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...und so spok der Herr

Sektion 31 - Die Träne von Iconia


Legend

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Überall um Sophie herum waren laute Explosionen zu hören und viele bunte Lichter erhellten den Nachthimmel. Fasziniert von diesem wunderschönen Anblick schaute die Sechsjährige hinauf in den erhellten Himmel. Sie liebte Silvester. All die Farben und die Freude auf das kommende Jahr waren jedes Mal etwas ganz besonderes für das kleine Mädchen.

Sie hatte Glück gehabt in einer französischen Stadt aufgewachsen zu sein, in der man das Neujahrsfest noch feierte. Später hatten ihre Studienkollegen sich oft über Sophie lustig gemacht, wenn sie wieder einmal von ihren Silvesterabenden erzählt hatte. Sie hatten es als eine primitive und barbarische Sitte bezeichnet. Aber das war Sophie egal gewesen. Sie hatte dieses Fest geliebt. Es war für sie etwas ganz Besonderes gewesen, denn es hatte sie immer an ihre Heimat, an ihre Familie, an ihre geliebte Heimatstadt Nantes in Frankreich erinnerte…

Sophie stand auf einer großen Wiese und schaute mit ihrer Freundin Chantale in den Himmel. Sie bewunderten das bunte Farbenspiel, das sich über ihnen ständig selbst übertraf. Jede Rakete kreierte ein neues, einzigartiges Bild. Sophie und Chantale sahen in ihnen die verschiedensten Dinge, Kreaturen und Formen. Es war ein riesiger Spaß für die beiden Mädchen.

Doch dann, urplötzlich, ertönte ein viel lauterer Knall. Sophie und ihre Freundin schreckten auf und sahen sich verwirrt um. Ein lauter Knall ertönte. Sofort wurde Sophie schlecht und ihr ganzer Körper begann zu zittern. Sie kannte die Person, die da schrie sehr gut.

„Ta mère, Sophie! Sie wurde von einer der Raketen getroffen.“, kreischte Chantale panisch und zeigte auf eine am Boden liegende Frau.

So schnell sie konnte sprang Sophie auf und rannte mit Tränen in den Augen los zu ihrer Mutter. Auf dem Weg dorthin stolperte sie, schlug sich die Knie auf, stand wieder auf und rannte weiter. Nur ihre Mutter war wichtig, alles andere war ihr egal. Schließlich ließ sie sich neben ihr zu Boden fallen und sah ihr in die Augen. Zu ihrem Schrecken hatte die Rakete ihre Mutter unterhalb der Brust getroffen. Jetzt lag sie blutend am Boden und hatte enorme Schmerzen.

„Mutter! Geht es dir gut?“, fragte das junge Mädchen weinend und umarmte die verletzte Frau.

Auch ihr Vater kam zu ihnen gelaufen und beugte sich zu Marie LaCroix herunter.

„Marie! O nein! Schnell, rufen Sie ein medizinisches Einsatzteam! Beeilen Sie sich!“, brüllte er irgendwelchen Leuten in der Nähe zu und strich seiner Frau über das schmerzverzerrte Gesicht. In diesem Moment verspürte Sophie so große Angst wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Ihr Herz begann zu rasen und der Schweiß quoll in Strömen aus ihr heraus. Das Gesicht ihrer ehemals so hübschen Mutter war zu einer hässlichen Fratze geworden. Überall war Blut zu sehen. Ihr Kleid, ihre Haut, alles war mit Blut verklebt.

„Mama, bitte… ich will nicht!“

Voller Sorge um ihre Mutter und unter schon fast schmerzhafter Angst brach das kleine Mädchen neben der verwundeten Frau zusammen. Ihr Vater wies einige Leute an Sophie wegzutragen, aber sie weigerte sich. Weinend sah sie in den noch immer hell leuchtenden Nachthimmel. Ihre Mutter durfte nicht sterben! Das durfte sie einfach nicht!

Sie hatte Glück. Marie LaCroix sollte an diesem Silvesterabend nicht sterben…

Sophie erwachte aus ihren Gedanken und schüttelte den Kopf. Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet und sie spürte ihr Herz wie verrückt schlagen. Es war fünf Uhr morgens. Mit müden Augen sah sie in die sich spiegelnden Wände des Turbolifts und stöhnte leise auf. Die Nacht in Dans Zimmer war schlimm gewesen. Sie hatte kaum ein Auge zubekommen. Ihre Haare waren zerzaust und ihr Gesicht sah verschlafen aus. Genervt strich sie sich mit den Fingern durch ihre Haare und versuchte sie einigermaßen ordentlich herzurichten. Ihr war keine Zeit geblieben einen Haarstymolator zu benutzen, weil Dan sie aus ihrem Schlaf gerissen und auf die Brücke beordert hatte. Es war schon seltsam gewesen, aber Dan hatte heute anscheinend gar nicht in dem Zimmer übernachtet, zumindest hatte sie ihn nicht gesehen. Sophie frage sich die ganze Zeit schon, was er wohl gemacht hatte. Ob er woanders geschlafen hatte?

Noch immer sah sie ihr Spiegelbild an und dachte über ihre vorherigen Gedanken nach. Damals hatte ihr ihre Mutter später im Krankenhaus gesagt, dass sie ihre Familie niemals verlassen würde. Doch genau das hatte sie getan. Sie war gegangen, war einfach weg, tot! Es machte die Französin langsam fertig die ganze Zeit daran denken zu müssen. Und jetzt würde sie ihre Leiche zu Gesicht bekommen. Nur noch ihre Leiche. Die ganze Zeit hatte sie gedacht, dass ihr das helfen würde ihre Trauer zu bewältigen. Aber jetzt, da sie kurz davor war sie zu sehen, schnürte ihr der Gedanke daran die Kehle zu. War es ein Fehler gewesen?

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Die Transferkapsel kam zum Stillstand, woraufhin die Archäologin ihren Blick auf die Tür richtete. Die öffnete sich zischend und Sophie schritt heraus.

Als sie die Brücke betrat, wurde sie erst einmal wieder von den Agenten angestarrt. Sie standen im Kreis und schauten die Archäologin ernst an. Es war ihr unangenehm immer von diesen fremden Blicken umgeben zu sein. Doch sie würde standhaft bleiben und versuchen sich nichts anmerken zu lassen, wie sie sich wirklich fühlte. Mit straffen Schultern ging sie näher an die Gruppe heran.

„Da sind Sie ja endlich, Sophie!“, rief Dan ihr zu. Er und die anderen standen neben einem ungemütlich aussehenden Kommandositz, der von einigen kleinen Stationen umringt war. Die knappe Einrichtung der Brücke und die hochmoderne Technik passten gut zum Rest des Schiffes. Auch hier waren die weißen Wände mit schwarzen Konsolen ausgeschaltet. Eigentlich sah die Kommandozentrale so aus wie Sophie sich schon immer die Brücke eines Föderationsschiffes vorgestellt hatte: kompakt und effizient.

„Wir haben Aquaria Prime erreicht.“, erklärte Dan knapp, als Sophie sich zu den Agenten stellte.

„Die Leiche Ihrer Mutter befindet sich in einem Leichenschauhaus unter dem Meeresspiegel. Wir werden uns als Sachverständige der Föderation ausgeben. Die Behörden von Aquaria erwarten uns bereits, es ist alles vorbereitet. Wir werden allerdings nur zu zweit dort hinunter gehen, Sophie, das ist sicherer. Die anderen bleiben hier und bereiten alles für unsere eigentliche Mission vor.“

In einem Leichenschauhaus… Sophie wurde auf einmal übel und schwindlig. Ihre arme Mutter lag irgendwo auf diesem fremden Planeten in einem Leichenschauhaus. Eine erschreckende Vorstellung für die Archäologin.

„Haben Sie noch Fragen?“, wollte Dan wissen und sah die Französin an.

„Was meinen Sie mit unter dem Meeresspiegel?“ Sophie sah zum großen Hauptschirm, der den Wasserplaneten zeigte. Sie war zwar schon auf ähnlichen Planeten gewesen, aber die meisten von ihnen waren unbewohnt gewesen.

„Das sollte Ihnen am besten Vorox erklären. Er kennt sich mit den Gegebenheiten auf Aquaria Prime bestens aus.“, meinte Dan, der dem Vulkanier daraufhin zunickte. Vorox faltete die Hände und sah dann zu Sophie. Die weite, vulkanische Robe und die hochgezogene Augenbraue ließen ihn wie einen Gelehrten aussehen.

„Aquaria Prime gehört zu der Gruppe der Klasse M- Planeten, obwohl seine gesamte Oberfläche aus Wasser besteht. Den meisten ist dieser Planetentyp als Wasserplanet bekannt, der korrekte Begriff ist allerdings Ozeanriese. Es existieren im Alphaquadranten gerade einmal ein dutzend solcher Welten. Eigentlich bietet dieser Planet nicht die Grundlage für das Leben wie wir es kennen. Die Aquarianer, die auf diesen Planeten eingewandert sind, haben jedoch ihr eigenes Ökosystem geschaffen, indem sie ihre Gebäude unterhalb der Wasseroberfläche gebaut haben. Ihre Bauten reichen vom Meeresgrund bis über die Wasseroberfläche. Viele Architekten beneiden die Aquarianer für ihre außerordentlichen architektonischen Leistungen! Der Planet ist technisch so weit vorgeschritten, dass man meinen könnte, er wäre ein Mitglied der Föderation. Aber das ist falsch. Das soziale Netz der Aquarianer lässt sich nur schwer mit dem der Föderation in Einklang bringen. Weitere Details sind für unsere Mission nicht von Bedeutung.“ Der Vulkanier beendete seinen Vortrag und legte die Arme hinter den Rücken.

„Gut. Ziehen Sie sich diese Föderationsuniform an. Wenn Sie fertig sind, kommen Sie zum Transporterraum.“ Dan reichte Sophie einen Stapel Kleidung. Jetzt war es also so weit. Sie stand kurz davor ihre tote Mutter zu sehen. Die Frau, mit der sie sich damals so gestritten hatte. Und das nur wegen der Sache mit der Krankheit. Ihr armer Vater…

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So, hier ist der neue Teil für euch. Noch haben wir Samstag^^

Viel Spaß, Gruß Legend

Kapitel 3

Der weiße Schleier, der Sophie umgab, lichtete sich immer weiter. Leicht benebelt öffnete die Archäologin die Augen und fand sich inmitten einer großen Plattform wieder. Es roch nach Meer.

Begleitet von heftigem Wind fielen dicke Regentropfen der Französin ins Gesicht. Es hatte Ähnlichkeit mit einer kalten Dusche am frühen Morgen, die einen bis in die Zehenspitzen erzittern ließ. Auch Dan, der neben ihr materialisierte, bekam den wütenden Sturm zu spüren und hatte Mühe nicht zu Boden zu stürzen. Es schüttete wie aus Eimern und der Wind pfiff laut um die beiden Agenten herum. Sophie versuchte das Gleichgewicht zu halten und nicht durch die heftigen Böen auf den nassen Betonboden gedrückt zu werden. Glücklicherweise konnte sie sich an einem Geländer festhalten, das neben ihr angebracht war. Es fühlte sich nass, kalten und glitschig an. So hatte sie sich Aquaria Prime nicht vorgestellt. Vom Orbit aus hatte alles so friedlich und einladend gewirkt.

Nachdem Sophie einigermaßen die Kontrolle über ihren Körper zurück gewonnen hatte, blickte sie an sich herunter. Sie war gerade erst ein paar Sekunden hier und schon war ihre niegel-nagel-neue Föderationsuniform vollkommen durchnässt. Es war kein Wunder, dass die Aquarianer unter Wasser lebten. Bei diesem Wetter hätte wahrscheinlich jeder andere dasselbe getan. Aber trotz allem hatte der Regen auch seine guten Seiten. Er war sehr erfrischend und damit eine willkommene Abwechslung zu der heißen, staubigen Ausgrabungsstätte auf Bajor.

Sophie sah sich genauer in der stürmischen Landschaft um. Dan und sie standen auf einer Plattform ungefähr fünfhundert Meter über dem Meeresspiegel. In ihrer Mitte befand sich ein großer Turm, der bis in die dicken, dunklen Regenwolken hineinreichte. Seine graue Fassade war nur mit wenigen, schmalen Fenstern versehen, die nach oben hin spitz zuliefen. Einige Meter weiter entfernt konnte Sophie eine große Glastür erkennen, die ebenfalls versuchte dem Sturm standzuhalten. Gebäude von dieser Größe hatte Sophie bisher nur auf der Erde gesehen. Fasziniert wie ein kleines Kind sah sie hinauf in den Himmel und staunte über diese architektonische Meisterleistung.

Auf einmal durchstieß in der Ferne ein greller Blitz den Horizont. Es dauerte nicht lange, bis Sophie den Donner grollen hörte. Die Archäologin drehte sich sofort in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und schaute über das weite Meer hinweg. Auch dort waren wieder einige Türme zu sehen, die aus dem Wasser ragten. Der Anblick war überwältigend. Sophie seufzte innerlich.

Wie gerne würde Sie jetzt mit einem Speedboat über das unruhige Wasser fahren, die Gicht im Gesicht spüren und die raue Natur um sie herum genießen. Wasser war einfach ihr Element!

„Sophie!“, brüllte Dan laut und versuchte das Pfeifen des Windes zu übertönen. „Kommen Sie, die Aquarianer warten bereits auf uns!“

Benommen nickte Sophie Dan zu und ging wieder zu ihm hinüber.

„Ja, Sir!“ rief sie ihm folgsam zu, woraufhin sich beide auf den Weg zum Eingang des Turms machten. Der starke Wind bereitete ihnen große Schwierigkeiten und es fiel ihnen schwer einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Als sie das Gebäude endlich erreicht hatten, war Sophie heilfroh endlich im Trockenen zu sein. Ihre Haare waren genau wie ihre Kleider vollkommen durchnässt und klebten an ihrem Körper. Sie wollte gar nicht wissen, wie sie jetzt wohl aussah. Doch der Gedanke an ihr Aussehen verflog schnell wieder, als sie eine große Metallskulptur vor sich stehen sah. Die Abbildung ähnelte der Gestalt eines terranischen Pferdes. Sie betrachtete das Kunstwerk genauer und streckte den Finger nach ihm aus. Es war faszinierend zu fühlen, wie detailliert die Skulptur ausgearbeitet war. Als die Französin sich weiter im Raum umsah, konnte sie noch weitere solcher Kunstwerke sehen, die im Kreis um eine gläserne Säule angeordnet waren.

Noch bevor Sophie sich fragen konnte, worum es sich bei dieser Säule handelte, fuhr auf einmal eine gläserne Kapsel in dessen Innern nach oben. In ihr standen zwei fremdartig aussehende Personen. Die Glassäule war also ein Aufzug.

„Da sind die Aquarianer! Verhalten Sie sich wie ich es Ihnen befohlen habe!“, bemerkte Dan, ohne die Archäologin dabei anzusehen.

Die Fremden verließen den Lift und kamen mit gefalteten Händen auf Dan und Sophie zu. Verwundert betrachtete die Archäologin sie. Die Aquarianer trugen einen blauen Ganzkörperanzug, der aus einem gummiartigen Material bestand. Ihre Köpfe sahen aus wie die von Fischen. Sie besaßen keine Haare und auch keine Haut. Stattdessen war ihr ganzer Körper mit bläulich schimmernden Schuppen überdeckt und die Augen der Aquarianer waren große Kugeln, die ihre Farbe wechselten je nach dem wie das Licht auf sie fiel. Doch das Interessanteste an ihnen war ihre ausdruckslose Mine. So gut Sophie es auch versuchte, sie konnte nichts aus ihrem Gesicht ablesen. Es war einfach starr und gefühlskalt.

„Willkommen auf Aquaria Prime, Abgesandte der Föderation! Wir möchten Sie im Namen der Regierung auf unserem Planeten mit Freude willkommen heißen. Auch wenn der Grund für Ihren Besuch uns keinen Anlass zur Freude gibt!“, sagte der Größere der beiden Aquarianer und nickte höflich. Auch Dan nickte ihm zu und stellte sich und Sophie vor:

„Danke. Ich bin Sachverständiger Doktor Julian Teatcher und das ist meine Kollegin Molly O’Brian! Es ist uns eine Ehre von Ihnen empfangen zu werden!“

Sophie schmunzelte innerlich, als sie ihren Decknamen hörte. Sie betrachtete den Stilleren der beiden Fremden. Der hielt ein Gerät in der Hand, mit dem er anscheinend Sophie und Dan abscannte. Schließlich deaktivierte er es und wandte sich an seinen Kollegen:

„Ihre Identität wurde bestätigt!“ Dann drehte er sich wieder zu Sophie und Dan und fuhr fort: „Wir können Sie nun zur Leichenkammer führen. Sie befindet sich einhundert Jaxische Meilen unter dem Meer. Das entspricht in etwa achthundert Meter in ihrem Maßsystem. Wenn Sie uns nun bitte folgen würden!“

Während die vier Personen auf den Lift zugingen, ergriff der andere Aquarianer das Wort:

„Es tut mir leid, was mit Ihrem Schiff passiert ist. So ein tragischer Unfall hat sich schon seit langem nicht mehr auf unserem Planeten ereignet.“

„Ihre Leute haben sicher ihr bestes getan. Es war ein schrecklicher Unglücksfall!“, erwiderte Dan diplomatisch, während die Gruppe den Lift betrat. Sophie erschrak, als sie den gläsernen Boden unter ihren Füßen sah. Es musste sehr tief nach unten gehen, denn das einzige, das die Archäologin sehen konnte, war eine schwarze Leere.

„Die Fahrt mit dem Aufzug wird ungefähr drei Minuten dauern. Sie können sich aber in Ruhe unsere Unterwasserwelt ansehen.“, erklärte der große Aquarianer und der Lift setzte sich langsam in Bewegung.

Jetzt war es also so weit. Nur noch drei Minuten trennten Sophie von ihrer toten Mutter. Drei Minuten in einem gläsernen Lift, der sie fast einen Kilometer tief in das Meer hinein führen würde…

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Mit einem leichten Vibrieren setzte der Lift zu seiner scheinbar endlosen Fahrt in die Tiefe an. Nachdem er den Eingangsraum verlassen hatte, fanden sich Sophie, Dan und die beiden Aquarianer in einer langen, grauen Betonröhre wieder. Finstere Dunkelheit herrschte hier und vom Peitschen des Sturmes war weit und breit nichts mehr zu hören. Nur eine kleine Deckenleuchte spendete dem Aufzug schwaches Licht.

Wegen der Dunkelheit und der Enge musste Sophie erst einmal tief durchatmen. Zwar hatte sie noch nie zuvor an Klaustrophobie gelitten, aber der Gedanke, dass sie in dieser engen Transferkapsel kilometertief in das Meer hinein fahren würde, brachte sie ins schwitzen. Die Französin konnte nur hoffen, dass die Fahrt nicht allzu lange dauern würde.

Die Geschwindigkeit des Aufzugs erhöhte sich, wodurch Sophie die grauen Wände außerhalb des Lifts nur noch schemenhaft erkennen konnte. Aus diesem Grund ließ sie ihren Blick zu den Aquarianern schweifen, die in die Leere starrten. Ihnen schien dieses „Transportmittel“ überhaupt nichts mehr auszumachen, so gelassen wie sie waren. Es musste ihnen so normal wie ein Shuttleflug vorkommen.

Während die Archäologin weiter über die beiden nachdachte, erklang auf einmal ein dumpfes, fortwährendes Grollen um sie herum, das gar nicht mehr aufhören wollte. Jetzt war es also geschehen: Sie waren in die Tiefen der aquarianischen See eingetaucht. Und bis auf dieses Grollen und dem leichten Druck auf den Ohren hatte sich rein gar nichts verändert. Sophie war enttäuscht, allzu gerne hätte sie den einen oder anderen Blick auf die mysteriöse Unterwasserwelt erhascht.

Also sah die Archäologin weiter zu Dan, der mit ernster Mine und straffen Schultern neben einem der Aquarianer stand. Was wohl gerade in ihm vorging? Sicher machte er sich Gedanken darüber, dass ihre Mission erfolgreich verlaufen musste. Schließlich gaben sie sich als Delegierte der Föderation aus. Die Aquarianer durften auf keinen Fall Verdacht schöpfen und ihre wahre Identität herausfinden. Bei dem geringsten Fehler könnten Dan und Sophie nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Föderation in Gefahr bringen. Aus diesem Grund mussten sie sich absolut professionell verhalten. Fehler durften sie sich keine erlauben! Überrascht hielt Sophie inne. Sie klang ja schon wie ein perfekt ausgebildeter, willenloser Sektion 31- Agent. Sie musste aufpassen…

Fast hilflos sah Sophie auf ihren Arm. Normalerweise trug sie dort das Armband mit Wiki, doch nun war die hilfreiche Projektion, ihre Freundin, nicht da. Es kam nur selten vor, dass Sophie irgendwo ohne ihre kleine Begleiterin hinging. Die Französin schätze ihren Rat sehr und war froh jemanden zu haben, dem sie all ihre Probleme anvertrauen konnte. Und wenn sie mit ihr sprach, vergaß sie oft, dass Wiki nur eine Projektion war. Wie gerne hätte Sophie in diesem Moment mit ihr gesprochen, ihr von ihren Ängsten und ihrem Leid erzählt, doch vorher musste sie ihre Pflicht erfüllen…

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Nach wenigen Minuten verringerte sich die Geschwindigkeit des Lifts und das Grau an den Wänden wechselte in ein helles Weiß. Auch die Vibrationen ließen nach. Sophie schloss daraus, dass sie ihr Ziel erreicht hatten und sie hatte Recht: Langsam fuhr der Aufzug in einen großen, hellen Raum ein, in dessen Mitte er stehen blieb. Anders als die Räume im oberen Bereich des Gebäudes, befanden sich hier keine prunkvollen Skulpturen und Gemälde; er war vollkommen leer. Nur zwei große Monitore, die bunte, schematische Darstellungen zeigten, gaben dem Raum wenig Atmosphäre. Sophie hatte das Gefühl sich in einem sterilen Krankenhaus zu befinden. Das half ihr nicht gerade ruhig zu bleiben.

Mit einem typischen Zischen öffnete sich die Tür des Turbolifts. Sophie fuhr zusammen, als ihr plötzlich eiskalte Luft entgegenströmte.

„Wie kalt war es hier unten?“, dachte sie und fröstelte noch mehr, als sich ihr durchnässter Anzug bemerkbar machte.

Doch nicht nur die Temperatur, sondern auch der seltsame Geruch, der in der Luft lag, war unangenehm. Er ähnelte dem Reinigungsmittel, mit dem sie auf Bajor ausgegrabene Artefakte immer behandelt hatte.

„Wir sind auf Ebene 12.5 angekommen. Hier befindet sich die gerichtsmedizinische Abteilung unserer Hauptstadt Sarafina!“, erklärte der größere Aquarianer und trat aus dem Aufzug heraus. Dan, Sophie und der andere Fremde folgten ihm und fanden sich schließlich neben dem Lift wieder zusammen.

„Es tut uns leid, wenn Ihnen die Temperatur unangenehm ist. Wir wissen, dass Menschen eine wärmere Umgebung bevorzugen. Die Leichenhalle, in der Sie die Opfer der Katastrophe finden werden, haben wir Ihren Bedürfnissen entsprechend angepasst.“

Dan nickte dem Aquarianer dankend zu und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.

„Danke, aber das wäre nicht nötig gewesen. Ihre Regierung tut viel zu viel für uns.“, bemerkte Dan äußerst diplomatisch, woraufhin die beiden Aquarianer ihre Hände falteten.

„Wir sind froh, wenn wir Ihnen Ihre Arbeit so leicht wie möglich machen können. Wenn Sie uns jetzt bitte folgen würden, zur Leichenhalle geht es dort entlang.“ Der Aquarianer deutete mit seinen blauen, gummiartigen Handschuhen auf eine schwarze Tür und ergänzte schließlich:

„Hinter dieser Tür befindet sich ein Gang, der uns direkt in die Leichenhalle führt!“

Regungslos starrte Sophie die dunkle Tür an. Leichenhalle. Der Aquarianer benutzte dieses Wort so gleichgültig…, so als ob es keine größere Bedeutung hätte. Doch woher sollte er auch wissen, dass jedes Mal, wenn er dieses Wort in seinem emotionslosen und kalten Tonfall aussprach, die Französin das Gefühl hatte brutal geschlagen zu werden.

„Entschuldigen Sie…“ Die beiden Aquarianer, die gerade auf die Tür zugehen wollten, drehten sich überrascht zu Dan um, der gerade das Wort ergriffen hatte.

„Ich hätte eine Bitte an Sie.“

„Was können wir für Sie tun?“

„Wie Sie vielleicht wissen, ist in unserer Kultur die Begegnung mit toten Menschen eine sehr persönliche und intime Angelegenheit,. Deshalb würden wir es bevorzugen die Prozedur alleine durchzuführen. Ich hoffe, dass Sie meine Bitte nachvollziehen können!“

Sophie sah gespannt zu den beiden Aquarianern, die anfingen in ihrer eigenen Sprache miteinander zu sprechen. Bildete sie sich das nur ein oder klang deren Sprache wirklich wie Gesang? Ja, es waren leise und geschmeidige Töne, ähnlich dem Gesang von Walen auf der Erde. Die Töne erklangen in dem großen Raum und hallten an dessen Wänden wieder.

Ein paar Sekunden später wandten sich die beiden Aquarianer wieder an Sophie und Dan.

„Wir sind einverstanden! Sie können alleine gehen! Wenn Sie etwas benötigen, rufen Sie uns bitte!“, meinte der Kleinere der beiden höflich und verbeugten sich.

Dan und seine Begleiterin taten es ihnen gleich und begaben sich zur großen Tür. Die öffnete sich automatisch, als sie sich ihr näherten und schloss sich ebenso von selbst, als sie hindurchgegangen waren. Jetzt stand sie inmitten eines langen Gangs, dessen Boden mit marmorartigen Steinplatten ausgelegt war. Es herrschte eine erdrückende Stille um sie herum. Die Archäologin glaubte das fremde Rauschen des Meeres hören zu können. Ihr ganzer Körper wehrte sich dagegen, aber zitternd schloss sie die Augen. Sie wusste nicht, ob sie die Kraft haben würde loszulassen. Sie wollte nicht vor Dan als schwach dastehen. Also zwang sie sich angestrengt loszugehen, einen Schritt nach dem anderen zu setzen. Jetzt würde sie ihrer verstorbenen Mutter begegnen. Der Frau, mit der sie vor zehn Jahren ohne es zu wissen das letzte Mal ein Wort mit ihr gewechselt hatte. Nie zuvor hatte ihre Mutter sie so hasserfüllt angesehen wie damals. Diesen Gesichtsausdruck würde die Archäologin ihr Leben lang nicht vergessen können. Dabei hatte Sophie nur den Willen ihres Vaters durchgesetzt. Sie hatte ihn befreien, ihn endlich erlösen wollen. Wieso hatte ihre Mutter das nicht verstanden?

Die Archäologin hatte nie gewollt, dass es so zwischen ihnen zu Ende ging. Nie hatte sie die Hoffnung aufgegeben, dass ihre Mutter ihr irgendwann einmal verzeihen würde. Jetzt würde sie es niemals erfahren…

Während Sophie den Gang entlang ging und die Tür, ein großes, schweres Portal, immer weiter auf sich zukommen sah, spürte sie, wie ihr das Atmen immer schwerer fiel. Ihre Beine zitterten heftig und ihr drohte schwarz vor Augen zu werden. Nein, sie musste stark bleiben. Sie würde in diesen Raum gehen und sich von ihrer Mutter verabschieden. Sie war eine starke Frau. Das war sie schon immer gewesen. Noch nie hatte sie sich von irgendetwas unterkriegen lassen. Doch so sehr sich Sophie auch wünschte, sich fest einredete, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten, sie konnte es nicht. Am liebsten wäre sie stehen geblieben und hätte ihre ganze Wut und Trauer herausgeschrieen.

„Sie müssen Ihre Mutter nicht sehen, wenn Sie nicht wollen, Sophie!“, meinte Dan mit gesenkter Stimme und sah die Französin von der Seite an. Die starrte auf die große Tür, an der sie nun angekommen waren, und ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen.

Dabei schossen ihm Unmengen von Bildern durch den Kopf. Sie sah Dan in ihrem Quartier auf DS9 stehen und ihr das Holobild ihrer Mutter zeigen. Sie sah von sich in der Dusche sitzen, verweint und vollkommen nass, um sich später an Bord der Isis mit Esther zu streiten. Jetzt also war sie hier. Vor der Tür, die zu ihrer Mutter führte. Die Archäologin nahm einen tiefen Atemzug und ergriff dann das Wort, ohne Dan dabei eines Blickes zu würdigen.

„Es ist alles in Ordnung. Ich schaffe das schon! Lassen Sie und jetzt hineingehen!“

Dan nickte und betätigte den Türöffner, der an der weißen Wand angebracht war. Langsam uns mit einem leisen Zischen fuhren die beiden Türhälften auseinander und ließen grelles Licht in den Gang fallen.

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Danke für die positive Kritik.

Leider konnte ich in letzter Zeit nicht mehr so regelmäßig neue Teile posten.

Aber die Schule hält mich nun mal etwas auf Trab.

Ich hoffe, dass ich aber bald wieder schneller voran komme.

Gruß Legend.

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Die Leichenhalle. Ein warmer, fensterloser Raum. Es gab hier weder Möbel noch medizinische Geräte. Nur weiße, gekachelte Wände und ein dunkler Marmorboden, der im hellen Licht der Deckenleuchten glänzte.

Es dauerte ein wenig, bis Sophie und Dan sich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten. Angespannt betraten beide die neue, fremde Umgebung.

Das sollte eine Leichenhalle sein? Es gab nichts, das Sophie auch nur annähernd daran erinnerte. Sie hatte erwartet viele Betten vorzufinden, auf denen die Leichen der Sektion 31 – Agenten liegen würden, doch davon war nichts zu sehen. Im Gegenteil: Der Raum war vollkommen leer.

Sophie schauderte und rümpfte die Nase. Stechender Geruch von Desinfektionsmitteln lag in der Luft, Zusammen der den Raum mit den sterilen, weißen Wänden sehr kalt wirken ließ. Doch wo war ihre Mutter? Die Archäologin spürte, wie sie in ihrer dunklen Föderationsuniform immer mehr zu schwitzen begann.

„Beruhige dich, Sophie!“, sagte sie zu sich selbst und schloss die Augen. Es fiel ihr nicht leicht unter ihrem Schmerz und ihre Trauer nicht einfach zusammen zu brechen. Erst gestern hatte sie erfahren, dass ihre letzte Verwandte auf der Suche nach einem sagenumwobenen Artefakt ums Leben gekommen war. Und jetzt, nur einen Tag später, befand sie sich bereits an dem Ort, wo die Leiche ihrer Mutter aufbewahrt wurde. Einer Leichenhalle irgendwo auf einem fremden Planeten tief unter dem Meeresspiegel.

Tief durchatmend streifte sich Sophie an ihrer Hose den Schweiß von den Händen ab. Sie musste ruhig bleiben und einen klaren Kopf zu bewahren. Schließlich wusste sie noch nicht einmal, wo die Leichen überhaupt waren. Nachdenklich ließ die Französin ihren Blick durch den leeren Raum schweifen. Als ihr Blick auf eine der weißen Wände fiel, stutzte sie auf einmal. Bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass sie in kleine, metallene Quadrate aufgeteilt war. Sie musste herausfinden was für einen Zweck diese Wand hatte. Langsam ging sie los, gefolgt von Dan, der sie aufmerksam beobachtete.

Allmählich konnte die junge Frau kleine, schwarze Schalttafeln erkennen, die auf den Quadraten angebracht waren. Auch kleine Einbuchtungen, die als Griffe dienten, waren zu sehen. Jetzt erkannte Sophie auch den Zweck dieser Wand: Sie beinhaltete die Kältefächer, in denen die Leichen aufbewahrt wurden…

Sophie war am Ziel. Irgendwo in einer dieser Kammern lag ihre Mutter. Ihre tote Mutter. Ihr Körper begann heftig zu zittern und ihr wurde übel. Sie hatte die ganze Zeit über schon große Angst gehabt, doch jetzt, wo sie ihrer Mutter so nahe war, wurde ihr fast schwindlig.

Vorsichtig legte sie ihre Handfläche auf eine der Metallquadrate und betrachtete das darauf befestige Schaltfeld genauer. 13578 – Daniel Howard, Terraner. Das also war von den Toten übrig geblieben. Eine unbedeutende Zahl. Für ihre Umwelt nichts weiter als eine nichts sagende Nummer.

Sophie schüttelte den Kopf und ging langsam weiter nach rechts. 13579 – Mark Parker, Terraner. Je mehr Namen die Französin las, desto größer wurde ihre Angst. 13580 – Antesia, Andorianerin. 13582 – Fernando Selonta, Terraner. 13583 – Bodak, Vulkanier. 13584 – Jolanta Sovinski, Terranerin. 13585 – Thorben Freytag, Terraner. 13586 - Rangjoul, Bajoraner. Die Liste schien kein Ende zu nehmen. Panisch suchte sie die vielen Tastenfelder ab. Sie las und las, immer auf der Suche nach dem einen Namen…

13587 – Anna Savoy, Terranerin. 13588 – Robin Trent, Terraner. 13589 - Marie LaCroix, Terranerin. Sophie hielt inne. Marie LaCroix, ihre Mutter! Sie hatte gefunden, wonach sie gesucht hatte. Sie konnte es kaum glauben und starrte noch immer auf das Tastenfeld vor sich. 13589 - Marie LaCroix, Terranerin. Hier lag ihre tote Mutter! Hier in dieser engen Kühlkammer! Das war doch nicht möglich! Sie wusste selbst nicht, was sie tat, als sich ihre Finger wie von selbst auf das Tastenfeld zu bewegten. Vollkommen benebelt vergaß sie Dan, der sie beobachtete, vergaß die Aquarianer, diesen Planeten, einfach alles. Jetzt zählte nur noch eins: Ihre Mutter.

Sophies verschwitzte Finger berührten das dunkle Tastenfeld. Wie wild hämmerte ihr Herz in ihrer Brust und ihre Finger zitterten. Es zischte laut und eine gläserne Kühlröhre kam aus der Wand. Sie bewegte sich so langsam und geräuschlos, dass man denken konnte, sie würde schweben. Doch Sophie konnte die Röhre nicht länger betrachteten, denn ein Hauch eiskalter Luft flog ihr ins Gesicht. Sie schloss die Augen und ließ die kalte Briese ihr Gesicht streifen. Panik, Angst und unglaubliche Verzweiflung schnürten ihr die Kehle zu. Das Atmen fiel ihr unheimlich schwer. Und das Zittern ihres Körpers raubte ihr allmählich alle Kraft aus den Beinen. Als sie die Augen wieder öffnete, war die Kälteröhre vollkommen aus der Wand gefahren. Es kostete die Französin viel Überwindung in sie hineinzuschauen. Und ihre erste Reaktion au das Bild, das sich ihr dort bot, war Fassungslosigkeit. Pure Fassungslosigkeit. In der Röhre lag eine Frau, eine tote Frau. Schmutziges, lockiges Haar überdeckte die in zwischen fast gelblich, kalte Haut. Sie war nackt und nur von einem blauen Tuch bis über die Brust bedeckt. Ihre Hände lagen gefaltet auf ihrem Bauch und wirkten starr wie Holz. Diese Frau war Marie LaCroix…

Sophie konnte nicht glauben, was sie sah. Dort lag tatsächlich ihre Mutter. Panisch fuhren ihre Blicke über den leblosen Körper. Ihre geliebte Mutter.

Nahe der Ohnmacht versuchte Sophie sich an der Kälteröhre festzuhalten. Sie kannte dieses Gesicht. Das Gesicht, die markante Stirn, alles war so, wie sie es in Erinnerung hatte, daran gab es keinen Zweifel. Und doch glaubte Sophie diese Frau nicht zu kennen. Wo war es hin, das Leuchten in den Augen? Wo war das herzerwärmende Lächeln der alten Frau? Nichts war mehr davon zu sehen. Ihre Lippen waren braun und rau geworden. So hatte die Archäologin ihre Mutter nicht in Erinnerung. Nein, diese kalte, tote Frau hatte nichts mit der Marie LaCroix gemeinsam, die sie einst gekannt und geliebt hatte.

Tränen stiegen der Französin in die Augen, Tränen der Verzweiflung. Ihre Knie schlotterten und ihre Beine drohten sie nicht mehr lange halten zu können. Es tat ihr alles so Leid, so unendlich Leid. Wäre die Sache mit ihrem Vater nicht gewesen, wäre alles ganz anders gekommen. Doch Sophie hatte damals nicht anders handeln können. Ihr Vater hatte sie angefleht und sie hatte ihm seinen Wunsch nicht abschlagen können. Er hatte doch so gelitten…

Schluchzend legte die Archäologin ihre rechte Hand auf die gefalteten Hände ihrer Mutter. Sie waren knochig und kalt. Es fühlte sich an, als würde sie eine leblose Puppe berühren.

„Maman!“, flüsterte Sophie leise und betrachtete ihr blasses Gesicht. Wie gerne hätte sie die Zeit zurückgedreht und alles ganz anders gemacht. Doch sie konnte es nicht mehr ändern. Sie musste damit leben, dass ihre Muter tot war.

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  • 2 Wochen später...

Dicke Tränen der Verzweiflung flossen über Sophies Wangen und tropften auf das blaue Tuch, mit dem ihre Mutter bedeckt war. Sie konnte nicht anders, sie musste ihrer Trauer freien Lauf lassen. Was hätte es denn jetzt noch für einen Sinn ihre Gefühle zu unterdrücken und sich für sie zu schämen? Gar keinen! Dan, Sektion 31, die Aquarianer, sie alle waren ihr egal. Trauern, das war das Einzige, das sie jetzt noch wollte. Nichts als trauern…

Heftig zitternd fuhr sie mit ihren Fingern an dem steifen Körper ihrer Mutter entlang. Es zerriss ihr fast das Herz die Kälte zu fühlen, die von der früher so liebenswürdigen Frau ausging. Nichts war mehr von ihrer einstigen Wärme und Herzlichkeit übrig geblieben. Rein gar nichts...

Als Sophie die Verstorbene weiterhin vollkommen aufgelöst betrachtete, fiel ihr auf einmal etwas rechts neben dem Kopf ihrer Mutter auf: Der silberne Griff einer unscheinbaren Schublade, die tief in die Kühlröhre hineinführte, ragte hervor und mit ihm die aus terranischen Buchstaben bestehender Schriftzug: Persönliche Gegenstände von Person: 13589 - Marie LaCroix.

Einige Sekunden lang stand Sophie nur starr da und betrachtete die Aufschrift, bis sie ohne es selbst richtig wahrzunehmen, den kalten Griff fest umschloss und die Schublade langsam herauszog. In ihr konnte die Archäologin ein blaues Kleid erkennen, das feinsäuberlich zusammengefaltet war. Darüber lag ein kleiner, silberner Gegenstand, der an einer goldenen, zerkratzten Kette befestigt war. Einer goldenen Kette? Sophie stockte der Atem! Das konnte doch nicht wirklich… doch, sie war es!

Die geliebte Taschenuhr ihrer Mutter. Das Familienerbstück, das Marie LaCroix von ihrer Mutter bekommen hatte. Sophie wollte ihren Augen nicht trauen. Noch allzu gut konnte sie sich daran erinnern, wie sehr sie es als kleines Mädchen geliebt hatte die glänzende, wertvolle Uhr in der Hand zu halten. Ihre Mutter hatte ihr erzählt, dass die Taschenuhr trotz ihres hohen Alters noch nie stehen geblieben war. Damals war das junge Mädchen sehr davon fasziniert gewesen. Ob die Uhr jetzt wohl immer noch funktionierte?

Vorsichtig griff Sophie nach der Taschenuhr. Sie war eiskalt wie der Rest der Kühlröhre. Mit klopfendem Herzen öffnete die Französin, die inzwischen aufgehört hatte zu weinen, das Familienerbstück. Was sie nun zu sehen bekam, war wie ein Schlag ins Gesicht für sie: Das dünne Glas war in der Mitte eingerissen und der Stundenzeiger fast durchgebrochen. Er bewegte sich nicht, genauso wie der Minuten- und Sekundenzeiger. Das war doch nicht möglich. Sekundenlang betrachtete die Archäologin das Ziffernblatt. Doch nichts geschah. Die Uhr war tatsächlich stehen geblieben.

Sophie konnte nicht mehr. Wieso nur musste alles in ihrem Leben zerbrechen? Was hatte sie nur getan, dass sie das verdient hatte? Ihr Vater war früh gestorben, viel zu früh; und das durch ihre Hand. Ihre Mutter war ermordet worden, von grausamen Männern, skrupellosen Söldnern. Und das alles im Dienste der Organisation, der Sophie nun verpflichtet war. Es war alles so unfair!

Wütend schlug Sophie mit ihrer Faust gegen die Metallwand und erneut begann sie bittere Tränen zu weinen. Es machte sie krank daran denken zu müssen, dass sie nie die Gelegenheit gehabt hatte sich von ihrer Mutter zu verabschieden. Dass ihre letzte Begegnung in einem bitteren Streit geendet hatte. Warum nur? Warum war es jetzt zu spät?

Plötzlich spürte Sophie eine warme Hand auf ihrer Schulter. Als sie sich überrascht herumdrehte, erkannte sie Dan, der sie ernst ansah.

„Kommen Sie, lassen Sie uns gehen!“, sagte er leise und zog sie sanft weg. Aber die junge Frau schüttelte den Kopf und riss sich von ihm los. Noch nicht! Sie wollte ihre Mutter noch ein letztes Mal sehen, sich wenigstens hier von ihr verabschieden. Sie wollte den Abschied, den sie nie bekommen hatte…

Tränenüberströmt beugte sich Sophie über die Röhre. Sie sah in das blasse und kalte Gesicht ihrer Mutter. Das würde das letzte Mal sein, dass sie sie sehen würde. Sie wollte sich ihr Gesicht einprägen, es wie ein Bild festhalten und nie wieder loslassen. Doch so leicht war das nicht. Denn immer wieder plagte sie ein schrecklicher Gedanke: Sie war gezwungen ihre eigene, geliebte Mutter hier auf diesem fremden Planeten zurück zu lassen. Alleine in dieser diesen kalten Röhre, einer von vielen. Wie gerne hätte sie ihre Mutter mitgenommen, doch letztlich konnte sie nichts tun. Es gab keine andere Möglichkeit als sie jetzt hier zulassen…

Es tat ihr alles so Leid, so unendlich Leid. Doch es war zu spät, leider.

Mit bebendem Körper steckte die Französin die Uhr in ihre Hosentasche und drehte sich von der Röhre weg. Sie konnte nicht länger hier bleiben. Sie wollte nur noch hier raus. Diese Gedanken, dieser Schmerz, einfach alles machte sie mit jeder weiteren Minute, die sie in diesem Raum verbrachte, verzweifelter. Dieses Ende hatte niemand verdient, niemand!

Ein leises Zischen ertönte, als Sophie sich von der Röhre weg drehte. Dan hatte es also getan. Er hatte ihre Mutter zurück in ihr kaltes Verließ gesperrt. Dort, wo sie wohl nicht so schnell wieder herauskommen würde. Sie würde ihre Mutter nie wieder sehen. Und das war das Allerschlimmste, das sie sich nur vorstellen konnte.

„Lassen Sie uns einen Spaziergang machen!“, schlug Dan ernst vor und sah Sophie tief in die Augen. Noch bevor sie antworten konnte, wurde sie bereits von Dan sanft aus dem Raum geschoben. Sie hatte keine Kraft mehr sich dagegen zu wehren und folgte ihm wortlos und gedankenverloren aus dem Raum…

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  • 2 Wochen später...

Wie ein Kartenhaus war ihr Leben in sich zusammengefallen. Voller Enttäuschung, Wut, Trauer und Hass ging Sophie an Dans Seite den langen, weißen Gang entlang. Mit jedem Schritt, den sie machte, schmerzten ihre Beine mehr und drohten sie nicht mehr länger tragen zu können. Es war hoffnungslos. Sophie konnte nicht mehr. Sophie wollte nicht mehr.

Mit zittrigen Fingern rieb sie sich den Schweiß von der Stirn und sah in das grelle Licht der Deckenleuchten. Die Begegnung mit ihrer toten Mutter hatte ihr jeden Lebensmut genommen. Wieso hatte all das geschehen müssen? Jetzt hatte sie keine Mutter mehr, keine Familie. Sophie war nun die letzte verbliebene LaCroix. Und in ihrem Innern spürte sie nichts mehr als eine tiefe Leere. Eine Leere, die sie erbarmungslos quälte. Sie war wie ein wildes, bestialisches Tier, das sich festgebissen hatte und nur darauf wartete ihr den Todesstoß zu geben.

Doch nicht nur, dass Sophie ihre Mutter verlassen hatte, sie hatte sie auch zurücklassen müssen, was sie einfach nur verrückt machte. Sie fürchtete sich davor eines Tages aufzuwachen und sich dafür zu hassen ihre Mutter hier zurückgelassen zu haben. Alleine auf dem entlegenen Wasserplaneten Aquaria Prime, in einer dunklen, kalten Röhre. Die Archäologin wünschte sich nichts mehr, als ihre Mutter angemessen beerdigen zu können. Es war einer der wenigen Wünsche, der ihr geblieben war. Aber sie konnte nicht. Die Aquarianer gestatteten es nicht die Opfer der Katastrophe vom Planeten weg zu bringen, bevor nicht alle Umstände des Unfalls hundertprozentig geklärt waren.

Sophie senkte ihren Blick und betrachtete den dunklen, fast schwarzen Marmorboden. Ihr Gesicht spiegelte sich darin. Der gesunde Teint der Haut der Französin war verschwunden, weshalb sie sehr blass und müde aussah. Ihre vom vielen Weinen rot angelaufenen Augen verstärkten diesen Eindruck noch. Sie sah furchtbar aus.

„Ich kann Ihren Schmerz sehr gut nachvollziehen, Sophie.“, begann Dan auf einmal und sah die Archäologin aus den Augenwinkeln an. „Es ist nicht leicht beide Eltern auf so tragische Weise zu verlieren!“

Sophie erstarrte. Beine Eltern? Woher wusste er von dem Tod ihres Vaters? Verwirrt starrte sie den Agenten neben sich an. Was sollte das jetzt auf einmal? Mit einem Schlag war ihre Müdigkeit wie verflogen. Eine kurze Zeit lang schauten sich die beiden tief in die Augen. Da war er wieder, Dans seltsamer Blick, mit dem er Sophie schon auf DS9 angesehen hatte. Der Blick durchbohrte sie regelrecht, so als ob Dan ihre tiefsten Gedanken lesen würde.

„Was wissen Sie darüber?“, fragte Sophie leise.

„Nicht viel, nur dass Sie…“ Dan unterbrach sich selbst, als Sophie tief durchatmete.

Warum jetzt? Wieso musste er den Tod ihres Vaters gerade jetzt ansprechen? Das war so ziemlich das Letzte, worüber sie in diesem Moment reden wollte. Zehn Jahre war diese schreckliche Sache nun schon her. Zehn Jahre, in denen sie sich gewünscht hatte, dass alles ganz anders gelaufen wäre. Sie hatte ihrem Vater doch nur helfen wollen! Sie hatte das getan, was er gewollt hatte!

„Ist das der Grund, warum wir hier sind? Wollen Sie wissen, warum ich es getan habe?“

Dan rührte sich nicht, sondern betrachtete Sophie noch immer schweigend.

Wieso ließen die Leute sie nicht endlich damit in Frieden? Sie hatten alle kein Recht sich in ihr Leben einzumischen! Niemand hatte das. Ihr Vater, Patrique LaCroix, hatte es gewollt, so und nicht anders! Sie hatte ihn von seinem Leiden erlösen wollen, ihm endlich die Ruhe und den Frieden geben wollen, den er sich gewünscht hatte. Wie schwer es ihr gefallen war, konnte sie nicht in Worte fassen, doch sie hatte es aus Liebe zu ihm getan. Sie hatte sein Leben beendet, ihm Sterbehilfe geleistet.

Und das hatte bisher niemand verstanden. Weder ihre Mutter noch sonst wer. Alle hatten sie dafür verurteilt. Warum sollte es bei Dan anders sein? Auch er würde nicht verstehen, was damals in ihr vorgegangen war. All die Ängste und Schuldgefühle, die sie jahrelang in ihren Träumen verfolgt hatten. All die Leute, die sich enttäuscht von ihr abgewandt hatten. Dan hatte doch gar keine Ahnung! Nichts würde sie ihm erzählen! Gar nichts!

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Hab´s auch gerade angefangen zu lesen. Bin noch beim Anfang im Februar... Und gefällt mir so das ich weiterlesen werde und in meine "Leseliste" aufgenommen habe. :) Und so eine Wiki-Maschiene am Arm das wär was...ich hab immer meinen PDA meist um den Hals hängen...

Hab gerade weitergelesen-gefällt mir immer besser...und es wird immer spannender u.rätselhafter...

Bearbeitet von kleintobi8_1_onDS9
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Sophie bemerkte, wie ihre Finger leicht zu zittern begannen. Die ältere Wut auf all die Leute, die sie damals nicht verstanden hatten, kehrten wieder zurück. Niemand gab ihnen das Recht so über sie zu reden, sie für ihre Entscheidung so fertig zu machen. Mit geballten Fäusten atmete sie tief durch. Sie konnte es Dan nicht sagen. Auch er würde es nicht verstehen, würde ein ungerechtes Urteil über sie fällen. Er wusste genau so wenig wie alle anderen, was wirklich in ihr vorgegangen war. Und einem Sektion 31 Agenten konnte man sowieso nicht vertrauen.

„Hören Sie! Was auch immer man Ihnen erzählt hat, es…“

Auf einmal wurde Sophie von einem schrecklichen Schmerz in ihrem Kopf unterbrochen. Panisch schnappte sie nach Luft und verlor die Orientierung. Die Kopfschmerzen wurden stärker, so stark, dass die Forscherin keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Sie hörte leise, fremde Stimmen, sah wirre Bilder. Irgendetwas Fremdes war in ihrem Kopf.

„Sophie?“ Dan fing die Frau auf, als sie plötzlich nach hinten fiel. Erst als sie von Dans muskulösen Armen aufgefangen wurde, verschwanden die Kopfschmerzen wieder. Verwirt sah sie den Agenten an, doch sie konnte nur unscharfe Umrisse erkennen. Nach wenigen Sekunden kehrte die Kraft in ihre Beine zurück und sie konnte wieder alles sehen. Langsam stellte sie sich wieder auf ihre Beine. Was war eben geschehen? Wieso war ihr plötzlich so schwindlig geworden?

„Geht es Ihnen gut?“, fragte Dan besorgt und sah der noch ein wenig benommenen Frau in die Augen. Die nickte nur und versuchte sich wieder zu beruhigen.

„Es geht schon. Mir ist nur ein wenig schwindlig geworden.“, begann Sophie und hielt sich ihren Kopf. „Es muss die ganze Aufregung wegen meiner Mutter sein.“

„Sind Sie sicher? Wir sollten vielleicht lieber zum Schiff zurückkehren und…“

„Nein, es geht mir wirklich gut.“ Sophie sah den Agenten ernst an. Sie konnte es sich nicht erklären, aber mit jeder weiteren Sekunde, die sie in diesem weißen, kalten Gang stand, wurde das Verlangen in ihr größer mit jemanden über ihre Vergangenheit zu sprechen. Irgendetwas zwang sie dazu.

„Wollten Sie nicht mehr über den Tod meines Vaters erfahren?“, fragte Sophie den Amerikaner, der die Hände hinter dem Rücken verschränkte. Sie wusste nicht wieso sie eben noch gedacht hatte, dass es ein Fehler wäre sich Dan ganz anzuvertrauen. Als Agent kannte er schließlich den Tod am besten. Nur er würde nachvollziehen können, was sie damals gefühlt hatte. Wenn er es nicht verstand, wer dann?

„Ich bin ganz Ohr!“, erwiderte Dan und ging mit langsamen Schritten weiter den Gang entlang. Nachdenklich nickte Sophie und folgte ihm.

„Alles begann vor elf Jahren in meiner Heimatstadt Nantes. Wie Sie vielleicht wissen, waren meine Eltern sehr bekannte Ärzte. Da sie zu den wenigen Medizinern auf der Erde gehörten, die nicht für die Föderation arbeiteten, kamen Patienten aus dem ganzen Quadranten zu ihnen. Oft waren es ganze Völker, die hofften, dass meine Eltern ihnen helfen konnten, denn der Föderation waren die Hände wegen der Obersten Direktive meistens gebunden. Meine Eltern nahmen fast jeden Auftrag an und arbeiteten so lange, bis sie ein Heilverfahren entwickelt hatten. Sie waren mit ihrer Arbeit sehr erfolgreich und schafften es die meisten Krankheiten zu heilen. Das machte sie und ganz besonders mich sehr stolz. Ich sah sie immer in ihrem Labor arbeiten und die große Leidenschaft und Liebe, die sie in ihre Arbeit steckten, beeindruckte mich jedes Mal sehr. Aber eines Tages, als die Delegierten eines Planeten namens Aggali zu uns nach Nantes kam und meine Eltern um Hilfe anflehte, änderte sich alles. Meine Eltern analysierten die aggressive Krankheit, durch die schon Tausende bereits gestorben waren, und stellten fest, dass sie so komplex war, dass sie sie nur aus nächster Nähe wirklich effektiv bekämpfen konnten. Also beschlossen sie nach Aggali zu fliegen und ich begleitete sie, obwohl ich mitten in meinem Archäologiestudium steckte, denn ich wollte ihnen helfen wo ich nur konnte. Damals wusste noch keiner von uns, dass es die längsten sieben Monate werden würden, die wir je erlebt hatten.

Anfangs arbeiteten meine Eltern nur an Bord unseres kleinen Schiffes, aber als mein Vater herausfand, dass die Krankheit für Menschen ungefährlich war, beschloss er auf die Oberfläche zu gehen. Erst nach vier Monaten intensivster Forschung hatte er ein erstes Serum hergestellt, von dem er dachte, es könnte die Krankheit aufhalten. Doch als er den Bewohnern das Gegenmittel verabreichte, wirkte es nicht. Meine Eltern waren furchtbar enttäuscht, aber nicht bereit aufzugeben und dem Planeten seinem Schicksal zu überlassen. Wie besessen forschten sie weitere drei Monate und brachten sich dabei an ihre Körperlichen Grenzen. Doch irgendwann wachte mein Vater auf und bemerkte etwas Schreckliches: Auf seiner Haut zeigten sich rote Geschwülste, eines der ersten Symptome der Aggalischen Grippe, wie meine Eltern sie selbst genannt hatten. Von diesem Augenblick an war nichts mehr wie es einmal gewesen ist.“

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