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...Arroganz durch Kompetenz

Identitäten


Clairon

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Stattdessen werde ich zunehmend mäkliger und mag einige Szenen nicht mehr - schreib sie aber nicht etwa um (weil ich dazu keine Zeit habe), sondern streiche sie einfach. Unnötig zu bemerken, dass die Lücken dadurch nicht kleiner werden.

Hm, solange hinterher von der Story noch genug übrig bleibt, finde ich das gar nicht mal so schlimm. Vielleicht findest du ja irgend wann mal Zeit, die fehlenden Szenen wieder einzubauen ( eine "Special Edition" sozusagen ;) ). Bis dahin lese ich auch gern die "gekürzte" Version.

Diese Brückensituation mit Riley ist lustig (au$er für Kirk :lol: ). Solche Szenen wurden in TOS doch immer mit einer ganz bestimmten Musik unterlegt, die mir da spontan in den Sinn gekommen ist. :dumdiedum:

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  • 7 Monate später...

Tätä! Ein neues Stück Text. Ziemlich fragmentarisch, aber erforderlich.

Kurze Zeit nach der oben geschilderten Situation auf der Brücke (denkt euch das Füll-Blabla selber) laufen sich Kirk und Sarah nachts über den Weg. Nachtgespräche liebe ich sehr. Es ist auch das erste Mal, dass die beiden sich nicht sofort anschreien. ;)

Außerdem gibt es ein paar Hintergründe über Kshatrya.

Und wir sind immernoch in Kapitel 5. ;)

C.

====================

Er brachte Sarah zum Panoramadeck.

Nun stand sie vor dem großen Fenster und blickte hinaus in das All. Ihre aufgerissenen Augen schienen das ganze Universum erfassen zu wollen.

Kirk schob zwei Stühle in ihre Nähe und wartete.

„Es ist wunderschön“, flüsterte sie.

„Das ist es“, stimmte Kirk zu. „Wenn ich es sehe, wenn ich daran denke, dass diese Millionen und Millarden Sterne da draußen sind, wenn ich mich erinnere, wieviel Leben es dort gibt... wieviele Lebensformen, die wir nie kennenlernen werden... Ich kann das Universum fühlen.“

„Es macht mir Angst.“

Kirk schwieg.

Sarah drehte sich zu ihm um und betrachtete ihn nachdenklich. „Haben Sie manchmal Angst?“

„Häufiger als man gemeinhin annimmt.“ Kirk überlegte. „Wollen Sie mir erzählen, was Ihnen Angst macht?“ Er sah, dass Sarah zögerte, und trat langsam einen Schritt vor, so dass er neben ihr stand. „Ist es die Unendlichkeit?“, fragte er und blickte auf die Sterne.

„Wo ist die Erde?“

Kirk zögerte einen Moment und zeigte dann in eine bestimmte Richtung. „Irgendwo dort... Man kann unsere Sonne von hier nicht sehen.“

„Vermissen Sie Ihre Heimat manchmal?“

„Mein Zuhause ist die ENTERPRISE.“

Sie presste die Hände gegen die Scheibe des Panoramafensters und lehnte auch die Stirn dagegen; mit den Augen schien sie jedes einzelne System zu scannen. „Ich habe keinen Ort, den ich Zuhause nenne. Können Sie sich das vorstellen?“

„Sie werden einen Ort finden. Oder er wird Sie finden. Wurzeln kann man überall schlagen. Glauben Sie einem alten Skipper.“

Sarah lachte leise. Kirk war überrascht, wie gut ihm ihr Lachen gefiel.

„Es wird langsam Zeit, dass ich einen solchen Platz finde.“, sagte sie und wurde wieder ernst. „Manchmal hab ich das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Ich bin nie länger als ein paar Wochen an einem Ort.“ Und nach einem Moment des Zögerns fügte sie hinzu: „Kshatrya war die einzige Ausnahme.“

„Erzählen Sie mir von Kshatrya, Sarah!“, bat Kirk.

Langsam ging sie einem der Stühle und ließ sich darin nieder. Jim setzte sich in den anderen und betrachtete Sarah erwartungsvoll.

„Kshatrya ist ein föderales System“, begann sie leise. „Über die beiden Hauptkontinente sowie zahlreiche Inseln verteilen sich mehrere Fürstentümer. Es sind insgesamt vierzehn Staaten, die seit einigen Jahrhunderten mehr oder minder friedlich nebeneinander existieren. Die vierzehn Fürsten wählen in geheimer Wahl aus ihren Reihen einen Keifas, einen Oberfürsten, auf Lebenszeit. Der jetzige Keifas, Redes, ist seit knapp zwei Jahren im Amt. Sein Vater muss ein bemerkenswerter Mann gewesen sein.“

„War sein Vater der vorherige Kaifas?“

„Ja. Er muss sehr klug und freundlich gewesen sein. Keiner weiß, wieso Redes gewählt wurde. Mit ihm verbinde ich keine dieser Eigenschaften. Er ist wankelmütig, egoistisch, grausam und dumm.“

„Wie alt ist Redes?“

„Fast siebzig. Für Kshatryaner ist das das beste Alter. Sie können wohl etwa 150 Jahre alt werden und sind bis weit über 130 Jahre geistig und körperlich ausgesprochen aktiv.“

„Erzählen Sie weiter! Wie Sind sie nach Kshatrya gekommen?“

„Mit einem Frachtschiff. Es wurde durchsucht, man hat mich gefunden und nach draußen gebracht. Draußen traf ich auf Redes. Er nahm mich mit. Dann lebte ich bei ihm im Palast, den ich nicht verlassen durfte.“

Kirk hatte den Eindruck, dass da ein großes Stück der Geschichte fehlte.

„Welches Interesse hatte Redes an Ihnen?“

„Ich erzähle es Ihnen sicherlich irgendwann. Aber nicht heute.“ Eine erste Träne löste sich aus den dunklen Augen und rollte über ihre blassen Wangen. Sie mied Kirks Blick und starrte nach draußen. Weitere lautlose Tränen folgten.

„Sarah, ich versichere Ihnen, dass ich alles tun werde, um Sie in Sicherheit zu bringen. Sie werden irgendwo ein Zuhause finden. Ich verspreche es Ihnen.“

Sarah weinte leise. Kirk legte einen Arm um sie, bedeckte mit seiner Hand ihre kalten, zitternden Finger und so blickten sie gemeinsam noch stundenlang auf die Sterne.

Bearbeitet von Clairon
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Hallo Clarion,

es freut mich wirklich au$erordentlich, da$ du doch noch weiter postest.

Jedenfalls war es eine gro$e Freude, wieder etwas aus deiner Feder zu lesen, auch wenn es nur ein kurzes Stückchen war und ich auch ein wenig "zurücklesen" mu$te, um mir über den Handlungsrahmen wieder klar zu werden.

Wei$t du schon, wann das nächste Stückchen kommt?

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Momentan bin ich so bei "ein Bruchstück pro Halbjahr", oder? :)

Als nächstes kommt der Teil, wo ich endlich die Kshatryaner auf die Enterprise loslasse - und das war quasi der erste Teil, der fertig war. Mir fehlten nur noch ein paar Verbindungsstücke.... "fehlen" um genau zu sein...

Aber wenn Du signalisierst, dass Du wieder in der Handlung drin bist, dann schieb ich heute noch ein größeres Stück nach.

Wie geht es Hannah?

C.

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Hannah gibt es nur als Wordpad-Datei, nech? <grummel>

Egal.. hab es jetzt runter geladen und werde mal drüber schauen... :)

Hier geht es jedenfalls erstmal etwas schwungvoll weiter. Nach dem die ENTERPRISE nun tagelang durch feindliches Territorium geschlichen ist, und sich nun doch langsam die Hoffnung breitmachte, man könne tatsächlich sicheres Terrain ereichen, gibt es einen gewissen Rückschlag. (Für Neuleser: die ENTERPRISE ist bereits seit dem ersten Kapitel beschädigt. Sonst hätten die Angreifer das nicht so leicht gehabt....)

________________________________________

Sechstes Kapitel: 1/x

„Logbuch des Captain, Sternzeit 1664.8:

Die ENTERPRISE steht seit drei Stunden unter schwerem Beschuss zweier Kampfkreuzer kshatryanischer Herkunft. Alle unsere Versuche mit ihnen zu sprechen, wurden von ihnen ignoriert. So sah ich mich gezwungen, gegen sie zu kämpfen, obwohl das nie meine Absicht war. Allerdings ist die ENTERPRISE in arger Bedrängnis. In den letzten fünf Jahren haben die Kshatryaner ihre Waffentechnik anscheinend sehr stark verbessert. Damit meine ich sowohl die Offensiv- als auch die Defensivwaffen. Mein Schiff ist fast manövrierunfähig, während unsere Sensoren an den ihren nur minimale Schäden feststellen können. Mr. Scott versichert, dass unsere Deflektoren auf Dauer nicht mal mehr einem Handphaser standhalten können. Einige meiner Brückenoffiziere sind verletzt, weigern sich aber, die Krankenstation aufzusuchen.“

Plötzlich zuckte Uhura zusammen. „Captain!“

Kirk betätigte die Pausentaste. „Ja, Lieutenant?“

„Entschuldigen Sie, aber ich empfange seltsame Funksignale.“

Erwartungsvoll schaute Kirk auf den Hauptbildschirm. „Antworten uns die Kshatryaner?“

Uhura schüttelte verwirrt den Kopf. „Nein. Die Signale kommen von der ENTERPRISE, Captain.“

„Lassen Sie hören!“

Ein unrhythmisches Ticken erfüllte die Brücke. Kirk wölbte eine Augenbraue. „Uhura, ich hätte sie gern in verständlicher Form.“

„Das ist das, was der Computer aus den Signalen gemacht hat, Captain.“

„Lokalisieren Sie die Quelle, Lieutenant. Können Sie sie entschlüsseln?“

„Nicht sofort, Sir. Es ist keine Föderationssprache. Vielleicht ist es doppelt codiert. Ich gebe die Aufzeichnung noch einmal an den Computer.“

„Captain!“

„Ja, Mr. Spock?“

„Die kshatryanischen Schiffe stellen das Feuer ein und ziehen sich zurück. Entfernung jetzt konstant bei zwei 200.000 Kilometern.“

„Bereiten sie einen neuer Angriff vor?“

„Schwer zu sagen, Sir. Ich nehme aber an, dass die von der ENTERPRISE stammenden Signale diesen vorläufigen Rückzug bewirkt haben.“

„Beobachten Sie die Schiffe, Mr. Spock. Scotty, wie sieht's im Maschinenraum aus?“

„Wollen Sie eine optimistische oder eine ehrliche Antwort?“

„So schlimm?“

„Noch viel schlimmer, Sir. Wir müssen bei den Reparaturen improvisieren. Jedesmal fiel das gerade eingebaute Ersatzteil bei dem nächsten Treffer wieder aus.“

„Tun Sie, was Sie können, Mr. Scott.“

„Aye, Captain.“, murmelte der Schotte düster.

In diesem Moment erloschen die Lichter auf der Brücke. Einige Sekunden herrschte absolute Dunkelheit und nur ein leiser Fluch durch drang die Stille, dann flammten die Lichter der Notstromversorgung auf.

„Bericht, Mr. Scott.“

„Energiefluss auf dem gesamten Schiff zusammengebrochen. Meine letzte geniale Improvisation hat gerade den Geist aufgegeben. Alles läuft auf Reserve, sogar das Lazarett und die Lebenserhaltungssysteme.“

„Dann werden wir bald etwas von Pille hören... Wie lange bleiben wir so stabil?“

„Maximal fünf Stunden, wenn auch unser Zustand stabil bleibt. Unzählige Kraftfelder sind zusammengebrochen. Ich garantiere für nichts.“

„Könnten Sie es reparieren?“

„Vielleicht. Ich brauche richtige Ersatzteile und Zeit und möglichst wenig direkte Treffer.“

„Was den letzten Wunsch angeht, tue ich, was ich kann, ansonsten... Nehmen Sie, was Sie gebrauchen können, und kriegen Sie mein Schiff wieder flott.“

„Ich tue, was ich kann, Captain. Scott Ende.“

Kirk sah sich auf der Brücke um. Die meisten seiner Offiziere waren leicht verletzt. Falls die Kshatryaner die Feuerpause noch einige Minuten einhielten, könnten sich zumindest einige von ihnen versorgen lassen. Der Navigator sah gar nicht gut aus...

„Ach, Mr. Riley...“

„Captain?“

„Ich finde, Sie sollten zur Krankenstation sausen und diesen Schnitt behandeln lassen. Sie können ja nicht sehen, wohin Sie schießen, wenn Ihnen das Blut in die Augen läuft.“

„Aber Captain!“

„Wenn Sie sich beeilen, sind Sie in drei Minuten wieder da.“

„Aye, Sir.“ Der Waffenoffizier verließ brummelnd die Brücke. Sein Vertreter, Lieutenant Stiles, nahm seinen Platz an der Navigationskonsole ein.

Aufseufzend ließ Kirk sich zurückfallen. „Was macht die Dekodierung, Mr. Spock?“

„Wir sind noch nicht fertig. Es handelt sich um eine Nachricht und nicht etwa um einen einfachen Code, der <Aufhören> bedeutet.“

„Wann ist eine genaue Übersetzung der Nachricht möglich?“

„Der Computer arbeitet daran, Sir.“

„Und wer hat die Signale gesendet?“

„Unbekannt. Ein Interkom-Gerät wurde manipuliert. Eine bemerkenswerte Leistung.“

„Welches Deck? Welche Station?“

Spock wandte sich dem Computer zu und las einige Daten ab. Er wölbte eine Augenbraue. „Das Terminal im Büro Dr. McCoys wurde benutzt, Sir.“

„Oh.“ Kirk überlegte kurz, dann zuckte er die Schultern. „Gerettet oder nicht... Sofort Sicherheitsteam zur Krankenstation. Sie sollen Sarah herbringen. An alle anderen Stationen: Bericht an Brücke!“

Als erstes meldete sich wie üblich das Lazarett. „Hör mal, Jim, dieses...“

„Einen Moment, Pille. Wo ist Sarah?“

„Als ich sie zuletzt gesehen habe, saß sie in meinem Büro und las in den xenobiologischen Aufzeichnungen. Warum?“

„Sie sendet heimlich Nachrichten an die Kshatryaner.“

„Oh.“

„Die Sicherheit ist schon auf dem Weg. – Wie sieht es sonst bei dir aus, Pille?“

„Dreißig Besatzungsmitglieder sind verletzt, davon elf schwerer. Zum Glück keine Toten. Durch den Energieausfall sind auch diverse Sicherheitskraftfelder zusammengestürzt. Viele sind nur hier, weil sie bei Wartungsarbeiten in ungesicherte Schächte gefallen sind. Wie steht es oben?“

„Riley ist unterwegs. Sulu hat eine mächtige Beule, ansonsten sind alle mehr oder weniger in Ordnung.“

„Gut. Wenn sie es aushalten, sollen sie warten. Wir haben im Augenblick alle Hände voll zu tun.“

„Verstanden, Pille.“

„Dann war's das. Lazarett Ende.“

Uhura wollte den nächsten Ruf aktivieren, aber Kirk winkte kurz ab. „Moment noch. Was machen unsere Freunde da draußen? Gibt es etwas Neues?“

„Negativ, Sir“, antwortete Spock. „Sie warten und tasten uns ständig ab.“

„Stören Sie bitte die entsprechenden Frequenzen, Uhura, wenn die Energie reicht.“

„Sie hecken bestimmt etwas aus.“, gab Andrew Stiles bekannt. „Wenn sie einen Schwachpunkt gefunden haben, schlagen sie zu. Zack!“

„Hmm.“ Kirk sah seinen Navigator nachdenklich an. „Denken Sie wirklich, Mr. Stiles?“

„Ja, Sir. Kein Gewissen, Sir. Sieht man schon, weil sie doch eine von uns abschießen wollten.“

„Wenn Sie damit Sarah meinen, sollten Sie bedenken, dass Sarah keineswegs <eine von uns> ist. Und sie schickt Nachrichten an die Kshatryaner.“

„Sie sieht aber wenigstens aus wie ein Mensch.“, argumentierte Stiles.

„Keiner von uns weiß, wie ein Kshatryaner aussieht, Lieutenant.“, betonte Spock. „Möglicherweise sehen sie ebenfalls wie Menschen aus.“

„Ja, Sir.“ Der Blick, den Stiles auf Spock abschoss, zeigte sehr deutlich, dass Stiles' Meinung nach, Spock der Letzte war, der irgendetwas zu dieser Debatte beisteuern sollte.

Kirk runzelte die Stirn. Er musste Stiles im Auge behalten. Wenn er seine Ansichten über dieses Thema nicht änderte, war der junge Mann auf der Brücke völlig deplatziert. Hier durften bei Erstkontakten keinerlei Vorurteile dominant werden. Er räusperte sich und beendete die Diskussion. „Na schön, wir warten auch.“ Er gab Uhura wieder ein Zeichen.

Nach und nach trafen alle Meldungen ein. Ein Wunder, dass das Schiff noch zusammenhält, dachte Kirk entsetzt.

Für einen Augenblick wurden die Lichter der Brücke dunkler, dann strahlten sie wieder in normaler Helligkeit. Geblendet kniff Kirk die Augen zu und tastete nach einem Schalter auf seiner Armlehne.

„War das Ihr Werk, Scotty? Gratuliere!“

„Ich mußte drei Synthetisierer auseinanderbauen, weil ich Ersatzteile brauchte. Dafür hält es aber auch eine Weile.“

„Wie lange?“

„Eigentlich unbegrenzt, wenn wir auf Gefechte verzichten und uns ab jetzt in der Offiziersmensa von Büchsenkost ernähren wollen.“

„Einen ausführlichen Bericht, Mr. Scott!“

„Aye, Sir. Das Impulstriebwerk ist ausgefallen, wurde aber repariert und wird gerade reaktiviert. Ein Hangar wurde völlig zerstört; das gesamte Deck ist versiegelt. Die Generatoren arbeiten wieder, das bedeutet, wir haben Energie für Sensoren, Deflektoren und Phaser. Allerdings ist unser Steuerbordschild restlos hinüber. Das Leck in der Außenhaut wurde geflickt und der Riss in der Antimaterie-Kammer wird von einem Kraftfeld isoliert... Die Gefahr ist vorbei.“

„Sie sind ein Genie, Scotty!“

„Aye, Captain. Maschinenraum Ende“

Spock wandte sich plötzlich um: „Captain, die Linguistikabteilung hat die von der ENTERPRISE gesendeten Signale entschlüsselt. Es ist ein dem damals verwendeten Kshatryanischen ähnlicher Dialekt. Lt. Comm. Mahony entschuldigt sich, dass es so lange dauerte. Der Funkspruch ist sehr mit Umgangssprache vermischt.“

„Na dann lassen Sie mal hören!“

„<An das kshatryanische Schiff: Hört auf! Sofort! Das Schoßtier kehrt zurück.>“, las Spock ohne jeden Kommentar. "<Schoßtier> ist alleridngs eine sehr freie Übersetzung."

Kirk runzelte die Stirn. „Ist sich Kenneth sicher, dass das hier das endgültige Ergebnis ist? Ist es womöglich ein drittes Mal verschlüsselt? Vielleicht bedeutet der letzte Satz etwas Besonderes.“

„Mr. Mahony glaubt, es bedeute genau das, was dasteht, Captain.“

„Bedeutet es auch.“, sagte Sarah, während sie von zwei Wachen eskortiert aus dem Turbolift trat. McCoy folgte ihnen.

Kirk schwenkte seinen Sessel herum und musterte das Mädchen mit halb zusammengekniffenen Augen. Sie erwiderte den Blick offen. „Ich möchte nicht, dass jemand meinetwegen stirbt.“

„Glauben Sie, dass diese seltsame Aufforderung die Kshatryaner von einem Angriff abhält?“

„Sie haben doch aufgehört, oder?“

Nachdenklich sah er sie an. „Wer sind Sie?“, fragte er langsam.

Sarah lächelte traurig. „Das Schoßtier, Captain. Redes' Schoßtier.“ Spock wollte etwas sagen, aber Sarah schnitt ihm das Wort ab. „Captain, sie werden wieder angreifen, wenn sich die Signale nicht wiederholen. Ich muss mit dem Kommandanten sprechen!“

„Sie reagieren nicht auf unsere Rufe.“

„Der Kommandant hat eine besondere Frequenz.“ Sie trat an Uhuras Station und arbeitete schweigend.

Die Tür des Turbolifts glitt auf und Riley schoss heraus. „Ich bin wieder da.“

„Die Kshatryaner waren auch so nett zu warten.“ Kirk nahm mit einer Spur Erleichterung wahr, dass Andrew Stiles die Brücke wieder verließ. Der fanatische Mann war ihm unheimlich. Riley nahm seinen Platz wieder ein und Kirk schaute zu Sarah. Sie war fertig.

„Das dürfte stimmen. Darf ich?“

Kirk machte eine resignierte <Bedienen-Sie-sich>-Geste und wartete.

„Audio-Kanal offen.“, sagte Uhura mehr protokollhalber.

Sarah holte tief Luft und sagte dann sorgfältigst akzentuiert: „Ich verlange augenblicklich mit dem Kommandanten zu sprechen.“

Kirk war beeindruckt. Obwohl Sarahs Worte keine Drohung enthielten, richteten sich seine Nackenhaare auf. Sie wusste, wie man mit dem Tonfall eine gute Wirkung erreicht.

Den Fremden ging es anscheinend genauso. Sie reagierten endlich. „Wer spricht da?“, wollte jemand wissen. „Wie gelangen Sie auf diese Frequenz?“

„Sie wissen sehr gut, wer ich bin.“ Das leise Grollen in ihrer Stimme nahm zu.

„Raissa Sarah?!“

„In der Tat.“ Sie machte eine Pause und lauschte auf die erstaunten Rufe, die auf dem anderen Schiff zu hören waren. „Und wer sind Sie?“

„Tola Meren, Kommandant der HIMMELFAHRT.“ Die neue Stimme klang autoritär und ruhig. „Verzeihen Sie, Raissa, ich hatte keine Ahnung, dass Sie sich auf einem Schiff der Föderation aufhalten.“

„Sie wussten das nicht?“

„Nein. Das schwöre ich.“

Sarah sah verdutzt drein. Irgendwie schien etwas absolut schief zu laufen. „Aus welchem Grund haben Sie auf die ENTERPRISE geschossen?“, erkundigte sie sich dann.

„Sie zerstörte zwei unserer Patrouillenschiffe. Keifas Redes hat der Föderation daraufhin vor wenigen Stunden den Krieg erklärt.“

Sarah klappte den Mund auf, klappte den Mund wieder zu und schien völlig aus dem Konzept zu sein. Kirk sprang neben sie und beugte sich zum Mikrofon: „Hören Sie, die ENTERPRISE hat die Patrouillenschiffe nicht zerstört, Es war ein Unfall. Eine diplomatische Lösung ist möglich.... Ich...“ Sarah fasste sich und schob ihn beseite. „Brechen Sie den Angriff ab!“

„Sie haben keine Befehlsgewalt mehr, Raissa.“, sagte Tola Meren ruhig.

„Ich kehre zurück. Damit habe ich auch sämtliche Privilegien zurück. Ich bin Raissa.“

„Möglicherweise de jure, aber keineswegs de facto“, kommentierte Tola Meren gelassen. „Die Befehle Keifas'...“

„...stehen doch überhaupt nicht zur Diskussion, Tola. Ich werde es ihm erklären, wenn wir zurückkehren. Krieg mit der Föderation. Ha! Das ist Selbstmord!“ Von einer Sekunde zur anderen wurde Sarahs Stimme schmeichelweich. „Tola Meren, Sie sind doch ein kluger Mann. Sie wissen, dass ein Krieg mit der Föderation aussichtslos ist. Brechen Sie den Angriff ab. Ich komme mit Ihnen zurück und werde Redes von diesem suizidalen Wahnsinn abbringen.“

„Das würde mich aufrichtig freuen.“ Es war nichts das geringste Zögern oder die kleinste Unsicherheit in seiner Stimme. „Der Angriff wird nicht fortgesetzt. Wir werden Sie sofort herüberbeamen, Raissa.“

„Negativ. Geben Sie mir noch zwei Stunden hier.“

„Wie Sie wünschen. Treffen Sie jedoch nicht innerhalb der nächsten zwei Stunden hier ein, müssen wir annehmen, dass Sie gefangengehalten werden und unter Zwang handelten.“

„Verstehe. Sarah Ende.“

Uhura schloss die Verbindung – und Sarah wandte sich an Kirk und morphte vor den Augen der Brückencrew wieder in etwas Nettes, Harmloses. „Na, wie war ich?“

„Warum geben die Kshatryaner einen sicheren Sieg um Ihretwillen auf, Sarah?“

„Weil ich sie gebeten habe?“

„Ist das die Antwort?“

„Ich möchte Ihnen nicht antworten, Captain.“ Sarah nagte an ihrer Unterlippe. „Ich gehe jetzt besser und suche mein Zeug zusammen. Ich muss in spätestens zwei Stunden drüben sein.“ Sie ging Richtung Turbolift.

„Sarah!“ Kirk sprach nur dieses eine Wort. Leise, schmeichelnd, fast zärtlich. Sarahs Rücken spannte sich. Sie blieb stehen, als ob ihre Knie den Dienst versagten, und drehte sich zögernd um. Kirk erhob sich langsam aus seinem Sessel und ging einen Schritt auf sie zu. „Sarah.“, begann er noch einmal in demselben weichen und sanften Ton. Das Mädchen ging einen Schritt zurück. Kirk folgte ihr und lächelte dabei warm. „Sarah, wir kennen uns jetzt schon mehrere Tage. Richtig?“

Sie schluckte und nickte.

Er trat noch einen Schritt auf sie zu. „Und seit einigen Tagen geschehen seltsame Dinge auf meinem Schiff.“ Er stand jetzt unmittelbar vor ihr. „Und ich würde es als großen persönlichen Gefallen betrachten, wenn Sie mir endlich eine Erklärung dafür geben würden. Oder mich mit Tola Meren verbinden würden.“ Seine Stimme hob sich etwas. „Oder sich in Arrest begeben würden.“

Sie riss sich aus ihrer Starre heraus, schüttelte den Kopf und stürzte zum Turbolift. Die beiden Wachen traten ihr in den Weg. Kirk rannte ihr nach, packte sie am Arm und drehte sie brutal herum. „Ich will endlich wissen, was hier vorgeht! Sie kommen hier an, lügen, seit wir Sie kennen, verwickeln die Förderation in einen verdammten Krieg und dann nur ein <Hoppla, pardon, vergesst es>!? Sind Sie wahnsinnig?!“

Sie versuchte sich loszureißen, aber Kirk hatte sie fest.

„Lassen Sie mich los!“

„Erst wenn ich weiß, was ich wissen will.“

„Machen Sie nicht alles noch schlimmer! Lassen Sie mich los!“

„Nein.“

Sie trat und schlug, aber Kirks Griff hielt. Plötzlich hielt sie inne. Kirk erwischte sie geradeso, bevor sie aufschlug. Sie schien bewusstlos. „Pille!“

McCoy war schon zur Stelle. Hektisch führte er einen Scan durch, dann zerrte er seinen Injektor heraus und setzte ihn an die Schulter des Mädchens. Zischend entlud sich das Gerät. Ein erneuter Scan und eine nochmalige Injektion. „Verdammt, sie muss sofort ins Lazarett! Verdammtes Tri-Phalianin-Gelumpe!“

Bearbeitet von Clairon
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Hannah gibt es nur als Wordpad-Datei, nech? <grummel>

Egal.. hab es jetzt runter geladen und werde mal drüber schauen...

Ja, das stimmt. Als Direktpost waren mir 80 Seiten Din A-4 definitv zu viel... Falls du aber eine Version als .txt-Datei brauchst, hätte ich sowas natürlich da und könnte es dir schicken.

Zu deiner Story:

Ich habe das neue Stück gerade verschlungen. Die Art, wie du schreibst, ist einfach klasse. Das trifft TOS wirklich erstklassig.

Bei

Mr. Mahony
mu$te ich allerdings mit einem breiten Grinsen an Police Academy denken... :lol:
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Kirk trug das Mädchen bis in die Krankenstation, obwohl ihnen auf halbem Wege zwei Pfleger mit einer Antigrav-Bahre entgegenkamen. Uhura hatte sie anscheinend verständigt.

Im Lazarett legte McCoy erst richtig los. Er nahm Blut- und Gewebeproben, ließ mehrere Testserien laufen, las nochmal alles über Tri-Phalianin und rief ständig, dass Kirk sich gefälligst auf die Brücke scheren solle.

Nach einer halben Stunde medizinischen Kauderwelschs reichte es Kirk. Er hielt McCoy fest, als der wieder einmal an ihm vorbeistürmen wollte. „Kommt sie durch, Pille?“

„Du bist ja immer noch da. Keine Ahnung, ob sie es schafft. Sie scheint auf Levirol anzusprechen. Damit sind wir schon einen ganzen Schritt weiter. Herzschlag hat sich jedenfalls stabilisiert. Atemfrequenz ist noch unregelmäßig. Ich habe zwar neben Inaprovalin einen weiteren möglichen Tri-Phalianin-Neutralisator gefunden, aber ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn ich ihr das Zeug einfach so injiziere. Es könnte Nebenwirkungen hervorrufen, die schlimmer sind, als der Schaden, den das Tri-Phalianin selbst anrichtet...“

„Ich vertraue auf dich. Du bist ein phantastischer Arzt. Und Spock kriegst du auch immer hin.“

„Jim, Spocks Genetik ist etwas völlig anderes als dieses Chaos hier. Sieh dir bloß mal diese Blutwerte an!“

„Kann ich etwas tun? Helfen?“

„Ja. Hör auf, im Weg herumzustehen.“

„Ich gehe wieder auf die Brücke. Melde dich, wenn sich irgendetwas ergibt.“

„Okay. Und jetzt hau endlich ab.“

„Pille, Ich in der Captain. Da sagt man nicht einfach <hau ab>.“

McCoy sah auf und grinste erschöpft. „Hau ab, Sir.“

Auf der Brücke nahm Kirk mit einem Ächzen in seinem Sessel Platz. Er freute sich keineswegs auf das, was er nun zu tun hatte. Eine elende Situation!

„Lieutenant Uhura, öffnen Sie einen Kanal zu Tola Meren – auf der Frequenz, die Sarah benutzt hat.“

„Kanal offen, Sir.“

„Tola Meren, hier spricht Captain Kirk vom Föderationsraumschiff ENTERPRISE.“

„Captain Kirk.“ Falls Tola Meren überrascht war, ließ er sich jedenfalls nichts anmerken. „Gibt es ein Problem?“

„Bedauerlicherweise. Sarah – Raissa Sarah – ist zusammengebrochen. Momentan befindet sie sich auf der Krankenstation. Sie ist noch bewusstlos. Ich kann Ihnen leider nicht sagen, wann sie wieder mit Ihnen sprechen und meine Angaben bestätigen kann...“

„Das ist in der Tat bedauerlich. Sie haben noch eine Stunde und zwanzig Minuten.“

„Hören Sie, Sarah ist nicht transportfähig. Wir könnten sie Ihnen aber auf einem audiovisuellen Kanal zeigen, so dass Sie sich überzeugen können....“

„Nein. Beamen Sie sie innerhalb der angegebenen Zeit zu uns und wir können verhandeln. Wir sind an einer Zerstörung Ihres Schiffes vorerst nicht interessiert. Wir verlangen die Herausgabe der Geisel.“

„Sarah ist keine Geisel.“

„Das kann sie uns selbst erzählen, sobald sie hier an Bord ist.“

„Tola Meren, ich...“

„HIMMELFAHRT Ende.“

Ärgerlich hieb Kirk auf seine Armlehne.

„Kirk an Krankenstation.“

„McCoy. Jim, es gibt keine Neuigkeiten in Hinsicht auf Sarahs Zustand. Hast Du etwas erreicht?“

„Nein, wir sollen sie rüberbeamen oder sie eröffnen erneut das Feuer.“

„Wieviel Zeit haben wir noch?“

„Eine reichliche Stunde.“

„Ich melde mich. McCoy Ende.“

In der folgenden Stunde trank Kirk mehr Kaffee, als gut für ihn war, und schraubte eigenhändig an der Steuerkonsole herum. Je mehr Zeit verging, desto klarer wurde ihm, dass es ein ganz gewaltiges Problem gab, wenn Sarah als Unterhändlerin ausfiel. Die beiden kshatryanischen Schiffe zogen in langsamen Kreisen um die ENTERPRISE herum, und Spock teilte mir, dass sie über den Zustand ihres Gegners vermutlich bestens informiert waren.

Als noch fünfzehn Minuten bis zum Ablauf des Ultimatums fehlten, rief er erneut die Krankenstation.

„Wie sieht es aus?“

„Unverändert.“

„Okay. Wir müssen verhandeln. Verhandeln will er nur durch Sarah. Da gibt es nicht viele Möglichkeiten. Pille, bereite alles für einen Transport vor. Ich beame mit Sarah auf das kshatryanische Schiff.“

„DU? Das kommt überhaupt nicht in Frage. Du kannst Dich allein nicht auf das kshatryanische Schiff beamen!“

„Ich bin nicht allein, Pille, denn Du wirst mitkommen. Kirk Ende. – Spock, Sie haben die Brücke.“

Und bevor der Erste Offizier Einwände erheben konnte, hatte der Captain die Brücke verlassen.

Leise betraten sie das Lazarett. An der Tür hielt McCoy Kirk fest. „Wenn sie schläft oder in ihrer Trance ist, möchte ich nicht, dass du sie weckst, verstanden? Wir können sie auch in bewusstlosen Zustand beamen. – Christine!“

Schwester Chapel kam näher. „Doktor?“

„Haben Sie regelmäßig nach Sarah gesehen?“

„Alle zehn Minuten, Sir. Das letzte Mal vor wenigen Minuten. Da schlief sie noch.“

„Danke. Na dann komm, Captain.“

Die Tür zu Sarahs Zimmer glitt auf und die beiden Männer blieben wie angenagelt stehen. Als erstes reagierte Kirk. Er stürzte aus dem Lazarett und schaute in die angrenzenden Gänge. McCoy rannte ihm nach und riss dabei fast Schwester Chapel um.

„Was ist denn los, Doktor?“

„Sarah ist weg. Verständigen Sie den Sicherheitsdienst. Los, verdammt nochmal!“

Völlig durcheinander trat Christine an das nächste Interkom. „Lazarett an Sicherheitsdienst. Sarah hat unerlaubt die Krankenstation verlassen. Sie ist verletzt. Bitte seien Sie vorsichtig.“

Kirk kam wieder herein und hörte die letzten Worte. Er schob Christine zur Seite. „Kirk an Sicherheitsdienst. Durchsuchen Sie vorrangig die Transporterräume! Verwenden Sie keine Waffen. Ich wiederhole: keine Waffen. Sie ist nicht gefährlich. Captain Ende.“ Ärgerlich schaltete er das Interkom aus. Er sah McCoy neben sich stehen. „Was ist noch, Pille?“

„Sie hat den Medizinschrank geplündert.“

„Verdammt.“ Er drehte sich zu Schwester Chapel um. „Ich bin auf der Brücke. Ich muss mit Tola Meren sprechen. Wenn sie wieder da ist, will ich sofort benachrichtigt werden.“

Chapel schluckte. „Ja, Captain.“

Ziemlich gereizt tauchte Kirk auf der Brücke auf.

Spock erhob sich augenblicklich aus dem Kommandosessel. Schwer ließ Kirk sich hineinfallen und beäugte dann misstrauisch den Wandschirm. Dort regte sich nichts außer den Sternen, die mit einschläfernden Langsamkeit vorbeizogen. „Was machen die Kshatryaner, Mr. Spock?“

„Sie halten sich weiterhin fast an der Grenze unserer Sensorreichweite. Die Ultimatum läuft in wenigen Minuten ab.“

„Das ist mir bekannt. Hat der Computer inzwischen weitere Informationen über unsere Freunde?“

„Sie haben alle bekannten Fakten bereits durchgearbeitet, Sir.“

„Dann arbeite ich sie eben heute noch einmal durch. Vielleicht haben wir etwas übersehen. Fangen Sie an!“

„Ja, Captain.“ Spock verließ seine Station und schlenderte – die Hände auf den Rücken gelegt – dozierend auf den Kommandantensessel zu. "Der einzige Kontakt mit Kshatryanern liegt elf Komma drei vier Standardjahre zurück. Damals traf die USS VOYAGER auf ein kshatryanisches Schiff. Es wirkte ziemlich primitiv.“ Er gab Uhura ein Zeichen. „Einige Aufnahmen sehen Sie jetzt auf dem Seitenschirm. Seine Besatzung sprach nur über Audio-Verbindung mit ihnen. Commander Tschiao Jin wurde zur Kapitulation aufgefordert und als er sich weigerte, beschossen sie das Schiff mit Laserstrahlen.“

„Laserstrahlen?!“ Kirk grinste schadenfroh.

„Ja, Sir.“ Spock blieb natürlich ernst. „Ich muß wohl nicht betonen, dass sie damit nicht viel Erfolg hatten. Andere Waffen kamen von Seiten der Kshatryaner nicht zum Einsatz. Soweit die VOYAGER feststellen konnte, waren die Kshatryaner zwar in Besitz eines Warptriebwerks, verwendeten aber maximal Warp zwei. Hatten also mit hoher Wahrscheinlichkeit die bündelnde und verstärkende Wirkung des Dilithiums noch nicht entdeckt. Jedenfalls drehten die Kshatryaner ab, nachdem sie ihre Kriegserklärung wiederholt hatten. Die VOYAGER hinterließ in einer Kommunikationsboje genügend Informationen über die Föderation, so dass die Kshatryaner sich durchaus ein Bild von ihr hätten machen können. Es erfolgte jedoch keine Reaktion ihrerseits, außer dass ein unbemanntes Scoutschiff der Föderation, das dieses Gebiet kartographieren sollte, angegriffen und zerstört wurde. Es konnte zuvor keinerlei hilfreiche Daten übermitteln. Trotz dieses nur kurzen Kontaktes gilt Commodore Tschiao als der Kshatryaner-Spezialist Starfleets. In seinen Artikeln wurde jedoch auf kshatryanische Innenpolitik wahrscheinlich aus Mangel an Fakten so gut wie nicht eingegangen.“

Seufzend schüttelte Kirk den Kopf. „Und die Informationen von Sarah sind vermutlich nur unter Vorbehalt nutzbar.“ Er stand auf und wanderte nachdenklich auf der Brücke herum. „Noch sechs Minuten.“

Plötzlich fiepte das Interkom. „Medo-Station an Brücke.“, ertönte McCoys Stimme. „Jim?“

Kirk wanderte – etwas schneller – zu Uhuras Station. „Ich höre, Pille. Habt ihr sie?“

„Nein.“ Der Arzt klang müde. „Aber dafür habe ich festgestellt, dass sie ihren gesamten Tri-Phalianin- und meinen Arithrazin-Vorrat mitgenommen hat.“ McCoys Stimme veränderte sich wieder, wurde sorgenvoll. „Allerdings kann man das Zeug nicht einfach beliebig in sich hineinpumpen. Schon gar nicht gleichzeitig. Sie wird wieder zusammenklappen.“

"Wann?“

„Es kann einige Minuten, Stunden oder auch Tage dauern. Ich hab keine Ahnung.“

„Danke, Pille.“ Kirk lehnte an der Kommunikationsstation und starrte nachdenklich auf Uhura herunter. Dann fasste er einen Entschluß. „Uhura, schalten sie einen Schiff-Rundruf!“

Sie berührte zwei Tasten. „Sie können sprechen, Sir.“

„Sarah, hier ist Kirk.“ Er wartete eine Sekunde, aber es kam keine Reaktion. „Bitte, kehren Sie zur Krankenstation zurück. Ich verspreche Ihnen, eine Lösung zu finden.“

Kirk erwartete nicht ernsthaft eine Antwort von Sarah, und so enttäuschte es ihn auch nicht sonderlich, dass keine erfolgte.

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Kawumm!

___________________________________________

Siebentes Kapitel (und Ende des 1. Teils)

„Fähnrich Arnett an Sicherheit. Ich bin vor Hangar II. Hier liegt Lt. Lindsay. Sie ist bewusstlos. Phaserbetäubung, glaube ich. Und die Anzeigen behaupten, dass irgend jemand versucht, ein Shuttle zu starten. Was soll ich machen?“

Bevor Kelowitz irgendwelche Anweisungen geben konnte, hechtete Kirk quer über die Brücke zu seinem Sessel und antwortete selbst: „Kirk an Arnett. Bleiben Sie, wo Sie sind, Fähnrich. Versuchen Sie über die Hangarkontrollen, einen Start des Shuttles zu verhindern. Können Sie den Piloten identifizieren?“

„Ich kann ihn nicht sehen, Sir.“

„Sicherheitsteam zum Shuttledeck. Verriegeln Sie das Außenschott!“

„Kelowitz hier. Zu spät, Captain, tut mir leid. Das Katastrophen-Programm wurde gestartet. Wir können nicht mehr eingreifen. Ein Shuttle verlässt die ENTERPRISE.“

„Spock, können wir das Shuttle von hier aus steuern?“

„Nur solange die Shuttle-Automatik aktiviert ist.“

„Überprüfen Sie das. Ansonsten... Traktorstrahl bereithalten! Sulu, berechnen Sie Kurs und Geschndigkeit des Shuttles!“

„ Kurs: zwei vier Strich fünf eins. Geschwindigkeit: volle Impulskraft. Es fliegt Richtung Grenze zur Föderation“

„Versuchen Sie, näher heran zu kommen, Sulu. Schlagen Sie von mir aus ein paar Haken. Mr. Spock, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem Piloten des Shuttles um Sarah handelt?“

„Unmöglich zu berechnen, Sir, aber die Wahrscheinlichkeit ist... sehr hoch. – Und das Ultimatum ist eben abgelaufen.“

„Reicht die Entfernung zum Einsatz des Traktorstrahls?“

„Nein, Sir.“

„Wie reagieren die Kshatryaner?“

„Sie nähern sich uns deutlich. Erhöhte energetische Aktivitäten an Bord des kshatryanischen Schiffes. Sie fahren die Schilde hoch.“

„Uhura, öffnen Sie einen Kanal zu den Kshatryanern!“

„Verbindung steht, Sir.“

„ENTERPRISE an Tola Meren. Uns ist bewusst, dass die Frist abgelaufen ist. Aber es gibt hier ein Problem. Bitte warten Sie. Wenn Sie sich weiter nähern, werten wir das als Akt der Aggression und müssen uns verteidigen. Bitte ziehen Sie sich zurück, bis wir das Shuttle eingefangen haben.“

Uhura lauschte eine Weile, dann drehte sie sich um. „Keine Antwort, Sir. Es treffen jedoch Empfangsbestätigungssignale ein. Soll ich es noch einmal versuchen?“

„Ja, und rufen Sie nochmal Starfleet. Wir brauchen Unterstützung.“

„Captain, ein Schiff, das auf unseren Notruf hin losgeschickt wird, kann frühestens in 2,34 Tagen hier eintreffen.“

„Ich weiß, Mr. Spock. Haben Sie einen besseren Vorschlag?“ Kirk wartete die Antwort gar nicht ab. „Scotty, sind die Waffen einsatzfähig?“

„Sie sind so gut wie neu.“

„Dann los. Mr. Riley, fahren Sie die Schilde hoch. Aktivieren Sie Phaser und Photonentorpedos. Alarmstufe Rot.“

Überall auf dem Schiff heulten die Sirenen auf. Die ENTERPRISE erzitterte.

„Captain, die Kshatryaner feuern auf uns.“, meldete Scott überflüssigerweise, „Schildkapazität auf 89% gesunken. Beschädigungen auf Deck 17 und 18.“

„Mr. Riley, erwidern Sie das Feuer. Aber versuchen Sie, dass Shuttle zu schützen.“

Die ENTERPRISE erbebte erneut und begann zu taumeln. Die Lichter auf der Brücke erloschen. Aus Uhuras Konsole sprühten Funken. Sie schrie leise auf, erklärte aber sofort, dass ihr nichts Ernsthaftes passiert sei. Irgendeine Leitung schmorte still vor sich hin.

„Was ist geschehen?“, klang Kirks Stimme durch die Dunkelheit.

„Treffer auf Backbord, Captain.“, gab Riley Auskunft. „Ausfall der Hauptenergieversorgung.“ Die Lichter der Notstromversorgung flammten auf, flackerten, erloschen und gingen nach einer Sekunde erneut an. Jetzt blieben sie auch an. Kirk seufzte.

„Spock, versuchen Sie das Shuttle zu erwischen. Ich glaube, dass ist unsere einzige Chance, lebend hier heraus zu kommen. Zum Glück hat Sarah keine Ahnung von Shuttles. In zehn Minuten haben wir sie.“

Die kshatryanischen Kampfkreuzer glitten majestätisch durch den Raum.

Tola Meren beobachtete auf der Brücke der HIMMELFAHRT gelassen die sich mühevoll dahinschleppende ENTERPRISE nebst dem kleinen, wild manövrierenden Shuttle, das offensichtlich sehr geschickt den Traktorstrahlen der ENTERPRISE zu entgehen verstand.

Meren war ein hoher, schlanker Mann von ca. 50 Standardjahren. Trotzdem hatte er bereits schneeweißes Haar. Wegen seiner Klugheit und Fairness war er bei seiner Besatzung sehr beliebt. Und so folgte sie ihm bereitwillig, als ihm Keifas Redes auf diese Kamikaze-Tour schickte. Sogar als Redes seinem SONNENADLER den lächerlichen Namen HIMMELFAHRT gab, hatte sie geschwiegen, weil auch er geschwiegen hatte. Redes ist ein arroganter, kleiner Streber. Und er hat Angst vor jedem, der klüger ist. Tola Meren lachte leise: Redes hatte vor allen Angst. Und in seinem Wahnsinn versucht er mich, Meren, den besten Tola, den die Flotte je gehabt hatte, auf eine so billige Weise auszuschalten. Ha! Statt besiegt, würden sie mit Ruhm überhäuft zurückkehren. Bei allen Elementen, die ENTERPRISE ist bereits jetzt ein Wrack.

Oh ja, die HIMMELFAHRT und die IGEL waren eindeutig überlegen, stellte Meren ohne jede Schadenfreude fest. Obwohl der Föderationscaptain nicht schlecht kämpfte.

Insgeheim bewunderte Meren den Captain der ENTERPRISE sogar. Kirk war nicht bereit, einfach aufzugeben. Schon eine halbe Stunde dauerte das Gefecht und bisher war es nicht gelungen, der schwer beschädigten ENTERPRISE den Fangschuss zu geben. Dazu war das Shuttle zu nah. Es könnte durch die Splitterwirkung einer explodierenden ENTERPRISE in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese Tatsache bewirkte auf den Brücken der HIMMELFAHRT und der IGEL mehrere Tobsuchtsanfälle hochrangiger Offiziere und führte zu einigen mehr oder weniger qualifizierten Vorschlägen.

„Tola, wenn wir aufpassen, erfährt Keifas Redes niemals, dass Raissa Sarah hier war. Lassen Sie uns die ENTERPRISE einfach abschießen! Stellen Sie sich die Ehren vor, die uns erwarten, wenn wir die ENTERPRISE vernichtet haben.“

Ärgerlich wandte sich Meren zu dem jungen Offizier um. „Farin, ich will das Shuttle unbeschädigt und mit lebendem Piloten. Vergessen Sie das an Ihrer Kampfstation niemals. Niemals! Habe ich mich klar ausgedrückt?“

Der rothaarige Farin Oron zuckte zusammen. „Ja, Tola.“

„Gut, dass das wir uns verstehen. Eine Sekunde...“ Tola schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich war Raissa Sarah in Redes' ganzen verdammten Hofstaat die einzige, die er niemals aus Paranoia umbringen würde. Er betrachtet das arme Mädchen als Maskottchen. An ihrer Stelle wäre ich auch geflohen, überlegte Meren. Vielleicht tue ich ihr gar keinen Gefallen, wenn ich sie leben lasse und zurückbringe. Andererseits würde es meinem Ruhm sehr gut tun, Redes' Favoriten unbeschädigt wieder abzuliefern. Tola Meren stellte plötzlich fest, dass der junge Offizier noch wartete. „Farin, rufen Sie mir die IGEL!... Es wird Zeit, dass wir dieses Farce beenden. Tirrha Foharr? Schleusen Sie Jägergeschwader Blau aus. Sie sollen versuchen, sich zwischen Shuttle und ENTERPRISE zu setzen. Und übernehmen Sie die Deckung für das Geschwader. Linke Flanke und Frontalbereich sichern! Zur ENTERPRISE aufschließen! Warten sie auf mein Zeichen. Wehe, wenn dem Shuttle auch nur ein Quadratmillimeter seiner Metallic-Lackierung versengt wird. HIMMELFAHRT Ende. Kurs: 011,23. Wir setzen uns an die rechte Flanke der ENTERPRISE.“

Sofort begann ein eifriges Laufen, hektisches Brüllen und hastiges Schalten. Sirenen heulten auf und die helle Standardbeleuchtung wich einem diffusen Rot.

Auf der Brücke der ENTERPRISE herrschte Chaos. Der einzige ruhige Punkt war der Kommandantensessel, in dem Kirk mit unbewegter Miene saß und das Tohuwabohu um ihn herum beobachtete. Zur Zeit hatte er sein Augenmerk auf Spock gerichtet, der die Gesamtwirkung einiger unumstößlicher und fester physikalischer Gesetze an seiner Wissenschaftskonsole überprüfte. Seltsamerweise war dieses <Überprüfen> ununterscheidbar von einem Vorgang, den Kirk normalerweise mit <Dagegentreten> umschrieb. Endlich gelang es Spock, seinem Gerät einige schwache Piepser zu entlocken. Kurz darauf gab es einen gedämpften Knall und die Anzeigen der Station erloschen. Versonnen betrachtete Spock die Reste, dann drehte er sich zu Kirk um. „Captain, wenn dieses Gerät eben noch funktionierte, obwohl es einige merkwürdige Daten lieferte seit es bei dem zweiten Angriff der Kshatryaner beschädigt wurde, der die gesamte Notstrom...“

„Spock, was haben Sie gesehen?“

„Ein Schiff schleuste gerade mehrere Jäger aus. Man geht ganz offensichtlich zu einem Angriff über.“

„Uhura, haben Sie Kontakt zu dem Shuttle oder den Kreuzern?“

„Negativ, Sir. Wir können nur noch auf klingonischen Grußfrequenzen senden und da meldet sich niemand.“

„Was ich nicht gerade bedauere.“, kommentierte Kirk trocken. „Versuchen Sie es trotzdem weiter. Maschinenraum. Sie haben gesagt, Sie können den Warp-Antrieb nicht im All reparieren. Gibt es keinen Trick, oder so?“

„Sir, die Reparatur ist nicht das Problem. Das ist alles erledigt. Aber die notwendigen Simulationen vor Inbetriebnahme sind hier unmöglich.“

„Was ist mit dem Impulstriebwerk? Würde es eine kurze Beschleunigung mit Maximalgeschwindigkeit aushalten?“

„Vielleicht.“

„Das ist keine Antwort, Scotty.“

„Lassen Sie mich es so nennen: Ich würde es nicht probieren.“

„Danke, Scott. Brücke Ende. Spock, scannen Sie den Nahbereich und finden sie heraus, was die Jäger machen!“

„Womit, Sir?“

„Was <womit>? Mit dem Scanner natürlich.“

Nachdenklich starrte Spock auf die qualmenden Trümmer seiner Station. „Captain, diese aktiven Sensoren gehören jetzt auch zu den mittlerweile 78,65% der Instrumente, die nicht mehr funktionieren.“

„Na toll, dann beobachten Sie wenigstens die Kreuzer auf dem Hauptbildschirm und melden, wenn etwas Ungewöhnliches passiert. Wie sieht es mit unseren Waffen aus, Mr. Riley?“

„Photonentorpedos nicht einsatzbereit. Phaser haben etwa 75%. Allerdings funktionieren nur noch Phaserbänke Drei und Vier.“

„Du liebe Güte. Uhura, hatten wenigstens Sie Erfolg?“

„Tut mir leid, Sir.“

Kirk mußte sich wirklich zusammenreißen, um nicht frustriert an den Fingernägeln zu kauen. „Schilde verstärken und beten!“

„Geschwaderführer Blau an Rottenführer. Ihre Einsatzmeldungen!“

„Rotte Eins - bereit.“

„Rotte Zwei - bereit.“

„Rotte Drei - bereit.“

„Rotte Vier - bereit.“

„Rotte 1 und 4 nähern sich dem Shuttle von den horizontalen Flanken. Rotte 2 und 3 übernehmen die vertikalen Flanken. Funkverkehr zur IGEL und HIMMELFAHRT abbrechen. Das Shuttle darf unter keinen Umständen beschädigt werden. Achten sie darauf, nicht ins Kreuzfeuer mit der ENTERPRISE zu kommen. Viel Erfolg und Ende.“

In kleinen Zangenbewegungen steuerten die Rotten entsprechend ihrem Einsatzbefehl einen Punkt zwischen Shuttle und ENTERPRISE an. Rotten 2 und 3 erreichten ihren Zielort als erstes und begannen unter Ausnutzung ihrer besseren Manövrierfähigkeit, das Shuttle von der ENTERPRISE wegzudrängen. Unterstützt wurden sie bei dieser Aktion durch die IGEL, die ihre neue Position - in überhöhter Stellung parallel zur ENTERPRISE- vor kurzem eingenommen hatte und gezielte Thermostrahlschüsse vor den Bug des Ausreißers setzte. So wurde dem Shuttle unmissverständlich klargemacht, auf wessen Seite es sich zu schlagen hätte. Beeindruckt zeigte sich der Shuttlepilot davon allerdings nicht. Sich seiner Wichtigkeit für beide Seiten voll bewusst, stieß er immer wieder mit hoher Geschwindigkeit durch die zaghaft angreifenden Jägerreihen zur ENTERPRISE durch.

„Captain, wie es scheint, kann Sarah gut auf unsere Hilfe verzichten. Sie versucht sogar, uns zu schützen.“

In diesem Moment schrillten plötzlich Alarmsirenen und kurz darauf liefen starke Vibrationen durch das Schiff. Kirk sprang aus seinem Sessel auf und rannte zur Schadenskontrolle. „Was ist jetzt schon wieder!?“

„Der zweite Kreuzer – die IGEL – hat sich auf der 3 Uhr Position unserem Kurs angepasst und feuert Torpedosalven auf uns ab.“

Zur Bekräftigung begann jetzt ein Rütteln, das Spock mit den Worten <Schutzschilde runter auf 48%, Sir.> kommentierte.

Kirk kehrte zum Befehlsstand zurück. „Captain an Maschinenraum. Scotty, ich brauche den Warpantrieb!“

„Ausgeschlossen. Wenn ich ihn aktiviere, fliegt uns das ganze Schiff um die Ohren.“

„Ist das sicher?“

„Die Warpgondel ist zwar wieder angeschlossen aber ich konnte das ganze noch nicht testen. Wenn es nicht auf ein Hunderttausendstel ausbalanciert ist, gibt es einen großen Bumm, und von der ENTERPRISE bleibt nur noch subatomarer Staub übrig. Wir brauchen den Simulator eines Reparaturdocks zum Testen.“

„Haben wir aber nicht. Wir müssen es hier und jetzt testen.“

„Captain...“

„Warten Sie auf mein Signal! Spock, Traktorstrahl?“

„Keine Energie, Sir.“

„Scotty, Spock braucht Energie für den Traktorstrahl!“

Der Schotte explodierte. „Ich brauche auch Energie. Der ganze Maschinenraum braucht Energie. Die meisten der Geräte hier an Bord brauchen Energie.“

Etwas knackte und knirschte. Kirk wirbelte zu Uhura herum. „Halten Sie die Leitung stabil, verdammt noch mal!“

Uhura warf Kirk einen gereizten Blick zu. „Ich versuche es, Sir.“

Der Captain ignorierte sie. „Scotty!“, kommandierte er. „Energie!“

„Ich tue, was ich kann. Mr. Spock, ich habe den zweiten und dritten Shuttle-Hangar und alle Geräte im Arboretum abgestellt und die Leitungen angezapft. Mehr kann ich Ihnen nicht geben.“

„Es genügt, Mr. Scott.“ Und unhörbar fügte er hinzu. „Gerade so.“

Kirk nickte. „Also los. Sulu, pirschen Sie sich an das Shuttle an. Riley, ballern Sie ein bisschen, um die Herren abzulenken. Wenn wir nah genug heran sind, Traktorstrahl, und dann mit Warp Fünf weg hier.“

„Captain...!“, brüllte Scott.

Kirk stöhnte. „Spock, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir lebend hier wegkommen?“

„8,2% wenn wir den Warpantrieb nicht aktivieren.“

„Haben Sie das gehört, Scotty?! Weniger als zehn Prozent! Das bedeutet, wir sind schon so gut wie tot. Und wie groß sind unsere Überlebenschancen, wenn wir ihn aktivieren ?“

„0,005%“

Kurz aufeinanderfolgende Treffer der kshatryanischen Schiffe ließen Kirks Fluch im allgemeinen Krach untergehen.

„Schilde runter auf 19%! Noch mehr Treffer halten wir nicht aus.“

Da kam Kirk der rettende Einfall. „Scotty, wenn wir den Warp-Antrieb zuschalten, wie lange dauert es bis der Materie-Antimaterie-Wandler hochgeht ?“

„Circa eine Minute, schätze ich.“

„Ausgezeichnet. Uhura, sorgen Sie für die Evakuierung der Antriebssektion! Spock, bereiten Sie die Abkopplung vor!“

Nur mit Mühe konnte Scotty ein Ächzen unterdrücken. Der Captain schien heute alle risikoreichen oder ganz unkalkulierbaren Manöver ausprobieren zu wollen. Und er wollte sein Schiff auseinandernehmen!

„Sir, die Trennung von Diskus und Rumpf wurde bisher nicht in echten Gefechtssituationen geprobt.“, warnte Spock ruhig.

„Gut, dann werden wir die ersten sein.“, verkündete Kirk. Der Optimismus des Captains war nervenzerfetzend.

„Ausgerechnet jetzt wollen Sie es versuchen!“, stöhnte Scotty. Er konnte immer noch nicht fassen, was der Captain mit seinen geliebten Maschinen anzustellen gedachte.

„Scotty, hören Sie auf zu jammern und sorgen Sie dafür, dass wir nach der Trennung 100% Energie auf den Schutzschilden haben. Uhura, Evakuierung der Rumpfsektion einleiten. Und rufen Sie das Shuttle und teilen Sie Sarah mit, dass sie in Deckung gehen soll.“

„Die Subraum-Frequenzen...“

„Schon gut. Gibt es derzeit irgendeine Möglichkeit, Sarah irgendetwas mitzuteilen?“

„Mir ist keine bekannt, Sir.“

„Verdammt! Bei der Explosion ist sie mehr als nur in Gefahr. Sie ist ebenfalls so gut wie tot.“

Spock gab die Wahrscheinlichkeit, ein Zusammenbrechen der Materie-Antimaterie-Eindämmung, wodurch unweigerlich eine gigantische Explosion ausgelöst wird, ohne nennenswerte Schutzschilde lebend zu überstehen, mit 0,0023% an. Das erleichterte Kirks Entscheidung keineswegs. „Spock, können wir Sarah mit unseren Schilden schützen?“

„Negativ. Wir können nicht einmal uns mit den Schilden schützen.“

„Der Traktorstrahl...? Man kann ihn doch als Schild benutzen, wenn man.. äh... die Energie umpolt und...“ Kirk ließ den Rest des Satzes unter den Tisch fallen. Spock hatte verstanden.

„Das müsste funktionieren, Sir.“ Spock eilte zur technischen Station, die – Wunder Gottes! – noch funktionierte, vertrieb den verzweifelt dreinschauenden Fähnrich Berger und begann Zahlenkolonnen einzugeben. Dann sah er auf. „Modifizierter Traktorstrahl programmiert, Sir. Ich berechne...“

„Nein. nichts berechnen.“, fuhr Kirk dazwischen. Er holte tief Luft. „Ich will es gar nicht wissen!“ Er drehte sich zu Uhura um. „Wie steht es mit der Evakuierung?“

„Die Rumpfsektion ist frei von Lebensformen jeder Art.“

„Dann fangen wir an. Ist Sarah in Traktorstrahlreichweite?“

„Ja, Sir.“

„Gut. Traktorstrahl... Jetzt! Haben Sie sie? Ausgezeichnet! Scotty, Warp Fünf Jetzt!... Kurs 45,23... Trennung...Jetzt! Sulu, Kurs 22, 34. Maschinen stop! Schutzschilde auf Maximum!“

„Trennung erfolgreich.“, meldete Spock.

„Dann hoffen wir, dass der Rest genauso gut klappt.“

Elegant beschleunigte die ENTERPRISE in Richtung der kshatryanischen Schiffe, löste den Diskus ab, der anmutig zur Seite glitt und langsam anhielt, während der Rumpf der ENTERPRISE mit dem kurz vor der Explosion stehenden Wandler der HIMMELFAHRT mit Warp Fünf entgegen sauste.

Tola Meren beobachtete das Manöver interessiert. Vor allem die Tatsache, dass das Diskussegment das verzweifelt zu fliehen versuchende Shuttle ungerührt im Traktorstrahl festhielt, irritierte ihn. Da man aber keine Anstalten machte, den Sektor zu verlassen, wartete er nur ab. In der Zwischenzeit flog die leere Rumpfsektion an der HIMMELFAHRT vorbei, verließ den Kampfplatz und verschwand mit Warp Fünf in der Stille des Alls.

Kirk saß fassungslos in seinem Sessel und starrte entgeistert auf den Hauptbildschirm. „Er explodiert nicht! Warum explodiert dieser verrückte Wandler nicht!?“

„Die Chance, dass er explodiert betrug 99,995%.“, bemerkte Spock von der Wissenschaftsstation aus. Kirk funkelte ihn wütend an.

„Soll das heißen, wir haben diese winzige Chance, dass er nicht explodiert, erwischt und unsere Rumpfsektion fliegt jetzt herrenlos mit Warp Fünf durch die Galaxis und das für immer und ewig?!“

„Tut mir leid, Sir.“

Kirk sackte mit einem dumpfen Laut in seinem Sessel zusammen. „Wir können es nicht mehr ändern. Beamen Sie jetzt Sarah an Bord.“

„Captain, der Transporter...“

„Der Transporter auch?“

„Allerdings. Ah, die Kshatryaner bewegen sich. Captain, vier der Jäger befinden sich unmittelbar vor unseren Heckphasern.“

Müde blickte Kirk auf. „Na dann feuern Sie doch!“

Hastig betätigte Riley einige Tasten und mehrere Blitze durchschnitten das All. Drei der Jäger wurden sofort zerstört. Der vierte war nur gestreift worden; der Pilot verlor die Kontrolle über das Schiff und raste direkt in die IGEL, die sich nun samt dem Jäger in einem riesigen Glutball auflöste.

Sofort wurde Kirk wieder munterer. „Ausgezeichneter Schuss, Mr. Riley. Erinnern Sie mich daran, dass ich das im Logbuch erwähne.“

„Captain, wir erhalten Nachricht von der HIMMELFAHRT.“

„Empfangen können wir also? Auf den Hauptbildschirm. Halt! Auf den kleinen Schirm. Den großen brauchen wir, um die Angreifer zu beobachten. Reparier doch endlich mal einer die aktiven Sensoren!“

„Es ist wieder nur ein Audio-Signal. Sir.“

„Dann geben Sie her! Tola Meren?“

„Captain Kirk. Überlassen Sie uns das Shuttle und Sie können dieses Gebiet ungehindert verlassen.“

„Warum sollte ich das tun?“

„Weil Sie am Leben hängen.“

„Moment mal, haben Sie gesehen, was wir gerade mit Ihrem Schiff gemacht haben?!“

„Glückstreffer.“

„Die Betonung liegt auf Treffer.“

„Liegt sie nicht.“

„Liegt sie doch!“

Spock drehte sich zu Kirk um und hob eine Augenbraue. Kirk sah ihn unschuldig an und Spock wandte sich schweigend ab und beschäftigte sich weiter mit den rauchenden Resten der Wissenschaftsstation.

„Wir werden Ihnen das Shuttle nicht überlassen.“, sagte Kirk fest.

„Dann werden wir die ENTERPRISE vernichten. Nach unseren Berechnungen inklusive des Verlustes der Haupttriebwerke dürfte die ENTERPRISE kaum mehr in der Lage sein, einen Angriff durchzustehen.“

„Erklären Sie mir bitte nicht, in welcher Lage ich mich befinde.“, schnaubte Kirk. „Denken Sie lieber über Ihre eigene nach! Kirk Ende.“ Uhura unterbrach die Verbindung.

„Captain, was bezweckten Sie damit, Tola Meren zu reizen?“

„Bluff, liebster Spock. sehen Sie, es klappt.“ Der Hauptbildschirm zeigte die vier verbliebenen Jäger, die in wilder Formation zur HIMMELFAHRT zurückkehrten. Sie waren sehr darauf bedacht, nicht in die Nähe der Heckgeschütze zu kommen.

Spock beobachtete die Jäger nachdenklich.

„Captain, ich bin von der Wirkung ihres <Bluffs>...“ Von der HIMMELFAHRT löste sich ein Torpedo und raste auf die ENTERPRISE zu. „...nicht überzeugt.“, brachte Spock den Satz zu Ende, bevor der Torpedo die Schutzschilde durchschlug und auf Deck 5 explodierte, wobei 12 Besatzungsmitglieder getötet und mehrere verletzt wurden, und die Lebenserhaltungssysteme endgültig ausfielen.

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  • 2 Wochen später...

Wieder zwei tolle Kapitel, ganz besondes das letzte. Die Dialoge sind den Figuren wirklich auf den Leib geschrieben und fangen den typischen TOS-Humor ein. Es ist einfach genial zu lesen.

Allerdings sieht es für die Enterprise (bzw. die beiden Teile...) momentan ziemlich trüb aus. Bin gespannt, wie du das auflöst.

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  • 3 Monate später...

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