte den Kopf. „Nicht auf diese Art.“

Bavil war stehen geblieben und hatte ihr zugehört. „Was hättest du Zwerg denn gemacht? Wie hättest du dich wehren können?“, fragte er hämisch.

„Wie hast du dich gewehrt? Was hast du getan, um den Cardassianern das Leben so schwer wie möglich zu machen?“, entgegnete Milseya.

Der Bajoraner blieb stumm, doch ein bitterböser Blick traf die Haliianerin, bevor er sich umdrehte und aus dem Haus stürmte.

Die Kinder umringten die kniende Milseya. Kleine Händchen befühlten ihre Stirn und immer wieder musste die Haliianerin ihnen erklären, dass die Hubbel auf der Stirn nicht weh taten. Nein, es waren keine Beulen. Ja, sie hatte die schon immer. Nein, die gingen nicht mehr weg.

Milseya musste schmunzeln. Es erstaunte sie immer wieder aufs Neue, wie einfach Kinder die Welt betrachteten. Wäre alles doch so einfach zu verstehen, wie zwei Hubbel auf der Stirn...

Mittlerweile war es recht warm geworden. Auf dem Dorfplatz herrschte mittägliche Ruhe. Die meisten waren gerade von der Feldarbeit zum Mittagessen heimgekommen oder schöpften Atem für den langen arbeitsreichen Nachmittag, der ihnen noch bevorstand.

Milseya hatte nach dem Streit mit Bavil ebenfalls das Haus verlassen und hatte zugesehen, wie sich die Dorfbewohner mit beinahe schon mittelalterlichen Gerätschaften auf den Feldern abmühten. Die Haliianerin wusste nicht viel über Landwirtschaft, dennoch war ihr schnell klar, dass vieles einfacher und schneller vorangehen würde, wenn sie modernere Geräte hätten. Ohne viel nachzudenken, hatte sie einen der Farmer angesprochen. Erog Kadis hatte überrascht aufgesehen, sich dann doch auf das Gespräch eingelassen. Er erzählte ihr von dem fruchtbaren Boden um Singha, dem sie dennoch aufgrund der mangelhaften und uralten Geräte nur wenig abtrotzen konnten. Er erzählte von den Plänen der Dorfbewohner, die sich zu einer kleinen Genossenschaft zusammengeschlossen hatten: von der Wasseraufbereitungsanlage, von den Kanälen, vom Getreideanbau und dem Wein, der an dem Hang, den Milseya hinab gegangen war, vorzüglich gedeihen würde, davon, dass wenn sie erst einmal die Landwirtschaft wieder im Griff hätte, eine Schule bauen wollten, davon, dass kleine Dörfer meist die letzten waren, die in den Genuss des staatlichen Wiederaufbauprogramms kamen. Milseya stellte viele Fragen und packte schließlich mit an, nachdem ihr Erog erklärt hatte, was sie tun musste. Sie fragte, was das Dorf benötigte, wie es mit der medizinischen Versorgung aussah, wer sich um die Kinder kümmerte, während die Eltern arbeiteten, woher sie Samen und Rebstöcke herbekommen wollten .. Der Bajoraner antwortete mit ruhiger Stimme und - Milseya konnte es förmlich spüren - auch einem gewissen Stolz. Als die Haliianerin ihn fragte, was dies alles kosten würde, erhob er sich zur vollen Größe und erklärte mit einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein: „Der Preis ist unsere Hingabe an dieses Land. Und er ist nicht zu hoch.“

Milseya schwieg nachdenklich und arbeitete weiter.

Gegen Mittag stellte Erog sie dem Dorfvorsteher Machi Feru vor. Jener lud sie zum Mittagessen in sein Haus ein. Milseya dankte ihm für die Einladung und versprach zu kommen, nachdem sie sich frisch gemacht hatte. Dass sie sich jedoch wegen der Kinder verspäten würde, das hatte sie nicht geahnt und so lauschte sie dann auch unfreiwillig an der Türschwelle zu Machis Haus einem Gespräch, das mit Sicherheit nicht für ihre Ohren bestimmt war.

„Was will sie hier?“, fragte eine ältere Frauenstimme.

„Ich weiß es nicht. Aber sie ist Giloshs Tochter. Vermutlich will sie einfach nur einmal ihre Familie kennen lernen.“

„Von den Ranars ist nur noch Bavil übrig. Und der alte Kauz ist nun wahrlich keine Zierde für seine Familie. Das ist er nie gewesen und wird es nie sein! Wie kann sie von ihm etwas über ihre Familie erfahren? Er ist davon gelaufen wie ein erbärmlicher Feigling! Hat sich versteckt bis alles zu Ende war. Ja, hätte er sich den Rebellen angeschlossen, das hätte ich noch verstehen können! Aber er war nie wie Gilosh. Bavil hat nie für seine Überzeugungen gekämpft, sondern sich nur hinter seinen Glaubenssätzen versteckt. Kein Wunder, dass er es nie zu etwas gebracht hat. Und jetzt versteckt er sich in seiner Hütte. Vermeidet jeden Kontakt zu uns. Keiner weiß, was er da macht!“

„Inlya ..“

Milseya trat leise einen Schritt zurück. Das war es also.

Bavil warf ihr nicht die jahrelange Abwesenheit vor, auch nicht die Ähnlichkeit mit ihrem Vater. Er warf auch ihrem Vater nicht vor, dass er sich auf seine Weise gewehrt und deshalb gestorben war. Es war nur eine quälende Erinnerung, daran, was damals geschehen war. Sie erinnerte ihn daran, dass er sich nicht den Cardassianern in den Weg gestellt hatte. Dass er einen anderen Weg gegangen war. Nicht seinem "glorreichen" Bruder gefolgt war.

Na und?

Die Haliianerin trat entschlossen durch die offene Tür und betrachtete die Beiden. Die Frau schlug erschrocken eine Hand vor dem Mund, während Machi beschämt Milseyas Blick auswich.

„Mein Onkel“, begann Milseya ruhig. „ist ein jemand, der Überzeugungen hat. Prinzipien. Und seinen Glauben. Und er beugt seinen Glauben nicht, nur weil es gerade praktischer oder angenehmer ist. Es gibt Männer, die kämpfen - ja. Es gibt Männer, die andere Wege des Widerstandes gehen, so wie mein Vater. Und es gibt Männer, die aus Überzeugung weder das eine noch das andere tun. So wie Bavil. Deshalb ist er weder ein Feigling, noch ein Taugenichts. Es steht euch nicht zu, über ihn zu urteilen. Schon gar nicht ihn zu verurteilen. Diejenigen, die gekämpft haben, wollten ein freies Bajor. Doch es sind die, die überlebt haben, die dieses Bajor mit ihren Händen wieder aufbauen. Bavil gehört dazu. Ihr wisst nicht, was er tut? Habt ihr ihn gefragt? Hat einer von euch je nach seiner Geschichte gefragt? Wusstet ihr nicht, dass er ebenfalls in einem Lager war? Ein Einsiedler wird man oft nicht nur von sich aus. Auch die Gemeinschaft, die jemanden ausschließt, trägt Schuld.“

Die Haliianerin vermied jeden Vorwurf in ihrer Stimme, doch das Zurechtweisen der Beiden konnte und wollte sie nicht unterdrücken. „Machi, ich danke Ihnen, dass Sie mich zum Essen eingeladen haben, doch ich denke, ich sollte die wenige Zeit, die ich noch hier sein kann, lieber mit meinem Onkel verbringen, da ich nicht weiß, wann ich wieder Gelegenheit dazu habe.“

Höflich nickte sie den beiden zu und wandte sich wieder zum Gehen, als sie noch auf etwas besann. Sie griff in ihre Tasche und holte ein Padd heraus. „Noch etwas. Ich habe hier eine Liste mit landwirtschaftlichen Gerätschaften und anderen Agrarprodukten. Ich möchte, dass Sie ankreuzen, was in diesem Dorf benötigt wird und wie viel davon. Bevor ich Singha wieder verlasse, werde ich das Padd wieder bei ihnen abholen.“ Nachdem sie Machi das Padd in die Hand gedrückt hatte, verließ sie das Haus.

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Die Stunden in der Schiffsbibliothek wurden immer länger, bis Vinara beschloss die Nacht als Gast auf der Nazareth zu verbringen.

Am darauffolgenden Morgen setzte sie ihre Nachforschungen fort; schließlich hatte sie genügend Material beisammen und mit den in Frage kommenden Büchern und Dokumenten begab die Andorianerin sich in den Vorraum der Bibliothek.

"Leider können wir die Originalschriften nicht verleihen, aber Sie können sie weiterhin im Lesesaal studieren oder Kopien zur freien Verfügung mitnehmen", erklärte die Nonne am Tresen.

"Kopien sowohl in PADD-Form als auch repliziert?"

"Wenn Sie wünschen sogar beides."

"Gut, dann nehme ich es und vor allem noch eine Übersetzung dieser latinischen Schrift dazu."

Nachdem die Andorianerin einen dicken Stapel PADDs und originalgetreuer Kopien in den Händen hielt betrat Pater Jalon den Bibliotheksraum. "Ich freue mich dass Sie uns mit Ihrer Gegenwart beehren, Commander und noch mehr dass unsere bescheidene Schriftensammlung Ihnen hilfreich sein kann."

"Ja, ich bin Ihnen wirklich zu Dank verpflichtet... Aber ich hoffe Sie erwarten als Gegenleistung nicht dass ich Ihrem Orden beitrete."

Der Aenar lachte. "Bruder Leran teilte mir mit dass er Ihnen Informationen zu unserem Glauben daließ, aber keine Sorge, bei uns wird niemand zwangskonvertiert. - Aber gestatten Sie mir doch Ihnen einen Teil abzunehmen, für solche Mengen braucht man schon vier Arme."

Jalon nahm ein Buch, vier Hefte und vier PADDs an sich; anschließend machten sie sich auf den Weg zu seinem Bereitschaftsraum bzw. Büro unweit der Bordkapelle.

"Sind Sie eigentlich auch Captain dieses Schiffs?", fragte Vinara nachdem sie es sich in dem kleinen Raum so gut es ging gemütlich gemacht hatten.

"Nicht wirklich, ich leite zwar den Orden aber die eigentliche Führung des Schiffs überlasse ich meinem Stellvertreter, Pater Vitari. Er hat immerhin 12 Jahre lang einen Frachter befehligt."

"Sagen Sie, wieso haben Sie sich eigentlich für diese Menschenreligion entschieden und noch dazu als geistiges Oberhaupt?"

Der Albino-Andorianer seufzte. "Diese Frage kommt früher oder später immer, ich musste sie auch den Vedeks beantworten mit denen ich mich gestern getroffen habe. - Nun, Sie müssen wissen dass die Aenar nie eine eigene Religion im traditionellen Sinne hatten, ihr Pazifismus entsprang vielmehr einer inneren Vernunft, fast wie bei den Vulkaniern, nur ohne radikale Unterdrückung der Emotionen und die alleinige Anwendung von Logik. Mit dem polytheistischen Pantheon der übrigen Andorianer konnten und können nur die wenigstens von uns etwas anfangen, dabei habe ich schon sehr früh begonnen Fragen zu stellen die meine Heimatwelt mir bestenfalls unzureichend beantworten konnte. Doch als ich mich mit den Religionen anderer Völker befasste und dabei auf das Christentum stieß, war dies wie eine Offenbarung für mich. Das ist jetzt schon 40 Jahre her und Sie sehen ja selbst was aus mir geworden ist."

"Sie haben zweifellos viel erreicht und das durch konsequente Arbeit, aber offen gesagt finde ich es seltsam dass ausgerechnet ein Nichtmensch einer irdischen Religionsgemeinschaft vorsteht."

Pater Jalon lächelte milde. "Ja, vielleicht liegt es einfach daran dass ich mich vor mir selbst und meinen menschlichen Glaubensbrüdern und -Schwestern immer wieder beweisen musste. Ich bin neugierig Commander, was halten Sie vom Christentum?"

"Nun, es... bietet einige interessante Aspekte. Doch ich bin noch nicht bereit mich Ihrer Gemeinschaft anzuschließen wennn überhaupt, zumal ich befürchte mein Ruf könnte darunter weiteren Schaden nehmen."

"Oh, diese unsägliche Hetzkampagne die in diesem Schmierblatt da gegen Sie lief... Ich kann Ihre Bedenken durchaus verstehen, in der Geschichte der Erde ist es immer wieder zu Konflikten zwischen rationaler Wissenschaft und irrationalem Glauben gekommen. Wir haben aber nichts mehr mit den Fanatikern vergangener Jahrhunderte gemein die zum Teil auch noch die Vulkanier als Ausgeburten der Hölle ansahen. Wir betrachten Glauben und Wissen vielmehr als gegenseitige Ergänzungen, man sollte nur beides voneinander zu trennen verstehen."

"Dennoch, gerade nachdem ich mich noch vor Kurzem etwas radikal der klingonischen Kultur angenähert habe, würde nun eine schnelle Hinwendung zu einer pazifistischen Lebensweise von im Grunde nicht minderer Radikalität manche Leute nur noch mehr an meinem Verstand zweifeln lassen. - Auf jeden Fall aber danke ich Ihnen nochmals für die Bücher und Dokumente und verspreche Ihnen auch mich nebenher weiter mit der Bibel zu befassen - aus wissenschaftlicher Sicht."

"Der Dank ist ganz meinerseits Commander, und ich würde mich glücklich schätzen wenn Sie uns irgendwann wieder die Ehre erweisen könnten. Bevor Sie gehen möchte Bruder Leran noch ein paar Worte mit Ihnen wechseln, gestern waren Sie ja mit Ihren Nachforschungen beschäftigt."

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„Wer ist das?“ Bavil hielt das Padd mit einem Foto in die Höhe, das er vom Tisch aufgehoben hatte.

„Sieht man das nicht?“, schmunzelte Milseya und probierte vorsichtig die heiße Suppe.

„Deine Mutter?“

„Ja. Mhena.“

„Sie ist sehr schön.“

„Ja, das war sie.“

Bavil legte das Padd behutsam auf den Tisch. „Sie ist tot?“

„Meine Mutter starb als ich 18 Jahre alt war. Sie wurde von Unbekannten erstochen“, erzählte Milseya.

Der Bajoraner sah nachdenklich wieder auf das Bild. „Es muss dich hart getroffen haben.“

Milseya nahm ein Geschirrtuch, umfasste damit den Topf und trug ihn zum Tisch. „Meine Mutter war die Welt für mich. Sie war alles, was ich hatte. Als sie starb, machte ich mir die bittersten Vorwürfe.“

„Warum?“

„Weil wir beide uns sehr geähnelt haben. Wir beide waren stur, haben uns oft gestritten. Mhena war eine harte, unnachgiebige Frau. Was aber nicht heißt, dass sie mich nicht geliebt hat. Sie konnte es mir nur nie zeigen. Und dann wurde ich ein Teenager und rebellierte gegen sie und ihre Art. Irgendwann hatten wir uns schließlich auseinander gelebt. Unsere enge Verbindung, die wir früher hatten, existierte nicht mehr. Dann bin ich auf die Akademie gegangen. Nur zwei, drei Monate später wurde sie getötet.“

„Dann hast du dich alleine durchs Leben geschlagen?“

„Nein, ich hatte Glück. Die Frau meines Fluglehrers ist ebenfalls Haliianerin. Sie nahm mich unter ihrer Fittiche. Im Laufe der Jahre wurde sie meine zweite Mutter.“ Milseya griff nach dem Padd, drückte eine Taste und reichte es dann Bavil. „Das sind Nahima und Max mit mir am Tag meiner Akademie-Entlassung.“

Ihr Onkel betrachtete das Bild. „Warum zeigst du mir diese Bilder und erzählst mir das alles?“

„Weil ich will, dass du weißt, wer ich bin.“

„Warum sollte ich das wissen wollen?“

„Weil ich deine Familie bin und du bist meine.“

„Du willst mich nicht wirklich als Familie haben“, erwiderte er sauertöpfisch.

„Siehst du, das kannst du nur behaupten, weil du mich nicht kennst. Ob du es nun willst oder nicht, ob es dir passt oder nicht, du bist mein Onkel. Daran kann weder dein eigenbrötlerisches, kauziges Einsiedlerdasein noch deine schroffe, unbeherrschte Art etwas ändern. Hunger?“ Die Haliianerin hielt ihm eine Schale mit dampfender Suppe entgegen.

Misstrauisch beäugte Bavil die Suppe. „Was ist da drin?“, fragte er.

„Gemüse und Fleisch. Ich habe eine deiner Ziegen geschlachtet.“

„WAS?“ fuhr der Mann hoch.

Milseya brach in schallendes Gelächter aus. „Setz dich wieder. Deinen Ziegen geht’s gut. Ich habe das Fleisch gekauft. Von Erog. Und das Gemüse ist von Zotal. Also iss.“

Brummend nahm der Bajoraner den Löffel in die Hand und probierte die Suppe. „Die ist nicht ..“

Ein kleines Schälchen mit einer giftgrünen Paste wurde zu ihm geschoben. Bavil verzog das Gesicht, nahm jedoch eine große Portion davon und verrührte es mit der Suppe. Dann griff er nach dem Brot, das Milseya ihm reichte. Anfangs schweigend begannen sie zu essen ..

„Warum hat sie das gemacht?“ Verwundert sah Bavil seine Nichte von der Seite an.

Nach dem Essen hatte der Bajoraner einen starken Kaffe gebrüht und Milseya freundlich aufgefordert ihm in den kleinen Garten zu folgen. Unter dem einzigen Baum dort hatte er eine Decke ausgebreitet, beiden eine Tasse eingeschenkt und dann nach dem Padd gegriffen, das nun das Hochzeitsbild von Mhena und Gilosh zeigte.

„Ich glaube, sie kannte sich nicht mit den bajoranischen Bestattungsriten aus. Daher beschloss sie ihn nach dem haliianischen Ritus zu verabschieden. Sie ließ ihn verbrennen und streute seine Asche über dem Meer aus“, antwortete Milseya.

„Warum gerade über dem Meer?“

„Weil sie zum Stamm des Wassers gehört. So wären sie immer miteinander verbunden.“

„Aber deine Mutter starb doch auf der Erde?“

„Ihre Asche ist jedoch auf Risa“, erwiderte sie.

Der Bajoraner schwieg nachdenklich, dann drückte er die Taste. „Bei allen Propheten!“, rief er aus. „Wer ist das denn?“

„Das ist meine haliianische Familie. Das ist Jasny und ihr Mann Lakov. Das sind meine Tanten .... und Onkel und meine zahlreichen Nichten und Neffen.“ Milseya konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Haliianer haben sie Angewohnheit, sich stark zu vermehren.“

„Das ist unübersehbar.“ Wieder ein Tastendruck. „Und wer ist diese junge Frau?“

„Katori, meine älteste Cousine. Ich habe dir von ihr erzählt. Sie ist meine Advicat.“

„Ja, richtig, sie ist deine Beraterin.“

„Mehr als das. Sie übernimmt an meiner Statt die Familienführung, denn ich will meinen jetzigen Beruf nicht aufgeben. Und sie kann das viel besser.“

„Klingt schon wieder so, als würdest du dich drücken wollen“, spottete Bavil - diesmal jedoch auf eine liebenswürdige Weise. Was ihn jedoch nicht von einem freundlichen Knuff rettete.

Es folgten Bilder von John, Niels und Thovan, bei dem Bavil seine Nichte sanft in den Arm nahm. Dann Bilder von der Crew der Community und ihren Piloten. Und schließlich ..

„Und wer ist der hässliche Kerl?“

Milseya hob den Kopf und verzog beleidigt das Gesicht. „DAS ist mein Verlobter H’Qar.“

„Oh .. entschuldige .. ich .. du bist mit einem Klingonen verlobt?“

„Ja. Seit beinahe einem Jahr. Was ist?“, wollte sie wissen, als sie die ungläubige Miene Bavils sah.

„Nun ja, es heißt , dass Klingonen .. nun .. ähm ..“

„Ja?“

„Ähm .. sie sollen nicht .. gerade .. zimperlich sein beim .. du weißt schon.“

Nachdenklich legte sich Milseyas Stirn in Falten. „Du meinst beim Sex?“

„Ja“, kam es erleichtert darüber, dass er es nicht aussprechen musste, zurück.

„Ja, stimmt. Kratzen, beißen, schlagen, Knochen brechen, mit Gegenständen werfen - darauf steht auch H’Qar.“

„Und du .. ich meine .. gefällt .. nein .. ähm..“

Milseya lachte laut auf und ersparte ihm weitere Peinlichkeiten indem sie ihm antwortete. „Ja, ich finde es äußerst erregend. Wenn es dich beruhigt, mein Sexualleben ist sehr befriedigend.“

Bavil wurde ein wenig rot und räusperte sich. „Dann seid ihr beiden glücklich?“

„Ja“, seufzte sie. „Ausgenommen mit der Tatsache, dass wir auf zwei verschiedenen Schiffen dienen. Aber man kann nicht alles haben.“

„Weise Worte eines Zwerges“, gab er zurück. „Warum bist du eigentlich so klein? Gilosh war zwar kleiner als ich, aber nicht so klein wie du. Und deine Mutter war auch nicht klein – zumindest sieht sie nicht so aus dem Bild.“

„Nein, sie war etwa 1, 70 groß. Die Ärzte vermuten, dass ich meine Größe der Tatsache verdanke, dass ich ein Hybrid bin. Alleine schon meine Anatomie ist ein reiner Mischmasch. Knochen und Wirbelsäule bajoranisch, Sehnen, Bänder und innere Organe haliianisch und bei meinem Gesicht konnten sich die Gene wohl nicht entscheiden“, lachte sie.

Ihr Onkel sah sie lächelnd an. „Ich finde die Kombination sehr gelungen“, sagte er.

Verblüfft starrte sie zurück. „Ein nettes Wort aus deinem Mund? Die Suppe war wohl nicht scharf genug! Oder hast du beschlossen, mir meine letzten Stunden hier auf Bajor doch noch zu versüßen?“

„Man kann nicht immer mürrisch sein“, erwiderte Bavil spöttisch. „Außerdem könntest du dich ja daran gewöhnen!“

„Gutes Argument“, musste Milseya lachen. „Aber ich bin ganz gut in Übung mit H’Qar. Von daher kommst du leider zu spät!“

„29 Jahre“, murmelte er betrübt vor sich hin.

Sie legte den Arm um seine Schulter. „Nur um mich zu ärgern kommst du zu spät, aber nicht um mein Onkel zu sein.“

Beide schwiegen lange Zeit und betrachteten in Gedanken versunken die Landschaft vor sich. Dann sehr leise, beinahe kaum hörbar begann Bavil zu erzählen. Und Milseya hörte schweigend und regungslos zu …

Die blaue Säule des Transportstrahls erstarb.

Evan lächelte freundlich der Haliianerin zu. „Schön, dass du wieder da bist, Mili“, begrüßte er seine Quartiernachbarin.

„Ich freu mich auch“, sagte sie und umarmte den Menschen kurz.

„Neuer Schmuck?“, fragte jener und griff an ihr Ohr.

„Im Gegenteil“, erwiderte sie und griff nach dessen Hand, damit sie sie wieder sanft fortziehen konnte. „Alter Familienschmuck. Dieser traditionelle Ohrring gehört bereits meiner Urgroßmutter.“

„Er passt zu dir. Vor allem zu deiner Nase“, meinte Evan.

„Danke. Leider werde ich ihn im Dienst nicht tragen dürfen. War irgendwas in der Zwischenzeit?“

„Nicht, dass ich wüsste. Die Meisten erholen sich wohl immer noch von Xsesal 3.“

„Kann ich gut verstehen“, sagte sie.

„Ich wünschte, wir könnten irgendwie erfahren, ob sie es geschafft haben“, seufzte Evan.

Ein wissendes Lächeln schlich sich um Milseya Lippen. „Ich bin mir sicher, dass es so ist.“

Sie legte eine Hand auf seine Schulter. „Ganz sicher sogar, mein Freund.“ Anschließend griff sie zu dem großen Seesack und wandte sie sich zum Gehen, doch bevor sie das Schott erreichte, drehte sie sich noch einmal um. „Ach übrigens, ich habe dir wieder ein paar Kleinigkeiten mitgebracht.“

Evan grinste. „Fein. Heute Abend?“

Sie nickte und zwinkerte ihm zu, bevor sie ging.

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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