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...die schrecklichste Potenz von Gut

Zeit der Entscheidung


USS Community

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Solak hatte Assjimas Nachricht erst spät in der Nacht erhalten.

Nach einem sehr schönen Abend mit Selina, John und den Kindern hatte er einfach nicht einschlafen können. Die vergangene Mission und noch allerlei anderes gingen ihm im Kopf herum. Darum hatte er sich leise aus dem Bett gestohlen (von dem Niklan mal wieder den größten Teil einnahm) und sich ins Wohnzimmer begeben um zu meditieren. Seine Pläne wurden allerdings von dem blinkenden Licht durchkreuzt, das eine neue Nachricht angekündigt hatte.

Und nun saß er da, die Nachricht der Ärztin vor sich und betrachtete die Station unter sich.

Ihm war ein Stein, von dem er nicht gewusst hatte wie schwer er gewesen war, von der Seele genommen worden. Assjima nahm ihn ernst. Und bot tatsächlich Alternativvorschläge an (die medizinischen Test waren nicht so zuverlässig wie eine vollständige Psi-Prüfung, aber besser als nichts. Warum hatte er nicht selber daran gedacht? Es wäre logisch gewesen). Also sollte er auch das ernst nehmen, was sie schrieb. Sein Blick wanderte über die Worte.

Hatte er Angst vor Niklans möglicher Begabung? Assjima hatte es nicht so geschrieben, doch meinte er zwischen den Zeilen lesen zu können, dass sie fürchtete er wolle dieses Talent unterdrücken oder gar verhindern. Also ging er in sich und analysierte lange seine Emotionen.

Die Antwort, die er fand, war eindeutig: Sorge.

Sein Sohn war einfach zu jung. Er war fünf. Er sollte mit seinen Freunden spielen, rumtoben. Er sollte sich noch keine Gedanken darüber machen müssen, zu was er in der Lage war und mühsam zu lernen diese Fähigkeiten zu kontrollieren. Er war einfach zu jung! Die Natur hatte es schon ganz klug so angelegt, dass sich Psi-Talente bei dem größten Teil der entsprechend begabten Spezies erst ab einem bestimmten Alter manifestierte. Die Vorstellung, dass ein kleines Kind ungeschützt dem mentalen Chaos seiner Umgebung ausgesetzt war… Manchmal kam es vor. Fast alle waren verrückt geworden, viele schon als Kinder gestorben. Und die Vorstellung, dass vielleicht in seinem gerade einmal 5-jährigen Sohn (bzw. 5 Jahre und 7 Standardmonate) eines der schwierigsten Psi-Talente schlummerte…

Er dachte an Tolan und das, womit dieser Mann all die Jahre gelebt hatte. Die Angst, für den Tod des Vaters verantwortlich zu sein. Das Spiel mit dem Feuer, in dieser Nacht wie in so vielen davor. Diese Faszination für Flammen. Vielleicht war es nur ein Unfall gewesen. Feuer ließ sich nun mal schwer kontrollieren. Aber welcher Achtjährige würde darüber sprechen und nachfragen? Tolan gab sich selber die Schuld. Und hatte seit dieser Nacht all seine mentalen Fähigkeiten rigoros unterdrückt – bis zu der Verschmelzung mit dem fremden Solak. Seine Ziehmutter hatte immer wieder versucht, diese ungesunde Weigerung zu durchbrechen. Ohne Erfolg. Und so wusste Tolan selber nicht, was er konnte oder nicht. Ob er wirklich Pyrokinetiker war. Und falls, ob er aktiv oder passiv war. Ob er Feuer hervorbringen oder es nur seinem Willen unterwerfen konnte. Und auch so musste er sehr begabt sein, ob mit oder ohne Flammenkunst. Aber alles war verschüttet. Er wusste nichts über sich selber. Nichts, außer der Schuld und der Angst aus dieser Nacht.

Auch Solak konnte es trotz ihrer Geistesverschmelzung nicht sagen. Er hatte das mentale Brodeln des anderen spüren können, doch war ihm klar und deutlich verboten worden sich dem zu nähern. Vielleicht hatte er in dieser Verbindung einige Wunden heilen können. Womöglich hatte er einen wilden Telepathen zurückgelassen. Aber das war allein Tolans Entscheidung gewesen.

Und es gab ihm keine Antworten im Bezug auf seinen Sohn. Nur eine Warnung.

Selina hatte es passend ausgedrückt. Wenn es wirklich so ist, wird eine Menge Arbeit auf dich zukommen! Ganz zu schweigen von dem, was dann auf Niklan zukäme.

Bisher waren alle Übungen, die sie mit ihm gemacht hatten, spielerischer Natur gewesen. Sonst hätte er niemals Yasmin dazu geholt, die sich seit ihrem letzten Aufenthalt bei DS9 ein paar Mal zu den beiden Spitzohren gesellt hatte. Doch nun… Solak wäre wohler dabei, wenn ihm ein erfahrener Psi-Lehrer zur Seite stünde – so wie Lean. Er lächelte. Oft dachte er nicht an Niklans Mutter. Etwas, das er bald ändern sollte, wenn er die Erinnerung an sie in Niklan wach halten wollte. Aber gerade jetzt wäre sie die perfekte Ansprechpartnerin. Sie war eine der besten Trainerinnen, die er jemals kennen gelernt hatte. Aber sie war tot. Wer also blieb? Hier auf dem Schiff gab es zwar einige Telepathen, aber keine Psi-Lehrer. Telek kannte als normale, vulkanische Lehrerin natürlich die Grundlagen, aber mehr auch nicht. Ob das ausreichen würde? Vielleicht die erste Zeit. Niklan könnte mit Telek und seinem Vater üben. Und den anderen Kindern mit mentalen Talenten. Außerdem gab es Assjima, die als Deltanerin noch andere, sicherlich hilfreiche Techniken nutzte. Und natürlich Selina – doch würde sie helfen können und wollen? Zum einen unterschieden sich ihre Fähigkeiten (insofern er sie überhaupt kannte) sehr von denen anderer Psi-Begabter. Zum anderen müsste sie sich gegenüber einem Kind ‚outen’, was mehr als riskant wäre.

So oder so: Eine Zeitlang könnten sie Niklan also vielleicht hier auf dem Schiff trainieren. Falls Niklan überhaupt mitspielte! Der Junge war so schon nicht angetan von den basalen Übungen mit denen seine Väter ihn ‚quälten’. Wie viel weniger also erst bei einem vollständigen Psi-Training! Ein solches Training erforderte viel Disziplin und viel Übung. Solak seufzte. Er würde streng sein müssen. Etwas, das ihm überhaupt nicht lag. Er war Vulkanier. Entgegen aller anders lautender Gerüchte waren Vulkanier vermutlich die nachsichtigsten Eltern des gesamten Alpha-Quadranten. Sie waren der Ansicht, dass Kinder alle Emotionen kennen lernen und ausprobieren sollten bevor sie lernten sie zu kontrollieren. Auch sollten Kindern lernen Verantwortung für ihr Handeln und ihre Fehler zu übernehmen. In einer Gemeinschaft, in der die Erwachsenen durchweg für einen stabilen und festen Rahmen sorgten, war das auch kein Problem. Um den Rest kümmerte sich die Wüste. Aber hier auf dem Schiff? Er hatte sich mit den anderen vulkanischen Eltern an Bord unterhalten und sie alle kannten dieses Problem. Doch niemand war mit einem solchen Wirbelwind ‚geschlagen’ wie er…

Solak stand auf und ging hinüber zum Schlafzimmer, wo Niklan und Mortimer sich mittlerweile über das gesamte Bett ausgebreitet hatten. Es war einfach zu früh. Doch was blieb anderes übrig?

Er wandte sich wieder ab und ging zum Kommunikationsterminal. Auf Vulkan war es Nachmittag. Vielleicht konnte er Sta’el im Labor erreichen. Doch dann entschied er sich dagegen. Zwar hatte Selina Recht. Ohne Sta’el wäre es schwer zu schaffen. Aber solange sein Mann sich nicht aus eigenem Antrieb dafür entschied, auf die Community zurück zu kehren, blieben nur die Alternativen, Niklan nach Vulkan zu schicken oder es auf dem Schiff zu probieren. Sie mussten es besprechen. Und er musste auch mit Selina sprechen, immerhin stand sie womöglich bald vor einem ähnlichen Problem. Aber noch nicht jetzt. Denn zuvor musste er mit dem Jungen reden. Bevor es eine Untersuchung irgendeiner Art gab. Bevor es Antworten gab. Ob sich der Verdacht bestätigte oder nicht: Es würde keine Entscheidung ohne Niklan geben. Das hatte ihn Tolan gelehrt.

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George hatte die Gunst der Stunde genutzt als McGregor angekündigt hatte, mit den Kindern am heutigen Tage einen Ausflug auf die Station zu machen. Also hatte sich George frei genommen. Jenax hatte sich ebenfalls freinehmen können, nachdem George bei Coleman ein Wort eingelegt hatte.

Die Kinder hatten bei Morek die Nacht verbracht. Nach all den Geschehnissen der letzten Wochen fanden George und Jenax endlich für sich selbst etwas Zeit. George wachte mit Jenax im Arm auf. Ihre samtweiche Haut fühlte sich für George elektrisierend an. Es dauerte einige Minuten bis auch Jenax die Augen sanft aufschlug.

„Guten Morgen Imzadi “, hauchte George leise, bevor er sie auf die Stirn küsste.

„Guten Morgen „, Jenaxs Antwort war wie eine Melodie.

„Also, nach dem Frühstück, werden wir auf das Holodeck gehen. Da wir nicht auf BetaZed sein können, kommt BetaZed zu uns. Einen ganzen Tag am Opal Meer.“

George hielt Jenaxs Hand. Sein Lächeln hatte die alte gewohnte Wärme wieder.

„Du kannst Gedanken lesen Imzadi.“

„Richtig! Und ich sage dir jetzt, was du in diesem Moment denkst“, Jenax musste kurz kichern.“Du hast Lust, auf ein gewaltiges Frühstück. So wie du es magst“, George küsste Jenax am Hals.

„Faszinierend. Das waren wirklich meine Gedanken.“

George stand nun auf. Die Augen des Chefingenieurs zeigten nun einen besonderen Glanz. Jenax kuschelte sich nochmal in die Bettdecke.

Der Duft von Obst, das man nur auf BetaZed fand und der von Kaffee lockte die junge Frau in das Esszimmer. George hatte sich inzwischen angezogen. Er trug nun ein Jeanshemd, das leicht aufgeknüpft war und ein weises T-Shirt darunter zeigte, sowie eine dunkle Hose. Es war viel zu lange her das Sie ihn in Zivil gesehen hatte. Ohne weitere Worte umarmte die George.

„Nichts und niemand wird uns heute Stören.“

„Das wäre wundervoll.“

George machte eine einladende Geste, worauf sich beide setzten. Da entdeckte Jenax eine kleine Schachtel, die mit einer Schleife verziert war.

„Mach es auf.“, forderte George Jenax sanft auf. Als Sie dies Tat begab sich George zu Jenax und kniete vor ihr nieder.

Jenax machte die Schachtel auf und zum Vorschein kamen Verlobungsringe.

„Jenax Queel.Willst du meine Frau werden?“

Jenax betrachtete sich die Ringe und dann ihren Freund. Sie beugte sich zu ihm hin und küsste George einige Momente lang.

„Ja, ich will.“

Sagte Jenax entschlossen. Beide Standen auf, umarmten und küssten sich erneut. George nahm die Schachtel und steckte einer der Ringe über Jenaxs Ringfinger. Noch nie in seinem Leben war sich George so sicher, das Richtige zu tun. Doch beide wussten, dass das Frühstück sehr kurz ausfallen würde.

Black Sword……………..

Tief in der Arbeit versunken, betrachtete sich Soran ein Bauteil, das er vorsichtig in ein Torpedogehäuse einbaute. Ein metallisches Klicken signalisierte dem El Aurianer, das diese Komponente nun installiert war.

„Soran?“

Langsam drehte sich Soran zu Angie um.

„Was gibt es meine Teuerste?“

„Die Tarnvorrichtung ist ´nun so gesichert, dass sie den Übergang auf unsere Seite überstehen sollte.“

„Ausgezeichnet. Dann können wir doch aufbrechen?“

„Nicht ganz. Die Sensoren von diesem Sternenflottenungetüm hätten uns entdecken können.“

„Das haben sie nicht. Angie, du bist immer so skeptisch.“

Die Baku verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken.

„Bin ich nicht. Ich bin nur vorsichtig.“

„Eine gute Eigenschaft. Wie dem auch sei. Wir haben, was wir hier holen wollten.“

„Mich würde interessieren, was das nun hier ist?“

Angie deutete auf den Torpedo. Soran ging zur Seite um der Baku einen Einblick gewähren zu können.

„Das hier Angie, ist der Dolch, der unserer geliebten Allianz den Todesstoß versetzen wird. Was weist du über Trilizium?“

„Ich weis nur das Es gefährlich genug ist, um die Hände davon zu lassen.“

„Ganz recht. Aber es bringt auch sämtliche Nukleare Reaktionen eines Sternes zum Erliegen.“

„Dass würde bedeuten, das der betreffende Stern explodiert.“

„Korrekt. Ich habe von meinem Gegenstück gehört, das auf dieser Seite bereits diese Waffe gebaut und eingesetzt hat. Sie funktioniert!“

„Obwohl es die Allianz ist, gegen das du dies hier Einsetzen willst, meinst du nicht wir sollten …“

„Natürlich wären Friedensgespräche wünschenswert. Aber es ist immer besser einen Trumpf im Ärmel zu haben, der die Gegenseite davon überzeugt sich nicht mit einem anzulegen. Und nun Kehren wir nach Hause zurück.“

Wenig Später, irgendwo am Rande der Badlands erschien ein kleines Wurmloch. Groß genug um die Black Sword einfliegen zu lassen. Das schwarze Schiff war nun wieder nach Haus geflogen.

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Evan hatte Recht behalten. Es war nicht viel während ihres kurzen Aufenthalts auf Bajor passiert. Das Schiff wurde ein wenig instand gesetzt und alles, was sie den Siedlern mitgegeben hatten, wurde ersetzt. Die meisten Offiziere fuhren kurze Schichten und tummelten sich zumeist auf DS 9.

Man hätte vermuten können, dass sich in ihrem Postfach gähnende Leere auftat, doch dem war nicht so. Im Gegenteil. Da alle Nachrichten während der Mission auf Xsesal 3 nicht weitergeleitet wurden, stapelten sich darin regelrecht die Botschaften. Milseya seufzte kurz, bevor sie sich wieder von ihrem Stuhl erhob und begann zunächst damit ihre Tasche auszupacken. Fein säuberlich legte sie alles auf kleine Stapel, schließlich war das meiste darin nicht für sie gedacht, sondern für Evan, die Piloten, John - und den Kindergarten. Auch an Assjima hatte sie gedacht: Auf Bajor gab es angebliche wunderbare Heilkräuter gegen Verdauungsprobleme, wie die alte Frau in Singha - ihr Name war Tahim Sonasch - ihr verraten hatte. Die Deltanerin würde bestimmt ihre Freude an den kleinen, beschrifteten Säckchen haben.

Ihre Finger fuhren über eine kleine Flöte. Wieder konnte Milseya nicht anders, als die meisterliche Handarbeit zu bewundern. Bavil war wirklich ein Künstler. Zum Abschied hatte er ihr nicht nur den Ohrring und diverse Fotografien geschenkt, sondern auch diese kleine Flöte, die, wie er sagte, der ihres Vaters bis aufs kleinste Detail glich. Gerührt hatte sie sie entgegengenommen, doch bislang hatte sie es nicht gewagt darauf zu spielen. Immerhin hatte sie noch nie ein Instrument gespielt. Und mit großer Sicherheit würde sie es auch nicht lernen. Ihre Musikalität bestand im Ausdruck, nicht im Spielen. Vielleicht eines Tages…

Lächelnd betrachtete sie den Haufen an Holzspielzeug, das sie Bavil abgeschwatzt hatte. Einen Großteil hatte sie bereits an die Kinder im Dorf verschenkt. Schmunzelnd dachte sie daran, wie sie mit einem großen Sack beinahe von Haus zu Haus gegangen war und jeder Familie im Namen ihres Onkels die Spielsachen überreicht hatte. Hätte Bavil doch nur das Leuchten in den Augen der Kinder gesehen! Aber Milseya war sich sicher, dass er das bald tun würde. Die meisten Erwachsenen hatten nur ungläubig auf sie und das Spielzeug gesehen, doch die Haliianerin hatte gespürt, dass der erste Schritt getan war. Bavil konnte sich nicht mehr in seinem Häuschen verstecken. Wahrscheinlich würde er sich vor der Kinderschar gar nicht mehr retten können! Milseya musste kurz laut auflachen, als sie sich vorstellte, wie ihr Onkel keinen Schritt mehr tun konnte, ohne dass die Kinder ihn umringten. Der Eigenbrödler würde überhaupt keine Chance mehr zum Eigenbrödlertum haben!

Sie legte die Spielsachen zurück in den Sack, schulterte diesen und verließ ihr Quartier. Auf dem Weg zum Kindergarten begann sie sich zu fragen, ob die Kinder auf der Community eigentlich überhaupt noch mit Holzspielzeug spielten. Immerhin konnten sie sich sämtliche Spielsachen replizieren lassen. Was war da schon ein Holzgleiter? Zweifelnd blieb sie vor dem Schott des Kindergartens stehen. Nein, das war überhaupt keine gute Idee gewesen. Dass sie selbst das Spielzeug wundervoll fand, bedeutete noch lange nicht, dass es auch den Kindern hier gefiel. Schon gar nicht, wenn sie ..

Die Entscheidung hinein zu gehen, wurde ihr abgenommen, als sich das Schott öffnete und die Kindergärtnerin vor ihr stand. Überrascht begrüßte diese Milseya. Die Haliianerin erwiderte den Gruß und erklärte ihr Anliegen. Monica Sonderguaads verwunderter Gesichtsausdruck blieb bestehen, als sie den Sack entgegennahm und einige der Spielsachen herausholte. Wie zuvor auch Milseya betrachtete sie diese fasziniert.

„Aber es könnte kaputt gehen“, sagte die Kindergärtnerin schließlich.

„Es ist Spielzeug“, erwiderte Milseya. „Das geht nun mal irgendwann kaputt. Nichts ist für die Ewigkeit bestimmt. Und aus Kindern werden Erwachsene, die dann nicht mehr mit Spielzeug spielen.“

„Es ist so wunderbar gearbeitet“, bewunderte Sonderguaad eine kleine Holzeisenbahn. „Es wäre schade, wenn es kaputt gehen würde.“

„Es wäre schade, wenn es nur unbenutzt herumliegen würde“, meinte Milseya. „Wobei ich nicht weiß, ob die Kinder überhaupt damit spielen würden.“

„Oh, das werden sie“, versicherte die Frau. „Und Sie sind sich ganz sicher, dass Sie das möchten?“

„Ja, sonst hätte ich es nicht von Bajor hier her geschleppt“, schmunzelte die Haliianerin.

Die Kindergärtnerin nickte erfreut. „Vielen Dank. Ich bin mir sicher, die Kinder werden sich darüber freuen. Oh, da sind ja auch Flöten ….!“ Sonderguaad hatte den Sack bereits in den Kindergarten geschleppt und diesen dabei weiterhin durchwühlt.

Milseya lächelte nur, als sie den letzten Satz mitbekam bevor sich das Schott schloss.

Dann erinnerte sie sich an ihr Terminal und die unzähligen Nachrichten, die dort auf sie warteten. Seufzend machte sie wieder kehrt. Jetzt konnte sie sich nicht mehr davor drücken .. na ja.. vielleicht doch ..

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Auf dem Weg zum Turbolift war Milseya allerdings keine willkommene Abwechslung über den Weg gelaufen. Laut seufzend hatte sie den Fahrstuhl gerufen. Dann blieb ihr wohl nichts anderes übrig.

Niels blickte auf, als sich die Türen des Lifts öffneten. Noch wollte er nicht aussteigen. Erfreut schaute er in Milis Gesicht. "Hallo, Mili!" begrüßte er sie. "Wo solls denn hingehen?"

„Eigentlich in mein Quartier - meine Post beantworten. Aber ich lass mich gerne von dir überreden noch einen Abstecher über das Casino zu machen“, erklärte die Haliianerin und zwinkerte den Mann zu. „Die Aussicht 68 Nachrichten zu lesen und zu beantworten ist nicht gerade berauschend.“

"Das kann ich gut verstehen." nickte er. "Ich habe schon keine Lust einen Brif zu schreiben. Aber ich habs meinen Eltern ja versprochen mich zu melden, wenn wir wieder im Alphaquadranten sind." Niels trat aus dem Lift, das Casino war auf diesem Deck, Deck 9. "Casino klingt verlockend."

„Du bezahlst“, lachte Milseya und hakte sich bei Niels ein. Dann zog sie ihn sanft ins Casino. Nachdem sie einen Tisch gefunden hatten, winkten sie die Bedienung zu sich. „Ich nehme einen Tee und ein großes Stück Buttercremetorte“, bestellte Milseya.

"Für mich einen Cappochino und ein Stück Käsekuchen." fügte Niels hinzu. Der Kellner machte sich auf den Weg die bestellten Speisen zu holen. "Und wie war Bajor? Ich hörte du warst unten?"

„Ja“, seufzte sie. „Ich habe endlich meine bajoranische Familie gefunden, nun ja, den Einzigen, der noch lebt. Und er ist ein alter, sturer Eigenbrödler. Zumindest tut er so.“

"Oh!" bedauerte Niels. "Vielleicht ändert er sich jetzt, wo er von dir weis." Er machte eine Pause. "Als einziger Überlebender hat man es oft nicht leicht, kein Wunder wenn er sich da abschottet."

„Das Ganze ist ein wenig komplizierter“, erwiderte Milseya. „Während mein Vater den Cardassianern trotzte und sich ihnen widersetzte, ging Bavil einen anderen Weg. Er hielt sich an seinen Glauben. Er ging den Cardassianern aus dem Weg. Leistete aber auch keinen Widerstand. Wurde kein Rebell. Deshalb halten ihn die meisten für einen Feigling. Aber sie wissen nicht, dass Bavil sich nicht lange verstecken konnte. Er wurde gefangen genommen und wie viele andere in ein Lager gesteckt – bis zum Ende der Belagerung. Er hat es nie jemandem erzählt. Nach der Befreiung machte er sich auf die Suche nach meinem Vater und dem Rest der Familie und stellte fest, dass nur er überlebt hatte. Entsetzt darüber zog er sich vollkommen zurück.“

"Das tut mir leid." meinte Niels ernst.

„Das muss es nicht. Er hat sich von sich aus dafür entschieden. Allerdings war er anfangs nicht gerade davon begeistert, als ich auf einmal vor ihm stand. Immerhin habe ich alte Wunden aufgerissen. Doch dann – jedenfalls habe ich dazu gebracht, sich mir gegenüber zu öffnen und einigen Dorfbewohnern habe ich gründlich den Kopf gewaschen. Wer weiß, vielleicht ist mein Onkel bald nicht mehr allein?“ Schnell erzählte Milseya ihm vom Spielzeug, das sie verteilt hatte und davon, dass sie den Kindern erzählt hatte, dass es Bavil noch viel mehr davon gebe.

"Dann hoffen wir mal das Beste." Endlich kam das Essen. Der Kuchen sah so lecker aus wie immer und der Cappuchino duftete gut. "Ich musste vorhin zum Captain." erzählte Niels.

„Was ist passiert?“, fragte sie überrascht und stellte die Teetasse beunruhigt wieder auf den Tisch. „Hast du etwas angestellt?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ach nein, ICH werde ja immer zum Captain gerufen, wenn ich was angestellt habe“, schmunzelte sie. „Also was wollte Tanrim von dir?“

"Er hat mir Arbeit aufgehalst." erklärte Niels. "Hast du schon das von Jerry gehört? Der wurde versetzt auf die Waterloo für so 'nen befristeten Auftrag." Mit der Gabel stach er ein Stück von dem Kuchen ab und führte es zu seinem Mund. Nachdem er fertig gekaut hatte, fuhr er fort. "Jetzt leitet Coleman vorübergehend die OPS. Aber die sind jetzt unterbesetzt und der Captain meinte es währe wohl eine gute Idee, wenn ich da ein bischen aushelfe. Das ist bestimmt auf Patricias Mist gewachsen."

„Du wirst ein OPSI?“, fragte die Haliianerin verblüfft. „Heißt dass, du sitzt auf der Brücke jetzt ab und zu neben mir? Oi! Das erinnert mich an „alte Zeiten“! Patricia ist ein Schatz!“, lächelte sie. „Aber du gehörst dann dennoch noch zur Wissenschaft oder?“

"Die Wissenschaftlichen Projekte solle ich ruhig weiterführen, meinte der Captain. Das schaffen sie schon, hat er gesagt." immitierte er Tanrim. "Und wenn Jerry wieder da ist, bin ich auch wieder raus aus der Nummer." Niels grinste als er zurückdachte. "Ja, die die alten Zeiten mit dem Sklaventreiber."

„Ich krieg immer noch jeden Monat eine Nachricht von Orsen, in der mich fragt, ob ich doch nicht wieder Testpilotin sein will. Er meint, sein Neuer sei eine absolute Niete!“, grinste sie. „Der könnte nicht mal richtig zurückbrüllen!“ Sie nahm einen großen Schluck Tee. „Ich finde, die Versetzung zur OPS ist vielleicht auch so was wie eine kleine Belohnung für deine Arbeit auf Xsesal 3. Du hast dich da prima gemacht. Alleine wie du den Tellariten ertragen hast. Ich hätte den Kerl bei lebendigen Leib gegrillt!“

"Erinner mich nicht an den!" Niels rollte mit den Augen. "Vielleicht will der Captain mich auch einfach nur testen. Wer weis das schon." Wieder verschwand ein Happen von dem Kuchen in seinem Mund. "Du kannst Orsen ja Talana vorschlagen, wenn die ihre Schule fertig hat, die gibt bestimmt genug Wiederworte."

Schallendes Lachen schlug dem Menschen entgegen. „Kannst du dir das vorstellen? Dann würden ja nie mehr irgendwelche Schiffe die Werften verlassen! Die würden sich gegenseitig niederbrüllen!“ Milseya hielt sich bei der Vorstellung vor Lachen den Bauch. Als sie sich schließlich wieder beruhigt hatte und halbwegs wieder durchatmen konnte, sah sie Niels lächelnd an. „Dich testen? Warum sollte er das denn tun? Wenn es einen wirklich pflichtbewussten, korrekten, absolut verlässlichen Offizier gibt, dann doch dich. Ich glaube, das weiß er auch.“

"Vielleicht will er wissen, wie belastbar ich bin." nachdenklich sah er Mili an. "Ich hab schon öfters gehört, dass manche meinen ich wäre zu schüchtern. Vielleicht will er rausfinden ob ich für einen Posten geeignet bin, wo ich führen müsste und andere kommandieren."

„Ja, das klingt schon logischer“, erwiderte sie. „Ich selbst halte dich nicht für einen schüchternen Menschen, eher für Ruhigen, der zuerst nachdenkt und dann eine Entscheidung trifft. Was natürlich dazu führen kann, dass man zu lange das Für und Wieder abwägt, weil man eben auch „harte“ Entscheidungen treffen muss. So betrachtet, ist deine „Trainee“- Zeit bei der OPS vielleicht gar nicht mal so schlecht. Aber wie denkst du darüber? Ich meine, dass du dich darüber freust, nun auch im Dienst näher bei Patricia zu sein, bezweifle ich nicht“, schmunzelte sie. „Aber wirst du dich da auch wohl fühlen?“

"Ich würde mich viel wohler fühlen, wenn ich nicht der Ersatz für jemand anderen wäre. Ich weis, dass es wohl ziemlich lange gedauert hat bis Coleman Jerry als Vorgesetzten akzeptiert hat. Und jetzt wo sie sich gut verstehen, wird er gegangen und ich soll ihn ersetzten." Niels seufzte. "Nachher habe ich einen Termin bei Coleman um alles zu besprechen. Mal sehen, was der dazu sagt."

„Gute Idee. Klärt erst mal, was der eine vom anderen erwartet und was überhaupt auf dich zukommt. Schließlich ist das nicht so wie auf Xsesal 3, wo wir überhaupt nicht wussten, was um uns herum geschieht“, seufzte Milseya, als sie den traurig auf den leeren Teller vor sich sah. „Hast du eigentlich dein anderes Ich kennen gelernt?“

"Ich war unten und habe mit ihm gesprochen, aber es geht ihm leider nicht so gut." Niels nahm einen Schluck von dem Cappuchino. "Er hat die Trennung von Patricia nicht verkraftet. Erst hat er sich in die Arbeit vertieft und sich dann zurückgezogen. Mitlerweile ist er nicht mehr richtig klar im Kopf." Er atmete tief ein und lies die Luft hörbar durch den Mund entströmen. "Das war schon erschreckend, was aus einem werden kann. Ohne Terapeuten hatte er keine Chance."

„Das tut mir sehr leid, mein Freund“. Mitfühlend drückte sie Niels Hand.

"Aber es hatte auch etwas Gutes." meinte Niels. "Dieser Besuch hat mir gezeigt wie gute Freunde ich hier habe, die sich all die Jahre um mein anderes ich gekümmert haben." Niels nahm noch einen letzten Schluck, dann waren Teller und Tasse geleert.

„Ja, X’Kles sagte mir etwas Ähnliches. Gut, zu wissen, dass wir nie wieder ins „Nichts“ fallen werden.“ Milseya seufzte. „Ich glaube, noch länger kann ich mich nicht mehr drücken. Und du dich auch nicht. Wir sollten unseren Familien und Freunden sagen, dass wir wieder da sind.“

"Da hast du recht." seufzte Niels. "Dann werd ich mal in mein Quartier aufbrechen. Und viel Erfolg! Wir sehn uns dann bestimmt demnächst auf der Brücke." grinste er.

„Das Dreamteam wieder vereint!“, schmunzelte sie zurück.

Dann erhoben sich beide und verließen das Casino.

[inanchfe und Phanan - die Pflicht ruft bei Kaffee und Kuchen]

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Lucas verließ fröhlich sein Quartier, denn er wollte sich mit seiner Schwester in der Sporthalle treffen. An diesem Tag war alles wunderbar gewesen, weil seine Freundin Nanni wieder zu ihm in das Quartier gezogen war. Leider war sie dennoch etwas traurig, so ganz ohne ihre ältere Zwillingsschwester fühlte sie sich nicht sehr wohl. Hanni war mit ihrem Sohn auf die Erde gegangen, nachdem ihr Freund Jerry auf ein anderes Schiff versetzt worden war. Lucas wusste, dass er jetzt für seine Freundin da sein musste und er war froh darüber, dass er mit Solak den Vertrag geschlossen hatte. Vor einem Tag hatte er die Belohnung eingetragen, den Vertrag unterschrieben und das PADD an den spitzohrigen Councelor zurückgegeben. Als er Nanni von seinem Vorhaben erzählt hatte, war sie überglücklich, denn sie konnte sich jetzt sicher sein, dass es Lucas ernst mit ihr meinte. Und der erste Beweis ihres Vertrauens war der Einzug in das gemeinsame Quartier.

Eigentlich hätte der Sicherheitschef noch gerne mehr Zeit mit seiner Freundin verbracht, aber er musste unbedingt mit seiner Halbschwester etwas Sport treiben, um den Wildfang müde zu bekommen. Aber er war glücklich, dass er seine Schwester, als Erziehungsberechtigter behalten durfte und so machte es ihm nicht allzu viel aus. Das Schreiben von Solak war echt genial verfasst und so hatte Fräulein Rottenmeier keine Einwände gegen den weiteren Aufenthalt der 15-jährigen Jolani bei ihren großen Bruder. Zufrieden über den ganzen Tag joggte Lucas locker über die Gänge der Community, bog in den nächsten Gang und stolperte über Blechbüx, der gerade im Weg stand.

„Aua, wer hat denn das Ding in den Weg gestellt?“ meckerte der Sicherheitschef, der sich eben sein Knie angestoßen hatte.

„I-c-h-b-i-n-k-e-i-n-D-i-n-g-!“ beschwerte sich der kleine Grabungsroboter und piepte aufgeregt.

„Entschuldigung, Blechbox – Aber wieso stehst du denn hier rum?“ erkundigte sich Lucas Bishop freundlich und rieb sich sein Knie.

„M-e-i-n-N-a-m-e-i-s-t-B-l-e-c-h-b-ü-x-u-n-d-m-i-r-i-s-t-l-a-n-g-w-e-i-l-i-g.“

“Gut, dann Blechbüx. Du kannst mit mir in die Sporthalle kommen, wenn du magst?“ entgegnete der Australier wieder freundlich und ging weiter. Der Roboter bejahte die Frage und rollte dem Sicherheitschef hinterher. Wenig später kamen die Beiden bei der Sporthalle an. Lucas betrat als Erster den Raum. Blechbüx folgte ihm unauffällig hinein. Jolani war schon da und begrüßte ihren großen Bruder etwas stürmisch.

„Wer ist denn das da?“ fragte sie neugierig und deutete auf den Grabungsroboter.

„Jolani, das ist Blechbüx - Blechbüx, das ist Jolani“ stellte Lucas die beiden gegenseitig vor.

„H-a-l-l-o-J-o-l-a-n-i-!” begrüßte der kleine Roboter, die Schwester des Sicherheitschef.

„Auch Hallo Blechbüx, kannst du auch Baseball spielen?“ wollte die Halb-Romulanerin wissen.

„W-e-n-n-d-u-m-i-r-e-r-k-l-ä-r-s-t-w-i-e-d-a-s-f-u-n-k-t-i-o-n-i-e-r-t-,-d-a-n-n-g-e-r-n-e-!“ antwortete Blechbüx und piepte aufgeregt.

„Du willst heute also Baseball spielen? So richtig auf dem Spielfeld oder nur Werfen und Schlagen üben?“ fragte Lucas nachdenklich seine Schwester und schaute sie ernst an.

„Werfen und Schlagen üben. Ich habe schon Schläger, Bälle und Handschuhe repliziert.“ war die knappe Antwort.

„Und das Wichtigste, hast du nicht repliziert. Die Helme fehlen noch, du musst mehr an die Sicherheit denken.“ ermahnte der Sicherheitschef seiner Schwester.

Diese schaute etwas grummelig, ging zum Replikator und kam mit zwei blauen Helmen zurück. Dann zog sie den einen Handschuh an, nahm einen Ball, setzte sich den Helm auf und entfernte sich von ihrem Bruder und dem Roboter. Lucas tat das Gleiche wie seine Schwester, dann betrachtete er die Greifarme des Roboters und plötzlich kam in eine Idee.

„Hier, Blechbüx halt das mal fest!“ forderte Bishop den kleinen Blecheimer auf und hielt ihm einen Baseballschläger vor die Greifarme. Dieser ergriff die geschliffene Holzkeule und hielt sie gut fest.

„W-a-s-s-o-l-l-i-c-h-j-e-t-z-t-d-a-m-i-t-m-a-c-h-e-n-?“

“Also, wenn dir Jolani den Ball zuwirft, dann musst du ihn mit dem Schläger treffen und ihn so weit es geht weg schlagen.“ erklärte Lucas dem kleinen Roboter und gab seiner Schwester ein Zeichen, den Ball zu werfen.

Jolani warf den Ball und dieser traf den Roboter direkt auf der Zwölf. Hoffentlich gab das keinen Blechschaden, dachte sich Bishop und grinste. Aber der kleine Roboter spürte davon überhaupt nichts und wollte unbedingt weitermachen. Also warf Jolani den Ball erneut und diesmal traf Blechbüx. Der Ball flog im hohen Bogen zurück und die Halb-Romulanerin hatte große Mühe den Ball zu fangen.

„Super Blechbüx, das war ein Homerun!“ freute sich der Sicherheitschef für den kleinen Roboter und klopfte ihm aufs Blech.

„W-a-s-i-s-t-e-i-n-H-o-m-e-r-u-n-?”

“So nennt man einen Schlag, der den Ball soweit weg befördert, dass keiner mehr an den Ball herankommt. Du findest die ausführlichen Spielregeln in der Datenbank unseres Computers.“ erklärte Lucas begeistert.

„N-o-c-h-m-a-l-!“

Und so ging es viele Stunden weiter, bis auch Jolani mal eine Pause brauchte. Während dieser Pause und während sie eine Limonade schlürfte, musste er Halbschwester von Lucas unbedingt einen Witz erzählen.

„Gehen zwei Binären in einer Bar. Meint der Eine zum Barkeeper: „Zwei Kurze, bitte!“. Antwortete der Barkeeper: „Dass sehe ich und was wollt ihr trinken?“

„D-a-s-w-a-r-a-b-e-r-r-a-s-s-i-s-t-i-s-c-h-!”

„Jolani, wer hat dir denn so einen rassistischen Witz erzählt?“ erkundigte sich ihr großer Bruder ganz erschrocken.

„Den Witz hat Rock Dixon den anderen Leuten von der Sicherheit erzählt. Er meinte dann noch, dass dir der Witz sehr gut gefallen würde, weil du doch schon mal Zwergenwerfen veranstaltet hättest.“ erzählte Jolani ihrem großen Bruder unschuldig.

„Den werde ich mir morgen mal zur Brust nehmen. Was der wieder für ein Quatsch erzählt!“ nahm sich der Sicherheitschef für den nächsten Tag vor.

„G-e-n-a-u-!“ kommentierte Blechbüx die Situation und forderte dann die beiden Bishops auf, noch etwas Baseball mit ihm zu spielen. Was die beiden auch taten.

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Vinara konnte nicht glauben was sie da tat - nur wenige Stunden nachdem sie mit Leran Rul gesprochen hatte befand sie sich in der Kapelle und war bereit für eine Zeremonie die im Grunde nicht weniger bedeuten sollte als ihre "Wiedergeburt".

"Ihr schneller Sinneswandel erfreut mich zutiefst", begann Pater Jalon, "und ich kann Ihnen noch einmal versichern dass die Taufe keinerlei negativen Auswirkungen auf ihren Dienst in der Sternenflotte haben wird. Es wird keine Meldung an deren Personalabteilung und folglich auch keinerlei Eintrag in Ihrer Akte erfolgen; Sie sollten aber wissen dass Sie fortan in unserer Datenbank als Mitglied aufgeführt werden und die steht mehr oder weniger jedem offen."

"Aber nur wenn man aktiv danach sucht", meinte Vinara, "und solange ich nicht in aller Öffentlichkeit ein Kreuz trage, was ohnehin gegen die Bekleidungsvorschriften der Sternenflotte verstoßen würde wird so schnell niemand erfahren dass ich Christin bin." Die Andorianerin seufzte schwer. "Ich weiß nicht, mir kommt das trotzdem fast schon zu radikal vor. Wenn ich mir sicher sein könnte dass ich nach einer bestimmten Frist wieder hierher an Bord kommen könnte -"

"Niemand wäre dir gram wenn du jetzt noch einen Rückzieher machst", sprach nun Leran, "ich bin selbst ganz überrascht wie schnell du dich nun doch noch bereit erklärt hast unserer kleinen Gemeinde beizutreten. Wie schon gesagt, es wäre deine rein private Angelegenheit und niemand von deinen Sternenflottenkameraden muss zwangsläufig davon erfahren, auch nicht dein Councellor."

"Aber ich soll Christus auch nicht verleugnen wenn ich nach meinem Glauben gefragt werde... Lieutenant Nachalek würde es am ehesten herausfinden, aber ich bin mir sicher dass ich ihm dahingehend vertrauen kann dass er es nicht an die große Glocke hängt. Abgesehen davon werde ich Christus nicht als Sohn Gottes oder sogar dessen fleischliche Inkarnation verehren, sondern als Propheten und Vorbild ansehen."

"Eine andere Herangehensweise wäre angesichts Ihres Hintergrunds auch verwunderlich", meinte nun wieder Jalon, "wenn Sie... wenn du nun bereit wärst?"

Vinara holte tief Luft und nickte. "Bringen wir es hinter uns."

Der Abt führte sie direkt zu dem Taufbecken vor dem alle standen und begann Vinaras Kopf mit dem Wasser zu benetzen, das er mit einer Schöpfkelle herausholte. "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes..." Er hängte die Kelle an eine Halterung am Becken und tauchte den Kopf der Sternenflottenoffizierin für ein bis zwei Sekunden komplett unter; als diese wieder an der Luft war fuhr er fort: "... taufe ich dich hiermit auf den Namen Vinara Maria Shral."

Das war es also. Ein bisschen Wasser, ein zweiter, inoffizieller Vorname und die Verpflichtung dem Gekreuzigten fortan als verbindliches moralisches Vorbild zu folgen.

Sobald ihre Haare getrocknet waren wurde ein Bild von Vinara angefertigt und in den Ordensausweis integriert welcher ihr bald darauf ausgehändigt wurde. "Willkommen in unserer Mitte, Vinara Maria", wiederholte der Aenar noch einmal, "du bist nun offiziell freies Mitglied der 'Sternengeschwister Christi'. Handele stets wie unser Herr es getan hat oder hätte, nimm niemals ein Leben wenn es nicht absolut nötig ist und vergib denen die dir Böses wollen. Statt nur von reiner Logik sollst du dich von Liebe und Respekt vor allem Leben leiten lassen und Jesus niemals leugnen wenn du nach ihm gefragt wirst."

Als Abschluss der Taufzeremonie wurde ein rituelles Abendmahl ausgeteilt, nach dem Vinara einen schlichten silbernen Kreuzanhänger erhielt - ein Kruzifix wäre ihr doch zu makaber erschienen; sie zog ihn über die wieder angelegte Schärpe des Hauses K'Olmos an.

"Eine pro-klingonische Christin, dass ich das noch erleben darf!", entfuhr es Leran und er bekreuzigte sich beinahe grinsend.

"Ich hätte sowieso nie wieder einen Klingonen getötet wenn es nicht in unmittelbarer Notwehr geschehen müsste; und einen von ihnen zu bekehren werde ich gar nicht erst versuchen."

Dann hieß es Abschied nehmen; die nächste Mission - diesmal hoffentlich wieder etwas Routinemäßiges - würde bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Vinara hoffte dabei wieder etwas mehr Zeit für ihre Doktorarbeit zu haben, ansonsten würde die Sache sich noch eine halbe Ewigkeit hinziehen wenn sie nicht noch um Sonderurlaub bat...

Bearbeitet von Vinara Shral
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Die Stunden vergingen beinahe mit Warpgeschwindigkeit. Schon ging die Sonne am simulierten Himmel von BetaZed unter. Es war wie damals auf dem richtigen BetaZed. George und Jenax saßen am Strand und beobachteten nun die die große rote Scheibe am Horizont versank.

„Schade das Wir gleich dieses Programm deaktivieren müssen.“ George nickte nur.

„Vielleicht sollten wir uns beide zum sternenflotten Hauptquartier auf BetaZed versetzen lassen?“ Jenax sah ihren Verlobten kurz an.

„Das würdest du tun?“

„Warum auch nicht? Vielleicht könnte ich auf die Kommandoebene wechseln?“

Jenax lächelte kurz.

„Wir müssen leider gehen. In wenigen Minuten wollen einige Crewmitglieder hier ein Volleyball Turnier mit einer Mannschaft von DS9 hier abhalten.“ Jenax kuschelte sich noch einmal an George, dann standen beide nun auf.

„Computer Programm speichern und Holodeck Ende.“ Ein Zirpen und schon wurde BetaZed durch das schwarz-gelbe Gitter ersetzt. Gemeinsam verließen die Beiden nun das Holodeck, wo nur eine Minute später, schon die Ersten der Schiffs Volleyball Mannschaft eintrafen.

Kurz, nachdem George und Jenax ihr Quartier erreicht hatten, trafen auch Michael und Amanda ein. Die Beiden sahen richtig abgekämpft aus. Als Erstes begab sich Amanda zu ihrem Vater und wollte sich umarmen lassen.

„Wahr wohl sehr anstrengend gewesen?“, fragte George. Michael nickte erst. Dann ließ er sich in den Sessel fallen.

„Wir haben heute uns mal die Station angesehen und dann in der Holosuite die Nachbildung des alten naturhistorischen Museums von Bajor angesehen, so wie es mal gewesen war bevor die Cardassianer es geplündert hatten. Ganze 6 Stunden lang mussten wir uns dort aufhalten und langweilen.“

Michaels Gesichtsausdruck sprach Bände. George küsste Amanda auf die Stirn, dann grinste er seinen Sohn an.

„Das musst du von mir haben. Ich kann es in Museen ebenfalls nicht aushalten.“

„Das Museum an sich war es nicht Dad. Sondern die Holographische Führerin. Diese Frau war so was von sterbenslangweilig und eingebildet. Am Liebsten hätten wir alle eine klingonische Oper angehört als dies aushalten zu müssen.“

George musste leise Lachen. „Was haltet ihr davon, wenn ich mein berühmtes Chilli zum Abendessen zubereite?“

„Klingt Super.“, sagte Michael mit einem schiefen Grinsen. George nickte nur und setzte Amanda ab, bevor er sich zum Replicator begab.

Nach dem Abendessen saß Jenax am Schreibtisch und ging ihre Post durch. Unter den Briefen von Freunden war auch eine Videobotschaft von ihrer Mutter. Jenax aktivierte die Datei.

„Hallo Jenax. Du halt sehr lange nichts mehr von dir Hören lassen. Dein Vater und ich haben seit Tagen versucht dich und George zu erreichen. Doch Starfleet sagte uns das ihr auf einer wichtigen Mission seit und deshalb nicht auf unsere Rufe antworten könnt.“

Dalean machte eine Pause nur um Luft zu holen.

„Jedenfalls hat es deinen Vater mitgenommen, dass ihr beiden euch nur noch streiten könnt, wenn ihr aufeinandertrefft. Er liebt dich Jenax. Aber er sieht halt in dich noch immer ein kleines Mädchen und nicht eine Frau, die vielleicht schon sogar selbst Mutter sein könnte. Ich weis das Du George erwählt hast.

Ich kenne einen schönen Platz bei BetaZed City, der Ideal für eine Hochzeit wäre. Eine traditionelle Betazoiden Hochzeit. Du wirst wirklich begeistert sein Liebes.“

George war inzwischen zum Schreibtisch gekommen und lauschte ebenfalls. Dalean Queel machte einen recht quirligen Eindruck. George fand schon das die Frau leicht überdreht wirkte.

„Bitte Kontakte uns, sobald du Zeit hast. Und dein Vater und ich hoffen sehr, dass ihr beiden uns auf BetaZed Besuchen kommt. Ich Liebe dich Kleines. „

Das Bild wurde nun dunkel und durch das Föderationslogo ersetzt.

„Das war deine Mutter?“, fragte George leicht verunsichert. „Sie sah so aus, ihre Stimme klang auch so, aber diese Art?“

„Ich weis es auch nicht. Aber eines ist sicher. Wenn sich was meine Mutter in den Kopf gesetzt hat, so kann sie nicht mal Q aufhalten. Wir sind so gut wie verheiratet.“

„Warum klingt das aus deinem Mund wie eine Drohung?“

„Mutter kann sehr aufdringlich sein, wenn es sein muss.“

„Das kann ja heiter werden.“

„Du heiratest mich und nicht meine Mutter!“, Jenax knuffte George in die Seite.

„Ein Glück, das dem so ist.“, die Beiden küssten sich kurz. „Hoffentlich wird die kommende Mission Ruhiger. Für meinen Teil hatten wir genug Aufregung, temporale Anomalien und diplomatische Zwischenfälle.“

„Hoffentlich. Ich bin gespannt ob man schon zum zwoten Frühstück weis, das wir beide nun verlobt sind.“

„Zum zwoten Frühstück? Imzadi, Miauz wird doch nicht alt werden?“, scherzte George. Dann ging er ins Kinderzimmer, um nach Michael und Amanda zu sehen. Die Beiden lagen in ihren Betten und schliefen bereits tief und fest.

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