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...und so spok der Herr

Die Wolke


DocSommer

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Movieman.de: "Die Wolke", der Roman, erschien 1987 und präsentierte auf bedrückende, aber realistische Weise ein Szenario, das nach Tschernobyl denkbar, ja sogar wahrscheinlich war und ist. Es ist nicht die Frage, ob es passiert, sondern wann es passiert, ist das klagende Credo der Geschichte. Der Roman erwies sich als Bestseller und der Film steht dem in kaum etwas nach. Natürlich musste die Geschichte etwas komprimiert werden, aber Gregor Schnitzler und sein Autor Marco Kreuzpaintner schaffen es, die essenzielle Botschaft des Romans zu übertragen. In minutiöser Weise präsentieren sie das Schreckensszenario eines Super-GAUs, der mitten in Deutschland stattfindet. Dabei konzentrieren sie sich nicht auf das große Ganze, sondern stellen Hannah und Elmar in den Mittelpunkt, durch die der Zuschauer den Schrecken begreifen kann. Doch es ist nicht nur die filigrane Liebesgeschichte, die am ende trotz allem so etwas wie ein Happyend suggeriert - es ist jedoch keines! -, sondern auch die Darstellung der Panik, die die Menschen erfasst. Schnitzler erfasst ganz und gar, wie ein solcher Gau auf die Bevölkerung wirkt und wie der Kampf ums Überleben aus Menschen Unmenschen macht. Und dennoch zeigt er inmitten des Elends und der Gefahr auch Akte des Humanismus, die uns klarmachen, dass die Spezies Mensch ihres Rufes zum Trotz doch einen guten Kern besitzt. "Die Wolke" ist herausragendes deutsches Kino: gefühlvoll, spannend, traurig, mitreißend. Fazit: Herausragendes Drama, dicht inszeniert

Das war wieder ein recht ungewöhnlicher Streifen, den ich Jeden nur ans Herz legen kann. Die Geschichte ist sehr intensiv inszeniert und insbesondere die schwierige Rolle der jungen Hauptdarstellerin "Hannah" wurde erstklassig besetzt. Auch wieder eine klare Warnung an Alle, die dicht am Wasser gebaut sind^^

Für das Prädikat "Meisterwerk" schoss der Film jedoch an einigen Stellen, sowie am Ende übers Ziel hinaus, weil einige Szenen etwas "klischeebehaftet" daherkommen und dem Film so ein wenig die Authentizität nehmen - Beispiel mit Spoilern:

Sie besucht eine Freundin im Sanatorium für Strahlenopfer, erfährt dort, dass sich ihr Freund hat einweisen lassen, welcher ihr aber vor der Trennung erzählte, er wäre seiner kranken Mutter zuliebe in die Staaten geflogen. Daraufhin sucht sie die Stationen ab und trifft ihn auf dem Dach, wo er kurz vorm Sprung steht. Das nenne ich Hollywoodtiming in Perfektion.

Nichtsdestotrotz hat der Streifen bei mir insgesamt einen sehr positiven Eindruck hinterlassen.

Bearbeitet von DocSommer
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Bei Amazon gehen die Meinungen auch arg auseinander. Da schreibt Einer, der Film würde so viel Wissen vermitteln, dass er Atomkraftgegner schafft - ein ziemlich ROFLiger Kommentar, den ich nicht unbedingt abnicken würde. Großartige Logiklöcher sind mir so nicht aufgefallen, habe aber in Bezug auf die Kernhandlung, welche sich um das "Liebespaar" dreht, auch nicht so sehr darauf geachtet. Der Klischeeaspekt gibt dem Film zum Ende hin leider wirklich einen unschönen und vor allem unnötigen Beigeschmack.

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  • 3 Wochen später...

Hm, hab den Film im Kino gesehen und zwar so 10km von besagtem AKW entfernt ;)

Ich fand ihn sehr heftig im ersten Moment, wie als ob einem zum ersten Mal bewusst wird was passieren kann (oder eben auch nicht ) bzw. dass mit Atomenergie durchaus Risiken verbunden sind.

Im Nachhinein finde ich den Film gar nicht mehr so gut. Er hat uns in dem Moment geschockt, verängstigt, was auch immer, eben emotional berührt. Jetzt erinnere ich mich nur noch an eine einfach gestrickte Geschichte, viele Klischees und eine überflüssige Liebesgeschichte.

Das ist so einer der Filme, die man gesehen haben sollte, allerdings reicht ein Mal!

Und wenn ich das AKW heute nachts sehe hab ich auch kein schlechtes Gefühl mehr im Bauch ;)

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